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Full text of "Silesia numismatica, oder, Einleitung zu dem schlesischen Müntz-Cabinet : in welchem biss 368 Theils sehr alte rare und schöne, im Lande verfertigte Müntzen durch accurate Kupffer gewiesen, umbständlich erkläret und dabey viele in der schlesischen Historie begangene Fehler deutlich endecket werden"

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_SILESIA 
NUMISMATICA, 


“ dei Schlefifchen 





Sn welchem bie: 368. theilg ſehr alte * 
und ſchoͤne im Vande verfertigte Muͤntzen durchac⸗ 
curate Kupfer, Ye umbftändlich erfläret und daben 

n Hiftorte begangene Fehler 
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M —— Dewerdetk / Archi- 


Diaconound rc Per.Pau Paul.infiegniß, 
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Fuller Surchleuchti ifen / Brofindd- 


tigſten Bürftinumd Grauen) Srauen 


2leonorzMagdalenz 


Thereliz, 


Werwittibter Roͤmiſcher Faͤnſerin/ 
| auch zu Mungarnund Boheimb Königin) 


Koller — KVuͤrſten 


und Herrn / Herrn 


CAROLI des Dritten/ 
MWoͤnigs in Miſpanien / Mungarn und Boͤheimb / 


Beiblichen Mrauen Mutter/ 
Und Deren gr⸗ ⸗Koͤnigreichen / Fuͤrſtenthuͤmbern 


| und Landen dermabligen Regentin. 


Meiner Allergnaͤdigſten Nayſerin/ 


MWoͤnigin und Nrauen Rrauen. 


Filter - urchleuchtigfte / / Groß⸗ 
mächtigfte Werwittihte Roͤmiſche 
Kaͤyſerin / auch zu Pungarn 
und Boͤheimb Konigin / 
Allergnaͤdigſte Waͤhſerin / 
Koͤnigin und Frau Frau. 


vchdem die ſterblichen Men—⸗ 
(en (hen alle Kräffte angeſpannet ihre 
Vo (9 Thatenzuveretvigen/ find ſie auch 






2 


richtet / und anftändige Erfindungen nicht nur wohl auffge: 
nommen? ſondern auchreichlich belohnet. Und in Warbheit/ ' 
Porphyr und Marmor / geſchweige Papier / haben nod) 
lange nicht das Vermögen wie die Muͤntzen / fo wohl in An: 
fehung des Werthes / als der Schönheit; befonders aber 
der ſehr leichten Ausbreitung / fothanen Endzweck nach Vers 
gnuͤgen zu erlangen. Dieſe koͤnnen in der Menge geſamm⸗ 
ſet / und gar leicht nach Belieben in die entfernteſten Oerter 
der Welt verſendet / auch in einem engen Raum bey vielen 
tauſenden auffgehoben werden. Jo dieſe find die helleſten 
Fackeln / die bey den dickſten Finfternüffen in ſchoͤnſtem Glan⸗ 
tze ſehen und leſen laſſen: Wer die eigentlich geweſen / die nicht 
mehr ſind / wie fie ausgeſehen / und was ſie gethan. Was 
zeuget beſſer von den Unvergleichlichen Siegen / von der lan: 
gen und Allerglückfeligften Regierung des Glorwuͤrdig⸗ 
fin LEOPOLDI, als die deswegen in gröffer Men: 
ge verferkigte unvergleichliche Muͤntzen? Gönnen EI, 
Majeſtaͤt diefem meinem an und vor fich felbft ſchlechtem 
Wercke (melches ich mid) nimmermehr unterftanden haben 
wuͤrde / wie ich igund thue / vor Dero Aller-Durchleuchtigfte 
Augen zu legen / und in allerunterthaͤnigſter Demuth zuzu⸗ 
eignen / wenn es nicht mit fo vieler Kaͤyſer / Könige und 
Fuͤrſten Bildern prangete / die Feine andere als Majeſtaͤtiſche 
Prote£tion leiden wollen) einen Allergnädigften Anblick; fo 
werden Ew. Majeſt. die Chre Dero Unfterblichen Hauſes 
Oeſterreichs in dem ii Schlefien ing: 
3 i 


= (0) FE 


— — —— — — — — — — 


ich meine die Obriſten Hertzoge in Schleſien aus dem Welt⸗ 
gepriefenen Defterreich; fo viel Geiſt⸗ als Weltliche Fürften/ 
die ſich gluͤckſelig geſchaͤtzt unter dem Unübermindlichften 
Oeſterreichiſchen Schuße vergnuͤgt und wohl zu regieren; ſo 
viel andere Vafallen/ und Treusgehorfamfte Städte / die der 
genoffenen Defterreichifchen Huld nimmermehr vergeflen 


werden. Der König aller Könige lafle uns doch nur 
bald das ſo ehntichgervänfte Bildnuͤß Fhro ge- 
heiligten Majeſtaͤt CARL des Dritten/ 
in Wpanien auch in Rungarn und Bob- 
‚men Koͤniges / unſers Allergnadigiten 
Bandes - Fürften und herri/ auf den 
Schleſiſchen Muͤntzen fehen / folches unfern treueſten 
Hertzen deſto empfindlicher einzupraͤgen. Er laſſe 
es bald unter die Kaͤyſerlichen geſtellet werden / das 
Roͤmiſche Reich vollkommen zu vergnuͤgen: Er ge⸗ 
be / daß wir unter Dero Gluͤckſeligſten Regierung 
nichts als Siegs⸗ und Friedens⸗Medaillen ſehen moͤ⸗ 
gen / wodurch der Oeſterreichiſche Ruhm immer 
mehr und mehr verewiget / Deſſen Feinde — 


ETF —— 


die Getreueſten Unterthanen aber in beſtandiger 
Zufriedenheit erhalten werden. 


Mller⸗Nurchleuchtigſte / Wroß—⸗ 
maͤchtigſte Kaͤyſerin / Wonigin und 
Frau Bra’ 


sw Majeſt. 


Allerunterthaͤnigſter / allertreueſter 
Vorbitter bey GOTT 
Lignitʒ 1zu.d.1.O&tobr.als an 
dem glücfeligften Geburths⸗ 
Feſte Ihro Majeſtaͤt unſers 
Allergnaͤdigſten en 
and Königs CAROL 
M. Vottfrie Sewerdech. 
Archi-Diaconus und Biblio- 
thecarius P.P. 





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or⸗Mede/ 
n geneigten Leſer. 
— CECcbhleſien unſer geliebtes Vater: 


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rt Aand / ift eine der Ruhmwuͤrdigſten 
Rp ovinzen/nichtnurZeufihlandg/ 
Ar DE fondern gang Europens. Von deſ⸗ 
TDINENE en Ruhmreden zur Gnuͤge die von 
A GDLL Auffeine gar befondere weiſe 
Dr perlichene herrlichen regalien,£ein: 
wand / Garn / Röthe/ Wolleund Tücher 2c. als un: 
verwerffliche Merckmahle eines fetten Landes / in de: 
nenentfernteften andern; Zumahl das erfte auch in 
der neuen Welt; Und wasim Schoße liegen bleibt/ / 
nichts deftomeniger aber eben fo wol gepriefen gu wer: 
den mit allem Rechte verdienek: ſich jedoch gröften 
Theils bey denen Außländern an und vor ſich felbft 
nicht zeigen Fan? Iſt Rn durch unterſchiedene 
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DER SSL. SB 

Federn feiner eigenen Kinder/ der Frembden itzt nicht 
zu gedencken / der Welt in offentlichen Schriften bes 
kant genug gemacht worden. DesNeichthumsder 
Schleſiſchen Mineralien/ herrlichen Pflantzen der. 
Hirſchbergiſchen und Landeckiſchen WarmenBäder/ 
die Menge der Thiere/ fomohllauffender/ Friechender 
als liegender und ſchwimmender / ja fo gar auch des 
Ungesiefers bat Kaſpar Schwenckfeld (nicht der Fa- 
naticus zu Oßig / fondern der Stadf- Phyficus zu 
Hirfchberg/ welche beyde Thomas Hyde in Cathalo- 
go Bibliothec® Bodlejanz edit. Oxon. 1674. ſub Tit. 
Cafp.Schvvenckfeld; Wie ingleichen Bohuslaus Bal- 
‚binus inMifc.Hift.Boh.Dec.ILib.3.c,6.$.5.vor eine hal: 
ten/ wenn diefer ſchreibt: Gemmz quam plurime, 
& pretiofi Lapides præſertim Giganteis montibusle- 
guntur, de quibus proprio libro egit Avorummemo- 
ria Silefius Herefiarcha Schvvenckfeldius &c. welchen 
Titel der ehrliche Mann nicht verdienete/) in zwey 
unterfehiedenen Tractatibus nebft beygeſetztem Nutz 
und Gebrauch weitlaͤufftig gedacht; Deren letzterer 
Theriotropheum Silefix genañt zu Liegnitz 1003. der 
erſtere aber /Cathalogus Stirpium & Fosſilium dileſiæ, 
pepa 1600, und 1601, ang Licht kommen. Jo- 
annes Montanus hat ebenfals in einem befonderen 
SractätchenTerram Sigillatam Strigonienfem,fp fein 
Eydam Johann Hartig, Vratislavie 1610, etwas ver: 
mehrter heraus gegeben / befchrieben / und an a 
„8 1) 





GHftes duͤttigkeit ruͤhmlich geprieſen. Der herr⸗ 
liche Queckbrunn vor Buntzlau / oder der Koͤnigs⸗ 
Brunn / wie er beſage feiner Lob⸗Schrifft heiſſen wil / 


Teutonicè Quecbron me patria terra vocabat, 
Quod fuerim pecudum potus amorque gregis; 
At Ferdinandus qui Regia [ceptragerebat, 
Exmecumliquidasforte bibisfet aquas. 1538, 

Protinus obtinui Run de nomine nomen, 

Regius hincut fons nunc ego jure vocer. 
Que mihi Lausmajor, quam fi me calcis ab ictu 
_ Elicuiffet atrox Bellerophontis Eqvus. 


ift unter andern Durch Sebaftian Alifchers Carmen E- 
legiacum fub Titulo: Queccus Lign. 1660 in 8. nicht 
wenig ge⸗ und beruͤhmt worden. Mit was vor herr: 
lichen und ſchoͤnen Bluhmen und Kraͤutern unſer 
Schleſien pranget / wuͤrde die Welt am beſten ſehen 
koͤnnen / wenn das in Liegnitz mit ungemeinem Fleiß 
von denen An, Hn. D. D. Volckmaͤnnern verfertigte 
Bluhmen und Kraͤuter⸗Buch / worinnen diefe/ derer 
viel 1000, mit ihren eignen Farben anzutreffen ſind / 
eben ſo koͤnte publiciret werden. Der Titul heiſſet: 


PHYTOLOGIA MAGNA 
— X, Voluminibus Era 
comprehenia, 


continens 


a2. Ni- 


AUGIRERIRAERBENS.... Nm 
Nitidisfimas Picturas, accuratisfimasque Delineatio- 
nes Plantarum, vivas zmulantes, additis earum No- 
minibus, Synonymis, Locis Natalitiis, Notis-genericis 
& fpecificis, Viribus, ufu Medico Chymico-Mechani- 
co,necnon quibusdam Obfervationibus, atque Indi- 
ce duplici, Generali altero Nominum, & Synonimo- 
run, altero Affe&tuum, | | 

| Amo 1666, inchoata, 

& ad Annumusg;1686, continuata 


ISRAELE VO LCK MANNO D. 


? ein 
Ab Anno 1687. usg, ad Annum II, 
adaucta & abfolura da 


a — 
G. Anton. Volckmann.D. 
Ifrael. Filio.  _ — 

Abber was iſt dieſes alles gegen die vortreflichen 
Ingenia, fo Schleſien gebohren ? die nicht allein ihrem 
Vaterlande mit hoͤchſtem Ruhm vorgeſtanden / ſon⸗ 
dern auch faſt dem gantzen Europa mit getheilet wor⸗ 
den / wie Friedrich Leutholff von Franckenberg in ſei⸗ 
ner groſſen Schau-Bühne edit. 1675. P. 963. gantz 
recht geichrieben / und zu bemeifen ſehr leicht wäre; 
on deren Mengekönnen in deflen Henelü und Cun- 
radiSilefie Togate, welches letztere vor einigen Jah⸗ 
zen durch den feel, Hn. Schindler ex Bibliotheca pa- 


ter- 





io 0, 
terna zum Druck befördert worden/ häuffig zeigen. 
Ihren Edlen und hohen Geift erfennet man ausden 


Wuͤrckungen; Nur eine einige davon anzuführen : 


Wber hat die Deutfche Sprache mehr getrieben/ und 
die Poefie Höher gebracht/ als die Schlefier ?mit wel⸗ 
chen faft eingig und allein der Autor de8 Buches Vin- 
diciæ Nominis Germanici contra quosdam Obtredta- 
tores Gallos genannf/ ſo zu Berlin 1694. gedruckt 
worden / ſich nachdrücklich bebolffen.. Doch wollen 
wir itzund alles bey Seite ſetzen / und nur an diejenigen 
Gelehrten gedencken/ die vor andern Schlefien oder 
etwas von diefem befant gu machen rühmlich bemuͤ⸗ 
het geweſen. Wiewohl wir auc) hiervon nicht viel 
Worte machen / fondern den geneigten Leſer an die ge- 
lehrte Prefationes fo wol Schickfufii über feine Schle⸗ 
fifche Chronic als auch diejenige ſo Henelij Silefiogra- 
phiæ renovatæ & Scholüs Fiebigerianis auctæ vorgefe- 
get worden weiſen dürffen/ da Er au Gnuͤge finden 
wird / was dieſe in Theologico-Ecclefiafticis, Juridi- 
cis,Medicis,Phyficis, Antiquitatibus, Re-Literaria,Ge- 
nealogicis Sileſiam Spe&tantibus &c. und zwar in be: 
fonderen Wercken gethan; und nur das Wenige bey: 
ſetzen / was dorf theilsnoch nicht auf der Welt gewe⸗ 
fen/theils/ wir wiſſen nicht warum übergangen / o⸗ 
der doc) nicht unter dem eigentlichen Titulangefüh- 
ret worden. Dennfohätte auch billidy in Theologi- 
<o-Ecclefiafticisder ge ei ſo die Rn 
h 4 3 7 


2 


(1a) * * 

ſiſchen Iheologi bisweilen auszufertigen genoͤthiget 
worden / gedacht werden ſollen; als z. €, Sebaftian 
Schubarts Grau Mönche in St. Johannis Klofter 
Kirche/ oder Grauen Klofter/ (fo nenneterfelbft uns 
fere Johannis Kirche alhier ) Widerlegung der 
Schwenckfeldiſchen Irrthuͤmer / in welcher viel No- 
table und zur Kirchen Hiſtorie gehoͤrige Sachen an⸗ 
sufreffen, dalomonis Gesneri von Bunglau/ Dodto- 
ris & Profefloris Theologiæ zu Wittenberg Chriſtli⸗ 
chetreuhergige Warnung an die Eöblichen Stände/ 
Städte und Gemeinen in Schlefien/ daß fie ſich für 
einreiffenden Calviniſchen und Sacramentirifchen 
Irrthuͤmern mit allem Fleiß und Enffer Hütten und 
vorfehen wollen. Wittenb. 1602, Item / was fich mit 
Leonhard Krengheimen gugefragen/von deflen Leben 
und Lehre Herr M. Johann Ehriftoph Mofemann 
1699. zu Wittenberg difputiret/ diegedruckten Adta 
aber auch felbft ausführlich lehren. Wieingleichen 
der Schlefifchen Fanaticorum, von welchen Herr 
Gottlieb Lieffmann / Paftor gu Leipe / ebenfalls zu 
Wittenberg 1698. eine feine Diflertation gehalten, 
Ja man Eönfe auch in Theologico Theticis Afceticis 
und Homileticis, fie ingleichen in geiftlicher Poeſie o- 
der ſchoͤnen Geſaͤngen / ſolche Sachen anführen/wenn 
es anders vor itzund unſer Vorhaben leiden wolte/ die 
ur Gnuͤge zeugen wuͤrden / Schleſien habe es in die⸗ 
em Fall viel weniger als manchen andern Provinzen 
ge⸗ 


J u NER 
gefehlet. Hieher feßen wir auch Herrn David Gott⸗ 
fried Schwerdtners / unfers ſehr wehrten Freundes / 
Funffzig Jaͤhriges Gedaͤchtnuͤß der Evangeliſchen 
Fuͤrſtenthums Kirche vor der Stadt Jauer / in eben 
dieſer Stadt gedruckt 700. In Geographicis hat 
Schlefien Jonz Sculteti Tabulas Geographicas, die 
gewiß ſehr gutt find/ und felbft von Conringen fo ge: 
lobet worden/ daß er folche allen andern gu feiner Zeit 
vorgezogen, Item Herrn von Köhlers Karte/ der 
beyden Fürftenthümer Schweidniß und Zauer. Des 
obenangefübrten Schwencffelög Silefiz Geographi- 
am. brevem delineationem, welche dem Catalogo ſtir- 
pium &c. prefigiref worden. Martini Helvvigi Ta- 
bulas Silefie Geog: die Peucerus und Ortelius unge: 
mein hoch gehalten. Nieflz 1561. In Poliographicis, 
Chriftophori Schvvarzbachii Wratislaviam, Carmi- 
ne Elegiaco defcriptam, Wratislavie 1630, Dahin 
gehöret auch M. Danielis Hermannı Spongia Abfter- 
foria contra Maculas, quas bresl& adfpergere conatus 
eftAbrahamus Bzovius. Lipfiz 1614. Herrn Johannis 
Sinapii, unferer vereinigten Schulen allhier wohlver⸗ 
dienende Rektoris,melchen wir / deßwegen unfern Lan⸗ 
desLeuthen beyſetzen weil (ob Er gleich anderwerts 
gebohren/ doc) feine Vorfahren Schleſier geweſen / 
Er auch in Schleſien erzogen / und nun geraume Zeit 
in Dienſten geſtanden) Olsnographia, fo erſt vor eini⸗ 
gen ohren ans Licht kommen / als in welcher wie das 

Yin | gan 


——66 | 
gantze Fürftenthum/allo auch die Städte weitlaͤuftig 
befchrieben werden. M.Cafp.Svevi MnemofyneLeo- 
rina, oder de priecipuis Leobergæ Silefiorum Orna- 
mentis Lignicii 161, Die Denckwuͤrdigkeiten der 
Stadt Liegnig werden hoffentlich da fienunmehro 
fchon über etliche und 20, Fahr von dem Seel. Herrn 
D. Thebefio verfertiget worden / bald an den Tag 
fommen. De Originibus Lignicii difputirte 1697. 0: 
bengedachter Herr M. Moſemañ unter dem beruͤhm⸗ 
ten Schurgfleifch/ wie wohl nur ingenere & paucisſi- 
MmIS. 

SnRe-Literaria prangt Schlefien mit dem ganß 
neuen Tractatu unfers Herrn Hanckiü de Silefiorum 
Scriptoribus hoffentlich fo guft und beffer als Vene⸗ 
dig mif Petro Angelo Zeno, inmemoria de’Scrittori 
Veneti. Venetia1662, Welcherley Ehre auch infon- 
derheit der Stadt Bunklau durch Alifcheri Junioris 
Peplum Ingeniorum Boleslavienfum fchon längft 
wiederfahren. Welchem diefesfalsnachgefolget Jo- 
hann Cafpar Ebert, der 1704. gu Delße Peplum Bo- 
norumingeniorum Goldbergenfium herausgegeben: 
Denen beygeſetzet zu werden verdienen Chriftiani 
Meisneri Equitum Sılefiorum Honoribus Academieis 
Fulgentium Decades. Witteb. 1706, Die zwey herr: 
lichen Bibliothequen gu Breßlauhaben und zwar Die 
Elifabethanifche Johannes Gebhard unter dem Ti⸗ 
fulEncenia Bibliothecæ Rhedigerianzy die u 

Ä | aber 


ni EN ER. einen 
aber fo wohl Valentin Kleinwächter unfer dem Ti- 
tul: Ludum feptem Sapientum, als aud) Chriftopho- 
rus Colerusin feiner Oratione aufpicali, welchen fei- 
nen Memorabilibus Bibliothec& Elifabethanz Herr 
Prof. Kranz 1699, billig beydrucken laſſen / berühmt 
genung gemacht. - Res | 
-  InGenealogicis Danielis Czepkii Afcania Con- 
nubiorum Vincula Fato quafı connexa cum Familiis 
Illuſtriſſimis Domus Lygio-Bregenfis , in Exequiis So- 
phiæ Elifabeth® , Georgi Rudolphi Conjugis eno- 
data &evoluta 1622, Lig. Johannis Molleri Hiſtoriæ 
Ducum Lignicenfium Libri III. Carmine elegiaco 
adornati Glogoviz Majoris 1621, In welcher erdoch 
der Linex Collateralis nicht gedencket / und deßwe⸗ 
gen in der Præfation alfo fehreibt : Collateralibus 
interim relidtis, nein immenfum excrefceret Volu- 
men. Dergleichen hat auch Sebaftianus Alifcherus 
in feinem Piafto octo Seculorum Principe ferenifflimo 
Verfibus Elegiacis celebrato gethan/ fo zu Liegniß 
1653. in gvo gedruckt worden, Uber diefe find be- 
fanntM. Andrex Wencelii Genealogia Ducun Sile- 
fie von 600, Jahren/Roftoch 1575. und Simonis 
Grunæi Augenfcheinliche Erweifung der Verwand⸗ 
niß der Hergoge in Schlefien zur £ieaniß und Brieg 
mit den vornehmften Kayſern / Liegnitz 1610 / des 
sroffen und gefchriebenen Knichifchen Wercfs / mie 
ingleichen Johann Mehls en des —9— 
| ſter⸗ 





fterberg- Delßnifchen Haufes/ weil wir hiervon den 
jenigen Schlefifchen Seribenten handeln deren Buͤ⸗ 
cher oder Sachen in öffentlichen Druck bekannt ge 
macht worden / zu geſchweigen. Nathanaelis Thi- 
lefi a Thilemann eines Hirfchberger8 Genealogie 
der Frey: Herren von Kurkbad) / Breßlau 1602, 
welcher Herren von Kurtzbach Helden⸗Lob in der 
Dorrede Cafparis Vogeli Pfarrers gu Praußnitz 
feines Buches Arma militie Chriftianz genannt /fo 
1601, ans Licht kommen / zubefinden, Jonæ Scul- 
teti eines Sprottauers Gefchlecht = Regifterder äl- 
teren Linien des Wohl-Adelihen Stammes derer 
von Stoſch aus dem Haufe Montſchuͤtz 1637; In 
Chronologicis : Herrn: Hankii Tabulæ Chkronolo- 
gicæ, Polii Hemerologium W ratislavienfe ‚&c. ; In 
‚Antiquitatibus; Monumentorum Silefiz Pericula Si- 
‚monis Grunæi, Lig. 1602, wobey billig zu beklagen / 
daß Sein groſſes Werck / welches nicht nur verſpro⸗ 
chen /fondern auch allerdings mit vieler Mühe und 
wie leicht zu erachten / nicht wenigen Unfoften von 
ihm zufammen getragen / von deſſen Erbeny wie ins 
gleichen Seine Briefe/wie beyde doch ſehr wohl ver⸗ 
dienet hätten / nicht zum Druck befördert worden, 
In Heraldieis Abrahami Hermanni Praxis Heraldico 
‚Myftica, Brigæ 1699, und 1700. In Tragicis, von 
der Zartarifchen Schlacht B. D. Valentini Alberti 
Oratio, Lipſ. 1664, item Chryfoftomi Ben? 


onu- 


m lee | 
Monumentum Gratitudinis Henrico Pio & c&teris 
contra Tartaros Patrie Propugnatoribus erectum & 
confecratum, Bresl& 1641, on der erfchrecklichen 
Ergieffung der Katzbach / Danielis VechneriOratio 
zu Kiegniß 1608. und Benedidti Paullini Epiftola ad 
Johannem & Bibran zu Görlig 1610. einer neulichen 
Belchreibung / weilfie wenig warhafftige Nachricht 
zum Grunde hat / nicht zu gedencken. Die abſcheu⸗ 
lichen Feuers-Bruͤnſte haben angemercket Polius in 
Hiftoria Incendiorum, welcher Eliæ Langi Glogovia 
incinerata, Ligibis. und Seb. Aliſcheri Incendium Li- 
gnicenfe, Lign. 1649. wie ingleichen anderer Feuer⸗ 
Predigten billig bepgefeget werden. Als 1606, zu 
Franckſtein eine gottlofe Notte allerhand Buben / 
als Todten⸗Graͤber und Gifft⸗Koͤche / durch ihr Gifft 
über 2000, Menfchen umgebracht / publicirfe zu 
‚ . £eipgig M. Samuel Heinnizius diefen Verlauf / und 
nennte folchen Laqueum Venatoris, welchem er fechs 
Predigten / ſo er nach der Hinrichtung der Ubelthaͤ⸗ 
ter gehalten / beygefüget. In Oeconomicis zeiget ſich 
das bekannte Schleſiſche Wirtſchafft⸗Buüch / und 
Martin Großers Anleitung zu der Land⸗Wirt⸗ 
ſchafft nad) Art und Gelegenheit des Landes Schle: 
ſien / Goͤrlitz z390. Der vielfältigen Diflertationum, 
ctuum, Panegyricorum, Orationum, die ein und 
anderes von Schleſien vorgeſtellet / zu geſchweigen / 
weil deren accurate Aufzeichnung ein beſonderes 
& 2 Bud 








(20) % 

Bucherforderte. So gar fleißig find die Schle: 
fier in Bemerckung ihrer Sachen geweſen. Alleine/ 
mworinnen Schlefiens Ruhm quafi in centro sufams 
men kommt / wir meinen die Muͤntzen / fo in diefem 
Hertzogthum gepraͤget worden / iſt man ſo fleißig nicht 
geweſen: da ſolche doch die Ausländer/ ob ſchon 
nicht in offentlichen Schrifften/ wohl aber in ihren 
Cabinetten hoch genung zu zftimiren wiflen. Es hat 
zwar Gottfried Rhonius 1693. zu Breßlau eineEx- 
ercitationem Hiftoricam de Nummis Johanneis herz - 
ausgegeben/ die allerdings gelobet zu werden ver⸗ 
dienet; aber was ift dieſes / obſchon fchöne Geftir: 
ne gegen die unzehlbaren Sternen unfers Schlefi- 
ſchen Mung: Himmels ? welches auch von ein und 
anderm Adtu und Briefe abfonderlich. des feligen 
Herrn Wendes zu gedencken. Uber diefesfol auch / 
wie oben gedachte Præface verſichert / Caſpar Schifor- 
degher einen beſonderen Tractat de extrinſeca & in- 
trinſeca Bonitate Veteris Monetæ in Silefia geſchrieben 
haben / den er aber publicæ Ingratitudinis ergo nebſt 
andern insFeuer geworffen. Iſt es wahr / ſo muͤſſen 
wir uns billig uͤber dieſe allzu groſſe Hitze verwundern. 
Es waͤre allerdings beſſer geweſen Unrecht zu leyden 
als zu thun. Kluge und fromme Gemuͤther wiſſen 
doch wohl / wem dieſe oder jene Ehre gebuͤhret. Wol⸗ 
te man einwenden / Herr Friedrich Luce haͤtte ja in 
feinem bekannten Wercke / Schleſiſche aaa 

; ig⸗ 


u —— 
digkeiten genant/ein gantz beſonderes und weitlaͤuffti⸗ 
ges Capit. zu den Schleſiſchen Muͤntzen angewendet? 
So antwoͤrten wir / daß ſolches freylich wahr ſey; a⸗ 
ber zu geſchweigen der vielen Irrthümer / die daſelbſt 
gefunden werden / ſo iſt das gantze Capitel noch lange 
nicht capable, auch nur einen halb Curieufen gu ver: 
gnuͤgen. Jedoch ift an ihm dennoch zu loben / daß / wel⸗ 
ches andere gar nicht erwehnet / er denen Denckwuͤr⸗ 
digkeiten unſers Schleſiens / wie hoͤchſt billig / die 
Muͤntzen mit einverleiben wollen. Herr Sinapius 
hat mehr Muͤh und Fleiß in Anfuͤhrung der Oelßni⸗ 
ſchen Muͤntzen bewieſen in feiner ob⸗erwehnten Ols- 
nographie, Ob Herr Rhonius mas mehres würde 
gethan haben/ wenn er fein Opus de Re Numaria 
Silefiorum entweder wuͤrcklich verferfiget/ oder fo es 
verferfiget geweſen heraus gegeben hätte? Eönnte 
das Werd felbft am beften zeigen; Indeſſen läßt 
feinin Differtatione de Johanneis gebrauchter Fleiß 
allerdings vermuthen / es folte etwas geweſen ſeyn / 
ſich die Gelehrten in Schleſien gratuliren 

önnen, | 

In faſt folchen Terminis beftand dagumal unfer 
Difcours , als Hr, Profeffor Kranz nunmebrig- Hoch: 
perdienender Rektor des Elifabefhanifchen Gymna- 
fi in Breßlau unfer fehr wehrter Gönner uns die 
Ehre einer Befuchung in unfer Einſamkeit aönnete/ 
und wir ihme einige uhralte RN ernmDBen 
| 3 au 





(22) ö 
aus unferm wenigen Vorrath zeigeen; der ung end- 
lid) damit confolirfe/eg würde vielleicht der in Schles 
ſiſchen Antiquität: und Curiofiräten unvergleichlich 
erfahrne und curieufe Herr Re&tor Hanke mit der 
Zeit wohl/ wie anderer Schlefifchen Sachen / alſo 
auch der Muͤntzen gedencken. Und das hies wohl 
recht geprophezeyet. Deñ da wir es uns am wenig⸗ 
ſten verfahen/ uͤberſendete ung erſt⸗gedachter M.Pro- 
feffor ein noch naffegProgramma, in welchem Hr. Mar⸗ 
tin Hanke des beruͤhmten Breßlauiſch⸗ Eliſabethani⸗ 
ſchen Gymnafü hochverdienter Rector die Curieuſen 
ad Actum de Moneta Sileſiorum, ſo den 22, Jun.1706, 
gehalten werden folte/invitirte, Es iſt leicht zu geden⸗ 
cken / wie wir / da wir laͤngſt von dieſer Materia etwas 
zu leſen oder zu hoͤren von Hertzen gewuͤnſchet / die Sa⸗ 
che werden eingerichtet haben / eine voͤllige und ver⸗ 
gnuͤgliche Nachricht davon einzuziehen. Da wir 
denn gar gerne geſtehen / daß uns ſothaner Actus der⸗ 
maſſen gefallen / und zwar nicht nur allein wegen der 
gufen Methode ‚fondern auch wegen der fleißigen 
und curieufen Arbeit/ die umdefto mehr zu bewun⸗ 
dern / je bekañter es ift / daß der Her Hanke hiermit 
zu erſt die Bahn gebrochen (denn ob gleich —* 
Herz Sinapius ebenfalls einen Actum, wie eben Herr 
W ende gethan / gehalten / ſo betrifft folcher doch nur 
die Oelßniſchen Muͤntzen) welches / wie in allen Din⸗ 
gen / alſo vornehmlich hier nicht eben fo — 
3 ; 


ſen; daß wir fo gleich den Schluß gemacht / das je: 
nige/ ſo uns außer den jenigen/deren im Alta gedacht 
worden / bekannt/ auch bey ein und anderm Nummo 
zu erinnern nöthig iſt / (welches / wenn es auch Herr 
‚Hanke ſelbſt thun wollen / die bey derley Actibus be⸗ 
ſtimmte kurtze Zeit unmöglich wuͤrde zugelaſſen ha—⸗ 
ben) beyzuſetzen. Nur entſtand der Kummer / wie 
ſolches einzurichten ? da wir denn befunden / daßy/ 
ob 68 fehon was ſchoͤnes ſeyn würde / wenn man bloß 
denen angeführten Nummis andere /ältere oder fonft 
dahin gehörige beyfuͤgte und der Welt offentlich zeig⸗ 
te Allein wir ſahen auch / daß die Liebhaber: der 
Muͤntzen mit der bloßen Anfuͤhrung ſchwerlich folten 
zufrieden ſeyn / ſo um deſto mehr zu glauben/ weil die 
Schleſiſchen Wappen fo ſchlecht obſerviret / ja hin 
und wieder gar falſch angezogen worden / wie denn 
und wenn in gegenwaͤrtigem Wercke ſol gewieſen 
werden. Der andere Kummer war / wie die Sache 
einzurichten / ob wir nur unſere eigene Worte und 
Gedancken ſetzen ſolten 2 dieſes ſchiene anfänglich 
am thulichſten zu ſeyn. Weil wir aber uns leicht 
einbilden konten / man würde auf Die Gedancken 
kommen / als ob wir einen Plagiarium abgeben und 
in fremden Federn ſtoltziren wollen / wurden wir wie⸗ 
der anders Sinnes: da wir zumal erwogen / daß 
nachdem Herr Hanke ſehr alt / und nun ſchon eine ge⸗ 
raume Zeit nichts von edirung geruͤgten — zu 
rät pu⸗ 





(24) % OR 
ſpuͤren / ob man gleich unfere Intention in dem Leip⸗ 
siger Michaelis Catalogo r706/ wie wohl nicht eben 
jo vollfommen entdecket / auch über alles den Herin 
Authorem feines damit ertvorbenen Ruhms nicht 
berauben wollen; So haben wir das Werck ſo ein- 
gerichtet / daß die Ipfiffima Verba Adtus ‚den wirdem 
Herrn Authori aus gewiſſen Urfachen zu durchlefen/ 
auch wenn es beliebig geweſen / zu aͤndern / ſo auch an 
vielen Orten geſchehen / überreichet und zu gleich deſ⸗ 
ſen Einwilligung zu der publication laͤngſt vor ſei⸗ 
nem —* Tode ausgebethen / bona fide allezeit 
vorangeſetzet und denn unſere Anmerckungen ne 
henckt. Es ift/ welches hoffentlich nicht übel wi 
gedeutet werden / der Adtus in Libros, Capita und 
Paragraphos eingetheilet worden/ damit wir / und die 
jenigen/ welche noch mehr als wir wiſſen / die Anmer⸗ 
ckungen deſto leichter zuſetzen koͤnnen; und da wir 
gemeynet / daß es noͤthig ſey / als zum Exempel von der 
Schleſiſchen Gemein⸗ Muͤntzʒe 2c.auc, beſondere Buͤ⸗ 
her gemacht. Woben wir denn kraͤfftigſt proteſtiren 
feinen andern Endzweck zu haben / als Schlefiens 
Ruhm durch die angeführte und erklaͤrete Muͤntzen 
zu vermehren / auch vermoͤge dieſer die Schleſiſche 
Hiſtorie / Wappen und andere hieher gehoͤrige Din⸗ 
ge von haͤuffigen Irrthuͤmern zu ſaubern. Da es 
ſich aber denn nicht anders thun laͤßt / als daß wir 
Scapham Scapham nennen muͤſſen; wie wohl er 

außer 





0 EU 
außer diefem niemanden mwollen gu nahe geredt ha: 
ben. Wer es mit unferm Waterlande gut meinet/ 
wird ung deßwegen nicht haflen/ fondern vielmehr 
lieben. Geſchaͤhe gleichtwol das erftere / werden 
wir unseben fo garfehr nicht betrüben / ſondern viel⸗ 
mebr erfreuen / wenn dergleichen übelsgefinnete Leute 
mas befieres / als wir ang £icht bringen. 
Nun könnte noch die Frage entftehen/ ob einem 
Predigerderley Sachen zu tractiren zukomme? Hier: 
auf anftworten wir: Daß wenn es grofiin Theolo- 
gis frey geftanden ‚fich (ehr meitläufftig in Hiftori- 
cis, Heraldicis, Phyficis &c. gu bequemer Zeit zu di- 
vertiren / und bey Nebenftunden eine Gemuͤths⸗ 
Vergnuͤgung auch in folchen eitlen Dingen’ die al: 
lerdings zuläßig find / gu machen ; Sp wird man 
es uns deſto weniger übel deuten Eönnen / wenn wir 
ftatt anderer Ergöglichkeiten die Schlefifchen Muͤn⸗ 
gen dazumahl erwehlet 7 undda wirnachgöftlichen 
Verhaͤngniß aud) nicht eineeinige Stunde ex Ofh- 
cio anwenden duͤrffen / diefelben / wiewohl kuͤrtzlich 
betrachtet / und beſchriebnn. 
WUber dieſes bitten wir ſich zu erinnern / daß 
Chriſtus unfer Herr felbft denen Muͤntzen nicht (0 
feind geweſen / daß er felbige / da die Juden deß⸗ 
wegen einen Diſcours anfingen/ ſich nicht häfte mei: 
fen laſſen. Weiſet mir die Zine-Münge ? forach 
er / und ab a ac er auch nad) * 
| | Ge⸗ 





ui use 
Gepräge oder Bildnig und Uberſchrifft; Nachdem 
ihm nundie Juden auch diefes geſaget / welches ihm 
doc) fchon zu vor bekannt genung war / wieß er ih- 
nen x daß man auch an den Muͤntzen etwas zu ler⸗ 
nen habe / und weder Bild noch Titul umfonft da 
ftehe : führete fie in die Politique, woraus ſie igund 
mit ihm difputirenwolten/und gab ihnen ein zwar 
furges doc) durchdringendes Morale :: So gebet 
dem Kayfer / was des Kayfers iſt; oder: beden⸗ 
cfet / zu was Ende die Müngen gepräget worden ; 
erinnert euch euer dubjection, perehret euren Landes: 
Herrn / deſſen Bildniß und Titel / damit ihr ſolches 
defto beſſer fallen moͤget / auf den Muͤntzen vor die Au⸗ 

gen geſtellet wird. Matth.22. 
Noch mehr/diefesStudium iſt eines der nuͤtzlichſten / 
welches Ezechiel Spanheim in feinem vortrefflichen 
Wercke de Preftantia& uſu Numifmatum Antiquo- 
rum und Dr. Johann Chriſtoph Olearius in feiner cu- 
rieufen Muͤntz⸗Wiſſenſchafft / zu Jena 1701, gedruckt / 
zur Gnuͤge bewieſen / ſo aber auch nicht weniger von 
denen neuern Muͤntzen geſaget werden kan. Wie ſich 
ſolcher ein Hiftoricus (Als ſicherer Monumenten/ cum 
nummi in Rebus longa feculorum ferie difhtis hoc 
{int , qvod in tenebris funalia , wie Laur. Pignorius 
Epift. Symbol.37,fehr wohl redet: undder Autor des 
Journals des Scavans urtheilet von der Muͤntz⸗Wiſ⸗ 
fenfchafft : qui porte la lumiere dans toutes les au- 
fi tres, 


u. ee — 
tres, & ſans quoi l’Hiftoire manqueroit de ſon prin- 
cipal appui. Tom. 38. p. 12. daß fie allen andern vor⸗ 
leuchte / und ohne fie der Hiftorie die vornehmſte 
Stüße fehle/) ein Heraldifte/ ein Politicus in ftatu 
publico &c. su Nutze machen koͤnne / werden mir bey 
der Erklärung der Muͤntzen fehon fehen. Ja ein 
Theologus felbft darff folche nicht umfonft betrach⸗ 
ten. Denn befindet er / daß ſich fo viel Herkoge: 
Dei Gratia, von GOttes Önaden öffentlich gefchrie- 
ben/ und umb ihr Bildniß feßen laflen/ fo führer ex 
fie als Zeugen Exiftentie & Providentiz divine an/ 
welches ſein Haupt⸗Werck iſt. Sucht er Liebhaber 
des goͤttlichen Wortes / ſo darff er nur unſere Schle⸗ 
ſiſche Muͤntzen betrachten / fo wird er fehen / tie 
man auf felbige nicht Devifen aus denen Heydni⸗ 
ſchen Poeten / fondern aus Gottes Wort genom⸗ 
men und Darauf prägen laflen : 3. €, Verbum 
Domini manet in zternum; GOttes Wort bleibt 
ewig. : Suflicit mihi Gratia tua Domine; HErr/ 
an deiner Gnade genuͤget mir. Benedictio Domini 
Divites facit ; der Segen des HErrn machet reich, 
Defiderat anima mea ad Te DEus ; Mein GOtt / 
meine Seele verlanget nach dir, Si Deus pro nobis, 
quiscontranos. ; Iſt GOtt für ung/ wer mag wider 
ung ſeyn. Sors mea a Domino ; Mein Stücke koͤmt 
vom HErrn / und viel andere. Will er Moralia tra- 
iren/fo wird z. €, die —— und * zu 
| 2 em 









BE (28) © 
dem Armuth ein ſchoͤnes Vorbild an denen Liegnitzi⸗ 
ſchen Hertzogen ſeyn / die ſo gar beſondere Muͤntzen 
praͤgen und am guten Freytage jaͤhrlich austheilen 
laſſen. Braucht er ein Exempel der Beſtaͤndigkeit? 
So dienet ihm Hertzog Chriſtians Symbolum :Con= 
ftanter & fincere ; Beftändig und aufrichtig. Ein 
Exempel $hriftliher Großmüthigfeit? Ludovici; 
Confilium Jehove ftabit ; der Rath des HErrn wird 
beftehen. It. Jehova Salus& Vi&oria noftra; GOtt 
ift unfer Zuverficht und Staͤrcke. Dominus Prote- 
tor meus; GOtt mein Beſchuͤtzer.  Belohnter 
Treu und Tapfferkeit 2 folche zeigen die Schenck⸗ und 
DVermehrungen der Wappen. Wolte ſich iemand 
über die Erhöhung des Geldes und alſo auch alleran- 
dern Sachen/ die durch Geld gefchaffet werden müf- 
fen/ befchwehren ; abfonderlich. aber über den fo ge⸗ 
nannten Mabl-Grofchen ; fo fan er damitconfoli- 
ret werden / daß es vorzeiten eben fo ſchlimm / ja noch 
viel ärger geweſen / was zumal das erſtere anbetrifft/ 
und dennoch hat GOtt wieder geholffen / und der 
- Hohen Obrigkeit foldye Mittel gegoͤnnet / daß die ar⸗ 
men Unterthanen von beyden in kurtzer Zeit befreyet 
worden. Und was kan endlich die Eitelkeit der Men⸗ 
ſchen beweglicher vor die Augen ſtellen als die Muͤn⸗ 
gen? Wo und was ſind die Kayſer/Koͤnige / Fuͤrſten / 
und andere groſſe Herren / derer Bildniffe/ groſſe Ti⸗ 
tel und mit Ruhm gefuͤhrte Wappen / ER: 

| — niſſe 





m | 0 
iſſe ihrer Hohen Geburth / vortrefilichen Wuͤr⸗ 
de/ Macht und Reichthum zwar auf diefen ange: 
troffen merden ; Aber mas ift außer diefen mehr 
übrig ? Wo find die Patres Patrie ? doch leben fie 
noch aufiden Muͤntzen und haben das zum Bor: 
aus /da fie fonft wie ihre Unterthanen zu Staub 
und Afche werden / daß fie auf Silber und Gold 
der Welt beftändig vor den Augen und bekannt blei⸗ 
ben/ in Anfehung weſſen auch die Muͤntzen alleine 
hoch æſtimiret zu werden gar billigverdienen, 


Ubrigens beliebe der geneigte Leſer zu mercken: 
L Daß wir niemand uͤberreden wollen als ob Feine Schle⸗ 
ſiſche Muͤntze mehr verhanden fey / die nicht. in dies 
ſem Werden angeführer worden. Wir vermurhen 
woch viele , haben fie aber nicht bekommen koͤnnen. 
Und wo wäre es möglich / dag in fo kurtzer Zeit / die 
wir hierzu gebrauchet / alle und tede / die in fo viel 
hundert Jahren / von ſo vielen Herren / an fo viel 
Orten / und ſo hauffig ans Licht Fommen / hatten zu⸗ 
fanmen gebracht und befchrieben werden koͤnnen? doch 
werden hoffentlich die meiſten und vornehmften dar» 
innen zu finden feyn. 


IL, Daß /wenn es heiſſet zum Erempel · Anno 1620. fahe 





man diefe oder jene Muͤntze / oder/ wurdediefe Müns 


zze gepraͤget; es nicht allemal und ſtricte zu verſtehen / 
als ob vorher und hernach gar nicht dergleichen geſche⸗ 
hen ſey? Sondern wir haben nur diejenige ange⸗ 
mercket / die wir — geſehen / theils —25 
— wede 


u 


andere ausgeſehen · —* 
DL Daß man die privatim verfertigte HRONgeN / Aanıafen 


IV. 


RE. IC DE 
weder etwas differentes:oder befonders an ſich gehabt. 
Und was würde es audi nugen/ wenn wir / Een ans 
gemercket hätten : Ferdinandus II. habe 1622. ten 
mic feinem Bildniß und Kayſerlichen Mappen in 
Schleſien prägen laſſen / und diefes I *54 1623/ 
24/ 25. und fü weiter geſchehen / da doch einer wie der 


die Breßlauiſchen gar nicht anführen mollen/ weil wir 
bier Eeinen Miſchmaſch machen / — nur die oͤf⸗ 
fentlichen darſtellen / und andern die uͤbrigen uͤberlaſ⸗ 
fen wollen / ob fie ung ſchon bekannt genug ſeyn. 


Daß man es uns nicht uͤbel deuten koͤnne / wenn wir 
bey Erklaͤrung der nr nicht allemal weitlaͤufftig 
genung gewefen/ und bißweilen nur etwas gemüth⸗ 
maſſet / wo nicht gar gefehlet, angefehen / wie wir kei⸗ 
nen Vorganger gehabt / alſo auch/ wie fehr wir. ung bes 
muͤhet / doch wenig und nichts finden koͤnnen / auch dar⸗ 
zu an einem ſolchen Orte leben / wo uns wenig hat koͤn⸗ 
nen geholffen werden. 


Daß alle Muͤntzen / ſo wir angefuͤhret / auſſer gar ſehr 


wenigen / ſo uns von hohen Orten communiciret/ aber 
doch allemal bemercket worden / wuͤrcklich in unfern 
Händen gewefen/ und alſo gang und gar nicht an ein- 
oder der andern zuzwelfeln. Wobey wir ung denn nicht 
allein über Derer Gnaͤdigſten / Gnaͤdigen und Guͤtigen 
Communication gehorſamſt und billig erinnern/fondern 
auch hiermit oͤffentlich dancken und Ihnen ung aller- 
feits ferner zu beharrlicher Affedtion, wie ingleichen dies 
ſes Werckchen / dem geneigten Lefer zu. einem wohlbe⸗ 


daͤchtigen Urtheil recommendiren, | 
— ——— 








INV RATISLAVIENSIUM 
GYMNASIO ELISABETANO, 


Ante Solennem Præmiorum Diftributionem, 
| | Die III. Juni, Anno M.DCC.FVL 
Publice confideranda, 
Per Sele&tos Studiorum Cultores 


Proponetur. 


Ad utramgve propenſos 


"PATRONOS FAUTORES, 
AMICOS, 


MARTINUS HANKIUS 












ILESIORUM Gentis, quen 
lias Res,ita MONETAM | 
tiquitatibus proferre ‚ difheillimum Op 
ef. Quin Majoribus noftris, QUADIS 
& LTGIIS, parialiorumPopulorum Exemplo, fub 

Initium ſola Rerum Permutatio ad peragenda G 

- merciorum Negotia füffecerit, vix erit,cur in Aubi- 
um vocetur. Certe, non abhorret 4 Vero,SILE- 
SIOS, ad cxterorum GERMANORUM Imita- 
tionem, quibus Aurum Argentumque non in fuis 
Montibus inventum , fed € Locis peregrinis acce- 
ptum „ticet in Vafa , non tamen in Pecunias finge- 
batur, (a) fimplicem in Modum Res Rebus com- 
penfavifle, nullisoble&tatos Nummis. Tantum.ab- 
eft, ut Nummos & Poffefforibus in Ufuras extenfos 
arbitremur. 

Multis Seculis prterlapfis, ne prifcum pro Mer- 
cibus Merces trädendi Morem retinerent, innumeris 
& Damnis & Moleftiismoniti, quandoad meliorem 
Bonorum fuorum Confervationem , abundantium- 
que ,partim Sponte , partim Caſu periturorum,, Ven- 
ditionem, voluntaria tum Rerum Pretia ‚tum Labo- 
rum Premia czperint Nummis cenfere, nondum ha- 
bemus exploratum. Quo pertinet , poft introdu- 


ctas 


(a) Tacitus de Germania Cap. V. 


Bone  ..- 
&tas in communem Ufum Pecunias, utrum Vicino- 
rum, feu GERMANORUM, {eu SARMAT A- 
RUM Monetam SILESII receperint: an propri- 
is € Fodinis exquifita Metallorum optimorum Ge- 
nera: ſub commodam Nummorum Formam rede- 
- In Germanis SAXONES , cum Otto primus 
- [ab Anno 936. ad 973.] Romano.Imperio præeſſet, 
pretiofiora Metalla primum in fuis Teerris fcrutatos 
reperiffe, Scriptores antiqui Germani (PD) commemo- 
rant. Quöminusprobabile, SILESIOS prius re- 
liquis GERMANIS, dudum Chriftianifmo Litera- 
turäque politis, Perittam Metallicam: & Moneta- 
riam affecutos : quos , Cefaris ejısdem Anno XX- 
Chrifti 965 , barbaram Ethnicorum Indolem exu- 
entes, humanam Chriftianorum Mentem affumfiffe 
conftat : qua ducti poftea Literas, fignandis etiam 
Nummis, non aliistantum utiles, Artesque plures an- 
teapofthabitas didicerunt. Br | 
Pott illa, primum fabricatä SILESIORUM Monetam 

quid nobis re&tius indicare poteft, nifi velInfcriptio, 
vel Infıgne? Nummos autem,quos in antiquiffimis non 
nulli pro noftratibus:habent, Literis carentes, quam- 
vis Aquilam, olim SILESIIS POLONISQUE 
EN OCHE com- 

{b) Ditmarus Martisburgenfis in Chronico,Lib. u, Otto Frifingenfis in 

Chronico, Lib. VI. Cap. XXIV. 








— 4646 
communem repræſentantes, quis SILESIACOS, 
non POLONICOS efle,noscertioresfacit? Aqui- 
lam enim, & Polonica diverfam, SILESIIs pro- 
priam, Cingulö ad Linæ cornutz Modum format6 
pr&ditam, non quidem, ut plerique putant; demum 
poft 1320. Annum, cum SILESIA ſub uno Capite 
fupremo cum BOHEMIA Societatem, etiamhum 
durabilem, inüflet: verum jameirciter Annum 1140. 
cum poft Boleslai II], Cognomine Dittorti, Silefiorum 
Polonorumque Ducis, Exceflum, divifis omnibus ad 
Poloniam fpe&tantibus Provincis, Filium V ladislaum 
II. SILESIA Ducem fufcepiflet, in reliquarum Ter- 
rarum Difcrimen, inveutam & receptam, nuperi(<) 

oftendimus. TEE EN 
Quare non erit, ut vetuftiores SILESIORUM 
alios Nummos agnofcamus, quam S. PETRI DE- 
NARIO s, in quibus & S. Petrum, & AquilamSilefia- 
cam reperimus, evidenter obfervabiles, Eosdem 
. Nummos, verofimillimis Conje&turis fubnixi, ftatui- 
mus primum cufos, non jam Anno 1O45.quö SILESIIS 
Dux Cafımirus, Mieslai II. Ducis Filius, antea Mona- 
chus, ad S. Petri Denarium, Romano Ærario Ecclefia- 
ftico inferendum, pr&cipiebat: fed demum circiter 
‚Annum, vel 1140. cum SILESIAM peculiaris A- 
quila denotaret: vel II69. quo univerfa SILESIA 
| . ne + divifa 

(©) In Exereitationibus de Silckorumi Rebus, Cap. 1, $. 83. 84 85- 


(35) * 
divifa proprios, 4 Polonorum Ducibus & diftin&os, 
& feparabiles, BOLESLAUM Procerum, MIES- 
LAUM & CONRADUM Loripedem , Fratres, 
Vladislai II. relitos Filios,’accepit DUCEs: ex 
quibus, CONRADO mortuo BOLESLAUS fupe- 
riorem, MIESLAUS inferiorem SILESIAM An- 
no 1178.hzreditario Jure confequebatur. Poſt hæc, 
cum intentior Metallici Studi Gura SILESIOS in Fo-, 
dinis exercuerit, ob quarum Venas repertas Silefia- 
cis Urbibus Nomen Äurimontii, Argentimonti, Cu- 
‘primontii darum) adheeret : quis facile:dübitet, quin 
-effofla Metalla STLEstorum Nummis etiam, nona- 


Jlüs tantum, Materiam dederint? 0». 








Nobis, Amorem patriarum Rerum fenilemnon- 
dum deponentibus, folos intra SILESIAM, ab Anno 
1335. ad noftrum Tempus, formatos Nummos, quo- 
rum primi fuerunt FRATISLAVIENSES, non omnes, 
fed in Notitiam noftram pervenientes, olim annota- 
tos, tandem in Ordinem arbitrarium redactos, non 
ipfos, fed defcriptos, public confiderandos exhibere, 
confilium placuit. Idque differtationibus Hiftoricis 
cras, cum DEO, in Elifabetano Gymnafio noftro, 
pro virili exfequentur Ingenia quædam felettiora, per 
Nummos Argenteos VRATISLAVIENSES, inPremi. 
um cufos, ad ftabilem Induftriam Probitatemque ſuſci- 
tanda. Prefixum Scopum EN facilius, ſi vos 
| E2 TA, 


ne en a EN | 

PATRONI, FAUTORES , AMICI, non Literis 
‚ob Nummos, fed Nummis ob Literas propenfi, Pre. 
cibus Votisque noftrisLocum, id eft, Benevolos Au- 
ditores Spe&tatoresque noftris Conatibus , dabitis. 
Ica fiet, ut tantö efficacius moneat juveniles Animos 
diftribuenda Moneta, ne Monitorum in publicamFe- 
Jicitatem direftorum oblivifcantur. Ad eam funt 
quidem Nummi Populis Nervi Rerum gerendarum 
egregi, fednon precipui. Nam, qu&bonisMorta- 
lium acquirendis plurimum fervit, et NUMMIs 
omnibus, Argenteis pretiofior ERUDITIO, Aureis 
utilior VYIR TUs: utraque primarium & Ornamen- 
tum, & Incrementum SILEsIoruM, P. P. Die I. 
Junij, Anno M. DCC. VL — 





—— Ss rn m ee ——n 


Bone 


Actus. 
— 
V—— Exterus 1. 

Alvete, quo finceriores, eò gratiores Amici: quos 
Studiorum AcademicorumSocios mihi propitia_s 
dedit Fortuna, non Paganorum illa Dea, fed Chri- 
ftianorum divina Providenta. Hæc nos hadte- 

? nus disjundiffiimos iterum opportuno Caſu, 

quamvis ad breve duntaxat tempus, conjunzit. 

Silefius I. O charifiimum Oculis noftris Caput ! 0 exo- 
ptatum Animis noftris Pe&us ! Nos veriflimum experi- 
mur: Iafperara [epius, certe jucundius, accidere, gvam gva din 
‚[beravimus, aut prorfus defperavimns. Quotu Fato in has 
Terras pervenifi® 

Exterus I. Miro,fedbono. Ipſa quidem (non diffiteor) 
‚tam nobilis eft Regio Silefia, & tam ſpectabilis efturbs Wratis- 
lavia, Silefie Caput, ut omnibus Peregrinatoribus ‚, Singula- 
«riaProvinciarum , OppidorumqueMomenta perluftrare Cu- 
pientibus ‚infpici & perquiri mereatur : feu Agrorum, Pra- 
torum , Sylvarum , Montium , Amnium, Piſcinarum, Fœ- 
‚cunditatem : feu Incolarum Peritiam, Humanitatem , Pieta- 
temque contempler ; mihi tamen nunquam de ſuſcipiendo 
‚Itinere in Silefiam cogitanti , Occafio fe, quö minus previfa, 
‚eo magis commoda obtulit. Confilium eft magno ditiſſi- 
‚moque Principi ‚undecunque Locorum colligere Materiam , 
‚Codice nondum elaborato, qui totius Germanie Nummos, 
‚tamveteres, quam:recentes, aptisjuftisque Literis, & Figuris 
-expreflos Ledtoribus reprefentet : inprimis addita Rerum, 
‚quasdenotant mn & genuina, Ideo in 

| 3 ve 





veftram quoque Terram mifit, prter Pi£torem Sculptorem- 
‚que fatis exercitatum, nonnullos Rei Nummari= tum a- 
mantes, tum etiarn Capaces, quorum Ope ſuum implere pof- 
fit Deſiderium. Proinde , cum inter alıos ille eandem mihi 
Perfonam agendam impofuerit : & Vobis , Honoratiflimi 
Amici,eä,quäPareft,&Modeftia, &Fiduciacontendo, ut 
me voti mei reddatis compotem. Id ubicunque in mentis 
non ingratæ Signum ,Laudibus debitis ſum profecuturus. 


Silefus II. Lxtamur eo , quod utilitate non carebit, & 
-Propofito Principis, & Tuo Minifterio, cui ſucceſſum felice 
apprecamur. Accedithuc, quod etiam noftre Silefiorum 
Gentis Honorem fit extenfürus tanti Operis ſcopus, quem , ut 
tanto facilius aflequaris , quantum ad noftrates Nummos fpe- 
&tat, pro ViriliNervos intendemusomnes. 


Exterus I. Ut in accuratam veftre monetæ Notitiam 
introducar ; primum exponite mihiNummos, quorum De- 
lineationem mihi procurare poteritis, A veftristam Polono- 
rum , quam Bohemorum Regibus, tanquam Silefie Supremis 
Ducibus, excufos, | —9 | 


Sileſus I. Quod Polonos attinet : video, Te quodam,, 
Errore duci , quondam Silefios Polonis conjundos‘, ſupre- 
mum habuiffe Caput , Polonorum feu Ducem, feu Regem: 
quod Hiftoricorum Polonicorum , feu Aftutia credulis per- 
fvafıt. Certe , fi potiorem antiquis Germanicarum Rerumi, 
Scriptoribus Fidem habemus : Silefüi , quanguam Polonis 
non fervili , fed zquali Societate connex1 , aliguandiu vixe- 
runt: poftea verö quia nunquam non Germanı füerunt, tan- 
quam Imperii Romani per Germanos inftaurati Pars folis Im- 
peratoribus tanguam Supremis Ducibus füis , paruerunt, 
idä Caroli M. Temporibusad Imperatoris Fridericil. #vum, 
Rationibus Teftimonisque folidis nonnemo demonftravitL, 
nuper in Opere, quö Silefiorum Res, primoSlavorum inSi- 
lefiam ingreflü , ad An. 1170, illuftrat. Sicut igitur Silefi, 

| | quam- 


be al N... 2), BD: 2 
quamdın, Polonis coheferunt, Duces omnino-$upremos ha- 
buerunt , folos Imperatores Romanos : quomodo ä Polono- 


rum feu Ducibus , feu Regibus , tanquam Silefiorum Ducibus 


Summis, Moneta provenire potuit ? Quod ad Bohemorum 


Reges attinet : necab üs, tanquam Silefiorum füpremis Du- 
cibus., potuit proficifei Moneta: His enim Regibus, quorum 
primus  fuit Johannes, Ortu Comes Lueelburgicus ‚Silefios,, 
tanquam a Polonis, & feparabiles, & feparatos, nullo Bellı 
Jure ſubactos, fed liberrima Voluntate propenſos, propriis- 
ue Ducibus Jam praditos, alia Conjundionis Formä , qu& 
Subjedtionem in certas Leges continebat, acceſſiſſe conttat. 
Tum vero Bohemorum Reges ‚Romano Germanorum Im- 
peratori fuberant: äquo Silefia, tanguam Feudum, Regibus 
Bohemorum conferebatur. Quö pacto Silefii, quem inmo- 
dum Polonis conjundti fuerant, eö Bohemis connexi, per- 
manebant Germanici Juris Populus. Ideoque Silefiam et- 
iam, cum Societatem cum Polonis adhuc coleret, Rudol- 
hus I. Imperator in Literis Anno Chrifti 1290. die Septem- 
brisXXVI, Scriptis : ( quibus Wenceslao Ottocaro , Bohe- 
morum Regi , Ducatum Wratislavienfem ab Henrico IV, 
"Wratislavienfium Duce ,promiffum ,conceflit ) rum , &5 Im- 
periü Romani Feudum nominat. Poſt hc autem SilefieDuces, 
“cum.circiter Annum BA ne ‚ tandem omnes , Böhe- 
morum Regibus jam fübellent , Brigenſis, Buthumienfis , Car- 
'novienfis , Crofnenfis , Falckenbergenfts, Glogavienfis, Faurenfis, 
Lignicenfis, Münfterbergenfis, Olfnenfis, Oppelienfts , Ofvicenfis, 
Ratiborenfis , Saganenfis , Sveidnicenfis , Stenavienfts , Strelicen- 
fs , Tefchinenfts, Troppavienfis , Vratislavienfs , ın Imperii 
Germanici Romani Membrorum Corporefingillatim repe- 
riuntur : quod Melchior Goldaftus ex Imperatoris, Fride- 
‚ricı III, Tabulis , Anno 1471. confedtis , aliis Matriculis com- 
poſuit, & Imperialium Conititutionum Tomo EL pramifitt. 
Quo etiam num Jure Silefü czteris Imperio Romano-Ger- 
manico Subditis Germanis annumerantur in Gomitiorum, 
n = Au- 


% 


EN. >. DB 
—— Decretis Anno 1530. publicatis ( 
127. 3 5 — 
Ita contigit, ut univerſa Sileſia, cujus Partibus fingulis 
jam præerant peculiares Duces, omnes tamen Sileſiæ Du- 
ces, addito à Territoriis ſuis Cognomento, inter tot Duces, 
pro ſupremo ſuo Duce conſequeretur Bohemorum Regem, 
Romano Imperio, cum Bohemiz, tum, quas intra Germa- 
u poflidebat,, alarum Provinciarum Nomine, fubje- 

Um. 

Jam, fitu Silefiorum Duces &Bohemorum Regibus ſum- 
mos intelligis : quorum tibi Nummos referri cupis: Nullus 
ex iis vetuftior reperitur , quahtum nobis conftat, nifi Ludo- 
vicus, Vladislai Filius, Hungarorum & Bohemorum Rex, 
Anno 1506, natus: Anno 1516. mortuus. Hujus Argenteus 
Nummus, Anno 1525. confedtus, Imaginem Ludovici lau- 
reatam nobis exhibet : addita — Rex Hungariæ & 
Bohemiæ, Dux Sideſiæ (in averfa Parte Clypeos novem confpici- 
endos præbet.) 

Ecxcterus I. At verò, annon ante Ludovieum Matthias 
vixit: quem,rejedto Georgio Podibradio , Bohemorum Re- 
ge, tantum nonomnes Silefiı, quemadmodum pro Bohemo- 
rum Rege,fic pro ſuo DuceSummofüntamplexi. - 


Silefius II. Utiqvye Ludovicum anteceffic Matthias Pri- 
mus: Numquid autem Nummus exftat, qui eumCondito- 
rem ſuum loquatur Sileſiæ Ducem? | 

Exterus I. Annon hicNummus id facit ? 

Silefius II. Matthias Primus , Dei Gratia, RexBoemie. Re- 
perio addita Infignia Regia, tum Hungariz, tum etiamBo- 
"hemiz, cujus agnofcitur Leo:Imo etiamSilefie, cujus Agvila 
confpicitur. Jam videbimus , quid Pars averfa nos doceat: 
Circa S. Johannem , Vratislavie Signum , exftat fcriptum: 
Groffüs Pratislavienfis. Ita quidem eft : Fuit Matthias, Dux 
Silefie Supremus : idqve, Nummus hic ſuo modo ze: 








. 103. 119, 


Di Eu un 
‘Atnon eft ä Matthia, tanqvam Silefiorum Supremo Duce, 
-fed & Civitate Vrarislaviacufüs, ſub Matthia. Non igitur ad- 
feribi poteftiis, quos Matthias ipfe ‚tanquam Sileſiæ Dux, fie- 
ri juflerit, qvangvam conceflerit. | — 
xre⸗⸗IG igitur in veſtris, poſt Ludovicum Duci- 
87% Dans; chravit wriprimi — 
Aœſus II. Ferdinandus I, qviLudovico fücceffit, Anno 
1527. Hungarorum & Bohemorum Rex, Silefieqve Dux. 
Tujus annotatos inveni Duos , eosqve diverfi Ponderis 
Nummos, Silefiam refpicientes. Prior eft uncialis : pofte- 
rior eſt cruciger: uterqve tamen, & argenteus, & Literis: 
Dux Silefie, notatus. Praterea verò nullũm Sileſiæ Signum, _ 
in Scuto exhibet ; Aqvilam qvidem unicipitem ‚non autem 
- Silefiacam,fedqvalem, ad Romanorum Imperatoris diſcri- 
-men,RexRomanorum inClypeofuogerit. ——— 
Excerus I. Nunc exſpecto, quosnam religvorum Sileſiæ 
Ducum Supremorum, Maximiliani II, Rudolphi II, & Mat- 
cthiæ Nummos ſitis enarraturi. — | 
feu Litera, feu FiguraSilefiam denotet. Caufam reor hanc 
effe, qvod Officinam Monetariam in Silefia nullam ipũ 
‚habuerint : gqvamvis ſub eorum Regimine Duces, aliiqve Si- 
leſi Nummos Silefiacos ediderint, , 


“ 












+ 
| 






Exterus I. Poft Matthiam ‚ annon Silefii pro fımmo 
‚Duce Fridericum Palatinum, Rheni Comitem ‚receperunt? 
Sileſius II. Receperunt,qvianon poterant nonrecipere, 
qvem Bohemi elegerant Regem: nifi mallent fibi totam 
‚Belli Molem attrahere, qvam perferre, füpra Vires ipforum 
era. Buhl kininch ad al Bir ag errdrgaN 
Excterus I Num qvis füb Friderici Nomine confectus a- 
liqvis ſupereſt Nummus? e hn 69 - 
Sileſius IL. Super eſt: — vidi, Extraordinarius Un- 
cia⸗ 


32 







cialis Argenteus, in Regiæ Coronationis Memoriam cufus: 
in qvodicitur: Fridericus , Bohemorum Rex , Silefiorum Dux, An- 
no 1619. die V. Novembris creatus, & coronatus.Coronam tenent 
qvingve Manus, qvarum prima Bohemorum,, a rad 
rum, tertia Moravorum, qvarta &qvinta utriusgve Lufatie, 
\ m Manibus fubfcriptum legitur: Dante Deo,& Ordınum Con» 
cordia. | Sa TEL RO RN | 
Sileſſus 11. Ego præterea vidı Nummum ordinarivm 
aureum, Anno 1620. fabricatum. In qvoFridericus fat, co- 
ronatus,, loricatus, gladiatus : Dextra Sceptrum, finiftra 
GlobumCruce fignarum gerit. Averfa Parte cernitur Cly- 
peus coronatus : additis inter alias Vocibus: Duxsileße. ' 
Exterus 1. Qyid verö de czteris Ducum Silefiz Supre- 
mortmNummis, memorabile vobis innotut? 
Sileffus II. Poft Matthiam, Ferdinandus II, Ferdinan- - 
dus HI, Leopoldus I, & hodiernus Auguftiffimus Imperator 
nofter , JofephusI.intra publicas Silefie Monetarias Offiei- 
nas, przefertim Vratislavienfem , permultos, tam aureos, 
qvam argenteos multiplicis generis Nummos, ex qyorum 
partimLiteris, partim Signis cognofcimus, Sileſiæ Ducum 
effe ‚gloriofam Nominis Memoriam Pofteritati commenda- 
ver unt, N —— 
Excerus 1. Jam liceat mihi Notitiam expetere, num et- 
iam Supremo Silefiorum Duci Parentes czteriDuces circaMo- 
netam Jas, Kunde, &qvalehabeant? > 
Sileſus Tl: Jus iludantigviffimi Silefiorum Duces, non 
4 fupremis fiis Ducibus, Bohemorum Regibus, indultum, 
fed nativ Libertatis Jure pofliderunt ; Jam tum habentes, 
cum à Polonis recedentes, ad Bohemostranfirent,, quorum 
Regibus fponte fa fe fubjicientes, non imul Jura ſua priora 
quæ vis alıeno Arbitriofubjecerunt, ſed, inter alia, quibus an- . 
tea gaudebant , fingillatim jus eirca Monetam fibi referva- 
bant, nullo Preelio victi, Lege nulla, niſi, qvam fibi tandem 
en 








UNNCANBERRNERRSSGENT  ' >,  MBNECR 
ponebant ipfis , fola initi Padti Conditione, Vafallı Bohemico- 
rumRegum. Idgve jushereditarium ex Piaftzo Sangvine 
Superftites , Lignicenfium , & Bregenfium Duces omnes, do- 
nec ftirpem ſuam finirent, retinuerunt, & propagaverunt, 
velignorabanr, vel fenofle diflimulabant, olim Supremo 
efiorum /Erario Præfecti, Mutationem intendentes , ut Bo- 
hemorumRex, tangvam Silefiorum Dux Supremus, Ducibus 
Piafteis, vel auferret, vel circumcideret Poteftatem hactenus 
circaNummos permiflam:cugus illos magis ufürpatores,quam, 
Poflefforesftatuere, non verebantur. At nihil eorum, qvæ 
eupiebant obtinebant Reprehenfionem potius meriti, quod 
Ducesillos evidentiffimo Jure ſuo prudenter utentes accufan- 
do, fe ipfos reddidiffent accufabiles. Cæteri Sileſiorum Duces 
ortu Exteri, non Indigen&, non pari,eogvecongenito, fed 
ä Bohemorum Regibus, tangvam Supremis Sileſiæ Ducibus, 
adcertasLeges conceflo, circaMonetam jure gaudent : etſi 
non omnes eodem, qvo per. fuos Avos acgvifto gaudebant , 
PiafteiDuces. Ä £ A 
Exterus I. Eftne vobis cognitusSilefie Nummus ‚ aDu- 
eibus feu Piaftzis , feu Alienigenis communi Nomine for- 
matus? iR r Ka | 
Sileffus II. Eftmihi cognitus, Jam olimvifus,non unus, 
necuniusFigurz. Decurrebat 1621, qviFlammam Belli Bohe- 
mici, femper increfcentem longelateqve diffundebat; itaqve 
non Agris, non Oppidis, non Regionibus folis, [ed etiam Num- 
mis vetus Pretium detrahebat. Tum Argenteus Nummus 
uncialis fex Thalerorum Valorem fuftinebat , qvi poftea re- 
cepit unius Thaleri Æſtimationem. Hujusmodi Nummos 
eo rerum ftatu fieri jubebant, Silefie Duces Ordinesgve, non 
eupreos, non € Cupro Argentoqve mixtos, fedpuro ex Ar- 
gentofaltos : qvorum Infcriptio eft : Moneta Argentea Sile- 
fie, fex Thalerorum. Eftille quadratus, cui latus averſum va- 
cuum eſt, qveminmodum prodibant etiam trium Thalero- 
rum, & minores Nummi, F Vulgus appellat aa 



















conjundtim edebant Nummos aurcos Ferd nandi Il. Cæſaris, 
‚hemoı — 
tantes, addita Silefiorum Aqvila Inſeriptione hac: Mozeza 
aurea Sileſia. ‚Porro mutatus Silefise Status in unum redege- 
eiqve convenientia Jurapoffidentes,citra Ferdinandi II,men- 
tionem ‚ curabant formariNummosaureos, & argenteos, eos- 
qᷣve partim Unciales , partem minores, trium Crucigerorum 
pretio ‚ fignatos.hoc fingulari lemmate, qvod illorum tempo- 
rum Res dubiasdenotabat: ‚vel, 7ebova Salus ,& Vitoria noftra, 
vel Si Deus pro nobis, qbis contra nos. Qyorum Nummorum in 
averfa Parteinvenitur: Moneta, (pro ut erat, velaurea, vel 
argentea) Principum , & Statuum Evangelicorum. Silefiz. 
bvia in omnibus Litera W indicat, eos Vratislavize confe- 
os, Cæterum, & Aquilam Silefiacam , & Infignium Ligni- 
- cenfinm , Bregenfiumgye Clypeum Ducumreprzfentant_. 
Tales Nummi per duos Annos ‚1634, & 1655. cufi,etiamnum 
reperiuntur: Ideo rariores, qvoniam in abolendam Rerum . 
illarum triftiffimafn memoriam „ pleriqve, potiſſimum mi- 
nores Argentei,, perIgnesaliam funtadepti Formam.. 
Exterus I. Hæc inprimis , qvorum pleniorem Cogni- 
tionem defidero, fi meo Inftituto fayentesdiftin&tius.confi- 
gnaveritis, Exemplargve Nummorum omnium ,qvorum fe- 
eiftis Mentionem ‚adbreviflimi Temporis ufum; mihi feu ve- 
fira cura, feu aliorum Indulgentia,, fuppeditaveritis: ‚eqyi- 
dem Amici, tumantiqvis, tum novis ——— 
vobis me dimittetis obligatifimum : digniſſimi, qyorum, 
Nomina in Monetz Templo feripta,qvod auxilio veftro red- 
dideritis auctius, Pofteris etiam-innotefcant. Plura vobis- 
cumcommunicandi , ut pero, nifi Vos mihi dederitis,, Ego, 
apud Vosultro gvzram occafionem, In Animi gratiqyale- 
ar) — CuR- 


DS. .\ U 1 U 0 0 
cungve pignus , & Tibi offero hunc meæ Patrie Num- 
BAUM... et a a a N 
Sileſus I. "Tibinosjam comites, mox adalios, qviexno- 
ſtris etiam Tuis annumeres Amicis, erimus Duces. Cujus 
officii, ne fimus immemores, nos hæc ipſa, quam liberali ma- 
nu obtuliſti nobis Moneta commonebit: pro peregrinared- 


re 


“LH a7 8 








J 1 "ER: # x & \ yr Fu ! Hrn 
Mana ————————— 
wann Aleſuus III. 


ACh hhaͤtze es mir vor ein ſonderbahres Geluͤcke / daB 
ich die Ehre nunmehr habe / mit meinen liebwerthen 
ER Herrenbefandt zu werden: von welden.mir gegen- 
voaͤrtiger Sreund viel Guttes erzehlet. Wie id num 
2. hierüber erfreuet bin: alfo verwundere ich mid) hier⸗ 
a Begebenheit ſolche Gelegenheit mir zuge⸗ 
©. -Exterus I. Ich bin zwar ein gebohrner Preuſſe / aber 
meine Eltern und Vor⸗Eltern find Schleſier / und zwar in 
dem Liegnifchen/ und Briegifchen Fuͤrſtenthum feßhafftig ges 
weſen. Denn/ als der grauſame / vielen Oeſterreichiſchen 
Ländern hoͤchſtſchaͤdliche Böhmifche Krieg / denen Liegnig- 







N und Briegifhen Hergogen nicht mehr erträglich worden/ zo⸗ 


gen meine Eltern mitibren Landes⸗Fuͤrſten Hergog Johan 
Ehriftianin Preußen / daſelbſt fie hernach verblieben. - Wie⸗ 
wohl nun von dem Lande Schleſien / ich aus denen bißher an 
Tag kom̃enden Schrifften / inſonder heit aus des Nicolai Hene- 
li Renovata, & Scholiis aucta Sileſiographia ziemliche Wiſſen⸗ 
ſchafft erlangt: ſo hat mich doch dieſelbige nicht völlig vergnuͤ⸗ 
get, Deßwegen ich den Geburths⸗Ort / und die Stamm- 
Guͤtter meiner Ahnen in AAO nehmen wollen; un 
Er | 3 n 





as 5 U En 
bin altermeift gefinnet/zu einem fonderbabren Andenden/der 
Schleſiſchen / Liegnitz / und — — Muͤntzen / ſo viel derer 
zubekommen / mir einen Theil einzuwechſeln / und von hier 
nad) Dantzig zuhringen. Well ih nun von obgedachten 
Müngen beffere Nachricht verlange: fo wird mir von denen 
Herren Benderfeits ein groffer Liebes-Dienft geſchehen / weñ 
Sie mein groffes Verlangen durch ihre gründliche Wiſſen⸗ 
ſchafft befriedigen/ underfrenen. 


Silefus II. Hierzu will ich den Anfang machen / und 
den erſten Grund legen. Als Schlefien Vladislaill. Hertzogs 
in Schleſien / auch zu Crackau / und Sendomir In Pohlen/ 
drey Söhne / Boleslaus, Mieslaus, und Conradus efgentlid/ 
und erblich bekommen: Theilten fie daffelbige zwar erſtlich in 
drey Theile: Weil aber Conradus nad) wenig Fahren ohne 
Leibes⸗Erben ftarb/ ward es hernach unter die andern zwey 
Brüder in Obersund Nieder-Schlefien eingetheilet. Boles- 
laus, der wegen feiner Leibes⸗Hoͤhe / Procerus, oder Altus ges 
nennet wird befam das Liegnitz⸗ und Briegifche/ neben vielen 
andern weit und breit angrängenden Fuͤrſtenthuͤmern; Zu 
denfelben gehörten auch Neiß und Grotfau: Die endlich der 
Breßlauiſche Bifhoff zu feinem Eigenthum bekommen: Wo⸗ 
durch Er ein Fuͤrſt in Schlefien worden. Solchergeſtalt has 
ben zwar) fo wohl die Breßlauiſche Biſchoͤffe / als die Liegnitz⸗ 
und Briegiſche Zürften/ aber aus einem ungleihen Urſprun⸗ 
ge/das Muͤntz⸗Recht gehabt: Die Fuͤrſten aus dem unwfes 
derſprechlichen Erb⸗Recht: Die Blſchoffe aber aus fonderbas 
ren Gnaden. So viel aus beyderley Arthen / theils Biſchoͤff⸗ 

lichen / theils Fuͤrſtlichen Muͤntzen mir bekandt worden / will 

ich kuͤrtzlich erzehlen. 
Unter allen Breßlauiſchen Biſchoͤffen hat ThomasL 
Coslerogus von dem Schleſiſchen Hertzog Henrico Pio dag 
Muͤntz⸗Recht im 240ſten Fahr vor fih/ und feine Nachfol⸗ 
ger/ mit dem Neißiſchen Laͤnd / und andern a 
ech⸗ 





[RB 













schtigfeiten empfangen. &s hataber/ fo viel mir bewuft/ 
zeit an / biß an des Känfers Maximiliani I. Mes 
kein Breßlauiſcher Biſchoff einige Muͤntze ſchlagen 


a/ B eßlar fe er B ſch M. 

laffen: Vielieicht / weil dazumahl / auſſer Heller und Groſchen 
chen zu laſſen / ſo wohl in dieſen / als andern Laͤndern nicht 
gewoͤhnlich geweſen: Auch die Biſchoͤffe / bey denen noch nicht in 
ang gebrachten Bergwerden ſchlechten Vortheilerlangen 
fönnen. ° Denn obgleich etliche gar Eleine und duͤnne Heller 
noch zuweilen angetroffen werden worauf ein Biſchoff· Ha⸗ 
bit zu ſchauen: fo Fan man doc ohne Zweifel fein Urtheil faͤl⸗ 
fen / daß fie von einem Breßlauiſchen Bifhoff/ Der vor des 
Kaͤyſers Maximilianil. Zeiten gelebet/ / herkommen. Zwar / 
weil unter denen Breßlauifhen Biſchoͤfflichen Muͤntzen feine 
ältere/ als deg Johannis V. Turfoniszufinden: Sind etliche 
auff die Gedancken kommen / daß allererfi der obertwehnte 
Känfer Maximilianus1. dag erffe Muͤntz-⸗Recht denen Breß⸗ 
lauiſchen Bifchöften verliehen. Allein / dieſen Irrthum wie: 
derleget nicht allein des obgedachten Hertzogs HenriciPii weit 
aͤlteres / ſondern auch des Kaͤyſers Maximiliani J. abſonderlich 
wegen der Muͤntzen den Breßlauiſchen Biſchoffen ertheiltes 
Privilegium, welches allererſt im i55. Jahr verfertiget wor⸗ 
den. Denn ich kan hier einen Breßlauiſchen Biſchoͤfflichen 
Groſchen anzuſchauen uͤberreichen / der 9. Jahr vorher ge⸗ 

praͤget worden. no 
Excerus DI. Johannes V. Epifcopus Vratislavienfis: Dar-⸗ 
bey ſtehet: 1506. Hierben finde ih unter der Biſchoffs⸗Nun⸗ 
ge einen/ über drey Roſen auffgerichteten Loͤwen / wodurch 
des Bliſchoffs Adliher Schild vorgefteller wird, Darbey hal⸗ 
te id) vor denckwuͤrdig / Daß Er / obgleich ein Polniſcher Edel⸗ 
mann) fehon dazumahl / nunmehrs vor 200. Jahren den 
Nahmender Stadt Breßlau nicht mit einem W,jondern mit 
einen V prägen laffen: und allbereit gelehrte Männer gewes 
fen/ die Lieber diefe Stadt zierlicher mit einem Rateinifhen/ 
als einem Sclaviſchen Buchſtaben andenten wollen. 


Si- 




















Jahr gefforbene Bir Martino Lutherojederman 
vor die Yugenvorgeftellte eit zuerfenen/ Gelegenheit 
befommen/ und feines weges verfolgee. Ob nun wohldie- 


fes Biſchoffs Wapen ein Poet 
ſcheuet: ur j A g ic BIRD Berker 
Surge Leo: Flores Spinis horreſcite ad Art or Nase 
0.2. Islebio advolitat Vefpa,petitqueRofas. ,,. 
So hat doch hierauffeinander Poet geantwortet: !: 
| CedeLeo, Leomajoradeft; äNumine mifüs: 
Ile tuis Spinas fubtrahet ungve Rofis. 
Welchen Poetifhen Streit Horatiusentfhuldigen fan: 


- - = -  Pi&oribus atque Pottis ER 
Quidlibet audendi femper fuit zqua Poteſtass. 


Exterus II. Ferner fehe ich auff der andern Seife; _ San- 
&te Baptifta, fuccurre: und deffelben ſtehende Bildnuͤß / das 
mit der lincken Hand / ein langes Creutz haͤlt: mit der Rechten 
aber auff das bey dem Fe liegende Lamm weiſet. Warum 
dieſer Heilige ſich hier zu ſchauen giebet / weiß ich nicht. 


Silefius I. Dieſer iſt von den Alten / der Roͤmiſchen 
Kirche zugethanen Schleſiern zu ihrem Patron erwehlet wor⸗ 
den: den fie würdig gehalten anzuruffen / auch ihm Gottes⸗ 
Haͤuſer / Altar / und dergleichen zu Ehren aufzubauen. Fa 
es haben weyland unterſchledene Schleſiſche Hertzoge Fhn ſo 
werth gehalten / daß fie nicht allein von Gottes / fondern auch 
von Sand Johannis Gnaden ſich Hertzoge in Schleſien geſchrle⸗ 
ben. Deßwegen fein Wunder / daß auch etliche Breßlauiſche 
Biſchoͤffe den heiligen Johannem auff ihre Muͤntzen ſetzen laſ⸗ 
| Bi Welche dannenhero Johannis-Hrofhen find genennet 
worden. * | — 


ENTF 


'Sh 


 Siefius V. In andern Biihofflihen Johannes-GBros 
ſchen / die imısozden Fahre gepräget worden/ find zwar der: 
gleihen Denckwuͤrdigkeiten / wie in dem gegenwärtigen auch 
anzumercken: aber noch darzu auff einer Seite das Haupt 
ohannis in einer Schüffel/ mit einem Haareihen Barte zus 
eben. Liber dieſes / iſt in folgendem 1508. Fahre / won den 
oberwehnten Biſchoffe / eine groffe Silber⸗Muͤntze / die ſchwe⸗ 
ver als ein Rthlr. iſt andas Tage⸗Licht kommen / worauf 
St. Johannes wiederumb in einer andern Geſtalt fich gewleſen: 
well Er daſelbſt inder lincken Handein Bud) halt / auff wels 
hen ein Lamm mit einem Sahne lieget: mit ber rechten aber 
auffdas Fahn weiſet. 
Eu⸗ om. Solten wohl von den erzehlten Breßlaufs 
ſchen Biſchofflichen Muͤntzen ein:oder mehr Stuͤcke / noch zu 
bekommen ſeyn / einzuwechſken 
Sileſſus I. Den uͤberreichten Groſchen / uͤberlaſſe ich 
den Herren zu einem kleinen Andencken / von andern welß ich 
keinen / vielweniger das groſſe Stuͤcke / welches hier vor etli⸗ 
Doch an Ulf 6. ganken Reichsthalern bezahlet worden/ 
ıberoinmen, | a ON 
 Exterus II. Ich würde noch einmahl ſo viel davor zuge 
ben / kein Bedendentragen. Aber was haben die nachfol⸗ 
—9 Breßlauiſchen Biſchoffe vor Muͤntzen laſſen verfer⸗ 
gen? GE IR ER TI 
Sölefius II. Derauffden Johannem V Turfonem fol 
gende Biſchoff / Jacobus von Salza, ließ auf feine goldene Mün- 
e/ die im 1325. Fahre gemacht worden / und mir zu Geſichte 
ommen / nichtalleindie Worte: Jacobus Epifcopus Pratisla- 
vienfis ; ſondern auch: Murus Cæſaris Maximiliani\egen. Wo⸗ 
durch er dag von DemfelbenKäyfer / den Breßlauiſchen Bi⸗ 
ſchoffen geſchenckte / oder vielmehr bekräftigte Mine Recht 
zuverffehen geben wollen. Welches auch aus den nachfol⸗ 
enden Biſchoffen / Balthaſar von Promniz, Cafpar von Logau, 
Martin Gerftmann, und ra vonJerin, gerhan. — 





aehiser Maffen/qubehalten. dehendes Budnug/ er⸗ 
Exterus II. Aber / warumb iſt dergleichen nicht von den 
Breßlauiſchen Biſchoffen auch geſchehe ——— 






J 


Stefan I. Ob Johann Veit von Sitſch ſolches ae 
wethla weil ich ſeiner Ben ne a, | 
nevons. Ducaten. _ Hierauf fteher fein Biſchoͤ mi 
Stamm-Wapen: Auff der andern Seite/ ein Hirte / unter 
Schaaffen / bey —— über wweldhen Me Sonne 
heim. Die Uberſchrifft auff beyden Selten iſt dieſe 
Johannes Sitfch, DEi Gratia, Epiſtopus Vratislavienfis S — *— 
& inferioris Silcſiæ Capitaneus. Anno ı6os. Candor € Am 












or Opti- 
maCuflodia. Die nach ihm erwehlte Bifchoffe find eines weit 
höhern Stammes getwefen. Linter denen der erſte Carolus, 
Oeſterreichiſcher Erg-Herkog/ liß an flattder Worte: Mars 
Cafaris Maximiliani ſetzen: Anima mea defiderat ad Te , DEUS. 
Sm 1612. Jahre ließ er durch den Rath zu Neiß / ein Sr 
Schuffenausfhreiben: Dabey viel Fuͤrſtlicher / Graͤflicher / 
Kitter/und Buͤrgerlichen Standes-Derföhnen/ ſich 10. Tage 
langergöget. Zu deffen Gedächtnüß hat er ein/ und zweh⸗ 
faͤchtige Ducaten prägenlaflen: Moraufffein Nahme / auch 
fein Stam / und Biſchoͤffliches Wapen / jedes abſonderlich / un 
dabey ferner ſtehet: Anno 1612. Kleinot Groſſes Schůf 
Bas Vleiß/d. 19. Augufti: An welchen Tage das Schüffen 
ihangefangen. a 


Droeer nachfolgende Bifhoff/ Carolus Ferdinandus, Pol⸗ 

nifcher und Schwediſcher Prins/ auch hernach Oppeliſcher / 

und Rattiboriſcher Fuͤrſt in Schleſien / ließ gleichfals auſſen 
die Worte: Munus Cafarıs Maximiliani : An deſſen Stelle man 
geſetzet findet: 4 7092 Principium; Oder) Ommis Poteſtag a DEo 
ef. ‚Bon dem Bifhoff Carolo Jofepho , Defterreihiichen 
Hertzog / hab ich fein Geid / daß er / als ————— 
habe ſchlagen laſſen / jemahls geſehen. Hingegen hat Br | 


lde 


>... 
ftianus, der Feines vornehmen Herkommens war, auff feine 
Gold / und 5 Muͤntze wiederumb die Worte: Manus⸗ 
Cæ/aris Maximiliani . auch St. Johannis Bildnuͤß / mit dem 
Ereuge/ Buch und Lar Iniepen laffen. Welches aber Fri- 
dericus, der Cardinal / und Land⸗Graffe zu Heflen unterlaſ⸗ 
fen: auff deſſen Ducaten/ Thalern und andern Muͤntz ⸗Sor⸗ 
ten/ fen Bildnuͤß / und Symbolum: Pro DEO & Eccleſia ʒu- 
finden. Was an des jegtregierenden Breßlauiſchen Bi- 
ſchoffs Francifei Ludovici Durchlauchtigkeit bißher gepraͤg⸗ 
ten Gold⸗ und Silber⸗Muͤntzen anzumercken / kan inanñ in Aus 
genſchein zu nehmen / taͤglich Gelegenheit haben. 
Excerus II. Ich bleibe ſowohl vor dieſes angenehme Ges 
ſchencke / als vor die gegebene Nachricht hoch verbunden. Er⸗ 
Eirhne mich aber auch daß / worauff mein vornehmſtes Abſe⸗ 
hen gerichtee/ auszubitten. i 
Silefius IV. a8 der Liegnitz⸗ und Briegiſchen Zürften 
Muͤntz⸗Arten betrifft / ſo iſt wohl unſtreitbahr / daß fte unter 
allen Schlefiihen Geld⸗Sorten die aller aͤlteſten ſeyn. Weil 
derfelben Piaſtiſcher Stam̃ unter allen Schleſiſchen Deutſchen 
Hertzogen / dem Alter nach / den Vorzug hat; welcher allbe⸗ 
reit vor 25. Jahren unter gegangen: Nichts deſtoweniger 
habe ich / noch zur Zeit keine ältere Liegnig- oder Briegifche 
Muͤntze koͤnnen zuſehen bekommen / als einen im 1505. Jahr 
geſchlagenen Groſchen / Hertzogs Friedrichs des Erſten. Auf 
der erſten Seite ſtehet der Schleſiſche Adler/ auf der andern 
aber ein Srauen Bild / und zwar der Heiligen Barbaraͤ / ſo 
viel ich ausdenfelben andern Bildern ſchluͤſſen koͤnnen: die auf 
dem rechten Arme eine Kirche oder einen Kirch⸗Thurm traͤ⸗ 
get. DiefesFriderici I. Sohn/FridericusIl. hat auff feine Sil⸗ 
berne Muͤntze an Silber-Grofchen / halben und gangen 
Reichsthalern / nebft feinem Bildnuͤſſe / und Wapen / diefen 
Denck Spruch machen laſſen: Verbum Domini manet in æ- 
ternum Womit Er / als der erſte Evangeliſche Fuͤrſt in Schle⸗ 
ſien / auf das zu ſeiner — der Finſternuͤß wieder an * 
2 47 











Tage⸗Licht gebrachte Wort GOttes geziehlet. Dierauffha 
die Liegnitz und Briegifhe Müng-Officin lange Zeit geruhet 
biß an dag 1601. Jahr / in welchem Joachimus Fridericus Du 
caten / und Rrhlr. zu ſchlagen wieder angefangen. Dieſer 
ward das naͤchſte Jahr / die Begräbnuß-Münge zu Ehren 
verfertiget/ worauff auſſer dem Bildnuͤß / und der Nachricht 
von feinem Alter nichts zufinden. _ Deflen hinterlaſſener 
Sohn Johannes Chriftianus gebrauchte ſich auf feiner Müns 
gedes Wahl⸗Spruches: Inzegricas , & Rectum cuflodiant me. 
Asdeffenjüngerer Bruder George Rudolph die Regierung 
angetreten/vermehrten diefe zwey Brüder, auff ihren Gold» 
und Silber: Müngen ihren Wapen⸗Schild / an ſtatt eines) 
mit drey Helmen / und lieffen beyder Bildnuß zufammen fes 
gen. Als nun ſo wohl Johann Ehriftian/ als George Ru⸗ 
dolph von der Welt Ihren Abtritt genommen, fielen die vers 
laſſene Fuͤrſtenthuͤmer / Liegnitz und Brieg an des Johann 
Ehriftiansdrey Söhne/ Georgium, Ludovicum, und Chri- 
ftianum. Unter dieſen ward dem Aelteften/ von der Stadt 
Brieg / 1656. Jahr / eine Denck⸗Muͤntze verfertiget: deſſen 
Abriß ich hier uͤberreiche. 

Exterus II. Hier ſehe Ich den auff einem Pferde ſitzen⸗ 
den Hertzog Georgium, deſſen Haupte eine Hand aus dem 
Himmeleine Lorber⸗Krone reichet / die Bey⸗ſchrifft iſt: DEZ 
Gratia, Georgius, Dux Silefiorum Lignisenfis,& Bregenfis : Supremæ 
per Silefiam Præfecturæ Adminiſir ator, ferner: Ancom Sacra 
DEus Tibi, Brega, [ed altera Princeps. Te regat bic prudens, te 
tegat illa potens. | ru | 

. Auff der andern Seite läffet ſich die Stadt Brieg ſchau⸗ 
en/ über weicher das Wapen / unter derfelben aber/ wo ich 
un“ irre /des Hertzogs Wahl⸗Spruch: Sors mea 4 Domine. 
- 1050, N 
Silefus IT. Nicht geirret. Denn folhen Spruch hat 
Er. auch felber auff die meiften feiner Müng-Sorten prägen 
laſſen. Diefe drey Fuͤrſtliche Brüder hatten erſtlich ingemein 
| dl; 





— —— R BE © 0 een 
Juſam nen / wie eine Regierung / alſo auch eine Müng-Ofkcin, 
aus welcher viel Gold⸗ und Silber⸗Geld / mit dreyen Bruſt⸗ 
Bildern iſt an den Tag kommen. Wiewohl nun ſplcher Ars 
ten / an drey Koͤpffigen Ducaten / gantzen / halben uñ viertheil 
Rehlrn / auch an funffzehn / dreyfachen / und eintzeln Creu⸗ 
tzern / innerhalb eilff Jahren / von 1651: bis 1661, groſſe Sum⸗ 
men verfertiget worden: Jedoch find dieſelben (weil fie nicht 
allein ſauber / und ſchoͤn / ſondern auch an dem Gewichte / und 
Feine / oder / wie / die Muͤntz⸗Verſtaͤndige zu reden pflegen/ 
an Schrot / und Korn / gutt ſeyn) bißher faſt unſichtbahr wor⸗ 
den: Welches theils denen Schmeltzern / theils denen Schatz⸗ 
Samlern zuzuſchreiben / die auſſer und in dieſem Lande Suͤ⸗ 
ber⸗ und Goldberger abgeben. 

Exterus IL Hieraus vermehret ſich bey mir die Hoff⸗ 
nung / von jeder dergleichen Muͤntz⸗Sorte / noch wohl ein 
Stuͤcke / præſtitis præſtandis, allbier zuerlangen, 

Silchus II. Damit hiervon der Herr aus dieſer Stadt/ 
von mir ein Andencken in fein Vaterland bringe; ſoll Er / weñ 
fd) das Geluͤcke haben werde/ Ihm in meinem Haufeeinige - 
Ehre zubezeigen, zwey Rthlr. einen mit 90. den andern 
mit 270. Röpffen aus meiner Hand empfangen. 

Exterus I, Hiervor werde id) / zu allerſchuldigſtem 
Dande/ meinem liebwertheften Herren und Sreunde/ jeders 
zeit hoch verpflichtet bleiben. Aber was haben die oberwehns 
ten Drey Koͤpffige Müngenvor eine Uberſchrifft? 

_ Sitefius UL Keine: Auſſer der dreyen Zürftlichen Brit: 
der Nahmen und Wapen. Auffihrerder andern Ein Koͤpf⸗ 
figen Muͤntzen findet man mehrentheils aud) einen Spruch: 
und zwar des Georgi, Wie id ſchon erwehnt: Sors mez 2 Do- 
mino; des Ludoviei aber: Conſilium fehovæ flabit; und des 
Chriftiani: Conflanter, & Acere. Hier uͤhergebe ich Die / de⸗ 
nen obgedaditen dreyen Fuͤrſtlichen Brüdern der Nachwelt 
zum Gedachtnüß / nur mit der Feder abgezeichnete Trauer⸗ 
und Begraͤbnuͤß⸗Muͤntzen. 





= 


3 — 


| ———— u 
OT Exterus II. (LegitInferiptiones) Unter denen Verflore 
benen iffder Erſte / Ludovicus, Dux Silefie Lignicenfes, Bregenfis, 
Goldbergenfts, natus Anno 1616. die ı9. Aprils:  Denatus Anno 
1663. die 24. Novembris: ZEtatis Anno 48. Confilium Fehove flabit. 
Der Andere: Georgius III. Dux Silefre Lignicenfts, Bregenfis : Su- 
premus Capitaneus Silefia: DEo,Patria,& Cafarinatus: Anno 10. - 
‚die IV. Septembris: Denatus Anno 1664. die 14. Julüi. /Etatis LII. 
Der Dritte: Cbriſtianus DEi Gratia, Dux Silefia, Lignicenfts, Bre- 
genfis, & Wolavienfts: Natus Olavia, Anno Chrifli 1618. die 1. A- 
prilis. Denatus Lignicii Anno 1672. die XXII-Februarii: Conflanter 
& fincere. Wer hataber Ihre verlaffene Zürftenehümer 
, befommen? J 
Sileſſus 7. Des letzteren / Hertzogs Chriſtiani einiger 
Sohn / Georgius Wilhelm: Der wegen feines ungemeinen 
Verſtandes / von dem Kayſer / vor der in Geſetzen verordne⸗ 
ten Zeit / der Minder-jährigkeit entzogen / und der Regierung 
fähig erklaͤret worden. Unter ihm wurden vorher / nur im 
Nahmen feiner Fuͤrſtenthuͤmer / ohne Beyſetzung feines Nah: 
mens im 1673. Jahre / etlihe Silber⸗Muͤntzen verfertiget 
umb fein ererbtes Müng- Recht defto leichter zu behaupten. 
Bald aber hierauf ließ er/ alsein regierender Hergog/unter 
feinem Nahmen drey und ſechs / und funffzehn-Ereußer/ 
auch Rthlr. und Ducaten prägen. , Er war / 0b gleid am 
Gemuͤthe ſtarck / doch an dem Beblüche ſchwach / und bezahlte 
gar zeitlich die Schuld der Natur im ısden Jahre feines Al⸗ 
ters. Worüber gang Schlefien hohbeftürgt/ und hetruͤbet 
worden / daß mit hm der alte Fuͤrſtliche / und Koͤnigliche 
Stamm in das Brabgelegetward.  Zhmfind/ auffer al: 
lerhand Lob⸗Schrifften / auch unterfchledeneSchau-Müngen/ 
zu deſto längern Andencken verfertiget worden. Unter den⸗ 
ſelben wil ic) die Groͤſte / wiewohl auch nur in einer Abbildung 
hjlermit zeigen. | { 
Exxcterus II. Erſtlich ſehe ih des Verſtorbenen Bildnuͤß 
in einem Harniſch / mit der Uberſchrifft: Georges OA ı 


DEi Gratia, Dux Sılefie Lignicenfis, Bregenfis, & Wolavienjts : 
Hernach find ich lauter Schrifft: Piafli Erbnarche Polonie Uki- 
mus Nepos. Princeps quindecimvix Annos natus, [ed tamen majo- 
rennis: Pof? Nonimeflre Ducatuum Regimen, Die XXI. Novembris, 
Anno MDCLXXV.fibi, Regie Familia Novemg Seculorum [enio 
fatalem figit Terminum : ambigente Sileffa, Num Piafti Natalıbus 
plus Beneficiorum , an Georgüi Wilhelmi Fato plus Lachrymarum 
debeats N | | — 


ieeſus I. In einem andern Schau⸗Pfennig / wird 
Er Piafles Regie Familie Ultimus, Virtute Primus genennet. 


Exterus II. Ich bin mit meiner Herren fo gründlichen 
Nachricht fehr vergnuͤget; davor ih mein dandbahres Er: 
kaͤntnuͤß abzulegen/ niemahls werde vergeßlich ſeyn. Sie 
werden aber wohl ferner fo guͤttig ſeyn / und / * mehren⸗ 
theils Gratiarum Actio eſt ad plus dandum, oder in meiner An» 

elegenheit / ad plus faciendum Invitatio) meinem itzt allhier 
— beindenden Bruder / der von den andern Schleſiſchen 
Muͤntzen einen Vorſchmack verlanget / durch gute Freunde zu 
dergleihen Wiſſenſchafft befoͤrderlich ſeyn; und folchergeftalt 
ihn meiner dienſtfreundlichen Vorbitte genuͤſſen laſſen. 


Sileßus II. ZU folhen Liebes: Dienit/erfennen wir ung | 
dem Herren / und feinem Bruder aus freywilliger Anrei⸗ 
gung 7 was ung möglich iſt / werckſtellig zumachen / verbun⸗ 





 SCE- 


— © 
SCENAIL 


* Silefius V. 











Emores prowiſſorum, quæ nobilisſimo tuo 
Fratri fecimus, citra morem Deſiderio Tuo 
fatisfaciemus, Expetis, ut præter Nummos 
Lignicenfes, & Bregenfes, am TuoGermano 
ex pofitos ‚ in.czeterorum Silefie Ducum Mo- 
neta, quicquid notabile reperitur, Tibi confide- 
randum delineemus, Inchoabimus, fi placet, Laborem no» 
ſtrum à Nummis Ducum Monfterbergicorum ; Horum pri- 
musex PiaftzoStemmate progenituseratBoleslaus Procerus ; 
Cujus Poftremus Nepos, Johannes, Monfterbergicas terras 
Sigismundo, Caroli IV. Filio, Bohemorum Regi relinquebat, 
Anno 1429. Eas Anno 1462. Georgius Podibradius, Bohemo- 
rum Rex Filiis Vitorino, & Henrico, tanquam Bohemiz Feu- 
dumconferebat, Henricoaccedebat Olsnenfis Ducatus, tan- 
auam Wladislai, Bohemorum Regis, ad quem tranfierat, Be- 
neficium. Id enim Wladislaus cum Bohemiz Podibradien- 
fi Territoriopermutabat. Hincaliquandiu Montterbergen- 
fis, & Olsnenfis, Ducatus cohzferunt. At ex neutro Ducatu 
vifanobiseft ulla prodiiſſe Moneta. DonecuterqueDucatus 
Anno 1505. hæreditario Jure ad Carolum primum pervenit. 
Hujus vidi aureum Nummum Anno 1sı8. cùſium, ImagineCa- 
roli preditum; in averfa parte Literis exftantibus: Moneta 
novaReichfteinenfis. Hæc enim Dynaftiaeft in Monfterbergi- 
co Ducatu Pars ob metallicasFodinasnobilis. Id mirerisin 
Caroli I,Filio, Johanne: Cur Nummisfüis imprimi curaverit: 
Johannes , DEi Gratia , Dux Monfterbergenfts , Sileſiæ Olsnenfis : 
quafi vel Monfterbergenfis, ve] Olsnenfis Ducatus, non Silefize 
fit, Acutioribusenim Cenforibus feribendum fuifle ar © 
| ux 





— — 
Dux Sileffe Monſterbergenſic, & Olsmenjis: quia neuter unquam 
Sileſiæ Ducatusefledefiit. Quare, cum Ratio nulla Inferiptio- 
nis parum commode poffit dari: poteft aut Inventoris, aut 
Sculptoris videriNzvus. Ispoftea mutatus, inNummis An- 
no 1612. confedtis, reperitur emendatus: in quibus legitur: 
Dux Silefie Monfterbergen/ts &S Olsnenfts. Cæterum, inter Sileſio- 
rum & Monfterbergenfes, & Olsnenfes Nummos memorabi- 
lis eft Caroli II.Ducis, Moneta funebris uncialis, cujus Infcripti- 
onem legendam offero, 


Excterus III. Memoria funebris. IpfaDucisImago: cui 
addita funt: Caro/us II. Sacri Romani ImperüiPrinceps, Dux Silefio- 
rum Monfterbergenfts,& Olsnents, Comes Glacen/fts,optime meritus. 
Natus Anno 1545. die Aprilisis. Mortuus die 28. Fannarıi, Anno 1617. 
 Inaver[fo Latere nihil, niſchoc Elogium: Fidus DEO, & Regi, Patria 
gratus, füis defiderabilis, vixit [pe immortalıs Gloria: nonterrena, 
fed Celeflia cogitavıt. 


Sileſius V. Hujus DucisFilius, Carolus Fridericus, Anno 
1645. ex ſtinctus, Podibradice Familie Bohemicz finem intra 
Sileſiam dedit. Poft illa, Ducatus Monfterbergenfis accipie- 
batalterius, Germanic& tamen originis Duces Averfpergicos, 
quos etamnum habet: quorum nullus innotuit nobis Num- 
mus, Principatus Olsnenfis A Podibradiana Profapia in Wür- 
tenbergicam ideo transferebatur; quoniam Sylvius Nimro- 
dus, Würtenbergicus Dux, in matrimonium acceperat Caro- 
lı Friderici, Ducis ultimi Podibradienfis Filiam, Elifabetham 
Mariam:ad quamex Johannis Lucelburgici,‚Bohemorü Regis 
Privilegio Ducatus Olsnenfis tanquam Feudum feemininum 
pertinebat.Hincea,cum Maritum fuum,Sylvium Nimrodum, 
Auno 1664. amififlet, aliquandiu Tutrix adminiftratas hadte- 
nusOlsnenfes Terras, Filistribus, Sylvio Friderico, Chriftia- 
noUlrico Julio Sigismundodividendas poffidendasque conce- 
debat. Ipfa quidem nullam Monetam produci jufferat: con- 
fequebatur tamen AFilio —— Annoı686.mortua, 


De (8) * 

— Vide, quid memoret hc Infcriptio, Nummi un= 
cialıs! | Be: 
Exterus II. Ad mortuæ Ducis Imaginem legitur: Z- 

lifabetha Maria, DuciffaWürtembergica Teccenfs. In altero Late- 

re: Caroli Friderici, Ducis Münfterbergenfts& Olsnenfis Filia: Syl- 

vii, Ducis Würtenbergici & Teecenfis Conjux : Septem Liberorum, & 

. undecim Nepotum Mater, © Avia: Ubig,bene merita, die 17. Marti, 
Anno Chr:fli 1686. Vitam, quam 4.C.1625. die u. Maji, ceperat,& fie 
mul, Podıbradia Regie Familie memoriam,non item Virtutis [u fa- 

mam finiit. | * EHEN 

Silefrus V. Inter Filios relietos, Sylvius Fridericus ab 
‚Anno 1674.ad 1695. per Nummos editos Nomenfibi faciebat, 
in quorum nonnullisSymbolum ſuum ame quorum: 
Si DEus pro Nobis,quis contraNos. Julius Sigismundus, ante 
Chriftianum Ulricum Fratrem defundtus, unıco Filio, Carolo 
relicto, poftalterius GenerisNumifmata, quorum Autor fue- 
rat, ipfe funebriNummo Unciali argenteocommendatus Po- 
fteritatieft. Lege, fi placetmemorabilia_». 

Exterus Il. Primuminvenio Imaginem loricatam, & 
hasvoces: Julius Sigismundus, DEi Gratia Dux W. ürtenbergenfts, 
Tecienjts,inSitefaOl/penfis. Deinde Pars averfa mihi confpi- 
ciendam præbet Arborem aridam, ex cujus Radice prominet 
Arbufcula, qu&Filium Carolum fine dubio denotat. Præte- 
reareperiohac: Felici Tempore edito verufte ſtixpis Henetæ Anna 
Sophia, Mecklenburgenfts ipfetraditur. Exufta eſt Arbor : Sic exit 
Gloria Mundi. Surculus ex demto prognatus Stipite regnet. 


Sileſus V. Chriftianus Ulricus, ordinaria confvetudine 
lurimos Nomine ſuo fignatos Nummosreliquit. Anno 1680, 
amittebat Uxorem: incujus Memoriam formari jubebat, & 
auıreos, &KargenteosNummos. Utrosque fubjicias Oculis de- 
lineatos. | 
Exterus II. Aureusexhibet in uno Ducis, in alteroLa- 
tere Conjugis Imaginem, Pofteriori additum reperitur: An- 
na 


EN) Ben 
 naklı[abetha, Ducisfa Würtenbergenfis, Teccenfis Olfnenfis,5 Bern- 
‚Badıenfis,Exflinela Superftes. Argenteus triumUnciarum Num- 
mus, preterlmaginem mortuæ Ducis, Annumque tum nata- 
lem, tum emortualem indicat defiderium ſuperſtitis Mariti 


hocVerü: ° —° 
er In cundtis Te quarit Amor renovare Metall. 


; Silefins V. IpfeDux Chriftianus Ulricus Anno 1705. Re- 
bushumanis exemtus, honorabatur Nummo, qui, pr&ter No- 
men, continet Imaginem, Caftrum doloris, decem Clypeos 
fex eredta Vexilla füb Caftro. 

Exterus II. Quö gratiora hæc mihi fünt eo magis defi- 
deroplura deNummisreliquorum Silefie Ducum. Exhis 
quondam Oppolientium & Ratiborenfium Notitiam poflideo. 
Eam Vobis patefaciam, Monitoribus, fi fortaffiserravero. Pri- 
miOppolienfium, & Ratiborenfium Duces,ex Piaftzo Sangvi- 
ne provenientes, Superiorem Sileſiam, velomnem, vel ma- 
gnam Partem habebant fibi ſubjectam. Ultimus eorum Johan- 
nes, A. 1532. Stemma ſuum terminabat : itaqueSupremo Silefio- 
rum Duci, Ferdinando I. Bohemorum Regi, Utrumque Duca- 
tum ſuum occupandum relinguebat. Poft hec uterqueDucatus 
fub ditionem Johannis Sigismundi, Bathorii, Tranfylvanorum 
Ducis, perveniebat, ä RudolphoIl. cum Tranfylvania permu- 
tatus. Eundem utrumquetandem Bethlehemus Gabriel,guem 
Vulgus Gaborem vocat, Anno ı62r. cum fe Bohemorum Par- 
tibusFerdinando II, Cefari contrariis immifcuiflet,& Jam Hun- 
sarorum Rexele&tus effet, (fub ejus Titulo Nummos etiam 
publicaverat) inter Pacis Conditiones ab eodem Ferdinando 
II. non tantum facri Romani Imperii Princeps, fed etiam Op- 
polienfium, & Ratiborienfium Dux declarabatur: in cujus 
Nummis,tam aureis,\quam argenteis abAnno1622. ad 1628. ideo 
huncutrumgue Titulum reperimus expreffum. Deinderupto 
Foedere, cum Gabrielex Cæſaris, Ferdinandi II. Amico in Ho- 


ftem converfus eflet, utroque Silefiorum Ducatu fpoliabatur, 
; | H 2 quem 





nenn RN 
quemAnno 1645. Imperator Ferdinanduslll. Vladislao IV. Po- 
lonorum Regi,quo undecies centiesRhenanorum florenorum 
millibus, oppignorabat. Ideo hujus Nummos invenimus, in 
quibus exftat: Vladislaus W. Dei Gratia Rex Poloniæ, & Sveciæ Mo- 
neta Argentea Ducis Oppolienfis,€& Ratiborenſic, Anno 1647. Vladis- 
lao mortuo, utroque Ducatu Frater, Carolus Ferdinandus, E- 
ifcopus Vratislavienfis, potiebatur: incujusNummislegitur: 
Carolus Ferdinandus, DeiGratia, Princeps Polonia & Svecie, Epi/co- 
pus Vratislavienfts,& Plocenfis, Dux Oppolienfts & Ratiborenfis. 
Sileſius V. In his omnibus nihil, quod Hiftoriarum Veritati 
non refpondeat, deprehendimus, - Er 
Exterus III. Pergam igitur ad Tefchinenfes Duces ple- 
rumque GlogovienfibusDucibusconjundtos. Tefchinenfium 
ex PiaftzaProfapia primus erat MieslausI. Anno ı2ır. mortuus 
Is longa ferie multos ſuæ Stirpis Succeflores,ad Adamum Wen- 
ceslaum, Weneeslai Adami Filium, Anno 1574. natum. Hic, 
nifi fallor € Tefchinenfibus omnium primus auxit Silefiam 
Nummisäfe cufis. Hujus obtinui Groffum puro ex Argento 
fabricatum, qualeseo Temporefierifolebant. In eocernitur 
primum ImagoDucis, deinde Aquila Silefiaca. Inferiptio eft: 
Adamus Wenceslaus, Dei Gratia, Dux Teſchinenſis, & majoris Glo- 
govia. Grojffus Argenteus triplex Ducatus Tefchinenfis Anno 1597. 
Talium Groflorum viginti quatuor tum Valorem habebant 
Uncialis argentei Nummi, quem vulgo Thalerum imperia- 
lemnominant. Praterea Monetam uncialem argenteam 
eonfpexi cujushec forma: Adamus Wenceslaus, Dux Tefthinen- 
ffs, Loricatns dextraScipionem militarem tenet,finiftra Galeam 
gerit. Aquila coronata eft, cui adferiptum: Sapiente Diffi- 
dentia Anno 1609. Hujus etiamFilius, Fridericus Wilhelmus 
Nomen ſuum Pofteritati gratum reddidit per Nummos Pia- 
ſtæi Stemmatis,Dux Tefchinenfis ultimus,Anno 1625. € vivis di- 
greſſus. Quis deinceps Tefchinenfem Ducatum acceperit, e- 
quidem non habeo exploratum. Ä 
Sileſius VI. Succeflor Hæres erat, Imperator, gg 


us 





dus I. Bohemorum Rex,ä quo nullum vid' Nummum Tefchi- 
nenfem. Multopoft,cum hic Ducatus ad Imperatorem Fer- 
dinandum III. perveniffet Nummi fuperfünt Tefchinenfes ab 
Anno1646.ad 1649. fed mınores, trium crucigerorum. 
Exterus III. Sed, quid vobis de Troppavienfium Ducum 
Nummiseft cognitum? | 
Silefous VI. Ultimo Tefchinenfium Piaftzo Duci ſuc- 
ceflerunt Exteri: prius Bohemi, deinceps alii, exquibus autem 
Nemo, quantum fcimus, Re monetariaNomen fun fecit no- 
tum. EundemDucatum Imperator Matthias, Bohemorum 
Rex; in novam ‚eamque Moravicam Baronum Lichtenftei- 
niorum familiam transferebat , quos ad Ducum evehebat 
"Dignitatem. Ex iisrecenfebo, quorum Monetam vidi. Pri- 
mus eorum Carolus, Princeps Lichtenfteinius erat, cujus mi- 
nores Nummos enarrare fuper fedeo. Potior eft uncıalis ar- 
genteus:cujus Latus prius habet Imaginem Ducis, & hæc Ver- 
ba: Carolus, Dei Gratia Dux Oppavie,Princeps; poflerius antem : 
Gubernator Domus de Lichtenflein, Anno1616. Hujus Filio, Carolo 
EufebioaccedebatabImperatore Ferdinando IL.Augmentum, 
&terrarum, &honorum. Iddocet nos ipfius Nummus, Anno - 
1629. cufüs, cujus Infcriptio hec: Carolus Eufebius, Dei Gratia, 
. [acri Romani Imperii Princeps de Lichtenflein: Dux Oppolienfis & 
Carnovienfis. Prater hunc, mihi nullum Tefchinenfem Num- 
mum videndum occafio attulit. u 

Exterus II. Reftant, nifi fallor, Duces Carnovienfes, 
Crofnenfes, &Saganenfes. Num hi quoqueNummis dede- 
runt Ortum ? — 

Silefius VI. Dederunt. Croſnenſem Ducatum Mathias 
Bohemorum Rex, Anno 1481. Hypothecario jure Marchioni- 
bus Brandenburgicis cedebat: adquos Anno133. Ducatum et- 
jam Carnovienfem, Ludovicus Bohemorum Rex, feudali jure 
confecutus, Georgio Brandenburgico Marchioni conferebat. 
His connexis Ducatibus Georgius & Albertus,Brandenburgici 
Marchiones potiti ‚ie a generatim Silefie Duces no- 


3 | mina- 


EL 62ER. 
minabant: quorum in Nummis, Aquilam Silefracam habenti- 
busab Anno 1337.ad Annum 1544. cufis, reperitur Symbolum : 

. Si Deus pro nobis, quis contraNos! Poftea Georgii Nepos, Geor- 
gius Fridericus, Anno 1562. Florenos fieri in quibus, pr&ter 
ıpfius Imaginem, Aquila coronatabiceps, quæ Globum Cruce 
fignatum intra pedtusgerit. Sub Aquila vero bicipiti, fimplex- 
Aquila Silefiaca reperitur, Verbis additis : Moneta Nova Argentea 
Georgüi Friderici, Marchionis Brandenburgenfts, & Silefie Ducis, Fer- 
dinandi Imperatoris Auguſti Pii, Felicis Decreto Annoıy62. Ab hu- 
Jus Georgii Friderici Succefloribus, Crofnenfium & Carnovi- 
enfium Ducibus, plures Nummi provenerunt: quorum vero 
multi, ob fola Ducatuum illorum Nomina, quæ Titulus com- 
plectitur, prefertim extra Sılefiam cufi, pro Silefiacis haberi 
nonmerentur, Inter hos tamen Johannis Georgii, Marchio- 
nis Brandenburgici Nummus Anno 1610. excufüus,optimo Jure 
Silefiacis annumerandus, in quo exftat, præter Aquilam Sile- 
fiacam Infcriptio Literis omnibus expreffis: Dux Carnovienfts. 
Etalium infpexiNummunm, qui fe Carnovienfemn loquitur ali- 
ter: Moneta anrea Ducatus Carnovienfis, Talesab Anno161o. 
ad 1617. plures exftare, mihiconftat. | 

Exterus IH. Jam quid de Saganenfibus Ducibus, eorum- 
queNummis narrare mihipoteftis? 

Silefius VI. PrimiSaganenfes Duces Piafti, etiam Glo- 
govienfes olim erant. Ex iis Johannes Anno 1504. & Vitam 
& Stirpemfuam finiebat. DeindeSaganenfibus preerant Sa- 
xonici Duces, quibus Mathias I, eam Silefie Partem quinqua- 
gintaquinque Millibus aureis vendiderat. Imperator autem 
FerdinandusI. Bohemorum Rex adimebat, in Compenfatio- 
nem impendiorum, quæ JohannisFriderici, Eledtoris Saxoni- 
ci, Captivitas conſumſerat. Tandem Imperator Ferdinandus 
II. Anno 1628. hocDucatu donabat Albertum Wallenfteinium 
Copiarum fnrarum Ducem generaliffimum,ortu BaronemBo- 
hemicum, Is præterea Dux, & Fridlandus, & Mecklenbur- 
genlis Sverinenfis Comes , Roftochi, Stargardie Dominus 

| a i crea- 





UNONREBRRHRRNENN. 1. — 
creatus, non armis folum, verum etiam Nummis, tam aureis, 
quamargenteis, adauxit Fam ſuæ Magnitudinem, rarumDi- 
ſciplinæ militaris Exemplum, utraque fortuna, denique fini- 

ſtra, prope Miraculum. Ba 
Exterus II. Hujus quidem Saganenfis Ducis plures con- 
fpexi Nummos; nullum vero, quem ın Silefia formatum,adeo- 
queSilefiacum habere poflim: quamvis non negem Saganen- 
fis eſſe Ducis, | A 
Silefius VI. Ecce Tibi delineätos duos: ex quibus id 
cognofcas, vn 
| Exterus II. Üterque Loricatam Alberti reprefentat I- 
maginem, fednoneandem habet Infcriptionem. Prioris eft: 
Dei Gratia, DuxFridlandus & Saganentis, facrı Romanilmpe- 
rii Princeps Anno 1629. Pofterioriseft: Albertus, Dei Gratia, Dux 
Megapolitanus, Fridlandus & Saganen/ts, Comes Sverinenfts, Domi- 
us Roftochii, © Stargie, Anno 1630. Non in hoc, fed in illo, quı an- 
tiquior eft, ſub tribus Clypeis, intra Circulum, peculiariter ad- 
ditum obfervo Literam S. Quid hzc fibi velit, neftio, 

Silefius VI. Ego arbitror illud S.denotare Saganum, ubi 
eufüs fuerithicNummus, | 

Externs II. Ego vero puto, Litera, S. denotari velSve- 
rinum, vel Stargardiam, Nummi Patriam. Jam quo Judice 
noftralis dirimetur? | 

Silefius VI. Ipfo priore Nummo Judice:qüi Annum 1629, 
Natalem nadtuseft. Tum enim Albertus Jam Saganenfis Dux, 
nondum autem, autSverinenfisComes, aut Stargardie Domi- 
nuserat. Quid igitur obftat, quo minus $. Parenthefi circum- 
datum denotare Saganum) poffit, quemadmodum W. folita- 
rium cireulo claufum indicare Wratislaviam folet? 

Excerus III. Mecaufa cecidiffe fateor. Sed quis Anno 
3634. interfedti Alberti Succeflor inSaganenfi Ducatu fuit. 

Sileſius V. Primum Cæſar Ferdinandus IL Silefiorum 
fupremus Dux. Ab eo Ducatum Saganenfem Anno 1646, 
Wenceslaus Eufebius, Princeps Lobkowicius, obtinebat Em- 

| tıonis 


BEER ©... Ba 5 
tionis Jure: quo etiamnum ipfius Familia Ducatum eundem 
poflidet. Ex eavero Nummum Saganenfem videre nondum 
contigitnobis. 

Exterus II. Num quis&Glogovienfium Ducibus, vel Au- 
rum, vel Argentum fignari curavit? 1.38 

Sileſſus V. Ex Piaftzis Ducibus nemo,fed tamen Jagel- 
lonis, Magni Lithuanorum Ducis, ex Filio Cafımiro, Polono- 
rum Rege Nepos, Sigismundus , Glogovienfem Ducatum & 
Johanne Alberto, Fratre ſuo, nactus. En hujusmodiNumis- 
matis depictam Iconem. | Ener fm 

Exterus III. Infcriptio eft: Sigismundus, Dux Glogoviæ. Ad- 
ditaeft Aquila, nefeio Polonica an Silefiaca, In Parte averfa ex- 
ſtat: Kazımiri, Regis Polonie Natus. Additus eſt Eques Lithua- 
nicus. 

VUnum ſupereſt, de quo certior fieri deſidero. Numin 
Sileſiæ vel Comes, vel Baro, velUrbs circa Monetam Jus, aut 
olim habuerit, aut etiamnum habeat? | 

Silefins V. Silefia Comites quidem multos, nullum vero 
Comitatum habet, nifi Glacenfem: Jurisdi&tioneBohemicum: 
nihilo fecius RegioneSilefiacum. Ideo Viridodti, Patriam in- 
tra,terras Glacenfes nadti,fenon Bohemis, fed omnino Silefiis 
annumerant. Nonenimmagis Glacium propterea, quia Bo- 
hemici Juris eft, Bohemiz Pars eft: quam Crofna, quoniam 
Marchiz tum ad jacet, tum fubjacet, proptereaSilefiePars effe 
definit, Habuit Comitatus Glacenfis, & multos, & diverfarum 
Nationum Poffeffores. Eum Anno 1537, Imperator, Ferdinan- 
dus I. aChriftophoro HardekioComite emtum, in Hypothe- 
cam eodem Anno permittebat Johanni Bernfteinio, Baroni 
Bohemico. Hujus reperiuntur Argentei unciales Nummi: 
quos delineatosipfepotesinfpicere, , 

Exterus II. Inferiptio eft: Monetanova Comitatus Gla- 
cenfis Annoıs4r. Ere&tus ftat coronatus Leo Bohemicus. Por- 
rolegitur: JohannesBaro a Bernftein in Halffenftein: Cujus 
Infignia funt adjedta, | | 








Sıle- 


u FICK! ie 
Silefius V. Inter Silefix Barones, cui Poteftas cudende 
Monet fuerit, neminemnovi, præter Rofenbergios Dyna- 
ftas, quos ortuprimo Germanos jure Silefios fuiſſe non citra 
robabilem Rationem, plerique ftatuunt : alii Bohemos ideo 
Fu putant, quoniam in Bohemia diuturnam fedem habue- 
runt. "Ex his Reichfteinenfem Dynaftiam inDucatu Mon- 
fterbergico fitam, Anno ı58r. Wilhelmus Rofenbergius emtio- 
neconfequebatur : & quo ad Petrum, F ratrem Familie fue 
poftremum perveniebat. Horum depictos Reichenftei- 
nenfes Nummos offero fub Aſpectum, imo in Proprieta- 
tem. ; 

. Exterw II. Omnibus Inferiptio eft : Moneta Aurea Reich- 
Reinenfis Anno 1587. 1590. 1593. 1595. Omnibus ineft fculprus S. 
Chriftophorus Arborem dextra tenens , Chriftum humero 
finiftra gerens. Averfa Pars exhibetin Clypeo Rofam_,, 
quam Urfi duo medium erectiapprehendunt. Inprimo, & 
fecundo feriptum eft: Guilielmus, Gubernator Domus Rofen- 
bergice. In tertio: Pezrus Wokhus Gubernator Domus Rofenbergiva. 
In quarto; Petrus Wokhus Urfinus,Gubernator Domus Rofenbergice. 

Silefius. V. Quod Urbes Silefiorum attinet ; Si Vratisla- 
viamexcipiam, pauciffimos ab iis profectos Nummos credo 
füperftites. Obvius aliquando mihi fuit ex Javorenfium Du- 
catu Leobergenfis Nummus Argenteus Uncäialis : fed , ut 
arbitror ‚non à Leobergenfibus ‚. nec in ufum ordinarium, 
verum in peculiarem memoriam cufüs. Habet Aquilam co- 
ronatam bicipitem : cujus inPeetore Clypeus ; huic ineft 
LeoBohemicus, & AquilaSilefiaca, Inferiptio eft: Machias 
Romanorum Imperator, Averfa Pars intuendos præbet genui- 
nos plurimos Clypeos : quorum alter Leonem Bohemi- 
cum , alter Aquilam Silefiacamtenet. Inferiptioeft: Klei- 
aa re en Schhffens zu Leuenberg / den 24. 
AU 1105 a | 

© silefins VI Præterea mihi contigit videre Nummum 
CivitatisSvidnicenfis füb Ludovico Bohemorum Rege forma- 

tus. 


— e— 
* — em 
tus. In hujus Parte adverfa reperitur Aquila, & Inferi 
Ludovicus , Rex Hungarorum & Bohemorum. In averfa E 
confpieitur Corona ‚Literis additis : Citas Sweinicenfis : An- 
noıs2r. Hujus generis groffos longe antiquioribus Tempo- 
ribus adeo multos inSvidnicenfium urbe natos,utreliquam, 
Pecuniam inSilefia fignatam , multitudine fuperaverint, An- 
nales indicant. m 6 | 
‚Exterus II. Multum Vobis equidem debeo, & fi forte 
- Nummis nullis , plurimis tamen Officiis, puibus.potero re» 
muneraturus fingularem Humanitatem , Promtitüdinem, 
Patientiam ,etiamLLiiberalitatem. Quicquid defiderüs meis 
adhucdeeft , utoccafione commoda impleatis, obnixerogo. 
Silefins V. Hæremus, an plus Favoris,& Honoris Tu 
nobis, an Nos Tibi debeamus. Cæterum, quoniam Amicorum 
omnia communia fünt : nihil tuis invidebimus Votis. Omnis 
cum circa Nummos, tum circa Res alias Notitia noftrafiet 
Tua, quam Tibi conferentes omnem, tamen omnem re- 
tinebimus. ! 


SCENATW 
| Exterus . 
Achdem ich als ein Reiſender und Fremder / nach 


a Wunſch in Furger Zeit/ indiefem Lande / vornehm⸗ 
Sgalih in diefer Stadt viel merdiwürdiges fhon vers 











Re nommen/ und gefehen/ ſo würde mir wohl ein fon» 
Rderes Gluͤcke ſeyn / und ein groffer Dienſt erzeiget 
werden; Daferne meine liebwertheſten Freunde / mir von 
denen Breßlauiſchen Muͤntz⸗Rechten und Sorten eine 
gründliche Nachricht ertheilen wolten: nad dero Willens 

ſchafft / die an ihnen mir hoch⸗geruͤhmet worden. , Verſiche⸗ 
re / dag ich hiervon zu ſchuldigen Danck / und zu möglicher Er⸗ 
wiederung werde befliſſen ſeyn. Tan | 


\ 


Siefins Vi Wir beyderfeits / unfers Hochgeſchaͤtzten 
Freun⸗ 


(67) % 





sreundes w me Diener / werden unfere Zuneigung und 
Ergebenheit lieber inder That/ als mit Worten/ohne einigen 
Umſchweiff zu erkennen geben. Die Stadt Breßlau hat 
nach vielen Beränderungen/ nunmehro faſt vor 400. Jah⸗ 
ren / den aus dem Piaſtiſchen Stamm- Haufe gebohrenen 
a V. zu ihren Ober- Herren befommen: 
der weder der Polnifchen/ noch der Böhmifhen Erone vers 
bunden/ fondern ein freyer Fuͤrſt war. Diefer legte feiner 
Stadt Breßlau/ zu ihrem Muͤntz⸗Recht den erften Grund: 
als er des verſchmeltzten undausgebrennten Gold-und Sil⸗ 
bersfreye Nutzungen; die man den Brenn⸗Gaden genennet / 
etlichen Breßlauiſchen Buͤrgern und Goldſchmieden erblich 
uͤberlaſſen: wie das noch verhandene den 31. Januarii, des 
 azıgden Jahres / verfertigte Privilegium bezeuget. Diefes 
Brenn: Gadens:Redrerfauffte noch bey ihres Sürffen Hen- 
rici V, Lebeng-Zeiten/im 133 4ten Jahre / der Rath zu Breß: 
lau: und ließfnadh derfelbiaen Zeit Art/die von den kleinen 
Wuͤntzen / den Anfang gemacht / die altererften Heller pragen. 
Diefe hatten auf der einen Seiten den Boͤhmiſchen Löwen/ 
und auf der andern den Schlefifhen Adler zuihrem Bildniß. 
Als obgedachter Breßlauiſcher Hertzog Heinricus V. geſtor⸗ 
ben/und aus Haß wider feinen Bruder Boleslaum, zum Er⸗ 
ben feines Fuͤrſtenthums Johannem König in Böhmen/ ein⸗ 
geſetzet: gab dieſer / unter andern vielen/ und geoffen Frey⸗ 
heiten/ im 1345ſten Jahre / zu Erwelterungder Stadt Breß⸗ 
lau den Juden⸗Kirchhoff / vor dem Olauiſchen Thore / wo itzt 
der zu den Eilff Bretern genennte Kretſcham ſtehet. Da⸗ 
ſelbſt / als die Steine zu der Stadt⸗Mauer gebracht / ſind viel 
der erwehnten Breßlauiſchen Heller gefunden worden. 
Silefius VI. Solches Breßlauiſche Muͤntz⸗Recht / hat 
des Boͤhmiſchen Sonia? Johannis I. Sohn/ Carolus IV. zu 
Prage / den 28. Februarii, deg 1360ften Jahres befketiget und 
vermehret: jedod mit gewiſſen Bedingungen/ dag die Stadt 
ihre Müng nach dem ERBEN FEN wie gu Prage / fa: 
ii | 2 En 








gen / und hiervon ein gewiſſes Theil der Böhmif 






hen Ram: 
mer geben folte : darbey aber befamen die Breßlauer freye 
Macht / nad ihren Belieben/ Ihre Muͤntze mit Bildniſſen / 
und Zeichen / verfertigen zu laſſen. Zwey Jahr hernach ers 
langten die Breßlauer von obgedachten Carolo ihrem gütk 
gen Boͤhmiſchen Koͤnige / als oberften Schlefifihen Hertzog / 
ein neues Recht / die Heller / deren 12. Stuͤcke / vor einen Gros 
ſchen ſolten genommen werden / nach voriger Art / mit dem 
Boͤhmiſchen Leuen / und Schleſiſchen Adler zuprägen: auch 
darbey zu ihren Vortheil / alle Nutzungen hiervon zu behal⸗ 
ten. Ich will die Worte ſolches Privilegii ſelbſt vorleſen: 
Conferimus Præſentibus, & concedimus plenam , mer am & li- 
beram Poteftatem, cudendi & faciendi Monetam Hallenfium in Civi- 
rate Vratislavienfi£f omnes Obventiones Utilitates & fructus exin- 
de provenientes,in ipſius Civitatis Emendationem & Meliorationes 
Abere convertendi. In quorum Hallenfium [uperficie pro chara- 
dere ab uno Latere Leo, & ab alio Ducatus Vratölnvienfes Aquila 
smprimentur. Datum Oppavia, Anno Domini M CCC LXIE 
Des Caroli IV. Sohn / Wenceslaus, feste auch der Stadt 
Breßlau etwas zu / als er derfelben in 1416den „jahre die 
Heller-Münge/ mit dem gewöhnlichen Lenen und Adler) erb⸗ 
lich und ewiglich zu ſchlagen überließ. Dergleichen auch des 
Wenceslai Bruder Sigismundus im 1422ffen Jahre gethan. 
Diefes Müng- Rechtes gebrauchte ſich die Stadt Breßlau 
allermeiſt im 1426ften Jahre / als fie gar viel ſolcher mit dem 
Lenen und Adler gezeihneten Heller Tieg mungen. Her⸗ 
nach/ als fie ihr Muͤntz⸗Recht etliche mahl durch Pachter / auch 
einmahl durch die Juden ausuͤbete: Dieſe aber auf die Hel⸗ 
fer zwar den Boͤhmiſchen Leuen / an ſtatt aber des Schlefi 
ſchen Adlers deg St. Johannis Haupt mit einem groffen Barte 
ileſſen machen/ wurden fie theils Juden Heller / theils Kram; 
pel-Barte Heller genennet. | NN 
Nachdem der gröffe Theil der Schleſier / infonderhet 
die Breßlaner vor den/ vonden Böhmenangenommenen = 
; | 


nig Georgium Podibradium, ihnen den Hungarifchen Koͤnig / 
Mathiam. zu einem Ober⸗Hertzog des Landes erwehlet / ließ 
er/in 1470ften Jahre zu Ofen in Hungarn/ ein Privilegium 
vor die Breßlauer verfertigen/in weldem er ihnen das alte 
Muͤntz ⸗Recht befeſtigte. Dabey denckwuͤrdig / daß / ob zwar 





auch er au Steplan vor ſich eine Müng-Stät aufzurichten 
befchloffen : dehnoch die Stadt verficherte/dag Die Königliche 
nicht fülte der Breßlauiſchen Muͤntze / ſchaͤdlich ſeyn. Liber 
deſes ertheilte er in folgenden 1471. Jahre zu Iglau in 
Maͤhren / den Breßlauern die Freyheit / nicht allein Heller/ 
fondernaud halb und gange Groſchen / deren jeder 12. Heller 
galt zu müngen/ aud) das Bepräge/ nad) ihren Gefallen zu 
aͤndern / wenn fie nur Schrot/ und Korn nicht veränderten. 
Dergleihen Müng-Gerechtigkeiten haben die nachfolgenden 
Boͤhmiſchen Könige/als oberſte Hertzoge in Schleſien / den 
m unverändert gelaffen / au zum Theil ver⸗ 
mehret. | 
Excterus I7. Iſt von oberwehnten Breßlauffchen 
ra ea noch etwas zu bekommen / oder doch nur zu 
eben? 
Sileſus vil. Gar felten/ und ſo viel mir wiſſend / nur 
‚Heller und Groſchen. Was die unter dem Koͤnige MathiaJ. 
gefchlagene Breßlauifche Groſchen vor eine Geſtalt gehabt: 
Iſt aus dieſer Abbildung zu ſehen. 
Exterus IV: Mathias Primus, Dei Gratia Rex Bohemisæ. 
Hierbey iſt anzuſchauen des Mathiz Koͤniglicher Schild / aber 
ohne Helm. Diefen Schild iſt eingeſchloſſen der Boͤhmi⸗ 
ſche Loͤwe / und der Schlefiiche Adler. Auf der andern Set 
te fichet: Groffüs Vratislavienfis: und St. Johannes der Taͤuf⸗ 
fer / der auf dem lincken Arm ein Buch haͤlt auf welchen 


ein Lamm lleget. Hierben find ich auch zugleich einen in et⸗ 


was ungleichen Breßlanifchen Srofchen unter dem Könige 
Mathia. Denn auf der ie: Seite ſtehet nicht Pe 
* 33 | aptı- 


a 


— — — — — — —— 


Baptiſta, ſondern das Bildniß der heiligen auen 
ria/ die auf ihren rechten Arm Ehriftum träge. 
Sileſius VI. Beyderfeits Arten hat man die Breßli⸗ 
ſchen Machtefer geheiffen. Von Breßlauifchen Hellern/ die 
unter dem Könfge Machia gefihlagen worden/ hab ich viel ges 
höret: aber nod) Feinen gefehen: und iſt — zu ni 
Fennen gar ſchwer / weil die Breßlauer unter vielen & 
IR als ihren Ober-Hergogen/ einerley Arc Münge prägen 
‚Exterus 7. Ich habe einmahl das Geluͤcke gehabt / die: 
fen Heiler zu befommen/ der auf einer Seiten einen Löwen/ 
undauf der andern ein W bat. Hlervon moͤcht ich gern der 
Herren Urtheil hoͤren / ich halte ihn vor einen / nicht allein in 
Breßlau / fondern auch von Breßlau gefchlagenen Heller: 
an welchem der Loͤwe / das Königreich Böhmen’ und das W 
die Stadt Breßlau mit ihres alten Nahmens erften Buch⸗ 
ſtaben andeutet. ea AN WNT 
Silefius VI. Ich bin anfanglid auch diefer Meinung 
gewefen/ die ih aber her nach ändern müffen: nachdem mid 
ein altes Breßlauiſches in ssızten Fahre verfertigtes Privile- 
gium gelehret/ dag Vladislaus, König in Böhmen mit Ber 
willigung der Sürften und Stände in Schleſien / hat ; 
Breplau mit einem Leuen und dem Buchftaben W gezeich- 
nete Heller ſchlagen laſſen mit Befehl derer ı2. vor einen: 
Weiten Grofhen anzunehmen. Well nun die Schlefier 
in Furcht ſtunden / ihr König möchte hierdurch inden Schuld» 
ing-und Schoß-Briefen einige Erhöherung der Münsen 
einführen, erhielten fie 2. Jahre hernach einen Verſiche⸗ 
vunge-Brief/ daß dieſes dem Lande an ihren vorigen Rechten 
nicht ſolte ſchaͤdlich ſeyn. Sa 
Excterus I. Nun fraget ſich / ob das W, Wratislaviam, 
oder Wlädislaum bedeute? SCH | 
0. Sdefius VII Es ift zwar wohl moͤglich / daß obgedach⸗ 
tes W den König Wladislaum andeuten koͤnne: weil Er 






das V mit dem W vielmahl verwechfelt finder; wie an dem 
Lateinifhen Nahmen der Stadt Breßlau zuerfennen: Je⸗ 
doch fcheinet mir glaubwürdiger zu ſeyn / zumal / weil nicht der 
Schleſiſche Adler / ſondern allein der Boͤhmiſche Leue darauf 
ftehet/ daß mit dem W nicht Wladislaus, fondern nur die dem 
Boͤhmiſchen Leuen unterworffene Muͤntz⸗ Stadt Wratisla- 
via fe angezeiget worden. Welcher Geſtalt die obgedachten 
Heller zwar zu Breßlau / nicht von der Stadt Breßlau ge⸗ 
ſchlagene Heller feyn würden.  _ 

© Siefus VI. Nach dem Vladislao ward deffen Sohn 
Ludovicus Königin Böhmen. Unter ibn haben die Breß⸗ 
fauer nicht allein Heller und Groſchen / ſondern auch Duca⸗ 
ten prägen zu laffen / den Anfang gemacht. Hier iſt einer 
von denfelben. | Se 
0. Exterus V. Hier ſtehet: Sandtus Wenceslaus, Dux 
Bohemiz. Aberwarum? 

Sileſius VI. Diefer Wenceslaus, Hertzog in Boͤhmen / 
welchen fein Bruder Inder Kirche ermordet / iſt von dem 
Pabſte unter die Heiligen gefeget/ und von vielen/ auch von 
denen Breßlauern/ zu ihrem Patron angenommen worden. 
Excxerus IV. Er ftehet gefrönet/hat inder rechten Hand 
ein Fahn / und in der lincken ein Schwerd. Aufder andern 
Seite find ich den gekroͤnten Boͤhmiſchen Loͤwen / uͤher wel⸗ 
chen der Buchſtabe Wſtehet / der vermuthlich nicht die Stade 
Wratislaviam, ſondern Wenceslaum angezeiget; zumahl / 
weil dabey zu leſen; Moneta Aurea, nicht / wie zu derſelben 
Zeit ingemein getwöhnltch/ mit einen W, fondern mit V; wels 
des denckwuͤrdig Vratislavienfis: Anno 1325. Aber was 
mögen die zwey K unter dem Löwen bedeuten? 

0, Siefius VI. So viel ich errathen kan: weil dazumahl 
ein Hungariſcher Goldfloren nur 20. gute Prageriſche Gro⸗ 
ſchen gegolten. Unter dem Boͤhmiſchen Konige/Ferdinan- 
do J. find die groͤſſern Breßlauiſchen Muͤntzen in nn. 
N un 


En = (72) % | m 

und anderiverts fihtbar worden: nachdem des Ferdinandit. 
Bruder/ Kaͤyſer Carolus V. inı520. Jahre / die von 2. Lothen / 
oder einer Untze Silber/ nad) der neuen Reichs⸗Muͤntz · Ord⸗ 
nung gefhlagene Rrhl. ihren Anfang befommen: darunter 
die in dem Boͤhmiſchen Joachims-Thal/ mit dem heiligen Joa- 
chim geprägte/ fo genannte Joachims-Thl. und mic des Gra⸗ 
fen Schlickes Wapen deswegen genennte Schlicken⸗Thl. vor 
die erſten und beften gehalten worden. * 

Exterus W. Aber / wenn find die erſten / und vermuth⸗ 
en Breßlauiſchen Rthl. an das Tage» Licht 

en? 


Silefius VII. Im 1540. Jahre / nicht allein gantze / ſon⸗ 
dern auch halbe Rthl. auf welchen gefunden wird: erſtlich der 
Boͤhmiſche gekroͤnte Leue / mit der Uberſchrifft: Ecce vicit 
Leo de Tribu Fuda. Kerner der Stadt Wapen⸗Schild / ohne 
den Helm/ mit der Benfihrifft: Moneta Argentea Vraàtislavien- 
fs. Dergleihen MüngStlde find an gangen und halben 
Rthl. biß in das ıssöfte Fahr gemacht worden. Auch bat in 
mitlerer Zeit die Stade allerhand vorhin gewöhnliche ein; 
und mehrfache Ducaten ausfertigen laffen/ worauf der 
Stadt Wapen/ und der ftehende S, Wenceslaus zu finden; In 
deffen Fahn der Schleſiſche Adler/ und In deffen Schild S. Jo- 
hannes Baptifta zu ſchauen. Unter obgedachten Könige Fer- 
dinando I. als Groß: Hergog in Schleften/ iſt auch eine Ger 
daͤchtniß⸗Muͤntze von Golde anzutreffen. Auf derfelben ſte⸗ 
het: Senatus Populusque Vratislavienfts: dabey der Breßlaut⸗ 
ſche Wapen⸗Schild / und ferner 1560. Ludwig Pfintzig / 
dieſes Jahr Schuͤtzen⸗Koͤnig. Dieſer war unter denen 
Breßlauiſchen Rath⸗ Herren dazumahl der zehende. | 


Hernach unter dem Boͤhmiſchen Koͤnige Maximilianol. 
des Ferdinandi I. Söhne find von denen Breßlauern aller; 
meift einzund mehrfache Ducaten geſchmiedet worden 5 Die 
neben des Maximiliani geharnfcht auch mit Dem —— er 


eg ftehenden Bildnis/ das Breßlauifhe Wapen 
vorſtellen. N ade, 
Uber diefes haben unter des Maximiliani Il. Sohne / Ru- 
dolphol, die Breßlauer Ihr Ming Recht an allerhand Vers 
fertigten Geld-Sorten jederman zu erfennengegeben. Un⸗ 
ter denfelbenift/ auffer denen gewöhnlichen Land / auch Reichs⸗ 
Muͤntzen / worauf des Kaͤyſers Rudolphi Bildniß/ und der 
Stadt Breßlau Wapen / auch die Beyfihrifft: Mozerz Vra- 
zislavienfes, noch anzutreffen/ein Gedächtniß-Ducaten/ au 
welchem zu lefen: Den. Sepzembris 1577. Bleinoth deß grof 
fen Schüffen in Breßlau. | 

Excerus I. Aber / wie Bates nach des Kaͤyſers / Rudol- 
phill. Abſchied / um das Breßlauiſche Muͤntz⸗Recht geſtan⸗ 
den / zumahl / als der Boͤhmiſche Dreißigſaͤhrige Krieg / vlel 
Rechte und Ordnungen / allermeift in Oeſterreichiſchen Lan⸗ 
dern verkehret / oder gaͤntzlich ausgetilget? haben die Breß⸗ 
— ihrem uhr⸗alten Muͤntz⸗ Recht Feinen Anſtoß ge⸗ 

Silefius VIII. Soviel mir bewuſt keinen / oder einen klei⸗ 

nen: Dabey aber gleichwohl ihr Recht keinesweges umge⸗ 
ſtoſſen worden. Solches beweiſen die unter dem Kaͤyſer Ma- 
thia, als Koͤnig in Böhmen und Ober⸗Hertzog in Schleſten / zu 
Breßlau von diefer Stadt geprägte Gold⸗ und Silber⸗Muͤn⸗ 
gen. Denn im ısuten Jahre / als Mathias von feinem Bru⸗ 
der Rudolpho mit dem Böhmifhen Koͤnigreiche das Land 
Schleſien bekommen / und die Regterung angekreten: ließ 
Breßlau nad vorigem Müng- Recht Ducaten verfertigen: 
auf Denen Mathie Bildniß / und das Breßlauiſche Wapen ſte⸗ 
het. Derſelben Uberſchrifft iſt aufbenden Seiten: Machias 
ll. Des Gratia, Hungariæ, Bohemia Rex, Archi-Dux Auſiriæ, Dux Si- 
eſſes Moneta AureaSenatus Populique Vratislavienſic. Welches 
dannenher denckwuͤrdig / weil vorher auf denen Breßlaui⸗ 
ſchen Muͤntzen nur bloß Moneta Rene — 







dilie auf 2. 


= (72)® | 
Dergleihen goldene Pfennige find auch indreyen 
den Fahren ausgemünget worden. Ba 
Im 1sıgden Jahre / ward fo wohlzu Breßlau/als vor⸗ 
her zů Neiß / und hernach zu Leuenberg / ein groſſes Schuͤſſen 
gehalten. Zu deſſen Andencken lieſſen die Breßlauer ein⸗ 
wey⸗ und ab ſchlagen / worauf ihr Side 
apen fehet/ und dabey: Kleinoth des groſſen Schüf: 
ſens in Breßlau: Semarus Populusque Fratislavienfis. Au 
behielten die Breßlauer noch ihr Muͤntz⸗Recht ungefränder/ 
als fie den von den Böhmen erwehlten Ferdinandum I. zu 
ihren Eünfftigen Ober-Hergog unter dem regierenden Ma- 
thia ſchon angenommen) ——— weil Ferdinandus zu 
feinem Dend-Zeihen und Wahl⸗Spruche eine Krone / mit 
den IBorten: Legitime certantibusangenommen; ſetzten die 
Breßlauer auf ihre Gold⸗Muͤntzen / beyder Boͤhmiſchen Koͤ⸗ 
nige Nahmen / wie hier zu ſchauen. 
Exterus IV. Hier find ich erſtlich des Mathiæ Bildniß: 
Mathias, Dei Gratia, Romanorum Imperator, [emper Augujlus,Ger- 
‚mania, Hungaria, Bohemia Rex, Dux Silefe: Serner eine Krone / 
Dalmen-Zweigen fieget/ darüber: Ferdinandus II. 
legitime certantibus. Und denn aud) das Breßlauiſche Wapen 
mit der Beyſchrifft: Moneta Prarislavienfis Annoısız. Unter 
dem/von denen Böhmen hernach erwehlten/ und auch von des 
nen Schlefiern angenommenen Könige Friderico, werden 
nad) meiner Meynung die Breßlaner wohl Fein Geld haben 


en laſſen. | 2 | 
2. Siefs VI. Diefe Meynungüberzeuget eines Fehlers 
gegenwaͤrtiges Bildniß. Bla | 
Exterus W. Fridericus, Dei Gratia,Rex hohemiæ, Comes Pa- 
Yatini Rheni, S.Romani Imperii Eleötor, Dux Silefre. Hieraus fe; 
he ih noch nicht/ daß diefer ein Breßlauer Ducatenfey? Ja / 
bier find ich es an dem beygefügten Breßlauiſchen Wapen/ 
und der Schrift: Moneta aurca genatus Poputique Pratisiavienfis. 
Anno 10ae. Nachdem aber dieſen Boͤhmiſchen inter⸗gong 
— E- 















Ferdinandusil.verjaget/ — een vollffändiger 
ten/ — das Muͤnt⸗ —B— 


Allerdings. Well alles vorhergehende in 
Vergeſſenhe sit Grab ve rſcharret / und alle vorige Freyhei⸗ 
und Gere htigkett / hingegen wieder lebendig worden. Sol⸗ 
ches lehren unter andern die bald hierauf im 1622ſten Jahre 

von den Breßlauerm geflagene Dreyer’ Silber⸗Groͤſchen / 
aM und Ducaten: auf deren vörderen Seiten/ über des 

Fer Enandi IL. Bildniß fein Titul ſtehet / und auf der hintern 
Seite / das Breßlaulſche Wapen/ mit der Uberſchrifft Mo- 
weta Senatus Populique Pratislavienfis Anno be 

Excerus IV. Aber woher kommt es/ daß hernach / unter 
dem Ferdinando I. feine Breßlauiſche Nuntze mehr zu fine 
den? wie mid einguter Sreumd verfihern wollen. 

+ Sülefrus VII Diefer mag zwar ein gutter / aber hierinne 
unerfahrner Freund feyn. Denn man findet/ unter den 
Ferdinandoll. mit Deffelben Btldniß/und Titul / zu Breßlau / 
von dem 1626ftenbiß in das 1631fte Jahr geſchlagene Rthl. und 
Ducaten / worauf der in einem Circul eingefehloffene Buchs 
| — 9 zu ſehen / der zweiffels ohne die Stadt Breßlau an⸗ 


N ——— I. Gar wohl: aber hieraus folget noch nicht, 
daß oherwehnte Müngen/ vonder Stadt Breßlau / nach ih⸗ 
—— Muͤntz⸗Recht ſind verfertiget worden: weil ſie aus 
— Känferlichen Breßlauiſchen Muͤntze koͤnnen verfertiget 

erden | 


Silefius VIIL. Diefem feße ich hingegen / daß / ſo viel ch 
weiß / in vertwichenen Jaht-huindert/Eein Evempel zu finden/ 
daß in Schleſten die Muͤntz⸗ Stadt durch einen Buchſtahen an⸗ 
gedeutet worden / wie etwa anders wo vor dieſen geſchehen / 
auch noch in Franckreich geſchiehet. Uber dieſes kan zum voͤl⸗ 
ligen Beweiß dienen / was hier aufgezeichnetzufehen. 

* erſte Seite ——— II. Bildniß mit uni Us 


si ee 
berfchrifftz Zerdinandus II. Dei Gratia, Romanorum Impe 
emper [bus , Germänie, Hungarie, Bohemia Rex, Dux 






Dux Sileſiæ. 
Auf der umgefehrten Seite/fiehet man Chriſtum am Ereus 
tze / mit der Uberſchrifft: Fe/%s Nazarenus, Rex Fudeorum. Uns 
ter dem Creutze / iſt eine mit gleihen Schalenbengende Wage 
anzuſchauen. In der Mitten ſiehet man: Ferdinandus III, 
weicher dazumaͤhl ſchon gekroͤneter / Boͤhmiſcher König war. 
Ferner iſt dabey deflen Symbolum: PBietate & Fuflitia; daß 
aber dieſes eine Breßlauiſche Stadt⸗Muͤntze ſey / bezeugen dies 
fe Worte: Moneta AureaVratislavienfis Anm. 
Exterus I. Diefe Breßlauifche Muͤntze wird vielleiche 
die alleriegte ſeyn / weil ich / auch nach der forgfältigften Nach⸗ 
forſchung von Feiner mehr / die unter dem Kaͤyſer Leopoldo 
ſolte geſchlagen ſeyn einige Nachricht erhalten koͤnnen. 
Silefius VII. Aber / auch dieſes kommt aus einem Irr⸗ 
thum her. Dann obgleich / aus allerhand Urſachen die Stadt 
Breßlau bißher lange Den ſich ihres Muͤntz⸗Rechts nicht ges 
brauchet; fo iſt ſie doch hierdurch deffelben nicht verluſtig wor» 
den. Hier gebe ich dem Herrn zum Eigenthum / wodürch er 
infremden Oertern / dieſer Stadt Muͤntz ⸗Recht / biß zu dieſer 
Zeit / erweiſen kan / dieſen Rthl. ——— 
Exterus W. Hiervor bin id dem Herrn hoch verbun⸗ 
den: und wird mir diefes Gefchende um deſto mehr ein ims 
merwehrendes Dendmahl der werthen Stade Breßlau 
feyn/ je ungemeiner diefes Silber: Stüde iſt. Ich kan mid 
nicht entbalten/ ſolches alsbald in Betrachtung mir vorzus 
ftellen : Das vördere Theilprzfentirer den/ mit einer Lorbers 
Krone) in einem Harniſch ſich zelgenden Leopoldum, Zeopor- - 
dus, D.G.Romanorum Imperator, [emper Augnflus, Germania, Hun- 
gariæ, Bohemia Rex, Archi Dux Auftrie, Dux Silefıe. DAS andere 
heil zeiget mir das Breßlauiſche und zwar mic dem Helm 
welches was rares ift/ vollfländige Wapen; deffen Liber> 
ſchrifft: Moneta Nova Senatus, Populigue Vratislavienfis, Anno1662. 
Wie kan mich temahls meiner in diefe Stadt FE 
eiſe 


Reife und Anfunfft gereuen. Aus welcher ich nunmehro/ 
nicht allein gelebrrer/fondern auch reicher/ in mein Baterland 
‚ziehen Fan. Dielleihe vertauſch ich eheſtes mein erſteres / 
mit diefem/ und mad) es zu meinemandern Baterlande 

0 Süefins VII. Dafern diefes unfer Vaterland iſt / wo es 
unswohlgebet: fo It niemand zu verdencken wenn er dag 
Land ſeiner Geburt mit einem anfländigern verwechfele: auch 
dafelbft verharret/ biß er fein allerbeſtes Vaterland erlanget: 
Wo / an ſtatt der unlebhafften und unvergaͤnglichen Müng- 
Bilder / die allerſchoͤnſten Seelen undeiber in ihrem unveran⸗ 
en Glantz / ewig werden anzuſchauen feyn: die uns das 
und redend / zu ewiger Freude vorſtellen werden. 


KT, SCENA I © he 285 
* Mrrator 1. 


2g 28 thun wir indiefem Garten? Schauen wir 


IM2EE zeiger? Hieraus Fonnen wir zwar froͤlicher / aber 
| I), Wuhücht / ohn einen Anweiſer / gelehrter werden. 
WO  Närracor I. Das Letztere iſt wohl das Be⸗ 
fie. Was koͤnnen wir aber vornehmen / daß uns zugleich er⸗ 
doͤtzlich und nuͤtzlich ſeyl Beydes iſt uns anſtaͤndig / aber nicht 
ISRDEIKD puretlangen;) 9 
..  Narrator I. Barum nicht? Fonnen wir nicht etwas 
von Schul⸗Sachen verbringen / und hieraus ung theils er⸗ 
bauen/theilg erfreuen. wa Ä al 
Narrator W: Ach! wie fan mandarüber fiherfreuen/ 


was täglich verrichtet; ja deſſen man ſchon offter mahls über; 















druͤßig wordenn | 
" Narrator V. Sind denn Feine Sachen in der Welt / die 
man taglich in Augen / oder ER oder Gedancken hat: 2 
I 3. en⸗ 


Erden weit⸗ abgewichene Denckwuͤrdige / wahrhafftig | 


dasan/ was fhonvielmahlunfern Augenfihgeer 


dennoch feinen Eckel muß erwecken / auch darbey groſſen Nu⸗ 
gen bringen? Siehet man die Sonne nicht taͤglich mie Freu⸗ 
den an? Iſſet man nicht täglich Weitzen⸗Brod / und trincket 
taͤglich Hungariſchen Wein zu feiner Geſundheit / und zu 
feiner Annehmligkeit? Ich will euch einen Vorſchlag thun / 
etwas vor zunehmen / was zugleich annehmlich / und uns aller⸗ 
Kr nicht allein zu willen dienlich / fondern auch zu thun loͤb⸗ 


Narrator V. Was muß das ſeyn? 
AMarrator VI. Ichkan es leich erachten / haſt du ſchon ver⸗ 
geſſen / was bißher von unſerm Lehr⸗Meiſter uns vor Sa⸗ 
— vorgegeben worden / uns Inder Lateiniſchen Sprache zu 
üben! 


Narrator I. Sa: Hierauf zieleffdu? 

Narrator VI: Es find allerhand Erzehlungen gewefen 
von denckwuͤrdigen / theils andern Breßlauiſchen / theils 
Schul- Münsen: die man zu Breßlau denen in Gymnafis 
Studirenden zu einer Belohnung des Fleiſſes und Wohlvers 
haltens: auch dabeyzu einer Anreigung der Beſtaͤndigkeit 
in beyden Tugenden/ vor mehr) als 60. Fahren’ offentlich uͤ⸗ 
berreichet / und noch zu tiberreichen pfleget. Dergleihen 
Betrachtungen Eönnen nicht ohne Nutzen wiederholet und 
nicht ohne Aufmunterung des Gemuͤthes angemercfer wer⸗ 
den. Liber diefes/ feher ung der Weg zu der Hoffnung of⸗ 
fen/ auch einmahl vor ung von dergleihen Schul Müngen 
etwas zu erlangen: weil ſie nicht allein dengröffern/ fondern 
auch den kleinern Studenten jaͤhrlich ausgetheilet werden. 
Aber wie fangen wir unſere Arbeitan? 

Narrator VIII. Wenn ich hierzu einen Rath geben darff: 
ſo mag ein jeder vorbringen / was er aus ſeinen Exercitiis noch 
im gutten Gedaͤchtniß hat. J | 

Narrator I. So will ich den Anfang machen. Smısaoften 
Jahre / ſtund gang Schleften/ ja gang Teutſchland in hoͤchſter 
Gefahr. Denn/ als das Boͤhmiſche Krieges⸗Feuer or 


Re (79) Me 











— en/fb wardegdeffomehr aufgeblafen. Die Breß⸗ 
den gar wohl/ was auch ihnen zu befuͤrchten fey: 

vertiefen ver hierinnen auf den Beyftand GOTTeR. 
De ie / zu ihrem und anderer Troft eine groffe 


Mlkerne 9 DM nee prägen: worauf der Stadt vollſtaͤndiges 
Mapen zu finden / Und das won zweyen Engeln über der 
St dt Bildnig gehalten / und anzuſchauen gezeiget ward. 
> ſSeyſchrif mt war: N; fe Dominus euflodierit Crvitatem, fru- 

+ —— gui cuſtodit eam, Anno milleſimo ſexcenteſimo, vigeſi- 
mo mono: oder aan nicht die Stadt bewahret / ſo wachet 
der Wi zaͤchter umſonſt. Ferner / auf der andern Seite ſtund 
St. Johannes der Täuffer/ mit einem Lamm auf einem Bu⸗ 
Wi das er auf dem linden Arm hatte / darüber war zu leſen: 
Concordia Res parva crefeunt: Difcordia maximæ dilabuntur. 
Bey Einigkeit werden kleine Dinge groß: bey — a⸗ 
ber. falten die groͤſten uͤber einen Hauffen. Womit angezeu⸗ 
‚get und erinnert worden / daß GOttes Hüfte im Himmel) 
und die Einigkeit dev Menſchen auf Erden/ in Krieges-Unrus 
hen die beften Mittel ne Unglüd zuüberwinden 
Narrator I. Im ı633ften Jahre / bey noch wehrendem 
Be ge/ wie zu geſchehen pfleget / war eine 1e geoffe Peſt in gang 
chleſien: dergleichen in ſehr vielen I ahren nie geweſen. 
Diefe brachte infonderheit der. Stadt Breßlau einen unbe: 
Aha blihen Abgang und Schaden: zumahl/ als man nicht 
10 viel Särge mehr Fonte machen / als Perſonen florben. 
Deßweg en aus vielen benachbarten Orten / Särge anher/ 
ven Neumarckt zu verkauffen gebracht worden: infon- 

der erheit/ eil faſt jeder man / zu feinem deſto befferem Begraͤb⸗ 
niß ihm einen Sarg in Vorrath beyſetzte. Dieſe traurige 
nd gab der Stadt Breßlau Anlaß / nad uͤberſtan⸗ 
dener Peſt / Reichs⸗Thaler verfertigen zu laſſen / der Rach⸗ 
Welt ein Denckmahl zu ſtifften. Auf obgedachten Rthi. 
findet man erſtlich ae BildniE der Stadt Breflau/ uber 
welcher ein Engel in der rechten Hand die Hirnſchal Dem | 






Denfihen hält: daben ſtehet Hebräife (MM) Jehova:. 
ferner: Esiffigenung:laffenundeine Handab. Breßlau. 
Auf der umgekehrten Seite ift zu Iefen: Im Jahr 1633. 
find in der Kaͤyſerlichen und Königlidyen Stadt 
Breßlau gejtorben : Dreyzehen taufend/ zwey hun⸗ 
dert und ein und dreyßig. Durch GOttes Suͤlffe 
und Sleiß der Aertzte gefund worden: Tauſend / vier⸗ 
rei undfechs. Betaufft/ tauſend und fechs und 
echtzig. LE | eb f 
( Narrator II. Im 1643ften Jahre / ward Inder Stadt 
Breßlau die vernenerte und verbefferte Schul⸗Ordnung ein» 
‚geführet : die SchulzuiSt.Maria Magdalena zu einem Gymna- 
io erfläret/ und In den meiften Stuͤcken dem alten Gymnafio 
zu St. Eliſabeth gleiche gemacht: auch die/ vor dieſem gehal⸗ 
tene/ zu der Beredſamkeit dienende Ubungen/ in beyden 
Gymnafiis mit Silber - Müngen jaͤhrlich einmahl belohnet: 
hiedurch die Jugend defto mehr zu Wiffenfchafften und Tu⸗ 
genen anzulelten/und dabey zu erhalten. Wiewohl nun 
fe Stadt hierzu einer neu⸗ erfundenen Schau- Münge fich 
gebrauchen koͤnnen: So wolte fie doch auch hlerinnen Ihr als 
tes Muͤntz⸗Recht nicht aus den Augen fegen: fondern ließ fo 
wohl gang / als halbe Rthl. nach dem gewoͤhnlichen Schrot 
und Korn prägen. Auf demſelben iſt noch zu ſehen / erſtlich 
des Kaͤyſers Ferdinandi III. als Ober⸗Hertzogs In Seſten 
Bildniß: dabey ſtehet: Ferdinandus III. DeiGratia, Romanorum 
Imperator Jemper Auguſtus, Germania, Hungariæ Rex, Dux Sileſiæ. 
Hinterwerts / zeiget ſich das Breßlauiſche Wapen / mit der 
Uberſchrifft: Premium Diligentiæ pro Scholis Senatus Populique 
Pratislavienfis Anno Bqaqæs. Ed. 
Marrator I. Im 1644. Fahre ward zu Breßlau die 
anfebnliche und Eoffbahre Bibliothee zu St. MariaMagdalena 
erweitere/ und In beffer Ordnung gebracht: in — I 








a — 
nod)/ jedoch je länger/ie mehr vermehret ffehet. Diefes Werk 
verdiente auch bey den Nachkommen ein Dend - Zeichen. 
Solches war ein Reichs⸗Thaler / der zugleihder Stadt/umd 
der darinnen befindlichen Bibliorhec Bildniß darſtellet. Mit 
der Uberfihrifft: Deo & Pofteritati. Hernach ſtehet: Anni 
fluebat 1644. dies Novembris XXIV: quoMarix Magdalene 
Breslidos fe Bibliotheca geftütLLibris ad auctiorem, Pluteis Ve- 
nuftiorem redaperiri. DaDeusfeliciter. | 

 Narrator P. Im 1645, Jahre / ward zu einen Breßlaui⸗ 
fhen Schul-Premio, eine neue Art einer Müng erfunden. 
Auf derfelben/an gang: und halben Rthl. ſtehet ein Lorber; 
Krang/der vier Wapen der vier HerrenScholarcharum eine 
geſchloſſen hat. Die Beyſchrifft / welche mit ihren Zahl⸗ 
Buchſtaben das 1045ſte Jahr anzeiget / iſt dieſe: Præmia Bres- 
lei captans cœlata Senatus, Exſultans Scholicas quære fuventa 
»ias. Auf der andern Seite iſt das völlige Stadt⸗Wapen 
umund um mit 4. Wolcken umgeben / dabey 4. Engel/ und ſo 
viel andere kleinere Wapen. | SER 
AMrrator 91. . Ohngefehr im 1646 ffen Jahre / kam eine 
neue Form dergleihen Ehren⸗Belohnungen vor Die Studies 
rende Jugend an Tag. Diele richtete ihr Abſehen dabin/ 
dag wer guttangefangen/ der fen Lobenswerth. Denn / auf 
derfelben ſtehet erfilich das Breßlauifche Wapen/ ohne den 
Helm: mit der Beyſchrifft: Premium Senatus Populigue Vra- 
tslavienfis: Hinterwerts aber allein diefe Worte: Laudem, 
qui bene capit, habet. 
2 Narrator VII. Auch weißich nicht fo gar genau das Jahr / 
in weldyem wiederum eine neue Müng:Art vor die Fugend 
erdacht und verfertiget worden: Die fo viel zu verftehen gle⸗ 
bet/ dag die Studierende Jugend folle einem Palm-Baum 
gleiche ſeyn / und / je mehr fie beſchweret wird/ je höher fie wach⸗ 
fen ſolle. Denn auf derfelben Münse ſiehet mandasgewohns 
liche Stadt⸗Wapen mit der Uberſchrifft: Premium Ditigentie 
pro Scholis Senatus Populigne a Lind ferner findet 
a | man 


% (82) * 
man auf derfelbeneinen Palm-Baum/miteinemauf beyden 
Seiten herunter hangenden Gewichte: Dabey zu leſen: Ne/zie 
füceumbere Virtus. — 

Narrater VIII. Im ı6ssften Jahre / ward die Schul⸗ 
Jugend wiederum mit einer andern Art / der Schau⸗ und 
Den :Brofhen an gantz⸗ und halben Reichs⸗Thalern er⸗ 
freuet. Dieſelbe bildeten durch einen ſtehenden Juͤngling / 
zugleich des Fleiſſes und der Nachlaͤßigkeit Eigenſchafft vor. 
Denn derſelbe Juͤngling hat in der rechten / nach dem Him⸗ 
mel ausgeſtreckten Hand einen Fluͤgel: und in der / auf die 
Erde niedergezogenen lincken Hand einen Stein angebun⸗ 

den: Mit der Uberſchrifft: Disgenzia ſurſum. Ignavia'deor- 
füm. Uber diefes auf der andern Seiten/ fiehet man die 
Stadt Breßlau/ tiber welcher das Wapen zwey Engel hal⸗ 
ten: Die Liberfchrifft ift: 122 publicos Scholarum Acius Senarus 
Vratislavienfis decorabat. | 

varrator 1. Dergleichen / jedoch auch in etwas ungleiche 
Breßlauiſche Schul⸗Muͤntze / ward im sösıflen Jahr an gan: 
gen und halben Reihe-Thalern geprägel. Denn/auf der: 
felben ftehet zwar aud) des Breßlauiſchen Wapenss Bild: 
mit diefer Liberfchrifft: 172 publicos Scholarum Adtus Senarus 
Vratislavienfts decorabat : Yber auf der andern Seiten/ift eine 
gar andere Figur zu ſchauen: die zu verftehen giebt/ daß der. 
Tugend und des Fleiſſes Ruhm durd) die Welt ausgebrei⸗ 
tet werde. Denn es ſtehet die geflügelte Lama auf der Welt 
Kugel: hat in der rechten Hand eine Trompete / darein fie 
blaͤßt / und in der linden ein eröffnetes Buch: darben zu leſen: 
Virtute & Studio celebratur Fama per Orbem. 

Narrator II. Hernach findeben zu Aufweckung der Ju⸗ 
gend/ wiederum/ von einer andern Art/ gantz⸗ und halbe 
Reiche» Thaler ausgefertiget worden: worauf zwar auch / 
wie in etlichen vorbergebenden/ der Nahme Febova mit Hes 
bräifchen Buchſtaben und der Schrift: 12 Schofarum Acus 
Senatus Vratislavienfis decorabat : Yu mit der Stadt Bildniß 

| und 





(83) & 

und Wapen geftanden: Aber die andern Erfindungen find 
von den vorigen unterfihleden. Denn / fie zetget dem An⸗ 
fchauer erſtlich eine Sonne über den Wolcken: hiermit anzu⸗ 
deuten/ daß die heile Wiflenfihafft den Nebel aller Wolcen 
iberiteige: ferner/ unter den Wolcken / einen Ward, 

odurch bey den Sinfterniflen der Unwiſſenheit / das Wachs⸗ 
thum der annehmlich gruͤnenden Erkaͤntniß allerhand gutter 
Lehren / als Edler Fruͤchte / vorgebildet werden. Auf der Er⸗ 
den ſtehet ein Sonnen⸗Zeiger mit der Zahl der Stunden. 
Womit die Jugend erinnert wird / daß ſie alle Stunden wohl 
beobachten / und keine / ohne einigen Mutzen / ſoll laſſen vorben 
u Deßwegen darbey geprägt zu lefen: Nulz Hora fine 
LIBER: } / 2 a" 

Narrator II. Im ı6goften Jahre ward/an des jetzt ge⸗ 
dachten Præmii ffatt/ wiederum eine andere / und in vielen 
Stücken denckwuͤrdige Schul⸗Muͤntze verfertiget. Derfel- 
ben Abſehen und Zweck kan von denen nicht verſtanden wer⸗ 
den/ welchen nicht der alten Griechen Sinn⸗ reiches Getichte 
von dem Jaſon bekandt iſt. Phrix, eines Griechtſchen Rönt: 
ges Sohn/ward von einem Widder / dem ein goldenes Fell an⸗ 
ehohren war / in der Kolcher Land getragen / daſelbſt opfferte 
r den Widder ſeinem GOtt Jupiter,dem er zu Ehren das gol⸗ 
dene Fell an einen Baum hieng. Nun trachteten nach dieſem 
ell ihrer viel. Es ward aber daſſelbe von einem Feuer⸗aus⸗ 
eyenden Drachen Tag und Nacht / hewachet: der nieman⸗ 
den zuließ / das Sell zu rauben. Endlich erkuͤhnete ſich Ja⸗ 
ſon / mit mehr / als funfftzig andern Griechiſchen Helden / dies 
ſes Fell hinweg zu nehmen. Damit aber ihm hierinnen der 
feurige Drache nicht koͤnte verhinderlich ſeyn nahm er von 
der Kolchiſchen Zauberin Medea, vor das Gifft eine Salbe 
eins brachte den Drachen um / verjagte die wilden‘ aus 
dem Munde Feuer⸗rauchenden / und mit Fuͤſſen aus Ers 
abgehärtete Ochfen. Solchergeſtalt erlanget er das obge⸗ 

dachte goldene Selle — 

2 Ar 















Narrator 9. Was bedeutet aber diefes alles/wenn e8 
nur ertictet ieeee 


Jaſyn / welcher dem Nahmen nach / ewen 
Artzt bedeutet / iſt ein Hochgelehrter Mann : —— 
des Lelbes / aber des Gemuͤths kluger Artzt iſt. Dieſer 
die böfen/ ſchaͤdlichen/ ungeheuere und gifft 








1 ) ige Schlangen/i 
Laſter zu uͤberwinden / und auszurotten. Und diefes iſt ſo 
viel / als wenn man einen feurigen Drachen toͤdtet / und die 
unbaͤndigen Ochſen zahm macht: wider die er mit der Ver⸗ 
nunfft / als einer gütten Rathgeberin / ſich unterredet / fein 


vorgenommenes Werck ſicher und gluͤcklich zu vollenden. 
Wodurch er das goldene Fell / daß iſt / die vortreffliche Stück 
ſeligkeit / durch die Beſitzung der beſten Wiſſenſchafften / und 
des ſchoͤnſten Tugend⸗Goldes / nicht ohne Muͤh und Gefahr / 
erreichet. Hieraus iſt das Lehr⸗reiche Bild / was auf dem 
jetzigen Schul⸗Kleinod ſtehet / erfunden worden, 

en mv. Wie ſchickt ſich aber diefes vor Die Ju⸗ 
gend? 

Narrator Pl. Hat nicht auch dieſes unfer Lehr⸗Meiſter 
ung gnugſam erklaͤret? Auf dem erwehnten gang-und hal⸗ 
ben Reichs⸗Thalern / find die vorher fihon offtermahls ge⸗ 
brauchte Bildnig der Stadt Breßlau/ mit ihrem Wapen / 
und allbereit angeführten Worten: Jehovas: Ita publicos 
Scholarum Actus Senatus Vratislavienfis decorabat: behals 
ten worden. Dielen aber find aufder andern Seiten/nady» 
folgende Figuren "augefeßet worden. Jaſon ſtehet / hat in der 
rechten Hand das goldene Sell/inder linden eine Kaule. Mit 
dem lincken Fuß tritt er auf den Drachen / den vorhin unuͤber⸗ 
windlichen Verwahrer des goldenen Felles. Auf der rechten 
Seiten lauffen vor ihm die Feuer⸗ſpruͤhenden Ochſen. Was 
zu dieſer Sachen Erklaͤrung gehoͤret / iſt mir entfallen. 

Marrator VI. Mir aber nicht. Ein jedweder Studie⸗ 
render ſoll ein Jaſon ſeyn: das iſt / eine kluge vorſichtige Ver⸗ 
nunfft / und / wie ein Held / ein aufgewecktes uner — 

a ertz 


erghaben, Mit beiden foll er nach dem goldenen Fell / daß 
x der in Wiſſenſchafften und Tugend beſtehenden 
Gluͤckſeligkeit / ſtreben: Die ohne eine vorgenommene weite 
KReife/ ohne eine lange Bemuͤhung nicht zu befommen. Dar: 
bey muß ein folder Jaſon fih nicht fürchten vor Feuer⸗aus⸗ 
werffenden Draden/das ift/ Chriſtlich hiervon zu reden/ vor 
dem Schul-Teufel: Welcher durch feine Gifft / das iſt / durch 
Berlaumdung / Verachtung / Armuth / und dergleichen / die 
nüglihen Schulen den zarten und unverſtaͤndigen Gemuͤ⸗ 
thern unwerth machet. Wider diefes argſten Drachens / je 
verdeckteres/ je gefaͤhrlichers und ſchaͤdlicheres Gifft / muß 
ſich ein ſtudierender Jaſon durch die allerbefte Rathgeberin/ 
die natuͤrliche und Goͤttliche Wahrheit / die in wohlbeſtellten 
Schulen gelehret wird / wohl verwahren / damit er ſeinen 
vorgeſetzten Zweck erreichen koͤnne. Dabey er feine Gefahr 
ſcheuen / Feine Mühe ſparen muß / die grauſamen Verfolger / 
und aufgeblaſenen Spoͤtter der Schulen / zu uͤberwinden 
und unter ſich zu treten. Welchergeſtalt wir zugleich / ſo 
wohlinandern/ als in uns ſelber / die theils angebohrne / theils 
angenommene Laſter / durch unablaͤßige Muͤhe bekriegen und 
verjagen koͤnnen. Hierauf wird erfolgen/ daß endlich der 
Jaſon das fo fchwer eroberte goldene Vließ mit ausgeſtreck⸗ 

ter rechten Hand/jederman zu zeugen / fich wird erfreuen. 
Narrator VII. Wie aber foldes ein Heldenmürhiger 
Safon altıelich behaupten und ausrichten koͤnne / lehret ung 
auf der gedachten Müng ein einiges Wort: Affiduitate : 
Durch Fleiß. Wenn nun/durd eines Wortes immerweh- 
vende Beobachtung / jeder unter ung fo vieles Böfen Fan loß / 
und fü vieles Guten Eantheilhafftig feyn: fo laffet ung alle 
Jaſones / dag iſt / tapffere / wohlgeſchickte / anſehnliche / GOtt 
und Menſchen wohlgefaͤllige Maͤnner werden: Deren ero⸗ 
bertes goldnes Fell ung höher wird zu ſchaͤtzen ſeyn / als eine 
Heerde von 10000. Widdern: Wenn ſie gleich / an ſtatt der 
Wolle / jährlich alle das feinſte ne N 
3 Nar⸗ 


Narrator L Ich ſtimme dir bey/ nebendeinen und mels 
nenbier gegenwertigen Freunden: J 
„Narrator VI. Es ſoll mich wohl niemand von meiner 
Reiß abhalten. — 
Narrasor Vo. In mir ſoll nimmermehr der Helden: 
Muth erkaltn. BEN # 
rer v2 Ich fürchte mich gewiß vor keinem Drachen 


Narracor x. Auch ch nicht: krieg ih nur das mir er⸗ 
ſehne Gutt. 
J —— Iv. Der ſtarcken Ochſen Stimm und Fuß will 
ich verjagen. | — 
— —— I. Und ich will auch / mit euch / dahin zu ziehn / 
mich wagen. 
— 2. Mein Auge ſiehet ſchon des goldnen Vlieſ⸗ 
es Land. 

Narrator I. Mir legt die Hoffnung ſchon daſſelb in mei⸗ 
ne Hand. 





SCE- 


IE. Ic. DE 3 


_ SCENAI 





Oder | 





Won der Obriſten SBersogein 
 Kchlefien Mine, 


CAP.I. 
Bon den vermeinten Wolniſchen 
Obriſten Wertzogen. 


Exterus. 

Tin accuratam veſtræ Monetæ Notitiam intro- 
ducar, primum exponite mihi Nummos, quo- 
rum delineationem mihi procurare poteritis, à 
5 veftristam Polonorum, quam Bohernorum Re- 
gibus ‚ tanquam Silefie Supremis Ducibus ex- 

' cufos, 
Silefius. Quod Polonos ättinet: video te quodam erro- 
re duci, quondam Silefios Polonis conjundtos habuiffe caput, 
Polonorum feu Ducem feu Regent; Quod ——— o 
oni⸗ 





CHE 3 







lonicorum, feu Imperitiafeu Aftutia Credulis perfyalit. Certe 
fi potioremantiquis Germanicarum Rerum S$criptoribus fi- 


dern habemus: Silefii quanquam Polonis non $ervili, fed æ- 
qualı — connexi, aliquandiu vixerunt: poſtea vero, quia 
nunquam non Germani fuerunt, tanquam Imperii Romanı, 
per Germanos inftaurati pars ſolis Imperatoribus tanquam Su- 
premis Dueibusfüis paruerunt. Id a Caroli M. Temporibus 
ad ImperatorisFridericil. Evum rationibus Teftimoniisque 
folidisnonNemo demonftravit nuper in a Sileiorum 
Res à primo Slavorum in Silefiam ingreflu ad Ann. ıyosillu- 
ftrat. Sicut igitur Silefii, quamdiuPolonis cohzferunt, Duces 
omniumSupremos habuerunt folos Imperatores Romanos: - 
Guomodo ä Polonorum feu Ducibus feu Regibus, tanquam Si- 
lefiorum Ducibus fammis, Moneta provenire potuit? 

SL Weil eg dem Herren Autori gefallen diejenigen/ 
fü von denen Regenten in Poblen/ als Obriften Hergogen in 
Schleſten Müngen verlangen/ alſo / und damit abzuweifen/ 
daß ſolche nicht wohl begehret werden Eönten/ weil gedachte 
Regenten niemahls Obrifte Hertzoge in Schleflen gewefen; 
ſo fichet man leichte daß es vornehmlich auf die ſchwehre 
Srage ankomme; Ob Schlefien/ wie ehmahlen eineProvin- 
ce Teutfehlandes/ alfo auch nach diefem eine des Roͤmiſchen 
Reihe Teutſcher Nation allezeit gewefen/ und verblieben? 
Uber welder das Dominium eminens, wer aud) dag Utile 
nad Belhaffenheit und Veränderungen der Zeit. gehabt/ 
denen Roͤmiſchen Kaͤyſern zugeſtanden? Diefe Frage haleder 
Herr Autor vor gewiß / hat ſich auch ſolche zu behaupten keine 
Mühe gereuen laffen. Vid. Ipſ. Exereitationes de Sileſiorum 
rebus Lipſiæ, 1705. als das Opus, worauf er hier ſich ſelbſt bes 
rufft. Iſt nun dieſes wahr / ſo folgt freylich: daß die Polni⸗ 
ſchen Regenten nicht Summi Principes in Schleſien ſeyn koͤn⸗ 
nen / oh ſie gleich ſolches von 550. an/biß in das 1200. Seculum 
(in welchem ſich Boleslai II. Söhne indie Bärerfihen Laͤnder 
theileten / und der Aeltefte/ Wladislaus Schlefien gr 

un 






* 9) (BB) 
4 fo viel 100, Jahren der erffe er erſte Schleftiche Hergog 
cr fothanes Land Land als ein befonderee Fürft vegierete) 
* Gewalt gehabt. Weil aber dieſe Materie im folgen: 
— wieder vorkommen wird / laſſen wir ſie hier un⸗ 


Wr Er fig edachter Wiadislaus trat zwar Anno 1140. 
im 36 en gahr feines Alters die Regierung über fein ihm ent⸗ 
—— oder zugefallenes Erbtheil Schleſien / da⸗ 
um Ducem nennete an; weil er ſich aber 

dem. Hogmuch feiner. Gemahlin Adelheidis Kaͤyſers Hen- 
rici IV. Tochter / die/ wie fie aus Kaͤyſerlichein Gebluͤthe war, 
alfo aud) einen Gemahl haben wolte/ der über andere Fuͤr⸗ 
ftenzu gebiethen haͤtte / dahin verleiten ließ, daß er die Ober⸗ 
Herrſchafft über fie erlangen und behaupten möchte: ſo ge 
ſchahe es / daß feine Brüder ihn auch aus feinem eigenen Erb: 
theile noͤthigten zu fliehen / und fein Brod im Elende zu ſuchen / 
in welchem er auch geſtorben Anno us9.d.2. Junii, alg er eben 
begriffen war in fein Vaterland / oder vielmehr ererbtes 
Groß⸗Hertzogthum Schleſien zu vn welches feine Bruͤ⸗ 
der ihm wieder reftituirenmuften. Sein Reihnam ſoll / wie 
- Daniel Zepke in feinem Gynzceo Silefiaco Ligeo - Bregenfi 
ag.66. verfichert/in dem Schloffe Aldenburg in Sranden- 
land eine viertel Meilevon Bamberg begraben liegen. Nah 
feinem Tode theileten feine drey Soͤhne / weil nunmehro die 
gern der —— ſehr gemein worden / Schlefien unter 
ſich; alſo / daß der Aelteſte Boleslaus Altus Mittel⸗Schleſien / 
Clan —2 zeig! Monfterberg/ Schweinis/ Jauer / 
Neiffe/ Grottau/und Oelß: Mieslaus Ober-Schlefien/ Op» 
peln/ Karben Teſchen / Jaͤgerndorf und Troppau: Con- 
radus Nieder⸗Schleſien / Glogau / Sagan / Srauffadt/ und 
Srofen/ wozu —— auch ein Theil von der Marck und 
Laußnitz gehörete/ befam. Die Thellung wollen wir nicht 
bald nach dem Tode Wladislai verftanden haben/ denn es ver⸗ 
zog ſich noch) lange mit. der. ai Schleſiens / big ur 
Ur der 


ou 00 Een SEE 
der Kayſer Fridericus 1. Boleslao Alto, der vor der Belange 
rung der Stadt Mailand fich vortrefflich gehalten/und einen 
Hohn ⸗ſprecheriſchen Longobardifhen Goliath erleget/ wo: 
mit er fih und feinen Brüdern Schleſien zumege brachte / 
und Boleslaum IV. den Polniſchen Regenten / ihres Vaters 
leiblichen Bruder/ ſolches abzutreten zwang. Don dieſer 
Zeit an haben zwar die Groß⸗Hertzoge in Schleften ſich als 
- Glieder zum Polniſchen Reiche gehalten/ find aber demfelben 
nicht unterworffen geweſen / ſondern fie herrſcheten / wie ihre 
Herren Bettern in Pohlen/ alſo fie in Schlefien abfolur, wel⸗ 
ches auch ihr damaliger Titel allein zu beweifen capable waͤ⸗ 
re / welchen ihnen felbft die Köntge in Pohlen gegeben Vid, 
Schickf. in Chron. Sil. Lib, 3. c. 16. p. 143. und zwar noch da» 
ur als fich diefe ſchon würdlih an die Eron Böhmen 
ergeben. | j | 
| ; 3. Diefer Pringen Souverainite laͤſt fid aus den 
Freyheiten / welche fie umd ihre Machkommen / auch fo gar nach 
der Ergebung an Boͤhmen / groͤſtentheils noch behalten zur 
Genuͤge erkennen; wenn man bedenckt: daß ſie gehabt z. E. 
die Jura præſcribendi & abrogandi leges, Aggratiandi, Ex- 
ftruendi, deftruendi, muniendi Urbes Concedendi pagis jura 
Civitatis, Jus Belli& Pacis und welches bey unfrem Vorhaben 
nicht zu vergeffen/ das jus Monetandi; ſo defto confiderabler 
wird; wenn man die Müngen felbft und ihre Beſchaffenheit 
reifflich uͤberleget / und daß fie noch dazu diefes ihr Jusandern 
‚eoncedirenfönnen. Sie fihrieben ſich auf diefen/ Dei Gratia, 
führeten darauf einen Reihs-Apffel/ ſo gutt als die Könige 
in Bohlen/ und gedachten neclitera nechgura einiger Depen- 
dence. Kurs/ fie waren inappellabiles auch nad) gedachter 
Ergebung und vor derfelben conferirten fie ſo gar JuraDu- 
cala wie wir bald hören werden, welches unfers wenigen 
Berftandes Indicium ſummæ Poteftatis manifeftum geives 
gen. . demnach diejenigen fehr / die dem Polnifchen _ 
Reich Hattiren/ und deſſelben Regenten vor Monarchen/ un 
| ' erg 






u ZU 000 0 > 
fere ehmahlige Hergoge aber vor ihre Vafallen halten: da 
Doch auſſer neue wir ietzund angefuͤhret / weitlaͤuff⸗ 
tig zu beweiſen / aber weder Zeit noch Gelegenheit zulaͤſt / leicht 
zu erachten; daß wie Wladislat Bruͤder / Boleslai II. Söh⸗ 
ne / ihres Bruders intendirte von dem berühmten Petro Da- 
no vernuͤnfftig wiederrathene Superioritaͤt über ſie und ihre 
Erbtheile nicht dulden wollen; aͤlſo auch Wladislai Soͤhne 
Boleslaus,Mieslaus,und Conradus Loripes werden dergleichen 
gethan/ und da fie zumahl des Alteffen Bruders Kinder ge: 
weſen / ihre Vettern wenig refpeltiret haben; wenigſtens 
hätte fie niemand de jure dazu vermögen fünnen. Woraus 
denn fo viel zu ſchluͤſſen daß niemand Mrüngen von den Pol» 
nifhen Regenten als Obriften Hertzogen in Schlefien weh⸗ 
dieſer Hertzoge gerbeilten Regierung verlan⸗ 

8 4. Geſetzt aber / daß ſo wohl die Herren Pohlen als 
ihre Verfechter ſich nicht wolten auf derley Demonftra- 
tion weiſen laſſen / und halßſtarrig davor hielten: Schleſien 
waͤre biß an die Ergebung (denn nach dieſer werden ſie ja wohl 
hoffentlich Cafımiri Refignation nicht verwerffen/) eine dem 
Polniſchen Reich unterworffene Province und derer Regen⸗ 
ten Obriſte Hertzoge geweſen; dag man alſo gar billig nach 
denen von Ihnen geprägten Muͤntzen bey unferm Vorhaben 
fragen Eonte und ſolte; angefehen zwar ja wohl dem Borges 
bender TeutfchenScribenten nach / gedachtes Land dem Teut⸗ 
ſchen Reich beſtaͤndig zugefchrieben/ nichts deftoweniger aber 
auch von denen Polnifchen Regenten/ auffer wenn fie per for- 
ce dahin gedrungen worden, nicht wollen geglaubet werden; 
Dazumahl ſolches durch fo viel hundert Fahre faſt allezeit bey 
ihrem Reiche geblieben und beherrſchet worden, Sofünnen 
wir ihrer Pretenfion auf eine noch andere Weifegar bald loß 
werden. Wir weifen ſie nemlich aufihre eigene Geſchichtſchrei⸗ 
beridie vor Ao. 1300, von feinen Müngen in Bohlen wiſſen wol⸗ 
len / unter welchen fich * de Michovia apud —— 
2 Br 2 orp. 















les & DenariiargenteiinPoloniamindudtifunt. Prius fiqui- 
dem argento nigro & pelliculis Capitum, aut extremitarum: 
‚Afperiolorum foenerabantur,& MercantiasPoloniexercebant. 
und Alexander Gvagninusl.c.p.354. Hic Wenceslaus Bohe- 
mus primus Monetamargenteam, Groflös videlicet ni 
cos in Poloniam intulit; quiadhucinufüCracoviz paſſim ha- 
bentur. Primo vero fruftulisquibusdam argenti,pellibu 
Afpreolorum & Cæterarum Rerum transmutatione neceſſa- 
ria comparabant. und Martinus Cromerus libro prioride Situ 
Polonie & GentePolonaibid.Tom.I.p.94. Inmagnarerum 
omnium Copia, ut fit, major aliquando fuit fuperioribustem- 
_ poribusquam nunc eft, argenti & aurireique numariæ penu- 
ria, prefertim, cum auri&argenti metalla nulla extarent & 
minus nota eflent noftris majoribus transmariana mercimo- 
nia. Neque proprium habebant nummum Poloni, fed externis 
& maxime Bo@micisufi fünt aliquandiu. Cæpit deinde ante 
ducentos,ni fallor,annosä Caſimiro magnoRegezs & Argen- 
tum fignari adExemplum Bo@micorum. AureosveroNum-- 
mos primus omnium Sigismundi Augufti Pater noftra me- 
maoria fignavit, bonitate & Pondere Ungaricorum. Tam etfi 
Alexandri quoque fratris ejus aureum Nummum vidimus. 
Und Theodorus Zawacki RogalaEques Polonicus inCatalo- _ 
goDucumatque Regum Polonicorum de Wenceslao: Is pri- 
mus monetam argenteam, videlicet groflos Bohemicosin Po- 
loniamintulit: primo vero fruftulis quibusdam argenti, pelli- 
busque & czterarum rerum transmutatione neceflaria 
comparabantur. Diefer Wenceslaus nun wurde erſt Anno 


2300. zum Könige in Pohlenerwehlet/ vid. Michovium I, ap. 


13. undandere; ſtarb aber Ao.1305.d. 1. Jun. v.Hagec.Chron. 

Boh.fol.366.b. Wladislaus Lodticus bermühete ſich zwar wie⸗ 

derum zur Erone zu gelangen/ ward aber allererſt nach vie; 

len Beranderungen Anno 1320, den 18. Januar. lage 
| one 


. rm e 
$rönet Vid. Jodoc.Luc ov. Decium Köntgeg Sigismmundi Secre- 
'tarium in Vetuftatibus Polonorum lib, I. apud Piftorium Le. 
Tom. I, pag. 285. Die Hertzoge in Schlefien erfanten ihn auch 
nicht vor einen Polniſchen Koͤnig / fondern nenneten ihn nur 
RegemCracovienfem vid. Michov. l. c.p.152. begaben ſich auch 
wenig Jahre nad) diefer Erönung an die Eron Böhmen, 
Gewiß wenn ſolches die Herren Pohlen bedendfen/ und was 
diefe ihre eigene deribenten geſchrieben / auch nur _obiter über: 
fegen / werden fie wohl von ung keine Schlefifhe Muͤntzen 
verlangen’ die ihre Regenten als Obrifte Hertzoge in Schle⸗ 
fien/ wenn fie es auch geweſen waren/ prägen laſſen. er 
5 Wolte man ſich aber an derley Borgeben nicht 
kehren / ſo auch niemanden vor übelzuhaben; angeſehen ans 
dere Scribenten von eben dieſer Nation dag Contrarium zur 
Genuͤge zu verſtehen geben; und dag laͤngſt vorhero ſchon 
Geld in Pohlen muͤſſe fenn gefehlagen worden / nicht wohl 
laugnen Eonnen; fan dennoch auf eine noch andere Artund 
vielleicht am allerbeften und unwider ſprechlich geantwortet 
werden. Ehe wir aber les thun / führen wir billich einige 
Paflagen derjenigen Geſchicht⸗Schreiber an/woraus zufehen 
feyn wird/ daß ehe Wenceslaus aufdie Welt kommen in Bolt 
len Geld genung gewefen._ Denn wenn Johannes Dugloflfüs 
die Koͤnigin Richfam, wie fie ſich nicht allein nach dem Tode ih» 
res Gemahls Mieslai Il. in der Adminiftration der Polnifchen 
Reglerung / fondern auch bey ihrem Abzuge aus dem Reiche 
aufgeführee mic ziemlicher Bitterkeit befihreiber/ braucht er 
unter andern diefe Worte: Omnem in Auro, Argento, Gem- 
mis &Lapidibus pretiofisSupelleilem per Boleslaum & Mi- 
eslaum Poloniæ Reges congeftam, magnique Ponderis & Va- 
loris duas Coronas, quibus Reges & Uxor BoleslaiPrimi Regis 
& tandem DA Rickicha coronati erant,fed & plura alia Cle- 
nodia, Monilia, Vafa & Infignia, charis & preftantiflimis 
Gemmis unionibus fulgentia. Item. NB. Pecuniz Regiz ex 
Thefauro a & afportat, Polonie- 
a | N 3 que 











que Regnum ingenti Theſauro fpoliat Lib. I. ad Annum 1036. 
. MartinusCromerus fagt von ebendfefer Königin! Caterum 
audax & Avara, variis & gravibus Exadtionibus vivo Marito 
inftitutis Homines magis acmagis premebat,novasRationes, 
NB.cogendz Pecuniz exquirebat. ApudPiftor. Tom.ILp. 
448. Es ffarb aber Mieslaus II. Anno 1934. d.ıs. Marti. muß 
alfo ſchon zu feiner Zeit das Geld in Pohlen gangbar gewefen 
ſeyn / wie hätte es fonft von denen Linterthanen begehret wer⸗ 
den £onnen? Warum gab denn Wladislaus Sputator oder 
Othonis dem Ertz⸗Biſchoffe zu Gniſen und dem Bifchoffe zu‘ 
Poſen 1232. das Recht zu müngen/ wenn man vonden Müns 
tzen nichts gewuſt? Vid. Matth. Michovius apud Pift. Tom. Il. 
P-87. und Cromerus apud eundem p. 533. und Sarnitius in An- 
nalıbus Polonicis Lib.6, p.270. Mit was vor raifon hätte 
denn Gideon Blſchoff zu Cracau Mieslao Seni unter die Aus 
gen fagen Fönnen: "Tu Gregem ($ubditos) Numariis Judici- 
bus & Magiftratibus tradis, Vid. Cromer. apud Piftorium' 
Tom.Il. pag. 505. welches Doctor Pantaleon inder Teutſchen 
Liberfegung alfo gegeben: Ir übergebend die Herd 
den Geytigen Dbrigfeiten/ und Geld- Richtern. 
P.197. da wir eben nicht unterfuchen doͤrffen / wer eigentlich. 
diefe Richter geweſen / und was fie zu verrichten gehabt, das 
geben die Worte zur Genüge zu erfennen/ und ihr Titul/ daß. 
fie mit Geld umgegangen; und foldes entweder in denen. 
Muͤntz⸗Officinen verfertigen/ probiren und auszahlen laſſen / 
oder aber auf eine und andere Weiſe eingenommen haben. 
Endlich ſo mögen die berühmten Peters⸗Pfennige felber re⸗ 
den/ die die Pohlen um ihren Calimirum wieder zu bekom⸗ 
men dem Päbfklihen Stuhle Anno 1041. alle Fahre zu lie⸗ 
fern verfprochen. Vid. infra Lib.2, cap.1L$,3.& Lib. VLcap.ı.. 
Und wundern wir ung fehr/daß an dieſe / abſonderlich von dem 
curieuſen Bir Wende nicht gedacht worden. Videe). Exer- 
eitat. ı, de Primis Polonorum Nummis Argenteis. Thor, 1702. 


ul ce a: 





| _&% (95) ARE ii en 
S. 6. Demnach antworten wir endlich denenjenigen/die 
alte dem/was bihherd gedacht Worden/tungeacht detoch Min, 
gen verlangen wolten/ fodie Polnische Regenten als Obriſte 
werden konnen; ang eſehen es viel Secula durch nicht im Brau⸗ 
geweſen die Wapen und Titul der Dependirenden Her⸗ 
sürftenthlimer und Grafſchafften / ꝛc. auf Die Mingen 
zu feße — einmahl in denen Briefen / wie unter aͤn⸗ 
dern Gabriel Schwederus in Introductione in Jus Publicum 
Imp. Rom. Part..Spec. cap. 1 $. 7. p.195. fehr wohl von den 
Roͤmlſchen Käyfern angemerdet. Seine Worte lauter 
fox Iludautem monitu dignum cenfemusquod Henricus VI. 
&Filius illius Fridericus IL. primo Imperatorio Titulo nomen 
Regum Sicilie, interdum quoque & Hieroſolymæ adjicere 
‚cceperunt; Ad horum imitationem Seculo XIV, Carolo IV. 
vifum eft adjicerelmperatorieDignitati Regis Bohemi& Ti- 
tulum, quod ipſum quoque fecere filü Wenceslaus & Sigis- 
mundus quorum Poltremus infuper Hungariæ Regem fedi- 
cebat. Wie wir denn in folgendem Eapitelbeweifen werden) 
daß Ladislaus König in Böhmen der erfte gewefen/ der den 
Schleſiſchen Adler auf Die Münsenprägen laſſen; Woraus 
ſolle man denn nun erkennen) wenn gleich die Polniſche Re⸗ 
genten Obrifte Hertzoge in Schleften geweſen / wenn gleich 
no viel Muͤntzen wären gefhlagen worden/ 
ee daß fie hnen zuzuſchreiben. 



























‚ VodadBohemorum Regesattinet, necabüis,tan- 
quam Silefiorum Supremis Ducibus potuit profi- 
cifcıMoneta. His enimRegibus, —*—* Pri- 
mus fuit Joannes, ortu Comes LucelburgicusSi- 
" lefios ee ne ä Polonis & feparabiles& fepara- 

tos nullo Belli jure ſubactos, fed liberrima volun- 






2 tate propenfos, propriis Ducibus, Jampraditos, 
alia Conjundtionis torma , qua Subje&tionem in certas leges 
continebat,accefiffeconftat. Tum verò BohemorumReg: 
Romano Germanorum Imperatori fuberant: & quo Silefia, 
tanquam Feudum, Regibus Bohemorum conferebatur. Quo 
Pacto Silefii,gquem in modum Polonis conjundtifuerant, eo Bo- 
hemis connexi permanebant Germanici Juris Populus. Ideo- 
que Sileſii etiam cum Societatem cum Polonis adhuc colerent 
Rudolphus1. ImperatorinLiteris An.Chrifti 1290. die Septem- 
bris XXVL fcriptis (quibus Wenceslao OttocaroBohemorum 
Regi Ducatum Vratislavienfem ab Henrico IV. Vratislavien- 
fium Duce,promiffum conceflit) Suum & Imperii Rom. Feu- 
dumnominat. Poft hecautem Silefie Duces cum. circiter An- 
num 1340.plerique tandem omnes, Bohemorum Regibus Jam 

ſub eſſent, Bregenfis, Buthunienfis, Carnovienfis, Falckenber- 

enfis, Glogovienfis, Jaurenfis, Lignicenfis, Münfterbergen- 
Jis, Olsnenfis, Oppolienfis, Ofvicenfis , a a 
in ⸗ is, 





f 





fis, Svidnicenfis,Stenavienfi ‚Strelicenfis, Tefchinenfis, Trop- 
pavienfis, Vratislavienfis, in Imperii Germanici Romani 
MembrorumCorpore figillatim reperiuntur:quod Melchior 
‚Goldaftusex Imperatoris Friderici II. Tabulis 1471. confedtis, 
aliis Matriculis compofüit & Imperialium Conftitutionum To- 
mol. premifit. Quo etiamnum Jure Silefii ceterisImperio 
Rom. Germanico fübditis Germanis annumerantur in Comi- 
tiorum Auguftanorum Decretis Anno 150. publicatis $.103.119, 
127. Itacontigit, ut univerfaSilefia, cujus Partibus fingulis am 
przerant peculiares Ducesomnes tamen Silefie Duces addito 
a Territorüs füis cognomentointertotDuces,proSupremofüo 
Duceconfequeretur Bohemorum Regem, Romano Imperio 
cum Bohemiz,tum quas intra Germaniam poffidebat aliarum 
Provinciarum nomine fübjetum.: | 
S.1 Wir habenindem vorhergehenden Eapitel ange: 
mercket 8. 3. wie ſich nad) der Theilung des Polniſchen Reihe 
Wiladislaus nebft feinen Soͤhnen Boleslao, Mieslao, und Con- 
rado, ob fie fhon ins Elend verjager worden / dennoch Schle⸗ 
fieng wiederum bemachtiget / und weil ſolches Jure Belli ge: 
ſchehen / auch ohne Zweiffel dieSuperiorität/ foja Pohlen je: 
mahls eine über Schleſten gehabt/darzu an ſich braͤcht / oder / 
wie ſie ſolches ehmahlen beſeſſen / behalten und beſchuͤtzet. 
Nun entſtehet die Frage: Ob von der Zeit an / da Schleſien 
auf ſolche Weiſe beſondere und eigene Herren bekommen / die 
ſich eben wie ihre Vettern in Pohlen Groß⸗Hertzoge nenne⸗ 
ten / die Regenten in Schleſien vor Souverain zu achten ge⸗ 
weſen? das iſt / ſolche Hertzoge die merum Imperium oder 
Dominium Eminens gehabt / und die niemand als GOtt und 
das Schwerdt uͤber ſich erkandt / ſo lange biß ſie ſich an die 
Cron Boͤhmen — oder aber: ob ſie ihre Laͤnder als 
Feuda von dem Roͤmiſchen Reich beſeſſen / und den Roͤmiſchen 
Kaͤyſer für ihr Haupt gehalten? Diejenigen) fo das erſtere 
erwehlen / Eonten unfers Erachtens Ihre Meinung mit diefen 
‚Gründen beſtaͤrrren. — 
Sup | N — 1. Weil 





| Bonn 
1. Weilgedahte Schleſiſche Groß: Hergogeandern Ju 

Ducalia conferiret, Welches icht alleine mit den uExempe 
Henrici Probi, der denen Biſchoͤffen zu Breßlau Anno ꝛÄ 
ſolches wuͤrcklich gegeben. Vid, infra Lib, 2. cap.1.$.6. Son- 
dern auch Wenceslai, Hertzogs zu Lignig und Biſchoffs 
Breßlau/ der dem Jungfrauen⸗Kloſter zum heiligen Reich 
nam vor der Stadt Rignig/ (ſo tegund nicht mehr verhanden/ 
fondern bey nothwendiger fortification der Stadt in diefelbe 
transferiret worden/und zwar in das Kloffer oder Stift des 
heiligen Creutzes das Jus Ducale tiber ihre Dörffer und 
Land: Hütter mit vollkommener geiftlihen Freyheit verliehen 
feria fexta S. Michaelis, An. ıgrı, 

2, Weil Boleslaus Altus feinen Bater Wladislaum, Ma- 
ximum Ducem Sileſiæ nennet in fundatione Monafterü Lu- 
bufienfis, deffen Anfang lautet: 


Ego Boleslaus Dux Zleſiæ, fihus — genitus illuſtris 
quondam Principis Wladislai Maximi Ducis Zleſiæ, inclytæ- 

ue Dominæ Adelheidis filiæ Imperatoris Henrici IV. &c. &c. 
1. Anno 1ı$g7.in Legeniz. Welchen Fundationg- Brief einmahl 
der curieuſe Leſer in unfers feligen Herren D. ThebefiOpere: 
von den Denckwuͤrdigkeiten der Stadt Lignitz und 
derielben Fürften Stamm Regifter / über werfen Ac- 
curatezza fd wohlinder Genea- als aud) Chronologie die Ges 
lehrten fid gewiß wundern werden / weil beyde mit unvers 
gleichlicher Mühe aus lauter alten Uhrkunden / Briefen/Mo- 
numenten/2c. erwiefen und beſtaͤrcket worden/ finden wird. 
Vid. etiam Dom. Hanckium.l.c.cap.XI.$.27. Ja / Caſimirus 
König In Bohlen tituliret in feiner Renunciation auf Schle⸗ 
fien/ die an die Eron Böhmen ſich allbereits ergebene Hertzo⸗ 
ei (denn einige als die Münfterbergtfhen / Schweinigls 
chen / ac. hilten damahls noch an der Union mit Bohlen) 
Magnos Principes Vid.Schickf. Chronic.Lib.3.C.16. B u . 

3. Weil Hemricus Probus fid) einer befonderen 2; 
| " | x 











\ 








0 —— 2. 
t tiber de andern Hertzoge In Schlefien oder etwas der» 


| u... fheinet angemaffet Ir haben / wie folgende Paflage 
J 


is Matthia Michovio beweiſet: In craftino vero hujusce Fun- 
dationis (der Ereuß-Ritche zu Breßlau) fratres ſuos Patrue- 
les, Henricum Legnicenfem vocitatum Craflum & Boleslaum 
Schweidnicenfem Baltheo militari cinxit. Welches ohnfehl⸗ 
bar eine befondere Ehre bedeuten füllen / wo nicht gar einen 
Ritter⸗Orden. ApudPift. Tom. II.7. Serner beftärcket fol 
ches die Gefangennehmung feiner Vettern Anno 12gr. welche / 
wenn fie loßfenn wolten / fich entweder durch Abtretung ei⸗ 
nes Stüdes Landes alg Primislaus der Hergog zu Polen; 
oder durch Berfprechung ihm / wenn Er es forderte fünff 
Fahr lang mir gewiffen Pferden zu Dienfte zu ſtehen als 
HenricusV. zu Lignitz und HenricusIll. zu Glogau ſich löfen 
muſten. Vid.Crom. Iib.ıo.apud Pift. Tom.IL.pag.565. 
4 Well fich die Hergoge als Souverain aufgefuͤhret; das 
Jus Belli & Pacis exerciret; ihre Sürftenthlimer im Teſta⸗ 
ment vermacht/ verſchenckt / verfaufft/ vertauſcht / getheilet / 
Confraternitäten aufgericht / x. ohne dag man einige Merck⸗ 
mahle erlangter oder verlangter Conceflionen der Roͤmi⸗ 
fen Kaͤyſer finden fan. Kurs: Sie hielten die durch Ab» 
fterbender Hergoge Vacante Fuͤrſtenthuͤmer nicht vor offene 
Feuda Imperii Rom. von welchem fie ſolches ausbitten folten 
als ihrem Oberhaupte; fondern diefes war alleine/ zum we: 
nigften ihrer Meinung nach / der HErr aller Herren GOTT 
im Himmel’ unddas Schwerdt auf Erden. Darum ließ 

ch Henricus V. alg Er nad) dem Tode Henrici Probi das 
Fuͤrſtenthum Breßlauan ſich gebracht / in einem Diplomate 
alfovernehmen: Nos Henricus D.G. Dux Silefiz & Dominus 
Vratislavie & Lignic,tam prfentibus, quam futuris volumus 
eſſe notum,quod NB. poft folum Deum per Fideles & Charis- 


ſimos Cives noftros Vratislavienfes pariter & per terrigenas 
- Vratislavienfes ſumus Ducatum & Dominium confecuti,unde 


3 mus 


dignum fore dignofeitur, ut og beneficüs recompenfe- 












— —2 
mus &c. \ -. Henelii Breslograph. cap. V. pag.39. und 
unfer Herr Hande nennet Wladislai Il. oben benelte 3. Si 
ne proprios & Hereditarios nullisque nifi naturalibus legibus 
obftrietz Poteftatis Ducesl.c.eap. VI.8.29.P.398. 

5. Weil Henricus Probus oder IV. N er von Bo- 
leslaoCalvo und Henrico V. Bater und Sohne Hergogen zu 
Lignis/als er zu Jeltſch unweit Breßlau ——— 
Anno 1273.d.2. Martii wie wohl andere 1277. ſetzen (ein Lateini⸗ 
ſches MS. aber/ fo weit beffer getroffen/ 1274.) gefangen ges 
nommen/und aufdas Schloß zu Lehn (Rehn- Haug) gefuͤh⸗ 
ret worden / um fi zu helffen / durch feine Miniftros dem 
Känfer gan nu 1. feine Fuͤrſtenthuͤmer und Länder zu Lehn 
auftragen laffen/ Anno 1275. jedoch / weil der Kaͤyſer nicht beif- 
fen Fonte/ und felber Seinde genung —* er ſich darauf an 
Primislaum Ottocarum Koͤnig in Boͤhmen hielt Vid. Golda- 
ſtum de Jure Bohem. Lib. II. cap.ıo. $.9. pag. 201. Hagec. ın 
Chron. Boh.p. 1. 1290. fol. 349. Conring.de finıbus Imp.Germ. 
cap. 29. P.795. Ob ſchon auch diefer nicht helffen koͤnnen; 
denn angeführtes Lateiniſches MS. weiß / was vor Pläge 
Henricus Boleslao geben muͤſſen: Boleslaus ab Henrico Op- 
pida Strega, Novum forum, Stecozan, Greiffenbergam, Pra- 
zin & Goftindorf proliberatione accepit. Wie hatdenn Schle⸗ 

ſien auf diefe Weiſe vorhero ein Feudum des Romifchen 
Reichs fenn Eönnen? NT | 

6. Weil die Hertzoge in Schlefien gleich denen Koͤnigen 

tituliret worden. Z. E. Kaͤyſer Rudolphusnennet Henricum 
Probum Hertzog zu Breßlau / und auch Wenceslaum König 
inBöhmen/Iluftres. In der Confirmation des Succeſſions 
Pacti ſo Henricus und Wenceslaus mit einander gemacht: 
Erfordis.d.d.7.Cal.Octobr. 1290. undan andern Orten mehr. 
Welchen Titul Carolus IV. auch dem groffen und mächtigen 
Könige in Böhmen Ottocaro gegeben in der Incorporation 
des Landes Schlefien an die Cron Böhmen Praged.d. Idus 
Odtobr. 1355. anderwerts findet man vielfältig/ daß die 1 

oge 


/ıd. i 


| Bl) | 
BEE TE DORUENEN ‚eben wie Die Könfge Sereniffimi genennet 
* Weil Ferdinandus in der Confirmation der Landes 
ung und Privilegien der Fuͤrſtenthuͤmer Oppeln und 
die ehmabligen Herkoge/ freye Fuͤrſten nennet/die 
inden mit Lintertbänfgkeit verpflichtet geweſen Zhrer 
haften für jedermanniglih ungehindert. — 
nd genoſſen / ehe fie ſich guttwillig untergeben. Vid. Schick£ 
Ste: 
65.2. Dieder andern Meinung find/beruffen fih auf 
die Teutſchen Publiciften, welche Schlefien ohn alles Beden⸗ 
cken dem Römifchen Reich zuerfennen. Vid.Goldaft. Tom.l. 
Conftit.Imperial. p.12.16. it. Beylagas oder die zwey Rechtlichen 
Bedenden von der Succeflion beyder Koͤnigreiche Ungarn / 
und Böhmen/in Tradt.de Juribus Bohem. dag wichtigfte Ar- 
ument, worauf fich Die andern alle gründen/ nehmen fie da⸗ 
—* weil / wie auch in Actu gedacht worden der Kaͤyſer Ru- 
dolphus J. Schleſien ſuum & Imperi feudum genennet habe V. 
Conr.deFin. Imp. Germ.L.II. cap, 29: p.gır. da er ſich auf die 
Tabulas Publicas ſowohl Rudolphil. als Caroli IV. wie inglets 
dien Gerlaci Archiepifcopi Moguntinenfisberufft; inwelden 
Schleſien ImperiiGerm.Feudum wäre genennet worden/und 
nicht wohl zu ſprechen iſt auf diejenigen die mit M. Paulo 
Stransküi Reipubl. Bohem, cap, 7. anſtehen; Ob Rudolphusl. 
Carolus IV. und GerlachScjlefien ein Feudum des Roͤmiſchen 
Reichs nennen fünnen? Das iſt / die was mit HenricoProbo 
vorgegangen/ und wie er ſich in feiner Noch dem Roͤmiſchen 
Reich unterwerffen wollen/ auch wuͤrcklich gethan; ja wie 
gedachter Känfer/ ob er gleich feiner feits dem Contract we⸗ 
gen eigner Seinde nicht nad) Fommen koͤnnen / dennoch aber/ 
die in ſolchem Abfehen ehmahlen bloß gethane Huldigung vor 
allrig erachtet / und deßwegen Henricı nad) gelaffene Dominia 
als feuda Vacantia angefehen/ beſſer als Herr Conring aus 
der Schleſiſchen Hiltoria ie Er fhmeiffer über . 
N 3 au 














angefuͤhrter raiſon Schlefien pro FeudoImperii halten/ weil 
Rudolphus ſolches nicht nur vor fein und Des Reiche Feudum 
gehalten / fondern auch in folder Qualite dem Könige Wences- 
lao in Böhmen conferiret. Er ftehetin den Gedancken / als 
ob niemand auffer ihm wifle/ dag Rudolphus Wenceslao wie 
nur gemeldet Schleften zu Zehn gegeben. Apud Hiftorico- 
rum Vulgus ſpricht er imo & apud alios doctiores, ceu liquet 
ex NicolaiHenelii Silefiographıa Cap. VII. altum eftde ReSi- 
lentium. ber. hätte er nur des Henelii Breslographiam aufs 
— gewuͤrdiget / ſo wuͤrde er Cap. V.pag.38. gefunden 
aben / daß was mit Henrico vorgegangen und aus Dubra- 
vio, wiewohl zum theil irrig erzehlet worden Henelius gar 
wohl gewuft/ und dag ihme die alten Diplomata zu Carlſtein 
(wo aller Schlefifhen Hertzoge Litere Homagjales in Origi- 
nali unter andern aufgehoben worden feyn) ohne Zweiffel ſo 
gutt als Herr Conringen befande gewefen. Er fegetnuraug 
reiffen Bedenden dazu: quæ non vana omnino efle vetufto- 
rum diplomatum, quæ in Archivo Carlfteinenfi exftant, fide 
liquet. Ja ergiebet balddarauf feine Meinung deutlic) ges 
nung zu verftehen/ wenner fort fähret: Utut autem fit, illud 
certuum Henrici mortui Hzreditatem non Wenceslaum Boje- 
mum creviffe, fed Henricum V. Lignicenfem defuncti Pa- 
_ truelemä Vratislavienfibus aceitum. Wäre einemex vulgo 
Hiftoricorum erlaubt ein Wörtchen vorzubringen / würde 
et Conringium und feine AEftimatores , wie denn in andern 
Dingen diefer vortrefflihe Mann billih zu veneriren/ fras 
gen? Ob man auch die Diplomata recht gelefen? alfermaffen 
einige Davon zur Genüge beweifen/ Daß der Käfer Rudol- 
phus nur des verftorbenen HenriciProbi Vratislavienfem Du- 
catum, 









camım, wie Conring felbft fbreibt Ay ht aberalier Herr 
tzoge in Schlefien Laͤnder verftanden Haben wollen. Denn 
in 


denen Literis Conceffionalibus Rudolphi Cæſaris da Hen- 
rici hinterlaffene Länder Wenceslao Könige in Böhmen alg 
Feuda überlaffen worden Erfordiæ VI, Calend.O&tobr. Indi- 
&ionelll. Anno 1290. Regni XVil. heiſt es: Principatum Wra- 
tislaviae recepit in Feudum & Silefie, quem Anobis & Imperio, 
Nluftris quondam Henricus Dux Wratislaviz recepit in Feu- 
dum, nec non omnia feuda vocantia NB, ex Morte ejusdem 
Henrici, quondam Ducis Wratislavie, ad nos & Imperium 
ertinentia, cum omnibus füis attinentus &c.&c. it. d.XI.Ca- 
lend. Augufti An.Dom. 1290. Erfurdie: Omnia feuda nobis 
& Imperio, per Mortem Illuftris Ducis Wratislaviz vacan- 
tia &c. &c. Welche waren / wie fie Gonringius ſelbſt anaes 
mercket: l.c. p. 803. Ducatus Wratislavienfis cum Civitate 
Vratislavia, Noviforenfi, Frankenftein, Stinavienfi , Gorenfi, 
Glogovienfi, & cæteris Oppidis, ibidem, nec non Marchia Bu- 
diffinenfis & Gorlicenfis&c. Bey dererUinterfuchung wir 
uns nihteben aufhalten wolten. Nun laffen wir zwar das. 
hin geftellet feyn/ ob man am Kaͤyſerlichen Hofe davor gehal⸗ 
ten) als ob Henricus Probus Herr über gang Schlefien gewe: 
fen? Das iſt wenigſtens gewiß/ daß folcheg die andern Herz 
tzoge nicht würden geglauber haben/ es würde auch rad viel 
Unterfuchens brauchen / ob Henricus ſeine Laͤnder zu Feudis 
machen / und pro lubitu uͤbergehen / und ob der Kaͤyſer ſolche 
davor annehinen / auch dem Koͤnige Wenceslao dem Tertio 
gum prajudiz verleihen koͤnnen? Warum nahın denn nach 
eın Tode HenriciProbi weder der Kaͤyſer / noch der König in 
Böhmen, fondern Henricus V. zu Liegnig Poflefion von 
Breßlau? Vid.S.preced. Wo der Hergog aͤnzeigt wen er 
fein Breßlauiihes Fuͤrſtenthum zu danken; wen würde 
Herr Sonring auf der Univerhität zu Helmftädt haben paſſi 
ren laffen/der aSpecialiadUniverfale etwas zumahl wider ihn 
ſchluͤſſen wollen. ’ 
2. Weil 

















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alten Teutſchlan⸗ 
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Des geweſen Vid. Conring n 
de RebusSilefiorun | 





RebusSilefiorum ; Man mag nun gleich dfe Fines Geogra- 
phice, wie weit ſich nemlich das Teutfche Land und Sprade 
extendiret / oder Politice, dag iſt ratione Jurisdictionis, die weit 
gröffer/als die andern ſind worzu vorzeiten Belgium Galli- 
Een. anderwerts Lieffland/ und Preuffen ac. gehoͤret / bes 
Yachten. s | — | 
3. Weil der König in Böhmen Carolus über die Erge: 
bung der Hergoge in Schlefien an die Boͤhmiſche Erone die 
Einwilligung des Roͤmiſchen Reichs und der 6. Churfürften 
verlanget um erbalten/ Vid.Literas Confentientes Sex Ele- 
&orum, apud Goldaft. in Appendice Documentorum fol. 
73-78. & Conring..c. pag. 807. wiewohl in denfelben diefe Er⸗ 
gebung oder vielmehr Vereinigung vor ein AugmentumIm- 
perii Romani gehalten wird/ woraus man wieder nicht uns 
billig ſchluͤſſen Fönte/ ergo ware Schlefienvor ſothaner Ber- 
einiguung fein Membrum Imperii Romani gewefen. Conring. 
Lc. pag.809. Warum hat aber Joannes fein Vater foldye 
Confirmation nicht verlanget ? vielleicht iſt Caroli Abfehen 
nur dahin gegangen/ dag Ins buͤnfftige auf ſolche Weiſe / wenn 
die Pohlen etwan Schleſien wieder an ſich zu bringen moͤch⸗ 
ten bemuͤhet ſeyn / das Roͤmiſche Reich obligiret ware den Koͤ⸗ 
nigen in Boͤhmen zu helffen? | 
4. Well Wenceslaus König in Böhmen von Rudolpho 
1.die wuͤrckliche Inveftitur über deg verftorbenen Hertzog zu 
Breßlau Feuda vacantia empfangen Vid. Henelii Silefiogr. 
‚Ren, cap. 9.$.12.P.823. Ä J 
5. Weil die Groß⸗Hertzoge in Schlefien unter denenor- - 
dinibus Imperii Rom. Germ, ausdruͤcklich zu befinden. Vid. 
Goldaft. Tom.I. Conftit. Imper. p.12.& pag. 16. r 
6. Weil Schleften in den Reichs⸗atriculis wegen der 
Anlage mie begriffen Vid. Henel. Sileiogr. Ren. cap. 9. $. 41. 
pag. 871. und endlich / damit wir ung nicht ai ie 
i 7. Weit 


— — | m — — — — — — men un 


7. Weil König Wladislaus in feiner Confirmation der 
Hertzoge zu Lignitz und Brieg Privilegien zu Ofen 1505. eben 
Diefe Hersoge ausdruͤcklich Fuͤrſten des Reihsnennet/ wenn 
er ſchreibet· Inn mafien ihre Borfahren/ ehe dann 
Sie an unfere Cron Boheim Fommen und als 
Freye Fürſten des Reichs geüͤbt und gehalten haben. 
id. Goldaft. Lib.z.de Jure Bohem. c.16. pag. 495. 

8.3. Wir unterffehenung nicht bey diefer Intricaten 
Sade einen Ausſpruch zu thun; laſſen auch einem jeden die 
Freyheit zuerwehlen / was er will, doch wird unfers wenf- 
gen Erachtens hier dag unvergleichlich nuͤtzliche Diſtingue 
tempora an meiſten gelten / und die Augen vornehmlich auf 
die Vereinigung mit Boͤhmen / wodurch / weil man dieſes vor 
ein Nobile Membrum & Feudum Imperii Rom. Germ. hält/ 
Vid. Schwederi Introd. in Jus Publ. Imp. Rom. Germ. Part. 
Gener.Cap.IV. $.29. p. 121. die Hergoge in Schlefien mediate 
Reichs⸗Fuͤrſten worden/ und in die Reichg-Matricul gekom⸗ 
men/ zu richten feyn. Es ſchadet und nüget ung Feinevon 
beyden Meinungen bey unferm Vorhaben. Denn gefegt/ 
daß die Römifchen Kaͤyſer von oben gedachten Polniſchen Di- 
vifion an / wie auch zuvor und biß auf gegenwärtige Zeiten 
Summi in Silefia Duces geweſen wären/ ſo wird ung doch 
ſchwerlich jemand Müngen welſen Fonnen/ die fie als Obrilte 
Hertzoge in Schlefien pragenlaflen/ weilesnicht Brauch war 
viele Titel auf die Muͤntzen zu ſetzen. Vid. füpra Cap. 1. $.6. 


6. 4. In dem 14. Seculo gieng mit den Schleſiſchen 
Regenten eine gar befondere Veränderung vor; dennes ber 
gaben ſich diefelben nach dem fie fich ziemlich vermehret / und 
dfe vorige groffe Macht allzuſehr getheilet hatten / fie auch von 
den Bohlen bey der. Wahl Wladislai Loctici gaͤntzlich übers 
gangen/ jadiefer ohne ihr Vorwiſſen und Willen war erweh⸗ 
let worden, Ihrer ehmahligen Freyheit und lieffen den Koͤ⸗ 
nige In Böhmen Johanni sick a umd feinen —— 
ribus 


ribus und der Eron Böhmen ihre Fuͤrſtenthuͤmer ot 





\ oder Laͤn⸗ 
dereyen zu Lehn auf: und zwar einer nad) dem andern: als 
Henricus VI. zu Breßlau (der indem Diplomate Caroli IV. 
Imperatoris dd. Septimo Idus O&obr. Anno 1355. Indiction 8. 
Septimus & Ultimus genennet- wird) 1327. item Cafımirus zu 
Teſchen / Wladislaus zu Coſel / Johannes zu Auſchwitz / Boles- 
laus zu Oppeln : Johannes zu Steinau aber 1329. it. Henricus 
zu Croſſen und Sagany Henricus zu Glogau/ Conradus zu 
. Delffe/ und Boleslaus zu Liegnig / 0b er gleich feinen Lehns⸗ 
-  Revers allererft 1331. gegeben. Bulkozu Münfferberg 1336. 

_ Bolko zu Schweinig 1353.20. wie ihre Litere Homagiales ans 
zeigen und beweifen, - Jedoch weil dieſes Feuda oblata wa⸗ 
ven/ wie die Publiciften reden/ das iſt folche/die unfere Hertzo⸗ 
genicht aus Genaden oder Verdienſt von dem Koͤnige / wie et: 
wan das Fuͤrſtenthum Sagan vom Käyfer Ferdinando II, 
Anno 1623. der befandte Waltenfteiner empfangen; fondern 
diefelben Ultro der Eron Böhmen offeriret; nurvon ihr ger 
hust und vertheidiget zu werden; fo erhalt ausder Sache 
felbft/ dag fie zwar die Rönige zu Böhmen vor ihre Dominos 
Feudorum und alfo zu Obriften Hergogen in Schleften ange: 
nommen und erkandt; Weildiefe aber felbft ein Nobile Mem- 
brum Sacri imperü(Romani) waren/ wie fie bin und wieder 
in den alten Briefen 3. E. von den Ehurfürften Gerlaco zu . 
Maintz / Beemundo zu Trier/ Wilhelmo zu Coͤlln / Ruperto 
zu Pfaltz Rudolpho zu Sachſen / Ludovico Romano zu 
‘Brandenburg. d. Anno 1358. in einer Confirmation über die 
Beſitzung des Schloffes Flozze, fü denen Röntgen in Böhmen 
zugeffanden worden / genennet werden; die Hertzoge auch 
dadurch / wenn fie ja zuvor immediate unterdemfelbigenger 
flanden/mediate unter das Römifche Reich gediehen. Fer⸗ 
ner/daßdie Hergoge nicht dadurch zu ſchlechten Land⸗Fuͤrſten 
worden/ fondern fi fülche Freyheiten referviren koͤnnen / die 
fonft nur Souveramen Herren zu kommen. Vid.Cap.Preced. 
&.3. In ditionibus enim ſuis omnimodam ipfi. u 3 
urIs- | 





Jurisdietionem, fed non tamencum omnimoda & abfoluta Li- 
bertate Vid. Henel.Silefiog.Renov.cap.9. $:3.p.8. 
S. 5. Auf ſolche Weſſe nun kam Schlefien an Böhmen/ 
welchem eslängft vorhero aufeine andere Art / hat füllen ver» 
bunden gewefen ſeyn. Denn Gerlach der Ehurfürft und 
Ertz⸗Biſchoff zu Maing gebraucht ausdrücklich diefe Mor: 
te: Ipfi DueesPolonie & Sileſiæ Genfum (quem Duces Boe- 
misäPolonia, feu Terra Poloni&, multistemporibus accıpere 
confveverunt , quemque Polonie & Silefie Duces Sacro Im- 
perio folvere tenebantur, pro ut in Literis Domini Friderici 
Imperatoris evidenter exprimitur ) Illuftribus Progenitori- 
bus & Præceſſoribus (Caroli IV. Imperatoris) inRegno Bohe- 
miz,ejusdem Regni Boemiæ Regibus, in fignum NB. Subje- 
ctionis debitæ & in Recognitionem ſui Superioris Dominiirite 
perfolverunt, multistemporibus retroadtis &c. in literis qui- 
bus confentit Incorporationi Silefiz Ducatuum Coronæ Bo- 
hemicz. Eadem plane verba inveniuntur in Conftitutione 
Caroli IV. deIncorporationeDucatuum Silefiz. Vid. Goldaft. 
in Appendice Document. p.66.67. Henricus IV. ſoll dem Kö 
nige in Böhmen fothanen Tribut, weil die Pohlen ihn auch, 
nicht mehr geben wollen) der Kayfer aber par force nicht wohl 
w a vieler Berhinderungen erpreflen Eönnen/ den Könige 
in Böhmen Wratislao das Recht ſolchen einzufordern con- 
cediref haben. Vid. Hartknoch Pr. Chron. Lib.r. cap. 3. 8. 2. 
p.mo.: Allein wir geſtehen / daß wir biß dato noch nicht finden 
Eönnen/wenn und was die Hergoge in Bohlen und Schle⸗ 
sien obgedachtem Könige und feinen Succefloribus-jemahlen 
gegeben. Das ift wohl gewiß/ dag die Teutſchen Hiftorici 
dann und wann angemercket/wie denen Römifchen Räyfern 
ein und andermahl einiger Tribut gegeben werden. Vid: 
Herr Hanckii Exercit. deSilefiorum Rebus, | 
S. 6. Von obgedachter Zeit an/ da ſich nehmlich die 
Hertzoge in Schlefienmicdenen Rönigen in Böhmen verbun: 
den / ſind die legterencerto — Obriſte Hertzoge —— 
2 ww 


* ICE SE | 
fien worden/ alsim Adtugewiefen ward. Nun fragt fichs 
welcher unter denen Boͤhmiſchen Königen als ein Hertzog 4 
Sclefienamerften muͤntzen laſſen? In dem Adtu hieß es: 
Si tu Silefiorum Duces 3 Bohemorum Regibus Summos intelli- 
gis quorum tibi Nummosreferri cupis: nullus ex üis veruftior 
' reperitur quantum nobis conftat, nifi Ludovicus, Vladislai fi- 
lius Hungarorum & Bohemorum Rex Anno 1506. natus Anno 
1516. mortuus. & —J 
87. Ehe wir einige Muͤntzen von dieſem Ludovico an⸗ 
fuͤhren / bemercken wir: daß auff dreyerley weiſe koͤnne geſa⸗ 

et werden: dieſe oder jene Muͤntze ſey von denen Koͤnigen in 
—3 Obriſten Hertzogen geſchlagen worden; wenn 
man nehmlich auff derſelbigen entweder den ausdruͤcklichen 
Titul / und daß fie ſich Duces Sileſiæ genennet; oder aber auich / 
wenn man gleich nur den Schleſiſchen Adler / wie ingleichen 
den InitialBuchſtaben von ihrem Nahmen antrifft; Denn 
dieſes find allein die Merckmahle / woran man fie erkennen 
kan / wenn es nehmlich Schwürigkeiten feget : dem auff wels 
chen der Titul / Dux Sileſiæ, und auch zugleich der Schleſiſche 
Adler zuſehen / iſt die Sache Flar und ausgemacht. 

8. 8. Was nun die Könige in Boͤhmen / als Obriſte 
Hertzoge in Schleſien / in hoc paſſu anbelanget / ſo iſt gewiß / daß 
ſich ſolche weder des Schleſiſchen Adlers noch Tituls auf ihren 
Muͤntzen lange Zeit bedienet. Ja wir haben auch / ob wir 
ſchon viel Brieffe / zumahl von denen erſteren geſehen / den⸗ 
noch feine aͤltere / als Georgii Podiebrath big dato gefunden / In 
welchen er ſich Ducem Silefize genennet; Denn Johannes bes 
hieit tote feine Vorfahren auff dem Boͤmiſchen Throne / des 
Wladislai Secundi Gepraͤge; Nur daß feine Muͤntzen etwas 
groͤſſer oder breiter / und von beſſerem Schrote und Korn wa⸗ 
ren/ (welches wir von denen Groſchen wollen verſtanden ha: 
ben/ weil wir von des Koͤniges Johannis Denariis oder Hels. 
lern nicht judiciren koͤnnen / als die noch nicht/ / wie mit Wladis- 
ia wohi geſchehen / vor unſere Augen kommen find.) Auf der 

e 








HN SESTORRROREBRINSU. 3. ARMEE 
einen Seitediefer Grofchen ſtehet eine Crone / und umb diefe : 
Johannes Primus. Oben herum aber : DEI Gracia. Yuffden 
Kevers der Boͤhmiſche gekroͤnte Weiſſe Loͤw mit dem doppelten 
Schwantze (a double Queve, paflee en fautoir) und umb den: 
felben: GrofliPragenfes. Wir denen billihdes Gepräges 
Wladislai Secundi, welches feine Succeflores und mit ihnen Jo- 
hannesbehalten. Denn vor Wladislao fahe man dergleichen 
auff den Böhmifhen Muͤntzen nicht/ bunte auch nicht; weil 
Böhmen allererſt unter ihm zu einem beſtaͤndigen Koͤnigrei⸗ 
chedaher die Krone; und Wladislaus mit einem Weiſſen Loͤ⸗ 
wen/der einen doppelten Schwantz und eine Goldene Krone 
auff feinem Kopffe haben fülte/ nebit allen Fünfftigen Böhme: 
ſchen Röntgen von Kayſer Friedrichen dem J. rı59. zu Regen: 
ſpurg beehret/ und zu einem Künfge gemacht worden. Vid, 
Rhonii Exercitationem de Johan. Cap. 2. alive auch die unter» 
ſchledlichen Meynungen vonder Farbe diefes Löwen unterſu⸗ 
ehet/ und viel Scribenten angeführet werden. 


6. 9. Bracislaus, damit wir einen von WenceslaiSe- 

cundi Borfahren anführen/ ließ auf feine Groſchen fein Bild: 
nuͤs prägen/ jedoch auff unterfähledlihe Arch. Denn auff ei⸗ 
nigen ſiehet man ihn zu Pferde fisen mit einem Fahn auff der 
Schulter; Auff derandernaber ſtehet er und hält mit beyden 
Haͤnden den vorigen Zahn. Der Revers zeiget auff allen den 
Yeiligen Wenceslaum in Lebens Groͤſſe. Umb den Hertzog 
tehet: Braciz Laus Dux; Umb den Heiligenaber SCS. (San- 
&us) Wenceslaus. Hatten alfodie Bohmiſche Hergoge vor 
hero nicht einerley Gepräge/ wie nach ihnen die Könige; Wels 
ches zwar hieraus fchon genugfam zuerfehen. Zu mehrer Be⸗ 
kraͤfftigung aber fügen wir eine von des HergogsBoleslai,wir 
wiſſen aber nicht/ weſſen / ob T, IL, oder IT, Muͤntzen bey / deffen 
Bildnuͤs auffder erften Seite/ fo wohl wegenübel applicirter 
Kunſt / als auch Alterthum / gar nicht zu erkennen: Die Um⸗ 
ſchrifft aber heißt: —— Auff dem Revers or 
3 reu⸗ 


— ee 
Creutze / in deffen Winckeln drey Ringlein / und die Worte: 

Braga Civitas. — | ee 
5. 10. Angeführte Müngen find unverwerffliche Zeu- 
gen / daß längft vor Wenceslao II. Könige in Böhmen / der 
Anno 1302. allererft ſilbern Geld fol haben prägen laffen/ 
gutte Silber Munge und Brofchen/ dergleichen alle angezoge⸗ 
ne Nummi find/ in Böhmen gangbahr geweien ; wodurch 
auch des fleißigen Balbini nachfolgende Pafläge, die feinem Cu- 
riofen zu lefen unangenehm feyn wird/ ungemeine Krafft be 
fomınt: Wenceslao Reginovo primum operum publicorum 
Monet NB. nicht die er zu erſt auffrichtere/ fondern : quæ ſub 
-Ottone Brandenburgico, feinem gewefenen Adminiftratore, 
multum Bonitatis amiferat, Correltiofuit. Novamipfe ex 
probatifimo Argento procudi Juflit, cum totius Germaniæ 
Commendatione. HincillaantiquaBohemorum Groflorum 
Autoritas, qua Reges noftri, & unıverfaBohemia gloriari fole- 
bat, ut prope Germanis Principes ad Bohemicam Monetam, 
conformarent ſuam & quod ex Literis antiquis conftare pot- 
eftad Pragenfium Grofforum Valorem zftimarent omnia. 
Epift. Hift. Boh. Lib.3.c.16.p.206. Dieſes beftätiget Hagecius 
in feiner Böhmifchen Chronicder Deutfiyen Verſon Johann 
Sendels / Anno 1596. ſub Anno 1300. p. 300. da e8 alfo heiſſet: 
Wenceslaus fagte wieder feine Rache / durch dieſes Mittel 
würde das Fuͤrſtenthum Böhmen in Berderb gerathen/ als 
Boleslaus vor 301. Fahre gefagt: Weñ der Fuͤrſt ſeine Unter; 
-  —thanen mitvielfältiger Steuer und Aufflagen beſchweren un 
die Münge geringer würde. Derowegen feh ichs vor noth⸗ 
wendigan/dag unfere Böhmifche Muͤntze auch beffer egradi- 
ret / undderfelben an Korn etwag zugegeben würde. Als 
ſich die Raͤthe ſolches gefalfen lieſſen fandte der Koͤnig unver⸗ 
zuͤglich gen Florentz / und ließ ſich von dañen ſechs wohlerfahr⸗ 
ne Muͤntzer und Probirer hohlen / dieſelben hieß er einen neu⸗ 
en gutten ſilbernen Groſchen / ohne allen Zuſatz / mit einem 
Texte / nehmlich Wenceslaus Secundus Rex Bohemiæ, ſchla- 
gen 








(tr) 

"gen. Er ließ auch filberne Heller fhlagen/ derer zwoͤlff einen 
ölhen Groſchen gegolten. Diefes war in Böhmen dazumahl 
die allerbefte Muͤntze. Das Volck arın und reich / und befon- 
dersdie Handels-Leute/ waren deffen fehr erfreuer/2c. Hat 
es alfo Siffridus Presbyter Mifnenfis in Epitom. Lib. Il. apud 
Piftor. Tom. 1. Scriptor. Germanic. pag.701. gar uͤbel getrofz 
fen / wenn er vorgegeben : Eodem Tempore Grofli Pra- 
genfes denarii Initium caeperunt, ſub Rege WenceslaoIl. und 
ingleihen Martin Zeiller in der Reife Befehreibung, durch 
Teutſchland / wenner vonder Stadt Kuttenberg in Böhmen 
geſchrieben: Anno 1300. hat manda die Boͤmiſchen Groſchen 
zu ſchlagen angefangen. pag. 566. | 

5. u Sonſt bat dergleichen alte Böhmifche und auch 
vielleicht andere Müngen vor wenigen Fahren ein gewiſſer 
Referendarius auf einem feiner Guͤther einen gantzen 
Schmels- Tügel voll gefunden ; die Sreude war anfangs fo 
aroßdarüber/ dag man vorgab / e8 folten 50000. Sl. wenn 
fie gefunden worden/ nicht ſo angenehm geweſen feyn. Aber 
nit lange darauf wurden fie in einen andern Tiegel geworfs 
fen/und wie man ung verfichert/ ein gewiſſes Behaͤltnis dar; 
aus gemacht/dafür dem Autori wohlın Templo Monetz fein 
Ehren- Bild wird aufgerichter werden ; da zumal ander 
Silber / und Silbers Werth aenug vorhanden / und fehr 
leichte zu verdienen gewefen. Sic_perit ipfe Icon, &reiim- 
prefie Memoria, cujus Fine & Contemplatione formatus 
erat Nummus ; weldes die Raifon war/ warum vor Al: 
ters und auch zum Theil noch die Muͤntzen einzufchmelgen 
verboten/ und derley Verbrechen dem Geldmachen gleich ge 
achtet wurde. Set wäreesabermals Zeit / daß ſich Paulus, 
Jure- Confültorum ille Anteceflor der armen alten Thaler 
und anderer Müngen / die zumal allein zum Gedaͤchtniß 
verfertiget worden / annehme / undfecundiret würde / ſonſt 

muß alles vollends ins Feuer. Vid. Paul, J. Sentent. Tit, 25. 

im pr. 

— $. 12. 


$. 2. Koͤniges Johannis Nachfolger behielten ebenfalls 
bis auf Ferdinandum 1, inclufive diefes Gepraͤge / wie cr auf 
ihren Groſchen / wie Georgii und Ferdinandi unter ar 
bewelfen. Die Ducaten aber fahen anders aus. Denn auf 
diefe lieſſen / Sigismundus, Albertus und ihreSuccefforesden 
‚heiligen Ladislaum prägen / und auf die andere Se 
vierfeldiges Wappen fegen / weldes die Ungarifche Binden 
und der Boͤmiſche Löw iedes doppelt machten /der Schleſi⸗ 
ſche Adler aber war nirgends anzutreffen. Vid. Seriem Re- 
gum Hungariz. € Nummis-aureis Her? Jacob von Mellen/ 
Lubed.1699. 2) a. Ale} 5 * 

g. 13. Der erſte unter allen Boͤhmiſchen Koͤnigen / ſo ihn 
auf feiner Muͤntze gefuͤhret / iſt Ladislaus Alberti Sohn. 
Deñ obgleich dieſer ebenfalls nur ein wier-feldiges Wappen⸗ 
Schild auf ſeinen Ducaten hatte / ſo ſahe man doch im erſten 
gelbe die UngarifchenBinden/in dem andern den Böhmifchen 

oͤwen / im dritten / welches fonderlid zu verwundern/ den 
Schlefiihen Adler /der fo gar in fetner alten und rechten Po- 
fitur ſtehet / nemlich fhwebende / und mit dem Kopffegeaen 
die rechte Seite ſich lehnende; und im viertendie breite Deo 
fterreichifhe Binde/ das Merkmal der unveraleichliben 
Zapfferfeit Leopoldi III. Erg : Hergoges in Oeſterreich; 
den weil diefer nad Eroberung der Stadt Prolemais mit 
- einem dermaßen blutigen Klelde zurüce Fam / daß nichts 
weiſſes mehr daran zu fehen war / als dasjenige Theil / {6 
von dein Wehr: oder Degen⸗Gehencke bedecketgewefen/ 8 
erlangte hierauff ſeine Familie ſothanes üibergebliebenes weiß 
ſes Theil / ſe einer Binde oder Bande ähnlicher zum Mappen. 


Tab.1. 5 


Daß gedachter Adler der Schlefiice und nicht etwan An 3 
9 








FI: diz. 


Chrirsian Winckler fecit 











Mi 
öfnifche ſey / wie einfgedavor halten ; Her Jacob von Mel» 
m aber /der es mit ung hält/Ser. Duc.N.VI. p.24. die Sache 
wohl getroffen / kan auch damit bewieſen werden / weil La- 
dislaus feine Prætenſion an das Koͤnigreich Pohlen haben. 
koͤnnen; denn obgleich Wenceslaus II. Königin Böhmen eins 
mal König in Polen gewefen/ ſo füccedirte ihm doch / weil 
er ohne Erben ftarb in Pohlen Wladislaus Lodticus und in 
Boͤhmen Johannes Lucelburgicus ein Extraneus ; der noch 
dazu all fein habendes Recht auf Pohlen; wie im Gegen- 
theil Cafimirus König in Pohlen aufSchlefienrenunciret; 
daher fich auch weder Carolus IV. noch fein Sohn Sigifmundus, 
noch) Albertus Sigismundi Eydam jemalen Könige von Poh⸗ 
len gefihrieben / wie hättedenn Ladislaus Alberti Sohn den 
olnifchen Adler führen follen 2 Wolte man einwenden/ es 
uͤnde doch gleichwol der Adler der Defterreichifhen Binde/ 
welche Ladislaus als ein gebohrner Ertz⸗ Hertzog von Oeſter⸗ 
reih ter im Wappen hat / vor; und alſo mülte er ein koͤnig⸗ 
licher und folglich der Polniſche ſeyn? So dienet zur Ant: 
wort: 1. Daß derley Schluß nicht allemal richtig iſt / zu⸗ 
mal auf den Müngen ; da der Titul und Wappen des Lan⸗ 
des / in welchem fie gepraget worden vielmal andern pflege 
vorgefeket zu werden. » 

2. Daß auch andere Ducaten verhanden / auf welchen 
die Oeſterreichiſche Binde indem dritten / derSchleſiſche Adler 
aber in dem vierdten zu finden/ welches unſere Meinung nicht 
wenig beſtaͤrcket. Wer über diefes weiß / wie fehr König Ladis- 
laus fein Schlefien/ über welches er regierender Herr / aber 
nicht über Defterreih war / regardiret / und befonders das: 
Fuͤrſtenthum Liegnitz / deffen er ſich (oder vielmehr fein Tu-. 
tor ‚Rayfer Fridericus) als eines / feiner Meynung nad durch 
Ludovicı Il. Hertzogs zu Lieanig Tode vacant gewordenen 
Feudi mit Gewalt verfichert/ wovon unten Lib. IV.c.6.da 
wir von der Stadt Liegnitz Müngen handeln / ausführlich 
wird gedacht werden 5 wird De gar nicht zuwider Eins 

Al eis 





Gleichwie nun aber nit zu zweifeln daß diefes der Schle- 
fifhe Adler / fo iſt auch glaublich / daß diefer Nummus in 
Schleſien und zwar zu Glatz gepräget worden. Den da 
hatte Ladislaus eine Muͤntz⸗ Officin, aus welcher Anno 1454. 
eine fo bofe Sorte von Hellern hervor gekommen / diente: 
mand in gantz Schleſien nehmen wollen / als die Breßlauer/ 
wie eines von unfern MSS. berichtet. Das iſt auch die Ur⸗ 
ſache warum wir eben diefe Speciem, und nicht eine / wo der 
Adler in dem vierdten Felde ſtehet / anführen wollen / weil 
nemlich diefe / und nicht die andere/ In Schlefien junggewor; 
den zu feyn/ plaufible ift/ und zwar wegender Ordnungder 
Wappen. Wolte man einwenden/ die neben dem heiligen 
Ladislao ftehende Buchffaben K. G. deuteten eine Hungarts 
ſche Müns - Officin an / fo antworten wir) daß ſolches erfl 
müfte bewiefen werden ; ferner/ fo fey es gar nicht glaublich / 
daß forhane Buchſtaben eine Müng-Officin andeuten follen 
und koͤnnen; angefehen / ſonſt allzuviel Müng-Officinen in 
einem Reich müften gewefenfeyn. Den man betrachtenur 
die vondem Heran Jacob von Mellen befchriebene Lingarifche 
Ducaten/fo wird man finden/ DaB auf feinem von allen mehr 
K.G. zu ſehen / als Ludovici II. N. 9. Daͤchte many es Eönte ja 
woleinjeder Koͤnig eine befondere Ming-Officin gehabt ha⸗ 
ben/ fo antworten wir ferner : daß auf eines Koͤnlges Du⸗ 
eaten unterſchledliche Buchſtaben find. Denn aufdenen/die 
Sigismundus prägen laffen/ und gedachter Her? von Mellen 
angezogen / flehet ein V.und K. aufunfernabereinK. undS. 
auf Alberti beym Heran von Mellen K.L. aufunfern im Ge» 
gentheil zwey K.&c. Soiſt auch billig zu bedencken / daß der 
andere Buchſtabe mehrentheils mit einem/ bißweilen auch 
zweyen Creutzen bezeichnet iſt; da wir denn gar nicht ſehen 
koͤnnen / warum man über den Buchſtaben / ſo er eine 
Muͤntz⸗Stadt bedeuten füllen / derley Creutze gemacht hätte ? 
Auf die Bergwercke aber werden ſich ſolche Bud faben viel 
beffer applicirenlaffen. Librigens bekuͤmmern wir ung * 
| e 





Dun 
Diefernere Erklärung diefes Ducatens niht/werden esa 
bey den folgenden/ ſo wohl Wladislai als Ludovici nicht thun / 
weil Herr von Mellen ſolches in feinem angezogenen ſchoͤnen 
Werẽẽchen ſchon zur Genuͤge gethan / und zu unſerer Schle⸗ 
ſiſchen Hiſtorle eben nicht noͤthig iſt. A 
814. Matthias führete ebenfalls denSchleſiſchen Adler / 
aber im vierdten Felde / wie die Breßlauifhen Matthiſer Gro⸗ 
ſchen zeugen wovon bald ein mehres und unten Lib. V. c.IH. 
auf denen Ducaten aber fiehet man an flatt des gedachten 
Wappen⸗Schildes / de heilige Mutter GOttes mit dem 
Shreift-Rinde. DieferMatthias als Obrifter Hertzog in Schle⸗ 
fien/ (den dieſes war fein / und blieb ihm auch indem Con- 
tra&te mit Wladislao , Könige in Boͤhmen / aufwelden wir 
nachfolgende Worte berfegen ; In primis conclufüm eft, 
quod Bee Princeps , in ſuo jure acquifito permaneat, 
tanquam DominusHereditarius , & quilibet eorum Titulo 
Regis Boëmiæ integro, prout alıı Reges Bo&miz confveve- 
runt, utatur ; ita, ut D.Rex Matthias Dominum Regem 
Wladislaum Regem Boëmiæ nominet , & feribat: & € con- 
verfo D. Rex Wladislaus ipſum D. Regem Matthiam fi- 
militer feribat & nominet Boemie Regem ; fimiliter 
ſubditi utriusque Regis, erga utrumque facere debebunt, 
Item conclufum eft, quod Rex Matthias condefcendet Regi 
Wladislao Barones , Militares Terras , Civitates & Provin- 
cias quascungue tenet ın Boemia : Similiter Rex VVladisla- 
us omnes Civitates, Terras Provincias, Duces , Barones, & 
Militares quoscungue & rei tenet in Moravia & u- 
traque Silefia , Lufatia.& Sex-Civitatibus teneantur commu- 
niter preftare Homagium Matthiz , tanquam vero Domi- 
no eorum & Hereditario Boemiz Regi, & Barones-& No- 
biles fecundum Confverudinem, erga Dominos fiios & Re- 
' ges Boẽmiæ, ab antiquo obfervatam , ipfum pro tali Rege 
fuleipiant & teneant ‚fibique.&. nulli alteri „tanquam eorum 
vero & Hereditario Regi obediant &c. Datum in Civitates 
Olomucenfi die Lunæ in octava S. Andrez Apoftoli Anno 
\ P 2 Domi- 





| wo 
Domini 1478.) hat nit nur eine eigene Mlüng -Officin In 
Breßlau aufrichten wollen / wieim Adtu gedacht wird ; fon; 
dern es muß felbige wuͤrcklich aufgerichter worden ſeyn / of 
es ſchon mit ihr Furgen Befland-gehabt ; den wir finden 
einem alten MS. füb Anno 1470. diefe Paflage : Item 
König Matthias Jaft zu Breßlau neue Müngen aus: 
gehen oder fchlagen 40, gl. voreinen Fl und 12. Hel⸗ 
ler vor einen Groſchen / das macht viel Jammers zu 
Breßlau. Der König hatte feine eigene Probirer 
und Müng-Meifter gen Breßlau geſandt / da ſie ei- 
ne Zeitlang gemuͤntzet haben / gaben fie für/ haͤt⸗ 
fen Mungen genung. Da man die alte nun ver⸗ 
both/ hatten fie Faum vor ein Dorfigenunggehabt/ 
geſchweige denn vor eine folche Stadt. Die Breß⸗ 
lauer Elagten das dem Könige / der König entfeßt 






die Muͤntz⸗Meiſter / gibt der Stadt Breßlau die 


Muͤntze / die fein ordentlich einzurichten. In einem 


andern folgende : Ehe der König Matthias die alte 


Wuͤntze verbothen / hat er /pon feinen Probirern und 
Müng- Meiftern gen Breßlau gefendek/ die die neue 
Münge/ wie gemeldet/prägenfolten; als fie nun de: 


rer eine groſſe Quanticät verferfiget hatten / berichten 
fie den König / daß alldereit fo viel an gangenund 
halben Srofchen gemacht wären worden daßan 


dem Gelde / wenn gleich die alte verboten wuͤrde / 
fein Mangel erfolgen folte; allein als die Alte ver- 
bothen war/mward befunden / daß fich der Mangel 


auch bald fand/ und man nicht Geld haben Bunde | 


(u) ® 







alsfolchesvom Mathe dem Könige vermieldet ward/ 
wurden beyde da Mung-Meifter undProbierer abge: 


feßt / hingegen befam die Stadt Die Muͤntze / welche 
fie bald ordentlich einrichten ließ. Ja / Khonius werg 
ſo gar / was Matthie Müngen vor Gepräge gehabt / wenn 
er fhreibt  Quamobrem weil nemlich die Fuͤrſten fo wohl 
als die Städte in Schlefien/ (welches vielfältig in Gegen- 
wärtigein Wercke confirwiret werden wird /) die Münsen 
mit dem-Bildniffe ihrer Schuß : Götter bezeichnen laffen / 
Nummus argenteus Matthiæ Regis Boëmiæ VVratislaviz, 
A.M CCC LXX. (allıvo ein C — worden) S. Mat- 
thiam Apoftolum cum Aſcia fatali fiftit. in Exercit. de Johan- 
neis VVratislavienfibus cap. ı. circa finem. Wir haben in: 
deſſen noch feinen ſolchen Nummum zu fehen befommen/ und 
mag ſeyn / daß / weilderer zumal fo wenig gefchlagen worden/ 
fie deſto ehender wieder aus dem Gefichte gekommen. Es iſt 
auch nicht zu laͤugnen / daß der Koͤnig werde nach dieſen wieder 
eine nee Muͤntz⸗Officin haben aufrichten wollen / die aber ver⸗ 
mutlich nicht zu Stande kom̃en / wie aus folgender Paſſage des 
Spruchs zwiſchen den Ständen der Fuͤrſtenthumer 
Schweinißz und Jauer d d. Mittwoch unfer lieben 
Frauen Abend Licht⸗Meß nach Chriſti Geburth 
1475. gu ſchluͤſſen ſcheinet / da der König Matthias oder 
‚feine Commiflarıi ſich alfo unter andern vernehmen lofien: 
Die Mannfchafft begehret/fo unfer Muns NS. Fort⸗ 
gang haben folt und muß/ daß auch billig Drdnung 
mit Kaufen und Verkaufen gemacht werd / haben 
Wir geordnet; daß diefelbe Ming ausgeruffen/ nach 
Drönung / wie zu Breßlau geſchehen; fo follen 
Mann und Städte zufammen Fommen / allen 
— P3 Kauff 






tzen. Es ſollen auch alle/ die denen Königlichen Ge: 
ſchoͤſſer verfchrieben ſeyn Untere Königliche Muͤntze 
nicht verfchlagen / fondern Die neuen Grofchen vor 
Grofchen ohne Anzahl etlicher- Heller / 2c, und ſich 
genügen Taffen an Unfern Königlicdyen Grofchen. 
Dem ſey nun wie ihm wolle / fo iſt doch dieſes hierbey wohl 
zu bemercken / daß / was die Kayſerliche Muͤntz⸗Officin in 
Breßlau anbelangt / ſie von Ferdinandol. Anno 1546. zu erſt 
auffgerichtet worden / und durch ein zugleich publicirteg Pa- 
tent die eingefhlichene boͤſe Land⸗Muͤntze abgeſchafft worden. 
G. 15. WVVladislaus fo nad) dem Tode Matthig1490. 
nicht nur Schlefien / Mährenund Laußnitz wieder / ſondern 
auch das Koͤnigreich Ungarn dazu befam/ muͤntzete ebenfalls 
und zwar einmal_mit Genehmbabung der Sürften und 
Stände/ in Schlefien zu Breßlau / deffen Nummi , die bio 
in Helfern beftunden/ auf einer Seite ein VV. auf der andern 
den Boͤhmiſchen Löwen hatten. ii 
a CN)CDE 
Bon weldhenuntenLib.V. c. 4. $.2. ein mehres wird anges 
mercket werden / weil Her2 Hanke von diefen/bey Abhande⸗ 
fung der Breßlauiſchen Müngen/ bat etwas weitläufftig ſich 
aufhalten wollen/die fonft aber eigentlich hieber gehören. 
S. 16. Die Curieufeften von diefes Königes Muͤntzen 
ſind wohl diejenigen / auf welchen er ſich / ſeinen ziemlich jung 


gekroͤnten Bring Ludwig auf dem lincken Arm tragende/ 
preefentirgf, | | 


Tab.I.(N)G) 


Es Fan ſeyn / daß auch gröffere Muͤntzen dazumal aebt ͤget 
wei a 














orden / wie denn 1508. bey der Krönung goldene Medail- 
fen vons. Ducaten / wo der gefrönte Prince, auf einem Kuͤſ⸗ 
fen figende/ auf der einen Seite gefehen ward / ang Licht 
fommen. Bir aber haben nur diefe Fleine Art/inder Groͤſ⸗ 
und Güte damaliger Heller / in dem berühmten Cabiner 
des Herzn Milichs in Schweinig Angetroffen. Der König. 
liche Her? Vater (auf deſſen lang:bärihten Haupte eben⸗ 
falls die Boͤhmiſche Crone / wie auf den Hellern / derer un: 


ten 5* ſechſten Buche Cap. 2. gedacht wird / und an der 
rechten Hand die aufgehabenen zwey Finger zu bemercken) 
trägt hier feinen von Anna von Candale , Graͤfin von Foix 
1506. erzieleten Sohn Ludwig auf dem rechten Arm / dergleiz 
en Pofitur wir fünft vonandern Röntgen auf den Müngen 
geichen zu haben ung eben nihterinnern. Auf der andern 
eite ftehet der Schlefifche Adler mit der Binde und dem 
Pund; der zur Gnuͤge zeuget/daßderley Muͤntzen in Schle⸗ 
fien gepräget worden. Fraget man aber wen und zu was 
Ende? So geffehen wir zwar gar gerne/daß wegen Erman⸗ 
gelang des hleher gehörigen Unterrichts die Antwort etwas 
wer fällt : doch feiner es der Hiſtorie nah indem Jahr 
1511, gefhehen zu fenn 5 in welchen der König mit feinem 
Prince, dener fonderlih darum / weiler nicht nur allein fein 
einiger Sohn”/ und männlicher Erbe war ; fondern ihme 
auch in feinem Alter allererſt gehohren worden /bieraufden 
Arme trägt/ in Schleſien nad) Breßlau kam / die Huldi⸗ 
gung vor diefen feinen Prince gu nehmen x Der bereits vor 
drey Fahren ſchon zum Koͤnige in Ungarn war gefrönet wor⸗ 
den/ wieobige Medaille unter andern beweifet : da um den 
Prince und unter ihm diefe Worte gelefen werden : Ludo- 
vicus Filius R.Ung. & Bohem. 1508. coronatus. Welche wir 
mit dem Heren Autore der Hamburgiſchen Remarques des 
7o6ten Jahres auf dem Sten Bogen p. 43. nicht verdeutſchen 
fönnen : Ludovicus Defien Sohn gefrönek zum Koͤ— 
Ä nige 


nige in Ungarn und Böhmen /1508. denn diefes lieffe 
wider die Hiftorie: weilbefant genung Ift/dnß Diefet Prince 
zwar wohlbefagtes Jahr am Sonntage nad Chriſti Him⸗ 
melfahrt zu Stublweiffenburg / durch den Biſchoff zu Gran / 
zu einem Könfge in Ungarn gekrönet worden 5 aber nicht zus 
gleich zu einem Koͤnige in Böhmen 5 ale weldes weder Ni 
Ort / noch andere Umſtaͤnde würden zugelaſſen hahen; für 
dern die Boͤhmiſche Kroͤnung geſchahe das Jahr hernach 
1509, den uten Martü, wie billig / zu Prag; welche durch den 
Biſchoff zu Olmuͤtz Stanislaum, und den Biſchoff zu Breß⸗ 
lau Johannem Turzo verrichtet ward. Darum verdol⸗ 
metfchen wir obige Worte alſo: Ludwig, der Sohn oder 
Prince des Koͤnlges in Ungarn und Böhmen/ ward gekroͤnet 
1508. nemlich zu einem Könige in Ungarn. Glelchwie nun 
aber VVladislaus feinen Prince froͤnen laſſen / deßwegen die⸗ 
fer auch auf unſerm Nummo in einer Crone ſich zeiget / fü 
wolte er auch / wie ſchon gedacht / daß Schleften Ibm huldigen 
ſolte / als warum er vornemlich nach Breßlau kommen 
war. Nicht den m. Jannarü, wie Her? Lucæ J. c. p.13. will/ 
ſondern nach Paul Bekehrung fo wenigſtens erſt den 26. wie 
einige / oder wie andere MSS. wollen / den 2often geſchehen ſeyn 
Fan. Linfer Krentzheim behält den 29. Januarũ, und ſetzet: 
daß die Huldigung wuͤrcklich vor ſich gegangen / Chronol. Lib. 
7. 3357. Es iſt aber hterinnen Hern Lucæ, dem viel Mss. 
beyſtimmen / ſicherer zu folgen / der davor hält: Es wären 
alle fich entfponnene Traaten fruchtloß abgelauffen/ und 
alſo par Confequence aus der prtendirten Huldigung nichts 
worden/l.c.p.133. Die Ur ſachen der Uneinigkeit zwiſchen denen 
Ungariſchen u. Boͤhmiſchen Magnaten / die ſothane Huldigung 
verhindert / ſollen dieſe geweſen ſeyn:weil beyderſeits verlangt/ 
dag die Schleſter ihrer Crone oder Ludovico, als hrem 
Herrnund Koͤnige huldigen ſolten. Danunjede Part hals⸗ 
ſtarrig über ihrer Meynung gehalten / babe VVladislaus * 
0 er⸗ 














| Be (rar) * 
verrichteter Sachen wieder wegztehen miüffen. Lind diefes 
laͤſt ſich auch beffer hoͤren als wenn Herr ucæ aus Herrn 
Gottfried Buckiſches Proleg. Schlefifher Kirchen - Hfftorien 
cap. XI. $.26. pag. 125. ſchreibet: 1.c. ob wäre die ganze Sa; 
che auf eine benenntlihe Summe Geldesanfommen/die das 
Koͤnlgreich Böhmenan das Könfgreich Ungarn / falls Koͤnig 
Matthiasder reglerender Herr in Schlefien war / ohne Erben 
abgehen ſolte / ehemalen in denen ratificireen Vertraͤgen zu Ol⸗ 
müs / Vid. füp. S. 14. zu bezahlen verfprocden ; denn wenn 
damit der ſo wichtigen Sache hätte abgeholffen werden kon⸗ 
nen/ würden/ ohne allen Zweifel/ die Boͤhmiſchen Herren/ 
Schleſien / wie itzund / alſo auch Ing Fünfftige ohne allen An 
ſpruch bey ihrem Rönigreiche zu behalten gar gerne das jeni⸗ 
ge gegeben haben/ was fie ohne dem zu geben ſich verbunden, 
Bermuthlic find denen Ungarn die in obernennten Berträ: 
gen, falls ihr König Matthias ohne Erben vor Wladislao fter: 
en folte / verſprochene 400000. Fl. nad) ereignetem Todes» 
Salfe nicht gezahlet worden ; und alſo ſtanden diefe in den 
Gedanken: Schlefien gehört ſo wenig zur Cron Böhmen 
als zu der ihrigen / weil dem Vergleiche nicht nachgelebet 
worden/damals aber Schlefien ſamt Mähren und Laufnig 
ihres Röniges gewefen. Es mag nun aber gleich mic diefer 
Huldigung abgelauffen ſeyn / wie es will / fo IE doch nicht zu 
zweifeln / daß nicht bey ſothaner Gelegenheit angeführte 
Münge in Breßlau ans Lihr Eommen. Denn gleichtie 
der König mit feinem gefrönten Prince mit groffer Pracht 
und Geleite vieler Fuͤrſten und Biſchoͤffe nach BreBlaufam, 
auch mit groffer Ehre angenommen wurde ; da denn Wla- 
.dislaus fein Logier, in Jacob Poners / der Princeumnd die 
rinceßin/ die beyfammen In einem Schlitten faflen / wel- 
er wie ein Stublein gemacht war / Binter ihnen aber einer 
ſaß / der mmer gemady Holg angeleget / Hans Pockwitzes 
- Haufe gegen der Wage über am Ringe nahmen ; fo gieng 
es auch zeitwaͤhrenden Daſeyns Dem groſſen — | 
| uſtig 


a 
fuftig undmagnificzu. Auf dem Rath⸗Hauſe wurden of⸗ 
fentliche Koͤnigliche Taͤntze / und Rennen gehalten / womit 
fich ſonderlich Marg⸗Graff George ergoͤtzete. Es war auch 
ein Seil⸗Taͤntzer da / der ſich vom Eliſabeth⸗ Thurme bis auff 
den Ring zweymal herab ließ / oder wie ein MS, redet: 
vom Thurme an einem Seyle ‚herunter flohe. Er 
aing auf dem Seile / das vondes Köntges Logier das iſt / 
von Jacob Poners Haufe bis an die Wage gezogen war in 
vollem Küriß/2c.2c. welches dazumal unbegreiffliche Sachen 
waren. Wer woltezweifeln/dagaud nicht der Koͤnig / ſeine 
Freygebigkeit zu zeigen /fo wohlals Matthias vor ihm 1470. 
am Abende des heiligen Thomz, werde ebenfalls haben Geld 
prägen/unddas Volck damit zu erfreuen/ auch feinen End» 
zweck defto beffer zu erlangen austheilen laffen. Ä 

8.18. Hieraus erhelfet nun/ was vonder Meynung/ 
in Anfehung der erften Müngen in unferm Adtu zu halten / 
da es heiſſet / wie wir ſchon angeführer: Nullus ex Regibus 
Bocmiz, wie fie nemlidy vorigo der Herr Autor betrachtet/ 
nemlich / als Obrifte Hertzoge in Schlefien/ vetuftior repe- 
ritur nifi Ludovicus &c. &c. Den fo diefes in egard deg 
Tituls / Dux Sileſiæ, der aufden Müngen feyn foll/ geſchicht / 
wie es der Herr Autor allerdings verſtanden haben will / als 
wir unten hören werden; fo iſt freylich wohl zu vermu⸗ 
then / daß es wahr ſey / weilwiraufWladislai feinen dieſen 
nicht gefunden; ſonſt aber muͤſſen bereits angefuͤhrte Num- 
mi nicht uͤbergangen werden / weil fie nicht alleine dag 
Schleſiſche Wappen haben / fondern durch eben dieſes zur 
Gnuͤge angedeutet wird / dag fie auch In Schleſien geſchla⸗ 
gen worden. — 

S. 19. Der allererſte Nummus im Actu war alſo beſchrie⸗ 
ben: Hujus Ludovici Argenteus Nummus An. 1525. confectus 
Imaginem Ludovicilaureatam nobis exhibet: addita — 
one:RexUngarie & Boëmiæ, Dux Sileſiæ. In averſa ParteCl 

a - peos 


zu 0 00 
peos novem confpiciendos prabet. DieſesLudwigs ſilber⸗ 
ne A, 1525, verfertigte Muͤntze zeiget fein Bildnis 
mit einem Lorbeer⸗Krantze und Beyſchrifft: Koͤnig 
in Hungarn und Boͤhmen Hertzog in Schleſien. 
Auf der andern Seite ſiehet man neun Wappen⸗ 
Schilde. Ich habe dieſe Muͤntze nicht koͤnnen zu Geſichte 
bekommen / und wuſte mich der Herr Autor nur zu verſi⸗ 
‚ern / daß er fie in feinen Haͤnden gehabt / und eine kurtze 
Beſchreibung ih davon gemacht. So viel wuſte er noch / 
daß ſie von Silber und in der Groͤſſe eines Silber⸗Groſchens 
geweſen. Solten nun die Worte im Titul: Dux Sileſiæ, 
Hertzog in Schlefien/ unmittelbar nad denen: Rex Un- 
gariæ & Bohemiz , geftanden haben/ fo tft fein Zweifel/ dag 
fie in Schlefien verfertiget worden. Den wie fämen fonft 
dieſe Worte an deriey Stelle? Es ſcheinet aber/als ob mit 
Fleiß der völlige Titul nicht gefeget worden/ weil man itzund 
nur zeigen will: welcher unter den Boͤmiſchen Koͤnigen als 
Hertzog in Schlefien zu erff den Titul: Dux Silefiz ‚auf die 
Müngen fegenlaffen. Vermuthlich wird dag Gepräge mit 
dieſem uͤberein Eommen / obſchon wegen der Hröffe eingroffer 
Unterſcheid iſt. —— 


Tab.l. 


Gleich wieaber keine einige Marque anzutreffen / die verfi- 

. Gern Ponte / daß fie in Schlefien verfertiget worden : (dei 

obgleich im Titul Schleſien Mähren vorgefeget wird/ Ean 

doch vor ißo hierdurch nichts gruͤndlich gefchloffen werden/ 

well wir mehrmalenderley Vorzug angetroffen, und die Koͤ⸗ 

nige In Böhmen Schleſien / zu bald vor / bald — os 
2 etze 





| 64 
feßtzet) ſo zeigen im Gegentheil die unterdem Wappen befind- 
liche Buchſtaben / dag fie in Ungarn und zwar zu Kremnitz / 
ohne Zweifel durch den damals berühmten Medailleur Bern⸗ 
hard Bechem ans Licht kommen. Zum Beweis deffer 
beruffen wir uns auf ein Goldſtuͤcke von 8. Ducaten/ in A 
Welt⸗beruͤhmten Hoch⸗Fuͤrſtlich⸗ Schwartzburg⸗ Arnſtaͤti⸗ 
ſchen Cabinet ſo ung durch den Herrn Schlegel / deſſen Guͤ⸗ 
tigkeit wir hiermit billig bemercken / communiciret worden / 





auf welchem gedachteBuchſtaben gleichfalls anzutreffen find/ 


auf der erſten Seite aber deutlich genung / ja / mit klaren 
ride gezelget wird / daß es zu Kremnitz ans Licht 
kommen. 

&. 21. Aber bier muͤſſen vornemlich diejenigen Heller 
nicht übergangen werden/ fü Ludovicus Anno 1522. zu Breß⸗ 
lau prägen laſſen / und allerdings wohl werth feynd/ daß man 
fie ſo wohl in Anſehung der Hiſtorie / als auch des feltfamen 
Gepraͤges æſtimire. Es warnemlih um felbige Zeit/und 
einige Jahre vorhero nichts als lauter Unordnung und Ver⸗ 
drug nSchlefien wegen der Muͤntze / wozu die Stadt Schwel⸗ 
nitz nicht wenfg contribuiret. Vid. infra Lib.4. c.5. 8.3. Der 
König befahl endlich / gar mit dem Mins-prägen inne zu 
balten/ er. aber ließ folgende Sorte zu Breßlau verfertigen. 


u Labak IK 
Eines von unfern MSS, redet von diefen Hellern alſo; Anno 
1522, fenn abermal neue Pfennige gefchlagen wor⸗ 
den mit demL. und einer Stone darauf/im Namen 
Königes Ludovici. Diefe find eine Zeitlang in Staͤd⸗ 
ten und Fuͤrſtenthümern nicht genommen worden / 

‚denn allein zu Breßlau. Als ſie aber Hertzog Frie⸗ 
drich in feinem Lande nehmen laſſen / find fie im ser 
Bi j ' 


—* (65) JE 
tzen Lande ganghafftig worden. Ein anders aber: 
Im December wurden abermals neue Pfennige 
mit dem Zeichen Ludovici des. Koͤniges / zu Breßlau 
geichlagen und ausgeruffen. Solche haben die Fuͤr⸗ 
ften in ihren Städten und Landen zu nehmen verz 
boten und verruffen / aber Hertzog Friedrich hat ſich 
mit denen von Breßlau der Muͤntze halben vergli- 
chen ; woraus faft flieſſen will / als ob nicht König Ludo- 
‚vieus , fondern die Stadt Breßlau diefe Heller ſchlagen laſ⸗ 
fen; Denn warum hätte ſich ſonſt Sriedrich/ der Hertzog zu 
Liegnig mit denen von Breßlau deßwegen verglichen / und 
wie hätten. die Fuͤrſten ihres Koͤniges Geld verbieten dörf- 
fen? Doc) bleiben wir gleihwol bey der erſten Meynung/ 
weil doc wenigfteng aus dem Gepräge/ ſo viel zu vermu⸗ 
then/ daß dieſe Müngen auf des Königes Befehl gefihlagen 
worden: bis ung aus den Breßlauifchen Archiven dag Con- 
trarium gewiefen wird / In welchem Salle Diefe Münge in 
das Vie Buch gehoͤren würde. Indeſſen iſt etwas extra- · 

‚ordinaires an ihr / weil weder Tieul/noch Wappen darauf 
zu ſpuͤren / und man bloß/ wenn man diefe Nachricht nicht 
hätte aus dem Initial-Budffaben undder Erone zwar 
ſchluͤſſen Fönte / daß es eine Boͤhmiſche Münge ſey / weil die 
Erone allerdings die Boͤmiſche iſt ob fie aber Köntge La- 
dislao oder Ludovico zuzuſchreiben / würde nur muͤſſen er» 
rathen werden; und daß über diefes fie eine Schleſiſche 
Muͤntze ſeyn folte / hätte man nicht wohl vorgeben Fönnen/ 
altermaflen weder Titul noch Wappen /als die zwey ficher- 
ſten Merckmahle Hierzu befinden. Weil dieMSS,diezwen 
beygeſetzten Buchſtaben R. P. ausgelaffen/ iedoch aber den 
Ort / wo diefe Heller gepräget worden / bemercket / fo foll : 
wol durch diefelben vor diefesmal nichts anders/ als entwe⸗ 
der der Muͤntz⸗ Director oder Ei a | 
3 er⸗ 





hatte Denn auch hiermit eriwag au 


| herordent⸗ 
liches geſucht. Ubrigens bemercken wir billig bey dieſem 
Gepraͤge / da nicht das Wappen / auch nicht der Titul des Koͤ 
niges / ſondern nur der erſte Buchſtaben von ſeinem Na⸗ 
men Ludwig , wie allbereits auf Wladislai ſelnes Vaters 
S. 15, nebft der Crone alleine gefeget worden / ſich deſſelben 
au) dienachfolgende Könige in Böhmen bedfenet. Wie 
wir deñ Ferdinandi I. und Maximiliani II. d. Anno 1565. &c. 
da jener das F. dieſer aber das M. über welchen aber nicht die 
Boͤhmiſche ondern Käyferl.Erone zu ſehen / Heller angetrof- 
fen / auch derfelben gehörigen Orts weiter gedencken werden. 
Wolte man gleidy einwenden / es Eonten derley Heller wol 
in Böhmen gepräget worden feyn / dag fie alfo hieher gar 
miteinander nicht gehöreten 5 fo. dienet zur Antwort / dag 
Fides Hiftorica ohne Urſache nicht in Zweifelzu ziehen / und 
ferner / daß die Könige in Böhmen auf ihre Boͤhmiſche Hel⸗ 
fer / wie auf ihre Grofchen von Wladislao Secundo an/big 
auf Maximilianum IL, und weiter hin, allein den gefrönten 
Loͤwen / und umdenfelben ihre Namen prägen laflen / wie 
ſolches die Muͤntzen felbit/ als die beften Zeugen unwider- 
fprechlih beweifen. Warum wir ung aber bierbey fo lang 
aufgehalten/ werden wir unten/bey Bemerckung der Maxi- 
milianifchen Müngen entdecken. | | 
| S. 23. Weil der Autor des Adtus S. 18. bemeldten 
.Nummum vor den allerälteften hält / auf welden der Tituf 
-Dux Silefiz anzutreffen / fo macht er fich folgende Objedtion : 
Excterus. Atvero ‚annon ante Ludovicum Mathias vi- 
xit: quemreje&to GeorgioPodiebradio, Bohemorum Rege, 
tantumnon omnes Silefii , quemadmodum pro Bohemie 
‚Rege , fic pro ſuo Duce Summo füntamplexi? 

Silefsus. Utique Ludovicum anteceffit Mathias I. Num 
quidauten Nummus exftat , quieum Conditorem ſuum lo- 
quaturSilefieDucem? | 

Exterus Annon hicNummus id facic? NB. Er Bi 
einen 











werden; ma 









ren ren Et SEITE 
einen Matthjifer Groſchen / den erfläret der Schlefier fol- 
gendermaffen / und antwortet auf die Objedtion : 

Silefius. Mathias primus , DEI Gratia, Rex Bohemiæ. 
Reperioaddita Infignia Regia, tum Hungariæ, tum etiam, 
Bohemiz ; ImoetiamSilefiz, cujus Aquilaconfpicitur, Jam 
videbimus quid pars averfa nosdoceat ? Circa S. Johannem 
WratislayieSignum, exftat fcriptum : Groflüs Wratislavi- 
enfis. Itaquidemeft; Fuit Mathias Dux Silefiz Supremus. 
Idque Nummus hic ſuo modo indicat. At non eft a Mathia, 
tanquıam Silefiorum Supremo Duce ‚ fed à Civitate Wratisla- 
viee cufus ſub Mathia. Non igitur adfcribi poteftiis, quos 
Mathias ipfe , tanguam Silefie Dux fierijuflerit : quanguam_, 
conceflerit. Ob nicht auch Matthias als Obrifter Hergog 
in Sihlefien vor fih münsen prägen laffen/ iſt oben S.14. 
unterfüche worden. Indeſſen wird auf die hier gethane 

vage: Ob nicht Matthiag/ der vor Ludovico Cnemlidy me- 

iate, weil fe wohl vor / als nad) dem Tode Matthiæ, Wladis- 
Jaus', Ludovici Bater In Böhmen regierete ) gelebet und 
Obriſter Hergog in Schlefien / wozu ihn Schleſien wider den 
von den Hußiteifch » gefinneten Böhmen erwehlten George 
Podiebrat angenommen hatte / geweſen / einige Münsenvor 
ſich in Schlefien prägen laſſen? und ob nicht diejenigen Gro⸗ 
ſchen / dieman insgemein Matthifer nennet / und auf derer 
einen Seite des Königs Matthie Wappen / fo vierfeltig iff/ 
undim vierdten Quartier den Schlefifchen Adler / im Mittel 
Schildihenaber des Koͤniges Stams Wappen /nemlich einen 
Raben mit den Ringe im Maul bat / und um welches diefer 
Titul : Matthiasprimus D. G. Rex Bohemiz , Matthias der 
erfte von GOttes Gnaden / Köntg in Bühnen zu finden. 
Diefem Matthize zuzufehreiben ? billig mit neinantwortet ; 
Denn ob zwar auf denfelbigen Matthie Wappen und befün; 
dersder Schleſiſche Adler / welcher hier eben in Confideration 
kommt / und aud fein Titul befindlich / ſo find fie doch niche 
von dem Koͤnlge / fondern der Stadt Breßlau / welches a 

en au 


ü—— nl a 
aufdem Revers ftehende heilige Johannes nebft dem W , als 
Ihre Infignia zur Genuͤge beweifen/ gepräget tworden/ von 
welchen unten Lib. V. c.3.wird gehandelewerden. 


# in Caput I. ee 

on der Roͤmiſchen Kaͤyſer / als 

Koͤnige in Böhmen und Sdri- 
ſter Bereone in Schleſien 


uͤntze. 


| Exterus. a 
Uis igitur in veftris, poft Ludovicum Ducibus, 
oc ula; Silefie Ducis , curavit imprimi Num- 
mis: | 

Sileſiuc. Ferdinandus I. qui Ludovico ſucceſſit Anno 
1527. (ſo nad der wuͤrcklichen Erönung zu verftehen/ den 
fonft war er fhon Im vorhergehenden Fahre zum Boͤhmi⸗ 
ſchen Könige erwehlet worden) Hungarorum, & Bohemo- 
rum Rex, Silefieque Dux. Hujus annotatos Juveni duos 
eosque diverfi ponderis Nummos Silefiamrefpicientes. Pri- 
oreft uncialis; Pofterioreft Cruciger : uterquetamen &ar- 
genteus& Literis: DuxSilefie, notatus, Praterea vero 
‚aullum Silefiz Signum in Scuto exhibet ; Aquilam quidem_. 
unicipitem , non autem Silefiacam fed qualem, ad Romano- 
rum Imperatoris Difcrimen ‚Rex Romanorum in Clypeo ſuo 

gerit, 8 il 
D. t. nad) Ludovico hat Ferdinandus der Erffe als Fe 


—* C2 Im 
Konigmn Oörifier Herko: InScjiefien 
gm Bern en er ſich ebenfallg Ducem 
ilefiee ‚oder einen Hertzog In Schlefiengenennet. Don die: 
fen hab ich unterfhledene Sorten angemerdet gefunden, 
nemiich einen Reichs⸗ Thaler und einen Creutzer beyde von 
Silber⸗ auſſer dem Titul : Dux Silefix aber fiehet man nichts 
indem Wappen / das Schleflen andeute. Es ift war wohl 
| ein ei eöpffiger Adler verhanden / fo aber nicht der Schle⸗ 
iſch e ſondern I Beige iſt den Ferdinandus als ein Roͤmi⸗ 
her Rön niaauım Unterfiheide des Roͤmiſchen Kayſers / der el⸗ 
—2* ent darauf gefeget. 

5 Als der unglückfelige Ludovicus Ante DIeM natVs 
oder A \nno 1506. ohne Kind gebohren/ bey Mohatz in einem 
WMoraſt auf der Flucht umkommen war/ gelangete Ferdi- 

nandus, Erg: Hergog von Oeſterrelch / Kaͤyſers Maximi- 
Fa Endel 3 Au Böhmen und endlich auch Ungariſchen 
Erone / wodurch er / als König in Böhmen / "utgleid 
Sbriſter Hersog in Schleſien wurde. Der im Adu von 
ihm angeführte Reichs; Thaler / auf welchen er ſich Ducem 
Silefize genennet / halten wir von Denjenfgen zu ſeyn / welche 
er Anno 1529. und alfo nur als Koͤnig in Ungarn und Boͤh⸗ 
menprägen laffen: Die erſte Seite zeiget des Koͤniges ger: 
harnifihtes Brußb- Bild. Die line Hand leget er andas 
Schwerdt / in der Rechten führet er einen Scepter/ undauf 
dem Haupte hat er eine Crone. Die Umſchrifft beiffet : Fer- 
dinand. D. G, Bo&miz, Hungärie, Dalmätiz, Croatie- Rex 
Infans. Die andere ein vier (diges MWappenyfo die Unga⸗ 
rifhe Crone bedecket / und in welchem in dem erffen und 
vierdten Felde der Bohmiſche Löwe / in dem andern und. 
dritten aber / die Ungariſche Binden. Diefe vier groſſe 
Schilde oder Felder haben in der Mitten en —— klel⸗ 
nes / in weſſen einem Theil / und zwar zur Rechten die Oe⸗ 
ſterreichtſche Binde/ — * der aſtilianiſche Thurm 
— Auf der Seite: — die — Sr 












— — —— — — — 


zahl 1529. und der übrige Titul lautet :: Hifp. Archi-DuxAu 









5 





ri , Dux Burgund.Silefie MarehioMoravie. 







[72 
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* ? re BEER (7.35 

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— 2 er "2 Mn: 

2 9 — 


Welil denn Schlefiens in dem Titin / und zwar vor Mähren/ 
ja auch Böhmens vor Ungarn BEER der Böhmifche 
Lowe den Ungarifhen Binden oder Baicken vorgefeget wore 
den/ welches zufammen wir auf feinem Thaler unfers Fer- 

dinandi mehr angetroffen 5 fo Fan man zwar nicht übel 
thun/ wenn man davor hält/diefe wären in Böhmen oder 
in Schleſten gepräget worden / Iedochniche zu Breßlau / weil 
der Kaͤyſer feine Muͤntz⸗ Officin daſelbſt allererſt 1545. aufs 
gerichtet. Wir wollen aber / damit Die Rey voll werde / 
auch einen Ducaten und Groſchen beyfegen / auf welden 
nicht nur der Titul/ Dux Sileliæ; fondernaud) der Schlefis 


, 


ſche Adler oder dag Scutum zu ſehen. } 
.& 2. Der Ducaten iſt nun deſto confiderabler/ weit: 

er den Schlefifchen Adler an einem ſolchen Orte zeiget / daß 

ſich Schlefien billigdarüber zugratulirenhat. 





Auf dieſen ſtehet der Käufer (der Schlefien gar befonders ge⸗ 
lieber / auch zu drey unterſchiedenen malen die Stadt Breßs 
Lau beſucht / und befondere Gnade genieflen laflen) in Lebens» 
Groͤſſe / geharniſcht; den Degen an der Seite /den Reichs⸗ 
Apffel in Der lincken / in der rechten Hand aber den — 
= un 
















Erone habende/ mit dem Tituf: 
anorum Imperator Semp. nos 

rs fiehet man den doppelten Rün 
effen Btuft aber/fn einem mit der Böhmifchen 
sone bedeckten Schilde / den einkoͤpffichten Schleſiſchen 
ie dem ſo genanten halben Monden ( fo doch nur eis 
ner cin werden) 
ceurat und ſchon / nebſt dem uͤbrigen Titul: Rex 


iſp. Arc Auſt Dux Silenæ 363. | 
Bir erwehnen mit Fleiß diefen Ducaten / ob ſchon Fein 
greife! daß der Kaͤyſer / als Obriſter Hergog in Schlefien/ 
erer mehr praͤgen laſſen / dergleichen diejenigen / auf derer 
erſten Seite der Boͤhmiſche Low / mit dem Titul: Ferdinan- 
dus Primus, D. G. Rex Bo. auf der andern aber der heilige 
Wenceslaus ſtehet / der inder Linden einen Schild mit dem 
Schleſiſchen Adler und in der Rechten einen Fahn haͤlt / auf 
welchen gedachter Adler ebenfalls anzutreffen. — __ 
5.3. Der Drey⸗Kreutzer oder Sa zeige auf der. eis 
nen Seite den Boͤhmiſchen Löwen und den Titul: Ferd. D. 
G. Rom. Hung. Boem. Rex aufder andernden Schleſiſchen 
Adler / unddas übrige vom Titul: Dux Silefie Marc. Mo- 
ravi.i5.8. Diedritte Chifre auf dem Nummo iſt nicht zu er⸗ 
kennen / ob wir deren gleich drey geſehen. Wir halten aber 
billig dieſen vor den Schlefifhen und nicht Roͤmiſch⸗ Koͤnigli⸗ 
chen Adler / und dieſes darum / weil er / anderer Urſachen 
nicht zu gedencken (denn daß er bier keinen Circulum um den 
Kopff hat / der / wie auf dem Kaͤyſerlichen / vieleicht den Ti- 
tulum Sacrum vel Sacratifiimum Imperium, anzudeuten / 
ftehen fol, C als Joh. Jacob. Chifletius, und aus ihm Herr Ja- 
cob von Meilen in Specim. Syllog. Nummorum uncialium., 
pag.7. gar recht angemercket; Fünte leicht damit abgewiefen 
werden, weil viel Thl. von Ferdinando I. gefunden werden/ 
da doch Fein folder Cireulus zu fehen.) auf derandern/und 
nicht erſten Selte ſtehet 5 da er Sy fiehen ae 
SR 2 


r 


M(y2) | 
&s folget au nicht / der Adler hat bier Feine Binde/ ergo 
iſt er der Schlefifche nicht 5 denn auſſer dem dag man den 
Schleſiſchen Adler an fehr vielen Orten ohne die Binde ans 
trifft. z. E. Über dem Liegnigifchen Thore zu Goldberg; des 
ſo genanten Bolckoniſchen Haufesin ——— unſe⸗ 
ver Stadt⸗Pforte / weñ man von dem Kirch⸗Hofe herein 
kommt /; an dem andern — von der Cantzel nach dem 
Altar zu / in der Pet. und Paul-Kirche / bey HenriciPii, wie 
mandavor hält / Statua, ſo über einem Altare in Kuͤrtß und 
rothen Zürften- Mantel / zwiſchen zwey heiligen Srauen: 
Boman! jo artig anzufehen iſt / ſtehet; finden wir auch 
en Schlefifchen Adler in eben folder Pofitur, aufden Muͤn⸗ 
gen / und zwar aufden Breßlauiſchen Thalern/von Anno 
1546. weiter nichts anzuführen. Ubrigens verfhleben wir 
die eigentliche Beſchaffenheit und Beſchreibung des Schleſi⸗ 
ſchen Adlers / bis auf die Erflarung der Thl. Friderici IL 
—— zu Liegnitz. infr. L. Il.c.3.8. Ubrigens iſt hierbey 
wohl zu mercken / daß dieſe Groſchen eben diejenigen find/ 
tiber welche e8 viel Verdruß gegeben. Der Köntg lleß fie 
allbereit 1546. in feiner neu-aufgerichteten Münge zu Breß⸗ 
lau verfertigen. Den 6. Juli ließ ein Erbarer Rath aus⸗ 
ruffen/ dag man die neuen Groſchen mit dem Adler und dem 
göwen zu 14. Hellern nehmen und ausgeben fülte. Es 
wurden auch dieſer Groſchen am Ringe an vier Orten aus⸗ 
geworffen. Nun lieff das wider die Landes Privilegia ‚well 
Schleſien privilegirt iſt die Groſchen zu ı2.Hellern ſchlagen 
zu laſſen / wolte alſo die Gemeine mit dieſer Steigerung 
nicht zu frieden ſeyn. Weil aber der Köntgdabey verblieh/ 
und einige Perſonen von Breßlau eitirte / willigten ſie end⸗ 
lich drein / die Muͤntze unter einander zunehmen. Den ar. 
Decembr. wurde auf Koͤniglichen Befehl ausgeruffen / daß 
eine andere / als die Koͤniglichen Groſchen gelten / und die 
Liegnisifche / Marggräflide/ und Hochmeiſteriſche Gros 
ſchen nicht höher / als um 10. Heller genommen al 7 | 
| | en. 





_® (13) % | 
———— — — — des Raths wegen gedachten Man- 
1 giengen/Halt doch alles nichts) 
var vergeben 


| 8 Den 22. Januarii 
‚bey der Zufammenfunfft / daß der Adel 
rwilliget hätte/ und wolteng/ Ihren Baur 
die Groſchen nicht anders zu nehmen, als 
ich oͤniges Mandat: die Gemeine aber wolte wieder: 
um nidt dran / bis endlich / nachdem man wol ein und 
zwanzig mal dieſer Sachen halben beyfammen 'gewefen/ 
endlich ein Fuͤrſten⸗Tag gehalten/ und In die Müngeverwils 
diget worden. Alten eben im 1547. Jahre wurde auf dem 
ürften« Tage zu Breßlau unter andern proponirt/ daß 
ſich der König refolviret / feine Schleſiſche Groſchen nicht 
mehr > 14. fondern nur 12. Heller fehlagen zu laſſen / die 
aus gleichem Korn wie die Boͤhmiſchen beffehen fülten. Das 
ber denn Herr Lucæ recht verffanden werden muß /l. c. 
p-.21ı2. Dennes fandenfichallerdings Leute / die davor hiel⸗ 
ten‘/ Die abgefeste Münge oder Groſchen wären befler als 
diejenigen / die genommen worden) und mehr gelten folten. 
Wie denn allerdings Ferdinandus nad) genauer Unterſu⸗ 
chung befunden / daß die Schleffihen Groſchen nicht von fo 
boͤſem Schrote und Korn] wären / als man fie ausge⸗ 
ſchrien. I MI I 
94. Hieher gehoͤren auch diejenigen guten Heller / die 
dleſer Herr / und zwar nicht nur bald nach Antritt der Boͤh⸗ 
mischen Regierung / ſondern auch fernerhin / wie die aufs 
———— Jahr⸗Zahl / z. E-1531. 26. zeuuget / in Schle⸗ 
ſien ſchlagen laſſen / abſonderlich aber wegen des Gepraͤges / 
das in nichts als einem F. und der Boͤmſſchen Cron beſtehet. 


Tæbl 


R3 Denn 













2 Me 
Denn. gleihwie Wladislaus und fein SohnL 
nicht allbereit Ladislaus, nım ſchon einmalaı 
auf einige ihrer Schlefifhen Heller den Ant 
ben ihres Namens zu fegen/ ſo folgte ihnen nun 
in der Regierung / alfo auch in dev Gewohnheit Ferdinan- 
dus nad) / welches von allen Böhmifchen Röntgen dermaßer 

In acht genommen worden /daßfie den erften Buchſtaben / 
wo nicht gar allein / Doch wenigſtens nebfiden Wappen ge 
ſetzet. Daͤchte jemand /als ob es gleichwol nicht fo gar rich⸗ 
eo mit diefem Nummulo , und er unſtreitig ein Schleft 
fer ſeyn muͤſſe / oder ein ſolcher den Ferdinandus I. als 
Obriſter Hertzog In Schlefien prägen laſſen; und zwar 
darum / weil er ja in einem andern Lande hätte Eönnen ver⸗ 
fertiget werden ? weil er gleichwol nichts an ſich habe / was 
Schleſien andeuten koͤnne ? dem geben wir die ſichere Mach⸗ 
richt / daß außer dem / was allbereit von der Gewohnheit an⸗ 
gemercket worden/ Ferdinandus ſonſt in jedem Lande auch 
beſondere Gepraͤge / und zwar des Landes Wappen auf der⸗ 
len Heller ſetzen laſſen. Z. E. auf den Boͤhmiſchen tft der 
Loͤw und Titul; auf den Ungariſchen das Koͤnigliche Wap⸗ 
pen und Marien⸗Blild; auf den Oeſterreichlſchen Die 











Binde/m 


Die Schleſiſchen hatten alleine was beſonders / und fünse 
nen einen ſtarcken Bewelß geben/ daß Herr Jacob von Mel⸗ 
len recht geurtheilet wenn er fhreibt 5 Das unter dem. 
BildnißFerdinandil. ſtehende F.mitder Erone aufden Tha⸗ 
lern. z. E. Annoız6r, bedeute ohne Zweifel Ferdinandum. 
den Fher ſelbſt. Vid. Syllog. ex argent. Uncialium pag. 
54. 5. — PR le gr 


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Unc expe&to , quosnam reliquorum Silefie Ducum 
Supremorum Maximilıani Il. Rudolphi II. & Mat- 
ana 5 
 _Silefis. Ex his ne nnum quidem obſervavimus, cujus 
ſeu Litera ſeu Figura Sileſiam denotet. Cauſam reor hanc 
eſſe, quod officinam Monetariam in Sileſia nullam ipfi ha- 
buerint: quamvis ſub eorum Regimine Duces, aliique Num- 
mos — ediderint. Der Auslaͤnder verlangt von 
Maximiliano Il. Rudolpho Il, und Matthia Münsen zu ſehen / 
bekommt aber zur Antwort: dag man auch nicht einige ges 
sehen habe / die entweder mit einem Buchffaben oder Maps. 
pen zu verftehen gebe/ daß fie in Schteften gefhlagen worden, 
ie Urſache ſey vielleicht, / weit diefe Herren Feine Muͤntz⸗ 
Officin in Schlefien — ir a A a - 
.1. Der Curieufe Leſer wird ſich noch erinnern / was 
wir oben cap. 2. 8. 20. und erſt itzund cap. 3. S. 4. bey den Hel⸗ 
lern Ludovici mit dem L. und der Erone / wie in gleichen 
Ferdinandi bemercket; daß nemlich nicht nur Ludovicusund 
Ferdinandus ‚fündern auch viel Könige in Böhmennad ihm / 
wo nicht alle /fich belleben laſſen / Ihre in Schlefien geſchla⸗ 
gene Heller mit dem erſten Buchſtaben Ihres Namens /den 
eine Crone deckt / flatt des Schleſiſchen Wappens zu . 
zeidhe 


BEE 5. 
zeihnen. Diefes beſtatiget num auch folgender Nummus 
eimlai Te r 


a Fi 
«x bi. J — * 
— | T\/ an Sir AO 
Auf welchem das M. feinen Namen / die Kayferliche Crone a⸗ 
ber über demſelben fein Kaͤyſerthum andeutet. Aus der 
2 — erhellet / daßer bald das Jahr darauf/alser 
Kanfer worden/auf Die Weltgefommen. Kan 
„S.2. Anno 1572. ließ dieſer Kayſer inSchleften kuͤpffer⸗ 
ne Jettons oder Raite- (Rechen⸗Pfennige praͤgen / auf wel 
der einen Seite ein doppelte gefröntesM. und drunterdie 
Jahr⸗Zahl 1572. ſtehet / nebſt der Umſchrifft: Im Fuͤrſten 
thum Schleſien. Auf der anderen aber der Schleſiſche 
Adler und Umſchrifft: Rait- Pfennig der Kammer⸗ 
1‘ 1 i Ki A 
. t4abI.(vao) 
Durch die Kammer wird hier / wie leicht zu erachten / diejent⸗ 
ae Könfalihe Kammer in Breßlau verſtanden / die Kaähſer 
Ferdinandus I. Anno 1558. aufgerichtet / derer erſter Præſident 
war Friedrich von Reder / dem drey Aſſeſſores an die Seite: 
geſetzet worden. Da denn nicht, nur dag M. viel erwehnte 
ſeynung von dem gewoͤhnlichen Gepraͤge der Könige in 
Böhmen als Obriſter Hertzoge in Schleften befräfftiget/ da 
zumal daben ſtehet / daß es eine Muͤntze in dem Sürftenthum 









Schleſien ſey / ſondern auch der IE Din SL | 
ſtenthum genennet wird / wohl zu bemercken iſt / avon bald 
itzund weitlaͤufftig gehandelt werden ſoll.5.5. ſer. 
8. Zi Sonſt ſchreibt Herr Fridrich Luc in ſeiner Schle⸗ 
fiſchen Chronic paragr. 2, cap. 6. vom Schleſiſchen ae 71 | 
| en 


/ 


7) 


d: Zeithero hatte noch Fein König Schle⸗ 
wieſen / und Ducaten mit feinem Bild: 
| prägen laſſen. Hierinnen brach die 
Zahn Anno 1572.Kaͤhſer Maximilianus II. Eben auf 
eine Ordre, wurde nicht allein eine ziemliche Menge 
Ducaten/ vornemlich aber gewiſſe guldene Medail- 
ſen oder Schau Pfennige / unterſchiedenen Werths / 
sei mif feinem Bildniß ; auf der andern. 
eite aber mit dem Schleſiſchen Adler/ und der U⸗ 
berſchrifft / Dominus providebit, gefchlagen. Da: 
miter die confiderableften Patrioten regalirfe, Ob 
num dieſe befchriebene Müngen in Breßlau gepräget wor⸗ 
den / koͤnnen wir zwar nicht verfihern/ haben jedoch aber 
auch niche Urſache / Herrn Lucz bald eines Irrthums zu bes 
fhuldigen. Die Medaillen find aber nicht allein von Gold / 
fondern auch von Silber wuͤrcklich verhanden /und eben fo/ 
wie fie befihrieben worden. Damit wir eine von diefen/und 
—— —— ſilberne von z. Quintlein anführen und genauer 










So fiehet man auf der einen Seite des Kaͤyſers erhabenes 
Bruſt⸗Bild mit einem groffen Kragen und dem Titul/ Ma- 

ximil.II. Rom.Imp. Semp. Aug. aufder andern einen Adler / 

- der mitder linden Klaue die Erd: Kugel anfaflet / über wel⸗ 

he die Jahr⸗Zahli572. und oben herum : Dominus provide-" 
bit, ſtehet. Dieſe Paſſage des a. Luce fan dem Dan 
R U- 












ucæ — Kaͤyſer hier nicht Du em. 
7 dog) wol Mefer — er der 

Steinen ſche 3 weil Maximilianus, N fih auch hie 

nennet / Kaͤyſer war / und alſo den Roͤmiſch⸗ Fön 


angemerckte Ehre gegönnet/ da Ferdinandus vor 
ſolches gethan/wie aus feinen angeführten Ducatenı unwie 
derſprechlich erhellet / als welche indem Anno 1377.31 Prag 
publicirten MüngsPatente ausdruͤcklich Schlefifhe Ducaten 
zu 108, Kreugerngerechnerundgenennet werden. ° 
6. 4. Rudolphus II. ließ Schlefien gleiche Ehre enlefe 

fen und erden) auf ivelchen fo wohl — —9 
Titul und Adler wiederum aufeinegar befondere * io 
— ie in —— Milk worden. * 


Tab. 1’ 


Auf dieſen SE ER geharniſch und — 





hat in der rechten Dan einen. Scepter und In der wel 
dem X A pftel/ ar —— en => In | 

n ihm ſtehet die gerheilte Jahrzahl 1587. der T ißt: 
Rudoſph.II.D.G. RIS A.G.H. B.Rex. auf dem Revers zei⸗ 
| % Ir ein vierfeldiges —— in deſſen erſten und vierdten 


lde die Ungariſche Binden/ im zweyt⸗ und dritten der Boͤ⸗ 
mifche Löwe; Dieſe vier aber halten mitten ein apartes klei⸗ 


nes Sdidchen⸗ in welchem der Schleſiſche Adler das a | 


nicht führen Funte. Indeſſen irret Herr Lucz, Denner 
vorgiebt; dieſes wäre der erite König gewefen ur eſien 
Jon: 


= ü * Dur; 
Hr } * — ae f 
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& R * ——— 
J nr EN ae | 
— — Re | 
| 
AR Ne * 
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weldesdasgöldene Diies Danget/Gebedtt eine Ero: 
"Zitul lautet ; Archi Dux Aultrie, Dux Burgund. 


85. Dondiefem Ränfer fichet man auch Jettonsoder 
Rechen = Pfennige / die ohnfehlbar in Schleſien gepräger 


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Sie find von Kupffer / und weiſen abermaf den Anfangs» 
Buchſtaben R. Rudolphum bedeutende. Liber diefem ſtehet 
die Kaͤyſerliche Erone / welche einen Stein / indem / den 
Buchſtaben und die getheilte Jahrzahl 88. als ein Ring ums» 
faffenden Lorber⸗ Erange_prafentiret ; Die Umſchrifft Heiß 
fer : Im Fürftenthum Schlefien. Auf dem Revers fie: 
het man den Schlefifihen Adler in einem oben halb unten a> 
ber gang ſpitzig-zugehenden Schilde / das wiederum in einem 
andern ſtehet / in welchem ein Sürften- Huf / wie vorhin die 
Crone / als ein Stein an einem Ringe denfelbigenbedeckt/ 
und die Umſchrifft / fo den Endzweck / warum Diefer Jetton 
gepraͤget worden/ zu erkennen giebt: Rait⸗(Rechen⸗) 
Diennig der Sammer > Buchhalterey / nemlich zu 


Da man ſich denn nicht wundern darff / daB Schleften 
ein Fuͤrſtenthum von dem Kaͤyſer genennet wird ; ſo wir o⸗ 
ben einmal ein Groß⸗Hertzogthum geheiſſen / weil ihre Re⸗ 
genten Groß⸗Hertzoge geweſen. Vid. ebenCap. 1.unda. deñ 
nad) der Ergebung haben die Könige in Böhmen daffelbe 
vielfältig nur ein Sürftenthum tituliret/ wie vlel alte Briefe 
zeugen; ſonderlich Wladislai. EEE TEL 
— 2 thum 





Be (140) * | 
thums Glogau / in welcher Schlefien zu unterfchledenen mas 
len ein Fuͤrſtenthum genennet wird. Vid. WeingartenLib.IL 

Fafc. div. Jür. L.Z.pag. 90. | be 

Und hat man audy hiermit den Unterſcheid unter dem 
ehemaligen und numehrigen Zuflande Schleftens andeu⸗ 
ten wollen. Indeſſen lehret ung diefer Titul zur Genuͤge / 
daß / wenn man Schleſien als ein Fuͤrſtenthum wiederum in 
Sirene derer insgemein 16. aezehlet / da aber 
ohlau / wie in gleichen Freudenthal gänglid übergangen 
werden / eintheilen will + derley Divifion auf Feine andere 
Weiſe / accurat zu reden/ paſſiren koͤnne / als nur in egardder 
unterſchiedl. Fuͤrſtl. Regterungen cum jure Territorü und 
Hof⸗Laͤger / ſo in dieſem Fuͤrſtenthum / nachdem fid die Her» 
tzoge ſehr vermehret / und einjeder ein reglerender Herr ſeyn 
wollen / aufgerichtet worden; da aber / wenn man von al⸗ 
ten Zeiten vor und nach der Ergebung an Boͤhmen und wei⸗ 
ter hin reden wolte / ſich vielmehr ſolcher Fuͤrſtenthuͤmer o⸗ 
der Partes, wie ſie der Herr Becmann in ſeiner Hiſtoria Or- 
bis Terrarum Geographica & Civili , cap. 6. pag. 206. nicht 
unbillig nennet/ finden würden. Denn weildie Hergoge 
fi zwar insgemein Hergoge in Schleften nenneten/ Dadurch 
aber einer von dem andern nicht wäre zu erkennen geweſen; 


fo ſchrieben fie fih anfangs auch zugleich vonihrem Hof⸗La⸗ 


ger/ z. E. Hertzog in Schleſten / Herr zu Lignitz: Hertzo 
in Schleſien Herr zu Glogau / Breßlau / 2. 1x. ——— 
wurden gar aus gedachten Hof⸗Laͤgern Fuͤrſtenthuͤmer. 
Vid. Lib.Il.cap. 3.89.18. welden Titulfte auch bis dato bes 
halten. Sothane Anmerckung iſt nun nicht ohne fonderba- 


ven Nutzen; Denn ſie lehret einmal / daß diejenigen unrecht 


gethan / die aus dem Grotgauiſchen Diſtrict, (wie ſolchen der 

iſchoff zu Breßlau und Hertzog zu Neiſſe Preczlaus rite & 
rationabiliter wie er ſelbſt in dem Lehns⸗Revers Octav. Ca- 
lend. Octob. oder den 24. Septemb. 1355. ſchreibet von dem 


Hertzog zu Brieg Boleslao III. an ſich bracht / oder laut eines 


an⸗ 


m 
andern ehnesReverfes ‚fo Carolo IV; gegeben worden /Ter- 
tio Calend. Decembr. d. 1. den 29. Nov. 1358. aefaufft/) ein 
befonderes Fuͤrſtenthum machen; da Doch niemalen Grot; 
gauı eine Fuͤrſtiiche Refidence wie Herr Luce l.c. p. 775. 
wohl obferviret/ aber wohl eine Dependence vondem Brie⸗ 

ifhentgewefen/wie ausdem Kauffe und Berfauffe genungs 
fan zu ſchlieſſen. Diefer erfigenente Biſchoff felbft nennet 
niemalen das qefauffte Grotkauiſche Territorium Ducatum 
oder ein Fuͤrſtenthum; da er doch die andern Sürftlichen 
Territorıa in Schlefien alfünennet / und diefer Titul allbe⸗ 
reits braͤuchlich war / laut oben angezogenen Rehns-Revers 
-d,29.Novemb.358; fündern nur allezeit Oppidum Grotkau 
cum Terre diftritu oder Oppidum Grotkau cum Terra; 
& diftritu laut Lehn⸗Reverſes de Anno 1355. Ya unfer 
Schickfus der fonft das Grotfauifche Gebiete für ein Fuͤrſten⸗ 
thum hält / geſtehet /1ib. 3. c. 2. p. 23. dag Grotfau nur ein 
Weichbild von dem Briegiſchen Fuͤrſtenthum gewefen/ wei 
erfehreibet : Pretislaus war ein fleißiger Haus⸗Va⸗ 
ter / Eauffte von Boleslao zu Brieg die Stadt und 
Meichbild Grotkau / und beflerte fein Bißthum fo 
fehr / daß es hernad) das Guͤldene Bißthum ge: 
nennet ward, Ferner lehret dieſe Anmerckung / daß 
man nicht fagen koͤnne: es wäre ein Ding : ob.man das 
Fuͤrſtenthum / ſo dem Breßlautſchen Bißthum einverlelbet 
iſt / und verurſacht / daß ſich die Blſchoͤffe nicht Hertzoge in 
Schleſien ſondern nur Biſchoͤffe zu Breßlau ſchreiben / dag 
Neißlſche oder Grotgauiſche nennete. Den ob es ale 
wahr iſt / daß mehr gedachter Biſchoff in feinem Lehns-Re- 
vers de Anno 3355. ausdrüdlid faget : Recipimus noftro & 
dictæ noftr= Eccleſiæ Wratislavienfis nomine in verum Feu- 
dum ab eodem Domino Rege (Carolo ) Bo&mise Domino 
naftro , cui ratione dictæ T > Grotkovienfis ad Ita» 

3 eu⸗ 


— 
Feudalia ſecundum naturam veri Feudi, tangtam Vafallus & 
NB. Princeps Domino füo fumus obligati &c. &c föfolget 
doch noch nicht daraus / daß der Bifhoff in Anfehung dieſes 
erfaufften Territorüi fih einen Sürffen nee / oder dag 
Grotkau ein Fürftenthum damals gewefen und noch ſey; ſo 
wenig als der Biſchoff durch derley Zuwachs erſt ein eraog 
in Schleften worden / welches er vorhin ſchon war; ſond 
der Biſchoff verfpriht nur fo wohl als andere Fürften in 
Schleſien / das conferirte Lehn in acht zunehmen und demfel- 
ben ſich gemäß als ein Vafallus Lygius aufzuführen, | 
Noch mehr / es lehret unfere Anmerckung / daß die be 
fonderen Territoria in Schlefien/ die ehmalen Hergoge re 
giret/ nur ſo lange Fuͤrſtenthuͤmer genennet worden /als fie 
ihre Sürften gehabt ; daher iſt isund weder Steinau nod 
Koſel nod Goldberg noch Hayn / x. ein Fuͤrſtenthum mehr; 
welches aud won Sreudenthal zu verſtehen / fo der itzige 
Teutſch⸗Meiſter Fhro Hoch: Zürftiihe Durchlauchtigkeilt 
nur als eine Herrſchafft anfehen / 0b es ſchon vorhinden Ti⸗ 
tul eines Fuͤrſtenthums gefuͤhret / vermoͤge weſſen der ehma⸗ 
ge Teutſchmeiſter / Joh. Caſpar von Ampringen/ als ein 
hiefifcher Fuͤrſt / Ober⸗Amt werden kunte / laut Kaͤyſerli⸗ 
chen Becrets 1609. Woraus endlich von ſich ſelbſt folget: 
daß zu einem Fuͤrſtenthum / wie ſie in dem Fuͤrſtenthum 
Schleſien / beſage unſers Nummi, ſind / nicht eben prærogati- 
ya Seſſuræ & Voti gehöre und der fleißige und curieufe Pater 
Balbinus gantz recht gefihrieben; Pluresalii( außer den heuti⸗ 
gen nemlich) in antiquitate Silefie Principatus leguntur, ut 
Coslenfis &c. nımirum cum Principes pluribus prolibus fa- 
miliam ſuam auxiffent, neceffe erat unum ,eundemque Prin- 
cipatum inplures dividi , acne alter frater alteri enormiter 
rzlatus videretur , adjiceere & Titulum Principatus Vid, 
Scholia ad Silef; ren, Henel: Cap. II.p.ı75. Daher fihdenn 
z. E. der hochſelige Hersog zu Oelſſe Chriftian Ulrich nice 
unbiltih Ducem Olsnenfom & Bernftadienfem — 
- g⸗ 





| RU) | 
nigftens hat er fo wohl Macht dazu gehabt/ als die alten 
Hergoge zu Llegnig und Brieg; die fid) —— zu Lieg⸗ 
nig/ ferner als ihrer mehr worden / Hertzog zu Brieg / Luͤ⸗ 
ben / und Hayn; Hertzog zu Liegnitz / Brieg und Bold: 
berg/ 20.2. gefihrieben. Ja ſo gut/ dag wir bey einem Haus 
fe bleiben ; als Henrich Wentzel /Hertzog zu Muͤnſter⸗ 
berg / Del und Bernſtadt den Känfer Ferdinandus II, 
ſelbſt nicht nur einen Hergogzu Münfterberg und Bern: 
ſtadt / ſondern / welches vornemlich hieher gehoͤret / auch 
feine Länder ausdruͤcklich da erdohnur Bernſtadt / mit 
damals dazu geſchlagenen Pertinentien befaß / Fuͤrſtenthuͤ⸗ 
mer nennet / in der Friedens⸗VNotul mit Schleſien. Bey 
welcher Gelegenheit wir denn nicht vorbey gehen koͤnnen / 
die Unſchuld des ehrlichen Friedrich Leutholffs von 
Srandenberg zuräden ; der in feiner groffen Schau⸗ 
bühne der ist regierenden Welt einen groſſen Irrthum 
begangen haben foll/ indem er den Neisfifchen und Grotkaui⸗ 
fhen Ditrit zu zwey befondern Fuͤrſtenthuͤmern gemacht. 
Diefes Irrthums beſchuldiget ihn Herr Luc& 1. c. p. 773. 
darum / weil der von Srandenberg in angezogenem Buche 
p-'958. gefihrieben: Schleſien wird getheilet in Dber- 
und Nieder-Schlefien, Im obern Theile find Diefe 
CZürftenthümer.) Hauptſtaͤdte: Jaͤgerndorff / 
Troppau / Teſchen / Ratibor / und die Freye Herr: 
ſchafft Pleſſe; In Nieder⸗Schleſien ſeyn Grotkau 
und Neiſſe /ꝛc. Allein Franckenberg redet an angezoge⸗ 
nem Orte / wie wohl p. 959. gantz und garnicht von den Fuͤr⸗ 
ſtenthuͤmern in Schleſien; ſondern nur von den vornehm⸗ 
ſten Städten in Ober⸗ und Nieder - Schlefien ; und wiſſen 
wir nicht / mit was vor Recht Herr Luca die 
Ur⸗ 





ER. (144) & | * 

5 uͤrſtenthuͤmer vor Synonyma halten/ und dekiwe gen das 
Wort / Fuͤrſtenthuͤmer / einflicken koͤnnen. Daß — 
nung Franckenbergen nicht in den Stan kommen / erhellet 
daraus Weil er gleich nach diefer Pafage und —— 
der vornehmſten Staͤdte da er doch NB. Grotkau und Ne 
zuſammen bindet / und alſo keinem Theil zu wider ſeyn will / 
da eines Neiſſe / und zwar billig vor die Hauptſtadt des Fuͤr⸗ 
ſtenthums gleiches Namens / dasandere aber Grotkau davor 
haͤlt; auch auf die Fuͤrſtenthuͤmer kommt / und ſelbige nach 
der Ordnung herzehlet; da denn weder Herr Lucæ noch 

feine Nachfolger unter allen 16. das Grotkauĩſche finden wer⸗ 
den; wie hat denn alſo Franckenberg / Neiſſe und Grotkau 
vor 2. unterſchledene Fuͤrſtenthuͤmer halten Fönnen2es wuͤr⸗ 
den auf ſolche Weiſe ihrer wol 17. ſeyn muͤſſen. Denn die 
16. Fuͤrſtenthuͤmer und 4. Freyſtandes⸗Herrſchafften / in 
welde Srandenberg Schleſien eincheflet/find ; 1. Breßlau / 
2. Schweinitz / 3 Jauer / 4. Groß Glogau / s. Sagan / 
6. Troppau / 7. Oppeln / 8.Ratibor /_9. Teſchen / 10. Neiſ⸗ 
fe/ 10. Liegnitz / 12. Brig/ 13. Muͤnſterberg / 14. Oelſſe / 
15. Croſſen / 16. Jaͤgerndorff. Die Herrſchafften 1. Pleſſe / 
2. Wartenberg/ 3. Milietſch / und 4. Tradenberg/ 1. c. 
P- 960-961. gedendet alfo mit feinem Worte des Fuͤrſten⸗ 
thums Grotkau. Zwar ſchreibet er pag.960. fübN. 10. daß 
zu Neiſſe einige noch ein befonderes Surftenthum Grotkau 
rechnen / dag führet eraber nur als eine fremde Meynung 
an / er ſelbſt aber heget fie nicht/ fonft hätte er ja auch Grot⸗ 
kau unter die Fuͤrſtenthuͤmer mit zehlen muͤſſen. Und auf 
ſolche Weifeift der Herr Scholiaftes Silefiogr.ren.Hen. cap. 
IL, p. 180, auch nur zu verftehen/ wan ergefhrieben: MWeilele 
nige in den Gedancken ſtuͤnden / man moͤchte vielleiht das 
Fuͤrſtenthum /fo die Biſchoͤffe in Breßlau befigen/ ſo wohl 
das Neißiſche als auch das Grotkaulſche nennen / ſo waren eis 
nige / zumal Ausländer auf die Gedancken kommen: daß 
fie aus dieſem eingigen Fuͤrſtenthum zwey gemacht; 

egi⸗ 















ci Leutho f von m Stanckenber Ede er 

— en = 958. ſoll ſeyn 
feeylic wahr : daß an diefe Orte, geleen 
daß einige zu dem Nreiötfehen das. ottauiſche Sürs 
hum rechnen / und alfo aus einem zwey machen; aber 
cken en 4 thut  seibft eig ern nennef/ wie 
Fuͤrſtenthum Neiſſe / 





l 9 / da zu EN 
x) oe tacite De Fe} die Grotkau als ein 
urſtenthum noch dazu ee welches vielmehr nur 
ein Sumwaıs des Meißifchen Fuͤrſtenthums iſt / weil es 
aus der. Biſchoff Jure Emtionis an ſich gebracht / als 
(honbemerdet worden;da Meiſſe ſchon längft zuwor ein befon 
deres Fuͤrſtenthum geweſen / und die JuraDucalia von Henrico 
Probo 1290. erhalten / wie zu feiner zeit gruͤndlich genung 
wird —— werden, 

Sonſt wi wieder zur Sache zu kommen / derley Ru⸗ 
dolphinifche Düngen fein Evangelifher Schleſier ohne ſon⸗ 
derbare Gemuͤths⸗Regung anfehen / fintemalen derjenige 
der fie in Schleſien aba en ——— der iſt / deſſen un⸗ 
vergleihlihe Gnade durch den Welt⸗ bekañten Majeſtaͤt⸗ 
Brief die befümmerten Unterthanen Anno 1609, unverz 
RE 

5,6. Masdes: Kayſers Matthiæ alsObriſten Hertzogs 
in Shhleſi ien Muͤntzen anbelangt / hatten wir damalen/ als 
wir den Extra&t drucken lieſſen / noch Feine gefehen : der 
En el aber am ums ebenfalls aus den obberuhm⸗ 

| en Cabinet einen Ducaten fehr fauber aba 
riffen uͤberſendet den wir billig mit allem Dan angenoms 
men/ undden Sonn zuglelch —2 wollen. | 





Man 


2 (146 ) #* 
ran fleher aufdiefem tote vorbin auf Ferdinandiumd Rhdor- 
phi,denKänfer geharniſcht inLebensgroͤſſe auf der einen/Set- 
te/aufder andern Seite aber den heil.Wenceslaum des Koͤnig⸗ 
reichs Boͤhmen Schug-Patron wie der Titul felbft zeiget. Daß 
nun dieſer Ducaten gar billig von gedachtem Herrn Schlegel 
hieher zu gehoͤren geachtet worden/erhellet aus dem Schleſi⸗ 
ſchen Adler / der ſo wol auf dem Schilde in der lincken Hand / 
als auch auf der Sahne in der Rechten zufehen ; und wollen 
wir nimmermehr hoffen / daß man diefen Adler. vor einen 
andern als Schleſiſchen baltenwerde. Doc koͤnte vielleiche 
der Kummer entifehen 5 ob wenn gleidy diefes der Schleſi⸗ 
ſche Adler wäre / nicht etwan der Ducaten von der Stadt 
Breßlau gefchlagen worden / weilmaneben diefen Heiligen 
nit dem Schlefifchen Adler auch auf den Ducaten finde/ die 
3. E. die Stadt Breßlau unterder Regierung des Rönfges 
. Wladislai verfertigen laffen/ wie wir unten fehen werden 
Lib. V. cap. IV. weil nemlich auh Breßlau Wenceslaum zu 
ihrem Schuß-Patron angenommen, Darauf aber zuante 
mworten : daß diefer Ducaten deßwegen nicht Eönne der 
Stadt Breßlau zugefhrieben werden / weil nicht das ge- 
ringfte darauf zu finden / fo. die Stadt andeuten Fönne / wie 
auf den angezogenen das W gefehen wird. Auf den 
Muͤntzen / die Breßlau müngen laffen / wird man entwe⸗ 
der das Stade- Wappen gang /oder Doch etwas davon, ent⸗ 
weder den heiligen Johannem den Täuffer / oder deffen 
Kopffin einer Schüffel/ oder / welches groͤſten Theils geſche⸗ 
hen / das W, oder auch endlich den Namen der Stadt ans 
treffen ; Wenn diefes bier nicht iſt Fan man ihn auch nicht 
vor einen Breßlauifhen halten. Außer dem/was isund 
vorgebracht worden/ Fonte man auch aus des Medailleurs 
Wappen fchlüffen / daß der Ducaten vom Könige herruͤh⸗ 
re. Diefes ſtehet zu deffen Fuͤſſen und beſtehet in einem 
Halben Mond undeinem daraufgefesten Stern/ .undwird 
aufdes Koͤniges Thalern gefunden / Die Doch nicht In ar | 
ſien 












 Tonf TR der Tahır-Da 
nad —— — %) " 
| er eben 
— u ; 


{biger Zeit ans&% Fo of damals auch) 


goldenen ) Ängen/ 1FdIe AL — und ihr 
gangee mit dern Del be eher Wappen anzutreffen war / 
ortrefflich ſehen ließ / wie wie unten 1. c. hören werden: 
Diee Müngen nungeben nochmalen ein fehr gutes Argu- 

ment / daß blger Ducaten. nicht / von der Stadt herruͤh⸗ 
——— angeſehen gar nicht zu glauben / daß ſie in einem 


Ach zweyerley Gepräge werde gebraucht haben /da zumal 


Ducaten von gedachten Fahre unterſchledlicher Groͤſ⸗ 
fe find. Ubrigens iſt es nicht nöthtg/ den fehr prächtigen Ein» 
zug Matthie in Breßlau weikläufftig zu beichreiben / weil 


Herr Lucæ Le. p.151.feg. ſelbigen / wie inglelchen die Dule 


digung umſtaͤndlich genung angemercet. 9 


Caput v 
on Friderici V. Pfaltz⸗ di 
fen beym Rhein und erwehle 
| Burg in Boͤhmer 
Muͤntzen. 


| Exterus. | 
- Of Matthiam,annon Silefii pro ſummo Duce Fridericum 
 Palatinum Rheni NEN ‚ receperunt? 
2 











Sile⸗ 


* 


* - 








h Receperunt, — erant non recipere 
— Beh Regem, nifi nallent fibi totam. | 
h molem attrahere Fan perferre ſupra vrer ipſorum 





—— Num quis KubFriderke ii Nomine con i us a i 
liquis füpereft Nummus? u 
Silefis. Supereft Exträordinarius uncialis — 
in Regiæ Coronationis memoriam cuſus: in quo dicitur; 
Fridericus Bohemorum Rex, Sileſiorum Dux Anno 1619, die 
IV. Novembriscreatus & coronatus. Coronam tenent quin- 
Que manus , quarum prima Bohemorum, alteraSilefiorum, 
TertiaMoravorum, quarta & quinta utriusque Luſatiæ; his 
manibus adfcriptum legitur :Dante Deo & Ordinum Con- 
cordia. Le Habendefinihtdfe Schlef er nach Kaͤyſer Matthiz 
Tode Friedrich / den Pfaltz⸗ Grafen am Rhein zum Obrk 
fen Hergoge angenommen? 

Silefins. Imkenenaen gas angenommen / weilfie 
annehmen muͤſſen denje der von denen Boͤhmen er⸗ 
** en . * 9— an an ⸗Laſt 
aufbuͤrden wollen ern zu tragen 
unvermoͤgend waren. hit 

‚Extern. Sind aber auch Miüngen verhanden/ f im 
Namen dieſes Feiedrihsgeprägerworden?. ... 

Silefus. Ja es iſt ein Reichsthaler en / * bey 


der Croͤnung ans Licht kommen / auf welchem aelefen wird: 


Friedrich Koͤnig — Schleſien A.1619.den 
4. Nov. erwehlet und gekroͤn Fuͤnff Haͤnde halten (auff 
der andern Seite) eine — deren die erſte / dle Boͤhmiſche / 

die anderedie Schleſiſche / die dritte die Mährifhe/dievferdte 
und fünffte die Ober⸗ und Nieder⸗Lauſitziſche Bey *— 






Dr LE re * r : 
u Wa 11 00 be Be RUN j 
\ / hi‘ RN un 
Lad. Li | 


Er if lelcht zu nSSchle mit Una 





te Thaler diefes.unglückfeligen Röntges mit dem umgefehr- 
ten D. nicht gedacht worden/ weil fih nemlich der König auff 
dleſen weder einen Herkog in Schleſien nennet / noch der 
Schleſiſche Adler daraufzu befinden fd Anno 1621.gefhlagen 
find. Auf diefer Srönungs Medaille, ſo auch von Bold iſt / 
nehet er fihDucem Sileſiæ, und iſt allerdings nic Are leugnen/ 
daß unterdiefen Händen auch eine ſey /die Schleften bedeute. 
Denn Schleſien mufte wol mitmachen / und ihm gefallen laſ⸗ 
fen/ was die mehreſten Vota bey fü verwirretem Zuſtande 
beſchloſſen: Wiewol es duch den erſten Zutritt zu ihrem 
Ferdinando zur Gnuͤge wleſe / daß es am letzten / und zwar 
genöthiget / abgewichen / in regard deflen auch Ferdinandus 
defto williger war / ein ewiges Vergeſſen / und die alten Ge⸗ 
rechtigkeiten nicht im geringſten zu Pränden/ zu verfprechen. 
Nur iſt die Srage / ob eben die andere Hand Schleften feyn 
folle? Hat Fridericus diefe filberne und goldene Medaillen 
praͤgen laſſen / wie man davor in Adtu gehalten haben muß / 
weil fonft von ihr nicht an diefem Orte / fondern unten / da 
von den Breßlauifhen Münsen oder wo zum wenigſten 
von der Münge/ die inCommun gefihlagen worden / Mel 
dung geſchicht / gehandelt werden müffen / fo ſoll / ex Intentio- 
ne Regia, nit Die andere /fondern die dritte Hand Schles 
fien andenten. Die Raifon werden wir bald finden / wen 
wir nadfolgenden Nummum in Confideraiion nehmen. 


33 6. 2, 










er einen Selten 
— *— a er 
ummi 48. nemlid 48. Groſchen: der Titul heiſt ej- 
cusD. G.BOHE.REX. ComesPALatinus Rheni : $1 ch 
—— König In Bohmen / PfaltzGraff beym 


— — 9 
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Auf der andern Selte ſiehet man das dreyfeldige Chur; 
Fuͤrſtlich⸗Pfaltz⸗Graͤfliche Wappen / nemlich den goldenen 
Loͤwen / den goldenen Reichs⸗Apffel und die filbern und blau⸗ 
en Rauten ; denerften als der Pfaltz beym Rhein / den an⸗ 
dern als der Chur -Pfals/ und die dritten als des Hertzog⸗ 
thum Bayerns Infignia , welches 6. andere umgeben/alle 
zugleich aber eine Crone bedeckt. In dem erffen Quartier 
von diefen fechfen iſt der Böhmifche Loͤw / im andern ( quod 
notandum. ) der Mährifche Adler; Im dritten der Schleſi⸗ 
ſche Adler; im vierdten der Lugenburgifhe Low ; Im fuͤnff⸗ 
ten die Ober-Raufisifhe Mauer Top Sehsftadtifhe/)und 
im Sechſten der Nieder -Laufigtiche rothe lauffende Ochfe / 
und der Reſt vom Titul: Dux Bavarie. MARchio MOraviæ 
Dux SILeſiæ. MARchio LUSAtiæ 1620, Herzog zu Bayern/ 
Marggraf zu Maͤhren / Hertzog in Schleſien und Marg⸗ 
graf zu Lauſitz. Ein anderer von eben dieſem Jahre hat / 
was die erſte Seite betrifft und den Titul des Reverseinerley 
Gepraͤge / aber die Mappen ſtehen in_einer gang andern 
Ordnung, Denda ſiehet man 1. den Böhmifchen Lowen / 
2, das Chur⸗Pfaͤltziſche drenfeldige Wappen / 3. den Mah⸗ 
riſchen Adler / 4, den Lutzenburgiſchen Löwen / & Fr 4 

5 


| ß dieſer König durchaus Mähren un 
genhaben will / dergleichen aud) lan 
e Podiebrat, und andere gethan. Denn in 
nfoederation , ſo er mit Kaͤyſer Sridriden 
& ‚Aug. aufgerichtet / hles der Titul : Frideri- 
cus & &e. Georgius D. G. Boemiæ Rex Marchio Moravie, 
& Sileſiæ & Lucenburgenfis Dux & Luſatiæ Marchio, &c, 

.  Wiadislaus in dem allgemeinen Lands «Privilegio von 
nno 1498. Ferdinandus 1, in literis, Ordinibus datis Anno 
1526. d. 13. Decembris, & alibi. und Rudolphus II. indem fo 
genanten Majeftäts Briefe / feßen ebenfalls Mähren vor, 
Ja / auf denen Matthifer- Grofhen Funden wir eben den 
Schlefiſchen Adler indem legten Felde des Köntglihen Wap⸗ 
vens/ daß aud) fo gar Ihm der Nieder + Laußnisiiche rothe 
Büffel zur Rechten fund / der Maͤhriſche Adler aber gar 
auffen gelaffen war. Rührte alfo Friderici Ordnung mehr 
‚einer gewöhnlichen Liberte als angemaffen Singularite 
ver. Die Urſache warum Mähren diefe Ehre zuweilen 
genoffen / ift vielleicht diefe / weil es viel eher als Schlefien 
andieCron Böhmengefommen. Indeſſen wird Schleſien 
die alte und gehörige Praecedeng wohl bleiben / als welche 

ihm nicht nur Matthias J in oben angeführten. Concractu. 
mit Wladislao, fondern aud) Ferdinandus I. auf feinen Muͤn⸗ 
jegeben / 0b aleich feine Succeflores das Gegentheil ge; 
83 Uber obangemerckte Croͤnungs⸗Medaille fahe 
von jenen weit unterfähleden feyn / und befonders auch dag 
Bun des vermeynten Koͤniges fehr wohl vorſtellen / here 

e en. — 


Tab. J. 007) 



























Auff 





Huf dem Avers fi hei Am das Btlonfs der: DIE. "ridericu: 
D. ————— ap von Gottes Snaden/ Köni 

Sohe lee /und die Jahrzahl 1619. Der Revers weife 
war auch eine Cron/ Die aber wird vons. Händenau 
ben Wolden gehalten / undfkatt der vorigen Limfchriftii 
het man unter der Cron den Boͤhmiſchen Löwen/der aufd 
Erde lieget / und in der rechten Klaue einen Scepter / ir der | 
Lincken aber einen Reichs⸗ pffel haͤt. —— 


Die andere iſt zwar gleicher Groͤſſe / aber wer 
ſchieden. Um das kn Bruft-Bildnig/ Fa 












Drdens-Zeihen vom Hofen-Bande * F — 8 Ir / 


Be, » hanger / ſtehet der völlige Tituls FRID. D. G. REX 
PAL. ELECT. D. BA. M. MOR. D. SIL. M. 
us me Friedrich von Gottes⸗Gnaden / König in Bi 


men Pfaltz⸗Graf / Chur⸗Fuͤrſt / Hertzog in Baͤ —2 — 


Graf —— 





In der Mitte auf * andern Seite ſind die ebtaen 5. yande/ 
0 die Erone halten worüber der Hebraifhe Name Jehova 
ſtehet /mit der befanten Limfehrifft : Dante Deo & Ordinum 
Concordia, Lim diefes als um ein Schild —— 

FRIDERI. D. G. COM. PaLat. Rheni S. R. LE 


Dux Bav. CoRON ET CRE IN "REG. nn . 


' MARCH. MORA. Ducem Si. & MARCH. UTR, 
LUSAT. Anno ch Ioc XIX, DIE IV. NOVEM. Friedrich 
von GHttes Gnaden Pfalg- Orat am Rhein / des heill eigen 

Roͤmiſchen Reichs Chur⸗gFuͤr —31 Mae A gekroͤ⸗ 
net zum Koͤnige in en arggraff zu Mähren / 
Hertzog in Sei en / und Maragraf in Ober und aus 


I 
| 


| 






ı abr 16 . den 4. Novembr. tınte liegt e 
Pfell / Womtt der —— Koͤntg vielleicht dãs 5 
n/wag Scilurus vor Zeiten gethan/da er feine 80. 
e zur Eintrach vermahner: e/ein Gebund Pfeil nahm / 
) fie fo ie zuglei auf einmal zerbrechen hieß / und da fie 
bt Eonten/ ihnen einen nachdem andern gab / da ſie hald 
- fertia worden / und damit Iehrete : daß ziwar wol ein 
fell nah dem andern gar leichte zů zerbrechen ſey / wenn 
e aber in einem Bande beyſammen wären / muͤſten fie wol 
unget rohen bleihen. Solte einMorale feyn vor die Stans 
de/ ſo ihn Concordia, einträchtig beruffen/ auch in aller möge 
Urn ra zu erhalten bemühet/ oder wenigſtens 
ver eyn ſolten / daß ihnen nichts dfenlicher ſeyn wuͤrde / 
als tan elit und Elarpnie, bie IRRRHSHR ie au glück» 
felgen Net R 


84 Don defem Hrderieo ſiehetn man öl — 
welger Gepräge im Actu alfo befihrieben ward; 

Vidi Nummum Ordinarium aureum, anno 1620. ee 
catum, In quoFridericus ftat coronatus ‚ loricatus, gladia- 
ei , DextraSceptrum, Siniftra Globumcruce fignatum ge- 

it. Averfa parte cernitur Clypeuscoronatus : Additis i in- 
ter alias vocibus: Dux Sileſiæ. 


Das iſt; Der Koͤnig ſtehet darauf in Lebensgroͤſſ / wie 

J— und Rudolphus I, auf den ihrigen / gehar⸗ 
niſcht / gekroͤnet einen Degen an der Selte / den Scepter 
in der rechten Hand/inder Linden einen Reichs⸗Apffel has 
bende. Auf dem Reversift ein gefrönter Schild / und indem 
Titul iſt unter andern auch Dux Silehiz , oder daß er fiel 
nen Hertzog in Schleften nennet / au BAT — Be 
Be nichts zu an 


| Wr Cap VI. 















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Von der Kaͤyſt 





Ferdinandi lII, III, 
Leopoldil. und Jofephi 1,58 
37. 28 RER, © ame an 
Oft Matthiam, Ferdinandus I, Ferdinandus III, Leo- 
poldus I, &hodiernus Auguftiffimus Imperator nofter 
Jofephus I, intra publicas Sileſiæ monetarias Officinas, 
prfertim Vratislavienfem,, per multos, tam aureos, 
quam argenteos multiplicis Generis Nummos ‚ex quorum, 
partim Literis ,partim Signis cognoſcimus, Sileſiæ Ducum 
eſſe, Gloriofam nominis Memoriam Pofteritati commenda- 
S. 1. Daß von diefen Herren Fein XZummus angefuͤh⸗ 
ret worden / mag wol unter andern darum gefihehen fenn/ 
weil derfelbigen eine fo groffe Quantität und zu unterfchlede» 
nen Betten gillagen worden / daß fie unmöglich rar feyn 
koͤnnen. Doch it Die gemachte Diftinetion fehr gut: dag 
nemlich / theils von diefen Muͤntzen mit dem Tieul/thellsa- 
ber mit dem Wappen zu verftehen geben / daß fie von Ihren 
Herren / deffen Bildnis fie fuͤhren als Obriffen Hergogen 
in Schleſten gefihlagen worden._ Denn fo gemein die von 
der erffen Sorte find/ ſo gar rar find die vonderandern. 
FJene find wiederum zweyerley / dei auf etlichen heift 
der Titul: e, g. Ferdinandus Il. D. G. RO.L.S.A.G.H.B. 
Rex Arc. Aus. Ma. Mo. Dux Silefiz, Ferdinand der Andere / 
von GOttes Gnaden Roͤmiſcher SUR RENNER hy | 
ei 


| 


[m 
Du A 
RR 


2 


— 


— 





leſien. er | 
Andere — gantz Andanı Zieuf / der eine folche 
Hodadrun age —— ven 3 einer / dergleichen wir gegen 
andere Hertzog und Marggraffthuͤmer noch HER — 
fen. eher lautet : “ug Ferdinandus III, D,G 
G.H.B.Rex, DuxsSilefiz. Ferdinand der Dritte/ — — 
tes Gnaden Roͤmiſcher Känfer/ allezeit Mehrer des Reichs / 
in Germanien / Ungarn und Böhmen Koͤnig / Hertzog in 
este ien. - Auf dem Revers folget der Reif: Archi Dux 
Auft, Dux B. M.M.C. T. Ertz⸗Hertzog in Oeſterreich / Her⸗ 
809 in Burgund / — in Mähren / Graff zu Tyrol / 
und diefesfo wohl auf den goldenen als filbernen Muͤntzen. 
Kurtz / auf einigen ſtehen die Worte: Dux Silefiz, nicht 
nur immediate nach dem Koͤniglichen Titul / ſondern aud) 
noch dazu auf der erften Seite. Auf andern aber ftchen fie 
gar zulegt im Titul auf dem Revers ; da dennaber Mähren 
‚auffengelaffen worden. Mir wollen das/ was wir igund 
vorgebracht / durch eine Goldene /Ferdinandill, wie inglete 
el rad F erdinandi Il. und Leopoldi u 
we 





S. 2 Unter andern faheman ae 
welche ea undBepräge/abfonderlihFer- 
dinandi II. d, A.1641. mit diefen Ducaten und Reichs⸗Tha⸗ 
lern hatten; welches wir nicht darum gedencken / als 0b vor- 
hero niemand dergleichen gethan: und ſolche Reichs⸗Oerter 
ra laffen; s Denn man: hatte EIER zum — 


ſchon von Marthia II. ob fie aleichden bier befindlichen Tief 
nicht hatten/ auch derley Müngengefeben ; fondern weil fie 
theils eben diefen befonders eingerichteten Titul führen 
theils auch und vornemlich / daB jederman nachdruͤcklich ers 
kennen möge / wie frey Herr Luck lib. & P. Cit. p. 21.98 
aeföhrieben / wenn er ſich vernehmen laͤſt: Anno 1670. ſchli⸗ 
chen in Schleſien die gantzen Gulden und halbe Gulden⸗Stuͤ⸗ 
cke nach und nach ein. Man hatte zwar bereits von gerau⸗ 
men Zeiten her / auch noch Gulden / 20. Kaͤyſer⸗Groſchen 
austrãgende gerechnet / und gezahlet; alſo / daß auch biswei⸗ 
len Ihro Kayferlihe Majeltar bey denen Fuͤrſten⸗Tagen 
‘den Modum zu zahlen einführete / und mit Gulden die Con- 
tribution und andere extraordinaire Anlagen anſagen lieſſen / 
unangefehen man in Natura noch Feine gange Gulden⸗Stuͤ⸗ 
cke oder wie man ſie im Reich nennet / Drittel/ gewöhnlich 
gebrauchet hatte. Betreffende die halben Gulden zu 10. 
Kaͤyſer⸗Groſchen / oder die anderthalb Kopffſtuͤcke / ſo konten 
ſich anfangs die gemeinen Leute und Bauren nicht allerdings 
darein richten / und von den Schleſiſchen Orts⸗Gulden oder 
5Kaͤyſergroſchen⸗ Stuͤcken unterſcheiden / alſo daß es viel 
Betruͤgereyen ſetzete / und mancher aus Unwiſſenheit einen 
halben Gulden vor einen Orths⸗Gulden —— und 
auch bey Gelegenheit wiederum dafuͤr ausgabe. Derglei⸗ 
chen vorfegliher Betrug lieff gar offtersvor/ ehe der gemei⸗ 
ne Mann dieſe Muͤntzen kennen und unterfcheiden lernete. 
Nach der Zeit und in folgenden Jahren / haben dieſe Muͤntz⸗ 
Sorten vermiſchter maſſen / gute und boͤſe / das Land Schle⸗ 
ſien uͤberſchwemmet / und ſich daher darinnen beffer befahe 
gemacht. NB. Es verſtehet Herr Lucæ durch ſeine hier be⸗ 
ſchriebene gantze und halbe Gulden / halbe und Vierthel⸗ 
Meise » Thaler / nennet aber diefe halben Reihss Thaler 
gar unbillig Gulden oder Zwey: Drittel / da unter bey⸗ 
den eine ziemliche Difference iſt ob. fehon bey Erhöhung 
des Geldes gedachte halbe Reihe Thaler auff einen Sa | 


ioie ingleichen dieein Diertel-Stücte auf 10. Sal. gefteigert 
worden. Denn daß er nicht Zweydrittel⸗Stuͤcke verflans 
den haben koͤnne / erhellet daraus 5 Weil niemand als Chur» 
Pfaltz um ſelbige Zeit derley Muͤntz⸗Sorten praͤgen laſſen 

dem aͤm erſten Chur⸗Brandenburg nachgefolget / un 

zwar 671t. Wile haͤtten denn ein Jahr vorhero ſolche Muͤn⸗ 
gen einſchleichen ſollen ? Liber dieſes / ſo handelt ja Herr Lu- 
cz von Schleſiſchen Muͤntzen / und hat ſonſt mit keinem 
Wort der Kaͤyſerlichen halben Thaler / wie ingleichen der 
Kaͤyſer⸗ und Fuͤrſtlichen Orths⸗Thaler gedacht. Er irret 
‚über dieſes auch ſehr wenn er vorglebt: derley ſo genañ⸗ 
te und geſtiegene / oder erhoͤhete halbe und gantze Gulden haͤt⸗ 
ten ſich erſt um das Jahr 1670. Ind Land geſchlichen / da fie 
laͤngſt zuvor / und zum wenigſten ſchon unter Ferdinando IT. 
‚Anno 1623. Sa Matthia II, 1614, wo nicht eher im Lande be⸗ 
Eant waren / auch zum theil ſelbſt darinne geſchlagen wor⸗ 
den / ob fihon nicht unter dem Namen gang- und halber 
Gulden /fondern halber und Orche-Thaler. Damit man 
‚aber diefem allen/ was gefaget ift/ deito eher und mehr Glau⸗ 
ben zuftellen möge : ſo halte man doch nur die von Leopoldo 
z. E Anno 1694. geſchlagene Diertel- Stüde mit denen 
3. €. von Matthiz Il.d. Anno 161 4. von Ferdinando II. d, 
Anno 1623. von Ferdinando III. d. Anno 1641, als welche 
wir bey diefer Bemerckung in Händen gehabt / gegen einan⸗ 
der /fo wird man befinden / daß ſie / wie eine Gröffe/ alfo auch 
ein Gewichte / Schrot und Korn haben, Und wird dieſem⸗ 
nad) Herr Luce entweder die Leopoldinifchen ein Viertels⸗ 
Stuͤcke / die igund vor halbe Gulden paßiren / nur Reichs⸗ 
Derthernennen / oder die alten Reichs⸗Oerther vor halbe 
Gulden annehmen muͤſſen. In Luͤmma, man wird fehen/ 
Daß die alten Reihe: Derter und die heutigen halben Gulden / 
welches auch von den halben Reihe > Thalernund Gulden⸗ 
Stuͤcken zu verfichen / einesfeyn ; und alfo 56. Jahr zum 
allerweniaften vorhero ſolche N Gulden fhon im Lande 
aa LEER 3 ge⸗ 


Me (158) 

geweſen / als fie fih nad Herrn Luc Meynung eingefhlt: 
sen ; welches über alles eine eltfame und bemerckens wuͤr⸗ 
Dige Expreflion iff / der wir uns von fo gutten Silber- 
Müngen/ dergleichen dieſe waren / durchaus nicht bedienen 
wolten / da zumal die Herren / ſo ſie prägen laſſen / Obriſte 
Hertzoge in Schlefien geweſen. Dieſe Reichs⸗Oerther / oder 
itzund ſo genañte halben Gulden / waren auch in Schleſien 
ſo bekañt / daß nach ihrer Groͤſſe und Gewichte Begraͤbnis⸗ 
Medaillen gemacht / und mit Deutſchen Worten / da doch 
ſonſt alles Lateiniſch war / darguff geſchrieben worden / was 
fie gelten ſolten / nemlich einen Reichs⸗Orth. Z. E. Auff 
der Begraͤbnis⸗Muͤntze der Hertzogin Sophie Catharine, An- 
no 1659. Vid, Infra Lib. II. - 3. $. 27. Haben ſich nun einige 
um das Jahr 1670 betruͤgen laſſen / und Stuͤcke von 5. Sgl. 
vor halhe Gulden oder Reichs⸗Oerther angenommen / ſo 
muͤſſen ſie / wie die / ſo noch zu unſerer Zeit leben / da denn 
und wenn dergleichen auch vorgeht / alles ihrer Einfalt / nicht 
aber einer unbekañten und erſt neu⸗eingefuͤhrten Sorte zu 
ſchreiben. Fragte jemand / ob denn aber kein Kaͤyſer jema⸗ 
len gantze und im Roͤmiſchen Reiche gewoͤhnliche 16. gute oder 
20. Kaͤyſer⸗Groſchen⸗Stuͤcke geſchlagen? So antworten 
wir : daß wir zwar Kaͤyſerliche Muͤntzen antreffen/ z. E. 
Ferdinandil.d. Anno 1562. Rudolphi IL von unterfchiedlichen 
Jahren / Ferdinandi II. d. Anno 1620. auf welchen die Zahl 
:60, zu finden / und zwar an unterſchiedenen Stellen / die / 
‚wenn fie ſo viel’ Kreuger andeutete / allerdings zu verſte⸗ 
hen geben wuͤrde / daß derley Stüde 20. Sgl.gelten follen;; 
allein diefe find theils viel zu ſchlecht dazu; 3. E. Ferdinan- 
diIL.cheilg aber viel zu gutt. Wolte man fie aber ja vor der⸗ 

leihen halten und Extraordinair- Müngen/weldes fie 

nd / dazu machen; fo Eönnen wir es ohn unſern Schaden 
wol gefchehen laſſen / auf ſolche Weiſe aber wurde Herr Lu- 
cæ angezogen? Paffage um deſto wenigerprobiren Fönnen. 


5.3 Da⸗ 


ER 10: DE. 3 | 
"Damit wir aber aud / wie wir oben verfpros 
Münge von diefem Känfer anführen / auf wels 







Diefes iſt eines der allerfchönften Geyraͤge bie nur auf den 
—— Thalernzufinden. Wir haben aber nichts 
zu bemerken / als den bloſſen Titul / der ſonſt niemalen/als 
nur auf denen_/ fo InSchlefien gepräget worden : (da 
denn aus.den Namen der Müng- Meifter und Stempeks 
fhneider die Müng - Officinen — ). angetrofs 

wird, Rur iſt nicht zu übergehen : daß man in dem 
ap 1 Schilde aufdem Revers den Silefifhen Adler 
nicht ſtehet; denn in dem iſten und aten Selde find die Unga⸗ 
rischen Binden / im zweyt⸗ und zten der Böhmifche Loͤw / auff 

ittel- Schild. die Oeſterreich⸗ Burgundiſche Binden. 
den 


dem N | 
ae 
Wil 








an nun dieſer Thaler nur ziven Jahr hernach verfer- 
/ algLeopoldus, die durch den Tod Hertzog George 
w ıulhelms , des letzten Piafteifhen Sürften vacant geiwordes 
nen Feuda ; Liegnitz Brieg und Wohlau als Domi- 
mus Feudorum ererbet ; und dennoch den Schlefifchen Adler 
nicheinden Wappen⸗Schild fegen laſſen; fo folget unwider⸗ 
ſprechlich / dag man die Meynung des cnrieufen Herrn Jacob 
von Meilen nicht annehmen Fönne/wenn er fi bey Erfläs 
rung eines Leopoldinifhen Thalers von Anno1öss. auf deſ⸗ 
fen Revers in dem Wappen-Schilde unterſchiedliche Adler 
nebft dem Titul: Dux Silefze vorfommen /alfo vernehmen 
laͤſt Hic notandum Leopoldum noftrum ſummo merito 
ſuo Ducis Sileſiæ Nomen fibi tribuere, cum Piafteis Omni⸗ 
N us- 





CD ER 
bus exftindis ad ipfum tanquam Bohemi= Regem, Singu- 
liSilefise Ducatus, quos il Jare Beneficiario (iſt zuiel ger 
redet. DennibreFeudawaren Feuda Oblata, und nicht ac- 
cepta ) poflederant relapfi fünt &c. und weiter unten: 
Pedi Clypei tresareole Trigonæ inferuntur, quarum prior 
Auftriam Superiorem deſignat, poſterior Comitatum Ty- 
rolenfem , media vero Silefie Ducatum , Aquila ( lunulam, 
- cum crucicula Pectori inferiptam gerente , (ſo man doch 
vergebens auf dem Thaler füchen wird ) adumbrari foli- 
tum. Syllog. Nummor, ex argent. Uncialium pag,147,148. 
denn wir haben / was den Titul anbelanget/ aus vorherges 
henden Müngen zur Gnuͤge erfehen/ Daß Leopoldi Vorfah⸗ 
ren Schlefien in diefem Fall eine befondere Ehre genüflen Taf 
fen / indem fie felbigen fo gleich nad) dem Königlichen geſetzet / 
und ſich alſo nicht nur allein diefen Titul eben ſo Wohl gez 
ben Fünnen / fondern auch wuͤrcklich / und zwar auf eine 
ſolche extraordinaire Weife gegeben haben / dag man nicht 
fagen koͤnnen Leopoldus habe fich mit mehrerem Rechte ei» 
nen Hertzog in Schlefien nennen mögen und wollen / als ſel⸗ 
ne Vorfahren. Wenigſtens ſcheinet der Kaͤyſer felbft durch 
den auf unferm Thater gefeßten Titul foldes nicht zu re- 
sardıren. Jedoch Fan allerdings auch nicht geleugnet wer⸗ 
den / daß er mehr Made und Gewalt durch die erbliche Er⸗ 
langung gedachter dreyen Fuͤrſtenthuͤmer in Schlefien bes 
kommen / als feine Anteceflores gehabt : Es Fan auch aller⸗ 
dinges in gutem Verſtand / wag von dem Titul gefagt wor: 
den/ noch eher angenommen werden/ als wern manden 
in dem unterſten Theil des Wapven - Schiides und 
zwar in dem mittelften Selde ſtehenden Adler vor den 
Schleſiſchen ausgfebt ; Denn (1.) warum hätte denn 
nun erſt nach 20. Fahren Leopoldus den Schleſtſchen Adler 
auf feine Muͤntzen ſollen ſetzen laſſen da es vorhin nicht 
geſchehen / obſchon die drey ſchoͤne Fuͤrſtenthuͤmer hme erb⸗ 
lich zugefallen? (2.) Warum ſolte denn ice" 


LI) a 
als des Landes Wappen /In welchem der Thaler geſchlagen 
worden’ wider die befante Gewohnheit den legten Plag ha⸗ 
ben? (3.) Warum hat man auf den Thalern Matthiz, 
p. 103. daaufden Revers eben dieſes Wappen / wiehler ans 
getroffen wird; item : auf den Thalern Ferdinandi II. pag. 
114. den Adler vor eine Lerche angefehen ? pag.105. (4.) Wen 
der Herr von Mellen einen Thaler von Ferdinando II. die 
erzu Wien 1652. prägen laffen/ die gewiß unter feinen Kaͤy⸗ 
ſerlichen zu ſtehen befonders verdienten / geſehen hätte; wür- 
de er / vermoͤge feines rühmlichen Fleiſſes unfehlbar remar- 
quiret Haben / daß die drey Adler / ſo mit denen auffeinen 
angeführten Thalern einerley Stelle und Gelder haben / ge⸗ 
kroͤnet ſeyn; da doch der Schleſiſche Adler durchaus Feine 
Crone haben ſoll / wie in unferm Werckchen dan und war 
wird zur Gnüge bewiefen werden. Ferner fo iſt G.) nicht 
glaͤublich / daß der Glorwuͤrdigſte Känfer / als ein Seind ale 
ler Hoffart / wegen eines Zuwachſes / der an und vor ſich 
felber zwar gar anſehnlich / jedoch in egard der groſſen Reiche 
und Länder / die er zuvor harte /und zumal fhon Herr des 
jentgen berühmten Hertzogthums war / davon die nun: 
mehr zugefallenen Fuͤrſtenthuͤmer nicht den vierdten Theil 
machten / das alte vorhin gewöhnliche und von vielen Kaͤy⸗ 
fern geführte Wappen verändern follen 2. 3a / wir ſehen 
(6.) aufunterfhiedlihen Muͤntzen / ſo Leopoldus fchon vors 
hero / alser gedachte Fuͤrſtenthuͤmer ererbet außer Schles 
fien/ als auf welchen der Titul: Dux Silefiz, nicht anzutref⸗ 
fen / undaufden Thalern die er 1695. in Tyrol ſchlagen laſſen / 
eben dieſes Gepraͤge und dieſen Adler / der alſo unmoͤglich in 
dieſem Abſehen der Schleſiſche ſeyn an. So endlich (73) damit 
nicht wenig beſtaͤrcket wird / daß Leopoldus auf feine Schleſi⸗ 
ſcheLand⸗Muͤntze gewöhnlich nicht den Schleſiſch⸗ ſondern den 
Kaͤyſerlichen Adler ſetzen laſſen / außer denen halbenRthlern / 
d.Anno 1605. wovon bald ein mehrers. Koͤñte man ung as 
ber auf den Thalern den ——— halben ——— 























als wir in Schleſien finden kͤnnen. 
6. 4. UnferLeopoldus hat auch / welches nicht zu ver⸗ 
geffen/ als Obriſter Hertzog in Schleſien / um das Jahr 
- 1659. beſondere Sorten an den Tag bringen laſſen; dem⸗ 
fih Orths⸗Gulden / oder Stüde vor 15. Kreuger 5 ſo nach 
dieſem erhöhet / und auf 17. Rreuger valviret worden / wie 
ingleihen Stüde von 6, Kreutzern / die itzund 7. Kreuger 
gelten ; worinne ihme einige Herßoge in Schlefien bald 
Hachfolgeten / wie wir an feinem Ort bemerken werden, 
Die Kaͤyſerlichen hatten gleihen Titel wie auf dem angezo⸗ 
genen Thaler 5 auf dem Revers aber den doppelten Adler 
und auf der Bruſt ein rundter mit acht Wappen gefüllter 
Schild / wobey auch nicht ein eingiger geſchweige der Schleſi⸗ 
ſche Adler anzutreffen. Mit ſothanem Gepraͤge ward einige 
Jahre continuiret / dem aber auf Die Bruſt des doppelten 
Ädlers nur ein Elein Schildchen mit dem Oſterreich⸗ und 
Burgundifhen Wappen gefeget / und währete dieſes nicht 
‚nur bis an dasEnde des Groſſen Leopoldi , fondern man fie: 
het es noch auf den Müngen unfers alfertheucrften Jofephi, 
Wobey als etwas befonderes zu bemercken / daß nad Er» 
erbung der Fuͤrſtenthuͤmer Liegnig / Brieg und Wohlau 
‚auf die zu Brieg verfertigte Sünffgrofden » Stüde un 
ter dein Käyferlihen Adler / deffen Mittel⸗Schildchen mit 
einem Zürften-Hut bedecket / iſt der Liegnigifhe Schacht⸗ Za⸗ 
gel zu befinden. Wie angenehme diefe Geldſorten geweſen / 
Bar fonderlih Herr Lucz J. c. p. 2129. zu berichten fihangeles 





arm onlaen. > | —— 
.5. Belangende diejenigen Muͤntzen / welche mit dem 
Wappen ſollen zu verſtehen geben / daß ſie von angezogenen 
Kayſern als Hertzogen in Schleſien geſchlagen worden ä — | 

J 


% (163) * Bi 

Fohten felbige aud) auf are suclen Zul erfaht werden; 
einmal / wenn der. Schleſiſche Adler unter andern In einem 
Selde des Wappen» Schildes ſtuͤnde; und denn wenn er 
alleine ohne einig anderes Wappen gefunden würde. Die 
fegtere Sorte gehörete ohne Zweifel vornemlih und alten 
hieher / wiewol aud die erfte niche überrgangen werden müffe/ 
wenn man: felbige nur erſt ohne Widerrede zeigen koñte. 
Denn gefest/ daß nad Kaͤyſerlicher Intention der Schlefifche 
Adler manchmal mit unter den andern Wappen ſtehen follte/ 
fan man doch nicht eigentlich behaupten/ wenn ſolches geſche⸗ 
ben / und welches der Schleſiſche Adler ſeyn follte , angefe- 
hen die Stempelfchneider bißweilen etwas zugefeget / was 
niche da ſeyn ſoll / bißwellen aber die Merckmale / wodurch 
3. E. ein Adler vor dem andern zu erkennen waͤre / gantz 
weg gelaſſen. Sollte man gleid) auf einigen Kaͤyſerlichen 
Zhalern den fo genahten halben Monden an einem Adler 
finden / fo ung noch nicht begegnet / Fünte man gleichwol 
noch zweifeln/ ob ſolches der Schleſiſche oder Erainifche fey ? 
Wiewol auch in Fürftens Wappen⸗Buche / part. 6, 
— dem Tyroliſchen Adler ein ſolcher halber Monden 
engelegetworden. In welchem Orte denn gar beſonders 
u mercken / daß das Infigne von Schleſten gar mit einander 
the einmal anzutreffen / wie ingleihen das Maͤhriſche / wo⸗ 
durch zur Genüge angedeutet wird / dag man Schlefien und 
Mähren als der Eron Böhmen Pertinentien zugleid) unter 
dem Boͤhmiſchen Leuen habe wollen begriffen wiflen/ ſo auch 
| ni nn Müngen geſchehen zu ſeyn nicht unbillig geglaubet 


$. 6. Aber es wird über diefes auch ſchwer fallen / ſol⸗ 

che Muͤntzen vorzubringen: auf welchen der Schleſiſche 

Adler allein zu ſehen; Denn man hat ja freylich wol z. E. 

Ducaten / und Silber⸗Groſchen / auf deren einen Seite das 
Bildnis Ferdinandi II. und Br Titul: Ferd. en G. 
m 2 om, 


Rom.l. $. A.G.H, Bo, RexD. S. und auf dem Revers der 
Schleſiſche Adler allein mit der Binde und dem Ereuglein/ 
doch ohne die Lilten nebft der Limfehrifft: Mone, nova. aur. 
(arg.)Sil. 1622, 1623, angetroffen werden ; ſo / daß man 
meynen füllte / diefes waren Müngen/ die allein und beſon⸗ 
ders follten als füldhe/ Dievon F erdinando II. tanguam Su- 
premo Silefie Duce ‚ herrühreten / betrachtet werden. A⸗ 
ber wir werden unten Lib. VI. Cap. 4. ſehen daß der Autor 
ſolche ſelbſt nicht vor Kaͤyſerlich / fondern vor derley Müngen 
ausgeben wird / die Sürften und Stande Ihro Kaͤyſerll⸗ 
chen Majeſtaͤt zu Ehren / die fie wiederum nad) verjagtem 
Friderico zu ihrem Landes⸗Vater befommen/prägenlaffen. 
Wollte man einwenden / man hatte doch gleichwol guch außer 
denen angefuͤhrten Silber⸗Groſchen oder Drey⸗Kreutzern / 
auf welchen voriges Bildnis und Titul: Ferd.Il. D.G.R.Im. 
Sem. A.1622. auf demReversaber der Schleſiſche Adler/iwie 
zuvor und der Titul: Mo.nov.Arg. Glogoviz1.C:zu fehen/ 
daher man alfo von dieſem deſto gewifler fagen koͤnne / er 
fen von Ferdinando als einem Obriſten Hertzoge geſchlagen 
worden ; fo koͤñte geantwortet werden :_der Kaͤhſer wäre 
hier nicht fo wohl als Obrifter Hertzog in Schleſien / fondern 
alsein Hertzog zu Slogan zu regardiren/ wie dennaud) Fer- 
dinandus IIL zu Teſchen / als ein Hertzog zu Teſchen einige 
Müngen verfertigen laſſen wie wir unfenLib. IL verneh⸗ 
men werden.  S$n welchem Abiehen wir denn auch diefer 
Groſchen / als ſolcher die von Hergogen zu Glogau herkom⸗ 
men/l.c. cap.VIL gedacht haben. | 


S.7. Diefe unſrige Meynung beftätigen nicht nur die 
hauftenwelfe in Schlefien von nur bemeldten Kaͤyſern ges 
ſchlagene Müngen/ auf welchen allen der Kaͤyſerliche Adler 
angetroffen wird / fondern auch ein kuͤpfferner Rait- oder 
Red Pfennig/von welchem man auch nicht einmal zweifeln - 
kan / dag er füllte im Lande fegn verfertiger worden, ge 

| er 


> 








Te — — — — VIE 
g * =” 





Seite ftehet ein bioffen Ca teinifches F. als der Ini- 

abe des Namens Ferdinandi; über diefem die 

Cror A neben ibm dfe getheilte Jahrzahl 1624, 
mſchrifft: Im FÜRSTENTUmB,. SCHLESIEN,, 
andern der Kaͤyſerliche Adler C da doch/wenn man 
ich des Schleſiſchen bedienen wollen / ſolcher allerdings auf 
derley Muͤntze hätte geſetzt werden ſollen wie Rudolphus ge» 
than Vid, füp.Cap.IV,. mit dem Defterrelhifhen Wappen auf 
der Bruſt / welches der Ertzhertzogliche Hut bedecket mit die 
fer Umſchrifft: Rait PFENNIG DER CAMMERBUCHAL- 


Terence 
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6.8 5 Fan man auch nicht ſagen / daß dieſe Her⸗ 
renals Obrifte Hertzoge in Schlefien gar keine Muͤntzen mit 
dem Schleſiſchen Adler verfertigen laſſen / denn ob ſolches 
zwar ſchwerlich / oder auch wol gar nicht von andern wird 
Eönnen gefaget Werden / fd finden wir ſolchen doch auf einer 
Sorte von halben Reihsthalern und zwar an der hoͤchſten 
- Ehren Stelle nemlid auf der Bruft des Kaͤyſerlichen 
Adlers in. der Mitte des doppelten Ungariſch⸗ und Boͤhmi⸗ 
ſchen Wappens / die wir Deswegen beyfeßen. — 


Tob. 2 \) (2) | ; 


Außer dieſen fiehet man auch den Schleſiſchen Adler auf de⸗ 
nen ſo genañten halben ——— oder Dreyern ſehr haͤuffig 
Di ' : 


‚Seo 







ar E 


Tab. ( 











— — (66) — 
3. E. auf den Leopoldinifigen A Anno 16 77. da der € ſche 
neben dem Kaͤyſerlichen ſtehet. Unter andern aber verdies 
Ihn berfegen/ wel nit ale Inder Stehite Si) da 5* 
erſe ni ein der Schleſiſche 
ſo vornehme Stelle hat und der Oeſterreidſchen Binde / die 
wir vorhero noch niemalen von einem Kaͤyſer als 
Hertzoge in Schleſien / auff einer Schleſiſchen Münge/ auf 
— Weiſe / wie bier Fbeet / angetroffen / zur Rechten 
het / ſondern auch weil das F. uns noch immer der vr 
angemerckten Gewohnheit der alten Boͤhmiſchen Könige er⸗ 
* / die bloß den Initial-Buchffaben ihres Namens auff 
die Schleſiſche n geſetzet; und endlich * weil a⸗ 
ber dieſes alles hier ſtatt der KRänferlichen ‚oder Boͤhmiſchen 
Erone ein gürften-Hut gefehen wird / dag man fagen kan / 
diefer Nummus zeige vollfommen / obgleich der Titul eben 
nicht daſtehet / daß er von dem Kaͤyſer als ——— er 
in — gepraͤget worden. 










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i : \ 
RR. \ F 
Tab, 2 2, #4 
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hro itzt gti Fitrede KSayſeruich 
—— a unfer theurefter Landes- Barer * 
ſich / wie bon oben bemercket / Dero Glorwuͤrdigſten Herr 
Vater / was das Gepraͤge auf ihren Schleſiſchen Muͤn⸗ gen | 
| anbetrifft völlig conformiret / wie hieraus zu ſehen. 


GoOtt helffe / daß man inSchtefi ien als ineinem 

plo Monetz viel und lange Fahre Diefem unſrem wuͤrcklich 

Allergnaͤdigſten Kayſer zu Ehren verfertigte Gluͤckwuͤn⸗ 
f$ungg-Medaillen ſehen⸗/ unfer Hertz aber ſelbſt eine Din: 


= (167) * 
ufweldher man das Bildnis ihrer Mujeftät ge 
mit der fe: Bes Timore_. * 













5.70 Endlich mag diefe Kaͤyſerliche im Hertzogthum 
Schleſie te Muͤntzen ein curieufer Thaler Ferdinan- 
di IL. befaylüffen. Wir geben ihm billig diefen Titul / weil auf 
— — Kayſer auf eine uner hoͤrte Weiſe zweymal Dux 
llefz , Hertzog in Schleſien / genennet wird / nemlich auff 
dem Aunñd Reyers, oder auf beyden Seiten / denn ſo muß 
— Kecburs Archi Das AUSTRUDUE. Da 
Silef. Ferdinandus der Andere von Gottes Gnaden ertwehl 
ter Römifcher Kaͤyſer allezeit Bermehrer des Reis in Ger; 

manien/ Ungarn/ und Böhmen König/ Hertzog In Schleſi⸗ 
en / Erg: Hergog zu Oeſterreich Herzog zu Burgund und 
Schleſien. A ie Di 
Ob nun wohl ohne allen Zweifel dem Müng- Meiſter 
diefe Curiofität einig und alleine zuzuſchreiben / der vielleicht 
zweyerley Stempel gebraucht/ baben wir dennoch ſolchen 
‚<haler als etwasbefonderesanführenwollen. — 
VUbrigens wird es der geneigte Lefer nicht übel deuten / 
dag wir unsbey Erklaͤrung bißher angeführten unfer Vor⸗ 
haben abziefender Kayſerlicher Müngen fehr Furg aufge: 
halten ; angefehen was den Titul: Hertzog in Schlefien 
anbelanger; und das Wappen ; fo werden dieſe zu ihrer 
a ſchon wieder vorfommen; das übrige aber gehoͤret 
ells indie Oeſterreichiſche /theils Kaͤyſerliche Hiſtorie / mit 
welcher wir igund nichts zu thun haben ; auch wenn es ja 
nöthig gewelen Herr Jacob von Mellen inobenangeführten 
ſchoͤnen Werde fo zu Hamburg 1696. in Quarto ang 
Lrlcht kommen / uns der Mühe (don ' 
Mn RU LRDEETREN -IEEDERUOUENT- 


SION CE | 
SCE- 





| N | 
Handelt von den Müngen der 
Gchleſiſchen ggertzgge. 


Vom Hecht / fo die Pertzoge in 
S&chleſien zu mungen 
* h aben. | 

Us illud antiquisfimi Silefiorum Duces non A Suprerktis 

ſuis Ducibusque Bohemorum Regibus indultum_, 

fed natur Libertatis jure pofederunt : Jam tum 

‚ habentes , cum à Polonis recedentes , ad Boemoös 

“ tranfirent , quorum Regibus fponte fra fe fubjicien- 

tes, non fimul jura füa, priora quævis, alieno arbitrio 


fubjecerunt, fed interalia, quibus antea gaudebant,, fingil- 
latım jus circa monetam fibi refervabant , nullo prlio vi- 


l, 





Bu a. 1l. ES VE nn 
&i, legenulla , nifi quam fibi tandem ponebant ipfis, fola ini- 
ti Pa&ti Conditione, Vafallı Bohemicorum Regum. Idque- 
jus hereditarium ex Piafteo fangvine fuperftites, Lignicen- 
fium & Brigenfium Duces omnes, donec ftirpem ſuam fini- 
rent, — & propagaverunt. Hoc vel ignorabant, 
vel ſe noſſe diſſimulabant olim ſupremo Silefiorum Ærario 
Præfecti mutationem intendentes, utBoemorum Rex, tan- 
uam Sileſiorum Dux Supremus, Ducibus Piaſtæis vel aufer- 
ret, vel circumcideret Poteſtatem hactenus circa Num- 
mos permiſſam; cujus illos magis Uſurpatores, quam Pof- 
ſeſſores ſtatuere non verebantur. At nihil eorum, quæ 
cupiebant, obtinebant, reprehenfionem potius meriti, quod 
Duces illos evidentiſſimo jure ſuo prudenter utentes accu- 
fando fe ipfos reddidiſſent accufabiles. Cæteri Sileſiorum 
Duces exteri non Indigen& ‚non pari eoque Congenito; fed 
a Bohemorum Regibus ‚tanquam Supremis Silefie Ducibus 
ad certas leges concef[o , cırca Monetam jure gaudent : 
Etfi non omnes eodem , quo per füos Avos acquufto gau- 
debant Piaftei Duces, - ur 


5. 1. Ob dle erften Piafteifhen Herkoge in Schlefien 
Boleslaus, Mieslaus und Conradus das Jus monetandi als ges 
bohrne Souveraine Pringen exerciret/ und es ihnen alfo an⸗ 
geboren a weſen / wieallbierdavor gehalten wird ; oder 
aber / ob fie ſolches als nunmehrige freye Reichs⸗Fuͤrſten / 
wovor fieder Herr Autor hält/diefie durch erblihe Erlan⸗ 
gung Schlefieng als eines vacanten Feudiund Membri Ro- 
manilmperü durch Hülffe desdamaligen Kaͤyſers Friderici 
werden uͤberkommen und ſich deflen wie billig angemaflet? 
überlaffen wir andern zu unterfuchen. Dem fey aber wie: 
ibm wolle / ſo iſt undbleiber doch gewiß / daß fie dieſes . ges’ 
‚habt / welches fie ſich auch bey der Ergebung an Böhmen 
unter andernreferviret/ und mit Rechte referviren Eönnenz 
weil / wie oben erinnere / ihre — Feuda Oblata —— 

ero⸗ 







derowegen fie auch eigentlich zu reden nicht Valalli , wenn Va- 
zequali feedere Conjundti durd) die Ergebung an Böhmen 
worden! welcherley Vafalli und Subditi diejenigen durchaus 
nicht find / die ihre Feuda empfangen/ und deßwegen potefta- 
tem abfolutam und zwar de Jure a Superiore über ſich Teiden 


und erkennen müflen. 


6. 2. Wollte man einwenden / es hätten vielleicht 
dieſe Hergoge wie anderer alfo auch dieſes Rechts ſich bege⸗ 
ben ; und ob fie gleich wie vorhin / muͤntzen mögen / ſo ſey 
es doch nicht aus einem Erb⸗Recht ſondern nur Conceflione 
Regia geſchehen? fo dienet zur Antwort: daß ob man ſchon 
nicht laͤugnen koͤnne wie Johannes Hertzog zuSteinau in 
Literis homagialibus de Anno1336. Montags nad) Mariæ 
Reinigung fich ausdrücklich des Juris Patronatus Ecclefia- 
rum , Feudorum , Jurisdi£tionum, Monetarum &c. beges 
ben: fo befinden wir doch dergleichen bey Feinemandern ;uumd- 
ſoes auch ein anderer mehr gethan haͤtte / mögen doch derley 
fingulariffima Exempla, die ich weiß nicht was vor Raifon 
um Grunde koͤnnen gehabt haben /den andern zum wenig⸗ 
dien nicht præjudicirlich feyn. Wir wollen ſtatt vieler andern: 
nur den Lehns⸗Brieff des Koniges Johannis den errBoleslaolll. 
zur Liegnitz Anno 1329. ertheilet und zwar weil er allzu⸗ 
Weitläufftig diefe wenige und bieher gehörige Worte ſetzen: 
Gelobin mit unfin trewin on alle Argelift von unſir 
Erbin und Nachkomlingen zulaßin und behaldin ge: 
gen aller Meniclich. Behy allin eren Rechten und 
bei allir Sreyhent und Nutzen alß ſy oben ſten und in 
welcher Wehſe das an ſy komen und Procht iſt von 
‚ihren Vorfahren und nicht hindir Ez ſey an Man⸗ 
ſchafft / Gulde Zinſen / Zollen / Gerichten Dem En ' 
| riften | 


Cl) * | 
riften und dem nydirften in Burgen Steten Dörf- 
fern und auff den Landen allirhand Bergwerck an 
Golde Silber Bley Zin adir wy das Ertz genant 
ſey. Muntzen / Pfaffen / Cloſtern / Monchhet: 
ten / Kirchlehn / Juden / adir Witban waren daz 
leytt 2c, gegebin zu Breßlau do man zalt von Chriſts 
Gebort Dreyzehen Hundert Jahr / darnach in dem 
Rewnd und zwantzigſten Johre an dem neſten Din⸗ 
ſtag nach des heiligen Creutztag als es funden 
ward. (Creutzerfindung.) ee 
83 Wie man deffen ungeacht aber dennoch den 
Liegnitz⸗Briegiſchen Hertzogen Diefes Recht — wol⸗ 
len: Ihnen auch das Muͤntzen wuͤrcklich verbothen worden; 
fie aber ihr Recht wider ihre falſche Angeber defendiret und 
am Käyferlihen Hofe erhalten /werden wir angebörlgem 
Orte vernehmen. _ Segen nur fo viel bey; daß die übrigen 
Hertzoge in Schleſien / die denen Piaſteiſchen inihren vacan- 
ten Feudis entweder Tit. Emtionis vel Donationis gefolget 
(wo fie anders alle das Jus Monetandi zugleid) erhalten / wel; 
ches ihrer etliche / wenigſtens / fo viel wir erfahren koͤn⸗ 
‚nen / noch nicht exerciret /) ſolches freylich nicht anders als 
Conceffione haben koͤnnen allermaßen es die Beſchaffenheit 
ihrer Feudorum auch nicht anders zulaͤſt. 

8 4. Mit dem Muͤntz⸗Recht der Biſchofe in Breßlau 
hat es eine gar andere Bewandnis; den ob ſchon dieſe durch 
Erlangung des Neußiſchen Gebiethes Fuͤrſten in Schleſien 
worden, So erlangten fie doch auch wie ihr Fuͤrſtenthum / 
alſo das Recht zu muͤntzen von denen Piafteifhen Fuͤrſten. 


Im Actu hieß es: | 
Unter allen a Biſchoffen bafTho- 
2 | masl, 





u an Du Me 
mas I. Coslerogus von dem Schlefiihen Hertzoge 
Henrico Pio das Miüng-Recht im 1240. Jahr vor 
fi) und feine Nachfolger mit dem Neißifchen Land 
und andern Fuͤrſtl. Serechtigfeiten empfangen. Es 
hat aber fo viel mir bewuſt / von derfelben Zeit an/bis 
auff des Kaͤyſers Maximiliani Regierung fein Breß- 
lauiſcher Biſchoff einige Muͤntze fchlagenlaffen ; viel- 
leicht weil dazumahl / auſſer Heller und Groſchen ma⸗ 
chen zu laſſen fo wohl in dieſen als andern Ländern 
nicht gewoͤhnlich geweſen: auch die Biſchoͤffe / bey 
denen noch nicht in Gang gebrachten Bergwercken 
ſchlechten Vortheil erlangen koͤnnen. Denn obgleich 
etliche gar Eleine und dünne Helle noch zuweilen ange⸗ 
froffen werden / worauff ein Biſchoffs-Habit zu 
fhauen: So kan man doc) ohne Zweifel Fein Urtheil 
faͤllen / daß fie von einem Breßlauifchen Bilchoffe/der 
por des Kaͤyſers Maximiliani J. Zeiten gelebet/ her⸗ 
kommen. Zwar weilunter denen Breßlauifchen Bi⸗ 
fchofflichen Muͤntzen Feine ältere/ als des Johannis V. 
Turfonisgufinden; Sind etliche aufdie Gedancken 
fommen/ Daß allererft der oben erwehnte Känfer Ma- 
ximilianus1.d08 erfte Recht denen Breßlauifchen Bi⸗ 
fchöffen verlieben : Allein dieſen Irrthum widerlegen 
nicht allein desobgedachten Hertzogs Henrici Pü weit _ 
aͤlteres fondern auch des Känfers Maximiliani J ab- 
fonderlich wegen der Muͤntzen denen Baal eh | 

| y | iſchoͤf⸗ 












in 
Bilchöfen ertheiltesPrivilegium, welches alſererſt im 
1515. Jahr verferkigef worden. | 


ke 


5 Das Bißthum zu Breßlau fo vorhero in Teldlt: 
chem Stande war / geriech durch Uberkommung des Neißt- 
ſchen Geblets von Jaroslao Henrici Pi Vaters Bruder / der 
auch dafelbft/ wiewohlnur eine ſehr Furge gelebt Biſchoffs⸗ 
Wuͤrde bekleidete / nebſt andern nad diefem empfangenen 
Donationen befonders aber durch Anfauff des Grotgaufe 
ſchen Landes zu ſolchem Reichthum / daß man esin-Regard 
aller andern in gantz Teutſchland das Goldene nennete; 
welches zu beweiſen nicht ſchwer waͤre / aber bey unſerm 
Vorhaben unnoͤthig iſt. So viel ſetzen wir nur bey: daß 
dieſes unter allen Teutſchen Biſchoffthuͤmern die mehreſten 
Annaten giebt / und am hoͤchſten geſchaͤtzt worden / Vid. Lau- 
rentii Banck Taxam S. Cancellari Apoſtolicæ p.240. Wir 
befümmern ung vielmehr eigentlich zu erfahren / von wem 
und wenn diefe Biſchoffe über ihr Bißthum das Jus Duca- 
je und befonders das Recht zu Müngen erhalten? In dem 
Au , wie aus vorhergehenden Worten zur Genuͤge er- 
heifet/ und fonft insgemein / wird davor gehalten/ daß Hen- 
ricus Pius der II. deriey Recht dem Biſchoff Thomz und 
zwar 1240, ertheilet. Zum Grunde diefer Meynung füh; 
vet man einen Haupt» Brief aus Schickfufio an/der Libg. 
cap, I. p.2.3. alfö lautet: _ vs 
| Nos Henricus Dux Silefie , Cracovie & Sandomiriz, 
meditantes &follicitärevolventes indagine,qualiter perNos & 
noſtros progenitores, Ecclefia B, Johannis ın Vratislavia, nec . 
_ non bona pofleffionis ipfius Ecclefix, atque Monafteriorum a- 

liorumque piorum locorum pofleffiones & pradia, que eidem 
- Epifcopatui ſunt ſubjecta, multi formibus ab diverfis Injuriis, 
preflüris, & Gravaminibus infinitis in noftr& Salutis difpen- 
‚dium, hadtenus fuerunt defolata : quorum etiam damnorum 
‚zftimationem, propter infinitate ipforum, ad certam nn pof- 
hr umus 


_ (a) # « 








fumus reducere quantitatem. Infatisfattionem Dominorum 
ipforum & reftaurationem Violentiarum illatarumtam Perfo- 


nisquam pradiis fupra didtis,pro Salute animæ noſtræ acpro- 
genitorum noftrorum inremisfionem Peccatorum , quæ qua- 
cunque temeritate commifimus, in bona valetudine mentis 
noſtræ de Confilio & Confenfu Baronumnoftrorum damus, 
conferimus,&liberaliter elargimur omnibus pofleffionibus,Ci- 
vitatibus, vicis ‚villis, omnibusg; prædiis, tam rufticis quam ur- 
banis,puram perfectam & integram libertatem ab omnibus 
Servitus Teutonici Juris atg; Polonici, ab omnibus angariis, & 
parangariis, Colle&tis pariter & Vecturis, & aliis — cunq; 
vexationibus, quocunque nomine cenfeantur. Liberamuset- 


Jam expreſſe & nominatim terram Niſſenſem & Othmoucho- 


vienſem, nec non & alia bona Ecclefiaftica in Vratislavienfi 
Diœceſi conftiruta, ab omnibus fervitüs ſupradictis. 


Renunciantesex nune pronobis noftrisque Hæredibus 


& Succeſſoribus quibuscunque tam ex Teftamento, quam ab 
inteſtato a | 

bis competebat in poffeffionibus füpra dictis, conferentes e- 
tiam Vratislayienfi Ecclefie Dominium, Jurisdietionem & Fa- 
eultatem majoris judicii ſuper Caufis Sangvinum & fpeciali- 
ter füper omnibus Caufis majoribus,qua Jus Ducalehadtenus 
contingebant. Gonferentes etiam eidem libertatem in Terra 
Niffenti prædicta & Othmouchovienfi tam in judicibus, quam- 
moneta, volentes, ut Epifcopi, qui pro Tempore fuerint in i- 
bidem plenum Dominium perfettumque in omnibus habeant' 
jus ducale. Ad executionem autem omnium prædictorum, 


ne prædicta noſtra Voluntas & pium arbitrium aliqualiter vio- 


fetur, in pofleffionem omnium predictorum ipfum Epifco- 
pum ejusque Nuncios feu jurium procuratores per Sub-Came- 
rarium noftrum in corporalem Pofleffionem fecimus induci, 


Reſtituimus infuper Eccleſiæ Vratislavienfi Bandlowitz 


cum toto diftrietu ‚ficut Epifcopus prius poflidebat, quod ve 
Ä | | en, 


us,omniJurisdietioni & Juriducali quod no- 





(175) 

enter abftuleramus eidem; Nec non omnes poflefliones & 
prædia, qua per Patrem feu Patruum vel per nos vitæ noſtræ 
temporibusindebitefueruntoccupata, In cujus rei Teftimo- 
nium &evidentiam plenıorem , a literas feribi juſſi⸗ 
mus, noftri Sigilli munimine roboratas, Actum Vratislaviz 
Anno Domini M CC XL. Przfentibus his: Bernhardo Præ- 

ofito Mifnenfi& Cancellario noftro Nonckero Palatinono- 
een Simone Gallico, Henrico de Wifenbergk, Polizone de 
Schellenwaldo, Schambariode Schildbergk, Gunthero de Bie= 
berftein, Ragufio de Bogrell, Petro Stofchowiz, Wernhero de 
Legnitz, Pifilhero Colneri, Jaroslao de Habersdorff, Budowi- 
gio Copatfchin, Rafcone Dremlingk &aliis quam pluribus fi- 
dedignis. Datumper Manum LudoviciProto-Notariinoftri 
in VigiliaB, Johannis Baptift. | | | 


Wir haben mit Fleiß den gangen Brief hergeſetzet / da⸗ 
mie der Leſer unfere hierüber habende Meynung deſto leich⸗ 
ter erkennen möge. Deñ nun kommt es auf die Sragean: 
Ob dieſer Brief von Henrico II. fonft Pio geſtellet worden? 
oder ob von Henrico Probo ſonſt Quarto? Dle / wie von vier 
len geſchehen / gantz und gar nicht vor ein Subjetum zu hal⸗ 
ten ; allermaſſen Henricus Pius, Probi Groß-Bater gewe⸗ 
fen. Uns beliebet das legte. _ Damit aber nicht etwan je- 
mand denen dörffte/ wir Chaten fü vielen wadern Maͤn⸗ 
nern unrecht: dag wir von ihrer allgemeinen Meynung 
abweichen / und welches umfehlbar daraus fülget / eines Irr⸗ 
thums befchuldigten : fo bitten wir/unfere Grunde wider 
ben Brief aus ihme felbft genommen / auffrichtig zu ev» 

egen. x SUR z A 
86 Wir eignen diefen Brief nicht Henrico Pio, ſon⸗ 
dern Probo deffen Endel zu/ und beweifen ſolches aus dem 
Briefe ſelbſt / und zwar 1. aus dem Titul: der Autor nen⸗ 
netfih : Ducem Sileſiæ Cracovie & Sandomirie. Wenn 
ift Henricus Pius Hertzog zu Cracau und Sandomir sn 

en? 


a 
fen ? Sein Bater Henricus Barbatus war es wol einmal: 


dennihm wurde wegen: dev vielen Unkoſten / die er Boleslai | 


Pudici des: unmuͤndigen Prince von Eracaw und Sandomir 
halben aufiwenden muſte / auf die Zeit feines Lebens) ſo fich 
auf 5. Jahr erffreckte / das Eracauifche Gebiethe nebft der 
Dber ; Herrfhafft abgetreten ; aber erließ auchdiefe/ um 


Stieden mit Conrado. zu machen / nach der Preuſiſchen 


Schlacht fahren/ ober ſchon das Land oder Eracauifche Ges 
biete ee Vid. Crom, lıb. 8. Corp, Polon. Tom. I. Pag; 534. 
& ſeq. wie denn auch nur auf diefe Weiſe Michovius vers 


ſtanden werden kan / wennergefchrieben: Henrici cum Bar- 


ba Auctoritas, ex tutoria Boleslai Pudici plurimum crevit; 


Nam eo Tempore Monarcham Polonie & Ducem Craco- 


vienfem Sandomiriz majoris Polonie & Silefie fe titulavit & 
prædictos Ducatusin Pace gubernavit, apud Piſtor. Tom,ll. 


p-89. Der rechte Erbeund Hergog zu Craeau und Sando⸗ 


inir war Boleslaus Pudicus, der noch vor dem Tode Henri- 


ciBarbati dag Regiment antrat / ober fich gleich Henricum 


zum Tutore ausbat /weil er noch nicht mündig ‚und aller» 


erft drenzehn Jahr alt war. Lind diefes führeteer auch zu 


Henrici Pii Zeiten und lange nach deffen Tode/ wie hat alfo 


Henricus Pius Hergog zu Eracau und Sandomir feyn/ und 
ſich davon fihreiben koͤnnen? Die Länder fo Henricus Barba- 
tus feinem Erben hinterließ / waren: Nieder - Schlefien/ 
Groß-Pohlen und Laußnitz. Vid. Henel. Breslog. Cap. V. 
p-36. bat alfo der Curiofüs Silefius feine Curiofität ſchlecht bes 


wiefen / wenn er in feinen Anmerckungen über Licht? 


fterns Schlefifche Sürften: Erone Pag. 179. 8. 64. 001% 


‚giebt : Henricus Pius habe ſich Poloniæ, Cracoviz: & Sen- 
domiriæ Ducem gefihrieben. Vielleicht hat ihn unfer.alter 
Brief/ weiter ſich auf ſolche beruffet/ auch verfuͤhret. Was 
nun Henrico Pio nicht zufam / konte fein Enckel Henricus 


Probus mit allem Rechte thun 5; Denn ale Lefcus der 


Schwartze / 


RT) 

Schwartze / er Regent in an daran em a 
ten zwar einiae Magn agnaten an beiten ſtatt Den Hertzog Do- 
ee in der’ Mafau : andere aber und Infonderheit die 
Eracauer Henricum Probum , der aud) von Breßlau bins 
Da eine, verjagte / und die Huldigung annahm: 
Und ob Ihm ſchon Cracau von Vladislao Lodtico entzogen 
ward / brachte er doch füldes durch Henricum Craflum zu 
Llegnitz wieder an ſich. Vid. Cromer. apud Piftor, Tom. IL, 
‚572. Daher heiffet auch auffeinemMonument fn der Creutz⸗ 
Ss e zu Breßlau auf den Dohm / die er 1288. gefkiffter/ 
der Titul : Henricus IV. Cogn, Probus. D, Sil.Dom.Vrat, 
Cracoviz & Sandomirix. Vid, Schickf, Chronic.lib,.1. C. 24. 
Pag. 64. | En: ; 
—— Weil der Autor fein und ſeiner Progenitorum ges 
denckt / ſo die Guͤtter des Bißthums hart und unbeſchreib⸗ 
lich / ja unerſetzlich gedruckt haͤtten; wie fan dag Henricus 
Pius geſchrieben haben / da er etwan drey Jahr nach des Va⸗ 
ters Tode regieret / und feine eigene Pietaͤt auch der heiligen: 
Sedewig füldies nimmermehr zugelaffen ; wie denn. ders 
gleichen von Henrico Pio bey feinem Autore erzehlet wird, 
Lind wer follen denn dieſes feine Progenitores geweſen feyn? 
da/ wie ſchon erwehnet / feines Vaters Bruder Jaroslaus Als 
Lee a8 Bißthum Civitatibus Vicis & Villis &c, bee 
— ————— EN SR 


3. Well des. Teutfhen Rechtes Meldung geſchlehet; 
Diefes war zu Breßlau bey Henrici Pii Zeiten 9 beein 
gefuͤhret / ob fehon fein Vater Henricus Barbarus mit dieſem 
einige Städte und befonders Loͤwenberg verfehen: fondern/ 
als Henricus der II. fein Sohn mit feinem Bruder Boles- 
lao Calvo oder Szvo taufchen/umd vor dag Lregniatfye das 
Breßlauifhe Territorium annehmen mufte; fo war er bes 
mühet/ Die Stadt Breßlau durch das Teutfhe oder Mag. 
deburgiſche Recht / well fich ig Teutſche — 





— —67— 
hinziehen laflen / als auch geſchehen zu verbeflern/ fö An- 
no 1245. und alfo vier Fahr nad) Henrici Pü Tode Ins Were 
gerichtet worden. Vid. Schickf.lib. IL p. 146. 


4. Erwehnet der Autor feiner Hæredum & Succeflo- 
rum tam ex Teftamento, quam ab inteftato venientium„ 
Diefe Redens: Arch ſchicket fih nicht wohl vor Henricum 
Pium als der vier Söhne hinterließ / und alfo feine Erben 
ſchon wuſte; aber wohl wor Henricum Probum als der mit 
feiner Gemahlin Mechtilda Ottonis Longi-Marchionis Bran- 
denb. feine Kinder gezeuget / daß es alfo bey ihm wohl eines 
Teftaments bedurfft haͤtte / ſo er auch wuͤrcklich gemacht / und 
darinnen Præmislao Duci Majoris Poloniæ Gracovienſem 
& Sendomirienſem ditionem legiret haben ſoll / wie Crome⸗ 
rus l. c. vorgfebt ; der vorhero die Urſache / warum Henricus 
ohne Erben verſtorben mit dieſen Worten angedeutet: Ni- 
mia Opum Cupiditate flagrabat, quas tamen juſta Divini 
Numinis vindicta poſtea alienis, cum ſuo hæréde careret, 
reliquit. pag. 567. 

5. Weilder Herkog alle Guͤtter wieder zu geben ver⸗ 
ſpricht; fo er / fein Bater / oder Vaters Bruder indebite 
occupirethätten. Das kan Henricus Pius nimmermeht ges 
han haben! Denn wenn bat erund fein Bater den Biſchoͤf⸗ 
fen etwas genommen ? Welcher von feines Baters Brit 
dern hat es aethan? Diefer warenvier: Boleslaus , Jaros- 
laus, Conradus und Johannes ; Boleslaus ſtarb noch vordem 
Tode feines Baters Boleslai Altı , wie ingleichen Conradus 





und Johannes. Und alfofan man diefe mit einiger Occu- 


pirungder Blſchoͤflichen Gütter mit Rechte nicht beſchuldi⸗ 
digen / als die vielleicht ſchon eher zu Staub und Aſche ale das 
Bißthum mit Guͤttern bereichert worden / wie haͤtten fie et- 
was davon nehmen koͤnnen? Muͤſte alſo Jaroslaus der Bi⸗ 
—— — fromme Patruus ſeyn; quis talia fando 
nperet ä xiſu? So abſurde aber / als alles heraus — 
— enn 


"RANGE «MN 
wenn man durch den gedachten Hertzog / Henricum Pium 
verftehen will / fo. gar fehr wohl und deſto beffer ſchickt ſich die: 
ſes auf Henricum Probum. Denn man leſe nur Crom.Lib, 
X. deOrig. & Rebusg. Polon.Corp. Polon. Tom.2. p.567.feq. 
undandere/ fo wird man fehen / wie erſchrecklich vor feine 
vfon Henricusnondum Probus mit dem Biſchoffe Tho- 
ma I. umgegangen: wie er ihn nicht nur aller feiner Gut: 
ter: beraubet / fondern fü gar Ind Exilium gejaget/ In wel 
chem er ſich alleine ganser fünff Jahre lang zu Ratibor bey 
Hergog Cafimiro aufgehalten. Denn ob gleich IndenScho- 
fs Silef. Hen. Ren. cap. 8. p.80. ausdrücklich ffehee : Haut 
multo poft Henricus Probus Dux Wratislavienfis ab Epifcopo 
ejusque Clero in Exilium pulfüs , omnibusque Epifcopalibus 
bonis exutus, ac Ratiboriæ tandem obfefüüs fuit &c, ſo wel⸗ 
ſen doch alle Umſtaͤnde zur Genuͤge / daß das Subjetum pa- 
liens nicht der Hertzog / ſondern der Biſchoff ſeyn ſolle. Ein 
altes Lateiniſches MS. de Anno 1571. ſchreibt gang recht von 
diefem HenricoProbo: Succeffit Henricus. IV. cognomine_; 
Probus; cujus fi Tyrannidem in Thomam II, Epifcopum, 
confiderabimus Improbum potius dicemus. Nemo enim 
Principum Ecclefias Vratislav.gravius afflixit. HenriciPro- 
bi Vater Henricus II. fonte im Briefe gar wohl mit anges 
führet werden; denn wenn er auch fünft dem Biſchoffe Tho- 
m 1. nichts uͤbels gethan / oder das. Bißthum auf Feine 
Weiſe gedruckt hätte; fo war es doch ſchon genung / daß er 
feinem Bruder Boleslao Calvodurd die Singer fahe / alg er 
gedachten Biſchoff fo gar Übel tractirte und dem Blß⸗ 
thum groffen Schaden zufügete. Ja es wollen einige Hı- 
ftorici muthmaffen / daß ſothanes Verfahren fih Henri- 
eus II. gar wohl gefallen laſſen well er die Decimas dem 
Bißthum and nicht goͤnnete / und diefer ſchwehren Laſt gere 
ne wolte uͤberhoben ſeyn. Diefe Decimz ſolten nun hier die 
Urſache ſeyn / warum Boleslaus Henrici Probi Pa- 
| 2 tru· 


— | A —— 
truus, der in dieſem Briefe gar beſonders angefuͤhret wird 
mit dem Biſchoffe / der vor die gantzen Decimen die angebo 
bel verfahren / daß er nicht allein in den Bann gethan / ſon⸗ 
dern auch ſo gar das Creutz wider ihn geprediget worden; 
welches aber nichts halff; ſondern der Biſchoff muſte / wolte 
er aus dem Gefaͤngnis kommen / den angetragenen Biſchoffs 
uͤrding annehmen / 2000. Marck baar erlegen / und die mit 
m zugleich gefangene zwey Dohm⸗Herren / Boguslaus der 
Prapofitus und Eccardus ein Canonicus etliche Tuͤcher 
Scharlach geben / und alfo ihre unverlangte Bewirthung 
bezahlen. Crom. 1. c. pag. 553. | EEE 
6.  RReileiniger Pläge ausdruͤcklich in dieſem Briefe 
gedacht wird / die Henricus Probus dem Biſchofe Thomæ mit 
Gewalt entriſſen; nemlich Othmuchau und Neiſſe. Vid. 









\ 


omnino Michoviumapud Pift.l.c.p. 125. 


>, Weil die von HenricoProbo dem Bifchoffe Thomz 
verſprochene Satisfadtion ungemein wohl mit diefem Briefe 
überein:fommt. Inter fe (der Hergog und der Bſſchoff) 
inhuncmodum concluferunt , ut Gaftra, Oppida, villas, deci- 
mas & Bor redderet Dux Epifcopo & Clero Pro Culpa 
vero expianda Be libertates Eccleſiæ Wratislavienfi utdo- 
naret Michov.1,c.p.126. 


8 . Weil wohl drey von denen unterſchriebenen Zeugen 
hier angetroffen werden / nemlich Bernhard der Probſt zu 
Meiſſen / Magiſter Thomas Pifilher ‚und ein gewiſſer Ludo- 

vicus, der ttzund Protonotarius worden / die Anno 1288. d.ʒ3. 
Januarii bey der Fundationder Creutz⸗Kirche geweſen. Vid, 
Herrn Luce. c. p.2a9. Senn nun Henricus Pius diefen 
Brief gegeben haben ſollte? müfte folgen / daß diefe Herren 
vor 48. Jahren ſchon an dem Fuͤrſtlichen Hofe zu Kante | 
— WE» 





we 
weſen / und ihre hohe hargen bekleldet / ſo niemand glau⸗ 


———— | 

Dieſes find/ andere Igund nicht anzuführen/ die Grün: 
de unferer Meynung / vermoge welcher wir verhoffen nicht 
unrecht zu thun wenn wir angezogenen Brief nicht Henri- 
coPio ‚ fondern feinem Enckel Henrico brobo zueignen / als 
velcher / wie Cromerus J. c. ausdruͤcklich ſchreibet: Dem 
Bischoffe in dem Fleinen Nicolai-Kirchlein vor Ratibor unter 












andern verfprochen : Er wolle vor den Genuͤß ausden bie: 
hero Inne gehabten Guͤttern Satisfadtionthun/ad hecampla 
munera & Immiünitates Ecclefiz largiturum , welches ſich 
vortrefflih aufunfern Brief ſchickt. Der groͤſte Einwurff / 
der ung gemachet werden kan / iſt / daß gleichwol diefer Brief 
1240, ertheilet worden / zu welcher Zeit Henricus Pius allein 
gar in gantz Nieder » Schlefien geweſen; Antwort 2 
enn man uns verfichern Fünte / daß in dem Original auch 
eben dieſe Jjabraahl ſtuͤnde und nicht verſchrieben ware 
worden/ wollten wir gerne ſchweigen; aber / da diß nicht ge: 
ſchehen wird/ der Innhalt auch ſchnurſtracks wider die He 
forie laufft / undder curieufe Herr Scholiaftes der Silefiog. 
Hen.Ren. der auch unferer Meinung Iff / cap.8. S.32. p.8ı. 
ex Inventario Privilegiorum Epifcopatus W. behauptet/ daß 
es MCCEXC, und alſo / wie leicht geſchehen Fünnen / im 
Pe aus dem letzten C, ein L gemacht worden / heiffen 
e : bleiben wir billig bey unferer Meynung / haben alſo 
die Bifhöffedas Recht zu muͤntzen allererff Anno 1290. in 
J— Baptifte von Henrico IV. oder Probo ers 
$.7. Wir wollen /damit der Lefer/ vornemlich / wel; 
chen die accurateffen Genealogien unferer Hertzoge nicht be⸗ 
kañt find/ ung deftobeffer verſtehen moͤge / folgende Tabelle 
Beofeeen] die gar vlel /unferer Meinung beyzufallen/ thun 


33 | Boles- 






" unyensger ergogi Nieder Sale fe 
a Er ER ar 

" Deffen Söpneesfer ehewaren ish der andern er * 

— 

BOLESLAUSH. JAROSLAUSmadgebohs 





.. ei nr CON — 
ward gebohren ren i50. zum Biſchofſe zu BATUS —— en 
1148. flarb 179... Breßian erivehlet n198. uss. far 2 beyde juung. 
ohne Kinder. flarb noi. 


Henricus Barbatus £ 1. 
Zeugete mit der Heiligen Zedwigis r nachfolgende Söhne: N 


BOLESLAUMINM. HENRICUM PIUM £.ILt geb. CONRAD. U. geb. ug2. flürgte 
geb, 1188. ſtarb ohne 1191. blieb in der Schlacht mit mit dem Pferde auf! ber Jagt 
Gemahlin 127, den Tarternizgr, und ſtarb J——— 


Deſſen Söhnewaren: | 
SOLESLAUS HENRICUS UI.gee CONRADUS IL. "VLADISLAUS * 1217, 


CALVUSLIV. 5 33, b. 2225. fiarb ward Ertz-Bi 
a ee En De * 

HENRICUS IV. f. PROBUS, 

Dux Silefix , & Dom. Wra- 

tisl. Cracov. & Send, 

Der einige — be Erbe 

Henrici I 

Woraus primo intuitu zu ſehen / wer / der Hifforfe zufof 
ge / Der in. oben angeführten Briefe Dux S.C. &S. wie ins 
gleichen fein Bater / feines Braga Brüder und — 
res I füllen. 1 


Daß nicht von fo alten Zeiten her / — 
erſt —5— Maximiliano 1, die Biſchoͤffe in Breßlau das 
Muͤntz⸗Recht erhalten; wollen einige deßwegen behaupten: 
weil von EINGEBEN bie auf Johannem Turfonem Pt 

uͤn⸗ 









i BEL) * ' 
Süngengelblagen worden. Liber Diefesaber audı/weil auf 
se hof ringen die Devife: MunusCefaris Maxi- 
milianizu befinden. Alleine gleichwie das letztere Im Actu da: 
mit nachdruͤcklich widerleget wurde / weil nicht nur Henrici 
Probi, defwegen ertheiltes brivilegium verhanden / ſondern 
auch einige Groſchen des gedachten Johannis Turfonis ſchon 
1506. und alſo ganger neun Jahr vorhero / als Maximiliani 
ertheiltes Privilegium oder vielmehr Confirmation in der 
Melt gewefen. | in 

8.9. Der andere Einwurf iſt von eben ſo ſchlechtem 
Grunde; dag nemlich vor diefem Johanne keine Blſſchoͤfliche 
Drums zu finden/ ja Feine geſchlagen ſeyn fol. Denn wer 
wird fich wohl bereden laffen / daß die Biſchoͤffe dieſes ohn 
allen Zweifel ihnen hoͤchſt angenehme Recht nicht eher als et⸗ 
fihe hundert Jahr nach deſſen Uberkommung exerciren ſol⸗ 
len / wen das Silber und Gold auch noch fo rar geweſen 
wäre? weldhesdochnichtfeynfonte ; Den zu geſchweigen / 
daß es zur felbigen Zeit die beften Bergwerde In Schlefien 
gab/ davon wir doch nur das Goldbergiſche anführen wol⸗ 
ſen / das alle Wochen 150. Pfund Gold. gelfefert / fo hätte 
manja ſolches aus den benachbarten Landern leicht bekom⸗ 
men fönnen. Und warum hätte Henricus allererſt dieſes 
Recht concediret und ein Privilegium darüber ertheiler/ wei 
es entiveder an Materie gefehlet/ oder nicht gewöhnlich ges 
weien zu münsen. Hätte gleich ein oder der andere Bi⸗ 
ſchoff derley herrliches Regale nicht zftimiret/ würden doch 
zum wenfaften feine Confiliarüi gerathen haben diefesJuris 
non utendo fidy nicht etwan gar verluſtig zu machen. 


S. 10. Was meinet man aber wohl von folgendem 
Bra&teato? oder duͤnnen filbernen Grofchen / der nur auff 
einer Seite ein Gepräge hat / (wie etwan die hauptſaͤchlich 
WB genante Bradteati beſchaffen find / von welchen Herrn Jo- 
| kan,Chriftoph.Olearii zu Jena 1694. heraus gegebene Ihgoge 
Ne a 


SH BB) * 
‚ad Numophylacium Bracteatorum geleſen werden £an.) 
folle er nicht von einem dieſer Biſchoͤffe / und zwar von denen 
älteften gefehlagen feyn 2 Er zeiget Figura & Forma, fein 
Alterthbum / hat die Gröffe eines Sal. Das Caput Johan- 
nis radiarum iſt auf felbigen in einer Schuͤſſel / gezteret mit 
einer Crone. Die Umſchrifft heiſſet: TS. JOTHANTNES. 


Bir tragen Fein Bedenden/diefen denen fo genañten Johan- 
neis beyzufeßen / noch weniger aber ihn einen Epifcopalem_ 
(wie Herr Rohnius ſolche in Civicos & Epifcopales in fels 
ner befanten Exercitation gar wohl eintheilet) zu nennen. 

u Reilin Schlefien/ wie anderwerts/ gewöhnlich ge⸗ 
weſen / die Tutelares, oder etwas / das ſolche andeuten kan / 
aufdie Muͤntzen zu prägen. Vid. Rhonü Exercitat. Hiftoric, 
de Johanneis Vratislavienfibus cap. 1. welches wir aud) auff 
ein und andern antreffen werden. Nun war aber/iie des 
— Landes / alſo auch vornemlich der Cathedral-Kirche 
zu Breßlau Tutelaris oder Patronus der heilige Johannes Ba- 
ptifta, von welchen fie auch den Namen hat. Vid. Henel, Si- 
- lefiogr.Ren.cap.8.$.8.p.8. ſeq. | Ra 


2. Weil nicht der gantze Johannes , fondern nur fein 
Haupt und zwar in einer Schüffel/ und was das merckwuͤr⸗ 
digſte iſt /mit einer Cron zu fehen/eben auffolde Weiſe und 
Geſtait / wie ſolches von Prag nach Breßlau bey den Hußl- 
tiſchen Troublen ſoll gebracht worden ſeyn. Vid. Henel. Sil. 
Ren l.c.pag. 3. da man nachfolgendes Scholion findet: Afler- 
vatur penes Caput S. Vincentii Caput aut ejus faltem pars 
S, Johannis Baptiſtæ, de quo Crugerius 24. Junii habet ſe- 

” — ak ' quen- 


















— Erd? 





ee ag (185 )) * ——————— — 
quentia : in Wiſſchradenſi Eccleſia € nicht Exempla wie es 
verdruckt worden‘) Collegiata Caput S, Joannis, vel ejus par- 
tem maximam habuerunt & quideminaurea patina , Coro- 
na aurea cinctum, quod fub difturbia Huffittica Wratislaviam 
avectum, nunquam aCathedrale D, Johannis Pragam redi- 
vit. Wie? wenn auf dag Feltin, fo bey Anfunfft diefes 
Heiligthums / da es zumal das Hauptdesjenigen ſeyn follte/ 
der als Tutelaris verehret wurde / unfehlbar wird ſeyn an⸗ 
geſtellet worden / dieſer Nummus auf die Welt kommen waͤ⸗ 
ve 2 und alſo unter Diejenigen gehoͤrete / die insgemein Hei⸗ 
ligen⸗Pfennige genennet werden? Vid. Olearium c.l. p.26. 
oder aber / wenn er wenigſtens von Biſchoff Petro herkaͤme / 
von welchem einige und mit ihnen der Herr Scholiaftes He- 
nel, Sil. l.c. p.r14. vorgeben / daß er von Ladislao Könige in 
Ungarn und Böhmen das Müng- Recht erlanger / fü doch 
nur auf das alterhöchfte entweder von einer wuͤrcklichen 
Muͤntz⸗ praͤgung oder Confirmation des alten Müng- Rechts 
zu verſtehen; angefehen wie oben zur Genüge erwiefen/ 
Henricus Probus allbereit Anno 1290. denen Biſchofen zu 
Breßlau ſolch Jus verliehen. Wollteman einwenden: Es 
fönte auch) wohl unſer Nummus von der Stadt Breßlau / 
als in derer Wappen unter andern des Heiligen Johannis 
Haupt in einer Schüffel ebenfalls. befindlich / feyn verferti- 
get worden; fo antworten wir/daß ſolche Einwendung nicht 
statt haben koͤnne: weil die Stadt Breßlau allererft im 
15. Seculo Groſchen pragen dürffen / und der Herr Autor des 
Adtus gar recht gewieſen / dag gedachte Stadt Breßlau von 
Matthial. 1471. zu Iglau in Mähren die Freyheit erhalten / 
nicht allein Helfer / ſondern halb⸗ und gange Groſchen / deren 
jeder 12. Heller gelten ſolte zu pragen. Was etwan we⸗ 
gen Mangel des Tituls oder Bifhoflihen Habits möchte 
eingewenderwerden/ wird mit dem Alterchum / eigenen 
Belieben / und fonderbaren Refpedt gegen diefen Patron 
ſchon abgelehnet wenn man en erinnert / — 
FETT a 


CIE) 
ihr Muͤntz⸗Recht nur ex Gratia Principis erhalten /- 
alfo wie die andern Sürften ihr Bildniß und Namen 
fegen wollen. Sonſt hat gedachtes Haupt damit wir bey 
diefer Gelegenheit hiftorice etwas davon gedenden/ wun⸗ 
derliche Fata gehabt; die aber mit groſſem — — 
zehlet werden. Gottfridus Viterbienfis Chron, part. XIIII. 
apud Piftorium in Corpore Scriptorum German. Tom. I], 
p- 330, ſchreibt: daß / nachdem Johanni fein Haupt abgehau⸗ 
en / und in einer Schuͤſſel der Mutter Herodias gebracht / 
ware es verwahret / und einige Secula durch verehret wor⸗ 
den. Hernach habe ein Mond ſolches geſtohlen / und über 
das Meer weg practiciren wollen / da es aber auf eine wun⸗ 
derliche Weiſe an den Tag kommen. Wir wollen feine ei⸗ 
gene Worte herſetzen: 








Oc Caput Alpini Pipini tempore Regis, 
Fur Monachus Hieroſolymis furtivus abegit, 
Clamque pera claufum, trans maris, alta vehit. 
Ad loca forte venit,ubi funt nova bella patrata 
Pipini gladiis funt millia multa necata, = 
Rex ibi vidtor erat, nec fine clade data. 
Occifi ſunt namque fui Proceres duodeni, 
Quos in Ecclefia Monachus tunc cernere venit, 
In fererris pofitos curiatota gemit. 
Stante procul Monacho, furgunt 4 Morte necati, 
Et Caput abfconfum rapiunt, digne venerati, 
Clamantes pariter, quis velit ifta pati ? 
Cur latitat magni Caput hoc infigne Joannis, 
Qui tribuit nobis vitam, de morte vocandis? 
' Exeat ante Deum, nos veneremur eum. 


Vide 


Bel) _ * 
upuit Rex, totaque pompa fuorum, 
onacho caput inclita turma virorum, 
Cantica letitie dant reboante choro, 
Rexque Ducesque fimul, quorum caro fanarevixit, 
Ædiſicant mox Ecclefiam pro Nomine Chrifti, 
Qua pofuere facrum Relligione Caput. 
Decrevere Duces omnes inibi monachari _ 
Et facrum Caput hoc ibi perpetuo venerari, 
Theſauros & agros, omnia caftra dari. 










Wernerus Rolewink in Fafciculo Temporum apud eund. 


Piftorium T.2. p.63. bemerdet bey dem Fahre Ehrifli 744 
eben diefes/ iedoch ohne alle Umſtaͤnde Caput Sancti Jo- 
hannıs ‚lauten feine Worte: Baptifte in Aquitaniam ve- 
nit. Et plures amici Pipini interfe&i in bello, redivivi fübi- 
to refederunt. Im Gegentheil wird in Hiftoria Ecclefias. 
Tripartita lib. IX. cap. 43. weitläufftig berichtet :_ wie der 
Käyfer Theodofius oft gemeldtes Haupt nad) Conftanti- 
nopel gebracht. Anno 1415, muß es zu Rom und zwar in mo- 
nafterio S. Sylveftri gewefen feyn. Denn auf dem Con- 
cilio zu Eoffnig wurde unter andern Verbrechen Johanni 
Dem XXI. vorgeworffen / daß er ſolches verfauffen wol 
len. Caput S. Joannis Baptiſtæ, quod in Monafterio S, Syl- 
veftri digna veneratione Romæ confervatur , Florentinis 
pro Aida millibus ducatorum vendere volufle , & 
illos qui prodiderunt carcere & tormentis tamdiu cruciafle>; 
donec vitam magnis pecuniis redimerent. Vid. Magnum 
Chronicon Belgicum apud Pift. l.c.p. 353. und diefes ift ohne 

weifel die Urfache/ warum ſo wohl Crugerius als auch der 

err Scholiaftes gefchrieben : Caput aut partem ejus afler- 
vari. Wie aber aud nur ein Theildavon nad Prage ge 
kommen / haben wir nad) rer erfahren koͤnnen. So F 

a 2 au 


un ee 
auch der fonft curieufe Johannes Wolfius in feinen Le&tionib. 
memorabilib, Tom, I. p. 795. nicht einmal gewuſt / daß man 
das Haupt Diefes heiligen Mannes oder. einen Theil davon 
zu Prage veneriret und noch vielweniger / daß foldhes 
—— angedeutete Welle nah Breßlau transferiret 
worden. A | | — 
6. m. Warum aber ſollten die Bifhöffedegwegen kei— 
ne Muͤntzen haben praͤgen laſſen / weil dazumal / wie vor⸗ 
gegeben ward / ſo wohl in dieſen als andern Laͤndern auſſer 
Heller und Groſchen zu machen / nicht gewoͤhnlich geweſen / 
und der Vortheil ſchlecht wuͤrde geweſen feyn ? da doch / 
wenn es auch ſchon fü geweſen ware / man ja zweifeln Fönte / 
ob ſolche groſſe Herren mehr mit ihren Muͤntzen auf den Ge⸗ 
win/ als die Ehre ſehen füllen ? Fa es iſt ausgemacht / daß 
auf den Nugen hierbey durchaus nie zu refledtiren, auch 
uͤber alles noch wohl “einer Unterſuchung bedürffe / ob mit 
Fleinen oder groben Müng-Sorten mehr Profit zu madjen. 
Wie diefes letztere zweifelhafftig/ fo Fan man das erffere 
auch nicht ſchlechter dinges glauben/ weil folgende Münge 
das MWiderfpiel lehret. | ya 
.. Diefe iſt von Silber) hat die Groͤſſe und Dicke eines hal⸗ 
ben Guldens / auf der einen Seiten iſt das Mappen und 
die Umſchrifft / Mone: nova: Hildefem: 1222. auf der andern 
ſtehet die Gebenedenete Murter unfers Heylandes / eine 
Erone auf dem Haupte / Im der rechten Hand einen 
Scepter und in der Lincken das Chriſt⸗Kind haltende mit der 





Devife : Ave:Gracia:Mater:Dei. 
So fehlet es auch wuͤrcklich nicht an alten Biſchoͤff⸗ 

lichen Schleſiſchen Muͤntzen / die mit ihrem Gepräge zur 
Gnuͤge andeuten/ von wem fie geihlagen worden. Dei da 
giebt es viel Heller / die theils nur eine Lilie / theils Lilien 
und den Heiligen Johannem , theils aber auch das Haupt 
Johannis des Taͤuffers in einer Schuͤſſel / und auf Dir ale | 
Mr Eh ern 


a 


*0180) 





dern Seite ein Creutz haben. Die letzte Sorte iſt wegen der 
Forme ſehr curieufe die von extraordinairer Duͤcke und Aus⸗ 

hoͤhlung fo dan und war im Lande und zwar in groffer 
Menge hin und wieder gefunden worden. Wir fegen fol 
he alleine bey / und übergehen die andern/ weil es unmda⸗ 
lich iſt weder die Zeit/ no den Herrn / von wen fie ge 
ſchlagen / eigentlich zu beniehmen. a | 


_Capucl. 
‚Bon den Bichöfflichen Muͤntzen 
mnſonderheit. 

SANS 5 en | 
€ ) ) R il Johannis Turfonis Minen vor bie alleraͤl⸗ 


I7 teſten im Actu gehalten worden / ſo erfolgte auch 
— und hieß es / was die erſte Seite betrifft / 


* * . 
J 4% 
- N 


- Johannes V. Epifkopls Vratislavienfis, dabey ſtehet 1506. 
Hier befinde ich unter der re iger an 
0 a3 oſen 








ee re 
Roſen aufgerichteten Loͤwen / wodurch des Biſchoffs Adelt- 
cher Schild vorgeſtellet wird. Dabey halte ih vor dene 
würdig/daß Er / 0b gleih ein Polniſcher Edelmann ſchor 
dazumal/nunmehr vor 200. Jaͤhren / den Namen der Sta 
Breßlau nicht mit einem W, fondern mit einem V präge 
laſſen / und allbereit gelchrte Männer gewefen / die licher 
Diefe Stadt zierlicher mit einem Lateiniſchen Buchſtaben / 
alseinem flavifhenandeuten wollen. | 
. Weil Here Rhonius derfey Johanneos ausführlid er - 
klaͤret / iſt es nicht noͤthig / daß wir dergleichen thun/ und ung 
dabey auffhalten. Wie wir denn auch / daß der Name der 
Stadt Breßlau bier mit einem V und nicht mit einem W ges 
ſchrieben / nicht eben fo gar denckwuͤrdig würden gehalten ha⸗ 
ben/ wen nicht deſſen mit Steig wäre gedacht worden; da es 
doch noch gar ungewiß / ob die Intention des Biſchoffs ge⸗ 
troffen oder ob der Stempelſchneider daran Schuld fey. 
Errant qui Orthographiam emendare volunt ex Inf£riptio- 
ne Nummorum, quæ plurimum fallit , judiciaque non» 
hominum Eruditorum probat fed Opificum. Diejenigen 
ieren / die / wie man fhreiben fülle / aus den Umſchrifften der 
Muͤntzen lernen wollen / da diefe doch betruͤglich find/ un 
ſich auf die Meinung nicht der Gelehrten / fondern / de 
Stempelfhneider gründen. Lirtheifet Herr Johann Pe⸗ 
fer Ludewig in feiner Einleitung zum Teutſchen 
Muͤntz⸗Weſen mittler Zeiten. Vid. Ada Erudit. Lipf 
Menf. Aug. 1709. p. 347. Wiewohl man aud) die und 
dergleihen Monumenta ohne wichtige Lirfache nicht geringe 
ihägen muß. Das bleibt doh gewiß / daß Breßlau feinen 
Namen nicht mit einem V, fondern W wil gefehrieben ha⸗ 
ben 5 als welches nicht allein felbft auf feinen Groſchen / die 
älter / als der angezogene / find/ gethan / fondern auch noch 
zum Lberfluß ausdrüdlid Bas W nebft Dem Bildnis Jo- 
hannis geſetzt. ri und 











Di en 
Unnd dazu hat man unfers Erachtens Raifon genung / 
wird au Sau en nicht wider die —— —538 
Den wardBreßlau vor Zeiten und zwar bey ihrem Anfange 
Wurzelavia genennet / 10 fühte man / diefe Meinung zu bes 
flärden/fagen : es wuͤkde mit dieſem W aud) dahin einige 
Reflexion gemacht. Hat es aber den Namen von Wratis- 
lao, wie es vorgiebt / und zwar darum / weil esentweder 
von diefem erbautet / oder vergroffert worden / Welches bey 
den Hfftorien-Schreibern vor ein Werck gehalten wird/ oder 
aber ſonſt eine grofe Wolthat empfangen / die man der 
Auffbauung felbit aleich gehalten. (Davon Chriftophorus 
in feinem Wratislavia 1630, edita alſo ſchrei⸗ 
et; | Von OL. 

A Duce Wraslao ſi non fundata, Bohemum 

(Hiftoreshic variant)atfibinomen habe) 

So behaͤlt es noch um deſto mehr Wratislao zu Ehrendas WW, 
welches ( wie der Kaͤyſer Carolus V. ſelbſt geſchrieben / als er 
der Stadt Wappen 1530. vermehret) den Namen Wratislai 
bedeutet / der die Stadt Breßlau erſtlich erbauet und nad 
feinem Namen Wratislavia genent bat. Vid. inf, lib,s, Nun 
heiſt e8 freeylich wol : non authoritate, fed ratione pugnan- 
dum eft; doch fcheinen uns diefe Gründe gleichwol viel befs 
fer zu feyn / als derjenigen ihre/ fü Wratislaviam Ifeber mit 
einem V wollen geſchrieben haben. Sie fagen Wratislavia_s 
habe nicht den Namen ä Wratislao, fondern vielmehr von 
Bra- oder Bretislao ; diefer hättedas vorige Wurzelau vere 
groͤſſert und darın hätten die Lateiner ad legitimam li- 
terarum Compofitionem , Vratislaviam daraus gemacht / 
wie etwan die Pohlen Wratislau W, tanquam B pronunci- 
antes, Alleine zu geſchweigen / daß der ame Bratis- oder 
Bretislaus eigentlich Braeislaus heiſſen ſoll wie wir ihn auff 
oben angefuͤhrten Wuͤntzen gefunden / die ung billig/ auch 
auſſer diefem Isigen Vor haben / tanquam publica Monumen- 
va, 






ta, mehrgelten/ als geſchriebene Sachen / dadfe Abfhre- 


- ber viel verfeben koͤnnen; So ift nicht J en / ang 
vor Urſache die Lateiner das _B undC, fü bey ihnen ja auc 
gebräuchlich find in diefem Worte / und zwar das erfieB 
in ein V, das C aber in ein T, wodurd) Origo Vocis er⸗ 
ſchrecklich verdundelt worden / hätten verwandeln ſollen? 
Märe es gleichwol gefchehen / welches doch noch lange nicht 
erwieſen iſt / ſo koͤñte man fragen / ob es recht / und ob Ihnen: 
nachzufolgen ſey? Das laſſen wir den Lateinern gar gerne 
zu / daß fie quoad Terminationes Vocum, weil ihr Genius: 
indenen Nominibus Subftantivis auch Proprüis die Declina- 
tion erfördert/ihre Freyheit haben; aber dag fie vorne / und 
mitten im Worte / ſo zumal ein Proprium iſt / nad) Belie⸗ 
ben die Confonantes verändern moͤchten; koͤnnen wir uns 
nicht bereden laſſen; da fie ohnedem gr feine Raifon das 
zu haben. Wollen, fie von Bracislao Breßlau auf Latet⸗ 
niſch nennen / fo muͤſſen fie ſolches Bracislaviam, oder hätte 
der Hertzog Bratislaus geheiffen/ Bratislaviam , oder Gontra- 
cte Bras- vel Breslaviam oder gar Breslam , durchaus aber 
nicht Vratislaviam nennen. Ja wir finden auch wuͤrcklich / 
daß die Lateiner Breßlau verrmuthlich von dieſem Bratislao 
Bratislaviam benahmet / Vid. Antonius Bonfinius apud Dom, 
Hankium de Sileforum rebus Cap, VII. $.85. P.159. & 8. 39. 
p-1422. Wie kan man den nun Wratislaviam eben von dies 
ſem Bracislao per legitimam Literarum Compofitionem mie 
einem V fehreiben / und doch dazu / da diefer angemerckte 
Grund ſo gar ſehr ſchlecht iſt / es dem Gegentheil foungemeine 
vor uͤbel halten / und ſie vor ſolche Leute ausgeben quos an- 
tea diu Vratislaviam appellaviſſe (wo ſie es nur geſtehen) 
tandem ſic poeniteat, ut velut emendaturi Nxvum magno 
Studio VVratislaviam nuncupent : Veram Nominis Origi- 
nem aut ignorantes aut pofthabentes. Weñ aber das Ge⸗ 
gentheilfich revengirte / umd fagte : Diejenigen/ ſo VVra- 
tislaviam mit einem V fchreiben / müffen entweder nicht en 
i a e 









S (195) 86 


— 








fen/d V. der Stadt Breßlau aus einer gar befone 
dern Gnade das vorher ſchon werehgehaltene W unter ane 
lem Ka a ae Kr Kr 
yten Keipeet gegen gedachte hohe Kayſerliche 
Gnadehätten. Wolte man ferner einwenden / die Latel⸗ 
niſche Sprache wiſſe von keinem W, ſo antworten wir: dag 
Wratislavia zwar der Termination, aber dem Urſprunge 
nach auch Fein Rateinifh Wort ſey; ımd warum hat man 
denn Breßlau vorzeiten auf Rateinifh Wurzelaviam nens 
nen Fönnen? Warum ſchreibt man den Wenceslaus &c. &c. 
furg : Nomina Propria wollen fo wohl ihrem Namen als 
der Sache nach etwas peculiares haben / und laſſen fie fihin 
dieenge Schranden der Grammatique nicht einquetſchen / 
da fie zumal von der Politique fo trefflich fecundiret werden. 
Endlich wird objiciret; daß/da man feinen andern Wratis- 
laum Ducem Bohemum glg Bretislai Sohn wiffe/weil er as 
ber allzufpat gelebet/ und der Orth / von dem wir reden) 
ſchon vor (hm gewefen /und Wurzelavia genennet worden/ 
jo koͤnne man nicht aaen / daB er von Wratislao erbauet 
worden ?- und noch vielweniger / daB diefes eben der Wra- 
tislaus ſey von welchem Carolus V. als wir erſt erwehnet / 
gefhrieben? Antwort: warum das nicht? hat deñ nicht auch 
dieſer VVratislaus, wenn ja kein anderer geweſen / Breßlau 
entweder / da es verſtoͤhret / verbrandt / oder aber / da es 
ein ſchlechter Orth / und vielleicht nur ein Flecken geweſen / 
von neuem auffbauen / oder Jure Civitatis hegaben / oder aus 
einer kleinen Stadt eine groͤſſere machen Eönnen ? ſo / daß er 
deßwegen billig vor einen Erbauer derfelbigen zu achten? 
Und es beſtehe auch die Erbauung/in was fie wolle / ſo kan er 
ja wohl der erſte feyn / von.dem fie V’Vratislavia heiſſe / da 
Br un nie ar Ba neh en 49 en 
eyn / ob ſie gleich vorhin andere Namen gefuͤhret hätte. Don 
der andern Seite hieß es —— Be 
| | Bb N 












Baptifta ſuccurre: und deffelben ftehendes Bildnig 
18 mit der lincken Hand ein langes. Creutz halt; 
mit der Rechten aber auf das bey dem Ereuß lie 
gende Lamm mweilet, a ne en 1.773 








Auf die Srage/ warum ſich diefer Heilige bier zu ſchau⸗ 
‚engebe ? wurdegar recht geantwortet: 
Dieſer ift von den Alten der Römifchen Kirche 
zugethanen Schlefiern zu ihrem Patrono erwehlet 
worden: den fie nourdig gehalten anguruffen/auc) 


ihme Goftes:Häufer / Altäre / und dergleichen zu 


Ehren aufzubauen. Ja es haben weyland unter⸗ 
ſchiedene Schleſiſche Hertzoge ihn fo werth gehalten/ 
daß ſie nicht allein von GOttes / ſondern auch 8. 


Johannis Gnaden ſich Hertzoge in Schleſien ger 


ſchrieben; deßwegen kein Wunder / daß auch etliche 


Breßlauiſche Biſchoͤffe den Heiligen Johannem auf 


ihre Muͤntzen ſetzen laſſen / welche dannenhero Jos 

hannes⸗Groſchen genennet worden. In andern 
Biſchoͤfflichen Johannis⸗Groſchen / die im 1507. 
Jahre gepräget worden / find zwar dergleichen 
Denckwuͤrdigkeiten /wie indem gegenwärtigen auch 


anzumercken: aber noch dazu auf einer Seite das 


aupt Zohannis in einer Schüffel / mit einem 
Haar⸗reichen Bart verſehen. 
5. 2. Damit wir von den Letzten anfangen / ſo ſind der⸗ 


gleichen Groſchen / wo nemlich das Haupt Johannis in 


der Schuͤſſel zu ſehen auch 1506, item 1508, und 1509, aud) oh⸗ 





Be _ 





Heiligen Johanni Bap fie (6 geofe € erwiefen/ iſt ger 
wiß; —* widerfi bin hm Diefes nicht nicht allein/ in/ fündern eg ges 
Toldjeg auch zuweilen Johannes = Evangeliſte / und 
manchmal bey Shah) win — werden. In⸗ 
deſſen —5 man ei —67 lchen das Bildnis 
Johannis {ff / Johannes - Groſch Kin a oben Wir uns denn 
über Herru Rhonium wundern fen / der infeiner Exer- 
citatione Hiftorica de Johanneis Wratislavienfibus , nad: 
dem er die, Civicos geendiget und nunmehroan pn 
ales gedencket / zum voraus erinnere : Dari ad huc alios 
ner: eosque in Vernacula & Johanne } rimo, Johan⸗ 
nes Primer /nuncupari, enn wer weiß mieht / dag dur 
fothane Johanneos disjenigen Boͤhmiſchen Groſchen verſtan⸗ 
den werden / dieder König Johannes J. prägen laffen / auf 
welde um die Srone / fo mitten in Parma tff/dfefe Worte: 
Johannes Primus ftehen/ nicht aber die Bilhöffe in Breßs 
lau. : Es wird aufdiefen. mit feinem Buchftaben des Heili⸗ 
gen n Johannis gedacht / und ift fo_eingroffer Unterſcheid unter 
diefen Groſchen / als unter den Koͤniglich⸗ Boͤhmiſchen Man⸗ 
tel /und Johannis Cameel⸗haͤrnen Rode. Endlich be⸗ 
— Beer d leſes Turſonis Mantzen mit einer 


ber dieſes iſt im ſolgenden 1508 Jahre von dem 
oben erwehntenBiſchoffe eine groſſe Silber⸗Muͤntze / 
die ſchwerer als ein Reichs⸗Thaler iſt / an den Tag 
kommen; worauf S. Johannes wiederum in einer. 
andern Geftalt fich gemiefen : weil er dafelbft in 
der linden Hand ein Buch hält auff welchem ein 
Lamm mit einer Fahne lieget/ mit der Rech } en aber 


auf die Fahne weiſet. 
ah ſolches Gepräge meßg, wperomnen wird / Basen 





Kin debens Kauf fur abafaft gel 
vornehmen Hertn Scholiafte Sileliog — 
8. p.ı2g.fegq. Sein Monument iſt dieſe Ra 
Hoc Turfo tibi Pontifex Sacelum 

Janus condidit Agnifer beate, 

-  Inquopoft Obitumeft fitus. Meretur | 

Si Coelum,pietasque &alma virtus, 

Si Mufz, innocue & peralta vita 

Sifeciffe bonis benigne, ecum 

Celfinunc Sacer incola ille Olympi 

Cerli perfruitur bonis beati. . 

Obüt Niffe MDXX. u. Aug. ET.S.LVI. 
—J— G. Logus S. F. 1537. — 
Anderwerts lieſet man um fein Bildnis folgendes: 
°  Ineffigiem JOHANNIS TURZONIS Epifcopi Vratis- 
lavienfis, tat. f. 49. Anno 1514. & MATTHAEI LAM- 
PRICHT. zt.Lao. an.z. 
—— pie lector, cerne clientem, 
Quos junxit vera picta tabella ſide. 
Tempore quo rabies hominum convelleret aras, 
Atque — Chrifti diſpoliaret opes: 
Hi duo ab empyreo creduntur ſidere miſſi, 
Ut ſtruerent rurſum templa, ſacella, focos. 
Quorum vel dextras largas ſenſere miſeli 
Qui capiunt dura conditione fipem 
Hlisce tuis Chrifte meritis placatus adeſto, 
MNec fine per Stygioshos volitare lacus, 





S. 3 





nnem V. | 


7 


den Johannem V. Turſonem 
ıcobus von Salza ließ auf feine 
goldene Minen / die im ı525ften Fahr gemacht 
Worte: JacobusEpifcopgVratislavienfis ſondern aud) 
Munus Cæſaris Maximiliani ſetzen twodurd) er das 
von demfelben Känfer den Breßlauifchen Biſchof⸗ 
fen geſchenckte / oder. vielmehr befrafftigte Muͤntz⸗ 
Recht zu verfiehen geben wollen, Welches auch) 
aus den nachfolgenden Bifchoffen / Balthafar von 
Promniß/Cafpar von Logau,Martinerfimann und 
Andreaspon Jerin gefhan. Denen allen beliebet 
des 5. Johannis ftehendes Bildnis obenan erzehlter 
maſſen zu behalten. ala, Me 
Nachdem Biſchoff Johnnnes 1520, den i1. Augufti zu 
Neiſſe geftorben / und fein Leichnam nach Breßlau war ges 
bracht / undüber Nacht auff eine Baar geſetzet worden; 
iſt ob man gleich eine Wach dabey gehabt / eine Kertze ums» 
gefallen / ſo die Tücher angezündet / daB fo gar auch den 
Coͤrper felbft zum Theil die Flamme ergriffen / und vere 
brande. An ſeine Stelle wolten die Capitulares zwey re⸗ 
commandirte Pringen als Johann Albert , Maragraffenzu 
Brandenburg⸗ Anſpach / der itzund zu Rom ftudirte/ und 
nicht allein von Friderico , Hergogen zu Liegnttz / als ſei⸗ 
nem Schwager / fondern auch wegen Marggraff Georgens 
Jaͤgerndorff feines Bruders vom Koͤnige Ludovico, deſ⸗ 






n Favorit George war / ja ſelbſt vom Bapſte Leone X, der 
Johann Alberten ſchon das Bißthum verſprochen / portiret 
wurde : und Joachim Caroli I. Hertzogs zu Muͤnſterberg 
und Oelß / is in Böhmen / und 2 “ 


— Be) 

ſten Hauptmannsin Schlefien Sohn/ denfein Bater dur 

trefflihe Verheiſſungen recommendirte/ nicht annehme 
und erwehlen; den Prince von Muͤnſterberg darum nicht; 
weil er zujung wäre/und den Marggraften nicht / weil 
fein Bruder Albertus Teutſch⸗Meiſter in Preuffen einen 
Krieg mit dem Könige in Pohlen führete/ da fie deñ nicht 
por billig hielten einem Bruder eines öffentlichen Seindes 
desjenigen zu einem Biſchoff zu erwehlen / deſſen Vorfah⸗ 
Iren das Biſchoffthum geſtifftet. Fielen alfo die Stimmen 
auf Jacobum von Saltza einen Schleſiſchen Cayallier/ von 
Screibersdorff im Luͤbniſchen Weichbilde / deffen Vorfah⸗ 
ven einer Sertung von Salsa als ein Zeuge Hertzogs 
VVenceslai Befreyung über 100. Huben zu Hobrig bey 
Goldberg Anno 3353. Dienffag Palmarum mit unterſchrie⸗ 
ben ; der in egard feiner Flugen Conduite Landes: Haupt 
mann des Glogauiſchen Fuͤrſtenthums von vielen Fahren 
ber / feiner Erudition aber ein Doctor Juris war : Ober 
num gleich zu folder groffen Dignität gelanget / und / wie 
gemeldet / Landes Hauptmann zu Glogau worden/ ſchaͤmete 
er ſich doch des Doctor- Lituls nicht / ſondern führte denfels 
ben / wie in offentlihen Brieffen / alſo auch in feinem Sigil- 
10; Denn als er der Landſchafft Wilkuͤhr in unterfchledes 
nen Artickeln confirmirete zu Beuthen Montag nah Exal- 
tationisCrucis 153. fieng er alfo an : Sch Jakowff von 
Salcza von Schreibersdorff beyder Rechte Doctor 
aus ſunderlichen Bevelh und Vorſchaffen des Durch⸗ 

lauchtigſten / Großmaͤchtigeſten Fuͤrſten und Her⸗ 
ren / Herren Wladislaen Khoniges zu Unngerenn / 
Behmennꝛc. Marggraffen zu Mehrhen/zc, Hertzo⸗ 
genn zu Luczennburgk / und gu Schlefienze.meinesal 
lirgnaͤdigeſtenn Herrn der Fuͤrſtenthumir ie 
| 0: 










1ann/ —57 — — Kun hangen 
erg entenen 2.3 erſtli das ie rrn 
u 38 on Sala un tr ee ef 
ne einfache Lille  Diefer Un ie: 3. Jacobi a Salcza 
Doctoris , hin wei Macs, — x. Vid. 
we arte cit. Lib,ı.F,£ und G.g. p.96. eg «5 
Diefes Jacobi Muͤntze fügen wir eine andere eben von 
Son N je bet / die An. 1534. gepräget worden/ und bloß darum, 
weilfie/ n efonffden — el der Jahrzahl 
he umgekehrte 4 hat/ und ſolche Kleinigkeiten / od fie ſchon 
von nichts / alsdem DBerfehen des Stempelfihneiderg Be 
rühren / dennoch itzund — — statten | 





Sonſt find die hier befindliche Wappen) in * erſten Felde 
die Biſchoͤflichen Lilien ; indem andern/ und dritten der 
Schleſiſche oder aud wol Fuͤrſtlich⸗ Meißiſche Adler / und in 
vn vierdten des Biſchoffs Stam⸗ oder Salgifche Lilie. 
S. 4. Lange vorhero ließ dieſer Biſchoff unter der Re⸗ 
gierung Ludovici, der billig der erfte in Anfehung des Koͤnig⸗ 
reihe Böhmen genennet wird / ebenfalls Ducaten prägen) 
davon gegenwärtiger zu Goldberg im Acker gefunden/ und 
von einem — — uns communiciret worden. 





Da 


ee 
Rah gang ı ——— Den bier zeiget er nur indiftin- 
na 
Lamm) fondernnur em@reug t der Linden; ſtatt der vo⸗ 


Dee 




















1 
m 






eigen Devife ſtehet hier um den Heiligen / fein Name S. Io- 
hannesBaptifta ; was die Ero * nad) dem B zu bedeuten) 


Fan aus dem / was oben angemerdet worden/ cap.ı. 9.10. 
fhon verftanden werden. Liber alles aber verdiene fein 
Ober⸗Gewand bemercket zu werden / weldeswir an (hnt 
ſonſt theils garnicht antreffen/ theils aber an / und vor fich ſel⸗ 
ber allen Limfländen nach ſo propre ausfiehet / daß man 
hillig anftehen ſolle / ob es feinem Eameel:Härnen Rod glel⸗ 
che? Auf den Revers ſtehet eine aufgebluͤhete Lilie / als des 
Biſchoffs und derer von Saltza Stamm⸗Wappen / und um 
dieſes Ludovicusl, Rex nemlich in Boͤhmen in egart weſſen 
er auch oder fein Name / als des Obriſten Hertzoges in Schle⸗ 
fien angefuͤhret worden; Denn die Biſchoͤffe in Breßlau 
erkennen ſo wohl / als andere Hertzoge in Schleſien / den 
König in Böhmen vor ihren Patronum, Principalem & Do- 
minum;, Vid.Scholia ad Hen. Sileſ. Ren.cap. 9. pag. 834.feqq. 
Diefer Bifchoff legte auf feine Clerifey 1521. eine groſſe Scha: 
gung / weil er vor die Confirmation in feinem Bißthum 
6000, Fl. nach Rom ſchicken muͤſſen. Zufelner Zeit befante 
ſich die Stadt Breßlau zu der Evangeliſchen Religion. Jo- 

hannes Heſſus Canonicus & Parochus VVratislavienfis, - 

wle er fich ſelbſt nennete, difputirte Anno1324 mit Erlaubniß 
eines Erbaren Raths acht Tage lang zu St, Dorothea in 
der Kirche / dabey erſchienen und gegenwärtig geweſen / 
geiſtlich und weltlich / da jedermann frey zu reden/zu fragen/ 
und zu diſputiren geweſen. Die Materien gedachter Diſpu- 
tation waren 1. deVerboDEI in 8. Thefibus. =. DeSum- 
mo ChriftiSacerdotig, wiederum ing. Theſ. 3. deMa- 
srimonio in 5, Thef. abgefaffet / die aber hleher nicht gehe | 
* 








(201) Mi | 
WasnunHeflüsin pundo Matrimoni vor gut hielt/ erwieß 
eigenen Exempel; denn er verheyrathete 

hernach / wovon eines unſerer MSS. alfo redet 
eſem Ja re den 29. Octobris bat Doctor Jo- 1 

a ara us Thum» Herr und Pfarr: Herr gu St. 
Mar. Magdalena gu Breßlau mit Herr Steffan Jop⸗ 
ners Tochter des Rath Herren Hochzeit gehalten. 
Unfer Biſchoff ward endlich auch Anno 13536. den 2. Juni Obri⸗ 
ffer Hauptmann in Schlefien / und that in older Qualite 
eine prädıtige Cavalcade nad demRayferlihen Hoffe. Herr 











Lucz feget forhane erlangte Würde in das 152 4fle Jahr / 


und dazu : daB es nad Abfferben Hersog Carls des J. zu 
Oels geſchehenl. c.pag. 294. da doch gedachter Hergog aller⸗ 
erſt 1536. aus der Welt gegangen / wie Luce nach dieſem 
ſelbſt geſtehet / und ausdruͤcklich ſchreibet: Er Carolus I. 
regirete bis Anno 1536, und ftarb zu Franckſtein. 
1.c.p-1129. Ja er ſchreibet auch daß der Biſchoff drey Jahr 
dem weltlichen Regiment ale Ober⸗Hauptmannſchaffts⸗ 
Verwalter ruͤhmlich vorgeffanden / und darauf 1539. zu 
Reiſſe geftorben / 1. c. p.316. wie aus Schikf. L. c.lib.3. c.2. 
‚27. gang recht angemerdet worden ; fo muß nun der 
—— nicht eher als 1536. ſolche hohe Charge erlangt ha⸗ 
ben / und kan wohl ein Druck⸗Fehler ſeyn. Sonſt ift dieſes 
gelehrten Biſchoffs ſonderliche Moderation in Puncto Reli- 
sionis allerdings merckwuͤrdig / welches auch alleine daraus 
ziemlich zufchlüffen : weil er ſo gar zu Ambrofio Moibano 
dem erſten Evangeliſchen Theologiæ Doctori und Predigern 
zu Breßlau / als er ihme damahligen Brauche nach repræ⸗ 
ſentiret worden / geſprochen: Gehet hin / und prediget 
das Evangelium unſers Herren JEſu Chriſti im 
Namen des Vaters / des PU /und Seilgen, 
Ib | Le Geli⸗ 


BR. > © DE 08 | 

Geiftes. SeinEpitaphium fo ihm zu Meiſſe / we 
ben liege / gemachet worden / lautet ao — 
_ Reverendiffimus in Chrifto Princeps & Dominus 
D. Jacobus a Saltza , Epifcopus Vratislavienfis &c. 
obiitt Anno Domini M D XXXIX. die XXV. Menfis 
Augufti. Kom RU a N 

Das zu Breßlau in der Creutz⸗Kirche abers 

Reverendiſſ. Olim Patris & Domini D. JACOBI 
de SALTZA Epifcopi Wratislav. efigiem ad vivum 











expreflam pone fraternum Monumentum execut. 


pofuer. Ipfo Niffe Sepulto. M D XLII. 


JACOBUS a SALTZA Epifcopus Wratislavien. 


Anno M D XXXIX. ZTAT. LVIII. 
Principis a Saltza fi Pectus, ut Ora Jacobi 
Artificis poflet , pingere docta manus. 
Ut nunc fpe&tato nil cernis honeftius Ore, 
cernerẽ fic pofles Pectore nil melius. 
©. 5. Nach feinem Tode befam Balthafar von Prom⸗ 
niß ebenfalls ein Schlefifcher Edelmann bißhero gewefener 
Ganonicus und Prapofitus zum Heiligen Creutze deffen bin» 
terlaffene Ehren-Chargen/ und wurde fo wohl Biſchoff/ als 


Ders Hauptmann in Schlefien. Wiewohl er fihaufger 
führer / leider unfer Vorhaben nicht auch nur obiter zu re- 


marquiren. Doc feßen wir billig des Herrn Scholiafte in 
Hen. Silefiogr. Ren. cap. VIII. $.47. pag. 136. Judicium von 
ihme bey / in welchem / als in einem Spiegel unſers Biſchoffs 
ungemeines Geſichte von Verſtaͤndigen vollkommen kan er⸗ 


- Fant werden. Princeps fuit fingularıs Ingenii, magniCon- . 
Gli & Eloquentiz : im rebus agendis ftrenuus | 


i 1 


 errbegras | 


TuS. 


| 


| 


kin ET | 
tiffimus : Goncordie & Pacis quamvis inter diſſidentes de 
Religione ftudiofiffimus ‚ atque ob id A Perfecutione Evan- 
gelicorum.alienus. Que res, ut illi apud re&ti Judicii homi- 
nes Conjundtum amore Obfequium conciliavit ; nec folum 
Principibus ac-Proceribus Patriæ, fed ipfi etiam Cæſari gra- 
tum reddidit ; ita Provincize peperit vacuam malorum_, 
tranquillitatem. Gelehrte Leutemuß er gekañt und fehr 
geliebt haben ; angefehen ihm nicht nur Ambrofius Moiba- 
nus {n einem fehr weitläufftigen/ fondern auch) felbft Philip- 
pus Melanchton in einem zwar kurtzen / aber nach einer al 
ten und familiairen Freundſchafft ſchmeckenden Briefe ſo 
beyde zu Breßlau Anno 1541. gedrucket worden / zu der er⸗ 
langten Würde —— Wie ordentlich und loͤblich alles 
mit ſeiner Wahl zugegangen / laͤßt ſich auch daraus abneh⸗ 
men/ weil nur gedachter Moibanus Inder Gratulation uns 
ter. andern alfo ſchreibt: In hoc feripta et ame hæc Gra- 
tulatio, ut publice teftarer,, te divinitus ad Ceeleftem hanc 
‚Provinciam vocatumefle. Gang Schleſien bekräftigte fol: 
ches / und wirddem geneigten Leſer die Obteftatio Silefiorum 
‚ad Epifcopum Balthafarem wie fie folche felber genañt und 
nur gedachten zweyen Briefen vorangedrucket worden/nicht 
unangenehm zu leſen ſeyn; weßwegen wir ſie hergeſetzet: 


———— Domini, te electum credimus omnes 
ELx tibi nil Verbo charius efeDE.L 

Atque gregem Chriſti quod ſis ducturus Jeẽſu 

Credimus in ſummi regna beata Patris. 

Reſpice nos miſeros, & curam ſuſcipe noſtri 

Te petimus Noſter Paſtor ut eſſe velis. 

Ecce vides quam fit collapſa Ecclefia Chriſti 
Emit quam pretiò Sangvinis ipſe Sui, 


&2 Nos 





sn ig 
Nos & qui doceant, & qui fiıgnacula tradant 
Juſtitiæ fidei, deftituifle vides. Mila: 





RE 


Rarus & in Pagis Verbi Chriftique Minfter 


Cernitur, hinc ceffat quisque timere DEUM. 
Nunc fi Te miferet noftri, fi tangeris ulla | 
Paftoris Cura, fi Pietasve movet. | 
Quæſumus exaudi gemitus, noftrasque querelas 
Exaudi Populi triftia Verbatu. 
‘Monftrato nobis viridantia pafcua Verbi 
Nos ubi pafcamur, grex macer ille tuus, 
Duc nos ad rivos viventis fontis aquarum 
Quæ noftras anımas vel recreare queant. 

Ut poft hanc vitam Te in gaudia vera ſequamur 
Paſtorum Princeps hic ubi regna tenet. 
Auf feinen Muͤntzen finden wir / was die erſte Seite betrifft 

einerley Gepraͤge wie auf des!Jacobi von Saltza / nemlich 
den heillgen Johannem unter ſeinen Fuͤſſen einen Stern nebſt 


der Devife: Munus Cæſaris Maximiliani. 


N N 





Auf dem Revers ſtehet fein fünff-feldiges Wappen ⸗Schild / 

fo eine Biſchoffs⸗Muͤtze bedeckt. In dem erften Felde fehen 

wir des Bißthums Lillen ; in dem andern den Schlefifiben 

Adler / der hier eine Crone zu haben ſcheinet / aber nicht ha⸗ 

ben ſoll / wie zu ſeiner Zeit ſchon wird beiviefen werden. In 

dem dritten Des Bifhoffe Stamm⸗Wappen / nemlich e 2 
on IR Ä weinen 





Welten feil und Sterne im rothen Felde. In dem vierds 
ten Nein Felde zwey ſchwartze Balken oder Binden, 
In dem ————— zwey gelbe Löwen. Dfelegtes 
wen find deß wegen indiefem Schilde/ weilder Biſhoff 
errſchafften Sorau / und Pleſſe durch Kauff an fich und 
auf feine Familie gebracht / durch deren Inſignia dag Starit- 
Wappen derer von Promnitz alſo vermehret / ſie aber zu 
Freyen Standes⸗Herren in Schlefien worden; daß diefemns 
nach die heutigen Herren Reichs⸗Grafen / zu denen fie von 
Ferdinando IH, gnadiaft erhoben worden / ihre Gluͤckſellgkeit 
groͤßten Theils unſerm Biſchoffe / als einem unvergleichiſchen 
Erheber ihres hohen Hauſes zu dancken. Auf deſſen klu⸗ 
‘ge Inftirution auch das in der Promnitziſchen Familie betañ⸗ 
‚te Majorat ſich gründet. . Der Titul um diefes Wappen 
heiſſet: Balthafar D, G. Epifcopus Wratislavienfis und Die 
Sjahrzahlıs6o. Laͤngſt vorhero / nemlich Anno 1551, ließ er 
Goldſtuͤcke von 5. bis 6. Ducaten verfertigen / auf welchen 
der Revers dem auf den angeführten nad) allen Umftaͤnden 
gleihförmig iſt. Auf der erſten Seite aber ſtehet man fein 
Bruſt Bildnis nebſt dem ſchoͤnen Wahl⸗Spruche ; Domi- 
nus Adjutor meus, Der HErr iſt mein Helffer. 


Tab. | 


Die Kette mit dem Creutz fo von feinem Halfe herunter 
hanget auf die Bruſt / find wol nichts / als felbter Zeit bes 
„liebte Zierrathen / wie wir den derer garviel in diefem Mer 
cke noch Antreffen werden / ob gleich nicht eben an Geiſtli⸗ 
sen Perfonen/ wiewol wir einem teden hierbey feine Met: 
nung laſſen. Wegen feines Todes fo den 20. Jantıarüi 1562, 
erfolget / muͤſſen wir bemercken 5 Daß faſt in einer Zee 
oa “ “3 ey 













ru 


(26) — 


bey Schickfufen L.c. lib.3.c. 2.pag. 28. wenigſtens drey Druck⸗ 
Fehler zu finden/ wenn da gelefen wird: Iſt: nemlichd 
Biſchoff / infonderem Friede und Ruhe den 19, Janua. 
ri, Anno 1561, feeliglichen verftorben/ nachdem er 
23. Jahr das Bißthum hochlöblic und wohl regies 
ret/rc, Denift erızg.und zwar im September, und wie 
wir davor haften / und die Sorauffhe Infeription die bald _ 
folget / bezeuget / den i8. erwehlet worden/ und 1561. den 19, 
-Januarüi geftorben / wteföhte er nurzı Fahr uud 4, Mo⸗ 
nath regieret haben? Hierwider flreitet aber des Biſchoffs 
- ‚Epitaphium , welches Herr Lucz von Wort zu Wort an⸗ 
gefuͤhret / 1.c. p. 332. in welchem unfere Meinung / wieaud 
die Rechnung in den Scholiis Hen. Silef. L. c-p.137.confirmi- 
ret wird weirder Herr Scholiaftes ſich alſo vernehmen laͤſt: 
Febricula correptus quartana in Mortem conceſſit decimo 
tertio Kalend. Februar. dag iſt den 20. Januarii Anno 
MDLXII cum Annum vitz ageret feptuagefimum quar- 
tum ‚in Gubernatione fuiflet annis viginti duobus, Menfibus 
‚guatuor &c. Sonſt fönnen von Diefem Herrn alleriey 
merckwuͤrdige Dinge gelefen werden in Johann Samuel Ma- 
gni Befchreibung der Stadt Sorau pag. 57. ſeqq. Wo aber 
auch billig die Infcription die zum Ehten-Andenden des Bis 
ſchoffs indafiger Kirche auffgefeger worden hätte mit follen 






angeführet werden. Sie lautetalfo: 


Nr. DNS D. BALTHASAR & PROMNITZ qui Ori- 
| ginem traxit ex domo Weichalio & Leflendorff in, 
. Ducatu Glogovienfi , Eectus eft ä Reverendo Collegio Ca- 
‘nonicorum Wratislavienfium, de quorum Numero & ipſe 
fuit ‚in Reverendifl, Epifcopum Wratislavienfem AnnoChri- 
fti 1539. XVIIL Septem. 
Anno 1542. Emit idem Reverendiſſ. Epiſcopus ã Domino 
‚Johanne Thurſio Liberum Baronatum Pleſnenſem, tumque 
anti⸗ 


antiquse & nobili fs Familie Promniciorum , Imperatore 
Rom. D. Ferdina 








nandoI. Glementiffime confentiente addixit. 

i 1556. Emit itidem ab eodemImperatore D.Ferdi- 
nandoduas ditiones Soravienfem & Tribulenfem , ä quo & 
Ducatum Saganenfem Hypothecariojure tum Temporis ac- 
ce 16, HASENT,T r N | J 

Anno 1558. Prædictas iſtas ditiones cum Ducatu Saga- 
nenfi primum occupavit, ac ad 15. Junii Solenni more hoc 
oppidum cum ampliffimo equitatu ingrefüsel, 
Anno 1559. Easdem ditiones Generofo Dno D. Sigfrido 
a Promnitz nato exDomo Weichalio ceffitac Nobilitatem, 
univerfam cum reliquis Subditis ejus fidei aftrinxit. Ei 

Anno 1561. 24. Septemb. die qui incidebat in diem Mer- 

curii Feftum divi Evangelifte Matthzi proxime fequentem; 
prædictus Reverendifl. Epifcopus febri correptus quartana 
ex eadem laborare ceepit ad 20. usque Januarii fequentis Anni 
1562. quo die tandem, cum jam füperaflet tat. ſuæ an, 
LXXII. acEpifcopatui VVratislavienfi Annos ferme XXIII. 
bene ac utiliter prefuiflet, ac Supremi Capitanei per utram- 

ue Silefiam totidem annos officio, cui ipfius& Antecellor 
DNS. JACOBUS & Salza primus prefuerat , magna cum» 
laude fundtus effet ; paulo ante horam quartam matutinam 
dimidii Horologii placide ac pie in Chrifto Niffz Silefiorum 
obdormiens ex hac Calamitatum Valle in æt. beatorum vi- 
tamac Confvetudinem felicifl- commigravit, cujus Sanctæ 
Anım& acomnium noftrum mifereatur Clementiffimus DE- 
US ac Pater omnis Mifericordi& per & propter JEfumChri- 
ftum Filum Suum DOMINUM ac Salvatorem noftrum u- 


nicum Amen . 


. Sonft lleß hm auch über die von HerrnLuczL. c. an⸗ 
gefuͤhrte Grabſchrifft noch eine andere fein Vetter Sieg: 
fried von Promnitz zu Breßlau / einige zwantzig Jahr nach 

ſeinem Tode ſetzen dieſes Inhalt Se 
Ey | * alt 2- 





Balthafar äPromnitzprzeclarus EpifCopus urbis 
De’VVratislaoquemodo Nomen habt, 
. r . . ı . 1 Ye Fi u 

Hic cubat: & quamvis ejus preluftria adta  _ 





— 


Invida nequaquam mors abolere queat: — 
Attamen, ut videat, quæ nos — fequetur, 
Pofteritas — aude fuiſſe Virum: al, 
gSiegfridusque foret de Promnitz gratus in ipfüum, 
' Hocilli fieri nobile fecit opus. a 


Reverendifl. Iluftrif. PRINCIPI, | 
acDomino, D, Balthafari Epifcopo V’Vratislavienfi Vigilan- 
tiſſ. Supremo per utramque Silefiam Capitaneo, Domino 
Pleſnæ, Soravie, Tribelie, & Ducatuum SaganenfiumHy- 
pothecario &c.GenerofusDominus D.Siegfridus dePromnitz, 
Liber Baro in Plefna, Soravia, Tribelia, Hojerswerda . 
Cæſ. Majeſt. Conſiliarius, & Ducatuum Saganenfum Hypo- 
thecarius, & Celſitudinis ejus Agnatus & Hæres ztern2 me- 
mor. & Gratitudinis ergo hocalterum Monumentum denuo _ 
poſuit. AnnoabincarnationeChrifti ch D XIC, 


8. 6, Biſchoff Balthaſern füccedirte Cafpar von 
Logau aus dem Gefählechte der Herren von Rogau / aus 
dem Haufe Altendorff im Schweinitziſchen Fuͤrſtenthum / 
und zwar auf Recommendation Ferdinandi I. und feines 
Sohnes Maximiliani Erg : Hergsgs zu Heſterreich / welche 
als Regaten / Hertzog Georgen zu Brieg und Doctor Ge- 
orge Mehl, zu den wehlenden Capitularen in ſolchem Abſe⸗ 
hen gefendet. Nach vollbrachter Wahl bat M. Paulus eine 
Lateiniſche Oration gehalten / und darinnen degneuen Bi⸗ 
ſchoffs Gürtigfeit und Sanfftmuth trefflich gepriefen / Die 
aber ihrer vielen fonderlidh denen Evangelifhen Schleſtern 
nicht eben fo gar ungemein vorkommen / und ſchlene aller» 
dings bißwellen etwas gezwungenes mit unterzulauffen, 
Als der Biſchoff nad Haufe begleitet worden / hat er/ (wie - 
wir angemercket befinden unter das Volck Meißniſche Gr * 

(4 


m 


MR _ 









y auisftveuen laffen : nnd Darf manfid nicht win: 

uͤ vr fremden Geld⸗Sorte / weil zu Liegnitz und 

rieg die Muͤntz⸗ Officinen MD wie 
wir unten hoͤren werden; auch ſonſt die Eleinen Schleſiſchen 
d: Sorten eben nicht fo haͤuffig / wie die fremden wol / 


—— dieſem 1562ften Jahre auffgerichtete Muͤntz⸗ 
Ordnung zur Genuͤge zeuget/ im Lande herum lieffen. 
Nachdem nun ſothane Wahl den 16. Febr. verrichtet worden/ 
ſetzte man den 12. May dem neuen Biſchoff die gewoͤhnliche 
Mitram auff/ und weyhete ihn ein mit fehr prächtigen und 
befonderen Solennitäten / dabey D. Schleupner eine Predigt 
über die merckwuͤrdigen Worte Paultı. Timoch.3. Ein Bi⸗ 
fchoff ſoll unfträflich feyn / eines Weibes Mannitc. 
hielt; da er unter andern den Bifchoff ſehr fülle feines 
Amtes erinnert haben / welches 80 vornemlich darinnen 
beftüinde/ daß er die Lutheriſchen Bücher benfeite fchaffte- 
Wir zeigen bier einen von ihm aeprägten Ducaten / der aller⸗ 
dings verdienet bemercket zu werden: ae 


7 
2 
\ 
Ü 


Tab.2. 


Zwar was die erſte Seite betrifft / iſter von den vorigen gang 
nie unterſchieden. Deñ da fehen wir den gewöhnlichen 
Johannem und Devife ; aber der Revers iſt deſto remar- 
| ragt In dem dreyfeldigen Schilde ftehen die vorigen 
Lillen und Adler 5 unter Diefen aber das Stamm⸗Wappen / 
derer von Logau / nemlich blau und weite Rauten/und ei⸗ 
ne Roche Binde oder Balken. Welches ung deñ nebft dem 
ausdrüdlihen Namen Cafpar Logus, verurſacht Schickfu- 
fen zu bemercken / der Diefen 2 nicht Cafpar von Lo: 
2 gau / 





! (zo) ® 
sau / fondern von Lochau / fo ein Mardifhes Befchlecht 


ift / und wie Siebmachers Wappen⸗Buch p. 775. beweifer/in 


einem blauen Schilde drey Köpffe mit Huͤtten fuͤhret / nen⸗ 
net und alſo confundiret/ L. c. lib,3. cap. 2. B29 Die getheilte 
Jahrzahl iſt 1571. und der Titul heiffer : C DR Logus Epi- 
fcopus Vratislavienfis, Imperatoris Ferdinandi Decreto, oder; 
nach dem Schluß des Känfers Ferdinand. Weide 
orte wir vergebens auf andern Schleſtſchen Muͤntzen ſu⸗ 
dien werden. So koͤnnen wir auch nicht ergründen/warum 
dieſer Biſchoff allein ſetne Muͤntzen denen des helligen Roͤ⸗ 
miſchen Reichs habe gleich wollen gepraͤget wiſſen / ſo die dem 
Roͤmiſchen Reich immediate unterworffene Stände / fo 
muͤntzen moͤgen / mit dergleichen merckmahle pflegen zu be⸗ 

eichnen / damit anzudeuten / daß ſie von denen Kaͤyſern ihr 
ne Red erlangt. Vid.Benjamin Leubers Tradat von 
der Miünge/part.ı. c.5.p.27.28. da doch unſtrittig die Btihöffe 
ihr Recht zu müngen von Henrico Probo als oben erwiefen 
worden / empfangen/ ob fhon nicht zu laͤugnen / daß ihnen 
ſoſlches Maximilianus L.confirmiret. Wenigſtens wollen 
wir ihm nicht zutrauen / daß er fih vor einen Reichs⸗Fuͤr⸗ 
ften aehalten / der immediatevon dem Roͤmiſchen Reid) de- 
pendiret ; den davor würde ihn Ferdinandus felbft nicht er⸗ 
kañt haben / maffener fein/als eines Koͤniges in Boͤhmen 
Vafall war / ob fon unter ihm / den andern Schleſiſchen 
Hertzogen / und andern Randes:Fürften ein groffer Unter⸗ 
ſcheid war; weilen jene vor dieſen gar beſondere Freyheiten 
hatten / ſo fie fih bey Ubergebung / oder Vereinigung ihrer 


Rinder mit der Eron Böhmen vorbehalten. Geftarb die⸗ 


fer Biſchoff zu Breßlau 1574. den 4, Juni auf dem Thum / 
feine Reiche ward von dar nach Neiffe in feine ſchon bey Leben 
erwehlte Grab⸗Staͤtte geführet/und eben nicht mit weitläufs 
tigen Cerernonien / weil man ſich in ein: und andern nicht 


vergleichen wolte/ beygeſetzet. Vid.Scholia ad Henel.Silefiog. 


renov. Le.p.iao. Herr Luca batinden Gedanden —— | 
h. | a 








d weilerbey © h tfufen Lib.3. p.29. gelefen/ wie Caſpar 
F Logau auf dem Thum verſtorben und keines Wegfuͤh⸗ 


rens gedacht worden / ſo muͤſſe er unfehlbar auch alldar und 
zwar in die Thum⸗Kirche begraben worden ſeyn / deßwegen 
ſchreibt er: Bald hernach begrub man feinen Körper 
in die Thun — mit gewoͤhnlichen Ceremonien / 
.45. Seine Herren Brüder lieſſen ihm zu Ehren 
folgende Grabfawiftlegen: * 
FrASPARUSä LOGAW, — Ma ‚Ingeniique, 
4 przeftantiä,belli pacisque artibus ab Adolefcentia inter 
zquales Pueros regios Nobiliffimos femper confpicuus: o- 
ımnium bonarum difciplinarum, diverfarumque Linguarum 
Scientiz Cultor infignis, virtutum vero Gloria Domi foris- 
ve Clarus, magno Inclyti ac Potentiffimi Regis Ferdinan- 
di defiderio Serenifl. Archiduc.Caroli Filii chariſſ. Preceptor: 
DeinAntiftes Neapoli Auſtriæ defignat, _Mox Wratislavien. 
Epifcopus rite poftulatus, annos Xil. Eccleſiæ ac Patrie tam, 
Epifcopalis dignit. quam Supremi per utramque Silefiam, 
‚Capitaneatus munere, fingularifide. Prudentia ac Pietate_,, 
Summague cum Laude teliciter præfuit. Vixit annos XLIX, 
Menfes X.d emi. Moritur placide magno piorum luctu & de- 
fiderio, Viribus Corporis morbi diuturnitate plane exhau- 
ftus Vratislavi@ IV. die Menfis Juni , Anno reparat& Salutis 
‚human M DLXXIIIL. Hicfepuleus quiefcitinfpe Refurre- 
ctionis & Vitæ fempitern®, Cui Matthias Swid, & Jaur_. 
Præfectus, Georgius in Frid. & Kinsberg, Henricus Capit. 
Provinc, in Bechaw Gottfried. in Skotichaw & Schwarz- 
Wafl. Fratres germani ,mutus benevolentie g. hoc Monu- 
menumP.P, RR N 
27. Nunward wiederum einmalein Biſchoff aus 
Bürgerlidem Stande erwehlet/ und auf nichts als eine fo- 
lide Erudition und gute Conduite geſehen. Dieſes war 
* DD 2 Mare 












EL 1. D): N 
Martin Gerfimann ein Bunglauer Juris utriusque Do 
KSofezuDmügy Wilhelm. Br nennen Ihm Bingertb 
hen Standes/ den ob er gleich von dem Käyfer Maximilia- 
no in den Adelihen Stand verfeget worden / fü war doch 
dfefeg etwas neues / und kunte er fi) mit mehekem Rec 
einer honetten Bürgerlichen weil fein Dater Burg meb 





“ 
* 


FL 


fter zu Buntzlau gewefen/ als einer_fonderlihen Adelt 
vergnae Dgelts N, Kderman Dariber? and Rio dh8 
vergnuͤgt bezeigte fich jederman daruͤ ſelbſt Jhr 
Känferlihe rajeftät Maximale „ bey deffen ee 
ehemalen Informator ‚bey dem Käyfer felbft aber Secretarius 
- gewefen. Wieden Maximilianus mit eigener Hand an ihn 
geſchrieben / als er gehoͤret / daß dieſer zum Biſchof erweh⸗ 
let worden / in nachfolgenden Terminis: Lieber Gerft- 
mann / in dieſer Stunde habe id) von meinen Com- 
miſſariis und eurem Schreiber vernommen Veſtram 
Electionem in Epifcopum Wratislavienſem, quod 
fauftum & felix fit , bin auch damif nicht allein zu 
frieden/ fondern fie hätten feinen eligiren fönnen noch 
moͤgen / quimihi fuiffet magisgratus. Denn ich euch 
kenne / und gar nicht zweiffele / daß ihr das herein 
bringen werdet / ſo die vorige Biſchoͤffe per negligen 
tiam unterlaſſen haben. De reliquis poſtea ulterius 
ſcribam, vobis gratulor de Electione in veſtram Per- 
ſonam facta, denn id) euch auch in reliquisquene- 
. ceflaria erunt,, five Rome, five alibinon deerö, 
fed vobis libentiflime in omnibus adero, &'promo- 
vebo tanquam illum , qui mihi eft gratiffimus. Vid. 
Scholia ad Henel, Silefiogr. renov. L. c. p. i43. Wo ae | 
m“ SB rief 


(23) % 
Brief billig ad angeführet worden. Asas diefer Biihof 
als Obriſter — ‚DergonGeorge u Brieg vor 
Sorge und Kummer wegen des Hertzogs zu Kiegnig Hen- 
rici, den fie einmal auf Känferlichen Befehl gefangen neh: 
men/ferner in feinerRelidence überrumppeln laffen wolfen/ 
diefer aber Dur) feine Spionen / fo behutfam als man auch 
gieng/ alles erfahren / ſich in gute pofitur geſetzt / undals je: 
antan —— —— ſie tapffer em⸗ 
ingen /Fönte umfländlid angeführer werden/ twenesnd- 
gwaͤ — Wir ——— unfers Vorhabens / 
gvonbngeprngte Münke:  — — ——, 


* * 















er — = Akpwssti au ie ei; ei Fi 
Diefeift ein Dueaten. Aufder erffen Seite iſt Bas gewoͤhn⸗ 
liche Bild und Devife: Munus Cæſaris Maximiliani. Yuf der 
‚andern fiebet man des Biſchoffs Wappen: Schild /diefeg hat 
drey Felder. In dem erften find die Lilien als des Biß⸗ 
thums; in dem andern einAdler als des Fuͤrſtenthums 
Neiſſe / und unten in dem dritten / ſo vierfeldig / iſt des Bi⸗ 
ſchoffs Stamm⸗Wappen. Indem erften und vierdten Quar- 
tier ffehet ein Cornu Copiz in dem andern und dritten/ 
zwey ſchraͤge Balcken oder Binden. Den Schild bedecket 
‚eine Biſchoffs⸗Muͤtze nebſt welder die aetheilte Jahrzahl 
1575/ um allesaber aufden Rande diefe Schrifft ffehet : Mar- 
tinus D. G. Epifcopus Wratislavienfis. Martin von Sof: 
tes Snaden Siihoffzu Breßlau. Uber diefe Duca- 
ten finden wir auch Medaillen/die der Biſchoff bey dem Schuͤſ⸗ 


* 


ſen zur Neiſſe 1575, foll haben prägenlafen. 
I — ME > Di Lei x Ton ® Dd3 ENTER. ‚Der 


——— 
v “x J 


* 





Der Avers weiſet fein Bruſt /Bildniß nebſt dem Titel: Marti- 
mus Epiſcopus Wratislavienſiss. Martin von Gottes 
Gnaden Biſchoff zu Breßlau. Der Revers aber ein 


Cornu Copiz, alsdes Biſchoffs Stamm Wappen/ a 


ches Bienen fliegen mie der ſcharffſinnigen Devife : Et M 

& Aculeus. Sie geben Honig und ſtechen auch. Wol⸗ 
te vielleicht damit andeuten : Wie eine Biene Honig geben 
und auch ſtechen fönne/ fo folten fic feine kuͤnfftlge Untertha⸗ 


nen von ihm alles gutten verfehen / die Muthwilligen aber ge⸗ 


bührende Straffeerwarten. Mir werden übrigens verſi⸗ 
dert / daß eine von diefen Medaillen in einer kleinen Schach⸗ 
tel nach Breßlau gefommen/ over aber zu Breßlau in eine 
ſolche geleaer / auf welcher folgende Worte gelefen worden: 

Nurch funders Gluͤck und hohen Zieiß 

Den Gruſchen bracht han von Neſß 

Die jungen Schügen wohl gemuth / 

Obs manden gleih verdriffen thut / 

Mit groſſem Lob der Schügen all/ 

Des find wir froͤlich allzumahl. | 


Sonſt war unfer Bifchoff ein trefflicher Liebhaber der Hiſto⸗ 


rie /angefeben ev feinem Secretario WenceslaoCromero fer 
ne Schleſtſche Hifferie / die er nad der Ordnung der Bi⸗ 


ſchoͤffe au ſchreiben fich vorgenommen zu vollführen und dru⸗ 
een zu laffen taufend Thaler vermadt, Das Werd aber 
iſt weder zur Vollkommenheit gediehen nod) gedruder wor; 


| 


den. Die befondere Vertraulichkeit die er mit dem Het» 
tzoge zu Brieg Georgia II. gehabt / hat Herr Lucæ L.c, 


P-34% 


| 


“ Bla) ® | 
s. umftandlich befchrieben/ bey Bemerfung feinesTode®» 
— ift er fehr ungluͤckſeiig geweſen; de er feßtL. 
* pP. 349. da der Sf ‚off Anno 1585. Den 23. Martıi die Melt 
beuriaubet / da er doc) länger als 2, aanser Monath her 
ch noch gelebet und in der Nacht zwiſchen dem 24. und 2sften 
Maji alle erſt zur Deite geftorben Wir fegen mit guten Bes 
ht/daß er noch länger als zwey Monathe nad) Luce Meis 
nung gelebt/angefchen es auch noch zu zeitig iſt / wenn in denen 
Scholüs ad Hen. Sil. Renov. Cap. 8, pag, 145. vorgegeben wird / 
er ſey aeftorben : Niffe decimo Calendas Junias zur Neiſſe 
den 23.Maji. Wir beruffen ung disfalls auf die Epitaphia 
Die ihme fo wohl zu Neiſſe als Buntzlau zu Ehren gemacht 

worden / und alſo lauten: a eh 

; ne OSTEN 
e ROMANORUM IMPERATORIBUS & 
| Bohemiz Regibus, przcipue vero de Ecclefiä, 
Capitulo fuo & hac Patriã ob infignes feliciter obıtas 
legationes , quarum nomine magnam exiflimatio- 
nem & laudem promeruit, libertatem denique non 
poſtremam, ac rebus in utroque foro agendis ſum- 
mam Vigilantiam, induftriam , & dexteritatem ‚opti- 
mo acbene merito — MARTINO GERST- 
MANNO Epifcopo Wratislavienfi ; fupremo per 
utramque Silefiam Capitaneo, RR & Execu- 
tores teſtamento defignati,gratitud. g. pofuere obüt 
24. Maji, Anno Domini 1585, Cujus animz Deus 
ſit propitius, | 























J 6 zu Buntzlau a 
\ E itaphium Reverendiſſimi in Chrifto ER 
44 Vratislavienfis Martini , cognomento Gerft. 
— mann, 


* 









mann, Boleslavienfis: qui qu : 25. Maji,, Ann 

1585; & in Templo N Ni 1 Ne ul * 

mia quod virtus habeat doctrinao ıe gi 

Aujus vita viri ſola ‚fatisque probat, An 
Hic etenim ſtudis poftquam uveniibus annis „ie, — 

Addictus Phoebi caftra fecutus era. Be 


_ 


— 5 — —— 





Ingenium varıa fic exornaverat arte, #r —— = | 


* 
Br 


w Summus u it hine illum ſit comitatus honot. 





Noam dodtasOperasfcr ibarum rexit in aula Mr an 
Cæſaris, 2 für am i ———— fuit. R * 


Donec ob Rn & Præſul in hd. 23: Er ; 
Fa@us,cui nomen nobileNifä dd. 
Et quoniam primas huic Boleslavia cunas a 
Præbuit, hanc partem laudis habere decet. 


8.8 Was Andream Jerin, einen Schwaben und 
Rath: Herrens Sohn in Reutlingen Theologiæ Doctorem 
anbelanget / der Anno1585.3um Biſchoffe erwehlet worden; 
ſo verdiente fo wohl feine ungemeine Liebe gegen gelehrte 
Leute / als auch feine rühmliche Anwendung des geſammle⸗ 
ten Geldes / weitlaͤufftig davon zu handeln. Das Silber⸗ 
ne Altar und Leuchter in der Johannis⸗Kirchen / welche 
11400, Thaler follen koſten Fommen von ihm her / wie die 
Infeription zeiget. Die Huͤndin / ſo vor feinem Wagen bey 
dem Einzuge in Breßlau mit einem Halß⸗Bande hergegan⸗ 


gen / muß eine beſondere Parade gemacht haben / oder von 


.extraordinairer Schönheit geweſen feyn / weil Schickfüfius 
ihr gedendt. L.c. P. 29. der fonft derley LImfkände nicht zu 
bemerken pfleat.. Blei wie diefer Biſchoff eingroffer Lieb⸗ 


haber des Bauens geweſen / ſo muß er auch viel von ſchoͤnen 


Medaillen gehalten haben. Deñ er ließ unter andern fol; 


gende Goldene Muͤntze vondrittehalb Ducaten fohlagen- 


Tab. 


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N N 40 —4 


RE 03 f N 


— 5 Sefteftehet ein Bruſt⸗Bild und Titul: An- 
dreasD, G. Epifcopus Wratislavienfis ; auf der andern unter 

Biſchoffs⸗Muͤtze das halbe Bliſchoͤfflich⸗Breßlauiſche / und 
ein Greiff als ſein —— auch — — 
1596. und die denckwuͤrdige Deviſee: utinam noviſſſima pro- 
viderem. Die gang gewöhnlich uͤber feinem Wappen⸗Schil⸗ 
de angetroffen wird / und vielleicht heiſſen fol: Wolte 
GOtt / daß ich mein Ende vorher wiſſen möchte. 
Doch koͤnte ſolche auch gar anders verteutſcht werden / nie⸗ 
mand aber beſſer als der Biſchoff ſelbſt ſetne dißfalls gehabte 
Gedancken offenbahret haben. Indeſſen bedienete er ſich 
gleichwol wie ſeine Vorfahren der gewoͤhnlichen Worte: 
Munus Cæſaris Maximiliani, auf ſeinen ordinairen Muͤntzen / 
dleſwir aber nicht beyſetzen / weil nichts daran zubemerden. 
Sein Coͤrper liegt / wie er es im Teſtament verordnet. Vid. 
Silefiogr. Hen. renov, undSchickf. |, c. p. 29. wohl angemer⸗ 
Eet / vor ſeinem filbernen Altare / und nicht unter demſel⸗ 
bigen/ wie HerrLucz will / l. c. p. 354. in der Thum⸗Kirche zu 
Breßlau begraben. Auff dem Altar lieſet man dieſe Schrifft: 

Tu vincis in Martyribus 
. Exod.30, - vor Bee” 

Facies Altare ad adolendum thymia- Fecit Salamon omnia vaſa in Dome 
ma de lignis Sethim , veftiesque i- DOMINI,ALTARE aureum &£ 
kud auro puriflimd.  SandumSan- menfam füper quam ponerentur 


 &orum erit DOMINO, 3% — propofitionis ex auro puris- 
1mo, Kin rt 


N 


en 
u a a A efizfupre- 
mus Capitaneus Alt: fla 





tare hoc ex puro argento Confla- 
tum, ut pietatis Suæ in DEUM & munificentiz in 
Ecclefiam monumentum extaret , proprio ære. F. F. 
AnnMDXC ü - 


8.9. Nach diefem wurde zwar Bonaventura Hahn 
ein Siogauer zum Blſchoff erwehlet / aber weder vom Kaͤy⸗ 
fer davor erfant / noch von dem Bapffe confirmiret / fo daß 
er im dritten Sabre nad erlangter Wahl ſein vermeintes 
Bißthum / welches vorbin in Schlefien noch nicht geſchehen 
war / wieder abtreten / und Paulo Alberto cediren muſte / 
der aber auch ſelbſt vor erlangter Baͤpſtlichen Confirmation-,, 
da er noch nicht vor voll ein Jahr / weil ein Tag fehlete / als 
ein erwehlter Blſchoff gelebet / ins Grab gleng· Weil deñ 
nun keiner confirmiret worden / ſo iſt auch zu vermuthen / 
Daß fie Feine Muͤntzen prägen laſſen. Deñ ob man gleich 
nach der Wahl des erſten / Gold⸗Guͤlden / Neihs-Thaler 
und andere Silberne Muͤntze ausſtreuen ließ / ſo koͤnnen 
doch derley Muͤntzen nicht vor des neu⸗erwehlten Biſchoffes 
feine gehalten werden; angeſehen es nicht möglich iſt / ſo bald 
einen/ zu geſchweigen drey oder viererley Stempel zu ver⸗ 
fertigen / Schickf. aber ausdrücklich dazu geſetzet: daß bald 
nach der Wahl angezogene Gold⸗Sorten ausgeſtreuet wor⸗ 
den / Le. p.30. Herr Lucæ will zwar L.c. p.354. gar gewiß 
li / daB gedachte ausgeftreuete Muͤntzen vondenen das 
imaligen Canonicis hergerübret : die ſolche als etwas beſon⸗ 
deres auswerffen laffen / fo bald die Wahl des ßBonaventuræ 
Hahn von ihnen zu Ende gebracht worden: Wir können as 
ber nicht fehen warum er dißfalls ohne Beyſetzung einigen: 
Bewelſes von Schickfufen abweichet / und überdiefes ſotha⸗ 
ner befonderer Müngen/ in feinem Wercke indem Eapitel - 
vonder Muͤntze mit keinem Worte gedencket / die es 7* 


u — — 
Rx Limftande halben no wohl verdienet hätten. Unſers 
ſſens iſt nlemablen von denen Herren Canonicis einige. 
Muͤntz⸗Sorte ans Licht kemmen. Auf die Srage: Warum 
nicht von denen übrigen Biſchoffen die Worte: Munus Cæſa- 
ris Maximiliani auf die Muͤntzen gefeget worden ? antwor⸗ 
tete man zwar im Adtu nicht categorice; gab aber zu verſte⸗ 
ben / daß es vielleicht darum gefchehen / weil die andern von 
hoher Geburth geweſen; Welches aus angeführten nachfol⸗ 
genden Exempeln zu erſhen. 
8610. Ob Johann Veit von Sitſch ſolches 
[i.e. Munus Cæſaris Maximiliani ] auf die Muͤntzen 
ſetzen laſſen / weiß ich nicht / weil ich feiner Muͤntzen 
Feine gefehen / auffer eine von 5. Ducafen. Hierauf 
ſtehet fein Bifchöffliches und Stamm -2Bappen? 
auf der andern Seite ein Hirte unter 4. Schaafen / 
bey zweyen Bäumen / über welche die Sonne ſchei⸗ 
nee : Die Überfchrifft auf beyden Seiten iſt: F— 
hannes Sitſch DEI Gratia Epiſcopus Vratislavienſis, 





Superioris & inferioris Sileſiæ Capitaneus A nno 1608. 


Candor & amor optima Cuſtodia. Die nach ihm er⸗ 
wehlten Biſchoͤffe ſind eines weit hoͤheren Stan⸗ 
des geweſen. Unter denen der erſte Carolus, 
Oeſterreichiſcher Ertz⸗ Hertzog / ſtatt der Worte: Mu- 
nus Cæſaris Maximiliani, ſetzen ließ: Anima mea de- 
ſiderat ad te DEUS. Am 1612, Jahre ließ er durch 
den Rath zu Neiß ein Freyſchuͤſſen ausſchreiben: 
darzu viel Fuͤrſtlicher / Graͤflicher / Ritter⸗ und Buͤr⸗ 
gerlichen Standes Perſonen ſich zehen Tage lang er⸗ 
goͤtzet. Zu deſſen Gedaͤchtnis hat er ein⸗ und Ba 
| Ee 2 fache 


—, li . 
fache Ducaten prägen laflen: Worauf fein Rame/ 
auch fein Stamm: und Biſchoͤffliches Wappen’ je⸗ 
des fonderlich / und darbey ferner ftehet: Anno 1612, 
Kleinoth Groſſes Schuͤſſens / Neiß den 19. Auguſti 
an welchem Tage das Schuͤſſen ſich angefangen. 


S. ı1. Johann von Sitſch ein Schlefier von Adel / alten 
Geſchlechts; — nicht allein dieſer Biſchoff / ſondern 
auch Johann Chriſtian, Hertzog zu Liegnitz und Brieg / durch 
feine Vermaͤhlung / die er mit AnnaHedwig, Fraͤulein von: 
Sitfch, Friedrich, Barons vonSitfch, Marfhalles amBi⸗ 
ſchofflich⸗ Breßlauiſchen Hofe Tochter/ als ein Wittiber An- 
n01628. traff / in die größte Ehre feßten;) ward als Præ- 
pofitus unanimi Gonfenfu zum Bifchoff erwehlet/ Anno1600, 
den 18. Juli, ob rei der Ränfer Rudolphus II. durch feine. 
—— Chriſtoph Poppel von Lobkowitz , Wolfgang von 
Colowrat, und Hans von Clonaw, den Biſchoff zu Wien- 
und Neuſtadt / Melchior Clefeln trefflich recommendiren 
lieſſe. Schikfus meldet / daB bey deffen Regierung 3 wen. 
fündere Dinge vorgegangen: Erfilih daß er auf des Pabſtes 
Clementis Zulaſſung im hoben Stifft Breßlau / wie auch 
zur Neiß und Glogau einen Jubel⸗Tag gehalten / den ı. No- 
vembr. Anno 1603. in welchem aus Pabftlider Gewalt allen 
denen vollfommeneIndulgenzangetragen/ und. verſprochen 
worden ; welche nad gethaner Beichte / angehoͤrter Mefle/. 
Empfang des Heiligen Sacraments und Priefterlihen Ser 
gens vom Morgen bis aufden Abend die Kitchen beſuchen / 
und um Einmuͤthigkeit dee Chriſtlichen Fuͤrſten / Ausrot ⸗ 
tung der Ketzereyen / und Erhoͤhung der heiligen Mutter der 
Kirchen zu GOTTandaͤchtig ruffen / und fhreyen wuͤrden. 
Zum andern / daß er die Ertz⸗Hertzogin / Fräulein Con⸗ 

antiam Rönfges Sigismundi II. in Bohlen andere Rönigli: 


che Braut zur Neiffe/ den 22, Novembr, nach Mittage Rue | 








2 





Ca) 








Ubr/ Anno 1605. fehr ſtattlich eingeholet/ und ferner in Poh- 
J begleitet, L. c.lib.3. cap.ın.p.3. Das erſtere ver⸗ 


diente wohl einer genauen Linterfuchung / weil Herr Lucæ 
lc, En die Sa gantz anders vortraͤgt / in denen Scholiis 
ad Henel, Silefiogr. aber cap. VIII, $.53. P.155.156. gar nichts 
angemercket worden / außer diefe wenige Worte ; Benedi- 
&ionem de rore Cœli tunc omnibus dedit cum permiſſu Cle- 
mentis Pontificis Jubileum celebraret,p.ı37.. Woraus doc, 
gar ſchwer zu errathen / ob das von Bonifacio VII. ehmalen 
alle hundert von Clemente VL, alle funffzig / von Urbano 
VI auf 34. und endlich vonPauloll.auf2s. Fahr zut feyrende 
Annus Sandtus oder Jubileum zu verffehen (weldyesClemens 
VIII. Anno 1600, gehalten/ oder wie ein Itallaͤner der Ger 
wohnheit feiner Mutter⸗Sprache nad) ſchreibt: Apre le; 
orte del fantiffimo Giubileo nel 1600, Vid. Chronologia de 
SommiPontefeci revifta &efpurgataDal.Gio. Antonio Bran- 
di indem Leben Clementis VI. n.235. welche Redens⸗Art von 
den Auffthunder Pforten des Jubel⸗Jahres / wie ſolche ei 
gentlih auf Deutſch Heiflet /gebraucher wird; weilder zur 
Zeit figende Pabſt das Jubel⸗Jahr durch Anſchlagung ſei⸗ 
nesmitbenden Händen haltenden goldenen Hammers an ef 
ne vermauerte Pforte la PortaSandta oder Die Heilige genafit/ 
an welcher ein / wir willen eben nicht mehr / aus was vor 
Metall / doch ſtarck vergoldetes und von vielen und hauf⸗ 
figen Kuͤſſen gang abgenuͤtzetes Creutz iſt / wie wir ſolches 
mit vielfältiger Verwunderung ſelbſt gefeben ; dergleihen 
3. E. auf dem Vaticanander Peters⸗Kirche unter dem Por- 
ticu aufder linken Hand zu befinden emfaͤngt. Worauf die 
Maurer bald zufallen/ durchbrechen / und alfo einen extraor- 
dinairen Weg zu völliger Vergebung ihrer Sünden/ und 
wuͤrcklicher Acception bahnen) Vid.Ritratto di Romamoder- 
nap.ıs.)oder aber/ob ein befünderes Jubel⸗ Jahr drey Fahr 
hernach / wie es allerdings wahrscheinlicher iſt /und zwar auf 
Befehl oder bloffer Verguͤnſtigung * Pabſtes (denn hierin⸗ 
e3 nen 





nen find Schickfus und Luce einander ſchnurſtracks zuwi⸗ 
der ) celebrirer worden ? Wir Eönnen ung hierbey vor dies 
jesmalnicht aufbalten / Indem wir nicht eine Kirchen⸗Hi⸗ 
ſtorie / fondern nur vonden Müngen der Biſchoͤffe in Schler 
sen fhreiben, Diefes bemerken wir nur nod : Der et⸗ 
was zu frey ſchreibende Autor der Schleſiſchen Kirchen⸗Hli⸗ 
orie / Srandfurt 1707.1ngvo (dem wir gerne vollEommes 
nere und richtigere Adminicula, als er gehabt / und dochzu 
einem ſolchen Werde hoͤchſt nörhig gel wären/ hätten 
gönnen mögen) gedendt aus Luce Schl. Dendw. auf 
diefeg Jubilei, und fegt voran ( weldesimanbey Herrn Lu- 
cæ vergeblih ſuchen wird) es wäre ſolches gefegrer worden: 
weil die Paͤbſtliche Schag- Kammer um etliche Milionen rel 
er werden müffen. 173. Allein zu geſchweigen daß es nicht 
in gang Schleiten/ fondern wie Schickfus , dem die Gefchichte 
felbter Zeit unfehlbar weitbeffer als andern befantgewelen 
undfeyn koͤnnen / wohl angemercket; nur zu Breßlau / Meiſſe 
und Glogau celebriret worden / wo fo bald einige Milionen 
wol nicht zu bekommen geweſen; angeſehen an gedachten 
Derchern/ weñ man gleich ihre Diſtrictus darzu nlemt / ſon⸗ 
derlich Glogau und Neiſſe / die Evangeliſchen Unterthanen 
die größte Zahl machten? ſo hat ja fo wohl Schickfus als Lu⸗ 
caͤ die End⸗ Urſache und warum man dazumal fothanes Ju- 
. bileum angeffeltt zur Gnuͤge angedeutet. Wer auch weiß / 
womit man umgegangen / wird leicht ſchluͤſſen koͤnnen / man 
habe vor itzo eben kein Geld geſucht / wenigſtens nicht vor die 
Paͤbſtliche Schatz⸗Kammer / wen zumal der Blſchoff nur 
aufIndulgence des Pabſtes das Jubileum angeſtellet. 


Was nun unſers Blſchoffs Muͤntzen betrifft / hat er al⸗ 
lerdings auſſer der angeführten Medaille guch Courant- 
Muͤntzen und zwar Ducaten verfertigen laſſen / die denen 
vorigen am Geyraͤge gantz gleich ſeyn / das iſt / eben die De- 
vife ; Munus Cæſaris Maximiliani, den heiligen a 

un 





| ME (223) * ——— 
zum viſſchoffs W Bappen und Titul haben / wie hleraus 
zu Fyen.— 1 


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8. 12. Diefem folgte / als er 1008.d. 28. 4p. aus der 
Welt gieng und zu Neiß begraben worden/eine Perfon von 
bißhero ungewöhnlicher Extra&tion : nemlich Carolus , Erßs 
Hertzog von Defterreich / Ferdinandi I. Endel/ Caroli Er» 
Hergogs von Oeſterreich Sohn/ und Bruder Kaͤyſers Fer- 
dinandiIL bißheriger Canonicus zu Saltzburg und Paſſau. 
Diefer Biſchoff bat ſich mit allerhand Muͤntz⸗Sorten vor» 
trefflich ſehen laſſen. Wir wollen aber nur diejenigen ans 
führen/ die wegen zugenommener Dignität vor andern re⸗ 
marquable find, Auf feinen Ducaten / ® 





/ 


ſo er 161. prägen laſſen / ſtehen allerdings ſtatt der Worte: Mu- 
husCfarisMaximiliani dieſe: Anima mea deſiderat ad teDeus. 
Meine Seele verlanget nach GOtt. Das merck⸗ 
wuͤrdigſte aber iſt / daß er ſein Bildnis auf die ordinairen 
Muͤntzen zu ſetzen befohlen / ſo wir vorhero noch nicht ange⸗ 
troffen. Er nennet ſich einen Ertz⸗ Hertzog von Oeſterrecch / 
und welches nicht obenhin anzuſehen / eher als einen Biſchoff 
Area. ſo er bis dato nur war ; da doch alle andere 

— / weh ſie / ſo wohl Evangeliſcher / als Romi⸗ 
ſcher Religion zu Biſchoͤflicher Hoheit BT RIOMONDE N 


= 


Titul dem Fuͤrſt⸗ oder Hertzoglichen vorziehen 5 weld; 
aus feiner —— grrdehen / als weil die Ertz⸗ Herz 
30ge Stylo curiali ſicdicti von Defterreih von garbefonderer 
‚Hoheit find/ ſo fie nach und nach von ihren Vorfahren / | 

ſo lange den Kaͤyſerlichen Thron’ befeffen / oder wie andere 












wollen/ vonFriderico IL allein Vid. Schweder;-l.c. eap. 


VIL P.S.Sedt.2, $.7..P.844-.etlanget / daß fie fü garimme- 
diatedenen Chur⸗Fuͤrſten des Reichs in der Ordnung folgen, 
auf den Reichs⸗Tagen nicht unter andern weltlichen Princen / 
ſondern auf der geiſtlichen Banck den allererſten Sitz auch 
vor denen Ertz⸗Biſchoͤffen haben: Daher denn auch billig 
der weltliche dem geiſtlichen Titul vorgeſetzet worden. Uber 
dieſes zeiget von der Oeſterreichiſchen præeminence vor ans 
dern Fuͤrſten der Ertz⸗Hertzogliche Hutt / ſo mit einer Crone 
pranget / die wir an andern vergeblich ſuchen werden / wel⸗ 
ches auch hier zu obſerviren / Vid.Schwederum IJ. c. anderer 


* 
J PER 


befonderer Prerogativen zu geſchweigen unter welden 


nicht die geringſte tt : daß ſte nicht nur Edelleute / fondern 
auch Baronen und Grafen machen koͤnnen. Vid. Regneri Si- 
xtini Tr.de Regalib. lib. cap. IV.N.34.P. 79. 


Etliche Jahre hernach / nemlich 1675, erlangte unſer Ertz⸗ 
Hertzog auch das Bißthum Brixen. Wodüurch Wappen 
und Titul / beſonders auf denen Muͤntzen / ſehr veraͤndert 
worden. Den fo ſahe man z. E. 1614. überaus ſchoͤne Reichs: 


Thaler / und faft gleiche Groͤſſe habende Goldſtuͤcke / die aber 


feine Devife, ſondern nur fein Bildnis / veränderten Titul 


und Wappen haften/ davon wir billig Die Reichs⸗Groſchen 


beyſetzen — Be 
 Tb3 NW 


Der Titul heiſſet nunmehro: Carolus D. G. —— Au- 


ra, ° 


Mn ENDE 
firie, Dux Burgundi& Comes Tyrolis. Epifcopus Brixien- 
fis & Wratislavienfis , Karl von GOttes Gnaden/ 
Erb: Herkog zu Oeſterreich / Hertzog in Burgund/ 
Graf zu Tyrol Biſchoff zu Brigen und Breßlau. 
Da den das Brixiſche dem Breßlauifihen Bißrhum deßwegen 
vorgefeget wird / weil der Biſchoff daſelbſt zualeich ein Fuͤrſt 
des Helligen Roͤmiſchen Reichs iſt / ob er ſchon unter dem 
Schuse des Haufes Oeſterreich lebet. Vid.Schwed.l.c.part. 
ſpec. Sedt.ır. $.9. p.835. ſo von den Biſchoͤffen zu Breßlau/ 
als Biſchoͤffen nicht gefager werden fan, maflen Diefe des Boͤh⸗ 
miſchen Röniges Vaflali oder Principes Lygu find; und koͤn⸗ 
nen wir nihtglauben / daß unfer Biſchoff das letztere leug⸗ 
nenwollen; wenn er den 4. Aug. 1619, an den Ertz⸗Biſchoff 
zu Gniefen aefchrieben / fein Bißchum dem Parrocinio deg 
Köntges in Bohlen ben den damaligen Troublen In Böhmen 
und Schlefien recommandiret / und unter andern Motiven 
‚angeführet ; daß das Bißthum Breßlau eine Filia des Ertz⸗ 
Bißthums zu Gniefen ſey. Welches von einigen die ſolches 
‚abfolute verffanden haben wollen / gar ungleich gedeutee 
worden. Es ſcheinet aber/ als ob ſie dem Biſchoffe zuviel 
gethan / und ihme etwas auffgebürdet / fo ihmwol mema⸗ 
len in den Sin fommen. Wir wollen deßwegen den gan⸗ 
gen Brieff von Wortzu Wort herfegen, damit curieufe Ges 
muͤther völlige Vergnuͤgung haben / und beffer Judiciren moͤ⸗ 
gen. | 


Archi-DucisCaroli Liter ad Archi- 
Epiſcopum Gnefnenfem. 





Lluftriffime, & Reverendiffime, amicechariffime. Pro- 

- vocavit nos, Reverendiffimam Dominationem veftram 
hisce noftris compellare literis „tum ea, quam Sedi Metropo- 
litanæ antiquitus debemus , connexio; tum —— 
— omi- 


(6226) % | u 0 
Dominationis Veltre, quam ex GenerofiffimoMagnifico #- 
deliter nobis dilectò Sıgifmundo Opacky de Opaca , Regiz 
Poloniæ & Sveciæ Majeftatis& Dile&tionis Camerario, & 
ſupremo ftabuli Prefedto, nec non noftro Camerario , uber- 
rime accepimus , r & ———— prorſus erga afflictam Eccle- 
ſiam noſtram Sollicitu 62 | AR 
Experimur etenim quantä induftriä hoftes Religionis 
Catholiczad nos opprimendum fefeconjungunt, nec nosad 
propulfandum aliamethodo potentius accingi arbitramur_ 
nifi ea quam ſuprema unitas Cunabulis Epifcopatus noftri 
Vratislavienfis primitus indederat , conjundtione viciffim 
coalefcentes, quam in rem fedulo & antıquioribus incum- 
bemus curis. Præterea cenfemus Reverendiffimam Domi- 
nationem veftram abunde profpexiffe , quo in difcrimine 
Eccefianoftra Vratislavienfis, quinimo totus, qui ſuper eſt, 
Catholicus Status calamitofo hoc furiarum hzreticarum fe- 
culo volutetur ; & quemadmodum Virus peftilentiffimum ' 
feditionis & perfecutionis ad funeftam Catholicorum exftir- 
jationemn dietim gravius ferpat &invalefcat non adeo, quod 
diverfosritus à noftratibus fedtari ftudeant, fed magis ut ıllius 
rei prætextu adbona Ecclefiaftica aditum ſibi parent, ea di- 
ripiant ‚rem ſuam per illaaugeant, atque hanc Patriam , que 
olım proRomanaEcclefiä fepearma contra Huflitas induit, 
afflitent,confundant gravifliimzque ruin® involvant. In- 
eredibileenimeft, quantä infaniä Principes præſertim hujus 
provinciz in Bohemiz Religionis tendiculas prolabantur,in_, 
perniciem Regis Sereniflimi , & averfionem Catholicz Reli- 
sionis conjurent. Articulos vere Sacrilegos quibus Magiftra- 
tumtam Ecclefiafticum, quam Secularem obfcure geftiunt, 
unanimifüffragio conftituant; quemadmodum Reverendis- 
fima Dominatio Veftra ex inclufo concluffonum Bohemica- 
sum Exemplo fufius intelliget. 
Et nifi Chriftianorum Regum ac Prineipum Potentia 
i conl- 





* 1 
® , 





ENTE 12 DE 3 | 
comprimatur, brevifüturumeft, utnullafit fübditorum er- 
gaPrincipes & Antiftites obedientia, nullus ordo , nulla Su- 
perioritas, nullaReligio, niſi quam peſſimus quisque libidi- 
ne fui animifüfceperit. J—— 

re finibusnoftris adeö vix coercebitur , quin 
etiam ad Vicinum Poloni& exubereratque erumpat Regnum. 
Cuiuepeftifero, ita communi malo, extremä hac rerum- 
vicifieudine aliunde facilius , & tutius occurri non pofle vi- 
demus, 2 ex tutelari patrocinio contermini Poloniz Re- 
gni : Inde etenimorbatanoftra Ecclefia defenfionem jure 
quafi ſuo petit , unde olim fundationemaccepit , nec hieri 

offeautumat,, ut Mater filiæ füze oblivifei multo minuseidem 
Heeile unquam poflit. 

Quä fiducia in Reverendiffimam Dominationem Ve- 
ftram innixiconfilium , quod fefe rebus fic afflictis inſinuat, 
eidem exponere trutinzque & cenſuræ ejus porrigere du- 
ximus. 


Duces & Magiftratus, qui nontam imitatores ,quam au- 
thores turbarum Bohemicarum contra Regem ſuum fee ex- 
hibent per Feloniam commiflam ut Vafalli omnibus ſuis feudis 
de jure exciderunt ; Executio duntaxat defideratur, que 
non incongruo forfitan poflit contingere modo. Conclufum 
eftproximä Vratislavienfi Diceta confinia Sileſiæ, Regno Po- 
lonız conterrnine, omniex parte foſſis & fortificationibus 
circumdare, 


Eftautem circahujusmodi queeftiones finium talis con- 
fufio, ut undiquaque in Lite & incerto confiftant ‚adeo ut 
nullo inloco, absque controverfia & læſione finitimi fundi 
idipfumefficivaleat.. - | — 
Quo quidem ex opere velutinovo ‚ & ſuſpecto, non mo- 
do inclytum Poloniz Regenum injuriamallegare , verum et- 

iam illi, quiin Limine Regni habitant, defundorum ſuorum 
eur Sf 2 difpen- 








— —— (228) @ 4 —— 
difpendio, juftam querelam , & gravamen depromere pof 
fent, ſub hacanfa, fi fereniffimus Rex Ferdinandus, cumof- 
fenfis illis Regni Poloni&Incolis velcerte aliis, quiadhoc ne- 
gotium aptiores efle videantur irruptiones in pofleffiones 
principum conterminaspro executione ea cofitteret lege, 
utviribus, & ſumtibus füisfeuda, Juris & facti difpofitione_ 
caduca occuparent, & tamdiu eadem ſubjectione tamen Regi 
Ferdinando falvaufurparent quoadusque refufionem cum, 
lucro inde excipere,& reportare poflent, * 
Super quo quidem antequam cum SereniffimoFratre 
noftro Ferdinando ea de re quicquam communicemus nobis - 
us, Reverendiſſimæ Dominationis Veſtræ implorandum 
duximus, &prudens Confilium & prfens auxilium. 


Prætereâ Reverendiflimam Dominationem Veftram, 
enixe rogamus, utea qua plurimum pollet, & poteft autho- 
ritate, imo celebri ſuo in protegendodivinocultufervore,& 
in Ecclefiam noftram jamjam pr&cipitantem patrocinio , Se- 
renifimum Sigifmundum III. Regem Polonie & Sueciæ, Ma- 
gnum Ducem Lithuaniz,Ruffiz &c.DominumAffinem & Pa- 
trem noftrum obfervantifimum;,& difponere, &cohortarinö 
intermittat,ut fuaMajeftas RegiaRegno ſuo appropinquantem 
& Jam minitantem tamingentemChriftiane Religionis cla- 
demgraffari, & tam pia-avorum forum adzternam DEI 
eloriam & ftirpe fundata facraria, pofleffiones, & bona, 4 
Religiofiffimis Principibuslocis fandtıs & perfonis Ecclefiafti- 
ciscollata ‚nefandis applicari, &miferediftrahi profanationi- 
bus non concedat y quin potius pro Regia ſua Virtute omni, 4 
quo poffit ftudio ad niti dignetur, ut in causäReligionis peri- _ 
culum maxime adeandem pertinensbrachio, & viribus fuis, 
quibus ad defendendam Eccleſiæ Salutem cum inclutis Regnı 
fi Optimatibus & DEO pr aliis mundi Re&oribus cumula- 
tiffime adaudta exiftit , mature fücggrrat ; Sereniffimam 
Dominationem veftram, unicam m hifce partıbus —— | 

tho⸗ 








la) 
Catholic, pro eä, que adSereniffimam Poloni& Progeniem 
redundat , fucceflione, hzreditariisRegnis & Dominiis ob 
caufam DEI tamturpiter &immerito exui nonadmittat. 





Nos viciſſim hocnon modo erga Matrem ſuam Regiam 
verumetiam erga Reverendiflimam Dominationern veftram 
cuiomne quicquuid inde in effectu boni incommunem Religio- 
nis caufam derivabitur, gratum & acceptumferemus cum, 
tota Sereniffima Familianoftra, omni, quopareft, &ftudio - 
& ofliciorependereenitemur, DatuminGivitate Refidentie 
noftrz EpikopalisN a —°|—4— | 

14. Angufli, Anno 1019. 


Carolus Dei Gratiä ArchiDux 
| Auftriz. - | 


teraus iſt nun gar nicht zu ſchluͤſſen / daß unſer Biſchoff 
Eccleſiam Gneſnenſem pro Metropolitana oder Matre die 
Breßlauifche aber pro filia gehalten ; Denn errnennetfie 


war wohl ſo / aber nicht / daß fieesnoc fen: fondern/daß 


fie es vor Zeiten geweſen / und das Breßlauiſche Bißthum 
Antiquituͤs dort hin gehöret. Item, daß fie primitus, nicht 
itzo vereiniget geiwefen. So Fan manesjaaud einer vereh⸗ 
lichten Tochter nicht vor übel haben / weh fie Inder Noth da- 
ſelbſt Zuflucht ſuchet wo fie die erffe Milch genoſſen / ob fie 
gleih nicht mehr unter der mütterlihen Jurisdietion iſt. 
Sonſt hat Jacob Scickfus beyder Rechten Dodtor, Roͤm. Kaͤh⸗ 
ferliher Majeftät Rath und ECammer -Fifcal in Obers 
Schleſien Anno 1634. den 20. Novembr. ein ſehr ſchoͤ⸗ 


nes Guttachten über dfe damals ihm vorgetragene Sras 


ge + Obder Erg- Bifchoffzu Öniefen/ tangquam Metropo- 
itanus berechtiget fey „den Biihoffzu Breßlau ad Synodos 
provincialeszuerfordern ? AN worinnen ebenfalls "r 
Re 3 er 


| | Klo) ne 
fer Bifhoff excufiret wird. Jedoch iſt ni eaufäugnen/ aß 
der Bifhoff die ehemahlige Verwandtnis wieder herzuſtel⸗ 
len fehr geneigt) und bemuͤhet geweſen / darum wolre er ſich 
dißfalls guten Raths bedienen. Können ſich alſo die jenk: 
gen / die das Breßlauifche Bißthum Er filiaGnefnenfis Ar- 
 chi-EpifCopatus ausgeben / mit dieſem Briefe gar nicht Helffen/ 
ſondern muͤſſen zugeſtehen / quod Jus Patronatus cum uni- 
verſali Ducatus Territorio tranſiverit ad Regem Bohemiæ. 
Und iſt der Vertrag zwiſchen dem Koͤnig in Pohlen undBoͤh⸗ 
men nebſt der geleiſteten Verzicht bekant genug. 


An dem vierfeldigen / und faſt ungewoͤhnlichen Wap⸗ 
pen iſt nichts zu bemercken; angeſehen nichts in felbigen zu 
befinden / fo unſer Schleſien andeutete. Jedoch IE nicht zu 
uͤbergehen / daß ſothanes Wappen mit dem Ertzhertzogl⸗ 
chem / und nicht mit einer BifhofflichenMitra oder Hurte 
bedecket iſt; Es ſcheinet aber / alsob unſer Bifhoff einmal 
gar beſonders feiner Perſon Hoheit der Welt zeigen wollen; 
darum bat er nicht nur allein die Wappen / fo vieler Könige » 
reihe/ Fuͤrſtenthuͤmer zc. welche zum Theil das Hauß Oe⸗ 
fferreich wuͤrcklich beſitzt / zum Theil aber zu befigen preten- 
diret / und aus der Raifon eben mit den Ertz⸗Hertzoglichem 
Huttebedeckter / fondern auch auf beyden Seiten des aroß 
ſen Wappen⸗Schildes das Blſchoffliche Bririfhe zur Rech⸗ 
ten / das Breßlauiſche aber zur Lincken praͤgen laſſen / ſo ge⸗ 
N anſehnlich iſt /und wol ſchwerlich mehr vorkommen 


Anno 1618, ward unſer Biſchoff auch Groß⸗Meiſter des 
Teutſchen Ordens / oder Teutſch⸗Meiſter durch Teutſch⸗ und 
Welſchland. Da erden abermalen viel gold⸗und ſilberne 
Muͤntzen mit wieder veraͤndertem Titul und Wappen ver⸗ 
fertigen laſſen. Wo deñ merckwuͤrdig / daß er freylich 
wohl / zumal auf denen Goldenen von zwey und mehr Duea⸗ 
ten / uͤm ſein Bruſt⸗Bild dieſen Titul fuͤhret: Carolus = 











N 


S (21)* | — 

G. Archi- Dux Auftrie Magnus Magifter Teutonici Ordinis, 
" Epifcopus Brixenfis ‚&Wratislavienfis. Carl von GOt—⸗ 
tes Gnaden Ertz⸗Hertzog zu Oeſterreich / Groß: 
Meiſter des Teutſchen Ordens / Biſchoff zu Brixen 
und Breßlau. Auff andern aber ließ er den Biſchoffli⸗ 
chen Ttul gar auſſen / und nennete ſich z. E. auf den Tha⸗ 
lernde Anno 162. Archi-Ducem Auſtriæ, Ducem Burg. Sir. 
Carinthiæ, ac Carniolæ Magiſterii Bruſſici Adminiſtrato- 
remComitem Habfp.& Tirol, Er-Herßog zu Oeſterrich / 
Hertzog in Burgund / Steyer / Karnthen und Krayn / 
Dermefer des Großmeiſterthums in Preuſſen / Graff 
Habsſpurg und Tyrol. Es war aus nich s in Maps 
den Schilde anzutreffen / fü denſelben andeuten koͤnnen. 
Da man deñ aber nicht dencken darff / als ob ſolches aus ei⸗ 
ner Berachtung gegen die Bißthuͤmer geſchehen den ob 
gleich wahr iſt daB die Teutſch⸗Meiſter allen Biſchoͤffen 
vorgehen / undihren Rang bald nach den Erg: Bifhöffen 
nehmen / auch dag Großmeiſterthum mehr einträgt/ mul- 
to pingviores fortunas & reditus habeat Magifter Teutonici 
Ordinis , quam alii multi Principes Imperii, wie Regnerus 
Sixtinus redef/ l.c. Lib. 1.cap. IV. N.132. pag. 108. Als viel 
Reichs: Fürftenthümer ; ſo wollen wir doch unfrem Bi⸗ 
fchoffe etwas anderes zutrauen / weiler nicht nur alleine 
feine meifte Zeitin Schlefien zugebracht / und gar nicht zu 
Mergentheim refidiret / fondern auch / weil ihn feine ande> 
re / und abfonderlih in Schlefien geprägte Müngen zur 
Gnuͤge vindiciren; dag Alſo die Auslaffung des Tituls/ und 
Wappens nichts andersandeuten foll/ als daß derley Tha⸗ 
fer und andere Sorten nicht in Schlefien verfertiget worden, 
on den erfferen verdienen befonders die Sal. 3. E. von 
Anno 1619, hemercket zu werden ; da heift der Titul Hl, 
ruſt⸗ 





——————5—— —— . 
 BrufBlld Car.D.G. Arc.D.Auftri. Car von®@Dttes Enns 
den Erg-Hergog von Oeſterreich.  AufdemRevers 













na⸗ 
s ſtehen 
ppen-Schilde/nemlich das Biſchoͤffliche Bri⸗ 
tzen an elnander gelehnet; über dieſen beyden Das Oeſterrei⸗ 
chiſche / welches der Ertzhertzogliche Hut bedecket worum der 
Reſt des Tituls : EPS.Brix.& Wrat. Biſchoff zu Brieen 
und Breßlau. 1619/ daß alſo auf diefen des Großmeiſter⸗ 
thums gar nicht gedacht wird. ‚Damit wir aber auch eine 
Münge von diefem Heren anführen / worauf feine geiftik 
ehe Chargen alle miteinander notiret worden/ und zwar ſo 
wohl im Titul als Wappen / jo mag folder ein zu felbter 
Zeit in Schlefien garbefanter und genañter z4ger feyn. 


Tab.3. 


Da fehen wir unter dem Bruſt⸗Bilde auf eine ungemeine 
und ungewöhnliche Weiſe bey feinen Muͤntzen die Jahrzahl 
1621. und den Titul/der ebenfalls merckwuͤrdig eingerichtet 
iff: Carolus D. G. Archi- Dux Auftriz Adminiftrator; Yuff 
dem Revers dag Teutfihe Ordens-Ereuge/ in deffen vier 
Winckeln das Ungarifihe / Boͤhmiſche ꝛc. Wappen ſtehen / 
welches der Ertz⸗Hextzogliche Hutt bedeckt. Zu beyden 
Seiten præſentiren ſich die Bliſchoͤffliche Inſignia und das 
uͤbrige vom Titul heiſſet: Magne Generalatus Pruffici Magi- 
ſter Ordinis Teutonici Epiſcopus Brixenſis & Wratislavien- 
ſis. Wobey noch / was den Titul anbelangt / zu mercken; 
daß die Meiſter des Teutſchen Preußiſchen Ordens ſich vor 
Zeiten Magiſtros Hoſpitalis S. Marie Teutonicorum in Je- 
rufalen : Nach Hermanni von Saltza aber am allererſten 
Conradus Gefuͤrſteter Graf aus Thuͤringen ſich — | 








| BB) 
umd ‚die Ritter die vorhero Fratres hieffen/fich Dominos Prus- 
fie genant wie Herr Heinrid Leonhard Schursfleifh in 
feiner HiftoriaEnfiferorum Ordinis Teutonici Livonorum. _ 
p. 277. ausdenen Diplomatibus und Müngen fehr wohl an: 
gemerdet ;__angefehen allerdinges ( damit wir nur / weit 
wir itzo von Münsen ſchreiben / auch allein an diefe geden: 
een ) auf den Preußiſchen Groſchen / was dfe erſte Seite 
betrifft um den Preußifchen Adler der in einem auff den 
Schild geftellten Schilde mitten auf einem Ereuge ſtehet / 
ver Name des Meifters; aufdemRevers aber um das ger 
woͤhnliche Ordeng- Zeichen diefe Worte angetroffen werden: 
Moneta Dominorum Pruſſiæ. “ 
Der nachfolgende Biſchoff Carolus Ferdinan- 
dus , Pohlnifcher und Schwediſcher Pring / auch 
hernach Oppeliſcher und Ratiboriſcher Zürft in 
Schleſien / Tieß gleichfalls auflen die Worte : Munus 
_ Cfaris &c. An deren Stelle man gefeßef findet: 
4 Jova Principium ‚oder: Omnis Poteftas& DEO 
4 | u 


6. 13. Weil unfer Biſchoff Carolus, ehe er nach Spa: 
nien gieng einen Vice-Roy in Luſitanien zu agiren / fi) Caro- 
lum Ferdinandum SigifmundilIl. in Bohlen Sohn / zum 
Coadjutore ſo wohl mit des Kaͤyſers alsdes Pabſtes Ges 
nehmhalten erwehlet / er, felbft aber bald nach feiner An- 
kunfft zu Madrieein ‚Sieber bekommen / fo die Medici durch 
Aderlaffen vertreiben wollen / das Temperament des Patien» 
ten aber nicht wie billig / regardıret / und zuviel Blut wege 
gelaſſen / und alfo/ wie man ihnen Schuld giebt/ die Kranck⸗ 
heit überhand nehmen laſſen / den Weg alles Fleiſches gleng 
1624, ſo behielt igund das Capitul dieſen Koͤniglichen Printz / 
te ihn zum Biſchoff; da den die Bekleidung die: 
ſes Bißthums / der Perſon nach / das Hoͤchſte alt 
89 - MR 


RZ) | 
weit vor ihm Fein Koͤniglicher Bring Biſchoff gewefen. Def 
obgleich fein Anteceffor einen Kaͤyſer und König zum Groß; 
Dater gehabt/ fo war fein Bater doch nur ein Erg-Hergog. 
Weil diefeg Caroli Unterfangen / von welchem vorhero ge: 
meldet/ daß er nemlich das Erg-Bißthum zu Gniefen vor 
eine Metropolitanam de8 Breßlauifhen Bißthums ausge⸗ 
geben / allerdings eine Sache von wunderlicher Confequence 
werden fönnen ; da zumalein Königlich: Polnifcher Prince 
Bifchoff fenn folte; fo bedungen die FlugenCapitularen vorder - 
Acception unter andern : daß auf Feine Weile das Biß⸗ 
thum Unter die Jurisdidtion des Ertz⸗Bißthums zu ziehen 
ſeyn folte/ worüber fie auch von dem Könige einen Revers 
erhalten 1624. d. 5. Maji , wie in den Scholusad Henel. Sile- 
fiogr. Ren. fehr wohl angemercket worden/cap. VIIL $.55. 

‚161,162. Als nun endlich diefer Carolus Ferdinandus die 

ſchoͤffliche Würde mehr aus Furcht als legitimo poftulan- 
tum Confenfu, Vid, 1, c.erhalten; ließ er Müngen mit ob⸗ 
gemeldten Devifen pragen/ von welchen dieandere ſchon 
länaft vorhero von Guftavol. Koͤnige in Schweden eben auf 
ſolche Art war z. Erempel auf Die Thaler Anno 1534, gefeget 


Lab. ;2. 


worden. 

Aufdiefen Reichs⸗Thalern / wie ingleichen auf der filber, 
nen groffen Klippen przfentirek fidy des Pringen Bruff 
Bild im Biihöfflihen Habit / Uberſchlage / ſpitzigen Barte / 
und langen Haaren. Darunter ſtehet die Jahrzahl 1639, 
und der Titul heiſſet: Carolus Ferdinandus Princeps Polo- 
nie & Sveciæ, Epifcopus Wratislavienfis, Carl Ferdi⸗ 

2 UNS —— 


— — — — — — 








— 





PA 4 
an 2 
Rn Prince in Pohlen und Schweden Biſchoff zu 
reßlau. Auff demRevers hangenan einem Scepter und 
Biſchoffs⸗Stabe / die creutzweiſe über einander liegen/ und 
unten mit einec Kette aneinander gefchloffen find / zwey 
MappenSchilde. Zur Rehten/und an dem Seepter das 
Polniſch⸗ Schwediſche / wovon bald ein mehres. Dieſes 
dit vierfeldig / in dem erften findet man den Polniſchen 
Adler / In dem andern die Schwedifhen drey Cronen; in 
dem dritten den Lithauiſchen Reuter / undim vierdtenden 
Gothiſchen Löwen. Das Mittel⸗Schildgen halt in ſich eine 
Garbe als das Stamm⸗Wappen des Haufes Wafa. Eben 
dieſe Sarbe ſiehet man auch oben zwifchen dem Scepter und 
dem Biſchoffs⸗Stabe / dadurd der Biſchoff feine Geburt 
andeuten wollen. Zur Linden und an dem Btfhoffes 
Stabe hanget das Wappen der Bifchöfte zu Breßlau / die 
als Biſchoͤffe Lilien / als Hertzoge in Schlefien aber den 
Adlerführen.  Dfefes alles beſtrahlet die Göttliche Weis⸗ 
heit / ſo hier durch das Auge vorgebildet / und durch die Um⸗ 
ſchrifft deutlich genug erklaͤret wird / diealfo lautet ; Omnis 
Poteftas aDEO eft. anzudeuten/daß alle Gewalt / fie ſey 
weltlich oder geiſtlich mit dev ein Menſch begabet werde / 
von Gtt kom̃e. Hat es alfo diefer loͤbl. Fuͤrſt mit Paulo und 
alten Chriſtlichen Politicis gehalten/ die beffändig vorgeben: 
Esfen Feine Obrigkeit ohne von GOtt / und wo eine 
fen / die fen von GOtt verordnet, Rom. 13. wie defi 
dieſes 13. Cap. Phil. Melanchton nit unbillig der Chriffen 
Politiquegenennet. Man ſiehet auch Minen von dieſem 
Herrn/ auff welchen gar FeineDevife anzutreffen’ zE. auff 
einer goldenen von Anno 1653. ffehet um fein langbärtiges 
Bildnis / ſo nach der rechten Hand ſiehet / der Titul: Caro- 
lus Ferd.D.G.PrincepsPoloniz & Svecie. Auf der andern 
Seitedas gewöhnliche Polnifche vierfeldige Wappen in defs 
fen Mittedie Schwediſche Garbe h die doch nur ——— 
g 2 ö | 





| Ba) On nn 
zwar untengebundenift : Epifcopus Wratislavienfis & Ploc- 
cenfis Dux Öppavienfis & Ratibor. welche Münge aber viel 
mehr unter die Hertzoglich⸗ Oppel⸗ und SRaelb FÄNDE GREDE EL] 
wo fieaud im Adtuangemerdet worden/ Vid.Inf. Lib,II. 
c. z. und iſt wohl um keiner andern Urfache halben die Devife 
weggelaſſen worden/ als weil der merckliche zugenommene 
Titul mehr Plag erfordert, Unter allen aber verdienet 
hier die jenige Sorte von filbernen Müngen angemerdt zu 
werden, dieer ohne Jahrzahl undalfo vermuthlich bald bey 
Erlangung des Bißthums prägen laffen. | 


Tab.z OO 


Sie find/ welche Forme wir an feinen andern Schlefifchen 
jemalen wahrgenommen ahtedicht und zweyloͤthig. Das 
jenige Stüde/ ſp wir in unfren Händen gehabt/ hatte ein Der; 
hen / ſo unſere Meinung / daß nemlich derley Müngen bald 
bey Erlangung des Bißthums geſchlagen / und eben darum 
ſehr werth gehalten worden mercklich befrafftiget. Der 
Titul um das Bildnis / ob er fhon nicht u gelefen wer⸗ 
den koñte / ſoll unfehlbar wie oben heiſſen: Carolus Ferdi= 
nandus DEIGratia Poloniæ & SveciePrinceps. Carl Fer⸗ 
dinand von GOttes Genaden / Prince von Pohlen 
md Schweden. Welder daher koͤmmet / weil fein 
Bater Sigismundus IT, Johannis II, Röniges in Schweden 
Sohn / und nach deſſen Tode der 1592. erfolgte / König in 
Schweden und Pohlen gewefen : wiewohl er der. erffeh 
Würde zeitig entſetzet und nebſt feinem Sohne Wiadisao 
‚Anno 1600. von dem Schwediſchen Seide ausgefhloffen 
wurde. Indeſſen pretendirten doch feine Söhne das A 








| RB) a 
Feih Schweden und fhrieben ſich / wie esihr Zuffand irre’ 
bald Könige, bald Pringenin Schweden; bis endlich 1660, 
in dem zu Oliva errichteten Srieden diefe Pretenfion auf 
Schweden cafıret worden. Auf dem Revers unſerer Muͤn⸗ 
ge ſtehen das Schwediſch⸗Pohlniſche / und Biſchofflich⸗Breß⸗ 
lauifche Wappen neben einander / die eine Biſchoffs⸗Nuͤtze 
bedeckt/ und um dieſe der Tirul: Epifcopus Wratislavienfis, 
Bifchoff zu Breßlau/ in egard deſſen denn auch diefer 
Nummus vornemlich hieher gehoͤret / weil ſolchen ohn allen 
Zweifel der Biſchoff / als Biſchoff zu Breßlau verfertigen 
aſſen. Sonſt ſiehet man auch Ducaten von ihm / die mit 
diefengleihes Gepraͤge haben / aufler daß der brennende 
Name Jehovaftatt der Biſchoffs⸗Muͤtze angetroffen wird / 
nebft der Umſchrifft: Omnis Poteftas a Deo eſt. 


‚914, Mach dem TodeCarlFerdinands / welcher den 9. 
Maj, 165 5. erfolgte: ward in eben ſelbigem Jahre den 30. 
Aug. poftulirt und den 21, Januar, confirmirt Leopoldus Gui- 
lielmus, Archi -Dux Auftrie, BelliTmperator & Epifeopus, 
Ein Erg: Hertzog von Defterreih ein Soldat und ein Biſchoff 
unterwelcherley Qualitäten ihn Nicolaus Avancinus in einem 
befonderen Bude: Leopoldi Gvilielmi Archi-Ducis Auftrie 
Principis Pace & Bello Inclyti Virtutes betitelt / und zu Ant- 
werpen Anno 1665, in 4to in Lateinifher Sprade heraus 
gegeben / betrachtet; worinnen der Autor allerdings wohl 
einen trefflichen Lob⸗Redner aber zuweilen auch fehr paflio- 
nirten Hiftoricum agiret. Das Kupffer-Blat desdritten 
Theils / in welhem von Leopoldo als einem Biſchoffe oder 
Geiſtlichen gehandelt wird / auf welchem, ein und anderes 
was In den Propheten von unferm Erlöfer verkündiget / 
auf diefen Ertz⸗ Hertzog ale einen Geifflichen appliciret wor; 
den/ würde ohn Allen Zweifel dem Bifchofe felbft / deſſen 
ungemeine Demuth‘. in gedachtem Buche part.3. cap.7. 
pag- 245. vortrefflich geruͤhmet wird / mißfallenhaben. Es 
8 693 bemer⸗ 


\ BEIM 
bemercket Avancinus bey der Poftulation unſers Biſchoffs des 
Breßlauiſchen Bißthums Uhrſprung / und herrlichen Zu⸗ 
ſtand / wie von dem Fundatore dem Blſchoffe die Decimæ o⸗ 
der zehende Theil von allen Fruͤchten zum Unterhalt ange⸗ 
wieſen das Bißthum durch den Neißiſchen Circul, den Ja- 
roslaus dazu geſchencket / vermehret der von Henrico Pio 
nochmalen von allen Befhwerungen befreyet/ und zu ei: 
nem Fuͤrſtenthum gemacht worden: Florentiffimum olim. 
huicEcclefiz fuiffe ſtatum &c. At ex quo Tempore Lutheri 
perniciofa peftis&Urbem &Principatumomnem corripuerit, 
mirum quantum flos, ille omnis fit atrritus. Es ſcheinet 
aber / als ob ihm unbefant geweſen / wag/EneasSylvius, 
der hernachmalen Pabft und Pius II. genennet ward / von 
diefem Bißthum geſchrieben: Epifcopatum ( hunc ) majores 
noftriaureum vocavere. Huffitarum bella luteum reddi- 
dere. Vid. Scholia ad Henel : Silefiogr. renov. cap. 8. p. 27. 
Ubrigens haben wir Feine Müngen gefunden die offter- 
wehnter Bifhoff prägen laffen und Fan wohl feyn : daß 
weiler theils in Schlefien Feine beffandige Refidence ; theils 
aber zuOlmuͤtz / eine Muͤntz⸗ Officin gehabt und gar mit einan⸗ 
der nicht lange in ſolcher Qualite gelebt / keine Muͤntzen in 
Schleſien von ihm ans Licht kommen; Er ſtarb zu Ebers⸗ 
dorff den 20. Nov. Anno1662/ welches Jahr mit dieſen Wor⸗ 
ten angemercket ward: CoMpLeVlt Dles s Vos, vermoͤge 
feines Monuments ſo ihm ober wehnter Avancinus aufgerich⸗ 
tet und folgender maſſen lautet: | 


TIMORE DOMINI 
in Scopulum incidifti Viator; 
Subfifte & lege, 
Ad hoc Saxum, ingentes Titulos, 
Dicam orbis Miracula , 


Mors alliſit 





Ar⸗ 


IRA.  :...3.: GER ONE 
Bun - »Archi- Ducem, . Ir 
Auſtitem | 
| Belli Imperatorem, 
a Serenflimum 
© Leopoldum Guilielmum; 
|  Imperatorum 
© Ferdinandi II. Filium, 
Ferdinandi Ill. Fratrem. 
ARCHI-DUX 
Natalium Splendore 
Sereniflimus , 
Augufta Stirpe 
Auftriacus 
Parentum Appellatione 
& Innocentia vitæ 
Angelıcus 
Morum Decore 
Virgineus; 
Animo Candidus, Sermone Afabilis, 
Oculorum Gratia Magneticus, 
Affetibus Temperatus: 
Irafcı difheilis, placarifacilis ; 
Vindictæ ıgnarus; 
Benefacere Avidus; 
Nemini bono invifus, 
Amans Suorum , Suis Charus; 
Omnibus idem , Singulis: alius ; 


Vir- 


MM (240) 3 








— VYirute Communis que ac Singularis : Re 


Paucorum Exemplo 
Honorem Doctus fpernere, 
& mereri, 

BELLI IMPERATOR. 
Teutonici Ordinis 
MAGNUS MAGISTER 

Cruce Domini, 
Vel ur Clypeo, vel ut hafta ufus; 
Sub —— 


Rege Catholico 
Generaliſſimus: 
Cum Marte Pius 
Sub Armis innocens 
Sine furore Magnanimus ; 
Sine tumore Vietoriofus 
unus 
Utriusque fortune Dominus ; 
Pacis Amans, dum Bella geflıt, 
Arma , vitorias ‚. fidem 
üsdem Labaris circumtulit, 
ANTISTES, | 
A. prima ztate 
Ampliflimis e Vaticano Litteris, 
Sed propria virtute 
magis — Di 





mr 5 
uno Capite multis par infuls 
Raro Eeclefüs {uis pr&fens, 
nunquam Abfens 

neceſſitate publica, 
Confenfu Pontificio- 
Poftulatione Cæſarea 
 Avulfus, 
vel fic cura conjundtiffimus: 
profufus in Deum 
°  Liberalis in Homines 
in unum fe parcus 
Quam jufta negare 
tam iniqua concedere nefcius, 
Auxit Ecclefiarum nitorem 
Expunxit Nomina 
Adjecit Animas, 
Tandem 
De Religione 
& 
Orbe Chriſtiano 
præclare meritus 
mwmagno ſuo relicto 
Mocrtalibus defiderio. 
Æternum memorandus 
Verum Chriſtianorum Principum 
Exemplar, 


— 


CoM- 


— CoMpLeVIt Dies sVos —* 

Vvieſuna Novembri 
Nena rag 5 > re Br 
Legiſtꝭ hec Viator ? m‘ 





” 
Ai 
gr 


pr 






Principibus — 9 
Epiſcopis — 
Ducibus | 

| | Enarra. us 
5 3, Don dem Bilchoffe Carolo Jofepho He: 
fterreichifchen Ertz⸗ Hertzoge habe ich Fein Geld / daß 

er als Breßlauifcher Biſchoff habe fchlagen laſſen ie- 
‚malen gefchen. - =, 

| SER es ung auch : ſtehen aber in den Gedanden / 
daß diefer Bifhoff ebenfalls Feine Muͤntzen prägen laſſen / 
und daßerdaran durch frübzeitiges Abiterben /da er nur 
ein Zahr regieret/ Vid.-Scholia ad Henel, Silef, ren, cap, 8. 
p. 179. verhindert worden. 


3 —* 

* 4 — 
an ß 

* 


Hingegen hat Sebaftianus ‚der Feines vorneh⸗ 


men Herkommens war / auf feine gold« und ſilber⸗ 
ne Muͤntzen wiederum die Worte : Munus Cefa- 


ris Maximiliani aud) S. Johannis Bildnis mit dem’ 
Sreuße/ Bud) und Lamm fegen laflen/ welches a: 
ber Fridericus der Cardinal und Land: Graff von 
Heſſen unterloflen / auf deflen Ducaten/ Reihe: 


Thalern und andern Müng- Sorten / ſo gar auch 









kein anzutreffen 


— x 


auf den Kreußern/ fein Symbolum: Pro DEO &Ec- 








— — — — i * 


MER ran wre Grin 





/ * N u 
— ne 


816 Wir bemerden hlerbey / daB diefes darum ges 
ſchehen ſeyn fol /_weil wie oben gedacht worden : die von 
höberer/ das iſt Fuͤrſtlicher Geburt entſproſſene Biſchoͤffe 
ihre eigene Devifen gehabt / welches vielleicht ſo viel heiſſet / 
als: die Bſſchoͤffe ſo Fuͤrſten geweſen / haben nicht fo wohl 
ex JureConceflo als Nativo Muͤntzen / und dannenhero des 
Privilegii oder Confirmation Maximiliani nicht gedenden 
wollen ; wobey wir ung aber aufzuhalten / und die Sache 
zu unterfüchen nicht vor noͤthig achten / zum wenigſten has 
ben wir oben auch eine und andere Muͤntzen 3. E. von Jacob 
vonSalzaundandernangetroffen/ auff welcher ſothane De- 
vife nicht geftanden. Doch bleibe allerdings diefer Unter⸗ 
ſcheid daß dennoch manch⸗ obſchon nicht allemal gedachte 
Devife gebraucht worden. Indeſſen führen wir billig auch 
eine Münge/ und zwar einen Reichs⸗Thaler von dem Bts 
ſchoff Sebaftiano an / weil man zumal von den Blſchoͤffen 
Inferioris Sortis ‚davon diefeg der allergertnafte war/ ſchwer⸗ 
lich derley Geld-Sorten finden wird/ da ſolche au) vor den 


andern rar genug find. | 








"Tab, 4. J 


Diefer SebaftianRoftock eines Grobſchmiedes Sohn zu 
Grotgau/ wie Herr Luce J. c. pag. na 5 — 
es ſo wohl durch feine gutte Studia als angenehme Auffühs 
rung ſo weit / daß er endlich ob Votis Conformibus, wie in 
den Scholiis ad Hen. Sileſiogr. c. VIII. pag.ı70. oder nach vielen 
Diſputiren / wie Herr Lucæ J.c. wills bekuͤmmern wir uns 
nicht / Biſchoff wurde / und da nun lange genung das Biß⸗ 
thum Hochgebohrne Fuͤrſten / Kaͤyſer⸗ und Königliche Prin⸗ 

tzen beſeſſen hatte; geſchahe es N zu fonderbarem Troſt 
) 2 aller 


\ 


aller derer / die zwar Buͤrgerlichen Standes/ und wolgar 
von den geringften Handiveres- Leuten gebohren worden ; 
daß denen / die was rechtes gelernet / billig Denenjenigen/die 
war höheres Standes aber nicht allemal Verſtandes 
ind/ vorgezogen / oder gleich geachtet werden koͤnnen und 
follen. Was aber derley Belohnungen vor Frucht ba: 
ben / Fan ausder Menge/ und Hochachtung der Gelehrten 
in Groß- Britannien_und Franckreich vortrefflid erkañt 
werden. Wie fich den auch die von höherer Geburt dadurch 
zum Studiren / und eine folide Erudition zu überfommen/ 
umdasPr& zu behalten / unvergleichlich encouragirenlaffen. 


Was die Münge an und vor ſich felbft betrifft brauche 
fie Eeiner befonderen Erklärung : angefehen die eine Seite / 





wo der heilige Johannes ffehet/ nebft der Devife vielfältig vor: 


fommen: Aufder andern aber iſt das Biſchoͤffliche Wappen 
etwas anders eingerichtet/ als wir ſolches bißhero angetrof⸗ 
fen. Deñ es ſſt zwar ja wohlvierfeldig/ und beſtehet in den 
Blſchoͤfflichen Lilien / und dem Schleſiſchen Adler / fo beyde 
doppelt geſetzet ſind; aber das merckwuͤrdigſte iſt der Mit⸗ 
tel⸗Schild / ſo abermalen quadriret / und wieder ein Mittel: 
Schildchen hat / oder ein auf den Schild geſtelltes Schildchen. 
In dem erſten und vierdten Felde ſtehen zwey Roſen / in dem 
andern und dritten zwey Greiffe / auf dem Mittel⸗Schild⸗ 
chen aber ein Rofen-Stoc oder Zweig / welch Wappen um: 
ſerm Biſchoff / alsernod ein Canonicus war / und von Ihro 
Känferlihen Majeſtaͤt in Adel⸗Stand erhoben ward/ geſchen⸗ 


cket worden. Daden der Kaͤyſer mit dieſen Roſen und Ro⸗ 


ſen⸗Stock oder Aſt davon / ohnfehlbar auf den Namen Ro⸗ 
| ſtock refledtiret, | 


Die gluͤckliche Progreflendfe diefer Biſchoff in der Welt - 
gemacht / erzehlet Fürglich fein in der Kirche zu St.Jacob in 


Meiffe befindende Grab, Schrift : 
: Hoc 


(245) * 


— — — — — — — —— ————— —ñ — 


A A. MDCLXXIV. 
Reverendiffimi acCelfiffimi Principis Sebaftiani 
Epifcopi Wratislavienfis , & Supremi Gapitaneatus 
Pr utramque Silefam Adminiftratoris, 


{ 

Grokzpvia Oriundus Me adaltiora evectus 
Parochus Niſſenſis factus, abinde propter fidem 
Audguſtiſſimo Cæſari juratam a Svedico Milite 

Captus, poſtea 

Archi-Diaconus Cathedraticus promotus, utramque Sileſiam 

———————— fidẽ Reformatione cum periculo Vitze Peach 

perduxit: 

Atque ideo Sereniflimorum Archi- Ducum 
Leopoldi Guilielmi & Caroli Jofephi 
EpifcoporüiWratislavienfium AdminiftratorPlenipotentiarius 
declaratus ‚tandem cum applaufü univerfali Epifcopus 
Ele&us , ‚ fymbolum gerens : Secura Mens 
Juge Convivium. 

Omnem Vitz ſuæ rationem pro DEO , Ecclefia & Cæſare 
dirigens in Conſcientia — factorum 
ultimam diem clauſit Wratislaviæ 
die 9. Juni A.D, MDCLXXL 
Pofuit debitæ gratitudinis ergo, ab alte memorato Principe 
Præſidio Regiminis Excelfi Niffenfis honoratus 
& Prelatura Cuftodie Cathedralis donatus 


Joannes Henricus Heyman deRofenthal 
Cafparus HenricusL.B. de Rofenthal heres 
perfecit. 


Hh 3 5.7 


EEE 
8. 7. DiefemSuccedirte/alger den 9. Juni 1671. aus 
der Welt gegangen / aberinals eine extraordinaire Per‘ 
dergleichen unfer Bißthum noch niemalen gehabt hatte. 


A 

fe war Friderich der Rom. Kirchen Cardinal und Candarar 
zu Heffen. Die Stuffen zu feinen Ehrren-Chargen bähnete 
er ſich durch Changirung feiner Evangeliſchen Rellgion / 
welches auf der Reiſe nach Italien geſchahe. Hierauf wur⸗ 
de er zu Malta in den Ritter⸗Orden / und nicht lange hernach 
in die Zahl der Cardinaͤle auffgenommen. Endlich kam noch 
über alles der Titular-Wuͤrde nicht zu gedencken / dazu / daß 
er zum Biſchoff zu Breßlau erwehlet ward. Ob er ihm 
nun zwar derley Wahl wohl gefallen ließ / blleb ec doch noch 
fange zu dem beffebten Rom / wo er vor den Fuͤſſen des 
Pupffs Innocenti X. ehmalen das angenehme Efto-Cardi- 
nalis aufden Knien wirdangeböret/ ſich auch dag rothe Ba⸗ 
retchen auffſetzen / das Creutz uͤber ſich machen / und zum 
Zeichen einiger Danckbarkeit den gewoͤhnlichen Fuß⸗Kuß ge⸗ 
ben haben laſſen / als worinnen eigentlich das Formale, wen 
einer zum Cardinal gemacht wird / beſtehet / Vid. Relatione 
Della Corte diRoma del Sign, Cav. Girolamo Lunadoro uns . 
ter dem Titul: della Creatione de Cardinali pag. 168. Ve- 
nedig, 1671, da er anders diefer Solennite perfünlich beyges 
wohnet / woran doch nicht unbillig zu zweifeln / weil gleich⸗ 
wol George Eairiß in feinem neuangelegten Hiſto- 
riſch⸗Genealogiſchen Palm⸗Walde ausdeuͤcklich ſchretbt: 
Er waͤre 1652. vom Pabſt Innocentio X. mit dem 
Sardinals » Hut begabet / welcher ihm aber erft 
1655, den 15, April vom Pabſt Alexandro aufges 
feßet worden, Tab,X. 4 p. 543. Er præſtirte indeffen 
1674. den damaligen Kaͤyſerlichen Commiflario Hertzog 
Sylvio Fridericovon Oels durch den beſtellten Adminiftrato- 
em des Bißthums Johann Beinrich Geymann / das 

* Q- 









omasıum und überließ dfe Adminiftration gedaditem Heys 
mann en bis ihm Ihro Kaͤyſerliche Majeftät auch die 
Sber⸗Hauptmannſchafft in Ober; und Nieder⸗Schleſien an⸗ 
vertrautete / da er denn von Rom ſich weg begab / und zu 
u mit noch nie gefehener Pracht 1676. — Mi⸗ 
{is feinen Einzug hielt / welcher indenenScholüs ad Hen. 
Silefiogr, cap. VIIL p. 175. feq. fehr ſchoͤn beſchrieben iſt / und 
fenzu werden verdienet. In fon gedachten Scholiis 
.c. P.177. iſt wohl angemerdet worden/ daß diefer Bi⸗ 
hoff Anno .1677.den 15. April. auf eine extra ordinair Solen- 
ne Weile dreyzehn armen Geiftlihen auf einem befonders 
darzu hoch aufgerichtetem "Theatro vor der Thum-Kirche 
au Breßlau die Süffe gewaſchen / bey welcher Solennite un; 
feblbar diefer Medaillon ausgechellet worden: 


Tab. 4. 


Hier fichet man den Biſchoff in Cardinalifgen Habit / da: 
von kurtzangezogener Lunadoro alfa fgreibet : Li Cardinali 
avanti Inriocentio quärto fin’alfahno mille ducento cin- 
quanta andavano in Habito Ordinario di Prete, fimile al 
monacale, . Innocentio IV. prima ei aggiun fe il Capello 
roffo, appreflo come al tempo di onifacio IX. Hebbero 
Pabito roffo e violato, nel modo € forma che luno hoggi, 
Paolo fecundo gli diede la mitra di Seta, la Berretta ros- 
fa, il panno roflo della mula e le Staffe indorate, E Gre- 
orio decimo quarto diede la Berretta rofla alli Cardinali 
— andando del refto veſtiti di quel colore che gli 
da quella Religione di che es fi fono &c. _ D, 1. Ehe In- 
nocentius der Bierdteauf dem Stul gefeflen/ bis auf daß 
2250ffe Jahr / giengen die Eardinale in gewöhnlichen a 
| 4 | | wie 


ae ar 












2) 













wie die Geiftlihen in Mönds: Kutten Diefer Dierdte - 
legte ihnen den Rothen Hutt bey ( Purpureo — pileo 
Cardinales exornavit , ſtehet unter andern auf deſſen Gra⸗ 
be zu Neapolis, ) ‚Seiglis bavcn fie/ wie zur Zeit Bonifacii 
IX, einen rothen und Biok-braunen Habit (de Coleur Violet- 


te) gefragen auf die Art und Weile / wie heutiges Tages 


noch. Paulus II. erlaubte ihnen eine Seidene Müge / ein 
rothes Bareth/ ein rothes Tuch Zur Decke) aufden Maul 
Efeln und vergoldete Sporen. _ Gregorius XIV. elgnete 
zwar denenjenigen Cardinälen/ fo in einem gewiſſen Orden 
lebten / auch ein rotes Bareth zu / Übrigens aber mochten 
fie ſich derjenigen Zarbe bedienen/ welche die Regeln Ihres 
Ordens haben wolſten / l.c. pag. 166. Zu Ende zeiget er auch 
die Merckmahle an / wodurd ein Kardinal vor dem an⸗ 
dern zu erkennen / weil auch diefe ratione Officii fehr unters 
fhteden find. LaChierica( fchreibt er berwegen ferner) e 
fegnocommune.di tuttili chierici , il Manipolo e’fegno del 
Subdiacono , la ftola traverfa del Diacono; la Pianeta da 
Prete ; la Mitradel Vefcovo; il Palio .del Arcivefcovo , Pri- 
mate ePatriarca; il regnodel Papa, che l’ufö da ſei cento 
anni, con una Coronafola, ma con le trecorone, da che, 
tornolafanta fede di Avignoneinqua. Die Platte (Cou- 
ronne de Pretre ou Moine) fey ein Keñzeichen / der jenfs 
gen/ die Geiſtliche ſtricte fic dieti oder Ordens⸗Leute find, 
Der Manipul deute einen Sub - Diaconum,, eine Stola oder 
Geiftlihes Ober⸗Kleid / das um den Hals gehet/ und den bis 
uͤber die Bruſt zum a END: faftywie eine Schuͤrtze / und 
um den gantzen Leib auff das hoͤchſte bis auf den halben Leib 
hanget einen Cardinal-Diaconum, dergleichen wir 
hier auf unferer Medaille haben ; ein Meßgewand / einen 
Cardinal⸗Prieſter / eine Müge- einen Cardinal⸗Biſchoff / 
ein Mantel einen Ertz⸗Biſchoff / Primaten oder Patriarchen / 
die dreyfache Crone den Pabſt / welche vor 600. Jahr her nur 
einfaͤchtig war / vonder Zeit anaber als —— 


a ET) 5 BE 

von Avignon wieder nad Rom Fan / dreyfächtig worden/ 
pag.ı67.. Was der Bifhoff auf den Haupte er iſt nicht 
fo wohl vor ein Ordinair⸗Kaͤpchen zu halten / als vor dagjes 
nige ſeldane Muͤtzgen / deſſen ſchon gedacht / und die Cardinaͤle 
von der Hand des Pabſtes empfangen / uͤber welches ſie 
nach Belieben den Cardinals⸗Hutt oder Bareth ſetzen koͤn⸗ 
nen / wie beydes auf den Muͤntzen des Cardinals von Lam⸗ 
berg/3.&.d. Anno 1703. uͤberaus deutlich zu ſehen / und iſt es 
* nicht ungewoͤhnlich / daß die Cardinaͤle bhloß In einem 
(den Muͤtzgen / und ohne Hut / oder Bareth / heſonders 
auf den Muͤntzen angetroffen werden. Die berühmte Me- 
daille , fü Joh. Warindern Cardinal Richelieu fndem Gefäng: 
niß verfertiget / und damit fein Leben errettee haben fol. 
Vid. Samb. Remarques vom roten Jahr / p. 276. zelget 
ebenfalisden Cardinal in einemfolden Habit/ wie hier. Da 
wir def verfihern/ daß man füthane Medaille auch von Phi- 
loſophiſchem Silber habe / die wegen der Materie den an⸗ 
dernungleih vorzuziehen. So fünten aud noch vielandere 
angeführet werden / worauf die Cardinäle In hier befindll⸗ 
dem Habit und Müsgen zu befinden. Wollte aber jemand 
hierüber einen Scrupel machen / oder gar was anders fta- 
tuiren/ laſſen wir ihm gerne die völlige Srenheit. . Der Ts 
tul heiſt: Fridericus Sanctæ Romans Ecclefixz Diaconus 
Cardinalıs Landgravius Haflız. Er nennet ſich einen Land; 
Graffen von Heſſen / weil er der vierte Sohn Ludovici VL 
Landgraffens zu Heflen- Darınflade war, Man nennete 
feinen Bater Fidelem oder den Auffrichtigen und Getreuen/ 
und / fo tie ihn die Welc hies / warer audi gegen SGOTT/ 
faut ſeines Symboli : Ich getraue GOTT in aller 
Noth. Wie foldesfeine Thaler / welche erauf das neue 
Bergwerk zu Gladebach M D LXXXVII. machen laflen/ 
da auf einer Seite um das Wappen angeführtes Symbo- 
lum, auf dem Revers aber ar Anno MDLXXXVH 
ENO» 


Ä EC) R 
Enobis in argenti fodina ad Gladebachum Deo largiente,; 
repertis Venis Ludovicus Landgravius Haffie&c. Fierife- 
cit bezeugen. Weil aber / wie befant beydiefem Haufe dag 
Recht der erften Geburch eingeführet worden/ und zwar 
von obgedachten Ludovico unſers Cardinals Vater; daß ſich 
alſo die uͤbrigen Brüder mit einer Appennage, ſo ſich etwan 
auf 5. bis 6000, Thaler jaͤhrlich betrifft / behelffen muſten / 
Vid. Frid. Leutholf von Franckenberg Schaubuͤhne/ 
p. 292. editionis in 8vo, unſer Cardinal aber der Juͤngſte war / 
und alfo fehlechte Apparence zur Regierung en zu 
feyn ſchiene; ſuchte er auf andere Art und Weile fih in 
der Welt groß zu machen  worinnen es ihm / wie allbereit 
angemercket worden / nicht gefehlet. Der Name / uns 
ter des Cardinalg Schulter ſtehet / iſt nicht zu erkennen / deu: 
tet aber niemanden als den Medailleur an. Was den Re- 
versbetrifft/ ſo iſt auf ſelbigem das Nodavimley, Pedilavium, 
oder wie es Jacobus Goar in Notis in Euchologium ſeu Ritua- 
le Gr&corum , p. 745. nennet / Lavipedium, das iſt / die 
Hiftorie / wie unfer Erlöfer feinen Juͤngern die Fuͤſſe ges 


waſchen überaus fhöne und erhobenzufehen. Die Um⸗ 


ſchrifft heiſt: Exemplum enim dedi vobis, Joh. 1. Ein 
Senfpiel hab ich euch gegeben. Wobey wir die uͤber⸗ 
aus fchöne Exercitationem Theologicam des vortrefflichen 
Herrn D.Iktigii de PedilavioChrifti imitando, fh er 1699. 31 
Leipzig gehalten / billig recommendiren / aber beyſetzen; 
daß unter die Exempla füthaner Pedilaviorum dleſes gegen» 


waͤrtige allerdings auch zu reinen / angefehen/ nicht nur 


alleine das offentlidh hoch aufgebauete Theatrum remar- 
uable , da doch in dem Concilio Aquisgranenfi, fd aufOr- 
= Ludovici Pi Anno 816. gehalten / ausdruͤcklich decreti- 


retworden : Ut Clerici, fı aliis temporibus nequeant, 


faltem quadragelim& Tempore Pedes Pauperum in 


com- 


(251) 8 
tompetenti lavent'hofpitali &c. Lib.I. Conc, Aquisgr 
eap.ızı. Daß wenn man fonftnicht fönte / doch zum 
wenigſten in der. Faſten Denen Armen in einem Datz 
au gehörigen. Hofpital die Fuͤſſe waſchen folte / 
ondern auch / weil bey diefer Solennite ohne Zweifel ange⸗ 
fuͤhrte Medaillonen nicht allein verfertiget / ſondern auch de⸗ 
nen Armen zugleich zum Gedaͤchtnis werden ſeyn verehret 
worden; wodürch uünſer Biſchoff die Griechiſchen Kaͤyſer 
imitiren wollen’ / die einem jeden Armen / oder dem fie die 

uͤſſe gewaſchen /drey Müngenzu aeben pflegeten. Vid Go- 
ini Opus de Officiis Ecclefie &c. und angezogene Exercita- 
tion $.39.Pp.53. Dur dfe Liberfehrifft bat man vielleicht 
andeuten wollen / daß Chriſtus derley leibliches Fußwaſchen 
von feinen Juͤngern erfordert/ da man do nit allein nir⸗ 
gends finder / daß die Finger oder Apoftel ſolch Fußwaſchen 
auf leibliche Weiſe verſtanden / ſondern ſehr fhwer fallen 
wird / zu erweiſen: daß Chriſtus jemalen einen ſolchen Ver⸗ 
ſtand haben wollen; weil ſein Fußwaſchen nichts anders 
zum Endzweck hatte / als die Juͤnger theils über Ihrer 
offart zu beſchaͤmen / theils Ihnen zu bezeugen / wie fie ſich 
ihm am beſten zu gefallenz aufführen ſolten wen fie nem⸗ 
lich einander die Fuͤſſe wuͤſchen / das iſt / eine ungefaͤrbte Lie 
be und in aller Demuth erwieſen / und ſich keiner dem an⸗ 
dern vorziehen / ſondern / wenn er auch dem andern die Fuͤſſe 
waſchen / die ailer verfhmmählichfte Affedtion vor der Weit / 
die man ſonſt den ſchlechteſten Menſchen zumuthet /erweifen 
koͤnne / ſolten ſie ſich nicht deſſen entziehen / ſondern ſtets an 
ihres Heylandes Exempel gedencken / daß / ſo der HErr Him⸗ 
mels und der Erden ſich nicht enteuſert / feinen Juͤngern / den 
Elendeſten unter den Elenden der Welt die Fuͤſſe zu waſchen / 
wie viel mehr ſollen fie auf alle nur erſinnliche Weiſe Feine 
Gelegenheit verfäumen ihrem Nechften mit gleihmäßiger 
Liebe zu begegnen. Da wir u nicht ſagen wollen / = 
2 









ode ı n rn hy. ey / gar 

weñ ſt / und. 

ſeinen keine die a mei Au valchenquocun- 

que ale 10 de zuthun nicht darbey vergißt / wenigſte 
die armen.Leute / die ein oder mehrmal bey 

derley Berrichtungen herrlich tractiret / mit neuen Kleidern 

und auch zu weilen — Geldebefhendet werden ; we 

Het Bilig SHTE dancken / daß er einmal ein vermögendes 

Hertz regiert daß den Dürfitigen von dem reichen Bermoͤ⸗ 

gen auch etwas gegoͤnnet. Nur iſt nicht zu laͤ —— daß / 

da nur etwan 12. Odergz. Perſonen die Sonne —F . 

gehet / — im —— die vielleicht bey fo. viel Hun⸗ 

derten zu zehlen kaum konnen troͤſten laſſen / daß fie 

nicht ſo en A eben diefe ſeyn ſollen / und dadurch zu 

weilen zum grofien Neid/ und Unmuth ———— neh⸗ 

* 


6. 18. ‚Soft find Me Gourant-Müngen / fo unſer Bi⸗ 
ſchoff verfertigen laſſen / von einerley Gepraͤge / und weil 
Die ms Ai Thalern am —— erkennen / ſetzen 








— wir um das Yortay Bruft⸗Bild den Stu: eftvas | 
berändert / den num heift er: Fridrich, der Heillgen Rom⸗ 
hen Kirchen Cardinal , Fuͤrſt / Land⸗Graff zu Heflen/ Bf 
hoff zu Brehlau. Da wir ungden nit anders 9 en / 
Amen! als daß das Wort Princeps oder Fuͤrſt geſe⸗ 
Bet / das vorige aber Diaconus ausgelaſſen a, um wie 
vorhin ſein Ofkcium; alſo auch ist feine Geburt zu — 
unge⸗ 


@ (29) @ 
ungeachtet der Tieuf Rand-Graff zu Heffen/ zur Benüigean: 
deutet / von was vor einer groffen Familie in der Welt er 
entfproffen. Daß erabereher ſich einen Rand: Graffen als 
einen Biſchoff nennet / iſt mehr zubemerden / als zuergrün: 
den. Gewiß iſt es / daß feinSucceflor , wie wir bald fehen 
werden/ ob er gleich von noch höherer Geburt iſt / dennoch 
den geiftlichen Zitul vorgeſetzet; es ware dann / daß man fa: 
gen Fonte/ man haͤtte eben durch dieſen immediaten Zuſatz 
das Prædicat deſt / gleihfam erklaͤren wollen / daß alſo 
beydiefem Titul nicht (0 wohl auf eine Præpoſition als Ex- 
nr fehen/ worüber wir uns in feinen Streit ein 
Auf dem Revers ſtehet des Biſchoffs Wappen⸗Schild / 
welches der Cardinals⸗Hut bedeckt / worhinter aber weder 
Der ſonſt gewöhnliche Biſchoffs⸗Stab / noch etwas anders / 
nemlich ein Creutz oder Degen / da er zumal ein Ritter war / 
hervor ragen; deſſen Urſache ſchwer zuerrathen ; wo die 
Unterlaſſung nicht etwan dem Stempelſchneider beyzumep 
ſen / fo wir aber ſchlechter dinges nicht ſagen wollen / weil auf 
andern BR 3.&. den Ducaten von Anno 1682. und alſo 
feinen legten ebenfalls nichts angetroffen wird. Das iſt ges 
wiß / daßdiefer in dem andern Selde den Adler nicht recht 
gemacht / weil er den Kopff nicht auff die lincke fondern 
vehte Hand£ehren ſoll. Sonft fehen wir bier wiederum, 
wie auf des Blſchoffs Sebaftiani , ein doppeltes Schild / oder 
eines uͤber dem andern / da denn / was das Biſchofflich Breß⸗ 
laulſche betrifft / da in dem erſten und vierdten die Lilien / und 
im andern und dritten der Adler ſind / nichts zu bemercken. 
Auf den andern Schilde iſt in dem erſten und vferdten Fel⸗ 
de ein Creutz / ſo er als Magnus Magifter oder Groß -Prior 
des Maltefer- Ordens In den Deutiihen Provincienführete/ 
das andere unddritte geld. machen feine Stamm Wappen/ 
Deren fechfe find / und dag fiebende in der mittehaben / nem⸗ 
lich , Das rothe doppelte Er Patriarchen⸗ BAHN 
13 6 










” chlu enthum vers 
wandelte Abtey Hirſchfeld; 2. Der. and Ste m/de der 
unter —— — — Ka Zieg —* 


* fichen/ ſo die Graffhaft N — 
Neſſel⸗Blat mit drey —— — ſo bi Graf 
Schauenburg / welhenad dem Abgang der FR 
Linie / fo fih 1640. durch den Tod Sa Otto ereignete 
ob gleich feine Mutter ad dies vitæ noch in Poffeflion biieb/ 
an Heflen gefallen 5 und endlich inder Mitten der gecrönte 
he Loͤw / ſo die dandaraßfſhafft Heſſen andeutet. Dies 
ſes alles confirmiret fein gefuͤhrter Titul: Fridericus Sa⸗ 
cre Romanæ Eccleſiæ Cardinalis, Haſſiæ Landgra- 
vius, Epiſcopus Wratislavienſis, — militaris S. 
Johannis Hieroſolymitani in —— Germaniæ 
Magnus Magiſter, Princeps in Hirſchfeld / Comes in 
Katzenellenbogen / Dieß / Ziegenhayn / Nidda, 
Schauenburg / Iſenburg und Budungen ꝛc. Sacri 
Romani Imperii Nationis Teutonicæ & Regnorum 
Arragoniæ & Sardinie Protector, nec non Ducatus 
utriusqueSilefiz SupremusCapitancus, iR | 
Umdas Wappen fiehet : Pro DEO & Ecclefia, vor 
GoOtt und die Kirche Anno MDCLXXR. undende 
lich des Medailleurs Wappen / wie wir vermuthen. Ob 
übrigens gleich bier gefegte Devife oder Symbolum einenbe- 
fonderen Enfer gegen die Evangelifchen feine ehmahlige 
Glaubens⸗Genoſſen / (denn ob aleish In den Scholiis ad ne 
& Ile — 







yvincias Italicas eregrinatusä Calvinia- 
khıhendemreßrmirten Hefn-&afkliiten Hofe 
dem reformirten Heffen-Eoaffelifchen Hoff 
ueæ Allerdings 4 ——— der hi, 
neretet / Daß gedachter Band» Graff die Evangeliiih 
Lutheriſche Religion abandoniret, I. c. p. 461.) anzu⸗ 
cheinet / ſo verſichern doch diejenigen/ die ihn gekant! / 
allzuhlsigen Arſtifftern zu antworten gepfleget : 
lulgemach und ee — et re % 
Sonſt war er freylich wohl feiner neusangenomenen Re- 
—— zugethan / und wiſſen wir nicht / daß ein Biſchoff 
mit dem Gepraͤge der Muͤntzen ſothane Inclination ſo deutlich 
aͤtte zu erkennen gegeben / als eben er / wie folgende Medail- 
le bewelſet. Auf dieſer ſiehet man fein Bruſt⸗Bildniß 
vorhero / unter der Achſel des Muͤntzmeliſters Namen En 


undden Titul: FRID. S. R. E. CARD, DIAC. P. LAND, 
HASSIZE. EPIS. VRATISLAVIEN. $riedric) der heili- 
gen Römifchen Kirche Cardinal , Diacon, Furft/ 
Cand = Graf zu Helen / Biſchoff zu Breßlau. 
Da wir dann bemerefen / daß fein Titul wiederum etwas 
verändert worden/ und ſo wohl Sürff als Diacon beyſam⸗ 
2 


wu v — 
— . » $ 5 = a 
er: — N 
a eo ums: ı‘ 
—* R se a x r 























Dit Revers zeiget Die Religion , wie fie pfleget vorgeblldet 
| —— feinem Wahl-Sprud: ProDEO & Ec- 


Es ſtarb unſer Biſchoff 108 2. den 19, Februarii, en e 
* wer x 14 


ae ER 444 
ber 1677. wie in einem Dalın- Walde Tab.X. cap.IV. p.543- 
Lairitz vorzugeben feiner 5 fein Herge ward nah Neiſſe 
gebracht / der Coͤrper aber in feine von Ihm _erbauete fehr. 
fhöne Capelle an der Thum⸗Kirche zu Breßlau begraben. 
Sein Bildnis / ſo allererſt vor einigen Jahren in Italien 
verfertiget/ undzu Waſſer bie nad) Breßlau gebracht wor⸗ 
den / fol verdienen admiriret zu werden. 


. 48. Diefem füccedirfe zwar / weil Ihro Kaͤyſerlliche 
Majeſtaͤt wider die allbereits gefchehne En des Biſchoffs 
von Olmuͤtz durch den Graffen von Noſtitzund Rhineck pro- 
teſtiren lieſſen / Wolffgang George Pfaltz⸗Graff am 
Rhein und Hertzog zu Neuburg / Chor⸗Bſſchoff zu Coͤlln 
(den was Herr Lucz 1.c.p. 478. ſchreibet / als ob man diefen 
Pringen in Anfehung feiner Jugend und kaum neunzehn⸗ 
jährigen Alters verworffen/und Dero Herrn Bruder / Ihro 
Hoch⸗Fuͤrſtliche Durchlauchtigkeit Francifcum Ludovicum_. 
erwehlet/ verdienet keinen Beyfall / weil/ohne etwas anders 
zu melden, bekañt genung / daß der erſtere Anno 1659. der 
andere aber erſt An. 1664. gebohren worden/und alfo Prince 
Wolffgang George wuͤrcklich 5. Jahr Alter und gar mit eins 
ander nicht Faum neunzehn / fondern faſt 23. Jahr altgewes 
fen; ) lebte aber nur ein Fahr in ſolcher Wuͤrde undffarb 
1683, denio.juni. Worauf Dero Herr Bruder / Franci- 
feusLudovicus poftuliret worden/ ſo big dato diefer und vie⸗ 
fen andern hohen Chargen glücklich vorſtehen. In dem Adtu 
ward nur ſo viel berichtet : Was an des ißt-Tegieren: 
ben Breßlauifchen Biſchoffs Francifei Ludovici 
Durchlauchtigfeit bißhero geprägten Gold: und 
Silber⸗Muͤntzen anzumercken / Fanmanin Augen: 
Schein zu nehmen taͤglich Gelegenheit haben. 
Ihre Hoqh⸗Fuͤrſtliche Durchlauchtigkeit haben durch Ders 
vielfältig verfertigte Muͤntzen Schleſien In nicht en 





hm 





‚bie allerdings wohl bey ung befaht/ und 
nenfind / nichts defto weniger aber wollen 
inder halben doch von allenSorten einen Reiche» 
nd Ducater nebft einem Medaillon anführen. 
nen/ weil er / da Ihro Durchlauchtigkeit nur ein Biſchoff 
eßlau geweſen / gepraͤget worden; Diefen/ weil er 
nd nach uͤberkommenen hohen Dignitaͤten der Nach⸗ 
Welt wird machen. Den Thaler belangende / ſo ſie⸗ 
het man auff felbigen des Herrn Blſchoffs Bruſt⸗Bildniz 
in Geiſtlichem Habit jedoch mit einer Perruque, um daſſelbe 
diefen Titul ; Franciſcus Ludovicus DEI Gratia Epi- 
fcopus Wratislavienfis ; $rang Ludwig von GOt⸗ 
tes Gnaden Bilihofzudreln 


M —5* an N Es nt er 
2 . I | 
\3 


Der Revers zeiget zwar wiederum ein Doppeltes oder ein uͤ⸗ 
ber das andere geſetzte Wappen / wie die vorigen Mingen 
der Bifchöffe Sebaftiani und Friderici , aber in einem runs 
den Schilde. Das eufferliche befteher wiederum In dem 
Blſſchoͤfflichen Breßlauiſchen; Das innere aber in denen 
Stamm Wappen. Dieſes hat acht Felder und ein Mittel: 
Schildchen. In dem erſten Selde find die Bayriſchen Rau⸗ 
ten / in dem andern der Juͤlichiſche Löw / indem dritten die 
fo genanten Cleviſchen Lilien⸗Staͤbe / im vierdten der Ber; 
giſche Löw/ im fünfftender Veldentziſche Löw; im ſechſten 
der Sponhaimiſche Schacht⸗ Zabel / im ſiebenden die Ra⸗ 
vensbergiſche Sparten / und im sten Me Moͤrſiſche Binde, 
Auf dem Mittel⸗Schildchen aber præſentiret ſich der Pfaͤltzi⸗ 
ſche £öw. Das innere Schild. Yu — 




















—— N 


ten mil ul Ri * * 


erg 4 
— och⸗Fuͤrſtliche Bee fe 
— Herr — /ferner Biſchoff us * 


ER A 1 1694. Groß-Meilter des Deutſchen Or 
worden / lieffen ſie unter — I Br Ducaten Nölagen fa 
worauf fo wohlder \ 
befonderen nen en Gepräge zu hen 


2% 


itul alg Wappen i in pe 





Dei der Titul — nun um das Bruſt⸗Bild / unter wel⸗ 
chem die Jahrzahl ſtehet: D. Grat. Franciſcus Ludovi- _ 
cus Summus Magifter Teutonici Ordinis ac Poftula- 
tus Epifcopus W ormatienfis, &Wratislavienfis,Pre- 
pofitus Elvvangenfis , "Comes Palatinus Rheni D* 
varie, Juliaci , Clivie, ‘ac Montium Dux. X 

GOttes Genaden Frang Ludwig Großmeifter —* 
Deutſchen Ordens und Poſtulirter Biſchoff zu 
Worms und Brehlau/ Probſtzu Eihvangen u 





N as0 ) 
Sroi bey Rhein in Bayern / Zulicy / Sleve un 
09. 





Bergen Derkog.Der. Revers iſt überausartig/ dennung 

un Stani Wappen / ſo wir vorhero auf den Thalern ſchon 

und Fürs erklaͤret /flehen vier a parte Schilder und: 

den die zwey ineinander 5 — Buch⸗ 

ı F. 2 oder der Name. Das Oberffe/fo juſt über 

ften- Hute ı welcher das Stamm⸗Wappen bedes 

N ehet / deutet das Hoch⸗ oder Großmeiſterthum / das 

auf aufber te teten Hand das Bißthum Worms / das auf der: 

Probſtey Ellwangen und das unterffe/das Biß⸗ 

Du — Untenſiehet man des Muͤntz⸗Meiſters 
amen 


& Chen auch in dem — Zahre —— 5 
Medaill on; | 


Tab. 5. 


Der Avers uch Ihro EN A 
Bruſt⸗Bild und zwar f0/ dag auf dem Harnifch drey Theil, 
von dem Preußiſchen Ordens⸗Creutze zu fehen/ welches viele 
leicht gantz auf der Bruff hanget / ſo aber nicht wohl zu 
erkennen. Der Titul iſt weitlaͤufftig und heiſſet:. D G: 
Fr: Lud.S.A.Pr.M.T. OEW,&V.P.PEC. 
P.R.B LCM.D. C. V. SMR&MDILR 
F.&ES.CM.V.SS.C. d. i, Von GOttes 
Gnaden Verweſer des Hochmeifterfhumsin Preuſ⸗ 
fen Zeuffehen Ordens / Bilhoff zu Worms und 
Breßlau /Probſt a ru Dial: N Me 





nenn TE 
Rhein/in Bayern / Juͤlich / Cleve und Berg 
tzog / Graff zu Veldenz / Sponheim/ der Marck⸗ 
Ravensberg und Moͤrs / Herr in Ravenſtein Freu⸗ 
denthal und Eulenberg/ Seiner Kaͤyſerlichen Ma⸗ 














— 
h 


jeftät in Ober⸗ und Nieder Schlefien Obrifter- 
Hauptmann. Unten / des Müng Meifters Namen und 
Jahrzahl. Auf dem Revers ſtehet der Boͤhmiſche Löw/inder, 
einen Tage das Preuſſiſche Ordens⸗Ereutze / Inder andern 
‚einen Degen haltend mit der Umſchrifft: Pro DEO & 
Cafare, Bor GOTT und dem Käpfer, Unten’ aber s 
Adutrumque, Mit Beyden. Die Meynung foll viel- 
leicht feyn : Ihro Durchlaͤuchtigkeit wolle fo wohl Inzeit- als. 
geiftlihen Dingen GOtt und Ihro Käyferlihen Majeſtaͤt 
williaft dienen. IBAN N 


Caput IL 

in Der Vertzoge zu Liegnitz und 
(W228 der Biegnig- und Briegifhen Fürften Muͤng⸗ 
Voyirt betrifft — ſo iſt wol ae mi / 
wu allen Schleſiſchen Geld⸗Sorten die allerältes 
— ſten ſeyn. Weil derſelben Piaſtiſcher Stamm 
unter allen Schleſiſchen Deutſchen Hertzogen / dem Alter 
nach / den Vorzug hat / welcher allbereit vor zo. gahren un⸗ 
tergegangen. Nichts deſto weniger habe ich / noch zur Zeit 
keine aͤltere Liegnitz⸗ oder Briegiſche Muͤntze —⸗ 
HANS E | ekom 










befommen/ als einen im 1505, Fahr gefehlagenen 6) roſchen/ 
Sergogs Srirderuhe des Cell. gengenen Gro 


S.1. Weil allbereit 1290. Henricuis Probus den Bi⸗ 
fen zu Breßlau das Jus Monetandi , verliehen / fo iſt 
ihtzu glauben / daß er und vielleicht auch feine Vorfah— 
ren daffelbe felbft exerciret 5 weil über dieſes ſchon zu Hen- 
rici Pü Zeit / und vor ihm das Goldbergifche und Reichen; 
einifh Bergwerk im größten Flor geffanden/und der Berg: 
nappen wenigffeng 2500. nur alleine / weil/ (wie David 
Namslerus von ergieflung der Katzbach P. 2. p.6. verfichert/) 
die Goldbergiſchen Bergleute den fünfften Mann / zufams 
men aber soo. hergegeben/zu Goldberg muͤſſen gewefen 
ſeyn / als die berühmte Tartarifhe Schlacht geliefert wor⸗ 
den/ in welcher unfer Henricus feinen helden⸗muͤthigen 
Geift aufgegeben. Dannenhero fein Zweifel / daß nicht nach 
felbter Zeiten Gebraud) gewiſſe Muͤntz⸗ Sorten füllten feyn 
gepräget worden. Um das Jahr 1346. hat / wie unfer Herr 
Thebefius L.c. verfidert/ Anaftafius von Ture ein Floren- 
tiner, die goldene Münge allhier gehalten / muß alfo das 
Muͤntz⸗Weſen flarck getrieben worden feyn. Ob nun aber. 
gleich deriey Nummi fehr rar / und was die Goldenen bes 
trifft / auch nicht einer von ung jemalen gefehen worden / fü 
find doch etliche verhanden/ die laͤngſt vor Fridrichs des Er: 
fen Zeiten in der Welt gewefen. Und fönnen wir fo gar 
verfihern / daß auch die älteften Hergoge in Schlefien ſchon 
im Brauche gehabt/ wegen erhaltener Siege Fleine Medail-' 
len / wie wohl von ziemlicher dicke pragen zu laſſen. Mir uͤ⸗ 
bergeben aber fegund diefelbigen/ od wir deren gleih unters 
ſchledliche befigen / weil man / ob ſchon gewiß iſt / daß fieSschles 
ſiſche ſind / dennoch aber nicht errathen kan / von wen fie efgent- 
lich herruͤhren / und was vor Siege ſie bedeuten ſollen. Sie 
lieſſen ſich unter andern die Geſchicht von David und Goliath 
wohlgefallen / und auf dieſelbigen a Sp giebt es auch 
“ | 3 Ai 








FERN. 11 —— 
andere Muͤntzen / auf welchen man den Schleſiſchen Adler ſie⸗ 
het / mit dem beygeſetzten Lateiniſchen Buchſtaben T. Der. 
Reyers zeiget einen Schild⸗Knecht unter vier Schilden / von 
welchem aber nur der im erſten Schilde ſtehende Adler zu er⸗ 
kennen iſt. Unter andern ſolchen ungewiſſen findet ſich eine 
ſehr curieuſe, von welcher wir das Urtheil denen Gelehr⸗ 
ten uͤberlaſſen: ob fie ſelbige Henrico Barbato oder feiner: 
Gemahlin Hedwigis zufpreibenwollen 2 Sie iſt von fei⸗ 
nen Silber / hat die gröffe eines Silber⸗Groſchens aber wol 
zwey⸗ wo nicht mehrmahl dicker. Die erſte Seite weiſet 
den Schleſiſchen Adler / um welchen / wie es ſcheinet / Sterne / 
oder unauffgebluͤhte Lillen zu ſehen: — — 


Tab.5.(N)@) 


Die andere mitten ein Z; als den legten Buchffaben des 
um den Rand ftehenden Wortes TREBNIZ, weldes 
Wort zur Genüge andeutet: warum man diefe Münge 
Henrico Barbato oder feiner Gemahlin zuſchreiben koͤnne / 
weil fie fih des Kloſters dafelbft viel koſten laſſen. Beſiehe 
unten S. % ; R | 


S, 2. Bey fo geffalten Sachen iſt zumercken daß 
wenngleich auch noch fo viel Muͤntzen von den allerälteften 
Hergogen in Schlefien übrig geblieben waren / man den- 
noch ſchwerlich würde verſichern Fönnen/ von welchem Hers 
goge fie eigentlich herrühreten. Denn anfangs liefen die 
Hergoge weder Titul noch Bildniß darauf pragen/ fons 
dern nur / wie die Bralteati zeigen/ den bloffen Schleſt⸗ 
fen Adler / nach diefem / Ihren gewöhnlichen Helm / und 
nad Belieben etwas von oder aus Ihrem Wappen den Adler | 
ſo einig und allein aus denen hernad) undvondenen Nach⸗ 
folgern verfertigten Müngen zu erkennen. Wir befräff- 
tigen biefe Meinung mit hiehergeſetzten dreyen ER ; 

| | | Tab.5.N.20. 





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Von dem Bracteato oder duͤnnen nur auf einer Seite ge⸗ 
praͤgtem Pfennige iſt weiter nichts zu bemercken; die ans 
dern find beyderfeits von guttem und feinem Silber / und 
von faſt gleicher Gröffe und Gewichte. Auff dem erften 
fiehet man was die eine Seite betrifft / dieGaleam Silefiacam.. 
oder den Schleſiſchen Helm/_wie wir ſolchen ebenfalls auf 
ein» und anderer Münge unferer Hertzoge finden werden, 
3. €. aufden Muͤnſterbergiſchen Lib. IL. cap. 1, Irem 
aufder Schweinig: und Jaurifchen/ Lib. IL. cap. ult, 
Auf der Oppelifch- und Ratiboriſchen / Lib. cit. cap.ır. 
daß es alſo unnoͤthig iſt / hiervon igund weitläufftiger zu han⸗ 
deln. Um den Rand ſtehen wecſels⸗weiſe eine Lille und ein 
Ringlein. Auf der andern Seite zeiget ſich dasjenige / was 
ſonſt an dem Schleſiſchen Adler ſeyn ſoll; nemlich die einem 
halben Monden aͤhnliche Binde / an deren Enden ſechs⸗kan⸗ 
tige Sternen / mitten uͤber der Binde das Creutz / und um 
den Rand lauter Lilien / die wir nicht vor bloſſe Zierrathen 
des Muͤntz⸗Meiſters / ſondern vielmehr ſolche Blumen hal⸗ 
ten / die die Hertzoge nach dieſem in ihrem Wappen / nem⸗ 
lich an den Enden der Binde auf dem Adler / an derer 
Stelle bier Sterne ſtehen / gefuͤhret weldes der andere 
Nummus flarmaden wird. Denn da treffen wir auf der 
erften Seite abermalen den Schleſiſchen Helm an / über 
welchem creugweife Dfauen-Sedernliegen/ faſt auf die Art/ 
—* | wie 





wie unten auf des Bolkonis Hetzogs u Sch we p itz M 
Lib.III.cap.ult.rund herum lauter Lillen; Auf der 






‚ | | Auf der andern 
aber zwar auch wieder ein Creutz / abergroß und alleine; 
in deffen vier Windeln/ wie auch umden Rand lauter Li⸗ 
lien ee a £leine Runde, 

denn nicht alleine zu fi | gar 
ſchon zu Anfange auch Lillen und einen Punct auf dem Ad⸗ 
ler gefuͤhret / und alſo dadurch kraͤfftig bewieſen wird / daß 


ſo wohl ein Creutz als auch Lilien zu dem Schleſiſchen Adler 


gehoͤren; ſondern auch / daß uͤber das Creutz und die Lilien 
auch noch ein Punct oder Ringlein an und auf demſelbi⸗ 
gen/ wie wir anñ vielen alt und neuen Muͤntzen ſehen werden / 
ſeyn muͤſſen / der auff beyden Nummis durch das Ringlein 


angedeutet worden / und zwar auf der Binde unter dem 


Creutze / welches alles uns denn trefflich zu ſtatten kom⸗ 
men wird / wenn wir von der eigentlichen Beſchaffenheit des 
Schleſiſchen Adlers handlen werden: der In der Welt 
ziemlich unbekañt / auch von denjenigen ſelbſt die ihn am 
beſten kennen ſollen / ſo ungeſtalt vorgeſtellt worden / daß 


man ſich nicht gnug daruͤber verwundern kan. Es iſt kein 


Zweifel / unſer Schickfus wird in den Gedancken geſtanden 
haben / es ſey der Schleſiſche Adler auf dem Kupfer⸗Blate 


ran 
luͤſſen daß die Hertzoge gar gewiß 


feiner Chronique ſo getroffen/ und fü gut gemacht / als es 


nur feyn Fühte und fülte 5 Das Gegentheil aber kan aus 
den / was überhin angemerct / anderwerts aber / und 


zwar theilsin dieſem Bude und Capittel S. ır.itheilsinden 
legten Buchecap.3. $.3.5. wird gemeldet / zur Genüge erſe⸗ 
ben werden. Nach dieſem wurden auf die Muͤntzen zum 


Linterfcheide / da zumahl ſich die Hertzoge in Schlefien fehr 


vermehrten / bald der Name / bald der Schuß Patron’ os 
der beyde zugleich / wie auch der Schleſiſche Adlergepraget, 


worauf man denn dazumal ſchon ſehen koñte / welch Hertzog 
eigentlich unter ſo vielen dieſen oder jenen Nummum verfer⸗ 


tigen laſſen / welches itzund um deſto ſchwerer faͤllt / weil * | 





— — > nenn 
fere Vorfahren in Bemerckung der alten Curiofitäten ſo gar 
nachläßig gewefen/ und faft niemand / ohne wen etwas von 
dem Namen beygeſetzet worden/ errathen kan wen einund 





anderer zuzuſchreiben. x 

su . Aufetmem Derfelbigen/fo vor Zeiten mit Sechs 

deren in iner Urna zu Nicolſtadt gefunden worden, fi: 
et 3oleslaus, halt mit beyden Händen ein fang und breites 
Schwerdt/auf feinen Schenckeln quer überliegende / mit 
der Umſchrifft: Boleslaus ; Yuf dein Revers iſt in einem 
Quadrat ein Menſchen Haupt/ohne Zweifel des heiligen Adal- 
berti, um diefes ftehet herum : Sandus Adalbert. Gleich⸗ 
wie aber diefe Buchſtaben verkehret ftehen/ fo muͤſſen fie 
auch verkehrt / oder vonder lincken nach der rechten Seite zu 
aelefen werden. | | 








Dieſer Boleslaus nun ſcheinet Henrici Crafı Sohn und Bas 
ter Wenceslai und Ludovici zu feyn. Linfer Raifon iſt diefe: 
weil gedachter Hertzog / nach Bericht des MS. Schubartiani den 
heiligen Adalbert ſich zu ſeinem Schutz⸗Patron erwehlet ge⸗ 
habt / welches eine ſolche Regel iſt / die nicht leicht betruͤgen 

wird, Wolte man einwenden / es koͤñte dieſer Boleslaus 
wohl der erſte dieſes Namens Koͤnig in Pohlen ſeyn / welcher 
dieſen Heiligen unvergleichlich hoch gehalten / indem er ſei⸗ 
nen Leſchnam / als ihn die Preuffen umgebracht / an ſich er⸗ 
kaufft und zu Gnifen 997. begraben laſſen / deſſen diem e- 
mortualem nemlidy den 21. April die Pohlen / abſonderlich 
an gedachtem Orte ungemein celebriren / wie Curzus part. 
1. p. 30. der Teutſchen Ag Uberferung — 


ger Ya Aa * * ( 266) * ———— 
So wollen doch im Gegentheil viel der PomnifhenScribenten 
vordas erſte nicht zugeben daß man um felbige Zeit ſchon 
filberne Müngen in Bohlen gehabt ; Worinnen maneben 
ihnen auch ſo gar contrair nie feyn Fan 5; wie wohl ſie doch 
zum wenigſten zugeben muͤſſen / daß im ıı. Seculo filber- 
ne Münge in Pohlen gemacht worden denn fie muften ja 
um ihren Cafimirum, der dag Reich verlaffen / und allbes 
reit zu dem geiftlihen Stande eingeweihet/ und im Cloſter 
Clugni in Franckreich ein Münd war / wieder zu bekom⸗ 
men/ unter andern dem Biſchoff zu Rom von einem jeden 
Haupt in Bohlen jährlich einen Pfennig zu Unterhaltung ei; 
ner groffenLampein der Sr. Peters Kirche zu Rom zu liefern 
verſprechen. Nun läßt es fih aber leicht ſchluͤſſen daß 
Sf gleich die Pfennige felbit nicht zugegen waren / wie 

ie doch da ſind und von welden ausführlich unten Lib, VI. 
cz. wird gehandelt werden )folhe müffen von Silber gewe⸗ 
fen feyn / weil fie fonft zu Rom nicht hätten gelten mögen. 
Diefen fuͤgen wir bey‘ / was von Boleslao Pudico erzehlet 
wird; daßernemlic feines Herrn Vaters Bildnis In Gold 
gepräget allezeit am Halfe getragen / ſolches offt gekuͤſſet / 
UNDGOTT gebeten daß er nichts vornehmen moͤge was _ 
feinem Vater in der Grube ſchimpflich ware 5 oder wie es 
Daniel Caſpar von Lohenftein in der Lobſchrifft Hertzogs 
George Wilhelms gegeben ; Behuͤtte mich mein 
GOtt / daß ich nichts deinem Königlichen Namen 
verfleinerliches beginne, Diefer lebte aber Im dreyze⸗ 
henden Seculo , und verheyrathete fih ı1239/ woraus hoffent⸗ 
lich nicht unrecht zu ſchluͤſſen daß vor dem vierzehenden 
Seculo auch fhon goldene Muͤntzen in Bohlen gefhlagen 
worden/ Vid, füpra.Lib.ı.c.ı. 8.5 Be 
Abber wieder auf Boleslaum erften König in Pohlen zu 


0 


— kommen / ſo kan er auch deßwegen nicht vor denjenigen ge⸗ 





haiten werden / der gegenwärtigen Nummum verfertigen 
| kaffen/ 1 


BEN MINEN BE ——— 
laſſen / weil ferner gantz gewiß iſt daß er zwar die Gebei⸗ 
ne des heiligen / ‚dalberti nad Bohlen gebracht / ſolche auch 
verehret / aber nicht als feines Tutelaris oder Schuß > Hels 
ligen fondern nur als eines Heiltgen/ dergleiden Devo- 
tion er aud) dem Grabe des heiligenStepbani in Ungarn be; 
wiefen / weil Ibn fein unruhiges Gewiſſen wegen Hinrich: 
tung feines Bruders Sbignei bald zudiefer/ bald zu einer 
andern Wahlfahre trieb/ um eine Beruhigung / wie er 
glaubte/ zu ſuchen; denn fein auserwehlter Schuß - Het: 
iger war St, Egidius, welcher zuvor aud) feines Vaters ges 
wefen war/ bey deffen Grabe In Franckreich Boleslaus vors 
hero ſchon feine zwar ungegründete / aber doch fehr eiffrige 
Andacht gehalten. Cromerus fchreibt davon alſo: Quinde- 
cim dies apud (Egidii Tutelaris ſui) Divi fepulchrum jeju- 
nis & fupplicationibus vacans commoratus. Er wäre ı5, 
Zage beydem Grabe feines Schuß- Heiligen verblieben / und 
hatte waͤhrender folcher Zeit immer gefaſtet und gebetet, 
Lib. V, Apud Piftor. Corp.Pol, Tom.ır. pag.486. Würde 
fich alſo Boleslaus an Egidio fehr verfündfget haben/ wenner 
St. Adalberto eine ſolche Ehre erwieſen / die alleine ihm und 
font kelnem ex jure Tutelari, fo wir noch auf Feinen Müns 
gen violirer befunden/ zufam. Ubrigens bat Boleslaus, 
indem er ſich figende/ und mit einem Schwerdte prägen 
laſſen / vieleicht Die dazumahl noch habende Souverainite an; 
deuten wollen. Er war gebohren von Henrico V. genañt 
der Dicke / und Eliſabeth / Boleslai Hertzogs zu Calis Toch⸗ 
ter Anno 1286, vermaͤhlete ſich zum erſten mal mit Wences- 
lai Il, Königes in Böhmen und PohlenPrincefe gg Er⸗ 
zielete mit fölcher einige Töchter und zwen Söhne Wencesla- 
um I. und Ludovicum I. Ergabfihan Böhmen Anno 1329. 
famt feinen Soͤhnen laut Lit. rev. d. Anno ı2zı. Daßer dag 
Fuͤrſtenthum Troppau als ein Pfand befeffen / wird unten/ 
da wir vonden Müngender Hertzoge zu Troppau handeln / 
angemercket werden. Er — weil er auf das Faſten a 





(268) 8 


viel junge Hüner auf einmal verzehret/ undalfo den M 
gen uͤberſchuͤttet nihewie Herr Lucæ will / Anno 1342. 1.c. 
p. 1453. ſondern Annno 1352. zehn Jahre hernach / als er 66. 
Jahr alt worden. Solches beweifet fein curieuſes Epitaphi- 
um fm Kloſter Leubus, wo er begraben lieget / No. Kale,dans 










Majus , Dux Vra. Leg. Brig. Boleslaus 
Zelator Veri, largus promptus mifereri, . 
Fi cum defunctis M,C.tribusL. duo jundis. 


84. Diefe Boleslaifhe Münge begleiten zwey Bra- 
&eati, haben die Groͤſſe eines Silber - Srofdens / auf dies 
fen ftehen zwey geharniſchte Bildniſſe / welche mit den Hanz 
den in. der Mitten eine Sahne halten / weldye vermuchlich 
die Inveftituram Ducatuum pro recepta Imperii Confvetu- 
dine bedeuten ſoll. Ehe wir aber unfere Gedanden/ über 
diefe Bradteatos eröffnen/ iſt nochmalen zu erinnern / daß 
ſolche ebenfalls / wie die folgenden in derjenigen Urna zu 
Nicolſtadt gefunden worden/dererwiroben erwehnet. Die 
vorigen Befiger derfelbigen bis auf ung / find der beſtaͤndi⸗ 
gen Meinung gewefen/ es waren füthane Nummi diejenis 
gen /fo Wenceslaus I.und Ludovicus I, nurrgedachten Boles- 
kai II, Söhne von welchen der erſte 1306. der andere aber 1316, 
gebohren / prägen laſſen. Die Grundefinddie : weil auf 
dem einen Wenceslaus auf dem andern im Gegenthbeil Ludo- 
vicus ſtehen ſoll / fo auch nicht wohlgeläugnet werden fan. 


Ferner / weil dfefe Brüder fih mehrmalen gegen einander 
ftehende bilden laffen : Davon ein altes Monument, deffen 
hald mit mehrermwird gedacht werden / in der Sehannis 

* Us 


a 





2 (269) * 

Kirchen allhier zu Liegnig an einem Pfeiler / wenn man 
von dem Mardtehinein gekommen vor diefem zufehen ges 
veſen; wie es itzo aber befchaffen/ wiffen wir nit; und wir 

Ü ſtehen / daß derley Gründe ung vor eine Much 
g gutt genungfind. Wir wollen fie aber noch mehr 
— en; dem geneigten Leſer jedoch nichts deſto weniger 
die Freyheit laffen / zu glauben / was er will: Wir fallen 
dieſer Meinung bey / x._weilalle in dieſer Urna, oder viel 
leicht Olla gefundene Schleſiſche Müngen feyn / die eben 
deßwegen aufgehoben worden / daß fie mit der Zeit wieder 
möchten hervor kommen / und bey der Nachwelt von den in als 
ten Zeitenin Schlefien vorgegangenen Geſchichten reden und 


zeugen; | — 

2. Weil alles auf den Nummis mit dieſer Meinung ſehr 
wohl überein kommt: die Namen ſtehen wuͤrcklich da / wies 
wol auf dem erſten nur Wenc. auf dem andern aber Evicg 
aufehen ; wie Fünten fie aber anders gelefen werden / als 
‘ WenceslausLudovicus? Belangende die Inveftitur, ſo durch 

die Abbildung ohn alten Zweifel zu verfichen ; fo koͤnnen 
wir zwar frenlih wol niemanden berichten/ wie und auf 
was vor Arc und Weife ſolche mag, ſeyn verrichtet oder ges 
geben worden ; doch fan vielleicht eben hieran der Modus er» 
Fant / und bey allen widrigen Gedanden gemercket werden: 
daß der damalige Boͤhmiſche Hoff feine nur angenehm falten; 
de Solennitäten wird weggelaffen haben / weil noch mehr 
Hertzoge in Schleſien uͤhrig waren / die man aud) gerne an 
fih gebracht hättes daß aber die Hertzoge beyde auf den 
Nummis ffehen / bedeutet die Simultaneam Invetftitu- 
ram, die Wenceslaus perſoͤhnlich / Ludovicus aber durch 
diefen vor ſich laut feiner Wenceslao mit nad) Prag geges 
benen Vollmacht d. d.14. Julii, An. 1342. gebethen und erlan: 
get ; fo kurtze Zeit hernach wegender Theilung die beyde in 
dem Liegnitziſchem Fuͤrſtenthum machten / da Wenceslaus 
Goldberg / Hayn und Luͤben; aber a Hal 

S 43 CDis 












Nicolſtadt befam) exfpirirte / wovon unten Lib. IV. c. VI. 
von den Muͤntzen der Stadt Liegnitz ein mehres vorkom⸗ 


men wird. Wie / wann unſere Hertzoge eben darum / weil 


Ludovicus nicht Perſoͤnlich zugegen geweſen / durch derley 
Gepraͤge andeuten wollen/ die empfangene Inveſtitur ware 
eben fo gutt / als wenn fieibm in Perfona gegeben worden. 
Wolte man mit Cyriaco Spangenberg davor halten : Die 
dünnen Bradteati waͤren nichts anders / dein Gedaͤchtniſſe ges 
ffiffteter oder neugebauter Kirchen / Eapellen und Claus 
fenzc. Vid. M. Joh, Chriftoph. Oleari Iſagog. ad Numoph, 
Bradteat.Cap. V. $.2, p.25. feq. fo würde man ſich mit ihm 
ſehr teren, und wir wolten wol gerne hören und fehen/ wie 
ſich unfere Bradteati wuͤrden auf eine Kirche / Klofter /2c. ap- 
plicirenlaffen. Daß die alten ſo genañten Deiligen-Pfenige 
dünne find / glauben wir gar gerne / daß aber alle dünne 
Pfennige heilige ſeyn müffen / wird ung niemand bereden, 


5. 5. Es ſchickt ſich uͤberaus artig / daß wir diefe un? 


ſere legte Meinung realiter beweifen koͤnnen / und zwar mit 


einem Heillgen-Pfennige/ den eben nur⸗erwehnte Herren 
verfertigen laſſen: 





Auff dieſen ſiehet man ein Haupt mit etwas krauſen und lan⸗ 


gen Haaren nebſt dem Halſe in einer Schuͤſſel oder Circulo, 
und ſo viel man leſen kan; doch daß man von unten zweymal 
anfange: Es& JOAN, Ein gelehrter aber ſchon Seli⸗ 
ger Mann / M. W. K. der ein ungemeiner Liebhaber der 


Muͤntzen und anderer Raritäten gewefen / auch dieſe und 


andere Bradteatos ſelbſt befeffen/ / urtheilet nad Veranlaſ⸗ 
fung der gefehriebenen Chronique Sebaftiani Schubarti va 
Ä | e⸗ 


00 SE N ul run 
“ Diefem Bradteato nit unbilltg / daß er von vorigen zweyen 
Brüdern Wenceslao und Ludovico geſchlagen worden / 
' Johannem Evangeliftam, der andere aber 






hannem Baptiftam zum Schuß Patron erwehlet. Ifti e- 
nim fü; —— ort — Duces Poſſeſſores erant Fodi- 









meldte Art gefunden worden ) & Wenceslaus Dux Tem- 
plum Johanneum Lignicenfe amplificavit, & utrique Johan- 
ni Baptiftze & Evangelifte &c. dicavit. Diefer Meinung tft 
defto eher beyzufallen/ je mehr gewiß iſt / daß allerdingsdie 
ehmalige Stiffts- Kirche von Henrico V. alfbereit erbaut / 
von Wenceslao aber vergröffert worden / da er fie denn fo 
wohl Johanni dem Täuffer als den Evangeliften dediciret/ 
bey welcher Solennität diefe Nummi auff die Welt kommen. 
Denn was man fonftinsgemein faget/ als ob gedachte Kir: 
dje von Wenceslao Anno 1348. fundiret worden/ fo Herr 
Luczaud vor wahrhält / 1. c. p. zoL.ift in Grund falſch / 
rübretaber daher: weil in vorgedachtem Monument an den 
erften Pfeiler / worauf beyde Hertzoge gegen einander ftes 
hen /und eine Tafel (derer Schrifftfih alſo anfaͤngt: Anno - 
Dn.M CCC XLVI. fundatum & dotatum eft iftud Colle- 
ium per inclytos Principes Wenceslaum & Ludovicum., 
— Duces Sles: Dnos in Legniz & in Brega &c.) halten / 
der Fundation gedacht wird /da man dennohne alles weite: 
res Nachforſchen auf die Gedancken gerathen / als ob ge: 
dachtes Monument die Stiffts⸗Kirche angfenge/ da doch die- 
fer Stein aus der umgerifienen Thum Kirche an diefen Ort 
transferiret worden; Woran deſto weniger zu zweiflen / weil 
die nachfolgende Worte diejenige Kirche / die fie angehen / 
zur Gnüge offenbaren / wobey wir ung nicht aufhalten. 
Beſiehe unten von diefer Kirche S.23. Der Nummus ſelbſt 
be£räfftigetdfe Sache; denn das Haupt mit dem Halfe ıff 
Johannis des Evangeliften / und nicht des Täuffers ; fin» 
temalen es ohne Barth und nad) der linden Hand fich Ay 


N 


aa) 


—— — 





Fet7 und über Diefes ein langes Daar umd Dafshat 716 man 


an Johannis des Taͤugers Haupte nicht finden wird / aber 
wohlan des Evangeliften. Spfol denn num die Schüffel 
Johannem den Täuffer / das Haupt felbff aber den Evans 
geliſten vermöge der Umſchrifft weil fonft von Johannes 


dem Täuffer nichts was ihn andeuten Eönnte / gefunden 


wuͤrde / ſo nicht zu vermuthen andeuten. Wird uns nun 


jemand was beſſers und gruͤndlichers berichten koͤnnen / wol⸗ 


len wir ſolches mit allem Danck annehmen; Setzen nur bey / 
daß noch ein ſolcher Nummus verhanden geweſen / aber ver⸗ 
lohren worden / auff dem alles deutlich zu ſehen war. 


S. 6. Und weil wir einmal auf die Bracteatos kom⸗ 


men / wollenwir noch einen anführen: 


Tab. 5. 


Er iſt in voriger Groͤſſe nemlich wie ein Silber⸗Groſchen? 





auf diefer halt ein Engel mit beyden Händen eine Schedu- 


lam, in welchem JOH. S. ftehet / und mag wohl feyn / daß dies | 


fer von Johanne dem Her 


En zu Steinau oder Lübenges 
prägetworden. Denn daß er nicht von einem Biſchoffe here 


ruͤhre / erhellet daraus / weil nichts von dem heiligen Jo⸗ 


hanne zugegen iſt / auch das gewoͤhnliche und billige sawiderev 


Sandtus, oder Heilig nicht zufinden. Indeſſen aber haben. 
wir auch nicht Urſache / ihm ein anderes Vaterland als 
Schleſten zuzufchreiben / weil die Nummi alle zufammen 
Schleſiſche find / und als Monumenta Schleſtens aufgeho⸗ 
ben worden. Menn und warım er ans Licht kommen / 
haben bis dato wir nicht ergründen koͤnnen / haben aber vor 
billig geachtet / Lieber unfere Linwiffenheit hierbey zu erkens 
nen / als die Liebhaber des Nummi und feines fingulieren bein | 
| 4 





OHREN...) SE 4 
präges durch eine Hfnterhaltung / Die fihdurd eine pre- 
tendirte Prodigalite nicht verantworten laßt / zu berauben. 

&7. Diefen ſetzen wir auch eine Courant-Muͤntze 








Auf der erfken Seite zeiget ſich der Schlefifche Adler In feinem 
gewöhnlichen Schilde / fo aber drey halbe Runden / oben 

wen und unten eine hat / welde wir vorbero niemalen an 

enfelben wahrgenommen / find aber wohl nur Zierras 
then. Die drey Buchflaben L D B. follen ohne Zweifel 
gelefen werden : ‚Ludovicus Dux Bregenfis , Ey dwig 
Hertzog zu Brieg. Nun iſt aber die Frage / welche 
Ludwig dieſer Nummus zuzueignen / weil in dem Piaſtiſch⸗ 
Liegnig- Briegiſchen Stamm wohl vier Hertzoge geweſen / 
die Ludwig geheiſſen? nemlich Ludwig der Erſte / Boles- 
lai II. und Margarethen Wenceslai Koͤniges in Böhmen 
Tochter» Sohn gebohren Anno 1316, -F 1398. feines Alters 
82. Jahr. Ludwig der Andere/ Henrici VIIL oder des 
mit der Schramme und Salome Semoviti Herkogs in der 
Maſau Tochter -Sohn/gebohren Anno 1374. "F 1436. feines 
Alters 62. Jahr. Ludwigder Dritte Henrici IX, und An- 
na Primislai Hergogs zu Teſchen und Gros⸗Glogau 
Tochter⸗Sohn / gebohren 1397. 1441.feinesAlters 44. Fahr; 
und endlich Ludwig der Bierdte Johann Chriſtians 
und Porotheen Sybillen Marggraͤffin von Brandenburg o⸗ 
der Johann Georgen Ehur-Zürftens zu Brandenburg 
Tochter⸗ Sohn / gebohren 1616. -F 1663, feines Alters 47. 
| | Mm Jahr 







Sahr/ 31. Wochen. Der Revers oder das Bild/ foaufder 
andern Seitedes — anzutreffen / wird uns in dieſer 
unckelheit das A gebenfönnen. Die { 





D ur — J a ru Sr h a an 14 iſt e n 
heiliges Srauenzimmer /welches aus dem Menifco zu erken⸗ 
nen, Der Thurm aber / derauff dem rechten Aym getra> 
en wird / giebt zu verftehen / daß es die heilige Barbara ſeyn 
ölfe / die insgemein alſo pflege gemahlet zu werden. »7 
rühret nun diefer Nummus von dem jenfgen Ludwig her / 
der diefe Heilige zu feiner Schutz⸗Patronin ſich erwebler ges 
habt / und alfo/ vwoie gar gewoͤhnlich / auch deßwegen auff 
die Müngen prägen laflen. Diefem nad koͤnnen bier wes 
der der Erſte / noch der Teste / oder der Vierdte von dieſen 
Ludwigen genennet feyn ; weil des erſten Schuß: Patron/ 
als wir oben ſchon bemercket / und zwar aus Sebaltian Schu- 
barts Chronick Johannes der Evangeliſt geweſen; Lud⸗ 
wig der Vierdtẽ aber vermoͤge feiner Religion gar keinen 
weder gehabt noch bedurfft : Komme es alfo auf 
Die Mittleren Zwey an / Ludwig den Andern und Dritten, 
Bende waren/ weldes die Sache noch ſchwehr macht / res 
gierende Herkoge zu Brieg. Zener fuccedirte als der Altes 
ſte Son feinem Bater Heinrich dem Achten / der Anno 
1400, feines Alters 56. Fahr / farb. Dieſer aber Ludwigen 
dem Andern/ der / wie ſchon gemeldet 1436. aus der Welt 
ateng / als feines Vatern älterem Bruder / der Eeine männs 
liche Erben hinterließ. Damit wir denn nun endlich unfere 
Meinung entdecken / fohalten wir davor/ dag Ludwig der 
Andere dieſe Muͤntze verfertigen laſſen / und dieſes zwar dar⸗ 
um ; weil in der benachbarten Stadt Luͤben noch unters 
ſchledlſche alte Stämpel gefunden werden/ worauff zwar 
aud) eine Helltge in gleicher Pofitur, Gröffe und mit ebene 
nem Thurm oder Kirche) wie hier zu ſehen allein mit dies 
fein mercklichen Unterſcheide Daß wie auf unfrem Num- 
mo auf dem Haupte des Bildes nichts / als ein — | 

- * wahr 





* (275) % 


wahrzunehmen alſo auf jenen noch dazit ein Fuͤrſten⸗Hutt 
gefunden wird. Woraus denn nicht nur zu folgen ſcheint: 
Daß die Hertzoge / ſo zu Luͤben regieret / nemlich Henricus 
IX. Ludovicus III. und Johannes einerley Schutz⸗Heiligen / 
ohne Zweiffel die heilige Hedwig gehabt / wie gedachte 
Stempel bezeugen ; fondern auch / daß durch Ludovicum 
Ducem Bregenfem, Ludwig den Hertzog su Drieg 
£ein anderer / als Ludovicus II. zu verftehen / deffen Tu- 
‚telaris auf ſolche Weiſe die heilige Barbara gewefen. Wol⸗ 
‚te man einwenden / daß Ludovicus II. der anfänglich nur 
Luͤben und Hayn beherrſchet / und zu üben refidirt, bis 
diefer fein Herr Better Ludovicus U. durd) den Todt ihm 
auch Brieg geraͤumet / zwar laͤngſt vorhero (don auch 
Müngen zu Lüben ans Licht gebracht 5; weil ihm aber 
Gott nunmehro durch den anſehnlichen Zuwachs des Alte 
DäterlihenBriegifhen Sürften-Siges feine Macht und G 
walt merklich gemehret/ wäre leicht zu glauben / dag PE 
ſolches auch auff den Müngenandeuten wollen; da erden 
um Unterſcheide und die neue Regierung anzudeuten den 
Titul den er numehro realiter führen kunte / und ihm deſto 
angenehmer war / beygeſetzet; ſo dienet zur Antwort: 
daß / ob man ſchon zugeben koͤnne / daß auf ſolche Weiſe / weñ 
es anders Brauch geweſen waͤre / der Hertzog wohl den Ti⸗ 
tul nad) Belieben alſo einrichten und verändern laſſen koͤn⸗ 
nen / aber von dem Schuß: Heiligen iſt es nicht zu vermu⸗ 
then. Wozu noch kommt / daͤß dieſer Hertzog Ludewig der 
Andere ſich gern In der Melt ſehen laſſen / und einen extra⸗ 
ordinairen Etat formirt, welcher auch unter andern allein 
daraus zur Genüge abzunehmen / weil erauf das Concili- 
um zu Coſtnitz dem Känfer Sigifmundo zu Ehren mit 200. 
Pferden / fo dazumal vor einen Sürffen gewiß was fehr 
arofles war / fiheingefunden. Vid, Zepkens Gynzceum_, 
Silefiacum p, 122. Wer wolte zweiffeln/ dag Er nicht auch 
| Mm 2 dazu 








dazu diel Geld gebraucht umd wie er gewohnet war/fichaud 
mit Pragung der Müngen werde haben befant machen 
wollen. Er war / wie religieux , alſo auch glückfelig ; be⸗ 
fuchte das Heilige Grab zu Zerufalem/ und bauete die. fo ges 
nante Carthauſe vor Liegniß / von dem von der Bürger- 
ſchafft ihme vorgeſchoſſenen Gelde/ Vid, folgenden S. Sei⸗ 
ne Glückfeligfeit beförderte Wenceslaus Il. Hergog zu 
giegnig und Biſchoff zu Breßlau / als welcher ihm das 
Liegnitziſche Zürffenthum mit Genehmhaltung Wenceslai 
Königes in Böhmen ſchenckte / wodurd feine Macht merck⸗ 
lich vermehret wurde. Beſiehe unten Lib.IV. c, VI. 8,8. 
Er hatte zwey Gemablinne / die erfte war Hedwigis eine 
gewiſſe Graͤffin in Lingarn/ weldye Zepko 1, c. ohne Diftin- 
ction Ihres Standes Elifaberh nennet / mit der er fich 1412, 
vermaͤhlet und ohne Rinder 14.15. wiederum verlohren. 
„Die andere hatte Sriedrichen den Erften/ Chur-Zürften - 
Ey Brandenburg zum Vater / und hies Elifaberh, fo ihme auf 
em Concilio zu Coſtnitz 1418. beygeleget ward. Mitdiefer 
erzielete er vier Kinder nemlih drey Töchter und einen 
Sohn. Der Sohn Ludwig genant/ farb in der Kindheit 
Vid. Schickf. 1.c. lib.2. cap. XI. p.48. Ingleichen auch di, 
älteffe Princefe. Magdalena aber und Hedwig überlebten 
den Heren Vater / deren die erſte — dem u von 
Oppeln 1443. die. andere aber 1445. Johanni dem Hertzogen 
zu Lüben vermählet worden. Woraus Herr Lucz 1. c, 
p. 1288. fanerfläret werden. Anno ıqu. erlangte Wences- 
laus II. Hereog zu Liegnig und Bischoff zu Breßlau die Er; 
faubniß von Wenceslao dem Koͤnige in Boͤhmen / daß er das 
durch den Todt Ruperti ſeines leiblichen Bruders an ihn ge⸗ 
fallene Fuͤrſtenthum Liegnitz ſeinem Vetter unſerm Ludo- 
vico ſchencken mochte / darwider ſich zwar deſſen juͤngerer und 
halb⸗buͤrtiger Bruder HenricusIX. ſetzte / aber nichts mehr 
ausrichtete / als daß das Goldbergiſche Weichbid — am | 








\ 


TER in 
getheifet werden muſte; wiewohl die abgetheilte Helffte auch 
nicht lange hernach von Ludovico, dem der Biſchoff fhon 
Geld ver oe umd ſolches ſelbſt auff feinem Wagen nad) 
Goldberg brachte vor 6000, Fl. fo hoch ſolche Henricus ſelbſt 
angeſchlagen / aber nicht gedacht / daß fein Bruder/ der auf 
der Reife viel Geld gebraucht / damit aufkommen koͤñte / an 
ſich gekaufft. Annozqır. ſtarb der Biſchoff und Ludovicus 
uͤberkam die völlige Reglerung über dasLiegnitziſche Fuͤrſten⸗ 
thum / welches er zuvor nur verweſet. Vid. inf. Lib. IV. c. VI. 
S.8. Es folgte aber dieſer In der Welt Hochgeachtete und 
Loͤbliche Hertzog Anno 1436. feinem Herrn Vetter in die E⸗ 
wigkeit nach / durd) deſſen Tod abermal das Liegnigifche Fuͤr⸗ 
ſteñnthum ein Feudum Vacuum wurde / weßwegen auch Lu- 
dovicus II. feines Bruders Sohn gantz ſtille ſaß / und ſich der 
Erbſchafft nicht anmaſſete / welches unſere Scribenten nicht 
gewuſt; darum ruͤhmen ſie insgeſamt an dieſem Ludewig 
(der ſich mit einer Oppeliſchen Princefle vermaͤhlete und, 
mit felbter zwen Söhne / Johannem / nachmahligen 
Hertzog zu Rüben 1418 / ſo Anno 1453.feines Alters 35. Jahr 
wieder ins Grab gieng/ und Henricum X. Hergogzu Bold; 
berg Anno1420.der Anno 1452. 32, Jahr alt / ſtarb / erziehlet) 
eine ungemeine Liebe zur Ruhe und Frieden; welche ſich 
auch ihrem Vorgeben nach ſo gar weit erſtrecket / daß er ſol⸗ 
che zu erhalten es nicht geahndet / daß ihn die Stadt Liegnitz 
mit ihrem damahligen Hiſtrictu / ſo ihm ebenfalls wie Brieg 
durch den Tod ſeines Vettern zugefallen ſeyn ſolte / nicht vor 
ihren Herrn erkennen wollen / ſondern vielmehr großmuͤ⸗ 
thig aus dem Sinn geſchlagen / unddie Rache GOTT befoh⸗ 
fen. Vid. Schickfuf. lib, ır. c. 13. p. 51. Joh. Molleri Hiftor, 
Duc.Lign.Lib. IN. N.S.pag. 94. feq. undandere, HetrLu- 
ca, der ohnfehlbar eine heimliche Jaloufie gegen die Stade 
Liegnig haben / und auch in der weiten Serne mic fchelen 
Augen anfehen muͤſſen / en abet nicht der NEN 
u ——— m 3 on⸗ 


ini RE 
fondern feiner falfeh-gefaßten Opinion folgende: Eben die⸗ 
fe Stadt Liegnitz hegte eine heimliche Jaloufie gegen 
den Hertzog Ludovicum II. und verwarff fein Re⸗ 
giment. Unterdeſſen verharrete Hertzog Ludovi- 
cus zu Luͤben (warum nicht zu Brieg?) ein von Na⸗ 
tur beſcheidener Herr in aller Stille / und machte 
nicht die geringſte Mine, daß er mit Force fein 
Sürftliches Recht und Hoheit -gegen die Wider: 
ſpenſtigen verfechten wolte. it. Endlich konte er 
den Ausgang der Liegnitziſchen ſcheelen Augen nicht 
erleben / ſondern geſegnete die Zeitligkeit. 1. c. p- 1289. 
da doch der gutten Stadt wahrhafftig unrecht geſchicht / und 
Ludovicus wohl nicht der Burgerſchafft ſchuld geben Fonen/ 
auch nimmermebr nur erfonnen werden Fan / waruum 
Diefe eine Jaloufie gegen den Herkog hegen / und ihn mit 
fheelen Augen anfeben füllen. Was die eigentliche Urſache 
geweſen warum Hergog Ludivig und nad) ihm fein Sohn 
nicht Liegnitz / wie Brieg erben fühen/ wird unten weitlauff: 
tig dargethan und unwiederſprechlich beroiefen werden / 
Lib.IV.c.6. Won der Stadt Liegris Muͤntzen. 
Wir geben indeflen Herrn Lucæ, und denen/ die es mit ihm 
halten) wohl zu bedenden/ daß bey gefihehener Theilung | 
eines Feudi , da nicht nur die Simultanea Inveftitura nicht 
ausgebeten / fondern noch darzu von dem Domino Feudi 
exprefse vorbehaltenumd denegiret worden / die Succeffion 
exfpiriret. Def zu Sachſen⸗Recht werden Die gelamten 
Lehen durch die Theilung gebrochen / und wenn ein 
Bruder nach befchehener Theilung die gefamte Le⸗ 

ben nicht wieder erlangt / fo verleurek er die gefam- 
te Hand und Anwartung / ur et Text. in a 
; Lehn⸗ 














> SS cccc 
Thm Recht. Nun geſchahe derley Theilung mit Wen-. 
ceslao I, und Ludovico I. Anno ER da Wenceslaus Liegnig 
und Goldberg x. Ludovicus aber Brieg / Luͤben und Hayn 
erhielt. Der König Carolus confirmirte diefe Thellung / 










und gab ihnen die Lehn aber ohne gefamte Hand / ja mie 
—** ſeitigen Verzeihung auf des andern Theil. Da nun 
isund Ludovicus II. als Ludovici I. Endel/ Hertzog zu 
Kionigumd Brieg gefforben war/ konte Ludovicus III. als 


Ludovici I. Pro-Nepos allerdings wohl Brieg erben / aber 
nicht Liegnitz; weil ſolches Ludovicus I. nit als ein Erb; 
theil / fondern als ein Geſchencke von Biſchoff Wenceslao II, 
Wenceslai I. Sohne per Specialem Conceffionem Wences- 
lai Regis Bohemiæ uͤberkommen / welche Conceffio aber 
wie alle andere von gedachtem Wenceslao ausgewuͤrckte 
Sachen bey der befanten Abdication annulliret worden, Zu 
geſchweigen / daß Ludovicus II, wiederum iegnig durch 
feinen Tod zu einem vacanten Feudo gemacht / und wenn 
auch gleich Ludovicus IL als fein Better in diefem füccedi- 
ren koͤnnen / fo war er ja nicht capable der hinterlaſſenen 
Wittib die eingebrachten Ehe-Belder auszuzahlen / dage; 
gen jene dag Liegnigifche Gebiete als ein ihr deßwegen afı- 
snirtegDotalitiumgeit ihres übrigen£ebens z.und ein halbes 
Jahr befeffen und regiret. Wie hat den nun Liegnitz unferg 
Ludovici III. der noch eher als diefe Wittib nemlidy 1441. 
fie aber allererft ganger 8. Tahr hernach Anno 1449. ver; 
ftorben Regiment verwerften onnen ? da er alfo auf dop⸗ 
gelte Weite ihr Herr zu werden nicht vermochte, Mas hat 
denn die Bürgerfhaftt vor eine Jaloufie gegen den Hertzog 
hegen / und ihn mit fcheelen Augen anfehen Dürffen? Mit 
mas vor Augen foll man denn Herrn Luca vorher gefegte 
Worte lefen/ wenn er Een Nach feinem (Lu- 
dovici 1.) Abfterben und eröffneten Teftament hatte 
er feiner mehr ertwehnfen Gemahlin das ua 
—* e 


rs, Ze) | | 
ſche Fuͤrſtenthum (diefes beftanddazumal nur inSlegnig 
und Goldberg)als einLeib⸗Gedinge verordnet / welches 

Au 14. Jahre (daermit Be = — — 
ceo Silefiaco Ligio Bregenfi p. 122. ein halbes Fahr zu vie 
zehlet / deñ Ludovicus ihr Gemahl ſtarb 1436, en 
Sie felbft aber. 1449. den 31. O&tobr, welches zufammen ges _ 
rechnet / auffs hoͤchſte nur 13. und ein In Ecke ausgemacht) 
NB. beherrfchefeund Hanns von Schwentz zu ihrem 
vornehmſten Rathgeber brauchte. 1. c. pag. 1288. 
Wie hat denn alfo fo lange Liegnig ein Leib⸗ Gedinge gewe⸗ 
fen jemand an eine andereRegierung nur gedenden koͤnnen? 
Belangendedas Teftament/ in welchem der Hertzog feiner 
Gemahlin das Sürftenthum Liegnig zu einem Leib⸗Gedinge 
altererft vermacht haben fol / fo gehöret ſolches unfehlbar 
auch ſo gut als die fheelen Augen/ und die Jaloufie der Liegni⸗ 
ger unter die non entia. Den was hätte der Hergog vor 
Urſache gehabt feiner Gemahlin per Teltamentum das je⸗ 
nige zu einem Leib + Gedinge zu vermaden/ fo ihr ſchon 
langit vorhero bey der Eher Beredung / wie braͤuchlich / zu⸗ 
geeignet worden/ weilfie einen ungemeinen Braut Schag 
von 60000. Fl. eingebracht.  Vid. infra Lib. IV. c.VL 
Nicht zu gedencken / daß Schickfufius nicht nur allein nichts 
nebft andern von dieſem Teftamente weiß / fondern auch der 
Hertzog gang ploͤtzlich in der Nieder :Badftube allhier zu 
Llegnitz und recht unvermuthet mit einem Schlag- Stuß 
überfalfen/ und der Eitelfeit entriffenworden. Und koͤnte 











man gleich auch beweifen / daß er laͤngſt vorhero fein Tefta- 


ment ſchon gemacht / ſo iſt doch bekañt quod Vafallus non s 
poſſit de Fendo difponere in Teftamento ; Dotalitium vero 


uxori conftitui inFeudo. 


88 Wir naften nur angezogenen Nummum, 
eine Courant-Münge/ und diefesdarum / weil wir F | 





en/ 


Be Zu x 





M-MARTXXV: 


| a HORA-PMERVI 
2 CVMVIXISSET-|| 











n/ DaB anbermerts eben fe Im oeler BESTEN Ort 
amannemlich.auf der einen Seite den Schlefiſchen Adler / 






aufder andern aber einen Schuß- Heiligen zu fehen beforht / 
‘gepräget worden/ wie nur bemeldre unterfhiedlihe Stem⸗ 
pel zu Luͤben beweifen. Alleine weil Feine Difference, wor⸗ 
‚an man wahrnehmen koͤñte / von welchem Hergoge fie eben 
‚berkämen/ weder durch beygefegte Titul noch Wappen an 
auc en — muͤſſen wir ſolche nur übergehen 5 denn wer 
wird z. E. a ON 





aus diefem Nummo oder Heller ( dag wir ihm den rechten 
Namen geben/)in Ewigkeit darthun koͤnnen von welchem 
Hertzoge / da ihrer / was den Briegifhen Branch anbelangt/ 
wohl drey geweſen / und die Stempel unterſchledlich find/ er 
gepraͤget worden? So viel darff man faſt ſchluͤſſen: daß die⸗ 
ſes Fuͤrſtlichen Luͤbeniſchen Hauſes Tutelaris allein und alle⸗ 
zeit die heilige Hedwig geweſen / welche Anmerckung uns 

bald einiger maffen zu flatten kommen wird. | 


- 8.9. Dennnunfommen wiraufFriderici I, der nach 
Ludovico II. als ein mit dem Fuͤrſtenthum Liegniß belehn⸗ 
ter Surf, die Regferung bekam / Muͤntze / die im Actu fol⸗ 

gender maffen befehrieben ward und alfo ausfiehet, | 


Tab. 6 ® 


Auf der erfien Seite dieſes 1505. geſchlagenen Gro⸗ 


















x 













ſchens ſtehet der Schlefiiche Adler / auf t 
‚aber ein Srauen-Bild und zwar der heiligen 
rz , fo viel ich aus derfelben andern Bildern 
fen fönnen/ die auf dem rechten Arme eine Kicche/ 
oder Kirch⸗Thurm traͤgt. Hfer muß wohl ein Ir 

thum eingeſchlichen ſeyn / allermaffen ich dem ſonſt in Hifto- 
riaPatria fo hodherfahrnem Herrn Autori nimmermeht zus 
trauen wil/ daß er fothane Jahrzahl billigen follte. Denn 
wer wird glauben/ daß Hertzog Sriedrid der Erſte / der 
allbereit1488. Sreytags zu Mittage/ nicht vor / wie Schik- 
fu£.Lib. 2. c. 15. pag. 54. und andere wollen / fondern nad 
Cantate geftorben / 17. Jahr nad) feinem Tode werde Muͤn⸗ 
gen haben fhlagen laflen ? Stünde aberdiefe Jahrzahl auff 
dem Groſchen (woran wir doch zweifeln / weil wir derglel⸗ 
chen wohls. gefehen/ auf welchen aber/ ob fie fihon von un« 
terfihledenem Gepräge find / dennoch Feine einige Jahrzahl 
zu finden) fo muͤſte er nicht von Friedrich dem Erſten / ſon⸗ 
dern dem Andern feinem Sohne und Succeflore feyn gefihlas 
gen worden: als welder nunmehro laͤngſt majorennis und 


25. Jahr altwar. Dieſem nach wird ohnfehlbar dieſe FJahr⸗ 


zahl / wo ſie gar miteinander zu attendiren / füllen 1475.oder 


zum wenfgffenı485. heiſſen; und dieſes darum / weil Mat- 
"hias Hunniades oder Corvinus Anno 1470. allerley fremde 


Muͤntzen in Schlefien verbot / und hergegenneue Groſchen 


und Pfennige 40. Grl. zu einem SI. Uingarifh/ d. 1. einen 


Ducaten/ und einen Gr.zuı2. Hl.gerechnet / zu ſchlagen 


befohlen / derogleihen das Bold zu erfreuen / in Breßlau 
aufallenvier Ereugen ausgeworffen worden. Wird alſo 
um und nach derfelben Zeieunfer Friedrich ſo wohl als die 
Breßlauer Ihre fo genante Matthiſer⸗Groſchen / die eben. 
falls keine Jahrzahl haben / auch ſolche auf die Müngen zu 
Feen / bey uns noch nicht Brauch war / und ._. i 
| ur 





| 2 (283) * " 
Turfo der ſoſches gethan/ wolder Erſte mag geweſen ſer 
haben pragen laſſen. — — ne * 
— den Adler / fo auf dieſem Groſchen ſtehet / 
ſſt er aller 
















dings der Schleſiſche / doch hat er auſſer der Bin⸗ 
em Puncto nichts / das iſt: weder die Lilien noch das 
euglein. Der Titul um thn heift: Fridericus DEI Gra- 
 Dux Slefi= Friedrich von GOttes Gnaden Her⸗ 
tzog in Schleſien. Dieſer war gebohren deng. Majl/ 
1446. von Johanne Hertzoge zu Luͤben und Hedvige Ludo- 
vici Il, Hergoge zu Liegnitz Tochter 7 welch Conyugium, 
ein befonderes Recht auf das vacante Fuͤrſtenthum Liegnig 
zu wege bringen folte. Vid. infra von den Müngen der 
Stadt Liegnitz. Lib. IV. c. VI. Er ſtand vornemlich 
beym Könige Matthia Corvino, damaligen Obriſten Her⸗ 
zog in Schleſien in ſehr groffen Gnaden / als welcher ihm nicht 
nur das diſputirliche Fuͤrſtenthum Liegnitz zu Lehn unter ei⸗ 
ner Linden zu Breßlau/ M. S. gegeben/ ſondern ihn auch 
nach dieſem zum Ober⸗Haupt⸗Mann in gantz Schleſten und 
- DOber-Raufiß. Vid. Schickf.Lib.2. c.15. p.54. gemacht. Mit 
feiner Gemahlin Ludomilla Königes Georgi Podiebrath in 
Böhmen Tohter/ welche den 16. Oktobr.1450. gebohren / und 
ihme 1475. vermäblet worden / zeugete er drey Söhne : Jo- -· 
- T 1499, — 22, ae r N. 12. Febr, 
1480. F17.Sept. 1547. Und Georgium J. N. 1482. F 31.Ma).ısar, 
Es ffarb aber diefer vortrefflihe Hertzog / wie fon oben 
erinnert / und erlangte folgende Grab⸗Schrifft / die in unſe⸗ 
ver Johannis⸗Kirchẽ ebenfalls zu finden war. | 
Anno Salutis Noftre millefimo CCCCLXXX. 
Odctavo, feria fexta poft Dominicam Cantate obiit 
feliciter Illuſtris Princeps & Dominus Fridericus 
Dux Sil.& Dn. Legnicenfis , Bregenfis: &c. Cor- 


TIL DEL 
v 





444 
pore in Carthuſia tumulatus Spiritu in Celisp 
Miſericordiam glorificatus mee. 
Auf dem Revers ſoll ein Frauen⸗Bild und zwar der hei⸗ 
ligen Barbaræ ſtehen um welche dieſe Worte: Moneta Du- 
cis Legnicenfis: Muͤntze des Hertzogs zu Liegnitz/ 


zalefen. Die Meinung von der heiligen Barbara, wil man 
damit befcheinigen : weit Diefe mit einer Kirche oder Kirch⸗ 
Thurm gemablet/angetroffen wird. Dawirdengargerne, 
zugefteben: Daß freylich wohldie heilige Barbara mit einem 
Thurm pflege. gemahlet zu-werden / und zwar darums. 
weil fie ihr heidniſcher Bater wegen ihrer zu der Chriſtlichen 
Religion tragenden Liebe ſoll in einen Thurm haben einer 
ven laffen. Obfie aber oder ihr Bildnis eben hier auf unſrem 
'Nummo anzutreffen / fan aud) eine genaue Betrachtung 
deſſelben allein fehon deutlich genung anzeigen. Man ſiehet 
an dieſem Bilde einen Fechel / darum muß es ohn allen Zwei⸗ 
fel ein Frauenzimmer ſeyn. Es hat einen Meniſcum oder 
Schein / (der zwar nicht auff allen wahrzunehmen / aber 
nur von dem Stempel-Schneider vergeffen worden ) dar⸗ 
um muß eseine Heilige ſeyn. Und in fo weit wäre es noch 
unficher /wer fie eigentlich ſeyn ſolle. Sehen wir aber auff 
ihre Haͤnde und Haupt / werden wir bald etwas antreffen/ 
ſo ſie von andern Heiligen ſehr weit diſtingviret. Denn ihr 
aupt bedeckt ein Fuͤrſten⸗ Hut oder Muͤtze darum muß 
fie eine Heilige ſeyn / die zugleich eine Sürfkin gewefen. Auf 
ihrer rechten Hand traͤgt fie nicht einen Thurm / ſondern 
‚eine Kirche mit einem Thurm / und zwar eine Kirche / die 
ins Creutze gebauet/ und inder Mitte mit einem Thurm 
—— ifo man nicht uͤberhin anſehen muß; denn da iſt 
wohl zu mercken: dag nicht nur anderwerts in der Welt / 
ſondern auch In Schleſten vor Zeiten gar gewoͤhnlich gewe⸗ 
ſen / daß man diejenigen / fo Kirchen geſtifftet und erbauet / 
auch nach ihrem Tode mit ſolchen von ihnen erbaueten Kir⸗ 
chen gemahlet / und zwar in eben der Figur, wie die — 
aus⸗ 














| (285) * * 
ausgefehen. Die Monumenta Boleslai IT. und Wenceslail, 
welche indem offe belobten Thebeſiſchen Werde in Kupffer 
mit der Zeitfih werden fehen laflen / Fünnen davon zur Ges 
nüge zeigen/ und wird manan Wenceslai feinem die eigenes 
liche Beſchaffenheit des ehmaligen Thurms allhier zu Liegnitz / 
weichen er gebauet / nichtohne Vergnuͤgung ſehen. Die Cu- 
vieufen zu Liegnitz / oder die zu uns kommen / doͤrffen indeſſen 
nur die Heßleriſche Capelle in unſer Pet. und Pauls Kirche 
beſuchen / ſo werden fie an einer Sürfllihen Statuederer zwey 
auff der Erde nebeneinander liegen / und wir wiſſen nicht 
gewiß / woher und wie (vermuthlich aber wohl aus dem ein⸗ 
geriſſenen Cartheuſer⸗Cloſter vor der Stadt) dahin kom⸗ 
men ; Aufderrechten Hand des Hertzogs eine mit ſolchem 
Fleiß ausgehauene Kirche antreffen/ die nad) allen Umſtaͤn⸗ 
den unſere Meinung behaupten wird. Wenn wir denn die 

Applicationaufdas/ was hißhero angemercket worden/ mas 
chen ſollen; Eönnen wir wol nicht ſehen warum dag hier 
auff dem Nummo oder damaligem couranten Grofihen bes 
findliche Bildnis die heilige Barbara feyn folte ? angefehen 
unsder Fuͤrſten⸗Hut oder Müse/ / wie auch die Kirche und 
befondersderfelben Forme aneine gang andere Perfonund 
zwar eine ſolche Perſon / welcher all und jede hier vorkom⸗ 
mende Eigenfhafften zufammen einig und allein zufoms 
men /denden heiſſen. Daherowir denn mit dem Herrn 
Rhonio dafür halten / daß hierdurch niemand anders / als 
die heilige Hedwigis zu verfichen fen , denn weil dieſe / nach⸗ 
dem fie 1243. Idus Octobris oder den 15.Octobr. wie ihre Grab- 
Schrifft und Lebens-Rauff zeigt / auch unter ihrem Gemaͤhl⸗ 
de inder Kirche auf dem Lehn- Haufe wohl angemercket wor; 
den/und nicht wie Luce will/den 9.Odtobr.1, c.p. 1269. A.ızyr, 
geftorben / und durch die Bullam Clementis IV. Bifoffg zu 
Rom Anno 1266. vor eine canoniſirte Heilfge declariret wor⸗ 
den / Cvon welcher Canonifätion Mattheus Raderus in Ba- 
varia fandta Vol,ı. p, 147. alfo ſchreibt: In Chronicis MS S. 

| | nz. Fran- 


J 


Francifcanorum Lego de hacre inhzc Verba : Ann 
Idibus Otobris in Viterbioeft canonizata per Dominum Clı 
mentem IV. Pontificatus ejus Anno III. Venerabilis Hedwi 
gis olim Duciffa Poloniz , qua poft ſuum felicem Tranfitun 
eng prodigiis Miraculorum claruit.) kommt ihr billig 

r Nimbus oder Menifcus zu 5 der Fürften-Hut aber als: 








einer gebohrnen Herkogin von Meranien/ Karnthen / und: 


Iſrien / wie ingleihen vermaͤhlt geweſenen Hergogin von 
Schleſien. So träget fie aud billig eine Kirche / weil fie 
nicht alleine ein und andere Kirche ſelbſt geſtifftet Vid. Luck. 
l. c. p.282. fondern auch Die Haupt⸗Urſache und Beförderin 
geweſen / daß das beruͤhmte Kloſter zu Trebnig mit felbiger 
Zeit faft unglaublichen Koſten erbauet/ und ungewöhnlichen 
Kinfünfften von ihrem Gemahl Henrico Barbato und von 
Ihr felbft verfehen worden. In ihrer gefchriebenen Legen- 

ecap. 6. finden wir hiervon nadyfolgenden Beriht/ welchen. 


wir nicht wohl unangeführet laſſen Eönnen. Maritum füis 


Confilüis & Exhortationibus induxit quod de propriis Sumti- 
bus conftrui fecit Trebnicenfe Monafterium Sandtimoniali- 
um Ordinis Ciftercienfis. Cujus zdificationis expenfe fe- 
cundum quod a Procuratoribus operis eft computatum a- 
fcenderint usque ad Marcas XXX.circiter milla. Nam fo- 
li Parietes pr&ter Tectum, quod per totum clauftrum de; 
Plumbo confectum usque hodie permanet, Marcas confte- 
tiffe XX. millia eftimantur. Fundatum eft autem predi- 
um Templum & Clauftrum ad Honorem Omnipotentis 


Dei & gloriofz Virginis Maris atque beati Bartholomzi A- 


poftoli AnnoDomini MCCIII dedicatum vero Anno Do- 
mini MCC XIX, Gie/ die heilige Hedwigis brachte 
durch allerhand Einrath: und Vermahnungen ih: 


ren Gemahl dahin / daß mit Beytrag ihrer eige⸗ 


nen Mittel das Zungfrauen: Klofter Ciſtercienſer⸗ 
Drdend zu. Trebniß gebauet worden, Die on 
ih VAR ſten 








1 fi / wie ſolche die Bau⸗Auffſeher ſelbſt 
uf ohngefehr 30000. Marck belauffen 

Allermaſſen allein die Wände ohne dag 
ch / fo gang bleyern und heufiges Tages noch 
‚anden ift / auff 20000. Marck gefchäget wor: 


. DieKirheift GOtt dem Allmächtigen/ wie 
a 


der Glorwuͤrdigen Jungfrauen Mariæ und 

ſeligen Apoſtel Bartholomæo 1203. zu Ehren 
fundiret/ und das Jahr 1219, darauf gewiedmet 
worden. Nach etlihen Zeilenfahret der Autor fort und 
fihreibt : Conſtructo quoque Monafterio Ipfe Dux Henri» _ 
cus ad ipfius Confortis ſuæ Sandte Confilium dotavit, & 
ditavit illud copiofis reditibus , qui füfficerent ad omnes 
ſumtus neceflarios Mille Perfonis & Hofpitalitati Continuz, 
Es haͤtte der Hertzog auch auf Rath feiner Gemahlin 
das aufgerichtete Klofter fo reichlich verſorget / daß 
tauſend Perſonen reichlich und beftändig leben koͤñen. 
Und endlic) : Ipfaetiam beata Hedwigis contulit eidem Mo- 
'nafterio bona dotalitii ſui. Sanon fclicet cum villis adjacen- 
tibus, manfos circiter quadringentos de Optima Gleba_., 
Die heilige Hedvvig hätte die Guͤtter ihres Leib: 
Gedinges diefem Klofter gegeben / nemlich Sanon 
nebft denen herumliegenden Dörfern / obngefehr 
400, Huben des beiten Landes. Cromerus Lib. VIL 
Rer. Polon.p. 129. erfläret diefe Paflage alfo : Huyus (Scilicer 
Hedwigis ) rogatu Henricus Barbatus Trebnicienfe Mona- 
fterium tertio A Wratislavia milliario maximis Sumptibus 
exzdificavit & puellis Ciftercienfis Sectæ attribuit, Addi- 
xitautem Hedwigis indulgente Viro, illi monafterio Oppi- 
dum ipfüm Trebnicam & complures Pagos fuos dotales, 


ita, 






FJ ut in mille Hominum Alimenta rec itus © ET 
eſſe viderentur. — Henricus b auete auf \ 
Gemahlin das Cloſter Trebniß/ und. 


2% (288) & 4 














Bitten feiner 
eſetzte folches 


u) 


mit Geiftlichen Jungfrauen des Eiftercienfer - Dr- 
dens. Hedwig aber verehrete dazu / wiewohl mif 
Zulaſſung ihres Gemahles das Städtlein Trebnig 
and viel Dörffer. ihres Leib⸗Gedinges / ſo / daß tau⸗ 


ſend Menſchen von den Einkuͤnfften ſollen ſeyn un⸗ 
terhalten worden. Herr Lucæl. c. p. 239, vergißt dieſer 
Freygebigkeit der heiligen Hedwig gar / und ſchreibt die In- 
txaden gedachten Kloſters allein ihrem Gemahl zu wenn 


er ſich vernehmen läßt: Zeitwaͤhrender Regierung Cy⸗ 


priani bauete Anno 1203, Hertzog Heinrich der Bars 
tige das berühmte Nonnen⸗Kloſter zu Trebnig Ci- 
ftercienfer- Drdens / welcher Bau über 40000, 
Rehlr.koſtete / und legirte darein feiner Gemahlin 
der andächtigen Hedwig eingebrachte Morgen: 

abe, Ob wir. übrigens die Worte : Bona Dotalitii füi, 


"It, Pagos dotales ſuos, beffer Deutfch gegeben 2 Die Guͤt⸗ 


fer ihres Leib-Gedinges 2 als die Guͤtter ihrer eins 


gebrachten Morgen: Gabe ? oder die von ihrem ein: 


gebraten Gutte erfauffe worden ? laffen wir die Rechts⸗ 
Gelehrten nach den bier befindlichen Umſtaͤnden beurthei⸗ 


len. &s wolle aber bey diefemallem/ was itzund erwehnet 


worden / niemand auf die Gedandengeratben: algob wit 


Davor hielten: die heilige Hedwig würde eben deßwegen mit 


einer Kirchen gemahlet / weil fie ſo vielben Erbauungund - 


Erhaltung / (welche / weit fie fo Eoffbar/ der Erbauung zum 


wenigſten gleih zu ſchaͤtzen / wo nicht vorzuziehen/) Be 















Klofters gethan :_ Oder eben diefe Kirche / die: fie 
trägt / wäre die Trebnitziſche? Denn gleich) wie uns ſolches 
gründlich zu beweifen unmöglich : angefehen Die Anno 1293, 
zu bauen angefangene Kirche vielen Veränderungen unfer: 
worffen geivefen/ daß man alfo eben nihtunrederhäte / 
wenn manzwelfelte / 06 die itzige der erſten und alten durch» 
ausähnlich fen? ſo iſt es auch unnoͤthig. Denn es magnun 
gleich insgemein durch die Kirche / ſo fie trägt Ihre ungemei⸗ 
ne Wolchat gegen Stifft⸗ und Berforgung der Kirchen / 
oder aber inſonderheit nur gegen eine angedeutet werden? 
fo iſt doch das gewiß / daß ebendie Kirche ihrer Forme und 
Stru@tur nad auf unferm Nummo angefroffen wird/ wel: 
che man an den Bildern und aufder reiten Hand der heilf- 
gen Hedivig hin und wieder / beſonders Inunfer Petri und 
Bauli· Kirche vielfaltig ſiehet. Endlih hat man aud nebſt 
ſo vichen Beweißthuͤmern nicht Urſach an eine fremdeSchutz⸗ 
Heilige zu gedencken. Den ob man zwar dem Hertzoge 
wol die Freyheit laſſen muͤſſen / ſich zu einer ſolchen zu erweh⸗ 
len / welche er nur gewollt: ſo waͤre es doc) wider die alte 
Gewohnheit des Fuͤrſtlichen Luͤbniſchen Hauſes geweſen / je⸗ 
mand anders als die heilige Hedwig auf die Muͤntzen zu praͤ⸗ 
gen / wie aus vorhergehendem S. zu ſchluͤſſen; da zumal 
Hertzog Fridrich ſo gluͤckſellg war / feinen Sürftlihen Sie 
nach Llegnttz zu verſetzen / einen Orth / wo nicht die Heilige 
Barbara, ſondern Hedwig vor eine Schutz⸗Patronin gehal⸗ 
ten worden. Liegnitz hat vor diefem nur ein Paar Heilige 
gehabt / nemlich den Heiligen ApoftelPetrum und die Heilige 
Hedivig 5 diefen wurden nur alleine zu Ehren / die auf un» 
ſerm Schloß fi befindenden zwey groſſe Thuͤrme / der 
Meters> und Hedwigs-Thurm genennet, Derlestereiff 
allererſt Anno 1415. gebauet/ undalfonihtdarumfogenen 
net. / weil fiedarin fol gewwohnet haben / fondern wie ger 

meldet / Ihr zu Ehren gebauer worden; war alfo ihr Gedaͤcht⸗ 
niß in friſchem Andencken / oder Doc) en ſtets vor Au: 
FE Nn -! d den. 


,.D. 







* 029 
gen. Dem heiligen Petro aber wurde anf 

Kirche andem Marekte dediciret/ und deſſen | 
Stadt: Wappen gebraudt ; wiewol mannad) diefem Per. 
- denheiligen Paulum , befageder Stadt Groͤſſerem Inſiege 
zugefellet/auch gedachte Kirche Perri- und Pauli⸗Kirchẽ bis dato 
genennet wird. Soltennundiefemallen/was vor die Heilt- 
ge Hedwig angeführet worden ungeachtet / vor die Heilige 
Barbara beffere Argumenta beygebracht werden / wollenwir. 
ſolche mit billigem Dane erkennen und annehmen. 
6. 10, Ob gleich Fridericus I. wie wir gefehen/ das 
Muͤntzen ziemlich Fark getrieben / fo geſchahe doch ſolches 


von feinem Sohne noch viel merrr. 0 
Dieſes Friderici Sohn / Fridericus IT. hat auff 
feine Silberne Müngen/ an Silber-Grofchen/ hal: 
ben und gangen Rthlern / nebft feinem Bilöniffe und 
Wappen / diefen Denck-Spruch machen laſſen: 
Verbum Domini manet in zternum. Womit Er/ 
als der erfie Evangeliiche Fuͤrſt in Schleſien / auff 
das zu feiner Zeit aus der Finſternis wieder andas 
Tage : Licht gebrachte Wort GOttes gezielet. 
Daß Fridericus Il. albereff Anno 1505. auch balddarauff/yund 
alſo laͤngſt vor der Reformation Groſchen prägen laſſen / 
ſcheinet deſto plaufibler : weil nicht nur in bemeldtem Jahr 
unterfhiedene Fuͤrſten und Stände in Schleſten ſich vereb 
niget / eine Neue Muͤntz an Groſchen und Hellernzu ſchla⸗ 
gen / welchen Vergleich oder Müng- Ordnung König Wla- 
- dislauseodem annoconfirmiret. Vid. Schickäuf, Lib. IN. c.18. 
p.169. 170. fündern auch weil / wie wir bald hören Rs | 










in feiner Abweſenheit fein Muͤntz⸗ Diretor das uͤber 
‚meneAmt gar ſchlecht verwaltet / und deßwegen zu groffent 
friede Gelegenheit gegeben: die Sache ſelbſt aber beweiſen 


Nummi: Rn | 
* Tab,6.N) 


















— * 
— 1 
& 4 ö 
\ Amt, # 
h \ wer % — 









an das vorige Bild der heiligen Hedwig und 
mſchrifft: Muͤntze Des Hertzogs zu Liegnitz; auf 
der andern Seite aber ſtatt des Schleſiſchen Ablers / den 
fein Herr Vater allein führete / das vierfeldige Fuͤrſtlich⸗ 
Llegnig- Briraifhe Schild ſiehet / nebſt dem vorigen Zitul: 
Friedrich Hertzog in Schlefien; von welchem allem bald 
ein mehres. Nach angenommener Evangelifcher Rellglon 
aber fahen feine Müngen gang anders aus: Den gleichwie 
es was neues war / daß diefer Herr nunmehr fein Bildnis 
aufdte Muͤnhen praͤgen heß / fo war es was den@iwürdiges/ 
dag er feine ungemelne Liebe gegen GOtt und feinem heiligen 
ee (die/ ſo ſhwer es auch Im Anfang damit zugleng /und 
der-Hergog aufdie neuen Prediger wol folibel/ als immer mehr 
andere zu ſprechen war / Dennoch nad) reiffer und langer De- 
liberation und Information derrmaffen groß wurde / daß er 
nicht allein / wiewohl allererſt 1523 da dag Fahr vorher Inder 
Kirchen zu unfer Lieben Frauen ſchon Fabian Eckel, inder 
St. Johannis- Kirche oder Grauen Koffer aber _Sebaftian 
Schubert, vorhin gewefener Grau⸗Moͤnch / die ſo genañte 
Neue Lehre/andererDerter in Schleften 180 zu geſchwelgen / 
gentebiget/ daß alfo nicht ber Dernog die Geitlichen/fondern 
tefe ihn reformiret/ die Evangeliiche Religion annahm / ſon⸗ 
dern auch beffändig behielt / und auf beivegliches Bitten 
ſelner Unterthanen aud in feinen Landen fortpflantzete / 
Vid.Schickfuf. Lib.3. c.8. p. 65. fegq. Ju bezeugen/die Davidt- 
ſche Worte aus dem 119. Pf. v. 89. zu einer Devife erwehlet: 








Herr dein @Borebleibtemiglih. 
Zn! 000 02  Tabo.N.GE, 





\ > Sir. . “ | 


08 Den angeführten Sorten fügen vote billlg die⸗ 
jet ben/die unfer Hergog nah dem Polniſchen duß ſchlãgen 


Tab. 6. 


Auf diefer fiehet man fein Bildnis / und die YAuserwählte 
Devife: Verbum Domini manet in ternum. Yuf dem Re- 
vers diefe Schrifft: III. Groſſ. Ar, Trip. Frid. Duc, Sles. Leg 
Breg. 1545, 1544. Wir æſtimiren diefen Nummum defto 
mehr / je fchöner am Gepräge und beffer an Schrot und 
Kornerift ; dennod) aber weder Herr Fridericus Lucæ noch 
jemand anders davon wiflenwil 3 da auſſer dem/ was von 
ihm gedacht worden / derley Müngen in Pohlen und 
Spreußen/ die Albertus mit der Devife : Juftus ex fide. vi- 
vit, ſchlagen ließ / haufig im Lande herum Ieffen Die 
Intention diefes Hertzogs gieng aufnichts anders mir dtefer 
Müng-Sorte/ als das Commercium zu befördern / Vid. 
Schluß der Schleſiſchen Fuͤrſten und Stande/ bey 
ShiefufenLib.z.c. 18. p.180. En 
Ein gewiſſes MS, verfihert: daß diefer Hertzog auch 
1441. unter andern Polniſche Groſchen zu 4. on prägen 
taffen / welches vermuthlid eine Art von Polniſchen Ereus 
Bern geweſen. Ob wir nun gleich diefeniemalsgefeben / ſo 
koͤnnen wir doch dieſem Bericht leicht Glauben sumefien! | 
















ererft gewiefen / daß er allerdings einige 
ten nach dem Polnischen Fuß eingerichtet. Das 
inige indie Gedanken gerathen/ ihme waͤre 446. 
und feinem SohneFriderico II. bey Confirmation der Lehn 
Polniſche Sorten ins Fünfftige zu prägen ver; 
reden; ais welches viel Unordnung und Querelen 
m Fuͤrſten⸗Tage verurſachet; fo doch / wie wir unten 
ren werden, das gantze Muͤntz⸗Weſen an und vor ſich fels 
her betraff. NB. Sothane Polniſche Groſchen find vers 
muthlich diejenigen / oder der gleichen von welchen die Schle⸗ 
fiihen Fuͤrſten und Stände Anno 1556. gebeten / daß die Poͤ⸗ 
fichen zu Creutzern möchten fr gange undgebe geachtet wer⸗ 
den. Vid. Schickfuf. Lib.3. p.196. NWiewol andere davor 
halten die Pölichen hättenden Namen von Paul Monaun_, 
einem ehmaligen Müns -Meifterzu Schweinitz / der nebft 
Baftian Monaun feinem Vater 1518. felbige zu ſchlagen an⸗ 
efangen. | Ä | 
ge Wegen feiner Groſchen / auf deren einer Seite fein 
Bildnis / und Titul / ebeniwie auf den Thalern auf der an: 
dern aber der Scleſiſche Adler / jedoch nur allein mitder 
Binde zu fehen/ und die von einigen Fahren her geilanen 
worden? iſt zu merden : daß weil ſolche 14. Heller gelten 
follen/ der Hertzogeine Widerwärtiafeit von Hoff aus be⸗ 
fommen. Eines von unfern MSS, berichtet folgendes : 
Hertzog Friedrich der Alte von £iegniß und Brigau 
ift Hefftia verklagt worden bey K. Majeſtaͤt fonder: 
lich der Monge halben/dieer hat fehlagen laſſen Gl. 
3014. Hellern und anderer Sachen mehr / aber al 
les iſt nur aus Neid mehr denn aus Recht gefcheben, 
per diefe Groſchen ſelber gefeben hat / wie fie denn nicht gar 
zu rar find/ wird bekennen müffen / daß fie allen andern, 
am felbige Zeit geſchlagenen ſehr guten Groſchen zum we 
nigſten gleich kommen / a Ye übertreffen, 
—* 03 







* 








—. 12. Well in ſtoriſchen Remarques zu Jam: 
bu in der 33. Wocdedes170s. Jahres eines Thalers von 
Diefim Friderico Il. gedadit/ aber das auf ihm befindliche 
RT er infonderheit nicht vollkommen erkläret worder 
auch nicht wohl erfläret werden fönnen/ weiLfih vor 
mand fehr darum bekuͤmmert; wirdes hoffentlich nicht um: 
— den Mangel nach unſerem Berindgen zu 


Tabs. ( 


Lind zwar iſt zu mercken daß das Wappen/ wie es auf den 
Thalern angetroffen wird/ nicht alles habe / was es doch has 
ben ſoll; denn auf beyden Selten der Faſciæ oder Binden / 
welche unrecht vor einen halben Monden auf der Bruſt der 
Adler angeſehen werden / mangeln die Lillen: die ung un⸗ 
ten ein» und anderer uhr alter Nummus gantz klar zeigen 
wird. Diefe Ermangelung / die fhon lang zuvor an 
mandjem Monument und Müngen zu fpüren/ iſt die Urſa⸗ 
che / dag man nach der Zeitdiefe Binde / weil fie dadurch ei; 
nem halben Monden etwas ahnliher worden/ auch wuͤrck⸗ 
li davor angefehen. Außer dieſen Lilien fehlet auch das 
Creutzlein / fo mitten über der Binde auf der Bruff / und 
ein Pan& der mitten auffder Binde fehen ſoll; wie auf der 
nachfolgenden Hergoge Müngen fonderlic der leßteren zur 
Gnüge zu erfehen. Diet haben ung anfangs auf die 
Gedandengebracht / als ob dieſes Ereuglein und Pun& vor 
eine Vermehrung des Wappens zuhalten ; daher waren 
wir begtertg zu erfahren wo ſolches herruͤhren muͤſte; Wir - 
find aber unfers Irrthums endlich gewar worden; Inden 
TOR DENIM. DAEIN unintence — 


























stein auf de u Ieit DE 
De und zwar in ——— von 2* ters her 
3. €. Binde und Creutzlein auf dem 
lei oder Proceri zu Leubuß. Binde, 
auf Henrici Barbati deffen Sohn, zu 
:bniß.: altein mit dem Pun&tvornemlich auf den 
Pet: igen/ wie wir unten Lib. VL c. 1.8. 5.fehen 
verden/und auf anderen Müngen mehr. In dem Scuto 
Henrici Pii aber / wie ſolches zumahl an oben erwehntem 
Orte in unfer Pet. und Pauli-Rirdhe und über der Haus- 
Thuͤre des fd genannten Bolkonifgen Haufes zu Schwei⸗ 
nig an dem Adler zu ſehen (denn auf feinem Monument zu 
St, Vincenz in Breßlau / hat ſo wohlder Adler die Binde alg 
die Lilien) findet man weder dag Creutzlein noch die Binde/ 
an welchem doch diefes zu obferviren / daß des Adlers 
Schwantz fehr lang und in der Mitte geknuͤpffet iſt / auch der 
Adler nicht auffgericht fondern ſich nach der rechten Hand 
lehnende gemahlet werden fülte. ben diefes zeiget ung 
au der Schild Heinrici Pii auf feinem Monument zu Sc.Vin- 
cenzin Breßlau; jedoch) ſiehet man noch auff dieſem ob gleidy 
nicht das Ereuglein/ dennoch aber die Binde /diefih in der 
Mitren fehr ſencket und faſt igig wird. Dadurch nicht 
allein die concipirte Idee von dem halben Monden ganglich 
weg fällt / ſondern aud) die da befindlichen Lilien weit bei 
fer eine Binde mit Kleppeln prefentiren. Nach diefem iff 
der Schleſiſche Adler lange Zeit gang ſchlecht ohne Binde 

und Creutz gemahlee und auf die Muͤntzen gefeget worden. 


Der Schleſiſche Adler iſt allerdings Schwartz in golde⸗ 
nem Felde mit der weiſſen Binde / Lilien und Ereutz⸗ 
lein.: welches wir) ob es wol befant genug iſt / dennoch gegen 
diejenigen bemerken müffen/ die Davor halten: die Schle⸗ 
ſiſchen Hergoge hatten fi allererfi eines fo befchaffenen 
ſchwartzen Adlers bedienet z als fie im 14. Seculo einer 2 
**— Fa i em 





aus Haß gegen die Pohlen i te Hertzoge 
diefer Böhmifchen Submiffion halber von dem Erbe ihrer 
Erone undLänder ausgeſchloſſen / wie der indenenRemarques 
angeführte Spangenberg , der diefe Ergebung precife in 
das 1333. Fahr feget C gleich) als ob alle Hertzoge ſich auf ein 
mal und conjundtim an Böhmen ergeben / weldes doc in 
Grundfalfhift) vorgegeben. “ DennlautLiterarum Ho- 
magjalium eEaAe fid) Henricus zu Breßlau 1327. undeben zu 
Diefer Zeit Cafimirus zu Teſchen / Wladislaus zu Coſel / Johan- 
nes zu Auſchwitz / Boleslauszu Oppeln. Im Gegentheil aber 
Johannes zuStelnau / wie ingleichen HenricuszuSagan und 
Croſſen / Conrad zu Delfe/Boleslaus zuLiegnitz / ob gleich. dieſes 
Lehns Keyers allererſt i331. gegeben worden; A.ızz9. Bolko zu 
Muͤnſterberg 1336. Bolko zuSchweinitz 1353.2c. So ſehr aber 
Spangenberg geirret / fo macht es doch Hornius noch aͤrger / 
wen er in die Welt hinein ſchreibt: Ultimus ex Piaſtea fami- 
lia füit Cafımirus IIL quo defundto 1370. Henricus Dux Glo- 
govienfis totam Silefiam ad Defe&tionem a Polonis ad Bohe- 
mos eorumque Regem Johannem (der doch ſchon allbereit 
24. Jahr vorher verfforben war.) Lucelburgicum impu- 
lit in Arca Nox p.301. Allein zu geſchweigen / daßobenans 
geführte Monumenta ‚dag Contrarium hauptfächlid bewel⸗ 
jen / und befchriebener Adler / längft vor diefer Ergebung 
in Schlefien üblidh gewefen : fo fan man ja nicht fehen 7 
warum die Schlefifhen Hergoge/ wenn auch die Poladen 
noch fo erbittere worden / ihr altes Wappen haͤtten aͤndern 
föllen/ welches ſie vermuthlich nicht aus Pohlen mitgebracht / 
ſpndern wohl gar in Schleſien gefunden / well ja jedwedes 
Land ſein eigen Wappen haben muß. Und wuͤrde es ge⸗ 
wiß fo wohl Herrn Gottfried Ferd. Buckiſch als HerenLuc® 
ſehr ſchwer fallen / Ihr Vorgeben zu heweiſen. Wenn der 
erſtere in feinen Prolegomenis Schleſiſcher Kirchen⸗ Si⸗ 
ſtorien oben angefuͤhrtem Spangenberg Beyfall giebt un 
kei r alſo 








— 





| (297) * 
fhreist: 2. 8. * p.3. Die Schleſiſchen Fuͤrſten 
iſſen Adler / welchen ſie insgemein von 
nigen / ihren Vorſahren ererbet / 
ft geändert (wir wuͤnſchten / daß der⸗ 
ung / in was fie eigentlich beſtanden / deutli⸗ 
| mercket worden.) damit ſie ja nichts gemei⸗ 
es mehr mit Pohlen haben moͤchten. Der andere a⸗ 
ber: L. c. p.1661.und wie es ſcheinet / aus dem Vorigen: 
Basdas Wappen betrifft / fuͤhreten fie (nemlich die 
rtzoge in Schleſien /) einerley / mie fie daſſelbe von 
ihren Vorfahren in Pohlen ererbet hatten / und zwar 
im rothen Felde einen weiſſen Adler; bis ſie hernach / 
da fie unter die Protection des Boͤhmiſchen Sce⸗ 
pters ſich begaben / einen ſchwartzen Adler im gel⸗ 
ben Felde zum Haupt Schild und Wappen erweh⸗ 
Ieten / andeutende : daß fie nunmehro mit Polen 
nichts mehr Gemeines hätten. Heutiges Tages hal⸗ 
‚ten Groſſe Herren viel auffdie alten Wappen/ um bey Ge⸗ 
legenheit eins und andere Pretenfion zu maden. 

Außer dieſem Adler iſt auch in dem Wappen ein Rothe 
und Weiſſer Shadit-Zagel/ welcher nebftdem Adler jedes 
gedoppelt in der Ordnung /wie fieauf dem Thaler ſtehen In 
Wenceslai Schilde zuerft gefunden worden. Den Schacht⸗ 
Zagel an und vor fic felber fiehet man in feineg Herrn Das 
ters Boleslai III. ( oder in der Liegnikifhen Linie , accurat. 
zureden des Vten) Sigillis , als das eigentliche Wappen des 
Fuͤrſtenthums Liegnig/ davon ſolches auch die Hertzoge von 
Schweinitz und sur / als die vonder Liegnitziſchen Linie 
(aller maſſen Bolko der Erſte Boleslai Calvi, etiam Sevi didti- 
ſuͤngſtes Kind und dritter u herſtammen / Pen.ab | 

| | allen 

























ee: 
| ifelhaben, Und muthmaffet Herr D.Spener C er 
apa lib.3. c. 30. p.28. pa. 699. daß vielleicht Boles 
Calvus, Boleslai III. Groß⸗Vater fothanen Schadit-Zagı 
im Wappen geführet und am erffen angenommen weil 
gleichwohl die Stadt Jauer den Schacht⸗Zagel und zwar e⸗ 
benin fülden Sarben Inden Wappen hat/ fo ihr ohn Zwei⸗ 
fel von denen Hergogen gefhendet worden. _ Diefe Muth⸗ 
maſſung laſſen wir nun wolan ihren Ort geſtellet feyn; ber 
merden aber daben : daB gleich wie die Stadt Jauer aller 
dings gedachten Schach⸗Zagel — auch 
noch über dieſes den Heiligen Martinum tanquam Deum o- 
lim tutelarem wie Henelius Silefiog.-Renov. Cap. VII. d 66, 
pag 229. redet / welchem auch die Pfarr⸗Kirche gewidmet iſt. 
Schickfus Lib, IV. c. 12. p.90. wie in gleichen Henelius L. c. 
undaus beyden Herr Lucæ L. c.p. 950. gedencken wennfie. 
diefer Stadt Inſiegel beſchretben nur einig und alleindes ers 
wehnten Martini , davon wir des erfferen Worte anführen 
wollen. Die Stadf Jauer / führe im Schilde im 
Blauen FeldeSt. Martinum auf einem grauen Roß 
fisende / wie er mit dem Schwerdt feinen rothen 
Mantel gerfchneidet und dem nacfenden Bettler 
mittheilet. Da denn nun niemand nichts von dem 
Schach⸗Zagel wiſſen will / der Heilige Martinus aud) vor 
Zeiten diefer Stadt Schuß Patron geweſen / ſo koͤnte man 
auf die Gedanden gerathen = Das alfererfte was Jauer 
in ihrem Wappen geführet / wäre Ihr Tutelaris geweſen? 
Deme nach diefem / wiedenen Schilden der Stadfe Breße 
lau / Liegnitz / Schweinitz / Glogau x. mehr und mehr / in 
ſonderheit aber der Schad-Zagel zugeſetzet worden / ſo 
lange nach dem Abfterben der Schweinig-und Zaurifhen 
Hertzoge gefiheben koͤnnen. Geſetzt aber / daß die Stadt 
Jauer von ihren Herren die von denen Liegnitziſchen ab⸗ 
ammeten / den Schach⸗Zagel ins Wappen Bi 






fen Zweifel 










) 
vus muß altbereit ſchon den Schach⸗Zagel in feinem Wap- 
Du ben / weil der Jauriſche Diftr ict nach dieſem / 
Liegnitziſche von welchem jener theils durch ei⸗ 
am, ze Donationes abkommen / einen 
ach⸗Zagel im Wappen hat ; nit aber / weil die Stadt 
uer dergleihen hat / als welchen fie garleicht entweder 
ererſt laͤngſt darnach / wie ſchon gemeldet/ oder aber auch 
laͤngſt zuvor kan bekommen haben / indem ja ohne Zweifel 
dieſe Stadt / wie alle andere / wird bald nach ihrer Erbau⸗ 
ung mit einem Wappen / es ſey nun gleich den erwehlten 
Schutz⸗Patron / oder den Schach⸗Zagel / verſehen worden 
ſeyn. Sa am allerbeſten wird man älſo ſchluͤſſen: Weil die 
Hertzoge / oder vielmehr / dem damaligen Stylo gemaͤß / die 
Herren zu Schweinitz und Jauer eben wie die von Liegnitz / 
von welchen fie herſtammen / und deßwegen / wie die Brie⸗ 
giſchen einen Schach⸗Zagel gefuͤhret / muß wenigſtens ſich 
albereits Boleslaus Calvus oder Sevus als der Stamm⸗ 
Vater des Schach⸗Zagels bedienet baben/ x. Der Nachſatz 
wird damit bewiefen/ weil an dem ſo genañten Bolkoniſchen 
Haufe über der Pforte auffdem Marckte dem Keller gleich⸗ 
überzu Schweinitz / allerdings auch außer dem Bömifhen 
Kae und Schleſiſchen Adler der Schach⸗Zagel gefehen 


Das gantze Mappen /wieesigund befchrieben worden/ 
bedeckt ein einiger Helm/ auff welchem ein halber Adler, über 
diefem eine goldene fhmale Runde / und ein Pfauen⸗ 
Schwantz. Warumunfer Hertzog aufderMünge ſich nur 
eines Helms bedienet / wiſſen wir nicht; dieſes aber iſt ge⸗ 
wiß: daß ſeine Vorfahren Rupertus und Ludovicus Il de: 
ren zwey / und feine Nachfolger / wie wir ſehen werden / gar 
drey gefuͤhret haben. Wenn und von wem der Pfauen⸗ 
Schwantz zu erſt aa rg haben wir ber 
| p 2 | a 



















N. .; >. ©. .ı MEN: OS 
falls noch nicht finden koͤnnen; don laͤſſet ſich ſchluſſen da 
diefer Schwantz nicht bald auf einmal aufden Helm Fon: 
men / föndern nad) und nachnur etlihe Federn gewefen /die 
ſich vermebret/und endlich gar ein Schwang oder Wedel dar- 
ausworden 5 denn auff den Münsgen Hertzog Bolkonis zu 
Schweinigficher man uͤber feinem Helm / in vorgedachter 
Runde nur vier Sedern/ auf der Bolkonum Hertzogen zu 


‚Oppeln aber ſechſe ftefen ; und auf Ruperts Herkogs zu 


Liegnig Wappen iſt uͤber dem erften gefhloffenen Helm der 
ange Schwantz. Gilt es muthmaſſens / fo mögen vielleicht 
von der Tartarifhen Schlacht her diefe Federn auf die 
Helme kommen feyn. Dasgange Fuͤrſtliche Wappen/ wie 
es son den legteren Hergogen auf ihren Münsen gefuͤhret 
worden/ hat drey offnene Helme. Auf dem erſten ſtehet ein 
Adler / der ſich gank nad dem mittelften zuwendet; der 
Miteelfte kehret aber nur das Geſichte nach dieſem / in einer 


Fleinen goldenen Rundung / die ein doppelter Pfauen⸗ 


Schwans zieret / oder in welcher vielmehr unzehlich viel 
Pfau⸗Federn ſtecken. Auf dem dritten ift ein Schach⸗Za⸗ 
gel/ der fonft aufeiner goldenen Kugel ruhet / die wir aber 
auf Feiner Münge jemalenangetroffen. Die vier Helm- 
Decken find auf der rechten weiß und roth / auff derandern 
ſchwartz undgelbe. ” 


Diefes aanken Wappens haben ſich Johann Chri⸗ 
ſtian und George Rudolph / Joachim Sriebriche 


Söhne zu Brieg / welde / weilFridrich der Bierdte zu 


Legnig ohne Erben verſtorben / beyde Fuͤrſtenthuͤmer Liegnitz 


undBrieg mit einander beſaſſen / und die Muͤntze gemein hat⸗ 


ten / zuerſt bedienet; die ſich meiſtentheils auch beyde auf ih⸗ 
re Muͤntzen prägen lieſſen. Weñ fie aber a parte muͤntzen 


liefen / gebraucheten fie ſich nicht der Helme, fondern Hieffen 


bloß aufdas Schild einen Fuͤrſten⸗Hut 6 worinnen ih⸗ 


nenaber Johann Chriſtians Söhne nicht ſolgeten / ale per | 
elis 


DE u — 
theilsin communtheilsaud a parteauf ihren Müngen den 
gantzen Schild mit allen dreyen Helmen führeten/ wie wir 
unten ſehen werden. Wir haben ung deſto länger bey die⸗ 
ſem Wappen auffhalten müflen / weil ſolches nicht allein 
von Siebmachern und Fuͤrſten in thren Wappen - Buͤ⸗ 
ern unvollkommen / fondern aud gar falfıh angeführer 
umdbefchrieben worden. Denn weñ haben unfere Hertzoge 
inihremvierfeldigen Wappen ein Mittel zSchildlein gefuͤh⸗ 
vet dag oben roth und unten weiß geweſen 2 welches doch 
ausdrücklich in gedachten Büchern vorgegeben wird ; aicch/ 
welches ung gar fehr wundert / der nit weniger Gelchrte 
AmdCurieufe als DBornehme HerrScholiaftesSilefog.Hen.Re- 
noy.nicht corrigiret/fondern durch diefe unter andern anges 
zogenen Worte : Das mittlere Schildlein zwerch ge- 
theilet von der Linden herab zur Rechten / ift oben 
roth und unten weiß; gebilliget/ cap. 8. p. 282. Herr D, 
Spener veriwirfft diefen unnöthigen Zum billia/ und mu⸗ 
ſtert ihn bey undan Siebmadern / Wappen⸗Buch / p. 6. 
redlih.aus / wenner fhreibet : In Sibmachero füperadditur 
Parmula media Lineädiagonali ex dextro angulo (So iſt 
es auch ſo wohlin Siebmachers als Fuͤrſtens Wappen- 8. 
chern anzutreffen) bipartita & argento atque cocco tindta: 
hanc vero fuam nor agniofcunt Slleſiæ Principes L,c, Wie 
übel übrigens Gabriel Bucelin in feinem von vielen geliebten 
MWerde/ Germaniz NotitiaGenealogica , oder dem dritten 
Thelle feines befanten Buchs pag. 94. des Schlefifhen Wap⸗ 
pen / umd der Liegnitz⸗ Briegiihen Hersoge Genealogie, 
— 3 I mit vielem Jammer und Erſtaunen zu 
en, | 
Don der erſten Selte derer Thaler die unfer Hertzo 
ſchlagen laſſen / und einerley Gepräge haben / iff u 
10 gar viel zu bemerken 3 deffentwegen wir auch die andere 
Pr 3 zuerſt 


ter verfoihret mannidtsan diefem Bilde / iſt auch nid 
glauben / daß er zugleich ein Ritter des Goldenen Vlieſſ 

gewefen; weil Henelius inSilefia Togata da er dieſes Herrns 
Encomium angeführer nicht dag. geringfte/ da e 


noch wol vor die Mühe gelohnet hätte/davon meldet. Dan⸗ 


nenhero auch unfer Curiofus Silefius deffen eigentliher Ra 
me ung eben nicht unbefant iſt / in feinen Anmerkungen! 
über Lichtenfterns Schlefifche Fuͤrſten⸗Crone gang 
recht an Lichtenfterns VBorgeben : a I 
ein Ritter Aurei Velleris geweſen zweifelt. S. 236. P.239. und 
mag gar wohl ſeyn / daß der Herr Autor der Hamburgt- 
fhen Remarques ſich diefes Irrlicht verführen laſſen wenn 
er L. c. dasjenige affirmiret/ wag der Curiofus Silefius nicht 
glaubenwill. | nn 


_ ‚Daß wir die Sache getroffen/ wird nicht wenig damit 
beſtaͤrcket / indem offt erwehnter Herr Autor der Remar- 


ques welter von unferm Fridericoberihter : Er hätte/ 


als er Annoısıı. von der Reiſe twiederfommeny Die 
Breßlauer mit Kriege übergogen/weil er vermeint / 
fie wären Schuld daran /daß nicht er/ ſondern 


Hertzog Cafimirus von Telhen Ober-Haupfmann 


in Schlefien worden. Dieſen Irrthum hat er unfehl⸗ 
bar aus Lichtſternen / als welcher angedachtem Orteunfers 


Hertzogs Auffenbleiben auf vier gantzer Jahr gerrnen 











(8 ob Fridericus IL 





— — — 


veſcher Zeit doch nicht a fein die bew y te n © eſt hen 
eben fondern aud alle Umſtaͤnde Tarfetaft widerfpres 
‚hen; denn daß der Hertzog Anno 1507. feine Relſe angetre⸗ 
ten / ftehen die erfteren einhellig zu; 0b fie ſchon indem ef 
ntlichen Tage und Monath nicht einig zu ſeyn fnehien / 
d eHerr D. Thebefius aus einem MS, angeführet/ 
ci Sonnabends vor Judica geſchehen feyn ſoll: 
Ichem Tage der Herßog aus fonderbarer 
innigkeit ausgezogen (vermuthlich aus Liegnig ) ZU 
hun eine Reife und Nitterliche Fahrt zu dem Heili⸗ 
gen Lande / zu befichtigen die Stellen / da Chriftus 
hat erivorben unfere Seeligfeit. Weil denn nun an 
dieſem Orthe nicht nur allein die von Adel fondern auch wol 
andere die nicht von Adel ſind non obftante Formula Cere- 
monialı in folgenden Zeiten zu Rittern des Heiltgen Grabes 
‚Ehrifti/VidSalomonSchweiggers Beiſe⸗Beſchreibung 
nach Conftantinopelund Jeruſalem / Lib. 3.0.33. p. 300. 
302. Nuͤrnb. 1065. gemacht werden ; So lſt es glaublich / daß 
auch unſer Hertzog aus inbruͤnſtiger Veneration gegen dem 
Heiligen Grabe auch dieſen Orden angenommen; den Fran- 
cıfeus Mennenius, vid. M, Zeileri Epift. CentIV. ep. 61. vor 
den älteften haͤlt; wie denn nicht allein Johannes Piftorius 
Lib, 3. Corp. Polon. p. 161. fündern auch HeneliusSilef. Tog, 
lib.I. Vid, Scholia Silefiog. Hen, Ren. cap. VIII. p.243. aus⸗ 
druͤcklich ſchreiben und die obenbemerckte Kette confirmi- 
vet ; Fridericum Equitem Auratum creatum fuiffe Hiero- 
folymis. Sie nennen ihn aber Equitem Auratum , wegen 
der vergoldeten Spornen / ſo ihme um die Fuͤſſe gebunden; 
und der goldenen Kette / ſo ihme von dem Guardian um den 
Hals geleget worden. Vid.Schweigger l.c. p.301. und Ale- 
randri Roſſæi Religionen der gangen Welt / p. 393. wie in 
gleichen Rudolphum Hofpinianum de Origine & ar 
r ond>e 


(303) 8 














Monachatus ac Ordinum Monafticorum Equitumgu 
tarıum omnium Lib. VL cap.19. p.267. Eques enim : 
ıcupatur, quodRomz olim aureis annulisä plebe 
gyerentur Equites, ficut & nunc aureis Calcaribus Phal 
risque ( allerhand goldene Ordens⸗Zeichen) utuntur Vid.Ol- 
dendorpium in Befoldi Thef. Pradtico adaucto p.829. Mar⸗ 
tin Seiler verdeutſcht diefe Oldendorpiſche Paflage alſo: 
Bor Zeiten wurde die Ritterſchafft von dem gemei⸗ 
nen Volcke durch Die güldene Ringe / die ſie truge zu 
Rom unterſchieden / und daher / item den Gülden 
Sporn / und Gulden Wehr⸗Gefaͤß / kommt es noch / 
daß ein Ritter Eques Auratus genennet wird. Cent. 
IV. Ep.60. Wir fuͤhren dieſes deßwegen an / weil es ſcheinet: 
daß Lichtſtern deſſen ſich nicht erinnert / und darum aus ei⸗ 
nem Equiteaurato, einen Equitem aurei Velleris gemacht / 
welches / wenn es in der Wahrheit beſtuͤnde / ein trefflicher 
Fehler wäre. Piſtorius und Henelius können bey Benen⸗ 
nung des Equitis Aurati, nicht an das Guͤldene Dließ gedacht 
haben ; weil fie expreßse dazu fegen * Hertzog Fridrich 
waͤre zu Jeruſalem zu einen Ritter gemacht worden; 
was ſolte aber wohl immermehr den Hertzog von Bur⸗ 
gund / als Obriſten Ritter oder Meifterdes Ordensaurei 
Velleris bewogen haben / den Hergog von der Liegnitz und 
zwar zu Jeruſalem zu einen Ritter feines Ordens zu ſchla⸗ 
gen / oder auch zu erklären 2 Nun fragt ſichs wenn dei 
der Hertzog von diefer feiner Reife aus dein GelobtenLande 
wieder nah Haufe gefommen 2 Lichtſtern fest ohn alles 
Bedenden / daß foldies Anno ızır. geſchehen; Schikfefius: 
aber ſchreibet: daß er dieſelbigeReiſe in einem Fahre gluͤckf⸗ 
lich vollender/ Lib. 2. cap. 16. PeB: ss. Leon. Krentzheim fe» 
get audı Die Abretſe des Hertzogs wie alle andereScribenten 
in das 1507. Jahr / Vid. Chronologiam. Fuͤget aber bey/ - 2 
‘ € ak | 






















BE (305) Me | 

er das folgende Fahr wieder Fommen: z worin er denm 
Schickfufio nicht zu wider iſt; denn weñ der Hertzog ein 
Sahr. zu feiner Reiſe gebraucht / ſo Fan er zwar nicht eher als 
1508, wieder fommen feyn 5 jedoch aber nicht allererſt Anno 
151r.  Diefem Lichtſterniſchen Irrthum wider ſprechen auch 
viele Umſtaͤnde; den als 1507. um Egidi ſich eine Peſt zu 
Breßlau / Neiſſe / Brieg und Oelße ereignete; hielt ſich 
der Bliſchoff von Breßlau / Johannes Turſo zu Liegnitz auff / 
weil / wie unterſchiedliche Mss. zeugen / Hertzog Frie⸗ 
pri h im Heiligen, Lande war. Liber diefes führet 
Herr D. Thebefius Lib. c. einen Brief von unſerem Hertzo⸗ 
ge an / den er Sonnabend nad) Jacobi über 6. Mr. Zinfe auff 
dem Gutte Probſthayn Anno 1509; gegeben; Noch mehr / 
Hertzog Friedrich ließ / was er im Oriente geſehen / das iſt / 
das Heilige Grab / nebſt der Stadt Jeruſalem in unſer Jo- 
hannis⸗ Kirche zu Liegnitz abmahlen mit der Beyſchrifft: 
Wir Friedrich von GOttes Gnaden in Schleſien 
Hertzog und Herr zu Liegnitz und zum Brieg / ha⸗ 
ben die Heiligen Stellen / die wir zur Zeit. zu und 
im Serufalem GOtt zu ewigen Lobe befucht und 
gefehen / abmahlen latlen / im Sabre UCCCCCX. 
Der Hergog kniet unter einem Crucifix in feinem Harniſch 
und von feinem Munde ausıgegen demfelbtgen ſtehen dieſe 
Worte :JESU vere Fili DEI, Miferere & memen- 
to mei. Und endlich fo gefchahe die Bataille bey Neumarckt 
zwiſchen denen Fuͤrſtlich⸗ Liegnig- und Breßlauiſchen Troup- 
pen 1509.den r9.Mainicht aber i5u. wie bey Schickfuſen Lib. 
TIL, c. 16. p.55. $0 unfehlbar ein Druck⸗Fehler iſt / weil. ihm nie: 
mand beyfaͤllt / gelefen wird. Die Urſache dieſes Krieges 
ſoll ſeyn / wie man insgemein dafuͤr haͤlt / well der Hertzog 
vermeint: die —— daran 4 
A 


— 3060 — 
daß nicht er / fondern Caſimirus Ober⸗ Hauptmann worden/ 
welches aber fo platter Dinge wol nicht zu glauben; weil 
nicht llein derley vermeinte Ur ſache noch lange nicht car able 
war/einen Krieg anzufangen / fondern auch der Hertzog 

jederzeit ſich gar Chriftlih aufgeführet/ und garnicht zu 
vermuthen / daß er feinem Eyde / den er als ein Candidarus 
Ordinis Sepuleri Chrifti furg vorbero gethan/ In welchem 
unter andern ausdrüdlid ‚enthalten : Daß er.unnöthige 
Kriege meiden wolle/ Vid. Schweigger. L. c. p.300. fü gar 









| fo. ga 
fehler werde nachgefommen feyn , da zumalaud) andere 
Urfaden angemercket worden. Deñ zwey MSS. wollen 
wiſſen / daß es deßwegen geſchehen: well Conrad Saur- 
‚mann der Yeltere / damaliger Hauptman in Breßlau ‚wie 
ihn das eine von diefen tituliret/ als des Friderici in feiner 
Abweſenheit befteltter Obriſter Münghandels- Borfteber / 
mit der Münge ſaumlich und ſchaͤdlich umgegangen / deßwe⸗ 
gen vielleicht der Hertzog wird Satisfattion vers aber nicht 
erlangt haben. Ferner daß De Breßlauer einen Land- Be: 
Shäadiger / Fehder und böfen Buben aus dem Dorffe Raus 
ſche / im Sürftenthum Liegniß gelegen, den Sürften unbe 
arüßt/ mit Gewalt weg / und nach Breßlaugeführet /Kwels 
che zwey Urſachen forhanen Krieges auch allein Herr Dodtor 
Johann Gottfried Baro/unfer fehr werther Sreund in feiner 
Mantifa ad Scopelifmum pag. 60. ex Adtis MS. angefuͤh⸗ 
vet/ und fehr wohl wider Luce angemerdet/ daß ſolches 
nicht Anno 1511. ſondern vorhero 1509. gefchehen/) wedurch 
dem Hertzoge allerdings empfindlich in feine Landes Fuͤrſtli⸗ 
che Jurisdiction gegriffen worden. Den obwol Schickfufius 
fhreibt Lib.3. p. 170. dag König Wenceslaus 1508.den Stäns - 
den notificiren laffen / welcher aeftalt er genötbiger worden/ / 
wegen der vielen Räuber /die/ ſonderlich auff die von Breß⸗ | 
lau mit Mord / Raub und Brand Schaden tbäten/ wel 
ches nicht ohne fonderlihen Vorſchub und Beförderung | 


NB. der Landfaflen/ cſo dem Hertzoge auch mag nahe 
Ben chehen mochte/ zoo. Huſaren nach Breß⸗ 















wa f nit aller Gewalt denen Beſchaͤdigern ſn alle 
| n nachzuellen ; fie und ihre Fehder zur Recht⸗ 
gung zu bringen / ihre und dero Behaufer/ Guͤtter / 
föfer / Dörfer 2c. plündern und fFürmen zc.unter wei⸗ 
n Titulwohl das gange Fuͤrſtenthum hatte ruiniret wer: 
eönnen / da man doch zu. Siegnis fo gutt als anderwerts 
yLibetchäter ſtraffen mögen/ und der König Obrifter 
.Hergog In gang Schleſten gewwefen. Ja wir find gänglih 
der Meinting / dag altem ungeachtet dennoch jedes Orts 
Gerſcht zuvor um Hülffe anzuſprechen ſey geweſen und da 
ſolches verweigert worden / die Fehder mitgefuͤhret werden 
moͤgen. Wie dergleichen Freyheit auch vor Zeiten Kayſer 
und König Albertus der Stade Liegnitz / auf ihr untertha⸗ 
nigſtes Bitten den 19. Martii 1439. zur Neiffe gegeben/da diefe 
Clauful ausdruͤcklich zu finden : Sie folten den Raͤu⸗ 
bern nachjagen / und wo fie folche Eriegten / ein un⸗ 
verzogen Recht geben laſſen / NB. So aber fol- 
ches von den dafigen Gerichten verweigert wuͤrde / 
möchte der Rath wol ſolche Räuber aus felbigen 
Gerichte in ihre Gerichte führen ꝛc. Und auf force 
Weiſe hat alsden denjenigen die fih über den Eingriff in 
‚ihre  Jurisdi&tion beſchweren wollen / erftlich die erlangte 
Freyheit / und deñ auch Juftitia denegata entgegen gehalten 
werden koͤnen. Indeſſen Ean es wohl feyn / Daß eines zu 
dem- andern geholffen / und der Hertzog deßwegen Inden 
Gedanken geſtanden: er Eönnemit gutten Gewiſſen mit den 
Breßlauern einen Krieg anfangen. Wozu vielleicht uns 
‚noch unbefahte Sachen und rachglerige Confiliarii gekom⸗ 
men / daB es endlich dahin gediehen / daß der Hergogdenen 
Breßlauern durch 2. Edelleute an Kriegandeuten an! 
MR ER q2 un 














und wuͤrcklich geführet, Damit ſich aber Lichtſtern oder 
ne. anhänger Hide beſchweren dürffen/ ale ob nod) ı 
gnugſame — worden / die zur Gnuͤge 
zeugen koͤnnen: Hertzog Frledrich fen laͤngſt vorhers und 
richt allererſt 1str. nad) Haufe gekommen ; woraufer au 
bald mit denen von Breßlau bewuſter und prastendirtet 
Ur ſache halben einen Krleg angefangen / ſo bitten wir den 
Muͤntz⸗Contract oder Vergleich / den die Herren Fuͤrſten 
und Stände mit ihrem Könige Wenceslao ısu. Dienftag 
nad Palmarum getroffen / Vid.infra Lib. VI. Cap. 2, 5. ıt. 
ben welchem fih Hergog Friedric) auch befunden / anzu⸗ 
ſehen / undzwüberlegen : obfich derley friedlicher Bertrag 
der zumahl in Breßlau gemacht worden / beſſer auf und na 
einem geſchloſſenen Frieden / oder aber auf und vor einen in 
Sinne fuͤhrenden Krieg / wozu zumal ſelbiger Zeit noch gar 
viel Præparatoria erfordert wurden / ſchicke Der Titul 
heiffet : Frideri. D.G. Dux SLESILEGENICZ 
BRIGEN. Friedrich von GOttes Gnaden / Hertzog 
zu Liegnitz und Brieg. Unſer Schleſien wurde, vorzef- 
ten auf Sclavonifch Zlezien genañt. Zle iſt ſo viel in dieſer 
Sprache / wie unter andern auch unſer Herr Thebeſius in 
feinem offt geruͤhmten Wercke / und ingleichen Herr David 
"Yon Schweinitz in Geneal.ſuæ gentis erinmert/fo viel als / boͤſe / 
welches iedoch nur von der alten Sclavoniſchen Sprache zu 
verſtehen / derer ſich dieſe Voͤlcker bedienet als fie ſich in 
Pohlen / Boͤhmen sc. ausgebreitet. Denn heutiges Tages 
Pal die Sclavonter / wasdie Deutfäyen/böfe/Hud, Die 
öhmen/alsdie das alte Woͤrtchen nod behalten Ziy, und 
dle Pohlen ingleichen Zin oder Ze. Wurden demnach die 
Alten und vielleicht erſten Iñwohner von den Sclavomern / 
boͤſe Buben / Ze⸗aken Zlefäcy Slizacy , und wie erwan Die 
Pronunciation geweſen: von denen Deutiihen aber Quaden , 
Wwelches eben ſo viel bedeutet / und Die Niederländer 
at | —* or 
















RE) 
en/ Wie befanit iſt /genennet. Leute/die ſch 
daſe herum Fechten Lieflen/ fondern bald 
‚Die zwar nicht wiedfe Wandaler von ef 
rte zum andern wandelten / fondern wie die Lygier 
fkille-affen/ in deſſen aber doch / wenn man fih an fie machen 
trefflich uin das Kraut zu reden wuſten / wenn ja die 
Schleſie ———— er redete / herkommen ſolte / 
id, D. Hankii Antiq. Sileliorum Nominibus cap.8.p.52,---56, 
‚aber nun gleich Schleflen den Namen herbaben wo 
fo fhelnet doch diejenige Denomination eine.der al⸗ 
erſchlechteſten zufenn / uch man ſagt: es waͤre ſolches we⸗ 
gen der Gonfluenz unterſchiedlicher Voͤlcker alſo genennet 
worden; und damit es deſto glaublicher laſſen moͤchte / dazu 
ſetzet: es waͤre eben damals geſchehen / als ſich zur Zeit 
Wladislai oder feiner Soͤhne / da ſich Schleſien von Pohlen 
durch die Theilung / ob ſchon nicht gaͤntzlich jedoch auff einige 
Weiſe ſepariret / und ein beſonderes Gouvernement ers 
langet haͤtte / gleich als ob Schleſien vorher dieſen Namen 
nicht gehabt / auch die Deutſchen ſich nun allererſt in Schle⸗ 
ſien haͤußlich nieder gelaffen / wie unſer Curioſus Sileſius L.c. 
P:3. $:13.davor hält Da dieſer Name ſchon laͤngſt vorhe⸗ 
ro befant geweſen / Vid. Hankii Exercit.de Nominibus $i- 
leſiorum cap. XI. aud) die alten Deutſchen nicht ſo gar aus 
Abrem DBaterlande vertrieben worden / daß Feiner mehr 
‚übriggeblieben als gedachter Herr Hanke de Rebus Silefio- 
zum ſehr wohl gewieſen. Nach dieſem haben fih die Her: 
‚803€. Duces Slezie & Sleſiæ Lateinifch geſchrieben / wie unfer 
Hertzog auf diefem Reichs - Thaler gethan zund nad) ihm 
Joachim Friderich. Johann Chriftian aber und George 
+Rudolph , feine Herven Söhne undalle Nachfolger / Duces 
‚Siehe, Ferner heißt es im Titul: IRGENICZ; welches 
diejenigen / Die inden Bedanden ſtehen / als oh Liegnitz von 
der Lechiten Zeit nicht geweſen / ſondern von dieſen erſt er⸗ 
banerworden/ mit beyden Haͤnden ergreiffen und damit 
SE 702 Du: bewel⸗ 



















J 


beweifen wollen 5 Lech hätte diefe Stadt erdauet weil 
LEGENICZ quafi Lechnitz nicht aber Lygnitz quafi von. 
den Lygiern ſtuͤnde. Allein gleichwie es nicht geleugnet 
werden fan / daß die alten Lygu in unferer Gegend gewoh⸗ 
net / und die häufig gefundenen Urnz auf unferem Töpffel 

Berg zur Gnuͤge zeigen / daß unſere Stade vor dieſem ſchon 
muͤſſe bewohnet worden ſeyn: weil ja die Lechiten ihre Ay 
ten nicht verbrennet fondern vergraben/ wie Herr Thebe- 










fius weitläuftig erwieſen; fo befinden wir auch / daB In une 


terſchiedenen alten Schrifften allbereit Im 14. Seculo unſere 
Sürften ſich Dominos de Lygnitz geſchrieben / ob ſchon vor 
und nad) diefemandere wiederum Legniz gefeget/ / und alſo 
aus dfefer variablen Schreib- Art wider die alte und wohlge- 


gründete Meinung nicht zu argumentiren iff. Indeſſen 


haben fid) Joh. Chriftian, George Rudolph und ihre Nachfol⸗ 
‚ger auf ihren Müngen Duces Lignicenfes & Bregenfes be» 
ſtaͤndig geſchrieben. Das zu Ende oder Anfangdes Tituls 
gefegte Ereug beweifee zur Gnüge / daß ob wohl Frideri- 
eus I. zu der Evangeliſchen Religion ſich befennet/ er da- 
durch nichtein Seind des Creutzes Chriſti worden. Wirbes 
mercken endlich noch von diefem Friderico, daß er feines 


Herrn Vatern anderter und nicht erfter Sohn gewefen/ als 


weldjer Johannes war / der. aber vor der Erbtheilung ges 
ſtorben contra Piftorium in Geneal. Ducum Sil. p. 161. und 


viel andere. Dieſes beweift ein Vergleich den die Frau 
Mutter Ludomilla mit dem Pfarren D. Dorflingen in 
"LfegnigzuSt. Petri und Pauli getroffen / in welchem die Herr 
gogin ſchreibt: In Vormundtſchafft / Johannis , Fri- 


.derichs und Georgens , unferen lieben. Söhnen. 


Montag nach Anconüin49o: geiftlichen Zinß ⸗Buch. 


'P.2. pag.67.1nCuria, 


| 
| 


2. Daß er ſich das erffe mal vermählet mit Elifabeth | 
Wladislai Röniges in Böhmen und Caſimiri in- * 
ir e PM — — | ve | 





Re Carr Ye! 

Awelter Annossıs. am Zuge Marie Opfferung. Welche 

thmenur-eine Princeffe im Januario 1517. gebohren/ Die aber 

SE darnach dena.Febr. gefforben und Hedwig geheiſſen. 
tefe Gemahlin farb 1517.den 16. Februarii , wie ihre Grab⸗ 

inderS,Johannis-Kirchen/ zeuget: 










nno Dai. MDXVI. d.ı6, Febr. obüt Illuftrif 


Ta Elifabeth. Cafımiri Polonie Regis nata, 
‚Cefaris ex filiä Ladislai Reg. ex Sorore Ne- 







ptis Vladislai Ungarie & Bohemiz , Johannis Al- 
Es Alexandri & Sigismundi Poloniz Regum So- 
tor ac Illuſtr. Princip. Friderici Slefiz Ducis, Dni. 
Legnicenf. Conjux inhoc communj-Principum con- 
ditorio fepulta.. Breve ſanè täm exſpectati matri- 
monii fpecimen quintum decimum menfem non ex- 
plevit , perpetuus vero incliti Principis maror & 
defiderium. —— 
Ob dieſes Monument noch anzutreffen / weil eine ziemliche 
Veraͤnderung in gedachter Kirche vorgegangen / wiſſen wir 


anna BE, | 
132. Daß er allbereit 1577. Ober- Hauptmann In Nieder 
Schleſten geworden. Cont. Schickfuf. der ſolches erſt In dag 
1519. Fahr und zwar in denıg. April feßetL.c. cap. 16.p. 56. 
Denn in einem Briefe über das Dorff Ruͤſtern / Dienflag 
nad) Trinitatis, 1517. nennet_fid) der Hertzog ſchon Ober; 
Hauptmann in Nieder⸗Schleſien. Herr Thebefius bewei⸗ 
fet folches noch mit zwey andern Briefen/ fo folaendes Jahr 
ausgefertiget worden Unter eben diefem Titul Parte fec. ſub 
ANNO IS la un | RUE IL EBRET SAL A 
+ Daß.er zum andern fih vermählet mit Sophia, 
Maragraf Friedrichs zu An ſhach und Sophiz gedachte Ca- 
Amiri III. Koͤnlges in Pohlen Tochter⸗Tochter. d, 13. Febr. 
mer 1519, 









| 1519. 1519. VON toelcher fehre Kinder: Frid Fler d.20. Fehr. 
rgius IL d.18. u Sophia, Änno 1525, fi 
— Johann Georgio Chur⸗ Fuͤrſten zu B randen 
vermähler worden d. 15. Febr.1545. J — 
—7 welches ſonſt nfemand ober | Se 
nen Accis in feinem Lande aufger chtet unfere MSS. far 
Dt dem Fahre 1521. hat Herkog Sri 
gnis in allen feinen Städten’ Dörfern 
WE J Scheffel⸗Geld auffgerichtet / dergeſtalt / 
— und der Verkauffer von jeg a 
Scheffel Weite⸗ jede Part 6. Heller haͤt gen * 
en von Haber / Korn’ Gärfte 4. Helle 
Senftiieh er ſich die einmal erkañte Evangeliſche — 
in ſeinen Fuͤrſtenthuͤmern rein zu erhalten deſto eyfriger 
angelegen ſeyn / je ſchwerer es ihn anfänglich war ſelbige 
anzunehmen; angeſehen er nicht die Geiſilſchen reformiref 
fondern fi die Geiftlihen reformiren laffen / und von fel- 
nen Unterthanen beweglich genug gebethen werden muſte / 
der neuen Lehre des Evangelii,, wie man ſie damals nennete/ 
auch in feinem Lande den freyen Lauff zulaffen/ wovon fein 
Fuͤrſtliches Ausſchreiben d. Anno 1577. bey Schikfufen L.c, 
Lib. 3. Cap.8. p.65.fegg. zur Gnügezeuget. Es erhellet a⸗ 
ber fein: Eyfer fonderlih daraus : Meil er die Schwaͤr⸗ 
mer zu Liegnitz Valentin Krautwald als Anführern /und Jo- 
hann Ecken , wie auch Valerium Rofenhayn licentirte/ 
und die Rirchen mit-andern Subjetis befegte / welches um 
deſto mehr zu bewundern : weil der Hergog ſelbſt im An⸗ 
fang an dem ſchoͤnen Borgeben gedachter Propheten etwas 
angefochten ward / indem Communis Seductor Krautwald 
‚mit hlmmliſchen Geſichten umgieng und viel von Offenba⸗ 
rungen zu reden wuſte / wenn er zumal ſeine Gingulaire Mei⸗ 
hung vom Helligen Abendmahl zu vertheidigen vorgab: 


Ihme 













Hoc eft Sangvis meus.  $ | 
te gewiſchet / ein Licht angezündet / Cyprianum aufgeſchla⸗ 
gen/undgedachte Worte gefunden haͤtte da er denn dupli- 
cem Demonftrationem ad Intellettum & adSenfüm ſtatui- 
ret / und in ihm den Locum de Imagine & Veritate nem- 
ich te. Heilige Schrifft ja das gepredigte EC 
dfe Sacramente mit allem den was Creaturlich iſt nur Bild: 
were fen / daran man dem Verſtande die innerlihe War: 
heit zeigen koͤnte Seine Meinung war: fo mandie Worte 
im Abendmahl Chriſti wohlconftruiren und verftehen wol⸗ 
te / muͤſſe man fie alfoordnen: Mein Leib vor euch ge⸗ 
eben ift das / was aber ? nemlich ein gebrochen 
Brodt 5 Mein Blut vor euchvergoflen/ iftdasz 
was aber? nemlich ein Tranck. Daß ihn nun nie⸗ 
mand mit den klaren Worten Ehrifti vom Brodt und Wein 
im Abendmahl dringen koͤñte / als mit gewiffen Worten 
GOttes / die da müffen wahr ſeyn / und geſchehen / was der 
Herr faget / ꝛc. da erfand er ein Schlupfloch von dem eini⸗ 
gen immerlihen Worte GOttes und von eufferlichen gefchrie: 
benen und gefprochenen Buchſtaben / weldes ihm wieder 
Ggttes Wort warı dag Fein Goͤttlich Vermoͤgen hätte /und 
daß Fein Menſch das Wort GOttes fprechen koͤñte / und was 
dergleichen Schwermieren mehr war. MS.Schubartianum.. 
Der Hertzog ließ ſich aber nicht überwinden/ fündern licen- 
tirte / wie gemeldet / diefe Schwermer/undals damit eben 
die Schwerrmerey noch nicht völlig gedaͤmpffet ward / ſo 
brachte es der Hertzog erft durch einen Ausfhuß und denn 
durch einen allgemeinen Vergleich alter Diener des Heili⸗ 
gen Evangelüi In den Liegnig- und Briegiſchen Fuͤrſtenthuͤ⸗ 
mern dahin / daB ihre — ob den a 
| er 







e 
IV 


% 
v 
F 


En J— 
er Lehre und Brauch der Hochwuͤrdigen Sacramene 
gegen weiten et oralen) fen gelebeet wa 
den folte/ bey Vermeidung fhwerer Strafe. Den Ber 
gleich gan her zu ſetzen würde zulang werden / er beffand 
aber vornemlich darinnen/ wie und mit was Ceremonien 
mandie Kindlein tauffen folte 2 wie und mit was Geremo- 
nien man dag Heilige Abendmahl empfangen ſoll? der Be⸗ 
fehl des Hertzogs Über diefen Vergleich lautete alſo: Von 
GOttes Gnaden Wir Friedrich / Hertzog in Schle⸗ 
ſien zur Liegnitz und Brieg / entbieten allen und ie— 
den Unſern Unterthanen unſere Gnad und Gunſt 
und alles Guts. Lieben Getreuen / nachdem in die- 
fen gefährlichen Zeiten Wir gar mit befrübtem Ge⸗ 
muͤthe vernommen / tie das fchädliche Unkraut 
vieler Difputationund Spaltung ſonderlich ob den 
Heiligen Sacramenten und derfelben Bebrauch/ wel⸗ 
che der Feind unferer Seeligfeit/wie er vom Anfang 
gepfleget / unter den reinen Weitzen des Heiligen 
Evangelir, daffelbige gu verdämpffen / hin und ber 
ſtreuet » auch bey euch grünen und wachfen wolle / 
daraus zu Ende nichts anders denn groſſe Aergernuͤß / 
Sedten/ Irrſal / und das / fo auch der Satan vor⸗ 














nemlich ſucht und meinet / Verachtung der Hoch⸗ 


würdigen Sacrament und des gang Chriſtlichen 
Dienſtes erfolgen werde. Wie ſich denn allbereit 
etliche die Kindlein zu tauffen auch des HErrn 


Nachtmahl zu reichen und gu gebrauchen ärgerlich - 


gewegert. Daher fich auch folgender / und zum mei⸗ 


ſten 





ften der erfchreckliche Serehum des Wieder: Tauffs 
geurſachet und erbauet. Welches wir nach dem we⸗ 
nigen Theil uns von GOTT vertrauter Obrigkeit 
beh euch als unfern getreuen und lieben Untertha⸗ 
nen wiederum auszuroffen und foͤrder zuvorkom⸗ 
men /zum allerhöchften geneigef / und derohalben 
j 5 durch etliche unſerer Gelehrten und 
trücchtigen Männer eine einfaͤltige Meinung 
on den heiligen Sacramenten zu halten und zu leh⸗ 
ren dafielbige auch recht und ohne Stillſtand zuge: 
brauchen / der fie fi) zuvor nach fleißiger Erfor- 
ſchung der Heiligen und Göftlichen Schrift / als 
dem Glauben ahnlich / und Brauch der Alfeften 
Vaͤter gleich und einhellig entfchloffen und veralei- 
het haben / fielen und verfchreiben laſſen. Wel⸗ 
che Wir euch hiemit überfenden/ und wollen ernftlich/ 
daß ihr euch deſſelbigen hinführo in Lehr und auch der 
obgedachten Hochwuͤrdigen Sacrament aller Dis- 
putation und Spaltung förderhin anfeget/ in Chrift- 
licher Einfaltigkeit verhaltet. Es ſind aberdiefel- 
bigen Unſere Gelehrte dabey auch erboͤthig / ob ie⸗ 
mand dieſe ihre einfaͤltige Vergleichung tadeln oder 
als irrig anfallen wolte / daß ſie ſich hierinn mit Hei⸗ 
liger Goͤttlicher Schrifft iederman wollen weiſen laſ⸗ 
ſen / oder aber deſſelben von einem Chriſtlichen Con- 
clio‘, ſo bald ſolches nach Vermoͤgen der Kaͤyſerli⸗ 
chen Majeſtaͤt Unſers —— Herrn Ab⸗ 
wie. v2 r 










ſchied 


lH) 


(hie zu Speyer ausgangen achalten mwird/geive 
tigfennzc. Anno 1535. d.2. Nov. 





Dre Befehleund 
erordnungen/ die alle mit einander einı a Pie 


ugnis EINER. redlichen Enfers unfers Hertzogs find / anit 
au geſchweige er 
Auf a Monument ſo vor dieſem fehr hoch ger 
mauert hinter dem Altar aufgeführet in der St. Johannis- 
Kirche zu ſehen war / las man: 
ILL. PRINCEPS FRIDERICUS IL. DUX 
LEGNICEN. BREG. DOCTRINE CHRL 
STIANA. In ſua Ditione INSTAURATOR 


pacis Confervator , DUCATUS AMPLIFICA- 


TOR: Mortuus Anno MDXLVI , ‚ ETATIS 


SUFE LXVIN. In hoc Monumente , quod Ipfe 


FACIENDUM CURAVIT, fitus EST. 

Und damit niemand auf die böfen Gedanden gerathen möge/ 
als ob er durd die Veränderung bey ein und andern 
Kloſter die Revenues feiner Länder vergröffern wollen ; ſo 


beliebe man nur den vierten Articulum feines bey das ger | 


te Teftament gelegten Codicill zu erivegen / da der 


mad) 
Hertzog ausdrüdlidh feinen Herren Söhnen befiehlet 5 


Stifter und Geiſtliche Guͤtter / ſo von den Fürftli- 


chen Borfahren zur Ehre und Dienfte GOttes —— 


ſtifftet und gewidmet ſind / ſollen bey folgender E 


jedigung unſere Söhne nicht zu ihren oder weltlichen 
Mugen brauchen / (ondern mit Rath ihrer Raͤthe in 
andere Shriftliche/und GOtt gefälige Wercke wen⸗ 


den. Welches Herr Thebefus in feinem Werk p-2. fü 


Anno 1547. aus der — —— Relation Anno 


1905: p. 147. einfuͤhret. 


Hier⸗ 


| 
b | 
| 


Hierauf hat die Liegnig- und Briegiſche Muͤntz⸗ 
Officin lange Zeit geruhet bis an das 1601,Fahr/ 
in welchem Joachimus Fridericus Ducaten und 
Reichsthaler zu ſchlagen wieder angefangen. 

S. 3, Warum FridericusIll. Henricus XI. undFri- 
dericus IV, nicht müngen faffen / und JoachimFriedrich ale 
lererſt wieder angefangen / wird aus folgendem Revers zu 
erfehen feyn: | | | 


} 


4 








I Friedrich von GOttes Gnaden / in Schle⸗ 
fien Hergog zur Liegnitz und Brieg / befenne vor 
mic) / meine Erben und Erbnehmen offentlic, mit 
diefem Briefe /und thu fund männiglichen ; Nach- 
dem und wiewohl der Allerdurchlauchtigfte/ Groß⸗ 
mächtige Fürft und Herr Herr / Rudolphusder Ans 
der / erwehlter Römilcher Kanfer 2. mein Allerand- 
digfter Herr / aus Böhmifcher Königlicher Macht 
als Dberfter Hergoa in Schlefien in derfelben Ge⸗ 
genwart zu Breßlau / die von mir Anno 1577. bey 
damals wehrendem Furften-Tage gethane Erbhul⸗ 
digung und Pflicht auf und angenommen auch nach⸗ 
mals auf mein gehorfames Erfuchen alle Privilesia, 
Freyheiten / Briefe / Recht und Gerechtigfeiten uber 
das FuͤrſtenthumLiegnitz und Brieg/und deffen Land 
und Leute / ſo nach toͤdtlichem Abgange der Hochges 
bohrnen Fuͤrſten und Herren / Herren Friedrichs in 
Schleſien Hertzogs zur Liegnitz und Brieg/meines 
Gnaͤdigen lieben Herren Vaters / ſo wohl Herrn 
Heinrichs / meines freundtich Geliebten N 


Ele 









Eöhlicher und Seeliger Gedencken auf michgeerbet 





und geſtammet / und auch ferner an mich Fomme 
und fallen möchten / gnädigft confirmiret und be: 
- ftefiget ; ſo hab ich mich doch für mich / meine Er 
benund Erbnehmen gegen Hochgedachter Roͤmiſch⸗ 
Känferl, Majeſtaͤt meinem allergnädigften Herrn / 
Könige. Majeftät/ Erben / nachkommenden Könt- 
gen und der Cron Böhmen verobligiret / verbunden 
and verfchrieben / thue auch folches hiermit offent⸗ 
lich in Krafft diefes Brieffes daß ſolche J. K. 
Majeſt. Confirmation und Beſtaͤtigung meinen 


Freyheiten wegen der Muͤntzſchlagung / der ſich ge⸗ 


dachter mein lieber Herr Groß⸗Vater ſeeliger in der 
Schleſien gebrauchet und aber J. M. vermoͤge J. 
K. M. Inhibition im Monath Maji des 15346. Jah⸗ 
res zu Breßlau beſchehen verbothen worden / ſich 
ferner nicht anzumaſſen / ſo lange bis J. K. M. 
gedachter mein lieber Herr Groß⸗Vater und Vater 
ſeelig daruͤber weitern und lautern Bericht thaͤte / 
aus was Urſachen ſeine Gnade dazu befugt zu ſeyn 
vermeinten / mir meinen Erben und Erbnehmen zu 
feinen Behuff / Vortheil Nutz und Gutten Eommen/ 
ich und meine Erben und Nachkommen uns dero nie 


behelffen noch gebrauchen und genuͤſſen follen/ bis 
dem hierob vermeldtem Koͤnigl. Breßlifchen 1546. 
Jaͤhrigen Abfchied meinem Tieben Herren Groß 


Vatern und Baternferligen gegeben ii 
| | | dur 





durch mich aber meine Erben und Nachkommen mit. 
‚dir- und Auflegung folches Rechts gänglich nach⸗ 
geſetzt vollzogen und ein Genuͤgen gefchehen oder a⸗ 
ber ich mit. — derhalben gaͤntzlich vereini⸗ 
get und. verglichen. Zum andern verobligite ic) 
mich hal gegen Hochgedachte J. K. M. mei: 
nem Allergnadigften Herrn J.K. M. Erben/ nach⸗ 
kommende Könige und der Cron Boͤhmen / daß mir/ 
meinen Erben und Erbnehmen hier obangeregte Koͤ⸗ 
nigl. Confirmation und Beſtetigung meiner Privile- 
sien/ Rechte / Gerechtigkeiten/ Herrligkeiten /und 
Freyheiten die Erbverbrüderung zwiſchen meiland 
dem HochgebohrnendFuͤrſten / Herrn Joachim, Marg⸗ 
graffen zu Brandenburg und Chur⸗Fuͤrſten Loͤbl. 
Gedaͤchtniß meinem freundlichem lieben Oheim und 
Schwager ſeeliger aufgericht belangend zu keinem 
Rutz und From̃en gereichen und J. K.M. derfelben 
Erben nachkommenden Koͤnigen und der Cron Bo⸗ 
beim zu Schaden und Nachtheil gedeyen / und in 
dem menigften nichts benommen ſeyn folfe/ folan- 
ge und viel bis dem Königl, ergangenem rechtmäßt- 
gem Spruche in benaiten Monath und Jahre zu 
Breßlau swilchen den Ständen der Eron Boͤheim 
und meinem Herrn Groß⸗Vater feliger / darinnen 
der Hochgebohrne Fuͤrſt und Herr Friedrich in 
Sal Daing zur£iegnißund Brieg mein Gnaͤ⸗ 
diger Herr und Vater / alſo ich auch als der Erbe 
| on 





ua 44 
angezogen und bemeldet mit Edirung und Vorle⸗ 
gung des Rechtens über das Muͤntzen ein Genüges 
gefchehen / alles getreulich und ungefährlichen. Def 
fen zu Uhrfund mit meinen angehangenen Sürftli- 
chen Inſiegel befiegelt und mit eigner Hand unter: 
fhrieben. Gefchehn und geben zu Breßlauden ın, 
Tagdes Monats Martii, 96, | in 

| Friedrich Hertzog von der Liegnitz. 


S6. 14. Nach dieſem erwieſe Joachim Friedrich was 
zu bewelfen aufferleget worden / und prägte darauf als 
lerhand Müngen/da er zumal aus den Bergftädten Reich⸗ 
ftein und Silberberg / ſo er erfaufft/ Materie genug bekom⸗ 
men ; welches feine Lob⸗Redner zu erinnern nicht vergeſ⸗ 
fen. M. Melchior Laubanus Pro Rector zu Goldberg gedach⸗ 
te ſolches in ſeiner Oratione Exequiali mit folgenden Worten: 
Ditionis ſuæ potentiam cum acceffione Reichſteinii & Silber- 
bergii Oppidorum Metallicorum, tum reſtitutis ſecundum, 
avita & regia privilegia monetariis officinis non leviter am- 
plificavit. M. Tilefius Rector zu Brieg / ließ ſich in Oratio⸗ 
ne Parentali alſo vernehmen: Si de Lignicenſis Ducatus 
optime conſtituendi &gubernandi follicitudine plus-quam, 
paterna, fide amplificatione Bregenfis, & adjectu duüm Op- 
pidorum metallicorum : fi de exornatione utriusque per, 
monetz cudend& Vigorem inufum revocatum &c. dicere, 
ftudeam , dies me prius quam materia deficiat. Woraus 
nebft dem / was vorhero berichtet worden / zur Genüge ers 
hellet / was von diefer Paſſage in Friderici Luce Schl. 
Fuͤrſt Chronic. zu halten: 2 

Als Anno 1599. Herkog Joachim Friedrich zu 
Liegnitz und Brieg die Städte Neichftein und u 

; | er, 










| (321 ) * 
berberg famt dem Bergwerck an fich erkauffte⸗ ftelite 
er das Muͤntzweſen viel ftärcker an alsfein Herr Va⸗ 
ter HerßogGeorgiusll. und — Ohlau ein ab⸗ 
ſonderliches Muͤntz⸗Haus / nemlich das heutige fo 
genante Hedwigeriſche Hauß / wiewohl er nur mei⸗ 
ſtentheils kleinere Geld⸗Sorten von Groſchen / Kreu⸗ 
gern und Hellern prägen ließ, part.=.p.2u7. 

Diefem (Joachim Friedrich) ward das nechfte 
Fahr die Begrabnuͤß⸗Muͤntze zu Ehren verfertiget/ 
worauf aufler dem Bildnuͤß und der Nachrichtvon 
feinem Alter nichts zu finden. a | 

Weil Dieſe die erſten Begraͤbnuͤß⸗Muͤntzen / ſo InSchlefie 
geſchlagen worden und uͤber dieſes unterſchiedlich ſeyn / ha⸗ 
ben wir beyde hier anzufuͤhren nicht unterlaſſen koͤnnen. 


Tab. 6. ©,O) 


- Die eine tft von feinem Silber / und wiegt ein Loth 5 auf der 
erften Sefte iſt des Hertzogs Bruſt⸗Bild mit der Umſchrifft: 
Memoriæ Joachimi Friderici Ducis Sileſiæ Legnicenſis Bre- 
genfis. Auf dem Revers um den Rand: Deo Optimo Maxi- 
moIn Æternum. vivens: Summo Patriæ Luctu. Placide: 
und in der Mitten das uͤbrige: Obiit. Anno. M. DC. II. M. 
Mart,XXV, Hora: Pomer, VI. cum Vixiſſet. An. LI. Men- 
fes V.Dies XXVI. Zum Gedaͤchtnuͤs Joachim Frie⸗ 
drichs Hertzogs in Schlefien zu Liegnitz und Brieg/ 
der dem Groſſen GOtt ewig en mit des u 
| | | 8 an⸗ 








landes hoͤchſtem Betruͤbnuͤß fanfft entſchlaffen 4 
no 1602, den 25ſten Martii um 6. Uhr nach Mitt 
nachdem er 51. Jahr / 5. Monat und 26. Tage a 


worden. Auf der andern 
Br ER" 
J— ab.6. 

So die Groͤſſe eines Sieben⸗Kreutzers hat /und was die erſte 

Seite betrifft / der vorigen gang gleich iſt auffer daß unter 
des Hergogs Bildniß eine 3 ftehet/fiehet man aufden Re- 
vers und zwar mitten nur die Worte : placidiflime obiit_, 
Anno M.DC., II. M.Mart.DieXXV.HoraVl.P.M. Weil 
denn nundiefe Münge /ob fie glei nicht von ſo feinem Sil⸗ 
ber als die vorige/ / mehr als einen Drey⸗Kreutzer / weldes 
die 3. bedeutet/ werch iſt / Fan man leicht ſchluͤſſen / daß fie 
bloß fo wohlfeil taxiret worden/ damit Die getreuen armen 
LUnterthanendasimmerwehrende Gedaͤchtniß ihres Landes: 
Baters fid) deſto leichter und vergnügter anſchaffen koͤn⸗ 
nen / welches wahrhafftig an den Fuͤrſtlichen Erben ſehr zu 
loben war. Dieſer Hertzog Joachim Friedrich war Geor- 
Züll des theuren Schages und rechten Vater des Vater⸗ 
Landes Hertzogs zu Brieg , und Barbarz des Chur- Fürs 
ften Joachimi II. zu Brandenburg Tochter⸗Sohn / begruͤſ⸗ 
fete das Licht diefer Welt am Michaels-Tage 1550. zu Brieg 
underlangte von beyderfeits Herren Groß- Vätern den nad) 
der That ſchmeckenden Namen Joachim Friedrich, Sein 
Reben bat fo wohl Herr Luce L. c. p.1462.fegq.ale vor: 
nemlich auch Henelius in feiner Silefia Togata, Lib,L No... 
Vid. Henel. Silefiogr. Renovat. Schol. Cap. VII. p.258. feq. 
kuͤrtzlich beſchrieben: Obangezogener Tilefius aber und Lau- 

: banus 














mn nn —— — —— — % GE) — — 
banus inihren Trauer und Lob Reden ruhmwuͤrdigſt vers 
ewiget. Wir wollen nur dasjenige hier bemercken / was 
man entweder mit Fleiß verſchwiegen / oder dazumgl zu 
publicirenBedendengetragen. Es war der Hertzog wir 
wiffen nicht/ 06 durch feine Mariage mit der Princefle von Ans 
halt oder durchdiein feinem Rande lebenden dem damaligen 
gar gemeinen Crypto Calvinianifmo allzu deutlich favorifi- 
renden Gelehrten bewogen worden / denen / der ungeänderten 
YugfpurgiidjenConfefhion zugerhanenLinterthanendan und 
wannober es gleich eben fo übel nicht meinen mochte/ ein und 
andere bekuͤmerte Verordnungen zu machen. Dfefeg zu bewel⸗ 
ſen / duͤrffen wir nur diejenigen Bedingungen anſehen / die 
ſich feine Stände expreſſe bedungen / bevor ſie ihn von feinen 
und ſeines Herrn Bruders Schulden zu retten 100000. Thlr. 
herzugeben verſprachen / und dieſe anzuſchaffen / aufıooo. 
Steuer-Taxaız2. Thaler ſchlugen. Denn da muſten die 
Hertzoge auf ihrer Seite vors erſte zuſagen: Die Augſpur⸗ 
gifche Confeſſion in ihrem rechten Verſtande / rein und un» 
verfaͤlſcht in Kirchen und Schulen zu erhalten / und keine 
fremde Deutung und Aenderung der Ceremonien zuzulaſ⸗ 
ſen / 2.20. ſo zu Ohlau Anno 1591. d. 1. Januar. geſchehen / als 
an welchem Tage zugleich des Fuͤrſtenthums Landes Privi- 
legia confirmiref worden. Sein etlihe Monat vor dem 
ode publicirtes Edict gleng auch mehr dahin /denen/die Be: 
wiflens halben. bißweilen etwas reden wolten / den Mund 
zu ſtopffen / als nur dem frommen Herrn vorgemahlte Lie: 

be und Eintracht zu befördern. Was die Lirfache gewe⸗ 

fen / warum der Landes - Hauptmann/ Samfon von Stans 
ge auf Kunitz bey dem eriten Einzuge Joachim Fridrichs 
In Liegnig den 15. Aug; 1596. fein Hohes Amt niedergelegt: ?- 
wollen wir nicht unterfuchen. Denen Herren Ständen 

wurde aber einanderer Landes- Hauptmann / Wentzel von 

Zedlitz vorgeftellet/ denfieaber /weiler Fein eingebohrner 

von Adel war / bis endlich auf vieles Zureden underfolgten 

| ©$ 2 Fuͤrſt⸗ 


| EA) Ba 
Türftlichen (den Revers /fich diefelbigen befänfftigen | Tefen n/ nicht 
— wolten. Anno. 1599, den 26, 00obr. kauffie 
g Joachim Friedrich die Stepen Berg: Städte/ Sil- 
karl ergund Reichenftein erblih/ und ließ ſich eben felbigen 
Ba Seine Grabſchrifft war diefes 3 


onduntur hac Sandapilä Exfuvie 
Reverendifl. & Illuſtriſſ. Principis 
JOACHIMI FRIDERICI 
GEORGIII, Ducis Ligio Bregen.& BARBARA 
Marchioniff Brandeburgicz flii, 
Nati Brege 1550, rg 29. 





cumäpueroinfpem Patrienonfal- - 
fam probe educatus eflet | 
uberioris cultur& ftudio in aulam fe contulit 
avunculi fü JOHANNIS GEORGII Ele&to- 
ris Brandeburgici, 
ubi feptennium verfatusita eminuit, ut poſteâ 
Coronationibus, tam HENRICI Poloniz, quam 
RODULPHI Romanorum Regis, 
ifti quidem Legatus Ele&toris nomine, huic vero 
comes Ele&torisadhiberetur ‚pari gratä 
Gc avtoritate, quä | 
PRZEPOSITURZE Magdeburgenfis dignitatem ho- 
norificis confecutus füffragiis abannoLLXXXV.ado- 
bitum usquecontrapotenteszmulos i- 
teobtinuit: 


Gum ANNA MARIA Principe atbatiud — 





a 0 00 
JOACHIMI ERNESTI filia maritus concors 
fex fufceptisliberis annos exegit | 
eaprape RX Va u.; J 
Poſt deceſſum Patris laudatiſſimi Ducatum Bregen- 
ſem cum fratre JOHANNE GEORGIO fexen- 
| | nium; | 
fratre fublato decennium folus; 
AlterumLignicenfem,qui 4 morte patruelis - 
FRIDERICI IV. obtigit ipfi perturbatior, 
fexenniumrexit, & in ftatum 
tranquillioremredegit: 

Adje&tis Territorio fuo oppidis Metallicisduobus 
Reichfteinenfi &Silberbergenfi, & Monetz cudend& 
regalibus Privilegiis in priftinum 

vigorem revocatis: | 
Gubernatione torä fic defunctus, ut in.eo, nec amo- 
rem orthodoxe pietatis Religio , nec curam pacatz 
tranquillitatis Respub. nec fidem Patrie commodis 
devotam ipfe Sacratiflimus Imperator, in fuppetiis 
ad bellumhoc decennale Turcicum con- 
$ ferendis; I Ä 
& ordinesSilefiz; quorum fadtus fuit Militiæ dux, 
ad omnem conatum pro virili preftitumufpiam 
| deſiderarint. | 
Hoc uno deplorandus nomine, quod 
Annum agensLIlL. in ipfo ſpectatæ gubernationis flore 
magis ditioni ſuæ exornande & muniend&, quam 
Ss3 vale⸗ 


Ä 626) * 
Valetudini curande affızus, prter opin; ; Pe omni- 
um, contraque, totius Patrie defiderium ‚'catarrho 
füffocativo quali & Pater , propere eheu 
_ pietamen placideque extin&hus,impu- ke 
beresadhucreliqueritheredes: 
Cætera fortunatus, & tam re, quam nomine 


PACIEICUS Princeps: 





Qu 
BREGA obiit anno MDCH. XXV. Marti 
haord VII. feptimä; 
Eo.die funeratus ‚quo Patereft 
ante annosXVI. pie: 
defunttus, 


PDMmIıE 


ıT manet æternum Domini immu- 
tabile verbum 

Et verho quisquis credidit ille manet: 
Hinc mihi certa falus: — caret ille ſa- 


hut 
Qui verbo dubitat rede Chriite, Ä 
tuo. 
6. 15. 


| REDE Zu 
S. 15. Als deffen Gemahlin farb / lieffenihrzu Chr 
rendie Herren Söhne/Hergog Johann Chriftian undGeorge 
Rudolph eben falls Silberne Medaillen , diean der Gröffe 
und Gewichte denen vorigen gang gleich waren / ſchlagen. 
Auffder erften und groſſen findet mandas Anhaltiſche Wap⸗ 
pen und dieſe Schrift a 





Memoriz Illuftrifims Matrone Annz MarizPrincipis An- 
haltine, Ducis Sileſiæ quæ pia obiit Menfe Nov. die XIV. 
Anno MDCV. F. F. fieri fecerunt. Die andere Seite wei⸗ 
fet das vierfeldige Sürftlid Liegnig- Briegiſche Wappen/ 
welches ein gürffen- Hut bedecket / und die Worte: Johannes 
Chriftianus & George Rudolph. Fratres Duces Silefie Lig, 
& Brigenfes. ®. 1. Johann Ehriftian und George 
Rudolph / Gebrüder/ Herkoge in Schlefien zur 
Liegnig und Brieg haben (diefe Münge) zum Gedaͤcht⸗ 
nisder Durchlauchten Frauen Anna Maria / Fürs 
ftin zu Anhalt / Hertzogin in Schlefien / welche im 
Herren entichlaffen/den 14.diefes MonatsNovem- 
.bris, 1605, verfertigen faffen. Auf der andern und let 
nen fiebet man das Liegnitz⸗Briegiſche mit dem Fuͤrſten⸗Hut 
bedeckte Wappen / und darum: Memoriæ. Annz Mari&Prin- 
cipis Anhaldinæ Ducis Sileſiæ, und auf dem Revers um den 
and: Legnicenfis , Bregenfis, Filii Meeftiffimi fieri fece- 

runtj; Qu&, Piaobit M. Nov,DieXIV. AnnoM DCV, 
Tab, 6.(N.)(44) 


—— 


BEN. 628— 


* A 
NEE 


&1, Eben in diefem 1605. 1606. auch vielleicht vor⸗ 
hergehendenund folgenden Fahren /find vonder Fuͤrſtlichen 
Vormundſchafft/ welche / Carolus IL. Hertzog zur Oelße / 
Wentzel von Zedlig Landes-Hauptmann des Fuͤrſtenthums 
Liegnitz und Hans von Noftis der Wohlauifhen Weichbil⸗ 
der Landes; Hauptmann verwalteten / unter andern Sil⸗ 
ber. Hrofchengeprägerwworden. 


O9 


Die erſte Seite zeiget den Schleſiſchen Adler mic der Binde 
und dem Creußlein darunter eine 3. um ihn herumaber: 
D. G. Joan, Chriftian. & Georg, Rudolph. Fratres ; Die 
andere / das halbe Zürftlihe Wappen / über welchem ein 
Fuͤrſten⸗Hut / worunter aber in einem Circulo 24, anzudeu⸗ 
. sen/ daß folder Grofchen 24. einen Thaler gelten ſollen / wel⸗ 
es wir vorbero noch auf Feinemandern Sal.gefundenzund 
der übrige Titul ; Duces. Sileſiæ. Lig. & Bregenfes 1605. | 
Deſſen (Joachtm Friedrichs) hinferlaffener Sohn 
Johannes Chriſtianus gebrauchte ſich auffeinerMun: 
tze des Wahl⸗Spruchs: Integritas & Rectum cufto- 
diant me. Als deſſen jüngerer Bruder/GeorgeRu- 

dolph ‚die Regierung angetreten; vermebreten diefe 
zwey Brüder auff ihren Gold- und Silber⸗Munten 
Be | en 





* J 
RR 








0 En 0 
den Wappen: Schild / an ftatt eines mitdrey Hele 
men/undlieffenbeyder Bilder sufammenfeßen. 
S. 17. Johannes Chriftianus und George Rudolph has 
ben ſich mit Ihren Muͤntzen unvergleichlich. gewieſen. Lind 
behtelten fie / ob gleich ihre Fuͤrſtenthuͤmer gar zeitlih/ und 
ſchon vor der gluͤcklichen Reife Hertzog Seorge Rudolphs die 
Auno 1613. vor ſich gleng / getheilet worden (da derältere 
Herr Bruder das Brieglſche / der jüngere aber — 
Fuͤrſtenthum nebſt denen zugehoͤrtgen Wohlauiſchen Weich⸗ 
bildern bekam) die Muͤntze eine lange Zeit und bis Anno 1622. 
ins gemein / welches ihrer beyder Biloͤniſſe / die man ſo wohl 
auf den Goldenen als Silbernen Sorten entweder neben und 
gegen einander auf einer Seite ſtehende / oder aber auch auf 
beyden Seiten einzeln antrifft zur Gnuͤge beweiſen. Bey 
dieſer Brüder: und ruͤhmlichen Gemeinſchafft dencken wir 
auch billig noch an etwas anders / ſo dieſe Herren Bruͤder 
gleichfalls und zwar beſtaͤndig in Gemein gehabt, dieſes war 
der Ritſchner⸗Wald im Briegiſchen; den weil beyde ſehr 
groſſe Liebhaber von der Jagd waren / und Johann Chri⸗ 
ſtian faſt taͤglich / wie ein MS. redet / darinne geſteckt / 
ward ben der Theilung der Vergleich ſo getroffen 5 daß ge⸗ 
dachter Wald und Wild - Bahn in Commun verbleiben folte. 
Die Luft und Liebe war bey Ihnen ſo groß / daß ein jeder ei» 
nen befonderen Forſt⸗Meiſter unterbielt. Sn ſolcher Qualite 
dienete Hertzog Johann Ehriftianen/ Melchior von 
Srancenberg/ George Rudolffen aber Iſaac von 
Noſtitz / welche beyde die Infpetion über die Heyde hats 
ten. Ubrigens Fan von So Ann hrif extra-ordinair 
luſtigen Jagt⸗ Haufe / fo Johann Chriſtian Anno 1614. 
An dieſem — — zwiſchen dem Ritſchner⸗ und — 55 
Walde auffrichten iaſſen Herr LuczL.c.pag.1396. geleſen 
werden. Bir PERL ZUTHER nad) a 



















gemein Gelehrten / peregrinirt md qualihicırtem Gavalier, 
nach faftdrey-jähriger und gluͤcklich zůgebrachter Reife nad) 
| —— n/ und ſich huldigen laſſen wurden unter 
andern Gantze Reihe, Thaler geſchlagen / auf deren erſten 
Seite beyder Herhoge und Gebrüder Bruſt⸗ Bilder mit dem 
Titul:D. G. Johan: Chrift: & Georg. Rud. Fra. Auf der 
andern das gange Liegnig-Briegiiche Wappen mitdrey Hel⸗ 
men/ undder übrige Titul: Duc, Sil. Lig. & Breg, 609. wel: 
ches wir nicht darum erwehnen / als ob vorhero nicht auch 
ſchon beyder Herren Gebrüder Bildniſſe auf denen Muͤn⸗ 
‚gen vorgekommen; Deñ dieſe ſahe man allbereit ſchon zum 
wenigſten auf denen Ducaten 1605, ſondern weil dieſe 
Muͤntzen nicht vonder Bormundihafft/aber wohl vondenen 
‚Hergogengepräget worden. Im nachfolgenden 1610. Fahr 
fahe man Ducaten von diefen Herren / da auff jeder Seite 
‚ein Bildnis ſtehet / bey jeden aber /zur rechten und linden 
Hand/ mitten in der Rand⸗Schrifft der Schlefifhe Adler 
ünd der Fuͤrſtlich⸗ Liegnigifhe Schachzagel / der Titul hies: 
Mo. Aurea, D. G. Johan. Chr. & Geor. Rud. Fr. D. Si. Lig. 
— um GeorgeRudolphs Bildnis die getheilte Jahr⸗ 
zahl 16bn0. un | 





"Unter diefen befunden ſich auch groffe Guldftiicte/die die 
Groͤſſe und Geprage vorige8Thalersharten/aufferdergahr, 
zahlısıo. Wen deñ nun Hergog George Rudolph als der 
REN, In junges | 














(31) 

ngere Bruder/ allererftdas folgende Fahr 1611. und zwar 
y 13. Juni A ander DR auf die Univerfität 
gegangen und nach der Wiederkunfft zwar die Fuͤrſtenthuͤ⸗ 
mer getheilet worden / dennod) aber diefer hierauf peregri- 
nirte und dazu den Anfang Anno 16. den 2. Juli , dag Ende 
aber 1614. den 22. Novembr. machte / da er zuvor den 4. 
Novembr. zu Deffau fein FuͤrſtlichesBeylager mit ver Prin⸗ 
ceßinSophia Elifabeth gehalten: So ſiehet man ja hieraus / 
wen auch gleich die angetretene Negierung dieſes Herrn bald 
nad der Wiederfunfft won Franckfurt verflanden werden 
folte/ daß dennoch gedachte Herren Brüder vlel eher ihre 
beyde Bildniffe und den dreyfaͤchtigen Helm auf ihre Muͤn⸗ 
tzen ſetzen laſſen als George Rudolph dfe Regierung würd» 
fi angetreten. Anno 1610, lieffen fie unter andern aud) hal⸗ 
be Ducaten verfertigen , man fiehet auf denfelbigen ihr 
Waͤppen auf der einen; auf der andern Seite aber Diefe 
Schrifft: Moneta aurea-D. G. Joh. Chriftiani &Ge,Rudolphi 
Fratrum, DueumSL.Lig.& Breg. Bere: a 


i 
(%) 


Anno t6 ix.lieſſen ſie 2· und mehrfade Ducarenprägen/ auff 
welchen aber nichts beſonders / auſſer uͤber den eintzelen 
Wappen / die wir auf den einfachen Ducaten 1610. auff bey⸗ 
den Selten die Bildniſſe finden/Sürffen- Hüte zu ſehen. 

In angezogenem ı6ır. Fahre ſahe man Küpfferne Raits 
oder Rechen⸗Pfennige inder gröffe eines Sechs⸗Kreutzers. 
Auffdiefem ſtehet um den Schleſiſchen Adler/auf deflen Bin⸗ 
de ber der Bruſt / wie billig/ ein Punct ‚angetroffen wird: 
Rait - Pfennig der Cammer-Buchalterei.., Auf dem Re- 
vers in einem bourdirten Salbe, welches / wie das vorige 

t 2 ein 


| 





BURIHEHRRHENGRUER. 10; MN BIN m 
ein Fuͤrſten⸗ Hut bedecket / der Fuͤrſtliche Liegnitziſche S 
zagel / den wir ſo a parte noch nicht gefehen/ und um dk 
IM FURSTENTUM LIGNITZ ı6u. ' 


ar E { a . r 
; z 5 N ? 4 
—— ‘ 
> 
u 


Anno 16%. famen auf Befehl Hertzog George Ru⸗ 
bolpbS groſſe und über 8. Ducaten ſchwere Goldene Oval- 
Medaillen anden Tag / auf welchen ſich des Herkogs Bruff- 
Bild in Romaniſchen Habit mit einem groffen Uberſchlage 
prafentirte. Der Titul hies: Georgius Rudolphus D. G. 
DuxSilefieLignicenfis & Bregenfis. Auf dem Revers ſte⸗ 
het. das gange Fuͤrſtlich⸗ Liegnig- Briegifche Wappen mit 
den Helmen. Oben die zertheilte Jahrzahl 1613 und um 
das Mappendes Hertzogs Wahl-Sprud : Si Deus pro 
mobis , quis contra nos; Iſt GOtt vor und’ wer 
mag wider uns ſeyn. Es fhefnet / als ob diefe Medail- 
fen deßwegen verfertiget worden / damit der Hertzog derſel⸗ 
bigen aufder vorhakenden Reife fih bedienen Fünte ; oder 
aber daß die Vornehmſten Patrioten damit befhendet wor⸗ 
den / defto mehr. an ihrenin der Fremde fich befindenden Her» 
zog zu gedencken. Es trat gedachter Herr feine Reife an 
den 2, Juli bemeldten Jahres durch Deutfehland/ und zwar / 
wie esdie Ordnung mit ſich brachte / durch Lauſitz / Meiffen/ 
Anhalt / Sachſen / Thüringen Sranden/ Schwaben und 
Bayern nach Stalten/ und befuchte noch nebſt vielen andern 
berühmten Städten auch das Groſſe Nom, Den Rüd: 


Weg nahm er durh Graubünden indie Schweig)' * 

1687 
ben das Gompendium Orbis Paris. Wandte fih von dar na 
" "vn | den 















nad) Eifaß / Kothringen und Franckreich / beſahe Inden 





den fd genanten Frantzoͤſiſch⸗ Spaniſch / und Staadifhen 8: 
der Hollaͤndiſchen Niederlanden/ und gelangte durch Juͤlich / 
Cleve und Berg zu. endlld gluͤcklich in dem Fuͤrſtenthum 
Anhalt Anno 1614. im October an; two er fih auch den fünff- 
tigen Monat mit der Durchlauchtigen Princeffe Sophia Eli- 
fabetha, Gehohrner Fuͤrſtin zu Anhalt den 4.8. N. zu Def 
ſau vermäßlete 5; Da es den fehr praͤchtig und luſtig zu⸗ 
gieng /befünders aber viel Tourniere gehalten worden /die 
Dad Jahr darauff zu Leipzig In Drud und Kupffer kom⸗ 
men. a .- 





Anno 1614. und ferner hin / lieſſen unfere Hergoge unter 
andern groffe Goldſtuͤcke zu Reichſtein verfertigen / auf de⸗ 
ren einer Seite beyder Bruſt⸗Bilder nebſt dem Titul; auff 
der andern aber um das gewoͤhnliche Wappen dieſe Worte 
ſtunden; Moneta Nova Reichfteinenfis ; Neue Reich» 
fteinifhe Muͤntze. Von welchen unten da wir von Der 
Zerren in Schlefien Muͤntze handeln werden/ mehrere 
Meldung gefchehen ſoll. | 

Anno 1619, veränderten diefe Hertzoge Ihre Muͤntz⸗ For⸗ 
me / dein fie lieffen Curieufe Thater ſchlagen darauf beyder 
Bildniſſe wie vorhin anzutreffen mit dem gewöhnlichen Tie 
tul und Wappen nebft der Jahrzahl 1619. Das merckwuͤr⸗ 
digſte an dieſen Müngen war / daß fie nicht in Die Runde / ſon⸗ 
dern viereckicht gefehlagen worden. Welches / wie etwas 
neues alſo auch etwas rares in Schlefienwar. Deñ ob man 
gleich in dieſem Lande uͤber zoo. Jahr zuvor vieredichte Hel⸗ 
ler geſehen / wie unten vorkommen wird / auch anderwerts 
ſchon in dem vorhergehenden an derley arobe 
Bunt 5 13 | 03 


2 (334 3 * 





ders halten und man nennete ſie / ob ſie gleich zwey⸗loͤthig 
waren / nicht Thaler / ſondern Klippen. —2 





Anno 1620. gebrauchten ſich dieſe Hertzoge wiederum 
der vorigen Runden Art / auf welcher aber nichts veraͤnder⸗ 
liches anzutreffen / auſſer dem Habit und Baͤrten / welche auf 
dieſen Thalern ziemlich groß ſind / ob sleihder ältere, Herr 
nur zı.der juͤngere aber allererſt 25. Jahr alt waren; wor⸗ 
aus man fichet./ daß dieſe Herren mit ihren Vorfahren noch 
viel auf die groſſen Baͤrte gehalten / die wir auff ihrer Mach⸗ 
folger Muͤntzen nicht mehr antreffen werden. Sonſt hat 
auch ein anderer Müng-Metfter-HR.diefe Sorte gepraͤget; 
und endlich koͤñte man fie deßwegen mercken / weil ſie die letz⸗ 
ten ſind / ſo dieſe Bruͤder in Commun ſchlagen laſſen. 

In eben dieſem Jahr ſahe man / wie vorhin / von dieſen 
Herren noch ſchoͤne Sgl.auf der erſten Seite war der Schle⸗ 
ſiſche Adler / und um ihnffand : Joh. Ckr. & Geo. Rud. Duc. 
Si. Lig. B. auff der andern das halbe mit dem Fuͤrſten⸗Hut 
bedeckte Wappen/ worunter eine 3. und dieſe Umſchrifft: 
Mo. Noy. Arg. Reichst. HR. als des vorigen Muͤntz Mebe 
ſters Namen ; daraus zu ſehen: daß er im Lieanisifihen 
Sürftenthum eben wie voriger Thaler nicht gefehlagenwors 
den 5 und diefe waren die legten Orey⸗Kreutzer / die. beydes 
von beyden Herren und von gutem Schrot und Korn geſehen 
worden / aufwelde anderefolgten / derer kaum 10. einen 
einigen vn dieſen ausmachten / wovon unten: Lib. 4. 
cap. 2. 8. 


Anno 1621, lieſſen über die Gemeine Klippen — | 





en und Stände insgemein / die Broffen zu 6. Die Kiel: 
— u3. und die Kleine en zu anderthalben Thalern gerech⸗ 
net / ſolugen / davon unten Lib. VI. c.3. mit mehrern gehan⸗ 
delt wird) gedachte Hergoge gleichwol Bold: und filberne 
Ming-Sorten/ worunter ebenfalls Klippen waren / Flein 
und groß“ feht haufflg prägen; doch jeder a parte. Wobey 
wir nur ſo viel bemercken / daß fie auf ihren Wappen alle 
drey Helme geſetzet / und zwar aufden Ducaten und Reichs⸗ 
Thalern / auf den geringern aber finder man nur den Fuͤrſten⸗ 
Hut uͤber den Wappen. 


6.18. In dieſem Jahre wurden die ſo genantengans 
und halbe Vier⸗ und⸗zwantziger jung / deren erſtere ſonderlich 
Herhog George Rudolphs / von ſo gutem Schrot und Korn 
waren/ daß man fie itzund gar gerne vor einen halben 
Gulden würde pafhırenlaffen 5, Auf diefen iſt der Titul des 
Hertzogs als etwas ungewoͤhnliches zu bemercken: denn er 
nennet ſich in felbigenDucemSil. Lig. Br. & Goltbergenfem .. 
NB. Diefeg nennen wir etwas ungewöhnlides /aber nur 
aufdenen Muͤntzen / da wir vor diefen ſolche Titulnicht anges 
troffen. Weil ſonſt bekañt genugift/ dag ſich laͤngſt zuvor die 
Hertzoge von Liegnig wie von Brieg/ alſo auch von Gold» 
berg geſchrieben / davon unfer andern dieſe Schrift über 
dem Lleanitziſchen Thore zu Goldberg: Bon Gotts Gna⸗ 
den / Frederich in SLezie Herczog und Her zu 
Legnicz Goltb. zeuget. Liber diefes ſo lautet zum Erems 
pel Friderici IV. Titut: Hertzog zu Liegniß/ Brieg und 
Goldberg / weldies unter andern Urſachen vielleicht dar- 
um gefhehen/ weil Wenceslaus Inder Theilung mit feinem _ 
‚Bruder Ludovico ſich / wie diefer Liegnitz / alſo jener Gold⸗ 
“berg Lühen und Hayn / wieaud)Coczenow zugeeignet/ ſich 
‚aber alfein Ducem dileſiæ & Dominum in Goltperg genennet/ 
und auch ſo in oben angefuͤhrten Literis von Ludovico publice 
2187 ge⸗ 


EEE © 0 u 
genennet worden >, Fa er giebt ſich felbfE in feinem Lehngz 
Revers Diefen Titul/ weh er anfängt : Nos Wenceslans | 
G.Dux Slefix,& Dominus in Goltperg &c.in Vigilia feu] 
renti3345. als in welchem Tage und Jahre zu Breßlau in 
Præſence des Königes Johannis aus) vieler andern Sürften 
und Herrendiefe Theilung gefhehen. Nachdleſem aber fin- 
den wir auch / daß eben dieſes Tituls/ wie ihn hier George 
Rudolph führet / fih auch Ludovicus IL. ſchon bedtenet. 
Deñ als erdie Stadt Liegnig von dem Holtz⸗Zolle und Mala 
Gelde befreyete / weil fie vor ihn auf 400. Mark Bürge 
worden / ſo er wegen des erfaufften Speeriſchen Borwergs ı 
zu Aufferbauung der Carthauſe geborget / und daruͤber ei⸗ 
nenBrief gab: nennet er ſich in demſelben Herr zuLiegnitz / 
Brieg und Goldberg / Dienſtag nach Lucia 423. Wolte 
man einwenden / hier nenne ſich der Hertzog nur einen Herrn / 
aber nicht Hertzog zu Goldberg; fo ware zwar ſchon genug ge⸗ 
antwortet / daßerfihaud nur einen Herrn zu Liegnig ge⸗ 
nenne. Wir wollenaber igundeinen ſolchen Brief anfuͤh⸗ 
ren / aus welchem man fehen kan : daß nicht allein Hertzog 
und Herr allhier ein Ding fey / fondern dag auch der Tituf 
Hertzog zu Goldberg / ſchon lange vorhero uͤblich gewefen. 
Dieſer iſt Hertzogs Wentzels zu Teſchen / welcher ſich mit Lu- 
dovici I. Wittib Eliſabeth / ob gleich von dieſer Vermaͤh⸗ 
lung weder Schickfus, noch jemand anders / bis dato von un⸗ 
‚fern Hiftoricis etwas wiſſen wollen / Vid.infraLib. 4.c. 6.5.7. 
vermaͤhlet d. d. Pauli-Bekehrung / Anno 1441. Der Titul 
heiſt; Wentzel von Gottes Gnaden rechter Vor⸗ 
mund und Verweſer der Hochgebohrnen Fuͤrſtin und 
Frauen Eliſabeth auch Hertzogin in Schleſien / Un⸗ 
fer lieben Gemahlin alles ihres Leibgedinges des 
Fuͤrſtenthums Liegnitz und Goldberg : auch Wir 
‚won deſſelben Gnaden / Eliſabeth Herkogin in Mi 
N N — en 















mn zu Tefchen / zum Brieg/Liegnig und Goldberg. 
Daß alfo gedachtes Goldberg / cum pertinentiis „ dazumal 

vor ein Fuͤrſtenthum und wol auch vor eine Fuͤrſtliche Reh- 
denz pafliren le Bor dieſem dienete fie auch HenricoX. 
"LudoviciIl. Sohn welderDuxGoldbergenfis genennet wirds 





N) | 
und Fan wohl feyn/daß GeorgeRudölph zugleich hierauff eis 
nige Reflexiongemadt. Wenigſtens fichet der geneigte Leſer 
‚hieraus zur Gnuͤge / daß esein groſſer Fehler iſt wenn in 
der Schleſiſchen Fuͤrſten⸗Crone diſc. X. p.499. vorgege⸗ 
ben wird: als ob Hertzog George Rudolph ſich zu allererſt 
dieſes Tituls bedienet welden doch unſer Curioſus Si- 
leſius nicht angemercket / daß Herr Lucæ die Scharte nie 
auswetzen koͤnnen. Den Ort / woeigentlich die Reſidence, 
geſtanden / wiſſen die JInwohner zu Goldberg gut / nem⸗ 
lich dag groſſe Eck⸗ Haus auf dem Ober⸗Ringe / auf der Sei⸗ 
te des ſchwartzen Adlers wen man nad) der Kirche zugehet; 
in welchem Wenceslaus, der ohnedem nicht lange da blieb / 
und Henricus, der ohne Gemahlin / und gar mit einander 
nur 32. Jahr alt worden / fü gutalsBolco zu Schweinitz le⸗ 
ben fönnen/ dazumaldasbenachbarte Hauß noch darzu ges 
hoͤret; und fanman abermal fehen/ wie frey Herr Fride- 
ricus Lucz geſchrieben /wenn er ſich alſo vernehmen laſſen: 
Sonſt belehren die alten Hiſtorien / welcher maſſen 
1445. Hertzog Heinrich / Hertzog Ludovici III. ji 

Liegnitz(ſoll heiſſen zu£uben)Sohn/ zuSolöbergreii- 
diret haͤtte / verſchweigen aber den eigentlichen Dre 
der Refideng/ davon auch in der Stadt gan Frıne 
Veftigia mehr gefehen werden. Warum Herkog 
George Rudolph/ fich auch eher des Tituls anmafle- 
te / Hertzog zu Goldberg / als Hertzog gu Wohlau / 
indem Goldberg niemals Fein Fuͤrſtliches Stamm⸗ 
a 66 


— Sr: DE ZU 
Hauß / weniger wie Wohlau / eine rechte Nefideng 
geweſen / dem auch hierinnen Hetzog Ludewig Anno 
1655. nachfolgte / laͤſt ſich auch nicht wohl erachten/ 
‚noch mit feinen Urſachen ergründen. L.c. p.2. P- 1336. 
Nach diefem aber wurden Anno 1622, 1623.20. diefe Bier, 
und⸗zwantziger von dermaffen fehlechten Schrotund Korne 
gemacht / dag fie itzund / da fie auff 24. geſchlagen / nur ei⸗ 
nen Groſchen gelten. | | f 











. Vonbefagtemis2r. Jahr finden wir eine gar befondere 
Muͤntze / die noch vor den erften Vier⸗ und⸗zwantzigern ge: 
praͤget worden/ auf welcher fih der Hertzog noch nicht Ducem 

Goldbergenſem nennet; Die beſte Sorte (denn auch dieſe 
ſehr unterſchieden ift) würde itzund etwan 6.fal. gelten. 
Der Titui heiſt hler: Georg. Rud. Ducis Sil. Lig. & Br wei- 
cher wegen der gebrauchten Conſtruction zu mercken; die 
man fonffen auf diefes Herrn Müngen nicht finden wird. 
Auff dem Reyvers ſtehet zu beyden Seiten des Wappensum 
welches: Mo.nov. argent. 1621, NT. fo vermuthlich des 
Müng-Meifters NamenN.Teibner feyn ſoll; denn obaleih 
auff dem kurtz angezogenen Vier⸗und⸗zwantziger des 
Müngmeifters Namen mit C. C. angedeutet worden / füfan 
es wohl ſeyn / daB einer geſtorben / und der andere ihm bald 
ſuccediret. Was uͤbrigens dieſe Muͤntzen gelten füllen koͤn⸗ 
nen wir nicht determiniren / weil der Werth / wie auf allen 
‚andern kleinen Sorten doch geſchehen / bier nicht beniemet 
worden; Es waͤre denn / daß jemand angeführte Buchſta⸗ 
ben dT. indem ſie eine neue und vorhin ungewoͤhnliche A 
ülgih age 





\ 


age haben, Neũe Thaler auslegen 





i | legen umd Tefen wolte/ Worte 
ber wir doch einem jeden gar: gerne feine Gedancken laffen/ 
vor ung aber dte erſte Meinung erweblen. 


/ Wwie das vorige / und faſt noch 
uͤntzen von unſrem Hertzoge. 
Deng. Februari ſtarb S Elifabeth,, feine erſte Gemah⸗ 
fin x Diefer Meß er zu Ehren / fü viel uns bewuſt iſt / Zwey 
Medaillen machen; die. erſte in der Gröfk und Werth eines 
Ba Ren rad 
br Auff F — dieſe Schrifft: — 
NMaummus Argenteus in Sepultura Dominæ So- 
hie Eliſabethæ Principis Anbaltinæ Duciſſæ Ligio- 
Bregenſis natæ Anno MDLXXXIX.Menfis Februa- 
rii Die X.mortuz Lignitii A.MDCXXIL Menf. Febr. 
- D.IX.Hor.IX. A Meridie, cuſus; Silber⸗Muͤntze / 
ben dem Begrabnis Frauen Sophien Elifabeth/ 
Fürftin von Anhalt / Hertzogin zu £iegnig und Brieg / 
—— im Jahr 1589. den 10. des MonafsFe- _ 
ruarüi , geftorben zu Liegnitz / im Jahr 1622, den 
oten des Monats Februari , Wormittags um 9. 


Uhr verfertiget 


Das 22ffe Jahr war 
fruchtbarer an Curie 






Tab. 7. 


Die andere Medaille in der Groͤſſe eines Sleben⸗ Kreutzers / 
zeiget aufder einenSeitenzwar das vorige Wappen / doch oh⸗ 
ne Helm / an derer Statt eine re das Wappen decket / 
4 | 12 mit 





ICE SE 


nie der ebenfalls getheilten Zahrzahl 1622. aufderandern 
Hiefet man nachfolgende Worte : Sophia Elifabetha Princ. 
Anh, Duc, Lig, Breg. ob. A.MDCXXIL.IX. Feb. 


Tab.7. & 


Diefe Hertzogin war gebohren von Johann George Sürffen 
zu Anhalt / und Agnes , gebohrner Gräfin zu Barby und- 
Muͤhlingen 1589. den 10. Februar. alten Ealenders ; undvers 
dienet unter das gelehrte Srauen- Zimmer gefeget zu wer: 
den; angefehen Peter von Sebottendorff und Lorgendorff 
ehmaliger Sürftliher Briegifcher Rath und der Printzen von 

Liegnitz und Brieg Hoffmeifter von ihr verſichert: dag fie 
etwas zu lernen unbefchreiblih bemüher gewefen 7 und 
nebft der Heiligen Schrifft auch weltliche gute Scribenten gez 
kefen / vornemlidy Senecam und Plutarchum, in hifterics 
Philippi Melanchtong Chronie die Goulard vermebretundin 
die Frantzoͤſiſche Sprach überfeget ; in Geographicis, Orte-. 
kum & Mercatorem &c, und dabey ſolchen Fleiß gewieſen / 
dag fie vielinahlen gar ſchwer fo wohlzur Taffel als Spazie⸗ 
ren zu gehen / zu hringen geweſen. Was fie gelefen/hatte 
fie ſehr annehmlich anwenden Eünnen / und fey ihr nichts 
angenehmers geweſen als eingelebrter Difcours. Wennfie 
ihre Haus⸗Andacht halten wolte / bedienete fie fih der Pſal⸗ 
men Davids / die Franceſco Perrotto indie ItaltaͤniſcheſSpra⸗ 
che Geſangs⸗weiſe uͤberſetzet / wie wir denn deßhalben dieſes 
ihr Geſangbuch worin fie ihren Namen auf Frantzoͤſiſch ge⸗ 
ſchrieben / als was curieußs fleißig aufheben. — 
WUber dieſes ſahe man eine artige CourantMuͤntze. Auf 
der erſten Seite iſt des ee Bruſt⸗Bild mit ſo wunder⸗ 
lich gekaͤmmten Haaren dag man dencken folte/ er haͤtte / er 

rn He ; e 








0 U 444 
etwan Carolus Auftriacus, Bifhoffzu Breßlau auf einigen 
feiner aıldenen Müngen eben ſo gepräget worden/ ein Kor 
ber⸗Craͤntzlein auff dem Haupte. Uber dem Haupte ſtehet 
der Reichs-Apffel und der Titul : D. G. Geo. Rud. Dux Sil. 
Lig,&Bre. Auf dem Reverz dag halbe Fuͤrſtliche Wappen / 
worüber der Fuͤrſten⸗ Hut iſt; etwas hoch neben dieſem die 
getheilte Jahrzahl 1622. und drunter / welches dieſe Muͤntze 
beſonders rar macht: Groſſus Argenteus (wie er den von 
guten Silber iſt) XII. Crucigerorum. 


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Eben diefes Fahr ließ der Hertzog vlereckichte Goldene 
und Silberne Muͤntzen oder Klippen / In der Gröffe eines al⸗ 
ten Silber-Grofhens prägen :aufdiefer ſtehet um den Schles 
fifchen Adler der Titul : D.G. Geo, Rud. D. Si. Li. & B. auff 
demReversdas halbe mit dem Fuͤrſten⸗Hut bedeckte Wap⸗ 
gen unddarunter eine 35 weil aber die Muͤntze von Silber/ 

hund viel ſchwerer als ein Silber⸗Groſchen iſt / kan man leicht 
erachten / daß zu ſelbiger Zeit dieſe 3. viel mehr als etwan 
drey Kreutzer andeuten follen, Die Umſchrifft heiſſet: Mo- 
ne. Nova argen. 1622. | 2 









Tab. a N 


Dealer Curieufefte fen Allmoſen Groſchen. Die er⸗ 

fe Seite zeiget das Fürftlihe Wappen mit dem Sürften- Hut 
edeckt. Unter demſelben ar — in einer Runde eine 

wi ep au 


Auf der andern biefe Worte : FURSTLICH ALMOS und 
wiederum in einer Runde eine Lille / die vielleicht den Müngs 


* 


Meifterandeuten ſoll und darneben die getheilte Jahrzahl 


Ya ” \% ie 








Tab 


Ob mim gleich dieſer Pr eines Creutzers 
nicht uͤbertrifft: ſo giebt doch fo wohl die Ra SA | 
Muͤntze felbiger Zeit / und der. noch ziemlihe Schrot / als 
auch die Dicke zu erkennen : daß die darauff befindliche 3. 
nicht drey Heller /fondernwenigffens drey Kreutzer andeuts 
ten ſoll. Da zumal folder nicht nur einigen Dreykreutzern 
am Berichte gleich kommt / fondern bißweilen gar wie an 
dieſem / alſo auch am Schrot und Korn uͤbertrifft; und fan 
wohl ſeyn / daß entweder der Hergog hierdurch feine Liebe 
su dem Armuth gar ſonderlich beweifen/ oder aber auch bey 
groffer und ungemelner Steigerung des Geldes / dennoch 
derley Nummos den der Fundation proportionabfen Werth 
Denfelbengönnen wollen, | 

Es mag num indeffen diefe 3. bedeuten was fie wolle/ ſo 
wird doch heutiges Tages andem fo genanten Char⸗Freyta⸗ 
ge jährlich nur ein gemeines auffgefortenes Groͤſchlein / eine 
Buccanite oder ſchwartzes Brodt von. Pfund undein Her 
ring jeder Perfon/fiefen groß oder Flein / ja den Eleineften 
Kindern/ derer eine Mutter oder Vater bißweilen 2. bis 3. 
auch wohlmehr, entweder auff den Armen und den Rü- 
cken / oder aber auf der Radiber bringet / ausgetheilet; 
und zwar inder Carthaufe vor dem Breßlauiſchen Thor zur 
Liegnitz / welches vor defem auf dem Scloſſe in der Stadt 
geſchehen ſeyn ſoll; welches aber / weil man — 





| (343) 8 

Tragen / fo viel arme und fremde Reute In die Stadt zu Taf 
fen) derer Anzahlfih mehrmahlen auf 10000, und drüber 
erſtrecket / andiefen Ort transferiret worden. Was fonft 
von derley Guten Freytags Groͤſchlein / wie man fie insge⸗ 
mein nennet / bey den gemeinen Leuten gehalten werde/ und 
woher diefe Auscheilung gekommen ? lehret nachfolgende 
Paflage aus Herrn Luc& Chronique p.2, pag.1199.weldye auch 
> in denen Scholüs Silefiog. Hen. Renov.cap, VII. p. 287.288. ans 
geführerworden. Jaͤhrlich und am Stillen Freytage / 
werden hier (erredervon der Carthauſe) Allmofen aus: 
getheilet; da einem Armen / derer fich öfters auf 
4.000, einfinden / ein Brod / ein Hering und ein 
Gröfchlein (iſt das vierdee Theil eines Kayſer⸗Groſchens) 
gegeben wird. Etliche halten es vor ein Geftifft 
von der andachfigen Hedwig herrührende : Daher 
die Einfältigen das Groͤſchlein anden Halshängen/ 
und demfelben groſſe Krafft zueignen / daß «8 
dem Sieber / und dergleichen Schwachheiten ab: 
helffen folte. Allein es komme nicht aus dem Bapſt⸗ 
thum / fondern Lutherthum her; Indem gemeldter 
Fridericus II. von der Roͤmiſch⸗Catholiſchen Reli- 
sion abtretende / die abgeſchafften übrigen wenigen 
Cartheuſer⸗Moͤnche bis an ihr Ende ernaͤhrete. Als 
fie nun alle geftorben waren / verordnete er / daß. 
jährlich) derſelben Deputirfe Nahrungs » Mittel / 
oder fo viel / als ſie etwan ausfrügen/den Armen 
folten ausgefpendet werden / welchem auch feine 
Fuͤrſtliche Nachkommen redlich nachgelebet / auch 
‚mehr dazu gethan / als davon genommen —— 


RC 
Hier wollen wir zwar nicht unter ſuchen / woher eigentlich dies 
fe Austheilung ihren Urfprung habe 5 ob aus dem Luther⸗ 
thum / wie Herr Luce dafür bält/und gedachte Scholiatacen- 
doafirmiren ? oderausdem Pabſtthum und der Heiligen 
Hedwig 2 Doch müffen wir die eigentliche Beſchaffenheit ſo⸗ 
ehaner Austheilung etwas ausführlicher vorftellen / damit 
man davon beffer und gruͤndlicher judiciren koͤnne. Es 
wird nemlich an gedachten Tage um 12. Uhr / ſo viel als nur 
Volck kommt / in den groſſen Hoff des itzt ſo genañten Thier⸗ 
Dorwergs oder auch Carthauſe eingelaſſen und wenn alles 
darinnen, zugeſchloſſen. Nachdleſem wird das Thor gegen 
die Stadt geöffnet/ wo das Volck / durch einen gemachten 
Gang /nebendenen Ausfpendernvorbey/undnah&mpfang 
des Allmofens hinaus gehet. Mantheilet /wie ſchon ge> 
meldetaus 1. ein Groͤſchlein / weldes entweder neu/oder 
doch wenigſtens auffgefotten ift/ und mag wohlfeyn 5 daß 
vor Zeiten befondere Nummi ausgetheilet worden/ wie an 
dem angeführten zu ſehen. 2. eine Buccanıte oder ſchwar⸗ 
ges Brodt / allemal von2. Pfund. 3. einen Hering/ welche 
manZonnen-weile Faufft / und fo gut / als fie darinnen 
find/ bin giebt. Manprapariret ſich insgemein auf 10000, 
Perſonen; und wolte eines oder das andere nicht zureichen/ 
fo wird deswegen den Armen die Portion nicht entzogen / 
fondern erſetzet; denn eg verfihern ung Diejentgen/ Die ſelbſt 
damit zu thun haben/ daß/ wenn in allen Sall Brodeund 
Hering abgiengen / ſtatt deren jede Perſohn anderchafb 
Sal. folten gegeben werden. Die Art diefer Austheilung 
iſt nun nicht mit dem Tode der Hergoge abgefchafft / fondern 
von weiland Ihro Kayſerl. Maj.Leopoldo in Statu quo ges 
laffen zu werden /anadigft anbefohlen worden/welden 
Befehl man ih auch dermaflen gemäß verhält ; Daß wenn 
es auch noch forheuer wäre / dennoch imgeringſten nidtsabs 
gehrochen wird. Belangende die Armen / fo mic durch⸗ 
gehen / wie eigentlich diefer Bettel⸗Actus — 
N) 


2. 





en ———— 

ſo mag es ja wohl ſeyn dag ihrer manchmal nicht über 4000. 
geweſen; insgemein aber ſind derer wohl noch einmal ſo viel 
auhmehr ; und muß beſonders Anno 163. die Zahl ſehr 
groß geweſen feyn,/ wiefiedenn einige auf 18000. vor gewiß 
ausgeben; weil 23. Perſonen / da der Plag ziemlich geraum 
iſt / erdrudkt/ davon 13. auf den fo genanten Nieder - Ricchs 
hoff / die andern aber weggeführet/ und anderwerts begraben 
worden, Wir wollen nur voriso die gröften Zahlen von 
einigen Fahren ber fegen/ in welchen es zumahl ſehr heuer 
geweſen. Es waren nemlich: 


Anno 1694 ⸗8151 
1695 : z s 8876 
1700 : ⸗ ⸗ 


2 Es N I IE 
1702 z = = 9716 Perſonen. 

wären derer nun 10000, und man rechnete / wie es bey der 
theuren Zert wohl wird gefoftet haben / auf eine 3. ſgl. weil 
eine. gang: Portion / auch in den wohlfeileſten Zeiten / in der 
Recompenfätion als gemielder anderthafb fal, taxiret wird / 
Genn wie hoch eine da z. E. 1622.der Scheffel Korn erſt 32 
Thaler hernach 60. Thaler Lang⸗Gelt und das folgende 
Sahrı25.Thl. ſothanen Lang⸗Geldes oder der fü genafiten 
Stroh⸗Thaler derer 20. auf einen Reichs⸗Thaler gerechnet 
worden: daß alfoder Scheffel auff 6. Reis: Thaler wente 
ger einen Reichs⸗Orth gegolten/ zu ſchaͤtzen geivefen/ da Die 
Heringe auch gewiß was rechts werden gekoſtet haben / mo» 
genandere ausrednen/) ſo kaͤme eine Austheilung ohne ans 
dere Unkoſten auff zo000. R. Thaler. Geſetzt aber/ daB man 
auch noch 1000. R. Thl. abzuͤge / im Gegentheil aber reiflicher 
uͤberlegte / was vor Zeiten die Land⸗Guͤtter gegolten / de⸗ 
ren manches jetzund wohl ſo viel in elnem Jahr einbringt / als 
es ehmahlen gar mit einander im Derfauff gegolten / und 
die IndefiniteDifpoftion , deg fü FARFIME weit ne 

hu | x en⸗ 


a a BR 
Eenden Herkogs bedächte/wirde man (hlüffen mögen/ der 
Hertzog habe ſo viel —— beſchloſſen und bis dato 
werde noch ſo viel / wo nicht mehr / ausgetheilet; als hoch 
ſich etwan die Einkuͤnffte belauffen / mit welchen Ludovisusil. 
Hertzog zu Liegnitz fein erbautes Cloſter / worein er Car⸗ 
theuſer Mönche geſetzt wovon — io vorher 
das Speriſche / ſetzo aber dag Thier⸗Vorwerg heiſſet 7 tie 
Carthauſe genennet worden / begabet 5 zu geſchweigen / dog 
weder Herr Lucæ, noch jemandanders jemalen geſchrieben: 
daß alle Einkuͤnffte eben auff dieſe Austheilung anzuwenden / 
beſchloſſen worden; weil bekañt genung / daß der recht from⸗ 
me und Gottfuͤrchtige Prince viel andere Bona Opera, foihn 
ebenfalls viel Geld gekoſtet / geſtifftet. Zum wenigſten 
wirdihm niemand nachſagen koͤnnen / daß er ſich mit Geiſt⸗ 
fihen Guͤttern zu bereichern geſonnen geweſen; fein Teſta- 
ment weiſet das Wider ſpiel / Vid.Sup. S. ır. ; 
Aber wieder auf unfern Hertzog George Rudolph 
zu kommen /fo wolte er audeinmahligine Uner ſchrockenheit 
vor den Feinden auff öffentlihen Muͤntzen ſehen laſſen. 
Darum ließ er bey den damaliger fehr aefahrlihen Kriege - 
Troublen 1627. fo wohl Silberne als Küpfferne Medaillen 
inder Groͤſſe eines Reichs⸗Thalers verfertigen 5 auf welchen 
man ſeinen halben Leib im Harniſch nebſt dem Titul ſiehet; 
‚und denn ferner feine neue Veſtung Liegnitz fo wie fie bela⸗ 
gert wird über welcher ein paar Palm-Zweige Creutz⸗wei⸗ 
fe anzutreffen mit. feinem Wahl⸗Spruche: Si Deus pro 
nobis quis contra nos. Iſt GOTT vor ung wer 
mag wider uns ſeyn. und Zahtzahlı627. Wie fehr 
man dem Hergoge um diefe feine Feſtung von allen Seiten 
her gebuhlet / kan bey Herrn LuczL.c.p.1308. gelefen werden, 


— 

























Er 97260 KUNZHIL mer 
| 9 i 


nie EEE BEE 
NER Sg. ———— Shriftian hate/ naddem 
er a parte münsen laffen und zwar allerley Sorten / Gro⸗ 
fchen —— 7 Thaler / Goldſtuͤcken ec. auch zu 
Ereutzberg eine Ming -Officin aufgerichtet / in welcher uns 
ter andern £leineren Sorten / aud auf Polniſchen Fuß ge⸗ 
fhlagene Grofihen verfertiget worden. _ Aufder einen Seite 
ſtund um fein Bruf:Bitld nur fo viel : D. G. Joh. Chri- 
ſtianus Dux Silefie. Bon GOttes Gnaden Johann 
Chriſtian Hersog in Schlefien, Auf der andernaber 
unter dem Schlefifhen Adler und Schach⸗Zagel oder dem 
„halben Fuͤrſtlichen Wappen umd der getheilten Jahrzahl / 
Groflus argenteus triplex Cruceburgentis.. Ereuß: 
burgifcher dreyfacher Silber⸗Groſchen. Durch wel- 
cherley Muͤntze der Hertzog ohnfehlbar das Commercium 
mit den benachbarten Polen gut einzurichten oder in gutem 
Stande zu erhalten / ſo wohl als ehemalen Friedrich der 
Andere bemuͤhet geweſen. Von allen ſeinen Muͤntzen find 


7 


wohl folgende Oval nebſt den Thalern die ſchoͤnſten. 





Um des Hertzogs Bruſt⸗Bildnus ſtehet der Titul: Johan⸗ 
nes Chriſtianus D. G. Dux Sileſiæ Lignicenfis & Bre- 

genfis 1621. Johann Chriſtian von Gottes Gna⸗ 
‚den Hertzog in Schleſten zu Liegnitz und Brieg. 
Auf dem Kevers um das gewoͤhnliche Wappen deſſen Wahl⸗ 
Spruch: Integritas & rectum cuftodiant me. Schlecht 

58 u und 


— u (38) * J——— 
und Recht behuͤten mich. aus dem 25. Pſ. v. Wir 
ihren ac an / hu mit den zhnlern gleides Gr 

age haben. —J JR PERS RER 
; 1659. am heiligen Chriſt⸗Tage ſtarb dieſer Hertzog 
Johann Chriſtian zu Oſterode in Preuſſen. Er war 
gebohren 1591. den 28. Aug. von Joachim Friedrich Her⸗ 
809 zu Liegnig und Brieg /und Anna Maria / Gebohr- 
ner Sürftin von Anhalt. Vermaͤhlete fih erftlih mit 
Dorothea Sybilla/ Johannis George Chur⸗Fuͤrſten 
zu Brandenburg Tochter. Gebohren den 19. Odtob, 1390, 
*F 1625. den 19. Marti um halb eilf Uhr des Nachts / und 
nicht wie HerrLuczL.c. p. 1471. fhreibe den 14. Majı. denn 
an dem Tage ward Sie begraben. Und iſt leicht zu erach⸗ 
ten / daß eine geraume Zeit auf die Pr&paratoria zu Ihrem 
Begräbnis wird ſeyn angewendet worden. Zum andern 
mal vermählete ſich unfer Hergog mit Anna Hedwig 
Baronne von Sitſch. Welcher Kinder aber nur Grafen 
und zum Theil Srey- Herren von £legnig genennet worden. 
Johann Ehriftian mochte wohl als ein Reformirter 
Herr denen Evangelifhen Geiſtlichen eben fo gar gut nicht 
ſoeyn / jedoch thut man ihm febr unrecht wenn man ihm das 

bekaũte Chriſt⸗Fuͤrſtliche Bedencken und Ausſchrei⸗ 
ben von nothwendiger Ergreiffung der Mittel wo⸗ 
durch GOttes Gerechtes Gerichte / gefaſſeter Zorn 
und endliche Straffe über itzige Welt mit rechtem 
Anſehen erkennet auch endlich wo nicht abgewen⸗ 





det doch etlicher maſſen vermildert werden möge eꝛc. 


zueignet. Es hat ſolches der an dieſes Fuͤrſten Hofe lebende 
Johann Theodorus von Tſcheſch der ſich ſonſt in feiner fa» 
baren zwiefachen Apologie vor Jacob Böhmen, einen GOtt 
a | ee erge⸗ 


__% (0349) 8 RENNEN 
ergebenen Schleiden Edelmann nennet / zufammen ge> 
ſchinleret / aus Da gegen die rechtlehrenden Prediger In 
Schlefien/ und iſt niemalen auf Fuͤrſtlichen Befehl publi- 
ciret worden. "Abraham von Srandenberg des von Tſcheſch 
Glaubens: Bruder lies es heryach zu Amſterdam drucken. 
Ein ehmahliger Prediger in Schleſien der igund auffer Lan⸗ 
des befördert worden / ſchickte und vertheilete Diefes Beden⸗ 
en in Schlefien vor 3. Jahren neu auffgelegt. aus / der as 
ber gang gewiß damit entiweder feine Ignorance in der 
Schleſiſchen Hiſtorie oder feine Schwachheit ſo wohl im Le⸗ 
ben als in der Lehre zur Genuͤge bewieſen. 


Aber wieder auf unſren Hertzog zu kommen / ſo ſtarb 
derſelbige als ſchon bemercket worden in Preuſſen als im Exi- 
lio. Sein Leichnam ward nach Brieg gefuͤhret und ihm fol⸗ 
gende Grab⸗Schrifft gemacht; 

NHic ſitus eſt 
JOHANNES CHRISTIANUS 
Dux Ligio-Bregenfis. 

Pietate, Sapientia, Juftitia 

aliisque tanto Faftigio dienis - 
Virtutibus 
Princeps vere illuftris 
Ecclefiarum & Scholarum Nutritius 
fœcundus Illuftriff. Familie Propagator 
Patrie Subditorumque Amor 
wu k-dektiun. "+ 

Qui utriusque Fortune Vices 

ra N ERDE le Nr 
Cum Pacem & Quiet. in Terren, hac Civitate 

| | 3 fe 







TR mama, fe Fruftra fedtari didicif POSTER 
3 paar deogaeee UN 
i kei ve bupern RT animo 
a RE Rs EI 
Voti ſui Gompos fatusı nn) 
0 Ofterodl Borufi 0. 
o turbatis Patrie Rebuspeculari 
quod Fatidultu feceflerat 
_ Inquilinus è peregrino Solo: 
admeliorem & zternam ©. 
Patriam commisrwit 
Poftquam | 
Spiritum Deo Creatori 
Corpus Majorum Conditorio 
inferendum 
Natali Terræ reſignaſſet 
B. Ann. XLIIX. M. Il. D. XXR, 
e Ann, co bc. XXX. IPS. FER. NATAL, 
Pietatem & Virtutem Pofteri Imitantor. 


. 20,. ‚Unter denen Fleineften Muͤntzen dieſer Herren/ 

als Gröfblein und Dreyern befindet fih eine Sorte von 
ziemlihen Schrot und Korne Anno 1600. und 162. auch wohl 
vielleicht mehr geſchlagen / auff welchen unter dem halben 

Fuͤrſtlichen Wappen die Zahl 84. ſtehet welches vermuth⸗ 
iich andeuten foll / daß derley 84. eine Marck gegolten / oder 

32. weiſſe Groſchen. ; b; eh X a I 

Und damit wir nichts uͤbergehen / was ung 7 
Muͤntzen bekaũt iſt/ ſo gedencken wir auch — 






Upf⸗ 


— 





Kupfieren Ruit: Pennige Auf einem der ſelben fieherdas 
9 Fin ſtliche Sharm dem Fuͤrſten⸗ Hut bedecket / 
darum und drunter die ehr vertheilte Fahrzahl 1621. und die 
Et Pfennig im Fürftenthum Lieg. 
rieg. sur IE EIG 3113 Bo ar AL — 3 Li 


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Auff der andern Seite iſt ein Quadrat, über dieſem eine Sand⸗ 
Ur / unter ihm (dem Quadrat) ein Todten⸗Kopff / mitten 
darinnen aber die Devife: Hodiemihi , crastibi. Heute 
mirmorgendir, Auf einen andern fiehee man das vorts 
ge Wappen) Jahrzahl und Umſchrifft: DerRevers aber 
zeiget die Göttin des Gluͤckes und zwar widerdie Gewohn⸗ 
heit auf einem halben Rade figen. Bor ihr ſtehet ein Saty- 
rus, derdem Gluͤcke feinen Reyerence | macht /und zwar de- 
genein Koͤrbehen / fo an der Senfe/ die ie Goͤttin in der fins 
en Hand haͤlt / hanget. Oben blicket die Sonn aus trüben 
Wolcken hervor/ und iſt aus allen Umſtaͤnden abzunehmen, 
daß durch dieſe befante Vorbildung die wir auch auff andern 
Muͤntzen geſchen / und vtelleicht auch ſchon vor, Alters mag 
feyn im Brauche geweſen / ob ſie gleich Der befanite/ und in 
der Heidniſchen Theologie fehr erfahrneStaltän er Vincenzo 
Cartari in feinem Bud) Te Imagini dei Dei degli Antichi zu 
Venedig 1592: genañt / nicht mit angemercket / nichts als die 
Linbeftändigkeit des Gluͤckes angedeutet werde; Wie den⸗ 
noch dazu über dieſen allen folaende Morteftehen: Fortuna 
. Variabilis, Das Gluͤck iſt unbeſtaͤndig. Und iſt wohl 
kein Zweifel / daß nicht das unbefländige Gluͤcke — 


— 





(352) 


Fridrichs zu: dieſem aͤge Anlaß gegeben / als welches 
por einem Jahre ihm die Boͤhmiſche Crone zwar auffſatzte / 
isund aber durch die verlohrne Schlacht auf dem weiſſen 
Berge zu Prag wieder herunter riß. Kurs: Vorhero 
aus einem Ehur-Fürfken zu einem Könige / itzund aber aus 
einem Könige einen Exulanten machte. Noch andere wur, 
den indiefem Fahre jung / auf welchen Marcus Curtius wie 
er ſich zu Pferde vordie Wohlfahrt der Stade Rom feiner 
Meinung nach ineine tieffe Grube geflürger zu fehen. Vid. 
Valerius Maximus Lib.V.cap. 6... Der Nahme diefes Rit- 
ters iſt ebenwohl von Eeinem der Latinität erfahrenen hinge⸗ 

etzet worden weil es heiſt: Marx. Curtzius. Aber die Erfin: 
Ding diefes Gepraͤges mag wohleln und andere Gedanden 
bey Betrachtung felbter Zeiten zum Grunde haben/ weil 
zu mahl dieſe Jertons von ünterſchiedenen Metall und Ge⸗ 
präge find. Vorhero nemlich 1616. hatte man eine andere 
Art von diefen Rait-Pfennigen. Denn auf dieſer ſiehet 
man ziwar das vorigehalbe Wappen / aber nicht In combi« 
nirten Schildern / fondern diefe theifen fih dermaflen daß 
auch die Jahrzahl 1616. in die breite darzwiſchen ſtehet; doch 
bedeckt beyde der Zürften- Hutt/ und die Umſchrifft iſt wie die 


vorige, 











Tab. 8. (N) ! 


Auf der andern Seite iſt die Gerechtigkeit / wie def auch ihr 
Name zu Anfange der Devife ſtehet / die alſo lautet + Jufti- 
tia ambulavit in via Veritatis. Die Wahrheit iſt dahin. Ela: 
59/15. Hersog Johann Ehriftian lieg Anno 1622. der- 
gleichen Jettons prägen / auf welchen aber weder — 


FR —— 
noch Blldnuͤß zu ſehen / ſondern ſtatt derer fein und feiner 
Gemahlin in einander geſchlungene Namen / welche Fuͤrſten⸗ 
Hüte bedecken; unter beyden ſtehet die Jahrzahl 1622. 
Lim des Hertzogs Namen: Johann Ehriftian / Her: 
609 zu Liegnitz und Brieg eher; Liegnitz⸗ und Brie⸗ 
gifcher Rait - Pfennig. Und der Herkogin : Doro: 
thea Sybille /gebohrne Marggrafin zu Branden: 
burg / die ſchoͤne Deviſe: Alles nah) GOttes Willen: 


Tabs. (0)) 


6. 2i. Anno 1653. folgete Johann Chriſtianen 
fein Herr Bruder Hertzog George Rudolph / in die E⸗ 
wigkeit nach. Dieſem Letzteren / denn von dem Erſteren 
haben wir Feine geſehen / halten auch nit davor dag einige 
verfertiget worden/ wurden zu Ehren uͤberaus fhöne Gol⸗ 
dene und Silberne Begräbniß- Medaillen geſchlagen und 
zwar in Groͤſſe vonetwaneinem halben Floren. 


Tab. $. (N) — 


Das Gepraͤge iſt einerley. Auf der einen Seite ſiehet man 
des Hertzogs Bruſt⸗Bild mit einem Kaͤpchen bedeckt. Das 
Gewand ſcheinet ſehr koſtbar zu ſeyn Liber ſolchem hat er 
aufder Bruſt eine lang herunterhangende doppelte Goldene 
Kette / die wir für RuDBEN IRRFERPNONE neden 

3 y | > 






























a a 
Kette anfehen koͤnnen / weil der Hertzog fein Ritter gewe 
auch nichts an der Kette haͤnget / ſo dergleichen andeuten ſolte 
Herr Fridrich Luce weiß zwar viel von einer gewiſſen gol⸗ 
denen Kette zu reden / die aus dem Golde / ſo unſere Katz 
bad) fuͤhret / ſoll ſeyn gemacht worden / L.c.p. 2.P.2180, wenn 
alfo ja jemand auf die Gedancken kaͤme: ob nicht etwan die⸗ 
fe Kette / fo unfer Hertzog an ſich hat / diejenige waͤre die 
aus dem / aus der Katzbach geſammleten Golde prapari- 
vet und Hergog George IL an Freuden⸗Feſten anzulegen 
gewohnt gewefen ? fo antworten wir: daß : alsehmahlen 
ein gewiſſer Vornehmer Prediger unferer Stadt diefer Ket⸗ 
te in einer Predigt erwehnet / Her&og Ludwig ihn gefra⸗ 
get: ober die Kette jemalen geſehen hätte? Woraus zu 
ſchluͤſſen / auf was vor Süffen diefe Wahrheit gehen müffe. 
Die Umſchrifft um diefes Bruſt-Bild heiſt: D. G. Georg. 
Rudolph Dux Sil. Lig.Breg. & Gold. BZ. des Müngmeifterg 
Namen. Aufder andern Seite ſtehet um den Rand S. Cat. 
Maj. Vicar. Reg. Supr. Præf. per utramque Sil. $n der Mit; 
ten: Natus 22. Januarii Anno 1595. Obüt 14. Jan. 1653. Bon 
GOttes Gnaden George Rudolf Hergog in Schlefien zu 
Liegnitz Brieg und Goldberg der Heiligen Käyferlihen Mas 
jeftät Kontglicher Verwalter. Obrifter Hauptman in O⸗ 
ber: und Nieder⸗-Schleſien. Gebohren den 22. Januarii 
- 1596. geftorben den 14. Jan. 1653. J 
Bon dieſem Herren bemercken wir noch zwey beſondere 
Dinge: Das Erſte iſt / daß er ein Glied der Fruchtbringen⸗ 
den Geſellſchafft geweſen. Sein Gewaͤchſe beſtand in dem 
Kraut Chriſt⸗Wurtz im Schnee mit den Worten: 
in ſeiner Bluͤthe / und dem Namen; Der Wunder⸗ 
bare. Beſiehe den Neuſproſſenden Teutſchen Palm⸗ 
Baum oder Bericht von der Boch Loͤblichen Frucht⸗ 
‚bringenden Geſellſchafft George Neumarcks / cap.s. 











fe 





p. 230. 


5.230, Herr Lucz ſtellet diefen Wunderbaren ſehr wun⸗ 
eriich vor/L.c.p.508. Er hat 2 eg ein wunder; 

oncept gemacht als gefunden / und gehöret zu Bes 
ftär&ung ſolcherley Vorgebens ein gang anderer Bewelß als 


errangeführee 
| ns Andere iſt feine koſtbare Stiftung bey der St. Jo- 
nis⸗Kirchen allhier zu Liegnitz. TE 
Diele Stiffts⸗Kirche / damit wir felbfger unſerem obi⸗ 
WBerſprechen nach / kuͤrtzlich gedenden/ hat wunderliche 
Fata gehabt. Soviel wir von ihr wiſſen / ward fie anfangs 
von Kloſter⸗ Jungfrauen Benedidtiner- Ordens befeffeny die 
ſolche / nachdem Ste ihren Orden/ deraus Srandreid aus 
dem Kloſter Cluniaque nach Leubus von Caſimiro Könige in 
ohlen gebracht worden nachgezogen / erbauet. Der Re⸗ 
glerende Abt zu Leubus ließ gegenüber eine Wohnung auf 
führen/ dariınen er dann und wann als Prapofitus perpe- 
euus logirte. Alleine der Tartarifche Krieg zerftöhrete nicht 
nur das Cloſter zu Liegnitz fondern auch das zu Leubus 
ſelbſt / daß alſo die Benedidtiner genöthiget worden / fih ans 
derwerts hinzu begeben. Henricus V. oder der Dice 
ſchenckte hierauff den wuͤſten Plag am Tage Antonii 1294, 
den Bernhardinern oder fo genañten Francifcaner Baarfüf 
fer Mönden/ weil diefer Sriedsliebende Orden feinem Va⸗ 
ter Henrico IV, treu verblieben / als Ihn der Biſchoff zu 
Gniefen 1284. in den Bann gethan. Er bauete auch das itzt 
fo genante Hfntertheil an der Kirchen / zu weldem hernach 
Wenceslaus I. Her&og zu Liegnis das Chor oder Border» 
theil za, that: Daher es kommen / dag man davor gehal⸗ 
ten: Diefer Wenceslaus habe die gange Kirche fundiret / In 
welcher irrigen Meinung unter. andern auch Herr Gottfried 
FerdinandBuckifch und Luc geffanden/undjener inden Pro- 
legom. Schlefifcher Rirchen-Siftorien/ cap.2.S.zı. P.29.30, 
dieſer aber L. c.p. 1201. ſolches ausdrücklich vorgegeben/ und 
Buckifch dazu das 134 7fle / a das 1348ffe u 
Hl )y 3 a 






















falſch angeſetzt. Deñ in dem alten Geſchoß⸗Buche Ar 
Blitſchens des bekañten Burgermeiſters und vorher gewe 
nen Notarii zu Liegnitz / iſt nicht allein die Zeit / ſaondern auch 
Baumeiſter deutlich aufgemercket worden mit dieſen Wor⸗ 
ten: A.D.MCCCXLI. eſt completum Tectum Chori ad$.J 

hann.& eſt murataEcclefiaAnterior perMagiftrumHenricum 
Lammeshaubt Muratorem, Dieſe Klrche beſaſſen / wiewohl in 
groͤſter Armuth gedachte Francifcaner bis zur Zeit der Re- 
formation, Starben endlich gar weg und der legte Sebaftian 
Schubart nahm die Evangelifche Religion an/ und war der 
erften Evanaelifchen Prediger einer zu Liegnitz / wie er ſelbſt 
in feiner Widerlegung des Schwenckfelds angemerdet. 
Ben dem Feſtungs⸗Bau wurden Dieübrigen Dom: Herren 
auch hieher transferiret nebft vielen Epitaphiis , aber nichts 
vonder Fundation und Dotation des alten Doms. Als Se- 
baftianSchubarth auf dem Lande Pfarr ward/predigtedan 
und wann des Sontags der berühmte Trozendorffius, Re- 
&or zu Goldberg / der. defwegen zu Zuffe nad Liegnis 
am / in derfelben. Indeſſen fand die Kirche wuͤſte / 
und die Hertzoge .Frid. III. HenricusXI. Frid.IV. bedienten 
ſich außer ihrer Schloß⸗Capellen / der beyden Stadt⸗Kirchen / 
wie ihre‘ darinnen befindliche Buͤhnen beweiſen. Her⸗ 
tzog George Rudolff aber beſetzte ſelbige mit Reformir- 
ten Predigern. Und weil er indeſſen die neu angenommene 
Religion wieder abandonirte / und die ungeänderte Augſpur⸗ 
giſche Confellion 1623. wieder annahm / muſten jene weichen / 
und die Kirche wurde denen Evangeliſchen eingeräumet/ 
und mit einer. trefflihen Bibliochec befondersaber mit der 
Stifftung auf eine extraordinaire Weile verfeben. Anno 
16s. iſt fie andie Herren PatresSoc. ]. fedody ohne Bibliothec, 
Stiffts⸗Haͤuſer und Suter gediehen / von welchem allen 
aus — er — ve. 1 RS n ; 

Dem verſtorbenen Hertzoge ward folgende Grab» 
Schrifft gemacht: RER NR: ee 1 5 55, a 3 Hic 
Bi? c 





AHTAEASMIELE Be AUDAM und 
———— RUDOLPHUS, 
ILLs. PROSAPIA-DUCUM LIGIO- 
| REGEN SIUM. 
ASTEA PRINCEPS 


‘orfidio 
SUPREMI CAPITANEATUS 
PER UTRAMQUE SILESIAM 
DDominus 
Cui Præfuit Ab. Ann. 1621... 
Genus — Judicium i Dan. 
Fides, Religio , 
"Prudentia, 
Miri Martis Cafüs, Mira 
Fortune Tempora ; 
| Quz Singula Ä 
ILIlluſtriſſ. Facere ſolent — Ds 
BUN unuım ———— 
univerſa fecere 


„ADMIRABILEM 
Conjugia 
| Cunm Pientifl. Pr. Pr, 
Dna SOPHIA AL HANBIRHL 
56 Princ Anhaltina er; 


— — 
Per ann. 7.m. 3. dr. 99 
Yy3 Du 





EEE 
" Dna MAGDALENA ELISABETHA 
arjh Duce Olsnenſi 520 
— Per ann. ” N 4 rt 
Absque Prole tamen | 
Infelieifsis. Hisce Temporibus 
Fec£re Felicem 
Quia vero 
"PRINCEPS- ‚HOMO NATUS- 
22. Jan. 1595. Olaviæ 
Hoc unicum fecit Mortalem. 


Nam Mortuus nobis 
Bresl& 14. Jan. 1653. ann. 58. 
VIVIT DEO 
Qui facit immor- 

talem. 


Salve, Anima Alta, Vale ! Sis celfus in " Zöthere, 
celfum 


Ceu Deus in terris Te dedit effe Ducem. 


6. 22. Als nun fo wohl Johann ren als 
Au George Rudolph von der Welt ihren Abtriet 
genommen / fielen die verlaſſene a 


giegnig und Brieg an des Johann Chriftians drey 
Soͤhne / Georgium, Ludovicum, und Chriſtianum. 
Unter dieſen ward dem aͤlteſten von der Stadt Brieg 
im 16056ſten Jahr eine Denck⸗Muͤntze verfertiger/ 
auf welcher man Hertzog Georgen / deſſen Haupte 
eine Hand aus dem Himmel eine Lorber⸗Crone rei⸗ 
chet / reitende ſiehet nebſt der Beyſchrifft: DeiGra- 
tia, Georgius Dux Sileſiæ Lignicenfis & Bregenfis, 
Supreme per Silefiam Præfecturæ Adminiftrator. 


‘Tab: $. 


gerne: 
Anchorafacra DEUStibi, Bregafedaltera Princeps, 
Te regat hic prudens, Te tegat ille Potens. 


Aufder andern Seite laͤſt fih die Stadt Brieg ſchau⸗ 
en / über welcher das Wappen / unter derfelben a: 
ber des Hertzogs Wahlſpruch: Sors mea & Domino 
1655. Diefe drey Fürftliche Brüder haften erſtlich 
in gemeine zufammen / wie eine Regierung / alfo 
auch eine Mung-Ofhein,, ausmelcher viel Gold⸗ und 
Silber Geld mit drey Bruft-Bildern ift an den 
Tag kommen. Wiewohl nun folcher Arten an 
Drey-Köpfichten Ducaten / gangen/ halben /und 
Viertel⸗Reichsthalern auch an Funffzehn Dreyfa⸗ 
* chen 











von 651. biß 1661, groſſe © | ferfiget wor: 
den / iedoch find diefelben / weil fienicht allein ſau⸗ 
ber. und ſchoͤn / ſondern auch an dem Gewichte / und 
feine / oder wie die Muͤntz⸗Verſtaͤndigen zu reden 
pflegen / an Schrot und Korn gut ſeyn / biäher faſt 
unſichtbar worden / welches theils denen Schmel⸗ 
gern / theils denen Saltzſammlern zuzuſchreiben 
die auſſer und in dieſem Lande Silber⸗ ünd Goldber⸗ 
ger abgeben. 


S. 23. Daß dieſe drey Gebrüder allberelts 1651, insge⸗ 
ſamt Muͤntzen ſchlagen laſſen / iſt allhier wider Herrn Frie⸗ 
drich Luca wohl angemercket worden / als welderl.c.p. 2125. 
ſolches in das folgende Jahr ſetzet / fo doch die gefhlagenen 
Muͤntzen ſelbſt refutiren. Ingleichen läft cs ſich auch ſchwer⸗ 
lich glauben / daß eben um dieſe Zeit Chriſtian Pfahler ſoll 
zu einem Muͤntzmeiſter geruffen / und wuͤrcklich angenom⸗ 
men worden ſeyn. Den auff denen Drey⸗Kreutzern und 
Ducaten von 1651. heift der Muͤntzmeiſter V. T. Anno 
1657. und weiter bin münseteE. W. Es wäre denn / daß 
HerrLucedurd diefen Pfahler einen Ober-Infpeltorem, 
über das Muͤntz⸗Weſen verftanden haben wolte / welches 
‚wir an feinen Ort geſtellet feynlaffen. „220 


Auffer denen angeführten Sorten lieſſen fie auch zwey⸗ 
dreyfache Ducaten und doppelte Reihs- Thaler ſchlagen / 
welde aber am Gepräge von den einfachen nichts beſonders 
hatten. Durch diefe einfache aber / verffehen role. die erſte⸗ 
ren; den diejenigen ſo Anno 1660. geſchlagen worden faben 
alferdings gar anders aus; allermaflen wir auf ihnen ſtatt 
des vorhin gewöhnlichen Tituls um Das Wappen; Duces Si- 






— 











i,.7 


0 0 2. ( 361 ) Se 
ieh, Bregenfis & Wolau: diefefyöneDevifelefen: Sufhicit 
mihiGratia am —* 1660. HErr an dei⸗ 





ER $. 9 a: 
gvlber/ was haben die Oberen erwehnten Dreh⸗ 
Köpfichte Müngen vor eine Überfchrifft? 


Keine: auffer der dreyen Fürftlichen Brüder Pa: 
men und Wappen. Auf ihren den andern Ein: 
koͤpfichten Müngen findet man mehrentheils auch 
einen Spruch / und zwar des Georgii , wie wir ſchon 
erwehnet: Sors mea 4 Domino. Des Ludovici a- 
ber: Confilium Jehovæ ſtabit, und des Chriftiani: 
Conftanter & Sincere. 

Daß dieſe Drey⸗Koͤpfichte Miumtzen * eineanderelim- 
ſchrifft gehabt/ erhellet aus vorhergehendem S/umd fan nicht 
geläugnet werden. Belangende die Einkoͤpfichten / ſo fin- 
det man zwar auf ihren doppelten / und einfächtigen Reiche: 
Thalern wie auch auf ihren Begräbnüß Medaillen angezo⸗ 
gene Symbola, doch find auch Sorten vonReichs⸗ Thalern/ wo 
man ſolche nicht antreffen wird, 

Indeſſen war auch der Zitul auf denen Drehkoͤpfichten 
Muͤntzen nicht einerley. Von Anno 1651/ bls 1654. hleß er: 

D. — Gene —— & I Fratres Duces Sil. Li- 
3 — gui⸗ 


A % CE 10999... 


gnicenfes& Bregenfes. Herkoge in Schlefien zı 





gnitz und Brieg / wie es die Ducaten — —* 





Als aber George Rudolph ſtarb / und gedachte drey Ge⸗ 
brüder dag Liegnitziſche Fuͤrſtenthum erbten / Ihrer aber 
drey waren / theileten fie fihdermaflen / daß George das 
Briegifhe / Ludewig das Liegnigiiche ı Chriftian aber Die 
Wohlauiſchen Weihbilder/ welchen das Dlaufihevon dem 
Briegifhen Fuͤrſtenthum zugefelfet wurde / als ein beſonde⸗ 
res Sürftenthum erlangte; aus welcher Theilung der legte 
Titul entſprungen; Hertzoge in Schlefien zu Liegnitz / 
Brieg und Wohlau: zum Beweiß / ſtellen wir einen 
doppelten Reichs⸗Zhaler dar / wo dieſer ſo eingerichtete Tb 
tul zu finden. a | | 


Tab. 00 | 


Deſſen ſich doch dleſe Hergoge /auffer Hertzog Chriftianauff 
ihren a parte Müngen / fo viel wir deren geſehen / nicht voͤl⸗ 
lig bedienet / fondern fi nur Duces Lig. Breg. oder aber / 
wie Ludewig: Hertzog in Schlefien zu £ieaniß/Brieg 
und Goldberg /genennet. Wir wollen hierbey nicht un 
terſuchen / ob es accurat geredet fey? weñ manfagt : Die ⸗ 
ſe drey Sürftliche Gebrüder hätten das ee Gebiete 
oder Weichbilder zu einem gürftenthum — Vid, 


errn 











#6 (363) & 

HerrnLuczp.2. pag.1161, 1193. & Scholia ad Hen. Silefiogr. 
Ren, cap. Il. p. 174. weil zu Erhebung eineg Territorii zu ei⸗ 
nem Fuͤrſtenthum was mehrere erfordert zu werden ſchei⸗ 
net. Es folge auch nicht / diefe Herren haben ſich Herkoge 

u Wohlau geſchrieben / ergo haben fie Wohlau zueinemgür: 
— macht; denn ſonſt muͤſte auch Goldberg ein Fuͤr⸗ 
ſtenthum ſeyn / weil ſich / wie wir oben gehoͤret / die Hertzo⸗ 
ge zu Liegnitz / auch Hertzoge zu Goldberg geſchrieben. a 
es würde auff ſolche Weiſe der Luͤbniſche und Hayniſche Di- 
ſtrict Fuͤrſtenthuͤmer ſeyn müſſen / und Stetnau ſelbſt / fo 
doch ein Weihbild von Wohlau iſt. Und iſt es gang was 
anders Fuͤrſtliche Laͤnder theilen und ein Fuͤrſtlich Hoff⸗La⸗ 
ger an einem Orte aufrichten / als ein Fuͤrſtenthum aus ei⸗ 
nem ſolchen abgetheilten Diſtrict machen. Wie denn auch 
anfangs ſich die Hertzoge zum Unterſcheide nur Herren von 
ihren Hoff Laͤgern gefhrieben 3. €. Herßog inSchleſien / 
Herr zu Liegniß/ Herr zu Glogau /c. nach der Ver⸗ 
einigung mit Böhmenaber Hergog in Schlefien / zu 
Liegnitz / zu Goldberg / ꝛc. Da denn folgender Zeit 
der Titul fonderliher Fuͤrſtenthuͤmer geblieben / und beflie- 
ben wieder Autor der Borrede über/ Czepkens Schleſiſches 
Frauenzimmer gang wohl angemercket. Doch find wir 
gantz und gar nit der Meinung/ als ob das Wohlauifche 
Sebiete nicht ein Fuͤrſtenthum wäre / oder ſo wol als an⸗ 
dere genennetzu werden verdfenete / fondern ſtehen in Ge⸗ 
danden/ daß ſich die Herzoge ſchon laͤngſt und mit gutem 
Rechte von dem Wohlauifchen ſo wohl als Briegifchen nen: 
nenfönnen/ allermaffen der Wohlauiſche Diftrit von vielen 
Seculis her vor einen befünderen gehalten/ (ober ſchon bey 
ein und anderer Theilung bald an diefen bald an jenen 
Hertzog gekommen / gar langfam aber alleine und durch ef» 
gene Herren beherrſchet worden. Ja man regardirte den 
Wohlauiſchen Diſtrict ſchon als EN ehe me | 
u f : Er EBEN Ne E * on 








von gedachten Hergogen auf die Welt gefonmen. Denn 
N ar nicht nut in ein und anderen MSS, daB man ſol⸗ 
en wi ef / fo 






n wuͤrcklich ein Fuͤrſtenthum insgemein genennet / fon: 
dern esgab ihm auch Diefen Titul ein ſolcher Heraog/ der 
A RN ln 
th Sarl II. Hergog zu Münfterberg in Schlefien 
zur Delß./ Graf zu Glas / Herr auff Stern⸗ 
berg und Jaiſchwitz Verwalter der Dber-Haupt- 
mannfchafft in Dber und Nieder: Schlefien / ?c. 
Diefer erwehnet indem Abfchted des Rasbad-Strome d.d. 
Hels den 29. April. Anno 1609. daß er durd) feine "Com- 
miffarios als Vormund der Pringen zu Liegnitz und Brieg 
Johann Chriftians und George Rudolffs den Latbach 
Strom befichtigen laſſen / den 22. und 23. O&tob, 1608, unter 
diefen fen geweſen Hans von Noftis auf Nols Groß und 
Rlein: Strang. Fuͤrſtlich⸗ Liegnitz⸗ Briegiſcher Rath und 
Landes⸗Haubtmann NB. des Fuͤrſtenthums Wolau und 
zugehoͤriger Weichbilder. Was noch mehr / Carolus IT, 
herkauffte Anno 1517. d. Oels / Dienſtag nach Maximiliani 
Beichtiger Herrn Hanſen Thurzo von Bethlehms Dorff / 
Sraben auf der Kremintz / den Wolauiſchen ſo genañten 
Diftei& als ein Fuͤrſtenthum. Die Formalia des Verkauffs 
lauten alſo Im Nahmen eines rechten und redlichen 
unwiederlichen Erbkauffs verkaufft / entraͤumet und 
Erblichen übergeben NB das Fuͤrſtenthum Wohlau 
beydeWeichbilder Stein und Rauden mit allen ecac. 
Das nothwendigfte aber und was bier am meiſten zu 
mercken / iſt auf was für Art und Weile gedachtes Ter- 
titorium an das Fuͤrſtlich⸗ Liegnig- Brieatihe Haus gefoms 


1 


men 2 Bell man zumal fd gar wenig und fült feinen zum 


wentaften niot.umfändliden Bericht bey unfern Seriben- 
ten findet. Da den wöhlbefaht iſt / daß 1320, — I. 
N u er⸗ 





SWNERIERON. 1} SUR NAEELGENN 
Y50g zu Klegnis. und: Breßlau Henrici V. oder Craffi 
ohn / die von. Corwado Hergoge zu Glogau anfeinem 

Dater gedachten Henrico Craflo unmenſchlich verübte Ty⸗ 
rannen (da Henricus im Bade beym Schloß zu Breklau / 
den man itzund nennet den Scharffen Ort/ wie eines von 
unſeren MSS. redet / durch Verraͤtherey gefangen genom⸗ 
men / und in einem hoͤltzernen an den Ecken mit Eifen befchlas 
genen Kaſten / der fo niedrig geweſen / daß auch der Hertzog 
weder ftehen/ ſitzen / noch liegen koͤnnen / eingeſperret wor⸗ 
den / und wo er loß ſeyn wollen Anno 1294. den 9. April, 
Acht Staͤdte / als Nameßlau / Bernſtadt / Creutzberg / 
Siiſchen / Eontzeyſtadt / Roſenberg / Buntzlan und Hay: 
au abtreten muͤſſen) zu revengiren ; des vorigen Con= _ 
radi zu Glogau Endel Conradum L, zu Dels überzogen / 
und auffer den itzt gedachten Städten / fo ihme in der Ein- 
theilung zugefeiten waren / auch das Wolauiſche Territo- 
rium an fi bracht ; aber aus Mitleiden und Großmurh 
wieder gegeben. Wir wiffen gar wohl / daßeinigein den 
Gedancken ſtehen / es hatte Conradus J. nur die Stadt 
Mohlau und Reubus wieder befommen / Vid. Michovium 
apud Piftor. Corp. Pol. Tom.Il, p.150. item: Cromerum; 
ibid, p.587. aber fie irren fehr : und werden damit abge: 
wiefen. 3 weil eben dieſer Conradus in feinem Lehns Revers 
ausdrücklich aud) der andern Stadte gedendet/als; Winczk, 
Herrnftat , wie ingleihen deß ehmahligen Schloffes Sande- 
wal dd.6. Idus Majı oder denıo. May. 1329, Boleslaus im Ges 
gentheil aber Feiner von gemeldten Plaͤtzen. Mach diefem 
ft offt erwehntes Land gar niemalen an das Liegnigifche 
Sürftlihe Haus fommen bis Anno1s24. ſolches Herkog Fri⸗ 
dericus I, um 44000. Slorenen von denen Srey : Herren von 
Thurzo, derer unfer Guriofüs Silefius mit feinem Worte 
gedendt/ 1.c. $.203. pag. 206. die Eigen-Befiger davon wa⸗ 
ven / an ſich gefaufft ; und damit feine Mache nicht wenig 
vergröffere, Vid. Ludovici Königs — und Bohmen 
4 | 333. on- 





-Confirmation über fothanen Verfauff apıd\ Golda t. indem 
zweyten rechtlichen Bedencken wegen der Succeflion der Cron 


Ungarn und Böhmenpag. 253. Ä 


S5. 24. Solange aber auch diefer Hergoge Gemeln: 
ſchafftliche Münge gewähret/ fohatte doc einjeder feine ef» 
gene Müng;Officin Anno 1659 und eher / wie wir balds.feq, 
ſehen werden. Denn felbiges Fahr lieſſen fie jeder vor ſich 
eine neue und bißhero von Schlefiihen Sürften nod nie ges 
fehene Müng:Sorte verfertigen. Diefes waren Fuͤnff Sil⸗ 
ber-Brofchen oder Zunffzehn-Ereuger-Stüde. Auff ihnen 
fahe man wie eines jeden Bildniß allein ; alſo auch den ins 
ſonderheit beliebten Titul. Hertzog George als der Aeltefte 
ſchrieb fih : Ducem Silefie Lign. & Bregenfem , Sereog in 
Schleſien zu Liegnitz und Brieg. Ludewig der Mittelltes 
Ducem Sileſiæ Lign. Breg. & Goldbergenfem. Hertzog zu 
Liegnitz Brieg und Goldberg. Ehriftian der Juͤngſte: 
DucemSil. Lig. Breg. & Wolavienfem. Hergog in Schlefien 
zu Liegnig / Brfeg und Wohlau. Auf dem Revers dag 
vierfeldfge Fuͤrſtliche Mappen ohne Helm : und um diefes 
die Morte 3 Moneta nova argentea, 1659. Neue Silber; 
Muͤntze Das folgende Fahr darauff und ferner hin fuhr 
ren dieſe Der mit Pragung folder Muͤntz⸗Sorte fleißig 
fort; doch ließ Feiner von allen dreyen mehr das vierfeldige 
Wappen darauff fegen/ fondern nur alleinden Schlefifchen 
Adler / wie vor diefem auf die Silber⸗Groſchen / fo fie mit 
aller dreyer Bildnüffe in Commun ſchlagen laſſen; weldyes 
täglich weil ſothane Müngen fo rar nicht feyn / In Augen⸗ 
Schein genommen werden Fan. Diefeinnad irret bier a 
bermal Herr Luca gar fehr / wenn er vorgegeben/ 1. c. 
p. 2128. als 0b George und Chriftian diefe Fuͤnf⸗Silber⸗Gro⸗ 
ſchenſtuͤcke nur allein mit dem Schlefifhen Adler bezeichnet / 
Ludewig aber das von ihm gewöhnliche halbe Fuͤrſtliche 
Wappen darauf gefeget hätte / da doch die von Tuderwig 


1660. 


1660, 1661, 1662-UNd 1663. gefchlagene das Contrarium zeb 
jen. Indeß waren allerdings / wie Herr Luca recht ges 
Ahrieben /diefe Funffzehn⸗Creutzerſtuͤcke uͤberall ſehr ange⸗ 
nehm; wie denn neulich erſt eines / fo Hertzog Chriſtian 1664. 
ſchlagen laſſen / aus entfernten Laͤndern wieder kommen / 
und ein geſtempeltes Creutz mitgebracht / welcherley Ehre 
nicht allen Geld⸗Sorten wiederfaͤhret. | 


S. 25. Georgius der Yelteffe unter diefen Hertzogen 
ließ unfer andern 1660. vortrefflihe ſchoͤne doppelte Reihe; 
. Thaler pragen. Auf diefen fahe man über feinem Bruff- 
Bild und Haupte einen Sürften: Hut / den aber doch das 
Haupt nicht berührete / Um dag Bild diefen Titul: D.G. 
Georgius Dux Sileſiæ Lignic. &Bregen. Auf der andern 
Seite um das vierfeldige mit drey Helmen bedeckte aber 
runde Wappen / die Devife: Sors mea a Domino. 1669, 





Womit er vielleicht das Loß andeuten wollen / durch weldes 
ihm ſein Briegifches Sürffentbumben der Theilung zugefal- 
fen / weilzumalder Briegiſche Superintendens In der gehal- 
tenen Lofungs- Predigt die befafiten Worte: Prov. cap. ı6. 
v.33. Das Loß wird geworfen in den Schooß/ aber 
es fällt wie der Herr will / zum runde gehabt. Wels 
ehe unfers Herrn Luce Bater M. Johannes Lucas damalis 
ger Rector und Profeflor des Gymnafii zu Brieg / deffen 
Colledtion zu der Schiefifhen Chronique nicht wenig con- 
tribuiret/ inSermone Panegyrico oder Lob⸗Rede / Die er 
diefem Hertzoge und feiner Gemahlin zugleich gehalten Den 


u 0 ae 
9. Otobr. 1664. alſo gegeben: Sors ipfı attulit Principa- 
tum Brigenfem. Hoc factum fuit fingulari DEI 
Providentia & Dire&tione , fiquidem in Sinum Sors 
mittitur, aDEO autem ipfius judicium. Ref: 
dies denn der Hertzog billig erkant / und eben zu feinem 
Wahlſpruch erkleſet: Sors mea a Domino , Meint 
Loß / oder das Theil iſt mir vom HErrn worden / o⸗ 
der hat mir der HErr gegeben. Könte man aber ber 
weifen / daß diefer Herr. vor derley Thellung angeführte 
Worte fihon als ein Symbolum gebraucht / fo würde frey⸗ 
lich wohl auff ſolche Weiſe die gegebene Raifon unguͤltig feyn/ 
und man muͤſte / ſo es andersnöthfg waͤre / aufelne andere 
dencken. Da wir denn am liebſten muthmaſſen wolten: 
Es haͤtte der Hertzog auf ſeiner Reiſe in Franckreich / da er ſich 
beſonders zu Saumur nebſt feinem Herrn Bruder Ludewig, 
über ein Jahr aufgehalten / auch nah Beſichtigung der 
Vornehmſten Oerter abermalen dahin kommen / und be⸗ 
ſonders mir dem Beruͤhmten und Gelehrten Herrn Philip- 
pe de Mornay Seigneur du Pleſſis Marly fleißig umgegangen/ 
Gelegenheit genommen feinen Wahl⸗Spruch nad) diefes 
Herrn feinen / jedoch etwas verändert einzurichten. Dies 
fer pflegtein feine Heraus gegebene Buͤcher /fo er verſchenck⸗ 





\ 


te/ mit eigner Hand fein Symbolum und Namen/ wie in⸗ 


gleichen auch desjenigen / dem fie geſchencket worden zuſchrel⸗ 
ben... SeinSymbolum aber war ausden 16. Pſ. 10.5. MM. 
span no , der Herr iff/ oder viel mehr/ Du Herr bift 


Portio Sortis mex, ein Theil / oder das Beſte von dem jer 
nigen / fo mir gleihfam durch ein Loß erb⸗ und eigen wor⸗ 


‚den. Wenn denn Mornayus shne allen Zweifel andy mit 
feinen Büchern diefen Vornehmen Gaft wird beſchencket / 
und feiner Gewohnheit nach fein erwehntesSymbolumhin. 


ein geſchrieben / oder. der Hersog ſolches anderwerts 14 


Men: — Due 
geleen aben / ſo Fan es leicht ſeyn / daß er fich Daffelbe gefal 
en laſſen / und / wie wohl etwas verändert nad) neo 
gebraucht. il | er 

S. 26. Fuͤnff Jahr vorhero wurden auch zu Brieg 
Jettons oder Rait⸗Pfennige gefhlagen / auf welden 
nes Herrn Vaters Anno 1622, gebrauchtes Bepräge / nem⸗ 
ji — und Aa in u 5 — geſchlun⸗ 

eName: George Hertzog zu Liegnitz und Briea/ nı 
zuahnden befiebet worden. — * 

Unm die Fahre 1658. &c. ſahe man beſonders geſchlagene 
Kuͤpfferne Mahl⸗Groſchen von der Groͤſſe eines Sal. Auff 
deren einer Seite ſtand bloß der Schleſiſche Adler in einem 
Schilde / welches ein Fuͤrſten⸗Hut bedeckte / darneben Die 
getheilte Jahrzahl 1658. und der Titul; George Hertzog zu 
ne ep — Auf der at ERT ET 

orine / uͤber welcher V.K.undgangoben: VIERTEL 
KORN V.W. iertel Weiße &c. ie 


Tab. 9. (N)(9) 


Warum aber eben ſolche Groſchen verfertiget worden? und 
ob der Hertzog oder ſonſt jemand etwas damit gefordert / o⸗ 
der ob es nur bloffe Zeichen ſeyn ſollen / konnen wirniht ges 
wiß determiniren ; Das aber iſt wohl gewiß / daß mehr⸗ 
malen in Schlefiender fo genante Mahl⸗Groſchen hat muͤſſen 
gegeben werden. 

6. 27. Ale Anno 1659, Hertzogs Georgeerfte Gemah⸗ 
Iin ins Grab gieng / wurden Ihr zu Ehren unterſchledliche 
Begräbniß-Medaillen gepräger. | —* 


Tab.9. 0960) 


Aaa — Auf 


ee | 2... TERROR. 
Aufder einen Seite war das Münfterberg -Deisnifche 
Kappen mit den Helmen zu fehen / und dem Zirul : So- 
phia Catharina Ducifla -Silefix Lig. Bregenfis. Auff 
dem Revers um den Rand : Penultimae Stirpe Duc. 
Montfterb. Olfn, Comit. Glac. und mitten: Nata An- 
n0 1601, d. 2.Sept. Nupta 1638. d.22, Febr. Denata 
1659. d.21.Mart. Sophia Catharina Hergogin 
in Schlefien zu Liegnitz und Brieg; die Letzte ohne 
eine aus dem Stamm der Herkoge zu Muͤnſter⸗ 
berg/ Dels und Grafen zu Glatz. Gebohren 1607. 
d.2.Sept.vermählet 1638. d.22, Febr. geftorben 1659, 
d.21.Mart. Weit diefe Hergogin der Evangelifchen Reli- 
sion beftändig bis an ihr Ende beygepflichtet / that ihr auch 
nicht der Reformirte Hoff: Prediger / fondern wie fie es in 
ihrem Leben begehret / Johann Letfch , des Briegifchen 
DL Senior Primarius und Paftor bey der Stadt 
Kirche die Leihen: Predigt aus dem 8. Cap. der Epift. an 
die Römer v.8._ Auffdfefer Medaille fiehet noch darzu der 
Werth: Ein Beichs Orth. Welcherley Müng-Sorten/ 
wie im Actu gantz recht erinnert worden von Hochgedachten 
Dreyen Herren Bruͤdernals Courant auch ans Licht komen / 
ob gleich Herr Lucæ nichts davon weiß / ſelbige aber doch wiſ⸗ 
fen/ und anführen ſollen / weil dergleichen Sorte zuvor nicht 
war gepraͤget worden / und alſo was neues war. Ja haͤtte 
er hiervon etwas gewuſt / ſo wuͤrde er nicht anderwerts ge⸗ 
ſchrieben haben; daß 16070. die Orths⸗Thaler oder halbe 

Bulden/ wie er fie nennet / in Schlefien eingefchlichen 

waͤren. —— 

Dlie übrigen Medaillen bey dieſem Hoch⸗Fuͤrſtlichen Be⸗ 
graͤbnis haben nichts differentes von den angezogenen / auſſer 
daß fie nur auff einen halben Reichs⸗Ort geſchlagen —— | 
3 











— — —— — — —— 


iiedie Umſrifft zeiger/ und abermalen wohl zu merden. 
Ob noch Eleinere verfertiget worden/ wiſſen wir big dato 
nicht / ſt aber nicht zu zweifeln. | 
Das nechſte Fahr darnach vermaͤhlete ſich dieſer Hertzog 

mit Eliſabe PEN , Princefle von ine 
mern’ dabey über alle maſſen ſchoͤne Medaillen gefehen wur» 
den. Auff der einen lag aufder Erden ein Alter Fuͤrſt / 
welches ohnfehlbar Piaftus feyn fol) auf feinem kechten 
rm in einem langen Talar und Fuͤrſten⸗Hut auf dem 
Haupte ; aus deffen Inden Seite wuchs ein groffer Baum 
hervor / und um den Rand ſtand dieDevife: Longeva vi- 
refcet. Im Alter wird er grünen. Linter dem Hertzo⸗ 
ge aber: J. B. des Medalleurs Namen. Auf der andern 
Seite ſtehen zwey Wappen nemlich dag Liegnitz⸗Briegiſche 
und Pfaltz⸗ Simmeriſche / welche ein Fuͤrſten⸗ Hut bedeckt / un⸗ 
ter dieſen der Tag der Vermaͤhlung XIX. Octobr. clo Ic LX. 
den 19. Octobr 1060. Um alles dieſes die Worte: Rite jugan- 


dis. So müſſen ſie billig vereiniget werden. 


OO 


Auff der andern fiehet maneine Wage / deren Zünglein 
Inder Runde mit lauter Strahlen umgeben/ mit gleich-bans 
genden Schaalen. In der einen und zwar in der Rechten figet 
der Schleſiſche Adler / inder Andern der Pfaͤltziſche Löwe. 
Dbenfleugt Cupido in der rechten Hand einen Bogen undin 
der lincken einen Pfeil/ der auf die Wage gerichtet iſt / ha⸗ 
bende. Unten ſtehet der Tag und die Jahrzahl der Vermaͤh⸗ 
fung / nemlich d. 19, Octobr. 1660, Um dleſes alles : Im- 

| Aaa2 periis 











penis & Amore Pares, An Mai = 
Feiheee acht 


Tab. ı0. 


- Dfe auf der andern Seite befindlihe Schrift lefen wir 
alſo: Celſiſſimis Illuftriffimis Principibus , Georgio 
Silefie Bregenfi Lignicenfi , Elifabeth& Mariæ Char- 
lotæ Palatinz ad Rhenum Simmeriæ, inferioris füpe- 





riorisque Bavariæ Ducibus facro Amoris Foedere 


jugandis , Felicitatem ‚Gaudium, Concordiam, Pro- 
lem quo Nature Decreto Mortales Matrimonii Be- 


neficio Pofterorum Propage vivunt zterni. Dieſe 


Medaille fheinet von denen Herren Ständen herzuruͤhren / 
weil Sie darauf denen Durchlauchtigen Perfonen / Ge⸗ 
orgen Hergogen in Schlefien zu Brieg und Liegnitz / 
und Elifaber) Marien Charlotten Pfalß: Gräfin 
bey Rhein zu Simmern / Herkogin in Nieder⸗ und 
Dber: Bayern die ießund vermählet werden folten/ 
Gluͤck / Freude / Eintracht und Kinder wodurch nach 


dem Lauffe der Natur die fterblichen Menſchen ver⸗ 
möge der Ehe in ihren Nachkommen ewig Ieben/ / 


anerwüntfchen. Warum man den Hertzog eher einen Herkog 
zu Brieg als Liegnig genennet / wiſſen wer nicht/dasift bes 
Fant genung / daß das Briegiſche von dem Piegnisifhen Für» 


ſtenthum herkomme / und dieſem nach das Liegnitziſche alles 


mal vorgeſetzet worden. | 
| Anno 


GRORG-SILEIBREG-LIG- 
ELIS MAR-CHARLPALADRHI 
| SIM-INF:SUPER-Q-BAVAR- 
| DUCIBUS. 
| SACRO-AMOR-FOBDIUGANDD- 
\BRLICIT-GAUDIUMCONCORD- 
PROLEM. 
QUONATURDECR:MORTALE 
MATRIMONI-BENEFICIO. ⸗ 








 MEECRIMNIERSENENED .\ .: .,. RBNEIRG KUNDE LEINE 
"5, 28. Anno 163, fahe man an dem Hofe Diefeg Her: 
- #098 trefflich fyöne Ovale Medaillen/ die wegen der getrof⸗ 

fenen Mariage mit Prince Seinrich von Naflau Dillenburg 

und feiner eingigen Princefle Dorotbeg Eliſabeth / die er 
mit der erften Gemahlin Sophia Catharina / gebohrnen 
Sertzogin von Muͤnſterberg Anno 1646. den 17. Decemb. 
erzieler hatte /verfertiget worden. Wir wiffen zwar nicht 
wem diefe Medaillen eigentlich ihren Urfprung zu danden 
haben / ob dem Hergoge oder dem Prince als Bräutigam? 
dennod reinen wir fie unter unſere Schleſiſche Müngen / 
weil ſie nicht allein / wie zu vermuthen / in Schlefien ang 
Licht kommen / fondern aud) das Bildnis einer ſo vorneh⸗ 
men und Hohen Schleſiſchen Princeffe aufihnen haben. Die 
jenige die wir hier anführen / wiegt 5. Ducaten/ und zeiget 
die Bruft-Bilder beider Hohen Verlobten. 


Unm des Pringen feines ffehet dieſer Tttul: Henricus 
Dei Gratia Princeps Naflovie Comes Cattimelibo- 
corum Viandz Dieciz, Dominus in Beilftein. d. i. 
Heinrich von GOttes Gnaden Fürft zu Naflau / 
Graf zu Sagen Elbogen/ Vianden und Dietz / Herr 
zu Beilſtein. Unter der Achſel ſiehet man des Muͤntz⸗ 
Eiſenſchneiders Namen und die Jahrzahl 1663. Lim der 
Princeffe ihres ſtehet der Titul: Dorothea Elifabetha 
D.G. Ducifla Lignicenfis & Brigenfs. d, i, Do: 
rothea Elifaberh von GOttes Gnaden. Herkogin 

zu Liegnitz und Brieg. Als 9 Braut⸗ Paar — — 

3 








N BR. a ER 
nad Dillenburg gieng / begleitete ſolches unfer Hertzo 
—835 und — Zodeer bey en ; 
unweſt Liegnig beym Abſchiede die beweglichen Worte gegen 
dem Herrn Bater brauchte: Sie wuͤrde ihn nunmehro 
das leßte mal auff der Welt gefehen haben 5 Aoffen 
auf beyden Seitendie Thranen ſo haͤuffig / daß man den Ort/ 
wo der Abfchied geſchahe / nach diefem das Fuͤrſtliche Thraͤ⸗ 
nen-Chalnennete. Es ward audi nad) diefem eine fteiners 
ne Pyramide zum Gedächtnis aufgerichtet / die noch heutiges 
Tages wohlverwahret ſtehet und folgende Infeription hat: 

Hie 

Sifte 

Viator 
Gradum, 
&adfta, 
Volve Animo, 
Revolve memoria 
LACRUMAS, 
quibus glebam hanc 
rigavit 


Illuſtriſ. Parentis 


| ilia 
DOROTHEA ELISABEIHA 
Nata Dux Lyg. Breg. 
Illuftriff. Princip. NASSOVIO 
: — HENRICO 
Feliciter Elocata : 
"Admirare monumentum Paterni affedus, 
| Obferva Locum Sa- 


— .©.;.. °>_. SOME 

Sacrum Domui Illuftri Piaftee, 
Sacrum Tibi Transeunti, 
Sacrum Pofteritati , 


Quo 
GEORGIUS III. Dux Silef. Lys. Biegen? 
S.C. R. que MAJ. CONSIL. INTIMUS 


(IBBERRLAT. LUD & per Utramque SILESIAM 
| 17 Summus PREFECTUS 


Valedixie 
Unicz, 
benedixit 
DILECTISSIMZ, 
Eamque 
in Comitatu Angelorum 


Propitiorum Vialium 
EPATRIA 
Manuque Patriä 

DILLEBURGUM, 


Inter mutuos amplexus } 
MırLe Sufpiria 
Vota MıLLE 
Feliciter dimifit 
Die XVII. MART. AN. M DC LXIV, 
| — Teſtem, 






Solennem æſtima Menſam 
Solennia hæc dictantem 
Vade & Vale, 





* volles: — 
von ihm die von Silber und etwan anderthalb Loth ſchwer 
iſt. Man ſiehet auf derſelben des Hertzogs geharniſchtes 
Bruſt⸗Bild in Roͤmiſchen Habit / unter demſelben des 
Muͤntz⸗Eyſenſchneiders Namen J.B. und herum dieſen Titul: 
DeiGratia Georgius Dux Silefie Lignicenfis & Bre- 
genfis Supreme per Silefiam Prefe&ture Adminiftra- 
tor. George von GOttes Gnaden Herkog in 
Schlefien zu Liegniß und Brieg Ober⸗Amts⸗Ver⸗ 

weſer in Schlefien. | 


Tab. 10. 


Die andere Seitezeiget das gantze Wappen welches aller» 
band ſonſt ungewöhnliche Zierathen um ſich hat / gleich als 
ob es mit einem Ritter-Ordens Band umwunden wäre. 
Unter diefem ſtehet abermalen des Muͤntz⸗Eyſenſchneiders 
Namen JB. und umdas Schild des Herzogs Symbolum,, 
jedoch daß zwiſchen iedem Wort eine Roſe flehet : _Sors 
mea a Domino, Der Titul ſcheinet anzudeuten/daßdiefe 
Medaille 1653. ang Licht kommen / da diefem Herrn nad) Abs 
fterben deffen Herrn Vetters George Rudolphs Hersogs zu 
Lieanig und Brieg die Ober-Hauptmannfhaffts Verwal; 
tung von Ihro Kayferl. Majeflät Ferdinando II. anvers 
trauet und er dazu denar. Aprilis durch Hertzog Sylvium zur 
Oels / ſolenniter inſtalliret worden. Solche Verwaltung 
verrichtete er bis Anno 1665, da er zum voͤlligen Obriſten⸗ 
Hauptmann erklaͤhret und beffätigetward 


. 29. Anno1664. den 2o. Maji Abends um Re 
— eng 









dleſe junge. eraoginins@rab: Auf ihren Begräbnig/ 
—— war das bier: feldige Pfaltz -Bayrifhe Wappen / 
tweldes den Fuͤrſtlichen Liegnitziſchen —— der Mitten 
einem Fuͤrſte myut — zu ſehen / nebſt dieſer 

Mem. Elf: bethæ Mariæ Charlottæ Palatinæ Rhe- 
ni Revers : Duciſſæ Silefie Lign. Breg. Exem- 
plum CaflitatisObiit.M DC LXIV, M. Majo d. XIX, Ætat. 
5* * Menf. VI. D. XXIIX. 









Das Gedaͤchtnis Eliſabeth Marien Chatlotten / 

Pfaltz⸗Graͤfin bey Rhein / Hertzogin in Schleſien zu 

Liegnitz und Brieg ein Muſter der Kruſchheit / ſtarb 

1004. d. 19. May ihres Alters 25. Jahr 6. Mon.28, 
age. 

NB. Wir haben mit Fleiß gefeget: daß Diefe Herkogin 
den 20. May aus der MWeltgegangen ; denn ob wohl auffder 
Medailleder ıgde beniehmet worden/ (lauft dieſes doch wi⸗ 
der alle Nachrichten / die bey ihrem Begraͤbnis fo wohl in 
— — als ſonſt gegeben worden. Wir wollen nur 

ns n / daß der. betruͤbte Hersog den gemeldten Tag gar 

beſon 9*— als den Tag dieſes Todes⸗Falls / in ſeine Hand⸗ 
Bibel geſchrieben / und von demfelben an niemalen mehr 
froͤlich gefehen worden / bis er / wie er ſehnlich wuͤntſchte / 
auch auff beſonderes wiederhohletes Begehren ſeiner Ge⸗ 
mahlin a ae aus der Welt ge: 
hen folte / wie Chriftien S choltz Hoch⸗Fuͤrſtlich⸗ Llegnitz⸗ 
u“ Rath inderꝰ Samen er gedachter Da 







mandurc einige Auskratzung einiger maſſen abhelffen wol⸗ 
len aber nicht koͤnnen / angefehen die I. zwar nicht völlig at 

gedruckt iſt / ja fat ausgeftrihen zu ſeyn ſcheinet / dennod 
aber werden es die jenigen / denen die Chronologie nicht ae 
curat bekant iſt ſchwehrlich obferviren. | af 


Eben diefes Fahr farb Georgius II. feine Begraͤbniß⸗ 
Medaille ‚dfe doch von unterfähfedener Groͤſſe iſt / ward im A- 
u alfo angeführet: Bert An 

Georgius IIl.Dux Sileſiæ Lignicenfis Bregenfis Supre- 
mus Capitaneus Silefie. Diefes ſtehet umdas Bruff-Bild: 
niß. Aufder andern Seite um den Rand / Deo, Patrie & 
Czfari : und inderMitten, Natus A.ı6ır, d. 4.Sept. dena- 
tus /A.1664. d.14. Jul. AEtat.52. Menf.X. Die X, George 
der Dritte / Hertzog in Schlefien zu Liegnig und 
Brieg / Obriſter Hauptmann / oder wie dieſer ſonſt ge 
nennet wird, Ober» Amt / in Schleſien. GOtt / dem 
Vater⸗Lande und dem Kaͤyſer / (nemlich getreu) geboh⸗ 


r 


ren Anno 1611, d. 4. Sept. geftorben A. 1664. d. 14. 
Julü feines Alters 52. Jahr gehn Monath 10. Tage, 
Da wir denn die Worte: GOtt / dem Vaterlande und 
dem Kanfer getreu / nicht vor des Hertzogs Wahl⸗Spruch 
anzunehmen / denn dieſer war / wie wir bereits gefehen? 
Sors mea a Domino, oder wie Herr Lucæ p. 2129. auf dieſes 
Hertzogs Ducaten von Anno 1661. will gelefen haben / fo doch 
Seweiß braucht : Confilium Jehovz ftabit , fo ſonſt feines 
Herrn Bruders Ludovici war / wie wir bald’ anmerden 
werden. Sondernvor einberrlihes Zeugnfg/ ſo ihme die 
Nachwelt mit Ruhm und inder Wahrheitgegeben/ da er 
—J— ein 





Se (379) 8 









nfoldyer Sürft gewefen/ der es recht ren mit GHOFE/ einem 
Baterlande und dem Käyfer gemeine. Wie treu und 
fromm er ſich gegen GOtt aufgeführet/ Fan groffen theils 
aus der won dem Briegtſchen Superintendenten Johann 
Sualther Biermann gehaltenen Fuͤrſtlichen Leid Predig⸗ 
ten / in welcher er der Chriſten Ritter / Lehre und Ehre vor⸗ 


iet / und den auf unſren Hertzog die Application mit vie: 
Ion Bemeibthümern macht / erkañt werden. Die Treue zum 
Baterlande bewieß er / weil er in der groͤſten Krieges Ge⸗ 
fahr ſich nicht geſcheuet / daß hme von feinem Herrn Vater 
Johann Chriſtian / der ſich nur gemeldter Urſache hal⸗ 
ben zu Oſteroda in Preuſſen aufbtelt/ über das Fuͤrſtenthum 
Brieg aufgetragene Stadthalterſchafft willig angenommen/ 
und demfelben / wie auch gang Schleſten vortrefflich vorges 
ſtanden. Die Treue zum Kaͤyſer aber erfante Ihro Ma⸗ 
jeſtaͤt ſelbſt darum machte fie Ihn zum Seheimen Rath und 
Eaͤmmerer / und endlich zum Ober- Hauptmann in Schle: 


fien. _. | — 
Bey dieſer Trauer⸗Muͤntze iſt endlich zu wiſſen: daß der 
Hertzog ſich in einer Perruque zu præſentiren ſcheinet / wel⸗ 
ches doch nicht iſt / auch wir an keinem andern Orte von die⸗ 
ſein Haufe weder vor noch nach ihm ſehen werden. Diefen 
allen fügen wir endlich noch ben / daß diefer Hertzog auch ein 
Mitglied der Fruchtbringenden Geſellſchafft geweſen; Er 
führete das Kraut / Rothe Ochſen⸗ Zunge : mit_den 
Morten: Todtetdie Schlangen: undden Namen) Der - 
Unfehlbare. _ Befiche Beorge Neumarcks Yleufprofe 
fenden Teutfchen Palm⸗Baum / cap. 8.p,293, 


S. 30. Hertzog Ludewig / als der andere Bruder / 
ließ ebenfalls wie George unter andern doppelte Reichs⸗Tha⸗ 
ler ſchlagen. — | 
Tab.o. (N)79) 

* Bbb 2 wo 


r⸗ 


= (380) 


—— 


Worauff wir nichts befonders von feinem Heren Bruder 
finden auſſer daß Er ſich / wie fhon gemeldet/ Ducem Si 
lefix, Lig. Breg. & Goldbergenfem, einen Hertzog i 
Schleſien zu Liegnitz Brieg und Goldb nennet/ 
und fein beſonders Symbolum: Confilium Jehovz ftabit, 
Der Rath des HErrn beſtehet eriglich/_PRL 33 
vo Wie ingleihen des Muͤntzmeiſters oder Eyſenſchnei⸗ 
ders Namen / E.W. Der Autor der Perfonalien unſers 
Hergogs gedenckt deflen alfo : DasSymbolum: Conflium 
ſehovæ ftabit, haben Ihro Fuͤrſtliche Gnaden aus fonder- 


barem Ausfinnen eligiret/ und annehmlich adhibiret. 
- Confilium quia ftat, quia perpes ftabit Jhove; 
Confilium ergo meum Rettor Jova regat. 


Weil GOttes Rath beftcht / weil fein Befehl zu 
oͤren / 
Regiere / mein GOTT / mein Thun gu deinen 
Ä Ehren. 








Es wuften fihdiefegSymboli die Fuͤrſtlichen Lobredner wohl 
zu bedfenen / und damit die betrübten Unterthanen mercklich 
auffzurichten z. E. Davidvon Schweinig Fuͤrſtlich⸗Liegnitzi⸗ 
her Rath und Landes Hauptmann in feiner Urna aurea_, 
Cinerum Optimi Ludovici , wie er die Parentation nennete / 
fuͤhrete —— alſo redende an: Es ſchreyen Ihro Fuͤrſt⸗ 
liche Gnaden der Selige Herr / uns mit verſchloſſcnem Mun⸗ 
de / aus der Grufft fein Fuͤrſtlich Symbolum zurüde zu: 
Conſilium Jehovæ ſtabit & ita factum eſt ita benefactum eſt. 
Wie es im Rath der Wächter des Groſſen GOttes beſchloſ⸗ 
fen worden ; alſo iſt es geſchehen / alſo iſt es wohl geſchehen 
M. Chriftian Primke troͤſtete in ſeinem Aſylo Lignicenfi die 
Auditores alſo: Sed quidCordaintenfoqueftu fruftra rum- 
pimus ? flat Confilium Jehovz , fetit‘, ſtabit ur was 
RN etru⸗ 


“ (381) 3 
7— ae wir ung — end? ve Si dee Herrn beſte⸗ 
at beſtanden u 
— zu. Die fer —* beſondere Luft an den 








Oval Muͤntzen; dahe an folder fo wohl von Gold und. 
Silber unter hledliche findet / die er vielleicht aug Feiner ans 
DEE jemadenlaffen / als feine Sürftlihe Sreygebig- 


amit zu zelaen ; wie denn von Ihm geruͤhmet wird: 
J bt MGenerohfches @emüthe nihil fordidi an ſich 
genommen / fondern juvare & prodefle vor ein ei- 


gentliches Stuͤcke der Fürftlihen Hoheit gleich- 
mäßig ſeyn und der Sonnen ich beythäfig ma⸗ 

chen wollen / qui preces non expectat ut exo- 

siatur ‚ fed illico fulget & ab omnibus falutatur. 

Alser Schüsen-Köntg zu Lieanig ward 1661, verehrete er 
an die Königs - Kette der fo genanten Schuͤtzen⸗Bruͤder⸗ 

ſchafft eine folche fchöne groffe Oval Goldene Medaille, wor» 
auf aber doch nichts als fein Bruſt⸗Bildnis / Titul / Wap⸗ 
pen und Symbolum anzutreffen. Es hatten aber dieſe Muͤn⸗ 
tzen ein vortrefliches und ſchnitt J.B. den Stempel 
dazu /wichleraus zu ſehen. 


| Tab.o | 


Das mer kwuͤrdigſte iſt / daß zwey Genii den glelchfalls 
len Schild halten / welches zuſammen wir noch auff keinem 
Bieanig- Briegiſchem Nummo angetroffen; und denn daß 
Feine Jahrzahl vorhanden ; damit ſolche Medaillen um defto 
beſſer ben feder Gelegenheit haben fönnen verſchencket wer⸗ 


den. 
— Bbb 3 5. 3% 












8.32. Annorsg.gleng Her 
lee: Seine Begrabnig-Mingent 
unterſchledener Gröffe / und die wir geſehen 
ſchon nicht (0 ſchwer / und die andere eines Slebz 


hers / jeboch behde von feinem Silber / die Umſchri t abe 


J 9 


Und Wappen ſind elnerlen / und fa/tie fie Im au vorka men 


Tab. ı1. N 


Auf der erften Seite ſiehet man das gange Fuͤrſtliche Maps 
pen /und denZitul : Ludovicus Dux Silefie Lignicenfis 
Breg. & Gold. Auf der andern um den Rand; Confilium 
Jehoveftabit. Mitten Natus A. 1616. d. 19. Ap. Denatus A, 
1663.d. 24, Nov, Etat. 47. Hebd. 31. Ludwig Hertzog in 
Schleſien zu Liegnitz / Brieg und Goldberg ward 
gebohren An. 1616, d. 19. April. ftarb An. 1663,d, 
24. Novemb. feines Alters 47. Jahr 31. Wochen, 
Merl wir weiter hin Feine Müngen von diefen Hn. Herren 
mehr antreffen /worauff daß gange Fuͤrſtliche Wappen mie 
den Heimen zu fehen iſt / ſo bemercken wir. insgemein von 
allen denen / die big anbero von diefen Herren angefühtee 
worden/ unddasgange Wappen gehabt: daß allemal auff 
dem mittelften Helme In der goldenen Runde/umden Adler 
den diefer Herren Müngen gang vorſtellen / da ſolchen doch 
Fridericus I. nur halb feßet) nicht nur ein doppelter Pfaus 
en⸗Schwantz / wieauf Friderici II, Reichs⸗Thaler / fündern 
- einen vierfachen / und damit wir bey unferer obigen Mek 
nun bieiben / eine groffe Menge Pfau⸗Federn angetroffen 
werden. Fr N. 


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Bon diefem Hergoge IE nad zu bemercken / dag er ſich 
vermaͤhlet gehabt mit Anna Sophia / Johann Als 
brechts des Andern / Hertzogs zu Mecklenburg⸗ Guͤſtrou 
und Eleonoren Marien / Geb. Fuͤrſtin von Anhalt Toch⸗ 
ter / mit welder er nur einen Sohn gezeuget / welcher ges 
bohren 1651. den 5. Nov.und Chriftian Albert genennet wor⸗ 
den/ der aber auch bald wieder ausder Melt gleng 1652. den 
20. Januar. Sonſt war unſer Ludovicus ebenfalls ein Mit 
glied der Fruchtbringenden Geſellſchafft / harte das Kraut 
Roͤthe mit ihrer Wurtzel / mit dem Bey Worte: Inner⸗ 
lichen Wunden / und den Namen / Der Seilſame. Er 
erlangte folgende Grab⸗Schrifft: J 
Heic ſitus eſt 
LVDOVICuS. 
Ligio-Bregenfium 
Profäpie Piaftee Princeps 
Ovem 
Sileſiæ Incole Columen Firmiffimum 
Subditi Afylum tutifimum 
Egentes Sydus beneficum 
Maxumi, Medioxumi 
Germani Candoris Delicium 
Boni omnes y * 
OPTIMUM | 
Sande vererantur 
In Conjugio 
Cutn illuſtriſſ. Princip. Dna, 
ANNA SOPHIA 
| Princip. Megapolitana 
 Ehrifianum dlbertum ıntra Dies 74. vidit 
& maritale vinchlum per Ann, 14. M, 6. d. 6. 





Pie 





11€: DL EN 
-Pie Continuavit r J Er 
Populoexoptaus 






Rest BEST Are BER) fi: | 
die 19. April 1616. Brege | 


200000. Lignitüd.24.Novembr. Ann.16. 
| -Annor. 47. M. I Ds. 


_Mortuus, ut vere vivere & usque queat. 
Delicium Patrie Ludovicum Fama coronat 
Ludovicum in Ceelis gaudia certa beant. 


53. Nunmehro war Hertzog Chriſtian de dritte 
und juͤngſte Bruder noch übrig / als ein Erbe aller dreyen 
Fuͤrſtenthuͤmer. Dieſer / wie er mit feinen Herren Bruͤ⸗ 
dern nicht nur ins Gemein) fondern auch a parte ſchon von 
Anno 1659. und 1060. einfache Drey⸗ und Funffzehn⸗Kreutzer 
praͤgen laſſen / ſo ſahe man auch von Ihm unter andern Anno 
1666. item 1671. Reichs⸗Thaler / die wie von gutem Schrot 
und Korn /alfo auch von ungemeinem fhönen Bepräge was 
ren. Die erſte Seitezeiger fen Bruſt⸗Blld / worüber aber 
doch / wie bey feinen Brüdern / fen Fuͤrſten⸗Hut ſtehet. 
Der TZitul beiffet: Chriftianus D. G. Dux Sileſiæ Lignicenfis, 
Shriftian von Gottes &naden Hertzog in Schlefien 
zu £iegniß ; und die andere præſentiret ffatt des vierfeldi⸗ 
gen Wappens den Shleſiſchen Adler / der vorhin / alſo 
noch auff keinem Reichs⸗Thaler geffanden / uͤber welchem 
der Fuͤrſten⸗HÆut und der übrige Titul: Bregenfis & Wola- 
vienfis , Brieg und Wohlau / werfen Raifon ſchon oben 
angeführet worden. * | 


Tab. 1, | (N)(9) ; 4 













ELBE 










Bon unfrem. ge hat HerrLuce Le. p.ano. ivo 
angemerdet : daß er unter andern die Sechs⸗Kreutzerſtuͤcke 
oder Doppel⸗Duͤdg 


üdgen Fan 12. auf einen Schtefifhen und 






15. aufeinen Reichs Thaler gehen / ſchlagen laſſen. Dodge 
Kap les nicht 1666. fondern das Jahr vorhero / wie Die 
Muntzen felber zeigen / und fheinetes/ als ob fernerhin ders 


ley Sorten von diefem Hergoge nicht mehr ans Licht kommen / 
Bein wir feinen mehr aͤls von gedachtem 16065ſten Jahre gea 
ehen. | er ar Rh 
Dieſer Herr war fehr eifrig in feiner Reformirten Re- 
ligion, ſo gar / daß er auch par force dag jenige denen Evan⸗ 
gelifihen zumuchete/ was diefe doch Gewiſſens halben nicht 
wohl zulaſſen konten. Soldesbeweifet unter andern haupt⸗ 
fachlich die Aufdringung Seinrich Schmettaues / des Her⸗ 
zogs Obriſten Hoff⸗Predigers / welchen er mit Gewalt zum 
Superintendenten des Liegnitz⸗ und Wohlauiſchen Fuͤrſten⸗ 
thuͤms / aller dargegen gebuͤhrlichen Einwendungen unge⸗ 
achtet / haben wolte/da dieſer bißher nur Adminiſtrator der 
Superintendentggewefen. Dabey denn wie der Herr Luce, 
der die gantze Sache zwar umſtaͤndlich / aber auch ſehr paflio- 
niet / wie ein jeder Bernünfftiger felbft urtheilen Pan / vor⸗ 
trägt/1.c. p.528. und fernerhin wohl zu merden / daß denen 
 Evangelifhen Unterthanen des Fuͤrſtenthums Liegnitz nie⸗ 
malen in den Sin kommen / denen Hertzogen das Recht ei⸗ 
nen Superintendenten zu ſetzen diſputirlic gu machen. Es 
fiel ihnen aber allzu bekuͤmmert / einen ſolchen Mann vor ei⸗ 
hen Superintendenten zu halten / der ſich offentlich zu der Re- 
formirtenReligion befahte. So glengen fie auch ſolche We⸗ 
ge die ihnen garnicht uͤbel koñten gedeutet werden / von wel⸗ 
chen aber Herr Luce nichts gedencket. Denn als nach dem 
Tode des Hochverdienten und ſehr beruͤhmtenSuperintenden 
tens Caſpar Keßlers gedachter Schmettau von Hertzog Lud⸗ 
wigen mit deſſen — beehret are. 
| | ec hi wolte/ 


wolte/ funden ſich die Aufrichtigen EvangelifenKint 
thanenmit folgender Suppliqueunterthänig ein. > 


Durchlauchter / Hochgebohrner Fuͤrſt/ | 
| Gnaͤdiger Sürft und Hart, 


Urer Dt, Gnaden verwuͤntſchen zu Dero von 
GOtt verllehenen Fuͤrſtlichen Erb-Succeflion wir Arme 
treue Landes-Vafallen alles gefegnete / Hoch⸗Fuͤrſtliche ſtets 
Profperirende Seel- und Leibes Wohlergehn / und Fönnen 
aus hoͤchſt⸗anſtoſſender Chriftliher Gewiſſens⸗ Noth nicht 
umgehen / Eure Fuͤrſtliche Gnaden mit diefem demuͤtigen Sup- 
ag treu⸗ unterthäntgft zu Elagen / und borzutragen/ 
elchet geftalt nach Abfterben des Liegnigffchen Superinten- 
denten( Titul) Herrn CafparisKefeler:i die Adminiftration> 
foihes erledigten Hohen Kirchen - Amtes ( Titul)_ Herrn 
Heinrich Schmettauen / Fuͤrſtlich Liegnisifihen Hoff- Pre 
digern / unangefehen aller Derter / fo Geiſt- als Weltlich / 
fo. Ihrifft- als mündlich darwider eingefommen / und um 
Enderung ſolches Propofiti unterthaͤnigſten / gehorſam / 
deh⸗ und wehmuͤthig angehalten: dennoch uͤber alles Glau⸗ 
ben und Vermuthen anvertrauet / auch deſſen Perſon dem 
Ehrwuͤrdigen Minifterio præſentiret / und vorgeſtellet wor⸗ 
den. Wenn deñ durch itztgedachten Herrn Schmettau / als 
offentlich Reformirten Lehrer und Prediger / die in hieſigem 
Fuͤrſtenthum durch des Hoͤchſten GOttes vaͤterliche Barm⸗ 
hertzigkeit / und der Chriſtlichen Hohen Landes⸗Fuͤrſtlichen 
Obrigkeit / Hoͤchſt⸗Vaͤterliche Fuͤrſtliche Wache ſeyn / lan⸗ 
ae Zeitund Jahre ruhig gebliebene / und bis dato noch be⸗ 
indliche / der ungeanderten Augſpurgiſchen Confeſſion 
eygethane Evangeliſche Lutheriſche Kirch⸗-Gemeine übel 
verſehen / und von ſolchem ihrem Reformirten Haupte an⸗ 
ders nichts als allerhand Landes⸗Kirchen⸗ und Gewiſſens⸗ 
Widerwärtigfeiten ſich zu. getröften / und zu verſehen arte 
9 









Me) 387 (8 | 
Fan; maßen foldes der-flare Buchffaben in InftrumentoPacıs 
nicht unklar bezeugen thut / auch der ſelbten die aamenbedrängs 
ten&hrifteninder Nachbarſchafft ein gut Theil fchonerfahren 
müflen/ und bey fotbaner der Saden Bewandnis ihres 
Reformirten Superintendenten =» Berwalters halben / die 
aange Kirche biefigen Fuͤrſtenthums bey deme body-importir- 
lihen Gegentheile in Beratung und nur geringes Anfehen 
‚allbereit gerathen und gediehen / weßwegen hoͤchlich zu bes 
forgen/ daß aus diefem Anfange und Urfprunge Fünfftig 
höhere / und gröffere Incommoditäten dern armen bedraͤng⸗ 
ten Lande / und derofelbten Evangelifhen Inwohnern gar 
fette zu Haͤnden ſtoſſen doͤrfften; Als haben Euer Fuͤrſtliche 
Gnaden unterthaͤnigſt / gehorſam / weh⸗ und demuͤthig wir 
zu bitten / Sie geruhen Deroarme treue Unterthanen bey 
ihrer Chriſtlichen Gewiſſens⸗Freyheit nohmalen / wie vor⸗ 
hin / Landes⸗Vaͤterlichen gnadigft zu ſchuͤtzen und unfere 
Kirchen ſo wohl auffm Rande/als InStädten) binwiederum 
mit einem Superintendenten der ungeanderten Augſpur⸗ 
giſchen Confeffion In Gnaden zu verſorgen. Wie nunfold 
hohes Werd zur Ehre GOttes und unferer Kirchen Beſten 
gar gewißlich ausfhlagen wird: Alfo wollen auch wirdiefe 
unsin Genaden gezweigete Bitte / und Landes⸗Fuͤrſtliche 
Groſſe Wohlthaten mit ſchuldig unterebänfgftem Dancke / 
gehorſamlich anzunehmen mit darſetzung Leibes und Lebens / 
Guttes und Blutes / alle unſere Lebens⸗ Tage um Ew. 
Fuͤrſtl. Gnaden ſchuldigſt und willigſt nicht alleine zu erwie⸗ 
dern wiſſen / ſondern auch mit unſeren armen Unterthanen / 
und dieſelbten mit ihren Weibern / Kindern / und Kindes⸗ 
Kindern wollen auf unſern Knien liegende / den Hoͤchſten 
GHOTTund Herren im Himmel hertzinniglich ancuffen/ 
daß Er Eure Fuͤrſtliche Gnaͤden zu ſaint Dero gantzem Hoch⸗ 
Fuͤrſtlichen Hauſe / reichlich belohnen / Eure Fuͤrſtliche Gna⸗ 
den bey langem Leben / beſtaͤndiger Geſundheit / Gluͤckſeliger 
Regierung / Ausbreitung des Hochwehrteſten Piaftzifchen 
| Ccc 2 Stam⸗ 





BR 0. 
wuͤnſchenden Hoch ⸗F rich jen Conte nten 
digſt viel lange Zeit und Jahre erhalten und be 


Euer Fuͤrſtl. Genaden ae be iR Ra 
a Ag D \eige , De h Unterthänigft- treue Sun 
an Gehorſame Landes» Bafallen, 


N a, aut} NE H u; Bi EINER 
Slleſem allen ungeachtet blieb Schmettauen doch. Die ein; 
mal zugedachte Adminiftration. Als nun HerßogChriftian, 
die Regterung überfam/ fülte und mufte Schmettau voͤl⸗ 
iger Superintendens feyn. Friedrich von Schellendorff / 
ſbo ſich unter andern wider dieſes Zumuthen und wider das 
unlaͤngſt in unſer Fuͤrſtenthum Neu eingefuͤhrtes Kirchen⸗ 
und Schul ⸗Regiment fegte / wurde erſt auf das Schloß / 
‚denn Indagordinaire Stadt-Gefängnis zu Llegnitz undvon 
dannen wiederum in beſagtes Schloß armara manu gebracht 
‚endlich vondannenwfederumab / und hingegen nadı Brieg- 
ben hellem Tage durch die Stadt Breßlauabermalenmit ge; 
waͤpneter Hand/ nicht ohne mercklichen Schimpff feiner Pers 
ſon gefuͤhrẽt / und alldorten mit ſolchem Rigoreincarceriret 
gehalten / daß auch niemanden eintziger Aditus zu ihme ge⸗ 
laſſen / und alſo alle Defenſionis Jura benommen worden. 
Sierauf erhlelt dieſer von Schellendorff einen Kayſerlichen 
-Salvum Conductum, und kam nach weitlaͤufftiger Unterſu⸗ 
hung der Sache endlich nachfolgendes Decret von Hofe. 


Leopold. 











———— * 
“ZIPR Kar Fi 


Gochwuͤrdiger. Uns iſt gehorſamſt referiret worden/ 

was Uns Deine Andacht und Ihren vom zten Decembris 
Kanaft abgewichenen 166sften Jahres auf eingerichte Be⸗ 
(werde Der Liegnigifhen Land- Stände / wegen des un⸗ 
länaft felbiger Orten neu⸗eingeſetzten / der alſo genahten Re- 







Ken ———— 
hgethanen Superinrendentens Heinti⸗ 
den Schmettauen/gehorfan ſt gutachtlich berichte 
Sleich wie nun Deine Andacht und Ihr hleran gar wohl 
gethan; Wir auch die / von Ihnen angeführten Motiven 
zu Wieder-abfehaffung ermeldteng Superintendentens 
erheblich und wichtig zu ſeyn befinden; Ling aber.daben gnd- 
bigf nitverfehen/ daß des Hersogen Chriſtians zur Lies 
aniß Kiebden/ folhe dem Statui Publico und allgemeinen Kurs 
heſtande zuwiderlauffende Neuerung / wordurdgar leicht 


amt ausgehenden Gefährlig 



















| ahrligfeiten Anlaß gegeben werden 
Fönte/vorgehenzu laffen/ intentioniretfeynfolle. 
Als befehlen wir Deiner Andacht/und Euch hiemit gnaͤ⸗ 
digſt / daß nach beweglichfter Reprefentirung derer hierbey 
miteinlauffender Circumftantien / und darob befürglichen 
. Tumultus publiei Sie von Amts wegen / gedachtes Hero: 
gen Liebden dahin ı nahdrudlihen erinnern / womit alle 
derley Neuerungen ganglih unterbleiben/ aud in Pundto 
Religionis ejusque Minifterü, alfesinvorigem Stande / wie 
es ante Publicationem deren obangezogenen Patenten gewe⸗ 
‚fen / unveränderlich gelaffen werde. Allermaſſen deine An⸗ 
dacht und Ihr /deme wohl zu thun / auch uns den Erfolg 
foͤrderſamſt zu berichten willen werden. Wir verbleiben 
beynebſt deroſelben / und Euch mit Kaͤyſerl. und Königlichen 
Gnaden wohl gewogen. Gegeben / in unſer Stadt Wien/den 


3. Monate-Tag Januarü, 1066. 


"An dasHohst. Königl. Dber- Amt | 1 
| pf. 18. Jan, 1666, 


Hilerauf muſte Schmettan fort / und ihme wurdenaus 
„der Lands Calſa oos Fl. mit auf den Weg gegeben. 

Uſſer Hertzog folgte feinen Herren Brüdern 1672, in die 

Ewigfeitnad. Ben femem Begraͤhniß fühe man aberma⸗ 

len / wie ben der EEG Medaillen. Diefe —— 

gie Wiege 


—, A | 
wiederum / wie die vorigen unterfchledener Bröffe/ und be: 
‚finden wir / daß man in die ſemn / allen dreyen Hertzogen 

ley Ehre anthun wolllen. 








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ER SE TEL RR a R 

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vi u gr: . — 

0 

—— —77 1 
1— * 44 


Auf der einen Seite zeiget ſich des Hertzogs Bruſt⸗Bild 
und Symbolum: Conſtanter & fincere. Beftändigund 
aufrichkig. Auf der andern um den Rand / Chriftianus 
D. G. Dux Sil. Lig. Breg, Wol. Mitten : Natus Olav. A,C. 
MDC XIX. XIX. April. DenatusLignici A.C.MDCLXXI, 
XXIX Febr. Chriſtian von GOttes Gnaden Her⸗ 

zog in Schleſien zu Liegnitz / Brieg und Wohlau / ge: 
bohren zu Olau / 1618.d.19, April. geſtorben zu Lieg⸗ 
nitz An 1672. d. 28. Febr. ns 69 

Wir müffen hlerbey nothwendig bemercken weldes fo 
wohl Herr Luc&L. c. p. 1340. als auch der. Herr Scholiaftes 
Silefiogr. Henel.Ren. cap.8. p.25ı. bey Anführungdiefer Me- 
daille unterfaffen ; dag nemlid ein groffer Irrthum in der 
Auffſchrifft beaangen worden: allermaffender Hertzog nicht / 

wie hier vorgegeben wird zu Olau / ſondern zu Brieg auff 
die Welt kommen. Ein Vornehmer Mann klagte bald uͤ⸗ 
ber dieſe Faute, weil ſie anderen Muͤntzen præjudiciren und 
Fides Nummaria dadurch koͤnne verkleinert werden. Es 
wider ſpricht aber diefem Irrthum nicht nur die notoriſche 
Warheit ſondern auch die ſchoͤne Grab⸗Schrifft dieſes Her: 
zogs ſelber / welche wir/weil fie oblge Autores da fie doch der 
andern Hertzoge zum theil angefuͤhret ausgelaſſen / um deſto 
lieber herſetzn. Mu u a 
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IF} Kurz, 





D.Oo.MS. 


RN — Divine ; 


Origin 
‚Anıma 
De Bra ei 
Bi) Mortalitatis. 
Heic pofuit 
Serenifl. u 
Princep 
D CHRIS” A N U s 
Daux. Silef. Lignic. 
Breg. Wolav. 
e Piaftea Stirpe 
Natus Brege. 

A. C. MDCXIIX 
IX.April 
Denatus Lignicl 
MDCLXXU 

XXVIN Febr. 
Princeps Pius 
&inchutus: 

Pater Patriz, 
cujus merita 


. Subditorum potius en 


. Pe&toribus & 

‚Silefe Memoria, 
Quam hac tumbâ 
perennant. 





Ya 


— Ann 9 
eer das Gewach 18. 
Wert : vonSſchoͤne und Tui tam 
Beliebige. Befiche George Neumarcks Neu⸗Sproſſen⸗ 
den Teutſchen Palm-Baum/cap.8.p.29. 
Diefer dreyer Brüder verlaflene Fürftentbümer 
befam des letzteren Hertzogs Chriftianieiniger Sohn 
GeorgiusW ilhelmus , der wegen feines ungemeinen 
Derftandes/ vondem Kaͤyſer / vor der in Geleßen 
verordneten Zeit / der Minderjährigfeit entzogen / 
und der Regierung fähig erkläret worden. . Unter 
ihm wurden vorher / nur im Namen feiner Fuͤrſten⸗ 
thuͤmer obne Beyſetzung feines Namens im 1673. 
Jahre / etliche Silber⸗Muͤntzen verfertiget / um fein 
ererbtes Muͤntz⸗Recht defto leichter zu behaupten 5 
bald aber hierauf ließ er / als ein regierender Her: 
309 unter feinem Namen Drey⸗ Sechs⸗ und Funff⸗ 
zehn» Kreußer auch Reichs: Thaler und Ducaten 
rägen. | 
p — 34 Louyſe als Hertzogliche Frau Mutter verwal⸗ 
tete die Vormundſchafft dieſes vortreflichen Princen, und 
lleß im folgenden 1673. Fahr vornemlich Drey⸗ und Sechs⸗ 
Kreutzer ſchlagen. Auf derer erſten Seite der Schleſiſche 
Adler mit einem Fuͤrſten⸗Hute bedeckt ſtehet / nebſt der Um⸗ 
ſchrifft: Moneta nova argentea Duc. Sil. Neue Silber⸗ 
Muͤntze des Hertzogs in Schleſien. 


Tab. I. (N)@ı) 


Auf der andern fichee man das halbe Fuͤrſtliche Bapyen J 














Die andere,aber das gantze Fuͤrſtliche Lieanig- Brieg⸗ und 
Anhaltiſche Wappen in zwey unterſchiedenen Schilden / wel 
che ein Fuͤrſten⸗Hut bedeckt mit der Johtzah 1674. und Um⸗ 
ſchrifft: Nata Princeps Anhaltina CO.Mitiſſa Aſcaniæ: DOmi- 
na SERveſtæ & BERnburgi TUTEI® Gubernatrix. ‚Louy- 
fe von GOttes Genaden / Herkogin in Schlefien: 
zu Liegniß / Drieg und Wohlau gebohrne Fuͤrſtin 
von Anhalt Graͤfin zu Afcanien/ Frau zu Zerbſt und 
Bernburg Obriſte Vormuͤndin. 8 

. Diele. Hertzogin war eine Tochter Johann Caſimir 

ürften zu Anhalt und Agnes gebohrner Land-Gräfin von 

eſſen⸗Caſſel / gebohren den z. Febr. 1631. ward unſrem Her⸗ 
zoge vermaͤhlet Anno 1648. den 14. 24. Novembr. Sie ge: 
bahr 4. Zürftliche Kinder / und baueredas ſchoͤne und koſtba⸗ 
re Sürfkliche Begräbnis allbier zu Liegnig bey der St. Johan⸗ 
nis Kirche Anno 1677. weldes Herr Lucæ L. c. p. 1202. fegg. 
nur Halb beſchrichen nu guit dad enge geſccett was —— | 


—2 







wieder ——— in Ato 


fterbenen 13 et ere 


iR, Die D — 
— Püsque M 9 — 
Donate Piaftex Schü —J 
Quæ Anno ÆR CIR DCCLXXV. 
‚Cum Piafto Cæpt re R 
Ga XXIV. Monarchas Pluresque PP. 
Silefie CXXIH. Duces 
ccleſiæ VI. Archi & Epifcopos 
Septentrioni | 
a —— Literas Regiminis Rationem 
Temple; Scholas, Urbes , Arces , Moenia _ 
MiUREE PP. Pios, Probos , Santos, Fortes, 
Clementes, Liberales , dedit 
Germaniam a tarorum Inundatione 
Biberavit: 1... ourrde 
Sr net CHRISTIANO Op timo 0 ® 
en GEORGIO GUILIELMO 
u N ultimo Sed Meritis Primo Principe 
. * XXL ‚Novembr., A.C. M.DC. —— 
re STARS Manni ingenti Patrie 
Europe Cefarisqgue Luctu 
- Poft novem accurate Secula 





—— 


def 





Mundum Ar&dtoum pro Mae 
Habentibus | | 
Nullis ergo — a 
Nih Mortalium Obi | 
vel ‚Ingratitudo 
Saxis citius obmutefceret. 


| Als Lonyfe farb wardihr au elbſt ei mes dr ehren 
folgende Grab⸗Schrifft gemacht: " r ? gie 
Die ‚Durhlaurigfte Herhogin 
0 Bra fe 
Gebohren zu Sefau am 16.26 Hornung im Jahr 1631 
ans dem Ehuw und Fürftlichen — 


— * REN Stam̃ / 
DIR 2 u. Ber: 







Dermählet d dem aus. gleich 7 ‚item 


C HR 
Zu meh 
Eine 





Be r ande — 
er * uſet / 


wad A om En Be Pi im Ü 
1672 er 
2 a A 949 
Liegnitz / Brieg und Wohlau 
Preißwuͤrdigſte Regentin 
„Mutter und Erzieherin des Lehten und 
Bing, Voſtſchen Fuͤrſten. 


Eines der Mutter an — und Tugend gleichenden 
ſonſt eienechen Tochter 


Ihrer beyder der Ru zeitig entzogenen 
Bender und Schweſter 
Stiffterin dieſes Pioftifhen Grab : Mahls 
„ entfeeiet den 25 April im Jahr 1680: 
befahl die verweßliche Wohnung ihrer Sele 
Mm I disjem von ihe verordnetem Kaufe zu bewahren 
mit Bitte an die Nachwelt | 
daß das Verweſete | 
bis zur Wiederkunfft des ſchoͤnen Geiſtes 
ungehindert ruhen moͤge. he 


Annoı6yA. und alſo in eben dieſem Jahr ſahe man auch 
wuͤrcklich ſilberne Muͤntzen / / die unter des Hertzogs F 







erſte Seite Dr: efe 1- 
ftuf®: Georg, Sr 
Sttlien RUE u — 
er / als des Muͤr hneſters Namen und 
cenf, Br Dregenf.& Wolt, 16 1674 
J Anno 1675. trat Georg. Wilhelm nach erlang⸗ 
ter Kaͤyſer —* her Difpenfation feine Reglerung an / und ließ 
bierauff / Drey⸗ Sechs ⸗ und Zunffzebn-Rreußer role in 
gleichen Seide. &haler und Dircaten prägen. Man obfer- 
viret auf allen gleichen Schlag und Schrift / welche 
auch mit ſeines Herrn Vaters gang überein kommen/ 
nur befinden wir / daß er auf den Reichsthalern wieder auf 
die Bruft des Adlers über die Binde ein Ereutzlein fegen lafı 
ſen / welches auf feines Heren Baters Reihs-Thalern nicht 
anzutreffen/ m daß als etwas beſonders die getheilte Jahr⸗ 
ER auf. dem Rande/ ——— des 
ers ſtehet. 


Tab. 1. 


—— aber auch ABS, ſp ut Achtungan auf 
‚verfeg e oder verkehrete — und auf den 
Muͤntzen geben / einig 9— auff ihre Mühle. gleſſen moͤ⸗ 
en / und nichts tert en/ was uns nur beſonders von un⸗ 
en Muͤ ngen vorgekommen; ſo bemercken bb dagunter 
Andernauh Blertels-Ducaten von dieſem Hertzoge gepräs 
‚get worden / die zwar mit denen gargen alles gemein haben / 
“auf welchen aber doch die Jahrzahl und zwar die 5 verkehrt 


Hehe: 
To IT (N)(84) 
Sb; 

















Sol» 





Hin Ware Jemalen eh 
worden / ſo geſchahe es isund. Und ſind derer fünffe bekañt 
‚die alle von feinem Silber find/ die größte wieget faſt 3. Loth / 
und hataufder einen Seite des hochſeligen Hertzogs gehar⸗ 
niſchtes Bruſt⸗Bildnis und Titul: Georg. Wilhelm, D.G. 
DuxSilefi Lig. Bregenfis& & Wolavienfis, 


kan aa 





Auff dem Revers lleſet man nachfolgende Schrift :, Piafti 
ETNARCHE POLONIZE ULTIM9 NEPOS. Pringeps 
XV vix Annos. Natus fed tamen Majorennis poft Noni- 
meftre Ducatuum , ra Die XXI. Novemb. A: 
M DC LXXV. Sibi. Regie Familie novemque feculo- 
rum , Senio. Fatälem Figit. Terminum Ambigente Si- 
lefa Num. Piafti. Natalibus Plus Gratixe GEORGII 
'GUILIELMI Fato Plus Lachrymarum Debeat, 
George Wilhelm von GOttes Gnaden / Hertzog in 
Schlefien/ zu Liegnitz Brieg und Wohlau Piafti 
des Fürften in Pohlen letzter Prince ,. ein Füurſt / der 
kaum 15. Jahr alt/ und dennoch vormundiſch er⸗ 
klaͤret morden /fegte nad) Neun monatlicher Be⸗ 
herrſchung der Fuͤrſtenthuͤmer d.21, Nov, Ao, 1675, 
fich / dem Königlichen Haufe und dem Alterthum 

| Rn Rn RR von 




































DIE 
SIBI 


ANIMAM. 
| D1®.29.ster# MB 
| ACCHRPTAM 







660-|1 


 ETNARCHAP 
ULTIMUS NE 

f **" AIORE 
PosiN 


XXILNOVEMB- AMDCLXXV. 
BEGI&.FAMILIA 
‚SECULORUMSENIO. 








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4 | , felt / { eg. 8 Piafti uch 
jeorgüi Wilhelmi Tode mehr Ihr: 
DEE ik Knkei S 
enfalls Des Der0ge, doch biel verandertes Bild⸗ 
Har 6] Pu welchem der Herasg den rech⸗ 
Arm an die Seite lüger mit dem vorigen Titul: 







BERISE 


* 
8* 


R | 
— Pr \ 
* 
— 
7 N 1 J 





Nur dag man hier nicht Creutzlein / wie vor / fondern 
Punda antrifft. BULSUSE SU BHO BRENS SUNG. > 
Auf der andern Seite ftehet ein mit dem Fuͤrſtlichen 
Kappen aeziertes Blumen: Gefäfle / In welchem eine bluͤ⸗ 
hende Aloe,derer Blumen theils nod nicht auffgeblühee 
find/ zum theil aber atbereits ihre Blatter herunter fallen 
laſſen / mit der Devife: Dum florui morior. Ich ver: 
welcke oder fterbe/ indem ich blühe. Worauf vielleicht 
der von Lobenftein gefehen wen er ſich Inder Lob⸗Schrifft 
dies Hertzogs alfo vernehmen läft : Er / der Hertzog / 
ift verdorret wie die Aloe-Staude/ welche nad) 
Herfürbringung fo viel koͤſtlicher Blumen / alſo bald 
Safft und Leben verliere. _ u. 
Die dritte iſt einiger maffen Oval und einlöthig/ auf 
. Welcher wieder das Bildnis / fo dem atıff der andern faft 
Em iſt auffer dag man nur die Hand an dem Arme nicht 
ſiehet. Der Titul IE einerley. Auff dem Revers aber 
ſtehet: 
Tab, 







F * 21. N 
Sileſia reddidit. Di r erbte, ' 
ſtiſchen Haufe /A nd der 8 
der es alfo haben wolte / feine S ‚29, 
Septemb. 1660, empfangen are Aniede, d.21, Nor 
1675. worüber Schlefien viel Thränen vergoß. 
Auff diefen dreyen iſt uͤberall der Name des | 

enfhneidersS.K. 


Deo. ia da 





| Die Vierdte ræſentiret das Bruſt⸗ Bildnis des. Hertzogs 
wie die erſte / ne daß das Geſichte fihaufdie Seite BE 
und alſon nur die Helffte geſehen wird. 





Die Schrifft enken — wie Sr der — * Da 
‚Die Fuͤnffte hat des Hertzogs Bruſt⸗Bild und Een 

wie die vierdte / der, Revers aber diefe. © Schrifft: Pia er 

‘Regie Familie ultimus virtute : inter Primos 


man 'D. XXIX. Septembr. MDC —— 







— — — — — 


ita Jubeı iD. XXL Nov; MDCLXXV. illa- 
chrymanteSilefiareddidit, Nabe ut. 


4 — 









f wet } | 

» ' Fu — — 

—* N | 
5 


Auſſer diefen Fuͤnff angeführten muͤſſen noch andere 
wie wohlnur am Gewicht unterſchledene Medaillen feyn ver⸗ 
fertiget worden; den die Nachricht die uns der Herr Schles 
gel von denen jenigen giebt / die in dem Hoch⸗Fuͤrſtlichen Ca⸗ 
binet zu —3 angetroffen werden/ Eommen an dem Ge⸗ 
wicht mie den unfrigen nicht accurat überein. Was _aber 
diejenigen anbetrifft / auff welchen die Schrift ſich alfo an- 
fängt: Piafti & Marchiæ Poloniæ ultimus Prepos &c. ſo has 
ben fie wohl ihren Urſprung mehr gewinfüchtigen und unver 
ftändigen Kippern und Wippern/alsder Fuͤrſtlichen Regie⸗ 
rung zudanden ; denn wo und von wem wird-Polonia eine 
Marchia genennet? und was ſoll Prepos heiffen ? 

Stattder weitläufftigen Grab⸗Schrifft dieſes Hertzogs 
die ohnedem ſo wohl bey Herrn Luce als in der Sileſiogr. 
Henel. Renovata anzutreffen/ fegen wir diefe her: 


 £7 7 Eageie Subdin! 
Hic fitus eft, in quo Veftra Salus ſita fuit 
Celfifl. Dux Silefie Lignic. Brig. Wolav. 
Georgius Guilielmus | 
Piaftex Familie Optimus Princeps 
>,  ultimus Ordine , Primus Virtute. 
Be’ Eee In 


— le) 
In hoc Natura cum Virtute-contulit omnes 
ut orbandam Piafti Stirpem Orbimonftrare 
in Compendio. FRI: 
Ver ejus Pueritiæ maturuit in Autumno Prudentie; 
NatusinLibra, Juſtitiæ fibi ſumſit Inſignia 
Quibus Lunam Imperiorum addidit Clementiam 
ſic ante Annos fe probans Majorennem 
Divino Imperatoris Auguftiffimi Leopoldi J Judicio 
ſuas Anno XIV Provincias regendas ſuſcepit. 
Sed quam breve Confiniumvitz & fati! 
Exfpiravit inter tot Civium Sufpiria 
A. M.DCLXXV. XXINor. 
Atat. A. XV.VIhebd.V.D. 
Heu! Quot in uno ſacturæ 
Lugete Subditi! 














| aan Mn | BET * 539 
Von der uͤhrigen Hertzoge It 
Secchleſien Munte. 
Caput I. 
Won der Muͤnſterberg Delß⸗ 
niſchen. 


Nchoabimus Laborem noftrum à NummisDucumMon- 
fterbergicorum. Horum primusexPiafteo ftemmate, 
progenitus eratBoleslausProcerus. Cujus poftremusNe- 

pos Johannes, Monfterbergicas Terras Sigifmundo, Ca- 
Lroli IV. filio, Bohemorum Regi relinquebat Anno 1429. 
Eas Anno 1462. Georgius Podibradius, Bohemorum Rex fi- 
liis Victorino & Henrico , tanquam feudum conferebat. 
Henrico accedebat Olsnenfis Ducatus , tanquam Vladislai, 
. Bohemorum Regis , ad quem transierat, beneficium. Id 
enim Vladislaus cum BohemicoPodibradienfi Territorio per 
Eee a muta- 





BR. 404.) ®_ 
murtabat.- caliquan TR. ao 
ex neutr Due 


a ER ih: a yobis. € 
prodiiffeMoneta, donec uterque Ducatus — 1505. } 
ditariojureadCarolum I pervenit.- 2E 


S.ı. Die uͤrſtenthuͤmer Münfterberg und Dei find 
is so. Qab ron a Pi /Im —— ne 


worden ; Einmal von h ner —9* \ 
MT: Die de e 













hl von den Deutſchem R 
der Erftenverflorben/ und wie Ihre Vorfahren auf einane 
der gefolget / duͤrffen wir hier eben nicht unterſuchen. 
wit DALE nicht einmal daran gedacht haben / wenn i 
auch von diefen einige Müngenvorhanden wären. Cine f 
Hertzog Bol konis zů ‚Ssweinig Domini. de V ’rftenb verch, 
wie er ſich auff feinem Inſiegel / fo er als Adminiftrator_. 
des Fuͤrſtenth jung Liegnig und: Tutor der Hinterlaffenen 
unmiündigen Kinder feines Herrn Bruders Henrici Obefi, 
welche waren Boleslaus Ill. Henricus VI. und Vladislaus de: 
brauchet / genennet hat; auf gedachten Inſiegel ffehet der 
Soc in Lebene- Gröfte / bat in der rechten Hand ein 
DR nd in der lincken ein Schild / worin der Schle⸗ 

7 N dler / mit der near und Lilien. - Liber-fenem 
Haupte liegenzwey Stängel Creutz⸗weis über einander / an 
deren einen zurrechten Hand ein Gebund Pfauen » Seder: 
an demanderen.aber / welchhes man zwar ſo gar eigen lich 
nüht ſehen kan / unſere Muͤntze aber klaͤrlich andeutet / Ach 
Korn⸗Ehren zu obſerviren; zu der rechten und lincken He Il 
ftehen zwey Thuͤrme / und auff jedem derfelbigen ein Blld 
‚eines Menſchens / derin ein Horn bläfet. Lim diefes alles 
Iie man: — Harn Primi: — er Dni Fi Writen- 
erch. In Regard feiner. verrichteten- Adminiftratur und 
Tutele ia ihn ‚Johannes, Mollerus { in ſeiner Hiftoria Ducum 
Lignicenfium lib. 2. p.' 68. unter die Hertzoge von Liegnitz ger 
zehlet / nennet ihn aber 89 damit es der. Lefer um | 
nn möge 






















” * (405) * ü 
ge / Ducem 'Svidnicenfem ', Filiorum Henrici Obefivex' 

Teftamento Tutorem & Ducatus Lignicenfis Adminiftra- 
torem. Unter andern lobt diefer Mollerus offt gedachten 
Hergogwegen feiner fidelen Adminiftratur und ſchreibt von 





(ion anti). Ra « LION: 
Agmina proin cogens; gravibus compeſcuit aufıs 
 Improba faftofı coepta Dolosque Ducis esonedi 
Haynoyiamque fimul cum Boleslavia adegit ad 
— pupillis reſtituiſſe ſüß. 
Und Henuelius ſagt: Pupillis præclare præfuit. Breslog.cap.V. 
p.9 edit. Franco: ern lan 
Mit was vor Recht Herr Luce dag Contrarium I. c. fc. 
parte 2. pag, 1277. ſo frey hin ſtatuiren fönnen / überlaffen wir. 
einem verftändigen Leſer zu beurcheilen. Doch geffehen wir 
gar gerne / daß es weder Mollerus noch Lucæ recht getroffen/ 
weil der Hergog zwar Buntzlau fuͤr ſich behalten / Haynau 
aber feinen Pupillen gegeben. Dieſes hatte mit Schckliſio 
gar verantwortlich koͤnnen vorgegeben werden. Denn die⸗ 
fer ſchreibt ausdruͤcklich: Conradus betrachtete fein Alter / 
und daß die Schleſier von den Pohlen einen Krieg zu erwar⸗ 
ten / derowegen vertrug er ſich mit Boleslao guͤtlich und 
gab ihm Buntzlau und Hayn wieder: das Buntzlauiſche be⸗ 
hielt Boleslaus oder Bolko vor ſich / und weil er gerne bauete / 
fuͤhrete er daſelbſt das Schloß Klitſchdorff / ſo hernach die 
Herren von Rechenberg uͤberkommen / ſchoͤn auf / und alſo 
iſt Buntzlau unter das Fuͤrſtenthum Sauer kommen; 
Hayn eignet er feinen Muͤmdlein zu / daſelbſt bauete er das 
Schloß Kutzen / Lib. i. cap.7. p.40. Vid. etiam Michov. apud 
Piſtor· Tom.Il.p. 16. welchem Schickfus gar billig gefolget / 
und faſt einerley Worte gebraucht. Diefe obige Meinung 
beftetiaen wir damit: weilnemlih Herzog: Boleslausinden 
Lehns Revers, den er mit ſamt feinenSöhnenWenceslao&Lu- 
dovico die Luciæ Anno N den — 
Jun Eee 3 is 


| 646) * 
lüsad Henel.Sil.ren.cap.9.pag.8aꝛ.ſtehet / gegeben‘ | 
aller Städte und Dörffer Meldung geſchihhe / Bunglau 
nicht / aber wohl Hayn genennet wird/der Hergoge Worte 
lauten/ ob wohl eben nicht in der Ordnung / alfo-: Submifi- 
mus ditioni Johannis Regis omnes Terras, Civitates noftras 
Legnicz videlicet cum Caftro ibidem, Goldberg, Haynau, 
cum caftro adjacente&c,. Linter den Schlöffern ſteheta * 
Chocenou. Im Gegentheil wird in Boleslai Hertzogen o⸗ 
der Herrn zu Fuͤrſtenberg und Schweinitz ſeinem der Stadt 
Bunslauunddes Schloſſes Klitſchdorff gedacht / aber nicht 
der Stadt Hann NB. von welcher hier die Rede iſt / fo in 

den alten Briefen/ und wie wir erft gehoͤret haben Haynou 
cum caftro heift ; daß alfo unfehlbar das Hayn In dieſes 
Boleslaı Briefe das fo genante Bolckenhayn bedeuten fol. 
Vid.Schickfuf.Lib.ıı.cap.27.pag.90. Ja Hertzog Boleslaus 
der Aelteſte von dtefenPupillen verfegte 1320, Goldberg und 
Hayn etlihen Bürgern zu Breßlau/ und alfo konte Ihm 
unmoͤglich Bolko Hayn genom̃en haben / Schickf. Lib. 2. p.42; 
Und es —— Lucæ vorhero ſelbſt zugeſtanden part. 1. 
P. 945. daß ſich Bolko nur das Buntzlauiſche Weichbild zuge: 
eignet / wie wohl auch auf eben dieſer Pagina, den wir weit⸗ 
laͤufftig mit bemercken / ein groſſer Irrthum zu finden. 
Denn ehe er nach berichtet/ daß Bolko die Bunslauifhen 
und Haynauifhen Weichbilder theilsan ſich / theils an feine 
Pupillen gebracht / fegter : daß Bolko den Hertzog Conra- 
dum zu Glogau gezwungen daß er denen Pupillen desnuns 
mehrobegrabenen HenriciCrafli hinterlaffene Pringendas 
abgenommene wieder erftatten muͤſſen. Wie reimet ſich 
aber dieſes mit dem / was er L.c.p. 1277. vorgegeben und 
zwar gar recht: Herzog Conradus haͤtte numehr alt und 
ſchwach den Braten / nemlich Bolkonis rechtmaͤßige und per 
force intendirte Recuperation der abgenommenen Plaͤtze / 
gerochen / und ſich guͤtlich vertragen / und Partem pro toto 
nemlich gedachte Weichbilder wieder gegeben. Hat rim 
| | aber 











2, ME — ; ’ M 
aber Bolko niet unrecht gechan / daB er den Bunglauffhen 
iſtrict für fi behalten? Hater auf ſolche Weiſe / wie He- 
nelius redet/ jenen Popilen wohl fürgeffanden 2. Hierauf 
antworten wir/ daß / wer da weiß/ daß Bolkonis Bruder 
Henricus Craflüs des Breßlauifjen Diſtricts ſich allein ange⸗ 
maffet / da doch Bolko fü nahe/ als er dazu gehöret; wird 
leicht BROLNER koͤnnen / daß Bolko nicht unrecht geur⸗ 
theilet : es gehoͤre ihm und feinen Kindern fo gut ein Theil 
dererdurd feine Macht erworbenen Pläge zu / als Henrici 
feinen/ die ohne dem das Breßlauiſche / erlihe Derter aus⸗ 
genommen / allein vor fi) behielten. Ubrigens wuͤntſchen 
wir wohl/ Daß Herr Lucz feiner curieufen Obfervation, die 
er mitdiefen Worten, c. p. 988. auffgezeichnet: Eben die: 
fer. Boleslaus (er redet won unfers Bolkonis jüngffem Soh⸗ 
ne Riſt der erfte geweſen / welcher den Titul von 
Muünfterberg geführet / und dafelbft feine Reſidentz 
gehalten ꝛc. einigen Beweißthum beugefeget hätte: aller, 
maflen fich ohne folchen dfefe Novität nicht wohlglauben läßt. 
Daß er zu erſt eine Refidence allda aufgerichtet/ hat auch 
ſchon Schickfus bemerckt Lib. ır. c. 30. p.93. und über dieſes 
die gange Paffage, wie fie bey Herrn Lucz ſtehet / angefuh—⸗ 
vet, aber von dem weiß Schickfus nichts / daß ſich Bolko, 
unfers Bolkonis Sohn/ zu erſt von Münfterberg gefehrie- 
ben. DieRaifon, warum. wir andiefem Vorgeben zwels 
feln / iſt dieſe; weil doch gleichwol das eine Theil Boleslai Cal- 
vi Ländern hauptſachllich das Liegnitziſche / fo Henricus Craf- 
ſus als dev Altefte Sohn behalten : das andere aber/ das 
Wuͤnſterberglſche / fo Bolko bekommen / genennet worden, 
Miuß alfo dazumal die Stadt Münfterberg / von welcher / 
wie alle Fuͤrſtenthuͤmer in Schleften den Namen von Ib; 
ren Haupt-Städten / befonders aber itzo der gange halbe 
Theil der aroffen Llegnisifhen Jurisdiction bekommen / in 
groſſem Anfehen geweſen ſeyn; und dahero nicht fo ir 
N 3 u 


EI BER 
‚zu glauben / daß fid) Bolko, wie Heinrich von Liegnitz 
nicht alſo auch er fih Herr zu Meunfterberg nennen fol: 
Ien ? Wolte man einwenden/ es nenne ſich ja der Hertzog 
‚auf feinem felbft von ung angeführten Sigillo nicht Heren 
zu Muͤnſterberg / fondern zu Vurftenberg ? fo dienet zu 
Antwort: Daß ſich Bolko nad dem Wachsthum feiner £an- 
der auch von ein und anderem Orte gefehrieben : Z.E. Sn 
einem Brieff Röniges Wenceslai in Boͤhmen / fo Anno 1:89. 
d.1o. Jan. gegeben worden/ ſtehet Bolko als ein Zenge mit 
Diefem Titul unterfohrieben : Iluftris Princeps Dominus 
Bolko DuxSil. & Dominus deLevvenberg. Vid. Balbin, Epit. 
. “Hiftor, Boh,lib.3.c.16.p.295. Nachdem eraber da8asSshwer- _ 
nitziſche Territorium von Henrico Probo geſchenckt befomen/ 
Vid. infra. lib. h. c. ult. ſchrieb er ji) bald Dominum de, 
Vurftenberg ‚als das gedachte Sigillum bezeuget / bald Do- 
hunum de Schweinicz &c. weil wir ung etwas weitläufftig 
bey unferm Bolkone aufgehalten / wollen wir die Beſchrel⸗ 
bung feines Nummi aufheben / bis wir von der Hergoge zu 
Schweinitz Muͤntzen handeln werden Infral.c, 4 
. 2. Indeſſen ſetzen wir einenandern Nummum her‘ 
der das jenige / was (Bund erſt in Anſehung des Muͤnſter⸗ 
bergilſchen Tituls geſaget worden / zur Gnuͤge bekrafftiget. 


Tab; 


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Auf der erſten Seite præſentiret ſich der Schleſiſche Adler und 
zwar mit den meiſten Eigenſchafften / nemlich den Lillen an 
den Enden / der Binde / und dem Punct auf oder vielmehr. 
unten an derſelben in einem Triangular-Schilde ; und die⸗ 
ſes in einer Runde oder Circulo von lauter Pundten / welch 
Gepraͤge man ſehr offters auf denen Schleſiſchen — 


























Jab xur 








EDER. 1.0. ).S,. ” | 
anerifft KUREN LE, 2.dfefes Dritten Buches S. 1.dawir 

denn uns auch weltläufftiger aufführen werden. Uber dem 
Adler ſtehet zu erſt ein F und den : Juvenum Bol, welche 
Worte wir nad reifen Bedencken nicht anders leſen und deu⸗ 
ten fönnen / als det Printzen oder Fuͤrſtlichen Söhne 
Bolkonis nemlich Wappen/oder vielmehr Helm; ſo daß dies 
fe Worte befonders ſich auff Die andere Seite beziehen / da 
ihr Helm zu ſehen / der aber gang anders / als ihres Vaters 
ausſtehet. Beſtehe unten das letzte Capitel dieſes Buches. 
Uber dieſes treffen wir hler in der kleinen Runde über dem 
Helm abermalen einen Punct an/ und um die Runde fünf. 
groſſe und vier Eleine dazwiſchen geſetzte Pfau⸗Federn / wel⸗ 
che unfere obige Meinung / daß nemlich ſich dieſe Federn im» 
mer mehr und mehr vermehret / bis endlich ein gantzer We⸗ 
del daraus worden / zur Genuͤge beſtaͤrcket. Das Aller⸗ 
vornehmſte aber / und was am meiſten an dieſem Nummo 
zu regardiren / iſt die Uberſchrifft um dieſen Helm / nemlich: 
Muenfterberg fc. Juvenum Bolkonis Muenfterber- 
‚genfis, der Pringen des Hertzogs zu Münfterberg / 
oder. aberaud:, Juvenum Bolkonis, Muenfterbergen- 
‚um ‚der Meunfterbergifchen Printzen des Bolkens; 
manmagaber num gleich dieſe Worte geben / wie man wil/ 
fo find fie doch Herrn Luce Meinıngzuwider, 

5. 3. Ausder Podiebradiſchen Familie sder von den Boͤh⸗ 
men / wie wir vorhero S.u.redetenvund felbigenicht rationeOri- 
ginis.fondern nur Poſſeſſionis alſo genennetzallermaflen ſonſt 
Flar/dagdiefe Herren von den Teutſchen Grafen von Nied und 
Berneck herſtammen / von welchen Bolko aus Furcht fuͤr dem 
Kayſer ſich in Boͤhmen reteriret / und alda dieſes ſein Ge⸗ 
ſchlecht fort gepflantzet. Vid. Hen. Sil. Ren.cap, VIII. $. 74. 
‚p.275.wird im Actu Carolil. Muͤntze an erſten angefuͤhret / 
davon es hieß; Hujus ( Caroli 1.) vidi aureum nummum 

ff Anno 


nn BE 
"Annoısıg, cufum Imagine Caroli preditum, inaver- 
fa parte literis exftantibus : Moneta nova Reichftei- 
nenfis, hecenim Dynaftia eft in Monfterbergico I 
catu Pars,ob metallicas fodinas nobilis. i. e. Ich ha⸗ 
be von diefem Earl dem Erften einen Ducaten gefes 
hen / der 1518. gelchlagen worden / auf welchem des 
Herbogs Bildnis zu fehen war / auf dem Revers 
fanden diefe Worte: Neue Reichfteinifche Münge/ 
denn diefe Herrfchafft ift ein Theil des Meünfterber- 
gifchen Fuͤrſtenthums das wegen der Bergwercke 







berühmt ift. 


8.4: Was das Müng- Recht der Hergogezu Muͤn⸗ 
fterberg und Oels aus dem Podiebradiſchen Haufe anbe⸗ 
Tangt/ fan davon Herr Sinapius fn feiner Olsnographia 
part. pag.550. feq. gelefen werden. Bir bekuͤmmern ung 
isund um die Münsen/und glauben gar gerne/ daß von dem 
altererften Hergoge Henrico allbereite einige ans Licht kom⸗ 
men; denn Das Recht zu Muͤntzen hatte er; ſo fehleteies ihm 
auch nicht / wegen des damals ihnen gehoͤrigen vortrefflichen 
Bergwercks zu Reichſtein an Materie, und Anno 150% 
transferirtendie Gebrüder Albrecht und Carl die Muͤntz⸗ 
-Ofkicin, ſo bishero auf dem Kirchhofe zu Franckſtein gewe⸗ 
ſen / nach Reichſtein woher denn der Titul kommen: Mo- 
neta Reichſteinenſis, wie wir ſehen werden / daß ſie wohl 
fange möchte geſtanden haben; und fo auch das nicht waͤre / 
vielleicht anderwerts Platz dazu geweſen. Mir haben indeß 
ſen keine von ihm geſehen; von ſeinen Soͤhnen aber hat uns 
Herr Schlegel aus dem obgeruͤhmten Cabinet folgenden 
Groſchen wohl abgeriſſen uͤberſendet den wir wie wir ihn 
bekommen / accurat zeigen wollen. —— 

Bat | Tab, 12. 







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Man ſiehet auf deſſen beyden Seiten / welches was ſehr un⸗ 
gemeines iſt / einerley Wappen. Dieſes beſtehet in einem 
Lowen / der die lincke Tatze auf ein zweyſpitziges unten rundzu⸗ 
gehendes Schild legt / in welchem tiber einem halben Monden 
zwen Sterne zufehen :die Umſchrifft heiſſet: Groflus Ducum 
Münfterbergenfium.Uind den auf den Revers :M.Duciffa de 
Sagan. Wappen umd Titul machen groffe Schwierigkeiten. 
Zwar ft fein Zweifel/daß durd) die Duces oder Hertzoge nicht 
ſolten Henricil. Söhne Albrecht / George und Carl 
verffanden werden / denn wer follen ſonſt folche Duces ſeyn? 
die zumal wie eine gemeinfhafttlide Regierung alſo auch 
Münsehatten. Aber wer iſt die M. Ducifa von Sagan? Herr 
- Schlegel nennet fieMariam ; weilwir aber FeineMariam in 
der Fuͤrſtlichen Saganifchen Genealogie finden/ die ſich hie⸗ 

her ſchicke / muͤſſen wir ihm die Berantwortung uͤberlaſſen. 
Glilt es muthmaſſens / fo ſcheinet es als ob die Drey Fuͤrſt⸗ 
lichen Gebrüder aus einer gar befonderen Affection gegen 
das Saganiſche Haus ( woraus fie Drey Schweſtern / nem- 
(id) Johannis zu Sagan und Groß⸗Glogau Hergogen / und 


Catharınz, gebobrner Hereogin von Troppau/ Steinau - 


und Wohlau Töchter geheurathet / und in Gegenwart ihres 
Herrn Baters Hertzog Heinrichs fih auff einen Tag 1488; 
antrauenlaffen ) aud eine Fuͤrſtin / wie erwan die Hertzo⸗ 
ge zu Liegnitz Ihre Hedwig ale eine erinnerne und verch: 
rungs-würdige Perſon auf ihren Müngen haben wollen; 
wozu fich denn Margaretha , Johannis. Hertzogs zu Sagan 
und Sroffen Zochter am beiten geſchickt. Diefe vermaͤh⸗ 
Iste ſich mit Heinrich dem Fuͤnfften Hergoge zu Braun 
Sff 2 ſchweig 


0 
fhwelg/ und mochte gar viel contribuiret haben / daß Ihr 
Gemahl eine Kirche zu Salß der Helden (nicht wie Herr 
Lucz ſchreibt L. c. p« 1086. Saltz tor Helen) erbauet. 

s iſt dieſes ihr befländiger Ruhm: dag Sie eine 
fromme / und ihren Nechſten hertzlich lieben⸗ 
und Bee die Dürfftigen recht mitleidende Fuͤr⸗ 
ſtin geweſen. Befiehe Johann Beorge Lairitzens Si⸗ 
ſtoriſch⸗ Genealogiſcheñ Dalm-Wald7 p.397. Das Wap⸗ 
pen gruͤndlich zu erklaͤren / iſt auch ſchwer; denn geſetzt / daß 

man die zwey halben Monden laſſe die jenigen ſeyn / die die 
Muͤnſterbergiſchen Hergoge auff dem erſten Helm ihres 
“ Mappens führen / fo iſt doch die Srage / 100 diefe eigentlich 
herkommen? Wenn die jenigen die mehr Gelegenheit als 
Wir haben / finden koͤnnen / daß die alten Grafen von 
Verneck Halbe Monden gefuͤhret / fo waͤre die Sache rich⸗ 
tig / und bewieſen dieſe Monden und Sterne / daß es allzu 
wahr ſey / was viel Hiftorici, als oben ſchon bemercket wor⸗ 
den / vorgeben: die Podiebrathiſche Familie ſtamme von de⸗ 
nen von Berneck und Nidda her / weil / wie bekanñt / die 
Graffſchafft Nidda zwey Sterne zum Wappen hat, Aber 
was macht man nun aus dem Loͤwen? Wenn der Stem⸗ 
pelſchneider fo ungluͤckſelig geweſen mit dem Löwen als mit 
den Buchſtaben S.Die er verfehre geſetzet / ſo koͤñte man Ihn 
vor den Boͤhmiſchen halten. Daß alſo dieſe Herren ihre 
Hohe Geburt mit dem gantzen Gepräge vorffellen wollen 
Spir taffen einen feden bey diefen Grofchen feinefteyge Ge 
dancken / werden ung aberrerfreuen / wo wir einmal eine 
Beffere amd unver werftlihe Auslegung deſſen ſehen ſollen. 
Sonſt wieder aufunfern Aduım zu kommen / und auf 
den in demſelben angeführten Ducaten / fo bemercken wir 
billlg / daß ſchon vorhero 153.derley Muͤntz⸗ Sorten gepräs 






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M 


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ger worden / mit dem Heiligen Jacob. Auf dent Revers 
war ein Creutz undinden vier Windeln deſſelben die Wap⸗ 
pen des Hergogs/ wovon unten zu feiner Zeit. Diefen fuͤ⸗ 


gen wir billig die Grofchen mit S. Jacob bey / die ebenfalls 1518, 


eihlagen worden; aufder erften Seite fiehet manged 

lan) als des Hertzogs Schutz⸗Patron mit der u 
ſrifft Karolus D. G. D. Munfterberg : Karl von 
Gottes Gnaden Hertzog zu Muͤnſterberg. 





Auf der andern einen Adler mit einem Schildlein auff der 

Bruſt / als das Cunſtaͤdtiſche Stamm⸗Wappyen / ſo ſchwartz 
und weiß gethellet iſt und Mon. Nova Reichftein: 1518, 
Neue Reichfteinifehe Muͤntze. Wir nennen mit gutem 


Bedacht den Heiligen Jacob des Hertzogs Schue- Patron. 


Sie er dazu kommen /wiffen wir nit. Das iſt gewiß / daß 
zu Reichftein ehmalen ein Orden geweſen / der dem Heili⸗ 
gen Jacob zu Ehren auffgerichtet worden. Diefen zu be> 
werckftelligen / Famen einige von den Elteften und Gemeine 
der Bergſtadt zu Reichſtein Anno 1504. eine eintraͤchtige Bruͤ⸗ 
derfchafftzu der Ehre und Namen des Heiligen Zwoͤlff Bo⸗ 
then S. Jacobs zu vergönnen zu den Hersogen Albert und 
Karin; Sie verſprachen: ein gewiſſes Altar zu unter halten / 
und wer in diefen Orden treten wolle / folle vier Boͤhmiſche 
Groſchen und ein halb Pfund Wachs geben. Liber diefeg 
verbimden fie ſich / alle Quartal am Sontage zufammen zu 
kommen / und fede Perſon einen Groſchen zu erlegen, a 
welchem Geſuch ihnen die Hertzoge gewillfahret und den 
Drdenconfirmiret, Ob Carl von der Zeit er 


nn Be 
ich den Heiligen Jacob zum Schuß» Patron felbter Dei 
Brauch nad erwehlet / oder vor diefin ſchon gehabt, Fon: 
nen wir nicht verfinern. Doch muͤſſen wir diefen Heiligen 
Bern ao ne nun weil es eine ausgemadhte 
e Schug- Patronen auf die Müngen gepra: 
ger worden. i e; f iii: SER j 
Anno ı52r, ſahe man neue Ducaten mit einem sank be: 
fonderem Gepräge ; denn da war weder fein Bildnig noch 
Schutz Patron anzutreffen / ſondern ſtatt deſſen der Heilige 
Chriſtophorus. 8 | 


Tab. 2. 


Diefer S.Chriftophorus {ff wohl aus Feiner andern Lit» 
fache hieher aefeger worden’ / als weil ihm das Bergwerck zu 
Relcchſtein gewiedinetgewefen/ daher man ihn mehren theils 
auf den Reichſteiniſchen Mingen antrifft. _Befiehe unten 
des vierdten Buches anderte Capitul davon den Müngen der 
rl von Roſenberg als Herren der Herrſchafft Reich⸗ 

ein gehandelt wird / wo wir weitlaͤufftiger von S. Chriſto- 
phoro handeln werden. Itzt bemercken wir nur das um 
ſelbige Zeit nemlich 15:8, dieſem Chriſtophoro in den dreyen 
Landen: Steier / Kärnten und Crain / von den daft 
gen Herren und dem Adel zu Ehren eine Geſellſchafft auffge⸗ 
richtet worden/ welde mans. Chriſtophen Geſellſchafft 
. genaft/ in der alle die angenommen worden/ die des Fli⸗ 
chens und Schwerens fih zu enthalten verſprohe/ und 
find die / ſo dawider aehandelt/ ſchwehrlich geffraffer worden/ 







— * 3 








V.M.Zeilleri 449. Epift.p.m. 483. | N 

° Auf der andern Seite iſt das fuͤnffeldige Fuͤrſtlich Min 
ſterberg⸗ Oelßniſche Wappen / Jahrzahl und der Titul. ee 
J | I) 


5 0 
fönten von dleſem Br nod mehrere Müngen anfübs 
ren / weil ſie aber zu Reichſtein und von demfelben als Her» 
ven zu Reichſtein gepräger worden/ verſchieben wir ihre Ans 
führung bie indas angezogene andere Cap. des 4. Buches. 
| tzund bemercken wir nur noch / dag unfer Carolusge; 
bobren worden von Henrico I. Hertzoge zu Muͤnſterberg 
und Urfula gebohrnen Marggraftn von Brandenburg/ den 
4.Maj.1476.31 Ölag. Er ver maͤhlete fih mit Anna gebohr⸗ 
ner Hertzogin zu Sagan und Sroß-Blogau1488.underzichs 
fete mit ihr vier Söhne. Ferdinandus I, machte ihn zum 
Der, Hauptinann in Ober: und Nieder⸗Schleſien. Er 
favorifirte der Evangelifhen Religion, ſchrieb einenhändig 
an Lutherum, ließ auch feine Söhne in diefer erzieben/und 
ſtarb 1336. den 21. May zu Sranditein/ und erlangte nebft ſei⸗ 
ner Gemahlin die ihm 1541. (nicht den 27. wie Herr Sinapius 
L.cit. geleget / ) fondern den 28. October nadyfolgete / Diefe 
Eau Ms 2 en RL. 
‚ANno 1536, 21, Maji obiit Sereniflimus P. Carolus 
Dux Monfterberg.& Olinen. Comes Glacen. &c., 
SubhocLapide fepultus. A 
 Ann01541.28. Octobris obiit Iluftriff. D. Anna 
Duciſſa Saganen. Conjunx Illuſtriſſ. P, Caroli, hic fe- 
pulta. | | | 
.5. Diefes Caroli Bier Söhne lieſſen insgemein 
müngen / und ſiehet man von ihnen unter andern Ducaten. 


| 


Deren erſte Seite zelget das gantze fünffefdige Dinferterg 





— LEE 4 
Oelßniſche Wappen / wiewohl ohne Helm / über welchen 
Die Jahrzahl 1346. und Titul: Joachimus, Henricus 
hannes, GeorgiusD, G. Duces Munfterbergenfes ; Die an» 
dere dengroffen Chriftophorum , deraufder linden Schul⸗ 
ter der Welt Heyland träge nebſt der Limfihrifft: Mone, 
aure.Reichftein. Dergleihen wurden aud) allbereit 1537. 
geſchlagen. Woraus erhellet / daß / ob gleich gedachte vier 
Brüder nach ihres Vaters Tode die Fuͤrſtenthuͤmer nur bis 
in das oſte Jahr / wie Herr Sinapiusl. c.p.163. wohlangemers 
det gemeinſchafftlich regleret haben / das Muͤntz⸗Weſen 
doch viel länger müfle in Commun ſeyn getrieben worden; 
allermaffen Carolus I. ihr Vater 1536. gefforben 5; Derglets - 
en Ducaten fahe man fo garaud noch 1550. Diefe Her⸗ 
tzoge / wie fhon gemeldet/ regierten Ihre Lande Gemein 
ſchafftlich bis ins Ste Fahr / und führeten die Lehre des Hei⸗ 
tigen Evangelii nah Inhalt der Augſpurgiſchen Confeſſion 
mehr und mehr in ihren Fuͤrſtenthuͤmern ein; wie ſie dann 
ſolche Anno 538. auch zu Franckſtein oͤffentlich predigen laſ⸗ 
ſen / deſſen die Buͤrgerſchafft / als die vorlaͤngſt darnach ein 
ſehnliches Verlangen gehabt / ſich hoͤchlich erfreuet. Es 
ward zum erſten Evangeliſchen Prediger in die Pfarr⸗Kirche 
angenommen / und beſtellet Clemens Melzer von Munſter⸗ 
berg gebuͤrtig / ſeine zugeordnete Diaconi hieſſen Georgius 
Storch ‚der nachmalen zu Oelße / und Johann Tyran, ſo end⸗ 
lich zu Habelswerde Pfarr worden. Anno 1540. und 
1542. Fam die Evangeliſche Religion unter GOttes und ges 
meldter Hertzoge Beſchirmung an gedachtem Orte zu voͤlli⸗ 
gem Lauff und ward vornemllch auch auf eine wohl beſtellte 
Schule gedacht / welche durch Unkoſten der Evangeliſchen 
Buͤrgerſchafft theils gebauet / theils auch verbeſſert / und 
allezeit hernach von 5. bis 6. Coliegen unterhalten und beſtel⸗ 
let worden. Anno 1540. ward zum Rectore daſtger Schu⸗ 
le beruffen M. Appel aus Meiſſen. Ihm ſuceedirte Grego- 
xius Gebhard|von Sagan / welchen Philip. — 

| e 






ſelbſt an den Rath recommandiret, Ferner hin find immer 
waere Gelehrte Männer ſo wohl bey der Rich als Schule 
game / bi8 Anno 1629, im Monath Januario der Evange⸗ 
iſche Gottesdienft völlig geleget worden/ wovon hier nicht 
weiterzubandel. — | 
-  Mieder auff unſere Bier Hertzoge zu Eommen/ fü lief 
fen Sie Anno 1545.doppelte Ducaten prägen / auf deren er» 
ſten Seite man ihres ſchon längftaus der Welt gegangenen 
Heren Vaters Caroli J. Bruſt⸗Bildnis fiehet mit einem 
Rüsgen auf dem Haupte und einer goldenen Kette um deu 
‚Hals/ wie wir diefes Gepräge auf feinen Goldſtuͤcken uns 
ten Lib, 4. c. 2. S.1.antreffenwerden. Auf dem Reyers aber 
das vierfeldfge Wappen: Schild Jahrzahl und Tieul ; Joach, 
Hen, Jo.Ge.D,G.D. Muntterb. | ar a 
Daß diefe Hersoge nicht aparte müngen laſſen / ſchet⸗ 
net aus vielen wichtigen Urſachen allzu Elar zu ſeyn /und haͤt⸗ 
te dag meiffe auf Henricum anfommmen füllen ; wit fin: 
denaber feine von Ihm; feßen deßwegen ſtatt derfelben fein 
Monument ber / welches zu Münfferbera zu ſehen / und laf 
fen denen Liebhabern der accuraten Hffforie die Sorge/ wie 
fie diefe mit der allgemeinen Rechnung reconcilüren werden. 
pie Princepsac D.D.Henricus Dux Munft. &c. 
# PrimogenitusIlluftrif.Principisac D.D.Caroli Ducis 
Munft. ex Anna, Johannis ultimi Glog. & Saga. 
DucisFilta ; Natus eſt in Caftro Orsnenfi Anno 1507. 
Die 18. Menfis Januarüi: Ex hacautemmortali vita pie 
evocatus in cœleſtem Patriam Anno 1562.die 27, De- 
cembr. Sub horam XV. hoc quiefeit tumulo expe- 
ctans gloriofum adventum Chriftiad vitam eternam 
eh reſuſcitandum. ——— 
Vielleicht ſoll ſtatt Henrici, jJoachimus ſtehen. Doch machen 
| Ggg die 


S * — 
Te oben angeführte Ducaten/ fo die vier Brüder 1550. p 
gen tafen/ — einen Ziwelfel/ob Henricus a ber | 

or er ER en 










praͤ⸗ 

Eh. 

6. 6. Idmireris in Carolil.filio Johanne: cur mummis 
ſuĩs inprimi curaverit: Johannes, Dei Gratia,Dux Mun- 
fterbergenfis$il.Ol.Co.Gla.Quafi velMoniterbergenfisvel 
Olsnenfis Ducatus non Sileſiæ ſit Acutioribus enim Cenfori« 
bus feribendum fuiffe judicatur; Dux Silefiz Munſterb 
& Olsnenfis: quia neuter unquam Silefie Ducatusefle de- 
fiir. Quare, cum Ratio nulla Inferiptionis parum commode 
posfit dari, poteft aut Inventoris, aut Sculptoris videri nævus. 
Is poftea mutatus, in Nummis Ao. 1612. confedtis (ja aud) vorhe⸗ 
20) reperitur emendatus; in quibus legitur }Dux Sileſiæ Mon- 
fterb. &Olsnenfs. D.i. Uber dieſes wirſt du dich an 
Johanne, Caroli I. Sohne / verwundern / warum 
er ſeinen Titul alſo auff die Müntzen ſetzen laſſen: 
Johannes, von GOttes Gnaden / Hertzog zu 
— Schlefien/zu Oelße / Graff zuGlatz; 
als ob das Muͤnſterbergiſche oder das Se 


SER 
a 





sürftentbum nicht ein Fuͤrſtenthum in Schlefien 
Er Die ſcharffſinniger von der Sache urtheilen/ 
halten davor /daß der Titulheiffenfolle: Hertzog in 
Schleſien zu Muͤnſterberg und Oelße / weil Feines 
von beyden ein Fürftenfhum in Schlefien zu ſeyn jer 
mahlen auffgehöret. Daher fcheinet es / daß dieſe 
nicht allzuwohl eingerichtete Uberſchrifft / weil keine 
gnugſame Urſache angefuͤhret werden kan / entweder 
dem Irrthum des Erfinders oder des Stempelſchnei⸗ 
ders zuzuſchreiblhee... J 










tefer Titul iſt allerdings auf den angeführten: und 

gefchlagenen 2 — eingerichtet / und ſte⸗ 

hogs Groß Baͤrtigen Bilönig,. Auf dem 

man fünf Wappen/ aberjeded a parte. Fi 

iſt der Muͤnſterbergiſche / im andern der Delnt 

m dritten der Liegnitziſche Noch: und weiſſe 

agel/ im vierdten Die Glatziſche Balcken / und 

n fünfften / ſo mitten inne / die Cunſtatiſche oder Podter 

bradiſche Binde und umher: Moneta Aure Nova Reich 
renien: Neue Goldene Reichſteiniſche Muͤntze. 


Tab. 8 


Nun ſt die Frage / ob der Titul; Joh. D. G Dux Mun. 
SL.OI.&c. Fohannes von Gottes Gnaden Heros 
zu Muͤnſterberg in Schlefien zur Oelß ic. recht ſey/ 
oder ob ſolcher entweder von dem Inventore oder Muͤntzmel⸗ 
ſter verſetzet worden? Weil es ſonſt das Anſehen haben moͤch⸗ 
te /als ob Münfterberg oder Oelße nicht auch ein Fuͤr ſten⸗ 
thum in Schleften ſey? allein eg mag nun gleich diefer Titul 
einem vorkommen / wie er will/ fo iſt doch gang gewiß/ daß 
er zumahlin ſelbigem Seculo und laͤngſt vor und nach dieſem 
Johanne alſo im Brauch gewefen. Als zum Erempel/ da 
Carolus ſein Herr Vater an Herrn D. Lutherum 1522 ſchrieb / 
bytes er ſich ſelbſt: Von GOttes Gnaden Carl / des 
Heiligen Roͤmiſchen Reichs Fuͤrſt / Hertzog zu Muͤn⸗ 
ſterberg in Schlefien zur Oelße / Graf zu Glatz / 

Herr von Cunſtad und Debicprad/ %, Altenb, 
D: gg 2 | 









Tom + 


r la) > | 
Tom,2.p.186. Dannenberg Herr Spener gar recht ſetzet: 
Titulus Ducum fuic : Dux Monfterberge in Silefia, 
Oelſæ, Comes Glazii, Dominus in Sternberg &c. 
Hertzog zu Münfterbera in Schlefien / zu Delß/ 
Graff zu Glatz ꝛc. Parte Spec. Operis Heraldici lib. 3, 
XXX.700. Ja wir finden gleiches Gepräge und Titul/ 
was die erſte Seite betrifft / auch auf dies Herrn Duca⸗ 
ten/ fo er vorhero 1561. prägen laffen/ da aber auf dem Re- 
vers die Wappen nicht ſeparatim wie bier / fondern in eis 
nem Schilde fich befinden. Zu geſchweigen / daß Henricus 
der Erfte Münfterberg- Oelßniſche Hersog Podiebratifher 
Familie ſich alſo tituliret: Von GOttes Gnaden des 
Heiligen Roͤmiſchen Reichs Fuͤrſt/ Hertzog zu Muͤn⸗ 
fterberg in Schleſien zu Oelß / Graff zu Glatz / etc. 
Gleichwie nun alſo gedachter Titul fhonlängft vor unfe 
rem Johanne im Brauche geweſen / fo bedtenete ſich deſſen 
auch ſo gar noch Henrich Wenzel fm 17. Seculo, ob glei) 
nicht auf den Müngen / doch anderwerts / wie man in ſon⸗ 
derheit aus der Infcription Über dem Altar in der Kirchen 
der heiligen Dreyfaltigkeit vor Bernſtadt / fo diefer Hertzog 
erbauen laffen / und andern Orten mehr feben kan. Iſt 
demnach) gar Fein Nævus auff unfrem Nummo, Wo e 
man aber ja einen daraus machen / wird ſolcher doch wenig⸗ 
ſtens dem Stempel⸗Schneider oder Muͤntz⸗Meiſter nicht zu⸗ 
—5 ſeyn. Ja wir muthmaſſen gar / daß man aus 

eſondern Abſehen dieſer Hertzoge Titul alſo geſetzet / well 
Georgü in Boͤhmen Herren Söhne als Hertzoge von Muͤn⸗ 
ſterberg von dem Kayſer Friderico 1462. den7. Dec. zu Fuͤr⸗ 
ſten des Heiligen Roͤmiſchen Reichs gemacht worden / Vid. 
Schickfuf, Lib2, c. zo. p.95.feq, wo das KäyferlicheDiploma_ 
über die Erhebung fo wohl zu Reichs⸗Fuͤrſten / als auch 
Grafen zu Glatz nicht allein von Wort zu Wort a 

rt 





mer u 
ret/ ſondern auch indemfelben beſonders diefe Herren und 
Naͤchkommen / als Grafen zu Glas und Herren von Muͤn⸗ 
fterberg dag JusMonetz cudend& erlangt. Daher wir den 
aud) diefen Titul nadıdem das Fuͤrſtenthum Miünfkerberg 
1569, verkaufte worden / auf denen nach der Zeit aefchlag 

nen Muͤntzen gang anders finden / InRegard deſſen aber 
was wir itzund angefuͤhret / ſolchen nit vor einen Emen- 
dirten / ſondern ex Ratione Status mutirten Tituf haften, 
Auſſer diefen angezogenen Müngen ſiehet man auch von dies 
fen Johanne ein Goldſtuͤck von 2. Ducaten. EN 





aufeiner Seite ſtehet deffen Herrn Vaters Carolil. Bruft 
Bild mit einer alten Fuͤrſten⸗Muͤtze auf dem Haupte / neben 
diefemdas Wort PATER unddiefe Umſchrifft: Karolus D, 
G. Dux Monfterbergenfis, Auff dem Revers Johannis 
Bruſt⸗Bild in fursen Haaren und langen fpisigem Barte/ 
neben ihm das Wort : Films, und Umſchrifft: Johannis 
D. G. Dux Munſt. Sil. Oſ. Com Glac. So hat man auch eben 
dieſe Muͤntzen won 6. Ducaten. nn 


Diefer Hertzog Johannes war gebohren von Carolo I. 
Herkogen zu Münfterberg und Oelß und Annen gebohr⸗ 
ner Herkogin von Sagan und Groß-Glogau 1509. den 4, 
Nov. vermähfete fi) 1. mit Chriſtian Herrn Chriftopbs 
von Schidlowitz Caftellan zu Cracau , und Sophien von Tar- 
gowiſco Tochter 1556.0.20.Febr. und erziehlete mie Ihr Ca⸗ 
rolum Chriftophorurm 1545, d. 22.May. 2. mit Margaretha 
Hersog Heinrichs zu Braunfhweig und Marien Sebohrs 
ner Hergogin von Würtenberg Tochter 1561, fuͤhrete ein 
ſehr loͤbliches Regiment und un A.1565. d.28, Febr, = 

. 993 N 





andenburg. Denn wen Sie davor hielten / —A 
ben Brkeimebefer mals vor der Stadt Glatz liegen moͤchten / 
fütransferirtenfie — nachdem ſelbige 60. abet inder Gla⸗ 
tziſchen Vorſtadt bey den Bernhardinern gerubet hatten / in 
die Stadt / und richteten deswegen folgendes Monument 
auf/ daß wegen vieler wichtigen Lumftände wohl verdienet 
beygeſetzet zu werden. 
[lufzist Princeps ae Domints D.Henricus Senior, 

Sacri Romani Imperii Princeps, Dux Monfterberg, 
in Silefia Olsnenfis, Comes Glacentis, & Serenifl.Boh. 
Regis Georgii Filius, ex Veteri Familia Comitum de 
Berneck & Nide, nunc Dominorum de Conftad & 
Podebrad oriundus, obiit Anno Domini 1498, die $. 
Joh. Bapt. & fepultus primum in Monafterio Frat. 

ernhard.in Suburbio Glacenfiuna cum Fratribusfu- 
is Victorino, Henrico juniore & Potfchkone & filiis 
ſuis Alberto, Johanne & Ludovico & filia Zdena & 
Conjuge Vi&orini Palo Logina, que fuit ex Stirpe 
Imperatorum Conftantinopolitarum: Horum Ofla 
poft Annos60, anno feilicet 1558.perNepotes, Jo- 
achim. & Johann. Illuft. Ducis Caroli filios — 
ſunt & hic in Domino condita. | 

Johannis feine eigene lautetalo: 

Leber Princepsac Dominus, Dominus Jonan- 

Es Dux Monfterbergenfis in Silefia Olsnenfis, Co- 
mes 









mes G ‚ &c.. Ex Serenisfimi Bohemiz Regis 
Georaıı Stirpe & veteri familia Dominorum de 
Conftad & Podiebrath, oriundus , filius Caroli Du- 
cis Monfterbe: Beni hic jacet ! Obüt Anno Domini 
1565. Menf. Febr. die 28, Et. An.56, wi - 


—— 
ph 1569. die Zeltligkeit ohne Kinder geſegnete / ererbeten 
Br Herrn Bruders Henrici Söhne Heinrich und Carl 
as Delfnifche Fuͤrſtenthum. Dieſe Heffen in eben dieſem 
Sabre / wie etwan zuvor 1566. UNd1567. unter andern auch 
yucaten prägen. _ Aufdenen von 1566, ſtunden die 5. Schil⸗ 
de a parte, wie auf Hertzog Johannis ſeinen / und die getheilte 
Sahrzahl 1566. Auf denen von 1569. aber ſtand das fuͤnf⸗ 
Feldige Wappen beyfammen und die Jahrzahltz69. Auff 
dieſen hat der Stempelfehneider vietverfehen. 





Denn dahelſſet der Titul: Henri Karl.D. G. Duces Munſterb. 
fehlet alſo: ET. Auf der andern Seite ſtehet an ſtatt Mo- 
neta Reich. Hone. Dieſe Herren lieſſen dieletzten Muͤntzen 
mit der Schrifft: Moneta Reichſteinenſis praͤgen. Denn 
1581. wurde Reichſtein und Silberberg an das Haus Roſen⸗ 
berg verfaufft /daher wir diefe Worte auf feiner von Ihren 
Muͤntzen mehr antreffenwerden. Die curieufeffen Min; 
Ben von diefen Herren find wohl die Ducaten/fo Anno 1562, 
‚gepräget worden. Denn ob gleih dag Gepraͤge nichts be 
fonders an ſich hat; angeſehen auf denfelben/ was die erfie 
‚Seite betrifft / das fuͤnffeldige Muͤnſterberg⸗Oelßniſche Wap⸗ 
Ta - Pens 


2 024) % 


sem Scild anzutreffen / über 
Kt 


Tab.ı;. ( 


Auf der andernumden heiligen Chriftophorum die gewoͤhn⸗ 
fihe Schrifft: Moneta NovaReichfteinenfis. Aber die Um⸗ 
ſchrifft auf der erften Seite Iff deffo remarquabler, Denn 
die hat fih ihr alter Herr Vetter / des Vaters Henrici Alte 
fter Bruder Joachimus Blſchoff zu Brandenburg alsihr 
Tutor mit inden Titul fegen laſſen / der alfo fautet: Joachi- 
mus Henricus KarolusD. G. Duces Munfterbergenfes. Auf 
was vor Condition dieſer Her&og Joachim Biſchoff zu Bran⸗ 
denburg worden / kan bey Herrn Sinapio L.c. p.166. ſeq. 
geleſen werden. Es ſtarb in eben dieſem Jahr gedagter 
Siſchoff / und erzehlet Herr Sinapius von ihm: daß als er 
fterben füllen / und ihm ein Kirchen⸗Diener Troft zugeſpro⸗ 
chen / dabey aber den Zürfklihen Tieul und Namen brau⸗ 
chen wollen / gefaget: wann ihr Prediger und Kirden;Dies 
ner mit Sürften und Herren von GOttes wegen redet/ ſo 
follet ihr die groſſen Titul und Namen / Hofe⸗Weiſen und 
andere Welt⸗Gebraͤuche ſparen und unter wegen laſſen. Ich 
weiß Gtt Lob / von weßwegen ihr mit mir redet / nemlich 
von deß wegen / der da ſaget: Qui vos audit me audit. Wer 
euch hoͤret der hoͤret mich. Heutiges Tages wuͤrde ein Pre⸗ 
diger / wenn er bey weit geringeren Standes⸗Perſonen den 
beliebten Titul unterlieſſe / ſchlecht angeſehen werden. 
8. 8. Der ältere von dieſen Herren Brüdern Henri- 
cus II, ließ Anno 1582. untern andern aud Goldſtuͤcke von 
zwey Ducaten verfertigen zaufderen erften Seltedas Müns - 
ſterberg⸗Oelßniſche Wappen und Die Jahrzahl 1582. * 
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em Zitul: Henrich Hertzog zu Munfterberg. Yuf derans 
dern aber der Heilige Chriftophorus ‚fo der Welt Heyland 
traͤgt / zu ehen. rc 


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Diefer Heinrich , (den Herr Lucz zum Dierdten dieſes Na⸗ 
mens macht / wenn er ihn nicht allein fo nennet / fondern 
auch ſo gar ihn und feinen Bruder Carolum vor Söhne Her: 
tzog Heinrihs des Dritten ausgiebt L.c. pag. 130. dem 
ſchnurſtracks zuwider was er p. 993. recht gefhrieben ) war 
Henricill, Hertzogs zu Münfferberg und Margarethen ges 
bohrner Hersogin zu Mecklenburg Sohn / ward gebohren 
zur Delßden 29. April 1542. lebte unverheyrathet/und ſtarb 
unvermuchet an einem Schlagfluffe den 10. April.1587. und 
alſo in ebendem Monat in welchem er gebohren worden. 
8,9. Carolus IL der jüngere Herr Bruder ließ 1593. 
eine Goldene Medaille verfertigen / nd zwar wie Sr 
napiusl.c, vorgfebt) weil Ihn GOtt ſtatt des durch den Tod 
eneriffenen Pring Heinrich Wengels mir zweyandern/ 
nemtih Heinrich Wenseln und Carl Sridrichen hoͤch⸗ 
lich erfreuet; auf welchen des Hertzogs MAN UM 
Bild und Tituf : Carolus D, G, Dux Munft. Sil. OL. Com. 
Gla. Auff der andern Selte aber umdas F. M. Oelßniſche 
Wappen die ſchoͤnen Worte zu fehen waren : Dominus 
Fortitudo mea. 1593, Der HErr iſt meine Stärde. 


Tabaa.. (lan 
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Anno z6n, fahre man Goldftüte von fedis Dutcatı 






derer erften Seite des Hergogs Bruft-Bild in fen 
Kragenundder Titul: CarolusD. G.Dux.Munfl,&c. 
F BA 





Auff der andern aber feiner Gemahlin Bruſt⸗Bild und Tr 
£ul; Eli. Mag. v. ©. ©. 9. 3,.Munf.G. 9. 3. B. Carl von 
Gottes Gnaden Hertzog zu Münfterberg / und Elifabeth 
Magdalene gebohrne Hergogin zu Brieg. 

Es ließ auch diefer Hertzog unter andern Anno ı61r, 
1613. 1614. ſchoͤne Reichs⸗Thaler ſchlagen. Auf dereneiner 
Seite / über des Hertzogs geharniſchten Bruſt⸗Bilde nun; 
mehro der Titul gantz anders / als vorhero eingerichtet war; 
denn da hieß es: Carolus D.G.Dux Munſt. & Olſ.Co.Glac, 


Auff dem Reyers ſahe man das fuͤnffeldige mit dreyen Hel⸗ 
men gezierte Wappen und um dieſes: Supremus per Utram- 
que Silefiam Capitaneus 16r1. Obrifter Hauptmann oder 
Dber Amt in Ober- undNieder-Schlefien/ und fünennete 
er ſich beſtaͤndig auf feinen Muͤntzen / wie ſolches nur kurtz die 
vor feinem Ende 1616, geſchlagene Sorten beweiſen. Ob 
gleich diefer Herdog weder Muͤnſterberg noch Glatz mehr hat 
te; ſondern bende ſchon laͤngſt verkaufft waren; dennoch hatte 
er ihm und.den Selnigen Tittul und Wappen niehtnurallein 
als Heraog zu Muͤnſterberg / fondern auch Als ein Fuͤrſt 





des 


no 





| — 22. EEE 

"Heiligen Römffhien Reidies/ die feine Borfahren als 
erßoge zu Münfferberg waren / vorbehalten; daher fol- 
e.bier und bey feiner Succeforum Miünge / fo lange die 
adifche Linle gewaͤhret / allezeit angetroffen werden. 

Hauptmannſchafft / die fih über Ober- und Nie: 
⸗0 en erſtreckte / ſo vorhin manchmal durch zwey 
Subjecta verwaltet worden. 3.€. zuFriderici II. Hertzogs 
zu —5* Zeiten / erhielt ee von Rudolpho II, und ſfund 










folder groffen Würde in utraque Silefia bis 1617. mit hoͤch⸗ 
tem Ruhm und unvergleichlicher Dexterite vor. Die curi- 
eufefte unter allen Muͤntzen dieſes Herrn iſt wohldiejentge/ 
ſo bey der Einweihung der neu aufgerichteten Muͤntz⸗ Officin 


in Oelſe gepraͤget worden. 





Auf der einen Seite ſtehet des Hertzogs in einander geſchlun⸗ 
gener Name Carolus. Unter dieſem der Schleſiſche Adler 
und auf deſſen Bruſt das Cunſtaͤdtiſche Wappen. Den 
Mamen bedeckt ein Fuͤrſten⸗ Hut / in welchem iñnwendig die 
Jahrzahl 1612, geſehen wird. Dieſes alles umgeben bier 
Buchſtaben / die des Hertogs Wahl⸗Spruch: Gott iſt mein 
Troſt / andeuten. Auf der andern lisfee man: Anno 1611. 
iſt dieſe Bere Meng erbauet / und hernach 1612. 
den ııten Novembr. eingeweihet worden, Worunter 
des Münsmeifters Namen und ferner folgende Buchffaben: 
SIVGIBVSM ſiehen / ſo vlellelchtdes Herrn Muͤntz⸗ 
Directoris und Muͤntz⸗Probiers Namen ſeyn ſollen. 
Als Er in gedachtem 1617. Jahre aus der Welt gieng / 
| Hhh 2 N wur⸗ 























nebı Bei NE; länder /. der. diefe Medaille etz 
. . »Memoria funebris. Ipfa Ducis Imago ; cui addita fun 
er Princeps, Dux Silefi 


Carolus II. Sacri Romani Ir | 
Munfterbergenfis & Olsnenfis, Comes Glacenfis,, op 
meritus, Natus Anno 1545, die Aprilis 15. Mortuus die 
Januarii Anno16r7. Inaverfolaterenihil, niſi Llogium 

Fidus Deo & Regi Patriæ Gratus, ſuis defiderabilis vixit f 


immortalis glorie: non terrena, fed caleftia cogitavit. 


| üR Ä f’ * — 4 y — | $ V 
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"ab. 1a. (NY Yo 


Man ſiehet aufdiefer anderthalb-Lörhigen Medaille des 
Hersogs Bruſt Bild miteinem fehr groffen Kragen / unter 
ihm das vorhin angeführte fünffeldige Wappen dod ohne 
Helm ; dies Wappen gehet mitten durch zwey Runden / 
diem des Herßogs Bildnis ftehen / welche angefuͤhrete 
Worte in fihhalten/ die wir aber alſo leſen· Memoria fü- 
nebris oder. auch funeris Caroli II. S.Imp. Principis;, Ducis 
Sileiz. &c. Begräbnis-Andenden Carl des Andern, des 
Heiligen Römifhen, Reihe + Zürften /. Heraons.m Schler 
fien/ zu Münfterberg und Delß Grafen zu Glatz / der ih 
ſehr verdfent gemadit. War aebohren 1545. den 15. 
April. ſtarb d, 27. Januarii 1617. war treu GOtt und dem 
Könige : dem Baterlande lieb : und den Seinigen.anger 
nehm. Lebte in der Hoffnung zu der. Er gen ‚Herrligkeit/ 
und gedachte nicht an dag Irdiſche / fondern das Simmllihe, 























Di T 









Inddiefes darum / weit. nicht altein die Naturalis Conftru- 
fondern aud) weil unter andern abgefürsten Worten aus; 


BEE ‚Duc. Sil. gefunden wird / welches nimmermehr 
ux, fündern Ducis und daß alfo alle zufammen in Genitivo 
efen ter en folen/ zur Genüge anbeutet, Bolte man 
Inwenden / die Worte des Revers , da es Im Nominativo 
ausdrücklich und. völlig ausgefhrieben heiſt: Fidus Deo & 
Regi,&c. fd antworten wir / daß es auf Muͤntzen was fehr 
gemeines- ſey / daß ſich die Schrift einer Seite mitder ans 
dern nicht conftruiren laſſe / und nach ihr richte: denn fo fins 
den wir nicht allererſt frembde anzuführen ) auf oben anges 
z0gener Begräbnig-Medaille Joachim Fridrichs, Hergogs zu 
Liegnitz und Brieg / daß es auff einer Seite hieß: Memo- 
ria Joach, Frid, Ducis Silefie &c. auf der andern ſtehet: Deo 
Optimoinzternumvivens,&c. Auf einer andern von uns 
ſers Caroli Begraͤbnis⸗Muͤntzen / die die Groͤſſe eines Sloreng 
hat / und eben fo groß auch von Golde iſt / ſtehet um fein 
Brufl-Bildnis/ worunter aber Fein Wappen/ diefe Wor⸗ 
te / die wir ebenfalls nicht anders, weildas Wort Duc, wie⸗ 
der da ſtehet / als im Genitivolefenfönnen. Memoria, Ca- 
rol.II.Ducis Sil. Mons, Ols,Supremi Capitanei Sileſiæ —— 


Tabu( | 


Huf der andern findet man um den Rand : — Patriz, 
Ad Beatam Immortalitatem Translatus : Obiit-Summo , 
und mitten: Suorum & Patrie Defiderio An, M, DEXVII 
- M. Jan. XXVIII Hora Mat, Dimi, X Alt, LXXII. Minus 
XII Hebd. D. i. Gedaͤchtnis Carl des Andern Hergogs in 
Schleſien zu Münfterbergumd ehe — 
* 








MmSchleften (der da war ein Baterdes Baterlandes in die 
felige Ewigkeit verfegt / farb mitder Seinen und des Vater⸗ 
landes Betruͤbnis Anno 1617. d. 28. des Monats Januar. früh 
halb zehn Uhr. Seines Alters 72. Fahr weniger 12. 
Wochen. Wobey wohl zu mercken / daß / wenndiefe Wor⸗ 
te wahr ſeyn / und der Hertzog 72. Fahr weniger 12. Wochen 
nur alt worden/ ErnidfdenXV. April, wie auff der erſten 
Begraͤbnis Medaille gefegt worden / fondern fpäter hat müß 
fen gebohren werden / weil fonft nur u. heraus Eommen 
würden ; daß alfo der Stempelfchneider oben bey der erften 
Medaille vermuthlid eine X. auffen gelaſſen / weilman die 
Tage eben nichtzehlen wollen. Syn diefer Meinung flärcfet 
uns Herr Sinapius l.c. P. 1. p. 559. der ſich gar billig auf die 
Perfonalien beruffen / in welden würdlid und recht ange, 
merdetwird/ daß der Hertzog den 25. und nicht den 15. April. 
zwiſchen 19. und2o.der gangen Uhr / war damals Mittwoch 
nad) Quafimodogeniti Anno 1545. gebohren worden. Die 
Dritte und kleineſte Medaille fo wohl von Gold als Silber 
zeiget wie die vorigen des Hochſeligen Hertzogs Bruſt⸗Bild⸗ 
nis et Titul: Memoria Gar, Il, Du, Si, Munft. Ols, Sup. 
Cap. Sil. 


Tabu. 


Auff dem Revers ſtehet: Inter Luctum & Suſpiria Illuſtri- 
ſimæ Domg & Totius-Patrie Obiit A. M.DCXVII M. Jan. 
XXVIIE Ho.Med. X.Mat. ©. 1. Starb unter Leid und 
Seufftzen des Durchlauchten Haufes und desgan- 

Ben Vaterlandes / 1617. X. mit diefer Sorte wurden 
sefonders die 200. in Schwartz gekleidete Knaben / Die Ar 











F 
demGreusträger bey ſeinem Begräbnis glengen / beſchenckt / 
und werden die Miniftri Prediger und Schul⸗Lehrer ohn⸗ 
fehlbar die Gröfferen befommen haben. Diefer Hergo 

ward gebohren/ wie bon bemercket / 1645. den 25. April. 
von Henrico II. Hertog zu Muͤn terberg Ind Mar⸗ 
garetha gebohrner Herkogin zu Meckelnburg. Ders 
mahlete ſih erſtlich mit Gatharinen Deren Wences- 
lai von Berg und Duba Herrns zu Sternberg / des 
Marggraffthums Mähren Dbriften Landrichters 
Tochter / 1570. den 17. Sept. durch welche gluͤckliche Vermaͤh⸗ 
fung Er die Herrfihafft Sternbergan das Sürftliche Haus 
gebracht. Zum andern vermählete Er ſich / nach dem Er die 
erſte Gemahlin 1583. den zu. Martii zu Breßlau durch den Tod 
verlohren/und im Bitwer- Stande dritte-halb Fahr lang zu: 
gebracht / mit Elifabeth Magdalenen Georgi IL. Herz 
65098 in Schlefien zu Liegnitz und Brieg Tochter / 
1585. Und lebete mit diefer 31. Jahr / 15. Wochen; zufammen 
im Eheſtande 43. Jahr 42. Wochen. SeinSymbolum war: 
G0Ott ift mein Troft, Er farb in groſſer Würde und 
mit der gröffen Betrübnts Seiner Linterthanen. Sein 
Grabmahl / wie auch der folgenden Hersogen führen wir fo 
wohl wegenihrer Weitlaͤufftigkeit / wie ingleichen deßwegen 
nicht an: weil ſie in der Olfnographia offt gemeldeten Herrn 
Sinapii zu finden find. Wie wir ung denn auch wegen die⸗ 
fes mit vielem Fleiß verfertigten und mit curieufen Anmer⸗ 
ungen gefüllten Buches bey SE unferer Muͤn⸗ 
ſterberg⸗Oelßniſchen Müngen/der moͤglichſten Kuͤrtze bedfes 
net haben und noch bedienen werden. 


S. 10. Zwey Jahre nach dem Tode dieſes Hertzogs 
lleſſen ſeine noch Melde zwey Herren Söhne — Kane 
Reichs⸗Thaler prägen, | e 

h ‚ aD, IO. 









- Auf der einen Selteprafentiret ſich HenrichWenzels Geha, 4 
niſchtes Bild / die Rechte Handan die Seite fFügende/ und die 
Lincke an einen Regierungs- Stab legende. Das Wappen 
iſt ſo getheilet daß unter (hm das. a N 
und zwiſchen dieſen der Reichs⸗Apffel; neben ihm der Schles 
ſiſche und Muͤnſterbergiſche Adler / oben aber die Cunftadts 
ſche Binden flehen. Der Titulift : D. G. Heinricus Wen- 
ceslaus et. Auf der andern Seite fiebet man Carl. Fri- 
drichs Bildnis / eben ſo / wie das voriges nur daß dieſes ſich 
gegen die Rechte Hand / wie jenes nach der Linden kehret / 
und diefes die Lincke Hand unterffüger und die Rechte an den 
Stableget. Die Wappen: Schilde find wie aufder erften 
Seite rangiret ; Um den Hersog ſtehet die getheilte Jahr⸗ 
zahl 1619, und der Titut: Car. Frid. Fr. Du. SI. Mons. & 
Ol. Co.Glac. Von GOttes Gnaden Heinrich. 
Wentzel und Carl Fridrich Gebrüder Herkoge in 
a zu Münfterberg und Delß / Grafen zu 
Anno162o0, fahe man von Ihnen unter andern Goldſtuͤ⸗ 


cke von fünffundvielleihe mehr Ducaten mit dem vorigen 
Geprage/ aber auch eben in dieſem Jahre abandonirten dieſe 


Herren ſolch Gepraͤge / und lieſſen ihre Bildniſſe wie Johann 


Chriftian undGeorge Rudolph Herrenzu Liegnitz und Brieg / 
auf ihre groſſe Goldene Medaillen von fünffund mehr Duca⸗ 
ten / wie auch Reichs⸗Thaler / nebeneinander und ua 
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Diet Fahrzahlfegen/ auf Die andern aber das völlige Wap⸗ | 


pen mit den drey Helmet. 


Tabs. 


Das folgende Jahr wurden abermal groſſe Goldſtuͤcke⸗ 
und was dag curieufefte war / mitdem völligen Wappen/ fo 
‚fünf Heime hat gepräget/ ſo wir von dfefer Herren Com- 
‚mun-Müngen wollen verftanden haben 5 denn ſonſt waren 
diefe ſhon vorhin bekañt / wie wir baldhoren werden. Die 

zwey neue faſſeten die vorigen drey alten In der Mitten 
und zwar zur Rechten auff dem erften Helm ein Schach⸗ 
Zagel ing Gevlerdte ı durch welchen ein Creutz gehet / da⸗ 
von doch nur die Ecken geſehen werden, auf dem fuͤnfften die 
Muͤnſterbergiſchen zwey Fluͤgel mit Balcken. Wo dieſer 
hen ich den man ſchwerlich ineinem Wappen; 
uche finden wird / haben wir bis dato nicht erfahren Fön: 
nen. So wiſſen wir auch nicht / obfih gedachte Herren auf 
threnıs22.und fuͤrderhin geprägten Goldenen und Silber⸗ 
nen Muͤntzen dieſer fünff Helmen mehr bedienet / wie wohl 
zu vermuthen iſt. Doch würden wir Herrn Luce Danck 
wiſfen / wen er ſtatt der ausgelaſſenen weil er nemlich von den 
1620 -1621. geſchlagenen Muͤntzen nichts weiß) Die mit vielen 
Worten beſchriebene Goldſtuͤcke / die doch aber vonmehr als 
drey Ducaten waren / ausfuͤhrlicher erflärerhätte/l.c. p. 2120. 
Allem Vermuthen nach / ſoll wohl der erſte Helmden Lieg- 
nieifdy; oder Glogauiſchen Schach⸗Zagel C den die Hergoge 
au Liegnitz und Glogau hatten ein Wappen) der fünffte a⸗ 
ber Glatz andeuten / weldye die Hertzoge fo gut / als die Wap⸗ 
‚pen führen Fönnen. Beſiehe unten dieſe Medaille ſub N. 24. 
wodasganke Wappen ausfuͤhrlich ee — 





u 


— 
Auf thre Vier⸗und⸗zwantziger / die zwar nicht von 
beſten Sorte / jedoch gleichwohl noch viel beffer.algdie Bech| 
niſchen waren / lleſſen dieſe Hertzoge ebenfalls I 
Bildnis und Titul nebſt dem fuͤnffeld urdir 
pen⸗Schilde / jedoch ohne Helm; aufdie damalige Groſche 
Pa att ber | 53 ar — Br v 
Vappen in einem Adler um acht / eben 
wie das halbe Liegnitz fihe /beffehende/fegen. J — 
8m Ob glelch dieſe Fuͤrſtliche Gebrüder die Muͤntze 
insgemein hatten / ſo ließ doch deñ und wenn jeder vor ſich 
aparte praͤgen; jedoch ſo viel wir wiſſen / nur groſſe Gold» 
ſtuͤcke. Denn fofindetman Henrich Wenzeln, wie gewoͤhn⸗ 
lich in bloſſem Haupte auff einem Goldſtuͤcke von fünff Duca⸗ 
ten / fo bey Antritt feiner Regierung zu Bernſtadt gepräger 
worden /mitdiefem Titul: Henr. Wen. D. G. Dux Sıl. 
Monft. Ols. Com. Gla. | — 


| Tab. 5 


Auf der andernSeite um das Muͤnſterberg⸗;Oelßniſche Wap⸗ 
pen ſeinen Wahlſpruch: Sufficit mihi gratia tua, Domi- 
ne. MDCXVIII. HErr an deiner Gnade gnuͤget mir; 
welchen ihme hernachmals die Fuͤrſtlichen drey Bruͤder zu 
Liegnitz / Brieg und Wohlau / als wir oben geſehen / abge⸗ 
borget / als fie auch einmal uͤber ihre Commun - Münße ef- 
ne Deviſe haben wolten. Dieſer Herr war gebohren von 
Carolo Il. und Eliſabetha Magdalena Hertzogin von Liegnitz 
und Briegzu Oelß 1592. den7.O&obr. Benfeiner Fuͤrſt⸗ 
lichen Aufferziehung ward nichts verfehen, Er ſelbſt RN: 












27V 
f 










j A@DL-3 ** 
umd Audırete dermaffen/ dag man Ihn vor ein SMufter ges 
lehrter —— iten mufte. Liber dieſes führete er ſich 
— feinem ei —5 fo wohl auf / daß man thn vlelen 











andern vorziehen ur E ASOD Ar es ihm nicht wol mög: 
lich au vermelden / ad cht die übrigen Evangelifihen Fuͤr⸗ 
en und Stände in Schleſien ſich uͤber Ihn in ihrer 


wort ngd.c .30. Septembr. 1634. eines Schreibens von Fhro 
MajeftätFerdinandoll. an Sie ergangend.d. Wien den 29. 
Julübefagten Zahres beſchwehreten und unter andern: alfo 
Ri liefen: dazu noch dieſes kommt: daß); L. 
und 3. ©. der Ober: Amts: Verwalter (welches da- 
zumal unfer Heinrich MWengel war und zu diefer groffen 
Charge vermittelt befonderer Bedingungen gelanget ) oh⸗ 
ne der Evangeliſchen Fuͤrſten und Staͤnde Vorbe⸗ 
wuſt ſich gantz auſſer Landes begeben / die Verwal⸗ 
tung einigen andern Staͤnden / wie es im Lande 
Herkommens die Gewohnheit und die Privilegia und 
deren Obfervanz erfordert / nicht aufgefragen/ 2c. 2c. 
Wodurch denn vollends das Land gang verlaffen 
geftanden/ 2c.2c. Sonſt wandte er viel auf GOttes Eh⸗ 
ve/ bauete Kirchen und Schulen / und freuete ſich ſehr wen 
es in beyden wohl zugieng. Er gratulirte ſich beſonders und 
offte / daß er eben dazumal mit dem Herrn Vater zu Breß⸗ 
lau geweſen / als der Majeftät-Brieff Rudolphi IL dag 
Freye ExercitiumReligionis Auguftane Confeflionis betrefs 
fende/ publieiret worden. Er ſtarb ohne Maͤñliche Erben 
Anno 1639. zu Vielautt/ den 21. Aug. nachdem er Im Ehe⸗ 
Stande gelebeterft mit Anna Magdalena , Herkogs Geor- 

ii Guftavi , Pfaltz⸗ Grafen bey Rhein und Zweybruͤck 
Tochter / und als dieſe ohne Leibes⸗ Erben 1630. den 20. Aug.- 
ftarb/zum andern mit Anna een —— | 

FA I 20 el⸗ 


welche vom Käyfer Ferdinando II. Anno 1637.d. 16, Jan. in den 
Sürffen Stand und zu einer Hertzogin zu Be * ſtadt er: 
hoben / und überließ feinen Herrn Bruder Karl Fri⸗ 
Örichen fein Bernftädtifches Zürftenehum / wie fein 
abgetheilter Diſtrict vom Kayfer ſelbſt in der Sriedens-No- 
tul genennet ward/und unten mit mehrerm wird bemer⸗ 
cket werden. — J 

&. 12. Karl Fridrich lleß einmal_Ovale Muͤntzen 
verfertigen von vier bis fünff Ducaten. (Denn wir können: 
den eigentlichen Wehrt nice feren / weil das Stude / fü 
wir in Händen gehabt an einer Kette hanget.) Auf diefen 
ſtehet fein Bruſt⸗Bildnis lm Romaniſchen Habit mit einem 
aroſſen und ſehr koſtbaren Uberſchlage / und wie Bethlen Ga- 
bor miteinem groſſen Haar⸗Schuͤttel / nebſt dieſem Titul: 
Carol, Frid.D. G. Dux.Sil. Mons.& Olf-Com. Gla. Der Re- 
verszelget das gange Muͤnſterberg⸗ Oelßniſche Wappen mit 
oben gedachten fünff Helmen / nebft der Devife: Dominus 
Proteftor meus. Der Herr ift mein Beſchuͤtzer / 
u bet Jahraahl 6 unten um das Wappen getheilt ſtehet: 





a 


Zwey Fahr hernach ließ / wie vorhin auch Carolus fein Bas 
ter aethan feiner Gemahlin Bildnis diefer Herbog auf eine 
Medaille von 8. Dueaten prägen. Auff der einen Seiteprz=- 
ſentirte ſich des Hertzogs Bruſt⸗Bild in vollem Gefichte mit 
dem gewoͤhnlichen groſſen Uberſchlage / um welchen dieſer T⸗ 


tul: Car.Frid. D. G. Dux Monſt. & Ols, in 
| | Tab,s. 


) 





Auf dem Revers aber feiner erſten Gemahlin Bruſt⸗Bild & 
benfalls mit gantzem Geſichte nebſt dieſem Deutſchen Titul: 
V. G. G. An.Sop.H M.G.H.z.S. Von GOt⸗ 
te8 Gnaden / Anna Sophia, Hertzogin zu Muͤnſter⸗ 
berg / gebohrne Hertzogin zu Sachſen. Die Jahrzahl 
1620. ſtehet auf dem aͤuſſerſten Rande, ei 

Diefer redliche Sürft und unvergleichliche Patriote ſahe 
das Licht der Welt zu Delße 1593. den 18. Octobr. Trat nach 
vollbrachten Studiren und Reifen die Reglerung zu Del anz 
war / als die Bömtfche Unruhe eingeriffen/ des Landes Ab⸗ 
gRmer an den Chur⸗Fuͤrſten zu Sachſen /und richtete fein 
Borhaben ruͤhmlich und mit groſſem Mutzen aus. Als das 
Baterland in dem allererbärmlichften Zuſtande 40 1634. 
ſich befande / war niemand mehr bemuͤhet auf Mittel und 
Wege bedacht zu ſeyn / dem gaͤntzlichen Untergange ſo 
wohl in Civil- als Religions⸗Sachen vorzubeigen. Wie 
er denn deßwegen nebftdem Rathezu Breßlau die Evange- 
liſchen Stande d. d. 27. Junii 1634. mit Genehmbabung der 
Hertzoge zu Liegnitz und Brieg nach Breßlau beruffte/ von 
welder Zufammenfunfft und was damahlen vor Muͤntzen 
gepräget worden unten Lib. VL, c. V. wird gehandelt wer⸗ 


den. : 1 i N i ; * 
Zwey Jahr vor feinem Ende ließ unfer Carl Fridrich 
Schöne Oval-Münsen prägen : auf der einen Seite prefen- 


eiret ſich ſein geharniſchtes Bruſt⸗Bild und derZitul: C. F. 
H.ZM. Sarl Friedrich Hertzog zu Münfterberg/ 


1645, 
| Sta 'Tab.ıs. 








Tab. —I5. — | | 
Auf der andern / welches man auff allen Muͤnſterberg⸗Oelß⸗ 
niſchen Muͤntzen vergebens ſuchen wird / allein der Schleſi⸗ 
ſche oder Olßniſche Adler mit dem Cunſtaͤdtiſchen Schlld⸗ 
chen auff der Bruſt in einem bourdirten Schilde / welches ein 
Fuͤrſten⸗ Hut bedeckt / und um dieſen Die Worte: GOtt iſt 
mein Troſt / 1645. Ob dieſe Worte das Fuͤrſtlihe Symbo- 
lum oder Wahlſpruch fein ſollen / wie einige dafür halten ; 
zumal den am Sürftlihen Hofe wohlbefant- und gefehene 
Matthzus Apelles von £öwenftern das fehöne Lied daraus 
gemacht: Herr erhöre mein Gebeth / ac. welches unter den 
19 genañten Anelles-Riedern in dem Breßlauffhen Gefang- 
Buche das erfte iſt; oderobfihder Hertzog anderer Worte 
nemlich: Dominus Protector meus , dazu bedfenet/ die wir 
vorhin auch auff einen Müngen gefunden/ und Herr Sina- 
pius L.c.P.1. p.225. vorgiebt / wollen wir nicht unterſuchen; 
es fan ſeyn / daß er ſein Symbolum geändert. 

Es ſtarb aber dieſer Hertzog noch vor gemachten Frie⸗ 
den Anno 1647. beſchloß mit feinem Leben zugleich die Podie- 
bradiſche Familie, die ſeint 1405. zu Delfe reaieret hatte / und 
hinterließ _von feiner erſten Gemahlin Anna Sophia 
Hertzog Friedrich Wilhelms zu Sachfen-Altenburg/ 
und Anne Marie gebohrner Dfalg + Gräfin bey 
Rhein / eine eingige Tochter Elifaberh Marien⸗ 
Erbin desFürftenthums Delß. Da indeſſen noc Feine 
einige Münge von diefer Münfterberg- Oelßniſchen Podie- 
brathiſchen Familiedem Wappen nach ausfuͤhrlich erflaree 
worden / wollen tie eben die jenige beyſetzen / auf wire | 


reisen ug (439) 

nicht nur dag gewöhnliche fünffeldige Wappen / fondern 

9 angleih * en fünff Heime eörnen gefe 
nd in beliebige Confideration gezogen werden / dere 

woir obenfhongebadthaben/ s. 1. werden / derer 


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Wir wollen oben anfangen / und diefes Wappen kuͤrtzlich be: 
ſchreiben. Auff dem erſten und legten Helm fiebet man dag 
jenige / weſſen allbereit S.10. gedacht worden. Uber dem an⸗ 
dern Helm / der / wie alle andere gefrönet iſt / præſentiren ſich 
zwey uͤber einander ſtehende und mit ihren Spitzen über ſich 
kehrende halb⸗roth und weiſſe geſchachtete Monden / und zwey 
über dieſe hervorragende Pfauen⸗Schwaͤntze In fhrer eige⸗ 
nen natürlichen /grünlichten mit Gold vermenaten Sarbe/ 
welcher das Fuͤrſtenthum Muͤnſterberg; über dem dritten 
find zwey nusgebreitete Fluͤgel / In welden unterfchledene 
Balcken oder Binden die gelb / roth / gelb und weiß / 2c.find; 
welder Cunſtadt oder das Stamm: Haus; über dem vlerd⸗ 
ten / der Schleſiſche Schwarge Adler im gelben Felde / der 
hier zwar nichts hat / jedoch die weile Binde und Creutz⸗ 
fein laut anderer Muͤntzen haben foll / welcher das Sürften- 
thum Delße andeuter. In dem erſten Felde des Schildes / 
das in der Mitten nach der Laͤnge grade ab in zwey Theile ge⸗ 
theilet iſt / deſſen Rechter gelb oder Gold / der ander aber 
Silber oder weiß iſt: iſt ein ſchwehender Adler mit ausge⸗ 
breiteten Schwang und Fluͤgeln / der ebenfalls in zwey un⸗ 
terſchiedene Farben / als im gelben oder goldenen ſchwartz / 
im weiſſen aber roth oder Rubin⸗farben iſt. Welches 
daher kommen ſeyn fell : weil Ottocarus König in 
Böhmen nebſt der Toter den Dränfterbergiipen, : 
rı 








86 (440) * = 

ſtrict einem Marggrafen zu Brandenburg gegeben : das 
durch esdenn geſchehen / daß der einsige Adler dürch die dop⸗ 
gelte Sarbe / nemlich die Schwarge den Schleſiſchen / die 
Roche aberden Brandenburgifchen Adler andeuten ſollen / 
wie Johannes Heflus in füa Silefia vorgfebt/ v. Henel Silefiogr. 
Ren.cap. VI. S.93. pag. 310, Auf der Bruft ſtehet man/.wie 
ſich die Binde oder der jo genañte Halbe Mond InderMitte 
tief herunter ſencket / und alfd die Idee deg concipirten hal: 
ben Mondeng ziemlich zu ſchanden macht / wiewohl wir auch 
ehen ohne unfren Schaden auf dem Fuͤrſtlich⸗ Münfterber: 
giſchen Adler gar wohl einen halben Monden leiden koͤnnen / 
da ſolchen zumal Kaͤyſer Maximilianus II. ſo genennet in.dem 
Privilegio, fowir bald mit mehrerm anziehen werden: : Ges 
dachter Adler hat wieder Schlefifihe einen offenen Schnabel 
undroth ausgefhlagene Zunge. In dem andern Quartier 
iſt der Oelßniſche ſchwarße Adler imgelben Felde, Wobey 
ſehr wohl zu mercken / daß dieſer Adler eben wie der auf dem 
Helme feine Krone hat: ob ihn ſchon Sibmacher / Fuͤrſt / 
und ſelbſt HerrSpener alſo vorgeſtellet / und ihnen in den 
Samburgifchen Remarques Anno 1707. N, 14._P. 107. ge 
olget worden ; allermaffen der Oelßniſche und Schleſiſche 
Adler Feine Erone haben ſoll / man auch ſolchen auf feinen 
Münsen/ davon der in gedachten Remarques angeführte 
Thaler felbft zeugen Fan / mit einer Erone antreffen 
wird / und ſo es ware/nur vor einen Fehler geachtet werden 
muß. Indem dritten Quartier {ff der Liegnitziſche roch und 
weile Schach⸗Zagel / und in dem vwierdten die zwey fhrage 
goldene Glatziſche Binden im rorhen Felde. Das Mittel 
Schildchen iſt halb getheilet das untere Theilift weiß oder 
Silber / das obere aber fhwarg / In welchem zwey ſilberne 
Binden in diequer gefehen werden / als das Cunſtaͤdtiſche 
Mappen; dadurch aber nicht Cunſtadt / dag Fleine Stadt: 
Ken im Fuͤrſtenthum Oelße / Bernftädrifchen Diſtricts / ſon⸗ 
dern Cunſtadt / das Schloß in Maͤhren / als davon nn. 


oge dieſer Podiebradifhen Linie geſchrieben / zu verfiehen, 
Li dene an fa BR Be ie, 5 
mm geltanden / ob fie ſchon allbereit 1569. Das 
Muͤnſterberg Maximiliano II. verFaufft ſich 


abeh aber den Ticul und W 













— J 
ſtliche Mi aloe onen wie folches vorgeir 
ten geweſen / und wie wir ſolches befchrieben/ nicht aber wie 

dem Fuͤrſtenthum / weil die dafigen Stände / daß 






81% 0, 

ders aͤyſer das Fuͤrſtenthum Eauffen koͤnnen / vor ſich allein 
38000, Thaler vorgeſchoſſen / und dem Kayſer geſchencket / 
von dem Kaͤyſer gebeſſert und vermehret worden. Wie deũ 
auch Herr Spener recht verſtanden werden muß / wei er 
von dem Zürftlihen Münfterbergifhen Wappen Cnemlich 
dem oben angedeuteten Adler) alſo fhreibet : Hoc dayuz 
eft Monfterbergii Principatus &c. Inde Ducatui adhzfit: 
unde nunc in Aversbergii Principis , quem Imperator illo 
Titulo ornavit Clypeo confpicitur apud Fuͤrſt Wappen⸗ 
Bud) parte. p.5. Vid.Spen, Part; Spec. Oper. Herald.Lib. 
II. cap. XXX.$. XXXLp.699. Denn der alte Adler ſtehet 
zwar da/ aber nichtallein / ſondern vermehret und zwar 
ineinem Felde / welches da es vorhero fihon einmal getheis 
let war / nur noch eine andere Theilung bekommen / wie bey 
Fuͤrſten außdruͤcklich loc. cit. zu ſehen. Die Känferlichen 
Worte lauten von Vermehrung dieſes Wappens alſo: 
Im andern und lincken halben Theil des (vorigen) 
Schildes (ſoll feyn ) ein gantz rothes Rubin⸗ farbnes 
Feld / darinn ein aufrecht gegen der. rechten Hand 
ſtehender weiſſer Loͤwe / mit uͤberſchlagenen dop⸗ 
pelten Schwantze / offenem Maule / roth⸗ aufgeſchla⸗ 
gener Zunge und auf dem Kopff habenden Koͤnigli⸗ 
chen Cron erſcheinend. m. ri a 
Be -- aber⸗ 


abermabfen ein offener Thurnier-Delm 7 1oelch 





















beyd iten mit roth und weiſſer He eck 

und gleichfalls mit einer Koͤniglichen Crone gezie⸗ 
ret iſt / darauff wiederum ein auffrechtſtehender 
gantz ſchwartzer Adler mit ausgebreiteten Fluͤgeln 


offenen Schnabel / roth ausgeſchlagener Zunge/ und 
über die Bruſt wie im erſten Theil des Schildes/ 
ein weiſſer Mondſchein erfcheinet / dermaffen denn 
daflelbige Wappen / und die gemeldte Befferung 
in Mitte dies unfers Känferlichen Brieffes gemah- 
let und mit Farben eigenflich ausgeftrichen ift 2c.2c, 
Vid. Maximiliani I. Gnaden ⸗Brieff / den er dem Für: 
ſtenthum und der Stadt Münfterberg gegeben zu 
rag den 3oftenMay A.ı570.In Johann Jacob von 
und zu Weingarten Fafciculis Diverforum Jurium 
Lib. II, pag.149. wo dieſer Brieff angeführet wird / und wei⸗ 
terhin pag. 151.100 von diefer Berbefferung des Wappen ge⸗ 
handelt wird, it. Schickf. lib. 3. c.30.P.506. Wir haben uns 
deſto länger bey Befchreibung dies Wappens aufhalten 
müffen/ jemehr bekañt iſt / daß man es / 0b es ſchon vor 
140, Jahren verändert worden / nicht wiſſen / und ich weiß 
nicht/ was vor einem alten Troͤſter lieber folgen wollen / Vid. 
Scholia Silefiog, Henel.Renov.c. VIII. pag.293. 


8. 3. Get fölten wir nun nach der gemaditenDrdnung 

im Adtu von den Münsen der Hertzoge von Münfterberg 

Teutfcher Nation nemlich derer von Aversberg handeln; wir - 

wollenaber lieber mit den Oelßniſchen fortfahren und denn 

jener auch gedencken da wir zumal ein und andere gruͤnd⸗ 
Iiche Nachricht von denfelben zu überfommen noch Be 

: N en - 


— wa) in 
fen; und wird es dem geneigten Leſer giel viel gelten : 06 
fie hier oder zu Ende Diefes Eapitels angeführet werden. 
Bon dem Binterlaffenen Oelßniſchen ürffenthum/bon 
welchem das Muͤnſterbergiſche ſchon Tängft weggewefen/und 
hle Orhoge/ wie oben erwehnet worden/ nur den Ti 

ul und Wapen behlelten / bies es: — | 
 Principatus Olfnenfis, 4 Podiebradiana Profapia 
in Wurtenbergicam ideo transferebatur , quoniam 
Sylvius Nimrodus, Wurtenbergicus Dux in Matri- 
monium acceperat Caroli Friderici, Ducis Ultimi 
Podiebradienfis filiam, Elifabetham Mariam : ad 
quam ex Johannis Lucelburgici Bohemorum Regis 
Privilegio Ducatus Olsnenfis tanquam Feudum fœ- 
mininum pertinebat. Hinc ea cum Maritum ſuum, 
SylviumNimrodum. A0.1664. amififfet, aliquan- 
diu Tutrix adminiftratas haftenus Olfnenfes Ter- 
ras, filiis tribus , Sylvio Friderico Chriftiano Ulri- 
co , Julio Sigismundo dividendas , poflidendasque 
concedebat. Ipfa quidem nullam Monetam pro- 
duci juflerat : confequebatur tamen a Filio Sylvio 
FridericoAnno1686,mortua,funebrem, 
Das it: Das Fürftenthum Delße ward deßwegen 
von der Podiebradiſchen Linie an die Wuͤrtenber⸗ 
giſche gebracht / weil Sylvius Nimrod, Hertzog von 
Wuͤrtenberg ſich mit Elifabeth Maria Carl Sri: 
drichs des Letzten Hertzogs aus dem Podibradi- 
ſchen Haufe vermaͤhlete. Dieſer gehoͤrete das Fuͤr⸗ 
ſtenthum Oelß / vermoͤge re von N 
| 2 ⸗ 












I 18», Be 
IT in Böhmen ertheilten Freyheit als. 
Weibliches Le gehn zu. Dahero felbige auch⸗ 
fie Shrem ( Semahl Sylvium Nanroden ur 1664. 
verlohr / die —2— Länder / denen fie als 
Vormuͤnderin eine Zeiflang vorgeftanden Dero 
drey Printzen Sylvius Friedrich / Chriſtian Ulrich 
und Julius Sigismundus ſich darein zu thellen 
uͤbergab. Sie ſelbſt zwar hatte keine Muͤntze praͤ⸗ 
gen laſſen. Als fie aber ftarb / erlangte fie vor 
ders Sohn Sylvius ar Ao. 1686, eine Be⸗ 
graͤbnis⸗Muͤntze. 


Tab. 16. GOO 


S. 14. Wir wollen bier nicht unterſuchen / ob ande 
Yrincekineinigumdalfeine deßwegen das FuͤeſtenthumOelße 
erhalten / well Johannes König in Bohelm Anno1338. in Al- 
denar Cönrado I. dern Herkoge zur Oelße dag Privilegium 
ertheilee 5 daß nicht nur feine Tochter Hedwigis vor ſich / 
fondern auch ihre Mänlihe und Weibliche Kinder / diefes 
Fuͤrſtenthum erben Fünten und folten ; denn man würde 
vielleicht eingewender haben / daß diele Princeffe nicht aus 
derjenigen Familie entſproſſen / weldjer Johannes das Pri- 
vilegium gegeben ; dahero auch felbige 1 deffen nicht zu 
erfrenen. Nachdem aber ſolches Bun Eu — laͤßt es 
ſich glauben / daß Henricus Georgii Köntges in Böhmen 
Sohn das Fuͤrſtenthum Oelße mit dem Bedinge/ vor die 
Podlebradiſche Herrſchafften in Boͤhmen Rn 










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(Aa) 
dag folches ein Feudum Foemininum, wozu es ehmalen von 
Johanne gemadjt worden / feyn und ins Fünfftige verbiels 
ben folte. Welches auch um deſto mehr anzunehmen / weil 
benderfeits getaufehte Lande Aa ihren neuen Herren 
erbfich verbleiben fölten. Auf diefe Weiſe befam Sylvius 
Nimrod dag Oelßniſche Fuͤrſtenthum durch eine glückliche 
Mariage, dafür er aber aus Frfäntligfeit dem Kayfer Die 
Herr ſchafft Jalſchwitz In Mähren mit Confens feiner Ge; 
mahlin cedirte / welche Conceflion Herrn Lucz gar un⸗ 
bekaͤnt gewefen. Daher er andere Lirfaden erfonnen/ 
warum diefe Herefchafft nicht mehr bey dem Fuͤrſtlich⸗ 
Selßniſchen Haufe verblieben 1. c. p. 2. pag. 1134. Welden 
— auch Herr Sinapius wohl angemercket. L. c. 
B.I. pag.537- | 


Von dieſem Sylvio Nimrod haben wir noch Feine ande: 
re Muͤntzen gefehen / als eine groſſe Medaille , welcher Herr 
Sinapius auch gedenckt / 1. c. p. 566. und fie auf achtehalb Dus 
caten ſchaͤtzt / ſo wir eben dazumal nicht ſo genau in acht ge⸗ 
nommen. Diefe ließ der Hertzog praͤgen / als er 1659. den 
9, Juni unter der Schuͤtzen -Brüderfhafft zu Oelß Koͤnig 
ward. Man fichet auff diefer des Hertzogs Bruff-Bildnis 
in etwas langen Haaren / Unter der Achfel die Buchſtaben: 
D, U, die ohne Zweifel den Muͤntz⸗Meiſter andeuten follen/ 
und diefen Titul/ der vorbers in dieſem Fuͤrſtlichen Haufe 
nichebekantwar : Syl.D.G.DuxW urt. acTecc.nn (nec 
non ) in Sil. Olfn. Com. Montp. Dominus In Heid. 
Stet. Medz. Sylvius von GOttes Gnaden Ner- 
tzog zu Würfenberg und Teck / wie auch in Schleſi⸗ 
en/ zu Oelß / Graffzu Mompelgart / Herr zu Heiz 
denheim / Sternberg und Mesibor. Auff dem 
Revers einen Officier, fo einem Soldaten auff der Schoos 

Kkk3 ſitzet / 













figet / mit der Devife : Fidelite, Oblige , die fchuli 
a. 











Die Tugenden diefes Preiß würdigen Fuͤrſten haben ſich ſo 
wol HerrLucz , als auch Herr Sinapius Ilcc. jener n73.feq. 
Diefer P. I. pag. 254.feg. befant zu machen angelegen ſeyn laſ⸗ 
ſen. Abfonderlid aber verdienet an Ihm bemerkt zu wer⸗ 
den / der zum fleten Andenden der allgemeinen Sterbens⸗ 
Nothwendigkeit und Erweckung aller Adelichen und Ritters 
maͤßigen Tugenden auffgerichtete Ordendes Todten⸗Kopffs / 
deſſen Geſetze und was dabey in acht genommen zu werden 
verordnet worden / bey nur gemeldtem Herrn Sinapio 1, c. 
weit” Frg und mit Vergnuͤgung zu finden ſind. Sein nach⸗ 
dencklihher Wahlſpruch war; Omnia fcire non omnia 
exequi. Man könne und folle wohl alles wiſſen / aber 
nicht alles thun und vollziehen. Er ſtarb Anno 1664. 
im 42. Jahr feines Alters / und ward zwar auffs prachtigffe 
begraben / ob aber einige Muͤntzen dabey gepräger worden, 
wird um deſto mehr gezweiffelt/weil wir nicht nur alleine kei⸗ 
ne gefeben / fondern auch nicht einmal einige Nachricht das 
von erbaltenfönnen. Als aber feinebinterlaffene Gemah⸗ 
lin ausder Welt aleng/ wurde ihr nachfolgende Im Actual⸗ 
ſo beſchriebene Medaille verfertiget. J. 
8.1. Ad mortuæ DucisImaginem (ſehr praͤchtig 
und mit Perlen um den Hals / wie auch andern Edelgeſtel⸗ 
nen unter der Bruffgezierten und koͤſtlichen Kleidung anges ⸗· 
thanen Bruſt⸗Bildnis) legitur;Elifaberh Marıa — | 
| / a 


| “(447 ) 8 a 

faWurtembergicaTeccenfis. Inalterolatere: Caroli 
Frideri. Ducis MonfterbergenfisOlsnenfis Filia : Syl- 
vii, Ducis W urtenbergici & Teccenfis Conjux VII. 
Liberorum & XI. Nepotum Mater & avia, Ubi- 
que Bene Merita D. 17, Martii. A.C. ( welches fo wohl 
‚Anno Chrifti) wie auf dem Theatro ( Als aid) Anni Cur- 
rentis wie wir es leſen heiſſen Ean)ı686, Vitam. Quam A. 
C.(Anno Chrifti) 1625.D.ı1.Maji Cœperat & Simul Po- 
diebradiz Regie Familie Memoriam. Non item, Vir- 
tutis fueFamam finüt; gang unten ſtehet J.N.des Muͤntz⸗ 














Meifters Namen. 


Tab, 16. GC) 


2 





# 


-». 1. Um der verſtorbenen Herkogin Bildnis lieſet 
man: Eliſabeth Maria Herkogin zu Wuͤrten⸗ 
berg und Teck. Auff der andern Seite: Princefle Carl 
Fridrichs Hertzogs zu Münſterberg Oelß. Eine Ge⸗ 
mahlin Sylvius des Hertzogs zu Wuͤrtenberg und 
Teck. Eine Mutter 7. Kinder und eilff Enckelein 
Groß⸗Mutter. Machte ſich allenthalben wohl 
verdient. Endigte ihr Leben den 17, Martii a. c. 1686. 
welches ſie Anno 1625, den ı1.Maj. bekommen hatte / 
und zugleich das Koͤnigl. Podiebradiſche Gedaͤcht⸗ 
nis / nicht aber den Ruhm der Tugend. 
Uber dieſe anderthalb⸗loͤthige Medaille wurde auch 
eine 


— G480) * i 
eine kleinere geſehen. Auf dfefer ſtehet das Muͤnſterberg⸗ 
Oelßniſche Mappen aber nur mit drey Helmen/ da/ wie oben 
erinnert / Ihr Herr Vater und Better fünffe gefuͤhret; un 
diefes : Elifabeth. Maria Duciffa Wurtemb. 


* 
it 
















..Lec. 
Auff dem Revers um den Rand: Ultima e flirpe Du- 
_ cum Monfterb. Olsn. Com. Glac. mitten: Nata A. 
1625, D.XI, Mai. Nupta 1647. D. ı. Maji. Denata 
1686, D.X V II, Marti Dulcem fui relinquens Me- 
moriam. Elifabet) Maria Hergogin von Wuͤrtem⸗ 
berg und Teck / die legte aus dem Haufe der Herko- 
ge von Muünfterberg/ Delß/ Grafen zu Glatz / ge 
bohren A. 1625, den 1, May / vermählet An. 1647. 
d.1.May.verftorben A.1686. d.1z. Mertz / ein ange 
nehmes Gedächtnis hinter fich Taflende. | 


Durch dieſe gab GOtt aus dem Hoch⸗Fuͤrſtlich⸗ Wuͤr⸗ 
temberatſchen Haufe dem Fuͤrſtenthum Delge drey Prin⸗ 
tzen: Sylvium Fridericum, Chriſtianum Ulricum und 
Julium Sigiſmundum; dieſe theileten ſich nach ihres. Her⸗ 
ren Vaters Tode ı weil es der Frau Mutter ſelbſt gefiel / 
in das ererbte Fuͤrſtenthum / und lieſſen viele Goldene und 
Slilberne Muͤntzen ſchlagen / davon nur etliche wenige im 
Adtu angeführet worden/ deren wir aber noch einige/ und 
zwar die vornehmften beyfügen wollen / die entweder Die 
Gelegenheit / oder die Artigfeltdes Gepräges vorandern bes 


ruͤhmt mat. Ä 





Inter 










| nonnullis S$ymbolum ſuump Si Deus prono-. 
ort SylviisEiedrich 





bis, 3 * s contra nos 
won An. 1674. bis 1695. Dur: alle hand Muͤntzen fih einen 
offen ® mer 1/aufdet SE Wahlſpruch ſetzen 


Heß: SIE GOtt vor uns / wer mag wider uns ſeyn. 
Hierbeh finden wir nichts anzumercken / denn es ſind alier⸗ 
dings auch z. E Reichs⸗Thaler verhanden / auf welchen dle⸗ 
fs Kin Symabolum nicht ftehe. 

8.16 Die erffe Medaille die von ibm bemercket zu 
werden verdienet / war die jenige von vier und drey⸗viertels 
u. per der aan — — zu en 4 | 
r (4 iQ re ar 


Tab, I6. 


— ſi je man des Hertzogs lich —— 
in bloſſem Haupte und langen en welches der Tier 
tul: Sylyius Fridericus D. G. Dux Wurtembergenfis Tec- 
-cenfis in Silefia Olsnenfis. . Auf dem Revers Inwendig ſtatt 
des Wappens oder etwas anderem das TürftliheSymbolum: 
Si Deus pronobis, quis contra nos, mit dem Beyfase: Iſt 
König worden 1662.d. 5. Junii. Um Diefes alles den Reſt des 
Tituls: Comes Montbellegardenfis Dominus in Heyden- 
heimSternberg Metzibor. Bon welchem Titulzu feiner Zeit 
ausführlih wird gehandelt werden. 

Als ſich dieſer Herr 1672. milder Princefe von Wuͤr⸗ 
temberg Montpelgard vermählete / ſahe man bey feinem 
‚Hochzeit: Seftin nachfolgende RR ſchone — 

e 










Die Erjte von vier Loth zeiget des Hertogs überau 
s geharniſchtes und mit einer groffen Perrug 


diefeg ; Sylvius Fridericus ux 
ccenſis, ‚m Sileſia Olsnenfis Co- 






















vi al ee? REES, 16 aaa a8; 
rdenfis , Dynafta in Heydenh 





ernberg& Medzibor. Syloius Zridtich von SO 
tes Gnaden / Hertzog zu Würtemberg/ Teck / in 


u, 


Schlefien zu Delß/ Graff zu Mompelgard / Herr 
zu Heidenheim/ Sternberg und Medzibor. Unter 
der Achfel ſtehet des Müng-Meilters Name 1. N. Auf der 
andern Seite der Hocdfürftlihen Braut erhobenes Bruſt⸗ 
Bild mit bloſſen Brüften undlangen Haarlocken nebſt dies 
fem Titul: Eleonora Charlotta, D. G.Duciffa Wur- 
tembergica Teccenfis & Chaftillonenfis , in Silefia 
Olsnenfis Comitiffa Montisbelligardenfis & Colli- 
nia D. LH. St. F. & M. ‚Eleonore Charlotte von 
GOttes Gnaden Hertzogin zu Wuͤrtemberg / Teck 
und Chatillon / in Schleſien zu Delß/ Gräfin zu 
Mompelgard und Colligny / Frauen zu Heiden⸗ 
heim / Sternberg / Fuͤrſtenberg fo ihr zum Leibgedin⸗ 
ge war ausgeſetzet worden) und Medzibor. 


Daß ſich dieſe Hertzogin eine Princeßin von Chatillon und 
Gräfin von Colligny nennet / ruͤhret daher : weil Cafpar 
von Colligny Marchal von Franckreich ihr Groß⸗Vater re 





—— 
8 
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es) —_ 


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dem eufferſten Rande, dieſer Medaille ſtehet: QuosVir- 


tutis facies, hos facierum quoque virtus fociat. 
e die Schönheit der Tugend / die verbindet 





ie Schönheit der Geſichter. Eine andere von 
drey Loch hatvoriges Bildnis und Titul der Hertzogin. 





N; i 
hr G) 


Auf dem Reversaber flehet auf einer bedeckten Taffel ein 
Brenn-Glaß / welches die von der Sonne empfangene 
Strahlen auf ein hinter ihm ſtehendes Frauenzimmer in et⸗ 
nem Spiegel / welches ohnfehlbar die Princefle ſelbſt ſeyn 
ſoll / wirfft mie der Deviſe: Recipit & reddit ignem. 
Esempfängt und giebt Feuer. Aufdem euſerſten Ran⸗ 
de lieſet man: Enthea hac Virtutis Idea Sylvium Fri- 
dericum D. G. Ducem W. T. 15.Ols.folari voluie. 
Divina Pronza, A. 1672.17. Maj. Mit dieſer Him̃⸗ 
liſchen Geſtalt der Tugend hat die Goͤttliche Vor⸗ 
ſorge Sylvius Fridrichen von GOttes Gnaden 
Hertzogen zu Wuͤrtemberg / Teck / in Schleſien zu 
Delß / vergnügen wollen / Anno 1672. d, 17. Maj. 
Damit aber nicht jemand meynen dörffte/ diefe Medaillen 
wären vielleicht auſſerhalb Schlefien gepraͤget worden / und 
gehöreten alfo nicht hieher; ſo bemercken wir / daß nicht al- 
deine die Littern / die etwas befonderg in dem Buchſtaben E. 
haben / fondern aud des Delßniihen Muͤntzmeiſters Na⸗ 
men I. N. der ausdrüdlid auff beyden und zwar auf der 
- erften unter des Hertzogs au auf der ———— Er 

| glg ede⸗ 






dOlym de € 
ie —* * — in Re von völligen vi 
verfloffen war/ fahe man eine arof BMedaile aufd 
erſten Seite ſich der ertzog in ei sr Per: 
hen Habit Sal Hair: N 





um chn flefe man den gewöhnlichen Titul und auf, dem. 
Rande reinen Wahl-Sprud;: Si Deus pronobis, quis 
eontranos, Iſt GOtt vor uns wer mag wider uns 
ſeyn. Unter der Achſel ſtehet die Jahrzahl 1676. welche 
uns vermuthen heiſſet: daß der Stempel allbereit ein Jahr 
vorher in der Welt gewefen / als dieſe Medaille verferti 
worden 5 wied enn auch nur der Revers hier zu regardiren; 


da ſtehet der Hergogin Bildnis und um diefesder Titul:Ele- 
onora Carolına D. G. Ducifa Wurtembergenfis , Teccenfis 


&Olsnenfis. Und auf dem äufferften Rande die Worte: 


Anno Chrifti MDCLXXVII. Conjugüiquinto. Sit. 
In dem Jahre nach Ehrifti Geburth 1677. in dem 
fuͤnfften des Eheſtandes. 
neben dieſem Jahr celebrirte unfer Hert og das an⸗ 
dere ‚Jübel- Jahr der berühmten Univerfität Tül ingen mit 
Dean Gold: und Siiberner Gedächtnis Groſchen. Auf 
elbigen fahe man fein Bruft-Bildnig / wie vor gro Im dio⸗ | 
manifhen Habit nebſt dem gewöhnlichen Zient. | Tabıy 











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Der Reversabir zeigete ein Polfter / worauff ein mie Oel⸗ 

Zweigen U ImonBeher Gerbter liege / Sattınter ehe ; 

Isnz Silefiorum , Zu Delß in Schlefien; und weirer 

te Fahrzahlıs77. Liber diefem halt ausden Wolcken inder 
Höhe zur rechten Seite eine Hand eine Crone / welche ſo 
wohl als alles andere eine aufgebende Sonne / auf der Linz 
en beſtralet; um den Rand ſtehet : Eberhardus Barba- 
tus ex utroque Immortalis; Eberhard der Baͤrtige 
ift durch beides unfterblid) gemacht worden, Was 
aber durch dieſes Utrumque oder Beydes angedeutet werde/ 
iſt aus dem inwendigen Verfezu ſehen / da es heiſt: Der 
bat die Hertzogs⸗Wuͤrde bracht / 1495. d. 21. Julii, 
und Tübingen berühmt gemacht. 1477. d. 31. Juli. 
Diefer Eberhard wird billig indem Hoch⸗Fuͤrſtlich⸗ Wuͤr⸗ 
tembergiſchen Haufe Hoc und vor unfterblic geachtet / als 
fermaflener der jenige gewefen / der ſich fo fehr fignalifiret, 
daß er von Maximiliano I. mit dem Orden des Gofdnen 
Dlieffes 1492. und dag dritte Jahr darauf zu einem Reiche; 
Sürften zu Wuͤrtemberg und Ted auf dem Relchs Tage 
aus einem Grafen gemacht worden. Darum heift eshier: 
Der hat die Hertzogs⸗Wuͤrde bracht. Belangende 
dasandere: Und Tübingen berühmt gemacht; fowird 
damit auf die Stifftungder Hohen⸗Schule: ſo mit Bewil⸗ 
kkauna und Befreyung Känfer Fridrichs IV. und Pabſt 
Sixti IV. 1477. geſchehen / gezlelet / welche er mit hoben 
Ba L113 Befrey⸗ 





on 


| 36. (454) Ä 

Befreyungen / Renthen / Zehenden und Gülthen wohl 
verfehen/ auch waere Leute dahin und ſonderlich feinen 
ehmaligenPrceptorem Nauclerum oder wie er fonft hieß 
Vergenhans beruffen/ fo dag er offtmalen von diefer Siiff⸗ 
tung au fagenpflegen : Er habe einen Brunn des Le: 
bens gegraben, Vid, Layritzes Genealog. Palmwald 
die IX. Taffel / cap.zz. pag.472. Voetius ſchreibet in dem 
Verzeichniß der Academien / welches er ſeiner gehaltenen 
und zu Amſterdam 1655. gedruckten Sermon von der Nutz⸗ 
barfelt der, Academien und Schulen/ welde die Gelehrte 
Jungfer Anna Maria vonSchurman mit einem uͤberaus ſchoͤ⸗ 
ben Carmine beehrete / angehenckt / von dieſer Stifftung 
n Niederlaͤndiſcher Sprache / welche wir nur Hochdeutſch 
herſetzen wollen alfo : Zu Tübingen ward eine Univerfi- 
tät aufgerichtet von Eberhard Grafen von Württemberg in 
dem 1477. Sabre. Der erffe Retor war der berühmte 
Hiſtorlen⸗Schreiber Johannes Nauclerus. In der Theo- 
logie haben ehmalen da gelehret der berühmte Scholafticus 
Gabriel Biel, und nad) der Reformation Theodericus Snep- 
fius, Jacobus Heerbrandus, Jacobus Andreæ Schmidelinus, 
(fo nennet er auf elne ihm / als einem ſolchen groſſen Manne 
gewiß hoͤchſt unanftändige Art den berühmten Procancella- 
rium bey gedachter Univerfität und Hochverdienten Theolo- 
gise Dodtorem Jacob Andreæ, weil er eines SchmiedesßSohn 
war)Lucas Ofiander und andere. In Jure, Johannes Sichardus; 
In derMedicin ‚LeonardusFuchfius und JacobusSchechvius . 
Si der Mathematic,der Welt⸗beruͤhmte Johannes Stofllerus, 

cheubolius und Michael Meſtlinus; In der Griechiſchen Spra⸗ 
che Philippus Melanchton und: Martinus Grufius ; In der 
Rhetoricder Welt⸗heruͤhmte Nicodemus Frifchlinus; Het 
hat auch gelchret der vor Zeiten gelehrte Johannes Reich- 
linus, ſonſt Capnio genañt / der zuerſt die Griechiige und 

Hebraͤtſche Sprache in Deutſchland gebracht; In ur 
olo⸗ 

















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7 








u ii - 
Nercr DMänner ri | ni je ſich Tübingen 
eerer Männer ruͤhmen kan / fo ſehr und noch viel 
he es ſich gratuliren / daß fhr andertes Jubel⸗ 
‚Del andem andern Ende Deutihlandes don ef 
vornehmen Fuͤrſten auff ſo koſtbare Arc / angefehen 
pene Medaille 8. Ducaten wog / beehret worden, 
iefes Jahr war recht fruchtbar an fhönen Medaillen 
frem Pertzoge / denn man fahe auch noch andere in 


Die erfte Seite prangete mit dem Bildnis unſers Hertzogs 
= ———— Titul: Die andere mit dem ee 
tenberg- Oelßniſchen Wappen / nebſt den vier Helmen/ und 
dieferDevife: Pietate & Juftitia ditefco, 1677, Durd) 
Srömmigfeit und Gerechtigkeit werde ich reich 

Bon denen vier Medaillen / ſo Hertzog SylviusFrid.in 
den neuen Thurm⸗Knopff zu Seftenderg legen laſſen / welche 
Herr Sinapius J. c. pärt.2. P. 421. 422. bemerckt / wollen wir 
dielegtendrey anführen. Die erſte von zwey Lothen zeiget 
des Hertzogs Schwieger⸗Vaters Georgü Conſtantis Bruff- 
Bild in kurtzen Haaren und Romaniſchen Habit; über ihm 
haͤlt eine Hand in den Wolcken ein Auge / wodurch vielleicht 
‚die Böttlihe Vorſorge vor diefen aus feinem Lande von den 
Srangofen vertriebenen Fürften angedeutet wird. Der Ti 
Autheiie:: eckgi Magnatumis D. Gz. Ju Wii 
tenbergenfis, Teccenfis Comes Mompelgardenfis, 
1687, George der Großmuͤthige von Gttes Ge: 
ij naden 









9 







Ey 








Renſchlihen Verſprecen vertrauet / und zeitw aͤhrendem 
‚verblieben / wie fehr ſich auch die Srangofen/ ihn davo 
zu reiſſe — Auf dem Revers ſiehet man dieſes Ge- 
orgii Gemahlin Bruft- Bildnie/_über welchem eine Hand 
aus den Wolcken einen Lorbeer» Krang hält. Der Titul 
fautetalfo: Anna D.G. Prineeps Wurtenbergenfis 
Teccenſis Nata Dueifla Chaftillonenfis Comes de 
Collieny. Anna von GOttes Genaden Herkogin 
von Wuͤrtenberg und Teck / Gebohrne Hertzogin 
von Chaſtillon / Gräfin von Colligny, Dieſe war 
Hertzog Cafparis de Colligny und Chaftillon, Marfchalls in - 
Franckreich Tochter / mit welcher er fidh Anno 1648, ver- 
maͤhlet. Sie war ehmahlen der Reformirten Religion zu⸗ 
gethan / verließ aber. diefelbe 1662. und bekaũte ſich Zu der 
Evangeliſchen. Die groffen Guͤtter / fo fie in Franckreich 
hatte / wurden theils verkaufft / theils aber giengen verloh⸗ 
ren * ie daß ſich dero Gemahl wenig darüber zu erfreis 
Das allerfchönfte/ was auff diefer Medaille zu bemer- 
cken / iſt die Umſchrifft atif dem aͤuſſerſten Rande: In Cor- 
de Amorem in ære honorem exprimit Sylvius Fri- 
dericus Dux Wurtenb. Tec. Ols. So giebt Sy 
vius Friedrich Hertzog zu Mürtenberg / Ted und | 
Delße / die Liebe im Hertzen und auf ae 














ee NER... ne mine 
\ neinfidy gegen feine Schifeger « Eltern ) zu 


die andere bra⸗ get mit Hertzog Sylvius Friderichs und 
Bemah terfaits ‚die an einander lehnen mit ih⸗ 
ſchon vielmals voꝛgekommenen Tituln. 


BG) 


Auf dem Revers ſtehet ein von oben herab In der Mitte ger 
theilter Schild den ein Sürften- Hut bedeckt und zwey En⸗ 
gel zubeyden Seiten halten. In dem einen Theile und zwar 
fm erften der Chaſtilloniſche gefrönte Adler mit ausgebret⸗ 
teten Flügeln. In dem andern aber und zwar zur Linden 
das Würtenberg - Delgnifhe Wappen / deffen Erklärung: 
unten fon vorfommen wird. Indeſſen fan ſothane Stel- 
lage des Wappens zelgens wie ungemein hoch der Her⸗ 
gg feine Gemahlin Iteben müffen / weil fonft die Arma. 
Gentilitia oder Stamm⸗ Wappen den andern immer pfles 
gen vorgefegt zu werden. Auffder dritten ſiehet man abers 

malen des Hertzogs und feiner Gemahlin an einander gelehn⸗ 
te Bruft-Bilder mit den völligen Tituln/ auf dem Revers 
aber zwiſchen zwey Reihen Eedern einen Quadrat- Stein’ 
und auf demfelbeneinen dreyeckicht gefähnitten und oben zu⸗ 
geſpitzten Diamant mit der Devife : Nefcit labi Virtus, 


Die Tugend kan allein vor Unfall ficher ſeyn. 


Tab. 18. N) _ 


Gleich 






erkennen. 


» 
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rote aber Diefer Hergog feine Pietät gegen. 
bewiefe er fie auch gegen Die vehten Eltern ] 
Fuͤrſtliche Stau Mutter numehraud den I 
gegangen war / ließ er nachfolgendeMedaille vor 


Er ‘ ul Pr 
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4 RR. FE: Se 
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Um des Herrn Vaters Bildnis in langen Haaren / ſtehet der 
Zitut: Sylvius D.G. Dux Wurt. T. in Silefia Olfnen- 
fs. Syloiusvon GOttes Gnaden Hertzog zu Wuͤr⸗ 
tenberg und Teck / in Schleſien zu Oelß; um der Frau 
Mutter aber: ElifabethMarian.c.Ducifla Wurtenber- 
genſis Ieccenſis inSileſia Olſnenſis, vata DuciflaMun- 
fterbergenfis. Eliſabeth Maria von Gottes Gnaden / 
Hertzogin zu Wuͤrtenberg und Teck / in Schleſien zu 
Oelß/ gebohrne Hertzogin zu Muͤnſterberg. Auff dem 
auſſerſten Rande aber : Æternæ Optimorum Parentum 
memoriæ Venerator Filius Devotus Sylvius Frid. D. 
W.T.JS.O.ı686. Zum ewigen Gedaͤchtnis der liebſten 
Eltern hat ihr treuer Sohn Sylvius Friedrich Her⸗ 
zog zu Wuͤrtemberg / Teck / in Schleſien zur Oelß 
dieſes Ehren⸗Mahl geſtifftet. — 
Wir erinnern uns hlerbey / daß wir in unfrem Extradt, 
von dieſes Hertzogs Münsen einen Thaler und Vermaͤh⸗ 
{ungs Medaäille noch anzuführen verfproihen. Den The: 
fer / derer der Hergog mit unterfehledenen Geprägen ver- 
fertigen laſſen / belangende: ſo ſiehet man darauff fein N 


ild⸗ 








Slei 








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* _ Re (a0) * 
Bildnis undgewöhniihenTieut. Auf dem Reversdag Wuͤr⸗ 
Gemberge Delbniie — — des Muͤntz⸗Elſen⸗ 
ſchneiders Namen 8. P. oben die getheilte Jahrzahl is3. 


Tab. 18. (N)(#) 


Auff der Medaille, die zwey Loth; wiegt / præſentiren ſich der 
Berlobten an einander gelehnte Bruft-Bilder/ um welche 
der gewöhnliche Titul. Die andere Seitezeiget ein Here 
zwiſchen zwey Palm⸗Baͤumen /die aus einem Selfen in der 
See wachſen / welches da es fonft blitzet und dag ungeffüme 
Meer etlihe Schiffe an den Felſen ſchmeiſt / liebllch von der 
Sonne beſtrahlet wird / mit der Umſchrifft: les pures 
flammes font protegees de Amour Divine. “ft die 


Liebe keuſch und rein / wird GOtt ihr Beſchuͤtzer ſeyn. 


Anno 1697. den 3. Junii gleng Hertzog Sylvius Friedri 
ins Grab / ihm ſind aber J— —— — 
worden. Wir bemercken noch von ihm / daß er ein Mitgliey 
der Fruchtbringenden Geſellſchafft geweſen. Er hatte dag. 
Gewaͤchſe / Broffer Lorbeer - Baum, das Wort: Tır 
gend und Tapfferkeit und den Namen: der Schi. 
gende. Als er in diefen Palmen» Orden den 9. Heumo; 
nats 1677. trat/ wurde ihm von dem Pflangenden in ge⸗ 
dachtem Orden folgendes Sonnet gemadit: 

; } M m m 2 Ge; 














[St Sclefien , ermuntee deine Sinnen _— 
U De Delßner Sploius ı si: 
Wo TeutfcheTreu und 









als Sie; 18 
Nun hä | 
Wa utzt ziert ein 





—— — Schein / 
Du kanſt itzt / was du wilſt / in Kunſt und Treu beginnen. 
Der Schuͤtzende / wie er ſelbſt Teutſche Tugend übe] / 
Soco ſchutzt er den numehr / der jener ſich erggebt. 
Doch weil DIE nicht genung (geſtalt wo bier auff Erden 
Dich nichts mehr kraͤncken ſoll / ein junger Printz gebricht) 
So wuͤntſche noch) dazu aus ſchuldig Teutſcher Pflicht / 
Daß die Gemahlin auch Fruchtbringend möge werden. 
S5. 17. Chriſtianus Ulricus, ordinaria confvetu- 
dine, plurimos Nomine ſuo ſignatos Nummos re- 
liquit. Anno 1680. amittebat Uxorem : in cujus Me- 
moriam formari jubebat, & aureos & argenteos 
Nummos. Aureus.exhibet in uno Ducis ‚in altero 
Latere ConjugisImaginem. Pofteriori additum re- 
peritur: Anna Elifabetha, Duciffa Wurtenbergen- 
fis , Teccenfis , Olsnenfis & Bernftadienfis , EX- 
TINCTA SUPERSTES. Argenteus trium Unciarum 
Nummus ‚pr&ter Imaginem mortux Ducis, Annum- 
que tum Natalem, tum emortualem, indicat Deſi- 
derium Superftitis MaritihocVefü: 
Imn cunctis Tee querit amor renovare Metallis. 
D . i. Chriſtian Ulrich hat fehr viel Mungen uns 
ter feinem Namen hinterlaffen. Anno 1690, * 
I | ohr 


* 






en feiner Gemahlin Bildnis. Dem letz⸗ 
rern find dieſe Worte bengefeget ; Anna Elifabeth / 
Hertzogin zu W uͤrtenberg / Sch / Oelß und Bern⸗ 
hop Auff dem äufferften Rande ; Sie ift auch 
m Tode noch lebendig. _ Die Silbernen jeder 
von drey Ungen deuten auffer der verblichenen Herz 
zogin Bildnis / mie aud) dem Geburts» und Ster⸗ 
bens = Fahre/ des_binterbliebenen Gemahls Be: 

trübnis mit diefem Bersanıı 0.0. 
Auf iedem Erste ſucht die Liebe dich zu finden. 
Hertzog Chriſtian Ulrich hat auffer denen vielen Cou- 
rant-und anderen Münsen/derer wir bald jedoch mit wenigen 
gedenden werden / nad) Goͤttlichem Verhängnis allerley fo 
wohl Sreuden- als Trauer;Medaillen verfertigen laffen. Als 
er noch vor erlangter Inveftitur 1672, den 13. Juni zu Oelß 
Schüsen-Köntaward / kam auf feine Fuͤrſtliche Ordre eine 
Goldene Oval-Müngevon faſt 7. Ducaten ans Licht / derer 
erſte Seitedas Fuͤrſtlich⸗ Würtenberg: Oelßniſche Wappen 
U,D.G.D,W.T.].S.O. 


FA 
u: 


nebſt dem Namen und Titul : C. 

Sn die Jahrzahl 1672. und den Tagız. Jun. prefentirte. 
Die andere aber in einem Cattel einen Linterthan / In deffen 
Schooße ein Fuͤrſt ruhet / und die Deviſe: Tutiſſimum Fir⸗ 
mamentum Principis Amor Civium. Hr 


Tab. 9, Na 
Mmm 3 Der 

















Der befte und ſcherſte Schug eines Fürften ift Di 
Liebe ſeiner Unterthanen. Womit er allerdings das je 
nige vorftellen wollen/ was obengedachter Eberhaı 
batus gegen die Herrligkelten / ſo ein und anderer Fuͤrſt eh⸗ 
malen. gegen ihn geruͤhmt / eingewendet; daß ernemlidhin 
eineg jeden feiner Linterehanen Schoofle garı figer ruhen 
möge / und diefes vor feine groͤſte Herrligkeit hielte, Was 
des Pringen Fünfftige Linterchanen vor einen unvergleiche 
lichen Vorſchmack Ihrer Eünfftigen Derandaung daraus 
—J— iſt leicht erachten. Sonft ſcheinet der Schle⸗ 
ſche Adler auf dem Mittelſchilde ſo wohl alsauff dem vlerd⸗ 
ten Helm eine Crone oder vielmehr Fuͤrſten⸗Hut zu haben / 
ſo ihme aber beyde nicht gehoͤren. | y% 
Als ſich diefer Hergog mit Anna Elifabeth Fuͤrſt 
Shriffian des Andern von Anhalt Bernburg/ und Eleo⸗ 
noren Sophien gebohrner Princefe ausdem Haute Hol⸗ 
ftein -Sonderburg Tochter / Anno 1672.den13, Marti Vers 
maͤhlete; fahe man auff filbernen Medaillen die entweder 
bald hey der Bermählung oder kurtz hernach gepräget wor⸗ 
den / des Hertzogs und ſeiner Gemahlin an einander gelehnte 
Bruſt⸗Bilder / und den Titul: Chriſtianus Ulricus & 
AnnaElifabeth Duces. Chriſtian Ulrich / und Anna 
Hertzog und Hertzogin; und denn ferner auff dem Re- 
vers einen Hahn/der den Stoß-Bogelabhält/ und eine Hen- 
ne / die ihre Kuͤchlein bebrüret 7 nebft der Umfhrift: 
Alters alit, protegit alter, Eine ernaͤhret / der ande⸗ 
ve wehret, Kies —— Be 


Tab. 19. (N)(42) 






Dre 


(465) 8 





Die Begräbnig-Medaillen / fo der Hergog diefer feiner Ge⸗ 
mahlin / die er nur acht /und etwas mehr alg ein halbes 
5 jr gehabt / allermaffen die Hoch⸗Fuͤrſtliche Vermaͤhlung 

ü Bernburg den e/ die Hertzogin g⸗ 
dem u 


















en Ebren⸗ Ruhm / daß ſie ein 
Zurſilicher F naewefen/ den3. Sept. 1680, die 
m34 Jahr ihres Alters zu Bernſtadt gejegnete / zu 





dren pragen laffen / if albereit oben gedacht worden im 
Au wir aber haben felbige nicht bekommen fünnen. 

Anno 1683, vermählete ſich Hertzog Ehriftian Ulrich 
zum andernmal mie Sibyll 





eo 
S* 


ibylla Maria Hergog Chriſti⸗ 
ans zu Sachſen Merfeburg und Ehriftianen gebohr- 
ner Hertzogin von Hollſtein Princeßin / zu diefem Ende 


ward folgende ſchoͤne Medaille verfertiget. 





‚Die Bruftbilder diefes Durchlauchten Braut: Baars flehen 
nebeneinander in Romaniſchen Habit. Um diefeder Titufs 
Chriftianus Ülricus, SibyllaMaria, untendie Jahrzahl 168. 
und der Tag der Vermaͤhlung der 27. Octobr. als an wel- 
chem ſolche angeſtellet geweſen / aber erſt den Tag hernach 
vollzogen worden. Auff dem Revers ſiehet man einen bren⸗ 
nenden Rauch⸗Altar / zu deſſen beyden Seiten zwey Priſter 
ſtehen / fo Oel ins Feuer gieſſen / und oben eine Sonne, Dfe 
Umſchrifft / nur etwas veraͤndert / iſt aus dem Virgilio ent 
ſchnet/ undheiffees 13° un: u | 

Sie mihi jucundisadolefcunt ignibusare, | 
x ee a 


— —6 
Die vieleicht nicht unbiitig alſo gegeben verdenf 
So brennt das Feuer recht/ und gieb 
u 2 QSrOnaRE 
nten ſtehet des Muͤntzmeiſters Namen: LN. wel 
her zur Genuͤge andeutet / daB die Muͤntze in Schleſien ans 
EESonſt giebt es aud) ſo wohl goldene / als SilberneMe- 
daillen/ die das Gepraͤge nur⸗ er wehnter Hoch⸗ Fuͤrſtlichen 


neuen Gemahlin allein haben. 
Tab. 19. (N) (+) 
nd ein dalb Loth / und 


Am Silber wiegen fie Drey u 
prefentiret ſich darauf die Hertzogin mit vollem Gefichte/ 
ereflich Langen Haar⸗Locken / entbloͤſten Bruͤſten und fehr koſt⸗ 
barem Habit. Um ſie eher der Titul: Abylla Maria Dux 
VV.T.O.&B. Sibylla Maria Hersogin gu Wir: 
tenberg / Teck / Delß/ und Bernftadf. Der Revers 
zeiget die Würtenberg- Oelßniſch⸗ und Sachfiihe Wappen 
combiniret beyfammen/ welche ein Sürften: Hut bedeckt / 
und auf eine ungemeine fhöne Art bourdiret find. Unten 
ſtehet des Müngmeiffers Namen J. N. Um alles das uͤbri⸗ 
ge vom Titul / der vor Rateinifh war: Gebohrne Her: 
tzogin zu Sachſen /Fülich Kleve und Berg. Auf 
dem aͤuſſerſten Rande aber der ichöne Reim: 

Gott fuͤhre du mich allezet / 

Den rechten Weg zur Seeligkeii. 
Das merckwuͤrdigſte an dieſer Medaille iſt daß das Wur⸗ 
tenberg⸗ Oelßniſche Wappen wider die Gewohnheit e 
















X [NATOHFAUSORN 





























u a — 
Seider nemlich zwifchen dem goldenen Reibs-Fahn und de- 
nen 2. Zorelfen einen Stern bat/ ſo die Herrſchafft Stern- 
berg bedeutet/wovon baldein mehrere. _ 

u diefer Bermählung rechnet aud) Herr Sinapius fol⸗ 
gende groſſe Goldene fünf und zwantzig Ducaten fhwere 
Medaille. Yufder erſten Seite prefentiret ſich des Hertzogs 
Bruſt ⸗Bild in Roͤmiſchen Habit — nebſt dem Ti⸗ 
tut; Chriſtianus Ulricus D. G. Dux VVurtenb. Tecc, 
in Silefia Olſn. & Berolftad. Chriſtian Ulrich von 
GOttes Gnaden Herkog zu Würtenberg Teck / in 
Schleſien zu Delß und Bernſtadt. Auf der andern 
ein hoher Felſen an welchem der Hertzog auffelettert und zu 
überfteigen vermeinet / auch defto eher zu feinem Endzweck 
zu gelangen den Sürften- Hut unten am Suffe des Felſen lies 
gen laffen. Zur Seite des Selfens eine Stadt welde Here 
Sinapius vor Merfeburgan der Saale hält. Uber allen die: 
fen ſtehet daseinsige Wort: Tandem. Endlich. 


Tab 20 (0O 


Drey Fahr darauf nemlich 1686. denı4. Juli alten Ca⸗ 
lenders fegnete GOtt dieſes Hoch⸗Fuͤrſtliche Ehe-Bette mit 
einem Printzen. Die daruͤber geſchoͤpffte Freude war ſo 
groß / daß deßwegen goldene und ſilberne Medaillen gepraͤget 
worden. Die ſilbernen wogen anderthalb Loht und weniger 











Auff 


ercule erzehlen ; Es habe nemlic) die Juno aus JaloufieL, 
gegen Alcmena deg Herculis Mutter / weil Jupiter ihr Ge ⸗ 
mabl mit diefer den Herculem gezeuget hatte / die Fünfftige 
Nacht darauff/ als Hercules gebohren worden / zwey um 
geheure Schlangen verſchafft / fo das Kind tödten fülten; 
dfe aber von dieſem ergriffen und mit den Händen zerriſſen 
worden. Vid. Mytholog. Natalıs Comitis Lib, VIL cap.ı. und 
gehet die Meinung diefer Vorbildung wohl dahin/daß der 
neugebohrne Prince , wie ehmalen Hercules alles Ungemach / 
jaden Tod ſelbſt überwinden moͤchte. Zn dem Haupte fies 
het ein Palm⸗Baum / deſſen doppelte Stämme ſich in ein⸗ 
ander ſchlingen / an welchen das Fuͤrſtliche Wuͤrtenberg⸗ und 
Saͤchſiſche Stamm⸗Wappen in abgetheilten Schilden han⸗ 
get. Oben pfropfft eine Hand aus den Wolcken in dieſen 
Palm⸗Bauin einen neuen Zwelg / und die Umſchrifft heiſt: 
Spes exſpectata diu. Die laͤngſt gewuͤnſchte Hoff⸗ 
nung. Auff dem Revers lieget eine groſſe Menge von 
Mans: und Weibes⸗Perſonen / die obnfehlbar die treuen 
Unterthanen andeuten füllen /auf den Knien und bethet mit 
aufgehabenen Handen um Erhalt: Befhüsung und Vers 
mebrungdeflen/ das ihnen gegeben worden / den Hoͤchſten 
GOTT der bier durch eine angenehm; firalende Sonne / 
in welcher der Namen Jehovah ffehet / vorgebilder wird / 
vor welcher die Worte : Quidedit Deus, protegat, con- 
fervet, augeat, Der Gott / der (den Pringen )gege- 
‚ben / beſchuͤtze 7 erhalte / und laſſe ihn wachſen / 
alsder Linterthanen Gebeth / oder Doch weniaftens der gis 
halt deffelben gefehen werden. Auff dem aͤuſſerſten — 





10 20 
Namen und Tiefe 
Herhe Birtenberg/Ted/ 
fat — ji ei zu Merfeburg d 24: 
n 26. Juli 888 € — 1686. 
2 vr Diefe a [oe meine Freude wolten auch die freuten 
lien und L Unter ethanen ihre befondere Bergnügungsu 
erfennen geben ; darum fieffen fie Ducaten prägen /wonit 
ne die ofe fe anaeug ugten / / und zugleich den Prince verehreten. 
fe Seit fe prangete mit dem auf einem Politer figen: 
9J Prince „dem eine Hand aus den Wolcken den Fuͤrſten⸗ 
Hutund Scepter retchte / und die Devife: na olim. 


Itzt und AI: 

















Die andere mit einem Altar / worauf * — 
Hertzen uͤber einander lagen / mit der Deyiſe: Hæc ſacrant 
Corda Vaſalli. Dieſes Opffer bringen dir die ger 
treuen Unterthanen. An dem Altar ſtunden diefe 
orte: Chriftiano Erdmanno Duci V Vurtenber-, 
genfi, Teccenfi,Olfnenfi, & Berolftadienfi Natolll. 
 Augufti 1686, 2: 

Eyls die Alteffe Princeffe aug diefem Hoch⸗ Fuͤrſtlichen 
Ehe⸗Bette ſich mie Hertzog Philippen zu Sachſen⸗Merſe⸗ 


burg Anno 1688. vermäblere/ wurden nachfolgende Medail- 
fen verfertiget. 


Lab: 20, I) 8). Na) 


Nun2 Die 





ci 







SZ 
Wappen nemlich die Würtenbergifhen Hteiäigerweih und 
der Sachſiſche Rauten-Erang ; und gang unten des Münks 





meiſters Namen J.N, Auf dem Revers fiehet man zwey 
brennende Hergen auf einem Altar / auf welche eine Hand 





aus den Woͤlcken / in welchen der durch einander geſchlun 
gene Buchſtaben angedeutete Name aus einem Cornu Copix 
Blumen ſtreuet / fo den Himmiiſchen Segen andeuten ſol⸗ 
len / mit der Deviſe: | 


Mas indem heilgen TR ODE wird be; 
Das wird auf Erden auch geftgnet Peg voll: 
racht 





Auf dem Aueh Rande fteher : Gluͤckſelige Verbin: 
dung des Rautenſtocks mit Palmen, Anno 1688, 
d,7.17, Augufti. \ | | | 

..Dieandere von 16. Ducaten und in Stiber 4. Loth / zel⸗ 
‚get, 1. Ein Feuerwerck / fo diefer Vermaͤhlung zu Ehren 
verfertiget worden ; und zwar erftlih zu Lande / wobey 
zwey — zu ſehen / ſo mit der Jahrzahl 1088. bes 
zeichnet ſind; Zwiſchen dieſen ein brennend Hertz / mit di⸗ 
ſen daraufſtehenden vier Buchſtaben L. R. P. W. Louife Eli- 
fabeth Princeps Wurtenbergenfis, £ouife Eliſabeth Princeſſe 
von Wuͤrtenberg. 2. Neptunum oder den Waſſer⸗Gott / 
auf dem Walfifche/ worunter dieſe Worte zufefen: Klam- 
m Sereniſſimorum Neonymphorum Philippi Ducis 

| Sa- 










Bam. _ 
e Jul. C1.& Mont. & Lovife Eliſab. Duc. Wur- 
| ıfis , ei fis: & Bag "menu 
Dicatæ Berolſtadii 20,Aug.1688, Die Flammen des 
Hauchten Braut-Paares Philipps/ Hertzogs 
aͤchſen / Julich / leo Berg / und Louifen Eli- 
erh Princeßin von Wuͤrtenberg / Teck / Delß und 
enftadt / eingeweihet zu Bernftadf den 20, Aug. 
Auf dem Revers prafentiret fi) das Seuer- Werd zu 
Lande / dabey 1. ein Triumph-Bogen/ woruber die Sons 
ne. Inder Mitte deſſelben das Wort : Vivat, Es Iebe. 
Unter zwey in einander geſchlungenen C, ſo ohnfehlbar die 
Initial - Buchftaben der Hoc - Sürfllihen Vaͤter Hersog 
Chriſtians zu Sachſen Merfeburg und Chriftian 
Uleichö u Oelß / oder aber des erſterern umd feiner Ge⸗ 
mahlin Chriftianz feyn follen / welche letztere Meinung 
durch beygeſetzte Wahlſpruͤche M. G.V.M.D.Z. Mit 
Gott und mit der Zeit. G.R.M,N.D.W. Gott 
richte mich nach deinem Willen / zur Gnuͤge bewieſen 
wird. 2. DrenPortale, darüber Diedinfanas Buchſtaben / 
derer Namen der Durchlauchten Perfonen CU. SM. LE. 
SA.CE. Chriſtian Ulrich / Sibylla Maria /£ouife 
Eliſabeth / Sophia’ Angelica / Chriſtian Erdmann - 
nemlich der Hoch⸗ Fuͤrſtlichen Braut Vaters / Stieff⸗ 
Mutters / der Braut ſelbſten / ihrer Schweſter und Bru⸗ 
ders. Uber der Pyramide ſtehet ein P. ſo den Braͤutigam 
Philipp andeutet / und in den Feuer⸗Raͤdern find die Fuͤrſt⸗ 
lichen Wappen. Die Umſchrifften heiffen : Candore omnia 
vincit, Crefeit in immenfum & Tempora Læta reducit; 
nilflorere vetat_. ' | 








Nun 3 A 







| u rar 3 
/ — Pariop war ei n Sohn 9 Herko 
Dritten A: miniftratoris „ds — N } 
— ebernet. Hergoafn von Holle 








I une — —— Prince {m eh e a ⸗ 
ete auch denen Hertzogen —— — s 
Obriſter / und hatte dag Malheur in der befanten Schlacht 
bey Fleury , Anno1690, ha junges Leben einzubuen da 
er noch nicht zz. Jahr alt geworden. — — 
Anno 1685. ließ eidg Shrifitan Ulrich Vlertels⸗ Du⸗ 
caten praͤgen / auf welchen aber nichts als fein Bruſt⸗Bild / 
Titul und Wappen zu ſehen; Als GOTT 1690. Ihn und 
feine Gemahlin Sibylien Marien abermalen mit einen jun⸗ 
gen Pringe Ihro Hohzürffiige Durchlauchtigkeit Carb 
Kridrich erfreuete/ wurde eine Medaille verfertiget / BR 
deren einer Seite ſich das gange Fuͤrſtenthum /als In einer 
Land: C harte prfentiret nebſt den Städten: Oelß / Sern⸗ 
ſtadt / Juliusburg / Trebnitz / Feſtenberg / Medzibor Cun⸗ 
Made / Stroppen/ Hundgfeldt und dem Weyde⸗Fluſſe. In 
den Wolken ſahe maneinen Stern mitderDevife: lu, 7 
Er ift aufgegangen. Womit ohne Zwelfel 1 
ward; daß gleich wie durch den Tod des Prince Chriſtian 
Erdmann / der das Jahr vorher ins Grab eilete der 
ſgchoͤnſte Stern diefes Hoch Fuͤrſtlichen Puch aleiche' 
um untergangen/ ſolcher igund wieder durch die glückfelige 
Geburth Karl Fridrichs erſchtenen / und das — 
thum mit feinem Gfange erfreuet hätte. Die Umfhrife 
hieß: Sereniflimo Principi & Domino Carolo Fri- 
derico Duci V Vurtenbergenfi ‚Teccenfi, Olsnenfi, 
Bernftadienti Nato Martisburgi A, 1690.d.17, * * 1 














. ———— 
Dem Durchlauchten Prince und Herrn Carl Fri⸗ 
drich / Hertzog zu Wuͤrtenberg Tec / Delß und 
Bernſtadt/ gebohren zu Merſeburg Anno 169 












— 5* 
Auff dem Revers ward die Hiſtorte von Noa vorgeſtellet / zu 
deſſen Kaſten / der über dem Gebuͤrge Ararat auff dem Waſ⸗ 
ſer ſchwebete / die ausgeſendete Taube mit einem Oel⸗Blat 
ich wieder einfand wovon dag 8. Cap. des erſten Buches 
Mofis gelefen werden Fan. Daraus denn Teiche abzunehs 
men / in was vor einem bekuͤmmerten Zuſtande fich die 
och⸗Fuͤrſtlichen Eltern vorhero gewefen zu ſeyn erachtet / 
und wie gar ſehr ſie durch die Geburth dieſes Prinzen erfreu⸗ 
et worden. Welches über dieſes noch aus dem eintzigen 
dabey en Worte: Solatio, zu Troft/ gar empfind⸗ 
lich zu ſchluͤſen. nA ah, 
Das Jahr darauff/ alsder andere Prince Chriſtian 
He Vielgutt gebohren wurde / kam folgende Medaille 
ans Licht: | a 


Tab.ai 


| Auff der erſten Seite ſtand das Fuͤrſtliche Schloß Vielgutt / 
und uͤber dieſem ein Stern / mit der Beyſchrifft: Oritur 





altera 


— — — — — — — 











(64 — — 


er T h ende Mei J sbe 
lich dieſes auff ievor ergeh ail ei | / al 
ob durch eine Schickung GOttes urch 
lauchte Printzen mit zen Sternen vergliden worden, © 
re Conjundtion iff admirable , und haben fich dero getr, 
Lin eET Daten auge ande dei r angeneh hinſten ne 
verfihern; wie denn auch die jenigen 5 die Yen unvergleichli⸗ 
ces Muſter Fuͤrſt⸗ jebe und Einfgeeit vorſtel⸗ 
len wollen/ Her ihre — ft ie fönnen. Die Um⸗ 
ſchrifft lauter: Fereniſſimo Principi & Domino Chri- 
ftiano Ulrico Duci V Vurtenbergenfi, Teccenfi, Ols; 
nenfi , Bernftadienfi , Nato In Arce Yilgut. A. 1691, 
d.27, Tan. Dem Durchlauchten Prince und Herrn’ 
Shriftian Ulrich / Hertzoge Er Wuͤrtenberg / Te / 
Delß/ und Bernſtadt gebohren auf dem Schlofle 
Vielgut Ao. 1691,den 27. Jan. Diefes Vielgutt lieget 
von Delg und Bernſtadt nur eine Meile und ward wegen 
der fehr luſtigen Gegend von. Hersog Heinrich Wentzeln 
fo body gehalten / daß er alda ein Fuͤrſtlich Schloß und 
Kirche bauen /die nahe dabey gelegenen Güter Poſtelwitz / 
Zantoch / Kuntzendorff / und Dörnendorff darzu Klagen 
und ein Amt darausmachenlaffen. Es wolte auch gedach- 
ter Hertzog an Eeinemandern Orte als feinem jederzeit ges 
liebten Vielqutt fferben / wovon Herr Sinapius L.c, part, 
2da pag 567.fegq. gelefen zuwerdenverdfenet. Itzo beſitzet 
ſolches als ein Leib : Gedinge die Durchlauchte Hersogin 
Sophia vermähltgewefene Hersogin zu Würtenberg-Delg; 
Gebohrne Hersogin zu Mecklenburg⸗ Güffrau. Auff der 
andern Seite præſentiret ſich ein Suſt⸗Garten / in deſſen Mitte 
ein Ceder⸗Baum / den eine Hand aus den Wolcken vermit⸗ 
telſt eines Spreng⸗Kruges begeuſt / mit der Deviſe Dabit 
DEUS Incrementum... 80 
tt 









% 


| la } 

a nn 5 ü Oder: EN a AR 
„Der Oimmel ‚wird darzu ſchon fein Gedeyen 
s A r > 1695. den 26, Nov. vermaͤhlete ſich Hertzog Chri⸗ 
ſtlan Ulrich zum drittenmal mit Sophia Wilhelmina, Sürff 
Ennonis Ludovici von Off-Srießland Tochter. Die auff die⸗ 
fes Feftin verfertigten Medaillen fahen alſo aus: | 


Tab. a, ' 


Auf der erſten Seite zeigen ſih des Hoc gar ſtlichen Braut⸗ 
Paares neben einander gelehnte Bruſt⸗Bilder nebſt dem Ti⸗ 
tul: Dei Gratia Sophia Wilhelmina Dux VVurtenb. 
Teccenſis, nata Dux Oſtfriſenſis. Dei Gra. Chriſtia- 
nus Ulricus Dux V Vurtenbergenfis Teccenſis in Sil. 
Olfn. & Berolft. Bon GOttes Gnaden Sophia 
WBilhelmina Hertzogin zu Würtenberg/ Teck / ger 
bohrne Zürftin von Oſt Frießland. Von GOttes 
Gnaden Chriſtian Ulxich Hertzog zu Würtenberg/ 
Teck / in Schleſien zu Oelß und Bernſtadt. Auff der 
andern / zwey brennende Hertzen auff einem zwiſchen Ey: 
preſſen Baͤumen ſtehenden Altare / die der Himmel beſtrah⸗ 
iet und eine Hand aus einem Cornu-Copiz ‚mit Blumen 
beſtreuet / nebft dem Beywore : Augmento, durch Ver⸗ 

Mmehrung. Auff dem aͤuſſerſten Rande ſtehen die Worte: 
KR PR Ooo sa we 





— 





ung ange 2 „a ter : 
ung ae Ki r bey der Sache / wenn die 
ten — * Nov. —— da her 
ein Unte na ansehen te —— 
werden; aber wie man den 1. u. Dec. in der Hodfel 
Sersegin Grab: VerHtn feße fönnen / wiſſen wir nicht/. 
Herrn Sinapii Neue Anmerkungen zum en 
Theil ſeiner Olfn aphie pag 
Als offtgedachten — 
ceſſe Tochter aus dem erſte 









Ch zriſtian Ulrichs Prin- 
n Ehe⸗Bette / Sophia Angelica 
mit Hertzog Fridr Heinrichen zu Sachſen⸗Zeitz 
Mauritüi II. zu Sachſen⸗Naumburg und Dorotheen 

darien / ‚Der609 Wilhelms zu Sachfen: Weimar. 

‚ochter-Sohn A0.1699. ſich vermaͤhlete / wurden durch 
— Gold⸗ und Silberne Medaillen die J Zu⸗ 
bereltungen nicht wenig lade 










sYtan ſah auf denfefbigen der. Hodfärfiigen Sermihlen | 
Bruff: Bilder gegen einander in Ovalen aus Palmen und 
Sorbeer - Zweigen getvundenen Erängen. Lim der Prin-- 
ceffe Bilönis/ fo auffder rechten Hand flehet / heiſſet der 
Titul · Sophia Angelica gebohrne Hertzogin Ba: 
tenberg / Teck/i in RR (zu) Oelß und. ns | 






—— — 


chfen / Juͤ ih, Seo men or 
1 | ehrt EN in 2 







— —— Namen J.N. 
t die Bruſt⸗Bilder ein Sürften- Huf. Auf 
a site halten die Weißbeit und der 5 Ser, eis 
nen M —* rantz 34 zwey brennende Hertzen 
ſind. Uber dem ſchwebet ein Engel / der in der lin⸗ 
cken ne Palm ⸗Zweig zu halten ſcheinet. Die Uns 






Felix Conjugium Pax & Sapientia ae — 


Fried und Weißheit koͤnnen machen / 
Daß Vermaͤhlte taͤglich lachen. 
Welche Devife deſto angenehmer iſt / well ſief hen 
alleine vor Bermählte wohl fchiekt/ fondern au) bier befon- 
ders die Bermaͤhleten felbft und dero Namen andeutet; 
und zwar die Weißheit die Braut/der Friede aber den Bra 
tlgam; und gehet die Meinung des Eugen Erfindersdahin: 
an und Sophia gehörten billig zuſammen / und ihre 
—— nie glückfelig ſeyn /weil Sried und Einigfeit 
afftig ſolche Stuͤcke ſind / Die allerdings eine Ehe voll⸗ 
—— machen. 
Anmo ızeo, vermaͤhlete ſi ch Hertzog Chriſtian Ulrich 
zum vlerdten mal mit der Durchlauchten Sophia von 
Mecklenburg⸗Guͤſtrau / Hertzogs Guftavi Adolphi 
und Magdalenæ dibyllæ, Hertzogẽ ridrichs von Holl⸗ 
ſtein Tochter vierdten Princeſſe; Wir haben aber nicht er; 
Be ob auff ſothanes ——— BER Medaillen ang . 
om⸗ 














>» 
3 


auf welchen diefes ne | 


Kommen ; Das Jat 
Heimführung wurde 








| uen Braut-Paares Bruf- Bilder ges 
gen einander ſtehende nebſt dem Titul: Dei Gr. Serenifh- 
ma Princeps Domina Domina Sophia Duciſſa V Vur- 
tenbergico-Olsnenfis & nucifla Megapolitano Gu- 
ftrovienfis , D. G. Serenifhimus Princeps Dominus, o- 
minus Chriftianus Ulricus D.W.Tec.Olsn, on 
GoOttes Gnaden/ die Durchlauchte Fürften/ Frau/ 
Frau Sophia/ Herkogin zu Würtenberg/Delß und 
Herkoginzu Mecklenburg: Güfttam. Don Got⸗ 
te8 Gnaden / der Durchlauchte Fuͤrſt / Herr / Herr 
Chriſtian Ulrich Hertzog gu Wuͤrtenberg / Ted und 
Delß / geſehen werden. Auff dem Revers aber die Fuͤrſtli⸗ 
che Refidence Oelß / über welcher zwey Engel das Wuͤrten⸗ 
berg: Oelßniſche Wappen halten / und unten die Jahrzahl 
FOL... Ta 

‚Die in Gold 18. Ducaten und in Silber vier Loth 
wiegende Medaillen / fo auf nur gemeldter Durchlauchten 
Hertzogin Sophie Ao. 1702, den ar. Junii celebrirten Geburths 

Feftin verfertiget worden / undalfo ausfehen : 








er⸗ 





ret 9 1 F folgende Weſſe Licip 585. 
Sure einer Seite (Heben oder prefentiren ſich) der Her⸗ 
| Au und op 8 Hertzogs Druft-Bilder mit der Um: 
Ka .c.Ser. Princ.pn.pn. RN OR. 

„)M. in. Dn. Dn. Chriſt. 
ww” T.Ols.Unter der Sch des Hertzogs des 
Ming: ifenfchneiders Name IN. Auff dem Re- 
vers dagdoppelte Feuertvercfsu Lande 1, Eindop- 
pelter gecrönter Adler zwiſchen zwey Pyramiden; 
2, Venus und Cupido. 3, Ein Portal , darinnen 
die Worte: Vivat Sophia! Es lebe Sophia! Bor 
dem Portal/_ 4. Sechs Pyramiden auff deren 
Son der — Frau Mutter und Fuͤrſtli⸗ 
chen auch reſpectiye Königlichen Schweſtern zu 
Mecklenburg. Siftrow, Namen: MS.LR.CEA,. 
(MagdalenaSibylla) Loyfa Regina. Chriftiana , Eli- 
faberh , Augufla. Darunter dag Feuerwerd zu 
Woſſer 1, Ein gekroͤntes 8. (fo die Gemahlin ophiæ 
andeutet) 2. eine Syrene / die mit der lincken 
Hand den Buchftaben S. mit der rechten zwey bren- 
nende Hertzen hält. 3. Ein Caſtell. 4. Der ®iel 

aß Vogel. 5. En Bombardier⸗Schiff. Zu un⸗ 
—* die Jahrzahl M DCC II. d. XXI. Junius, Mo bey 
wirnur bemerden : Daß auffder Bruff des Känferiihen 
Adlers der Buchfkabe L.dendamals regierenden Räyfer Le- 
opoldum andeutende /zu feben/ und bey dem Feuerwercke 


zu Waſſer dag S. nicht gekroͤnet / — mit einem Sur ſten⸗ 
Hut bedecket iſt. 











Do ui Sonft | 









Sonfffahe manaud) von diefem Herrn unter andern Cour- 


pP: 1a Duciti: Tr, | 










laliz Schvverini Raceburgi; Von Gottes Gna⸗ 
den Sophia Herkogin zu Würtemberg / Teck / in 
Schlefien zur Delß/ Bernftadt. Gebohrne Hertzo⸗ 
gin zu Mecklenburg / Fürften der Wenden su Schwe- 
rin und Ratzeburg. | — 









Auf den Revers aber ſein Bildnis und gewoͤhnlichen Titul ſe⸗ 
gen. Belangende die Thaler die er zu mahl 1702. prägen 
laffen/ ſo præſentiret fihdarauff des Hertzogs geharnifchtes 
Bruffbild wie auf den angezogenen Ducaten nebft dem 
vorigen Titul. Die andere Seite zeiget. allein das Sürfllt- 
he Wappen mitder über den Helmen getheilten Jahrzahl 
‚ 7702, und des Muͤntzmeiſters Namen C. V.L. deren Beſchrel⸗ 

bungunten folgen ll. | m 


 4ab.22.(N)57) 
Was ſonſt die jenfgen Medaillen betrifft/ die Herr Sina- 
ius L. c.p.587.feq. angefuͤhret / und die theilsaufden gluͤck⸗ 
(hen Entſatz Wien theils auf die eroberte Feſtung Belgrad 
nach Fuͤrſtlicher Verordnung verfertigee worden/ ſo en | 
a u US ge BE 

















—— CA Ä 
gehn wir felbige ſo wohl als die andere fo ebenfalls wegen Er⸗ 
oberungder Stadt Belgrad oder Griechiſch Weiſſenburg d.6, 
Sept. 1688. ans Licht kamen / (auf welder Kaͤyſers Leo- 
poldi und feiner Gemahlin aneinander gelehnte Bruftbifs 
der/ denn aber unſers theureſten JOSEPHI Bruſtbild uͤber 
10. Wappen-Schildenzufehen ) um deſto mehr / weilweder 
Titel noch Wappen von Schleſten anzutreffen/ und Diefem 
nach mehr zu der Käyferlichen Hifforie gehören als hieher / 
die zumal/ wie wir verfihert werden / ein Vornehmer Pa- 
tritius in einer gewiſſen Reis Stade Vitam LEOPOLDI 
ex Nummis zu fhreiben fih vorgenommen / alwo diefe hof⸗ 
fentlich auch werden zufehenfeyn. Koͤñten wir zudiefem loͤb⸗ 
lihen Borhaben etwas contribuiren/ fülte es ung eine groffe 
Sreude ſeyn. Itzund führen wir nur noch eine und zwar 
die andere Medaille an / ſo eben vergeffen worden / die der 
Hertzog verfertigen ließ / als er mit Sıbylla —— 
Hertzogin von Sachſen ſich vermaͤhlete. Slie iſt dünne/ wies 
get nur einen halben Ducaten / und beſtehet bloß in der Her⸗ 
hogin Bruſt⸗Bildnis und Titul: SibyllaMariaDucaAWur- 
tenb. Olſn. Bernftad. Nata Saxonica. Das curieufefte iſt / 
daß fie duͤnne und nur auf einer Seite wie die Bralteati ges 
prägt / vornemlich aber daß fie vlereckicht iſt. | 


3 g 
(N) RU: a 


Gleichwie aber unfer Hertzog Chriſtian Ulrich bey Le⸗ 
bens⸗Zeiten Schleſten durch feine geprägten Muͤntzen nicht. 
wenig berühmt gemacht ; fo wurde ihm auch bey feiner 
Fuͤrſtlichen Beyſetzung / nachdem er 1704. den 5. April aus 

der Welt aleng / nachfolgende groffe Medaille zu Ehren 








“ = 
T — 





* 









„. erage) Wr 


1 4 


Auf dieſer ſiehet man des Hocfeligen Hertzogs Bruft- Bild 
in einer Perruque und Roͤmiſchen Habit nebit dem Titul: 
. D:G, Chriſt. Ulr. Dux Wurt. T.1.S. Ols. &B. der ſchon viel» 
fältiq vorkommen. Auf dem Revers dag prächtige vordem 
Altar in der groſſen Kirche aufgerichtete und vorhin in Delß 
och nie gefehene Caftrum Doloris/ welches / weil es nach al⸗ 
en Umſtaͤnden unmoͤglich bier exprimiret werden koͤnnen / 
wir auch lieber gar nicht als zerſtimmelt beſchreiben wollen / 
da zu mal Herr Sinapius Le. p.zrı, ſeq. ſolches ſchon ausfuͤhrlich 
gethan / und uns der Muͤhe redlich uͤberhoben. re 
Indem Adtuward diefer Medaille alſo gedagt: 
Ipfe Dux Chriftianus Ulricus Ao, 1704, Re- 
bus humanis exemtus, honorabatur Nummo, qui 
preter Nomen continet Imaginem , Caftrum Do- 
loris Decem Clypeos , fex erecta Vexilla fub Ca- 
fire. D. i. Hertzog Shriftion Ulrichen wurde / 
als er 1704. ſtarb / eine Medaille verfertiget / die 
auffer dem Titul/ das Bildnis / Caftrum Doloris, 
sehen Schilde und fechs Fahnen unter (oder viel: 
mehr vor. ) dem Caftro heige. Allein es werden hier 
nicht nur zehen ſondern woh 
dem aͤuſſerſten Rande ſtehet des Hoch⸗ ſeligen Hertzogs Wahl⸗ 
Spruch; Juftitia & Pietate Principes Di fuunt. Durd) 
Gerechtigkeit und Gortesfurcht werden Die Fuͤrſten 
zu Söffern, Lim dag Caftrum Doloris aber‘: — 


MEET 






[ 


zwölf Schilde gefehen und auf 















Tue 
Re ie 








A. MDCGLI.D.IX. Apr. Denatus A. MDCCW. 
d.V. Apr. und gangunten: Sepultus A. M DCC IV. 
d.X VII Jun. Gebohren A. 1652. d. 9. April. geſtor⸗ 
ben A.1704.0,5.April. begraben A.1704.0.18. Junii. 
Sg. Als dieſes Hochſeligen Hertzogs Durchlauchte 
Bringen von der Univerlität granckfurth / wohin er fie furg 
vor feinem Ende unter der Auffſicht eines wohl-qualificirten 
Savaliers Boͤckel Paul von Bornefeld yerſchicket / wieder 
kamen / ward ihnen zu Ehren folgende Medaille , welche Herr 
Sinapiusinventiref , gemacht. Be 


ve N 


Auff dem Avers fliehen der Bringen an einander gelehnte 
Bruff- Bilder und der Titul: D.G.Garol. Frid.& Chriftia- 
nus Ulricus Dux( Duces) Wurt. Auf dem Revers ſiehet 
man zwey in einander gefchlagene Hände über der Refidence- 
Stadt Oelß. Oben halten ein Paar Engel das miteinem 
Fuͤrſten⸗Hut bedeckte Würtenberg-Deleniihe Wappen / um 
die ſes die Worte: Concordia Fratrum. Da dañ die Anfangs⸗ 
Buchſtaben: C. und F. wohl am meiſten zu regardiren / als 
die vornemlich den Aelteſten von dieſen Herren andeuten ſol⸗ 
len. Gans unten ſtehet das übrige vom Titel: T. J. 
SOLSB. Teccenfisin SilefiaOlfnenfes Berolftadienfes. 
819. Von dem jüngftenYerenBruderJulioSigifmundo, 
ward im Actu deſſen befonders ſchoͤne Begräbnis-Medailles 
alfo angefiihrer: Julius Sigifmundus ‚ante Chriftianum 
‚ Ulricum Fratrem defunttus unico Filio Caroloreli- 
&o ‚poftalteriusgeneris Numifmata,quorum Author 
fuerat ipfe funebri Nummo Unciali argenteo, com- 
Pop men- 




















— — Di. Im̃ẽẽ Sigmund/der. 
noch vor feinem Heren Bruder dergog@i hriſtian Ul⸗ 
rich ſtarb und nur einen ne Carolumhji ; 
terließ/hat ſich nebft allerhand Muͤntz⸗Sorten ſo er 
prägen laſſen / mit feinen Begraͤbnis⸗ N ch 
lern der Nachwelt bekañt gemacht, Der Auslande 
lleß ſi id) ha Bam — 5 — Fa 





Primum In enio 2 Dokincm BES & In 
Voces: Julius Sigismundus, DeiGratia DuxWurten-. 
bergenfis Teccenfisin Silefia Olfnenfis, deinde Pars. 
averfa mihi: confpiciendum pr&bet Arborem Ari- 
dam, ex cujus radice prominet arbufcula , que Fi- 
lium Carolum fine dubio denotat. Preterea repe⸗ 
riohec : feLICI TeMpore eDIto. VetVſtæ fHlr- 
pls nenetæ anna Sophla MaCLenbVrgensks Ipsl 
‚traDItVr. eXVfta eſt arbor, sIC eXIt gLorla, 
MVnDIL ‚sVrCVLVs‘ — DeMpto Droge 
Br REBDEL. nn F 
Sch finde hier naſſt des Hertoos eharniſchtes 
Beuf- Bild und dr Titul: Julius göschemihtes 
Gstks Gnaden Herkog zu Würtenberg/ Ted in 
Schleſien zu Oelß Mr dem Revers ſehe ich einen 
ver⸗ 


Re AR 
aum und einen aus diefem hervor: 
eh NR 






offenden Reiß / welcher ohne Zweiffel Brink 
arln andeutet. Ferner finde ich folgendes (nemlich 
um den Randgefgrieben nachdem er 1653. gebohren 
worden / ward ihm 1677, Anna Sophia’ von 
Medlenburg aus demuhralten Stame der Heneter 
ehlich bey Le sure 
liche Hut und Scepter Ilegen ) verdorrete als ein Baum/ 
1684. ſo ver eDt der Mele Ehre. (Um den jungen 
Reis) Der hervorgeſproſſene Reiß oder 16082. gebohr⸗ 
ne Prince / wird regieren, Der Geyeigte Leſer wird 
aus denen / die Zeit ber und andeutenden Buchſtaben ſchon 
ſehen / daß wir dieſe Uberſchrifften nicht anders Teutſch 
geben koͤnnen. Von dieſem Hertzoge hat Juliusburg 
den Namen / ſo vorhero nur ein Dorff geweſen / und Dreß⸗ 
ke geheiſſen / welches Sylvius erſt zu einer Stadt / Julius Si- 
sismundus ſein jüngffer Prince aber zu feiner Fuͤrſtlichen Re- 
fidence gemacht / nachdem ſich die Hoch⸗Fuͤrſtlichen Herren 
Brüder in die Baterlichen Lande eingerheiler/ undjeder ein 
befonders Hoff-Rager haben ſolte. Kuh 
. 20. Bey dem Tode JuliSigifmundi ward feine Ges 
malın Anna Sophia Adolphs Fridrichs Hertzoas 
zu Mecklenburg » Schwerin und Marien Catha⸗ 
rinen Herkogin von Braunſchweig und Lüneburg 
Tochter / dem noch unmuͤndigen Prince Carl zur Vormuͤn⸗ 
derin vorgeſetzet. Von dieſer haben wir folgende Medaillen 
anfuͤhren wollen. Auf der erſten die vermufhfich bald bey 
Antritt der Vormundſchafft und Regierung gepräget wor: 
den / ſtehet der Hertzogin Bildnis mit Diefem Titul: D. G. 
A, S. Dux Wurtenberg. & Tec. In Sil. Olfnenfis Nata, 
N - Ppp 2 Dux 










Dux Megapolitana Turrix & Gubernatrix, Von 

tes Gnaden Anna — Herhogin zu Wuͤr 4 

berg und Ted / In Schlefien zu Delß/ Gebe 

—5 zu Mãcklenbůrg dormundin und De 
enfin, 





uff der andern Do man unterfätebtice Roſen unter 

Dorn⸗Straͤuchen; Liber diefen einen fliegenden Adler / der 

tm Schnabel einen ausgebreiteten Zettul hält / ** welchem 

dieſe Worte zulefen : | 
æc protegit umbra. 

Um den Rand aber: 

Sit tua mira Deus Via ſit modo Meta — 
Fuͤhre mich / ob wunderlich / 
Lieber GOtt doch ſeliglich. 

Die andere / fo dieſe Hertzogiñ / als fie die Reglerung 
zu Bernſtadt / nachdem Silvius Fridrich aus der 
en "er „ n — HE den —— 

antrat / und die Huldigung empfien 
Ben lieg m ui 





zeiget auf einer Seite die —2* Reſidence — 


RE Ye rm 


jegenbogen flehet / und unten d 
| a gıroa.d, 9.Novembr. | a Qabe 
auf de das init vollem an: nad) 







— 





| £ feegelt / und das Würtenberaiihe Stamm 
app — Hiefh-Beweih. zur re nina 
vet, Uber dem Hafen ſtehet das Wort Tand dem; Endlich; 
und gang unten; Homagial Andencken. 


| * i. * ryor. Prince Carl von feinen Reifen wie⸗ 
der naͤch Haufe kam / und die Hoch⸗Fuͤrſtliche Frau Mutter 
zu Bernſtadt sc wurde eine Muͤntze ee 





Auff welcher ſich des Printzen geharnlſchtes Bruſt ⸗Bild in 
einer langen Perruque præſentirte mit dem Titul: Carolus 
D,G. Dux W.T. I. S. O. & Bernfladienfis ; Carl von 
Gottes Gnaden Hertzog zu Würtenberg / Seck/ in 
Schleſien zu Oelß und Bernſtadt. AufdemRevers aber 
Ren Bernſtadt nebſt dem vorbey flüffenden Wey⸗ 
de⸗Fluß; über der Stadt in der Rute halten ein paar En; 
gel Das voͤllige Wuͤrtenberg⸗Oelßniſche Wappen/ und un: 
‚tenfteher der Name: Bernſtadt / nebft der Jehrzah 
1702. Auff dem aͤuſſerſten Rande aber : Initium dapientiæ 


Timor — Die Furcht des HErrn iſt der Weiß⸗ 


eit Anfang. 
b Die — ſo bey Vermaͤhlung dieſes Durchlauchten 
Hertzogs nieder unvergleichlichen Wilhelminen£ounfen 
Prinzeſſe von Sachſen rn ans Licht Fommeny 
6, 


BE 
beſchreibet Herr Sinapius alſo: Es ward eine Medaille ver⸗ 
fertiger / auff deren erffe Selte des Hertzogs und der 
Hertzogin in Zwey Palnı-Erangen umſchloſſene Bruſt⸗ 
Bilder / darunter die Fuͤrſtliche Reſidence Bernſtadt 
Umſchrifft Wilh,Louife D. W. T. O.& B. Wilhelmine 
Louyſe Hertzogin zu Wuͤrtenberg / Teck / Oelß und 
Bernſtadt / zu unterſt: MDCC II. d.XX.Dec, Ao 
den 20. Decembr. Auff dem Revers: Ein mit Cedern um⸗ 
ſetzter perſpectiviſcher Luſt⸗Garten mit zwey bortalen / deren 
eines mie dem Fuͤrſtlichen Namens⸗Buchſtaben GC. bezeich- 
net / dasandere zu beyden Seiten die Zürfllihen Wappen: - 
Schildedes Saͤchſtſchen Rauten-Eranges und der Würten« 
bergifhen Hirſch⸗Geweih hat. Zur Seiten die ffralende 
Sonne. Llber dem Garten ein ausgebreiteter Adler mit 
dem Schnabel einen Rauten-Erans / und mit beiden Klau⸗ 
en zwey Lorbeer-Ziveige baltende Umſchrifft: | 

Frigore brumali florens mihi redditur fa; 
Ruta tuis vernatfrondibus omne nemus, 
In den Falten Winters Tagen tritt bey mir der 


Be Sommer ein’ / 
Wo die grüne Raute pranget /Fannichts als ein 
Frruüͤhling ſeyn. 












Weil von dieſer Wuͤrtenberg⸗Oelßniſchen Familie noch 
feine Muͤntzen dem Titul und Wappen nach erklaͤret wor⸗ 
den / die Bildniſſe aber zum Theil offters vorkommen / und 
der Titul einerley iſt wollen wir ſolches itzunder thun / * 

| en 


TE 

ben e Chriſtian Ulrichs zun Grun⸗ 

en nehmen. Auf der einen Seite IM fein geharniſchtes 
eufbdtd und der Zitut : D-GChrilt Ulr. Wurt. T.L 
5.0. B. on Goffes Gnaden Shriftian Ulrich / 
Hero zu Würtenberg/Tech/in Schleſien zu Oelß 
und Beruſtadt. Auf der andern aber das Wappen und 
übrige vom Titul: Comes Montisbelligardenfis Do- 










minus in. Heidenheim Sternberg & Medzibohr, 
Graff zu Mompelgard / Herr zu Heidenheim / Stern⸗ 


berg und Medzibohr. Dieſes iſt der gewoͤhnliche und all⸗ 
gemeine Titul / deſſen die Hertzoge zu Oelß aus der Wuͤr⸗ 
kenbergiſchen Linie ih auf ihren Muͤntzen bedienen. Sonſt 
ſſ bekañt / dag ſich Chriſtian Ulrich auch Herr des Koͤ⸗ 
niglichen Burglehns Auraß / welches er durch Kauff 1699. 
an ſich gebracht / da es zuvor einem Herrn von Milden⸗ 
berageböret/ vor Zeiten aber allbereits von den Hertzogen 
zu Selß / wie denn Conradus Albus ehmahlen wuͤrcklich 
da refidiret / beherrfchee worden / gefchrieben; auch Ihro 
Durchl. Hertzog Karl zu Bernſtadt ſich den Titul Herr 
a fo ebenfalls durch Kauff an Sie gediehen/ ges 
en laflen. Es nennet fi aber hier unfer Hertzog Ehrt- 
ſtlan Ulrich und alle isige Hertzoge zu Oelß / einen Hergog 
zu Würtenberg und Teck / wie Ingleichen einen Sraffen zu 
Mumpelgart —355 zu Heidenheim / weil ſie aus dem 
Ho ⸗Fuͤrſtlichen Wuͤrtenbergiſchen Stamm / der diefen 
Zieul führer / undzwar der JulianifchenLinie ‚entfproffen; 
Dabey wir uns aber aufzuhalten nicht vonnöthen haben / 
angefehen ſolches nicht in die Schleſiſche / fondern Wuͤrten⸗ 
bergiſche Hiſtorie gehoͤret. Wir bekuͤmmern uns vielmehr 
um den Reſt des Tituls / und fragen: ob bey Benennung 
eines Hertzogs zu Oelß und Bernſtadt nicht etwan 
u ae | Eſte⸗ 


Eiteles oder eine ungegründere Vermehrung des Tit 
mie unterlauffe 2 angefehen man fo wohl auff Silo 
Nimrods als Silvius Fridrichs Muͤntzen nur allein: 

- Zitul: Herßog in Schlefien zu Oelß; nice aber zu 
Delßund Bernftadt antrifft? und alſo die Vermehrung 
allererſt gefihehen / da ſich die Fuͤrſtliche Macht vergeringert 
und das Fuͤrſtenthum Oelß in drey Theile / fo viel nemlich 
Bruͤder waren / das Oelßniſche Bernftadtifhe und Julius⸗ 
burgifiye getheilet worden ?, Ob denn / damit wir ung deut⸗ 
licher expliciren/der Bernſtaͤdtiſche Diſtrict auch ein Zürften« 
thum feyy und genennet werden fönne und folle ? Wir ges 
ben bierauff fo viel zur Antwort :.daß wenigſtens gedach⸗ 
ten Hergogen der Gebrauch diefes Tiruls nicht vor etwas 
eittesfönne ausgeleget werden / weil fie ſonſt ſich nicht nur als 
lein Hertzoge zu Oelß und Bernſtadt / ſondern Hertzoge zu 
Oelß / Bernſtadt und Zulius-Burg würden geſchrieben has 
ben / weñ erwehnte Theilung der Grund ſothanen gefuͤhr⸗ 
ten Tituls ſeyn ſolle; ſondern es babe gar eine andere Bes 
wandnis mit dem Titul: Hertzog gu Oelß und Bern⸗ 
ſtadt; denn das iſt unſtreitig und allzů gewis / daß laͤngſt zu: 
vor ſchon bey der Podiebratiſchen Familie dieſer im Gebrauch 
geweſen; As HeinrichWentzel und CarlFridrich 
Hertzoge zu Muͤnſterberg und Oelß ſich dermaßen theileteny. 
daß jener das Bernſtaͤdtiſche / dieſer aber das Oelßniſche Ges 
biete erhlelte / nennete ſich nicht nur Heinrich Wentzel 
einen Hertzog zu Münfterberg/Delß und Bernſtadt / 
ſondern es gaben ihm auch die Fuͤrſten und Stände in Schle⸗ 
ſien ja ſelbſt Kaͤhſer Ferdinandus II. dieſen Titul / und 
nennete ihn in fpecie einen Hertzog zu Muͤnſterberg und 
Bernſtadt / wie maleihen feine Länder Fuͤrſtenthuͤmer / 
inder Friedens -Flotulmit Schlefien. 4 
Der 









| % (489) * 

"Der Grunddazuift wohl weil Bernftadt in alten Jets 
ten und noch vorder Ergebung an Böhmen eine Fuͤrſtliche 
Refidence gewefen. Beſiehe was wir oben Lib, IL. c.3. 8. 23. 
vonder Benennung des Fuͤrſtenthums Wohlau angemers, 
et. Ferner befinden wir indiefem Titul: day fi) die Here 
tzoge Ben u Sternbergumd Medzibor nennen. Da deñ 
zu wiſſen / daß / gleich wie Durch Heyrath Die Sternbergiſche 
Herrſchafft in Mähren an Hertzog Carln den Andern Anno, 
1570. kommen / und deßwegen ſich die Oelßniſche Hertzoge / 
deſſen in ihrem Titul bedienet / ſolche durch Verkauff von 
dieſem Fuͤrſtlichen Haufe wiederum / und zwar 1695. voͤllig 
abgekommen / der Titul aber nichts deſto weniger bis dato 
verblieben. Jaiſchwitz Fam auch weg / wie oben gemel⸗ 
det worden / ſo daß auch nicht einmal der Titul davon behal: 
tenwurde. Die Herrſchafft Medzibor aber iſt noch bey Die: 
fen Haufe welche Carl der Andere zu Münfferberg und 
Oelß vor baares Geld Anno 1599. erfauffe / von dem Pole 
nifchen Grafen AndreaLefzczynskyde Leſna. Das Wap⸗ 
pen iſt fünffeldig Coder vierfeldig und bat ein Mittelſchild⸗ 
Tein wie etwan andere zu reden pflegen / welches ung aber 
einerley iſt. In dem erffen find drey Hirſch⸗ Geweih im 
Goldenen Felde / Die deßwegen bier feyn ſollen / weil vor 
Zeiten die Grafen von Wuͤrtenberg des Heiligen Roͤml⸗ 
ſchen Reihe Dber-Fägermeifter geweſen / (wie einige wol⸗ 
len) als das Hertzoglich⸗ Würtenberaifche ; in dem andern / 
ſchwartz und goldene Rauten als das Teckiſche; In dem drit⸗ 
ten eine goldene Fahn im blauen Felde / auff welchem der 
Einkoͤpfflge Roͤmiſch⸗ Koͤnigliche Adler / als des Roͤmſſchen 
Reichs Panter (in Regard weſſen die Hertzoge von Wuͤr⸗ 
fenberg des Heiligen Reichs Panner⸗Serren genennet 
werden / und uͤber ſolchem Hohem Amte und Ehren⸗Titul / 
da andere ſolchen führen wollen / nicht unbillig mafcule ge⸗ 
halten/) In dem vlerdten zwey Sorellen im rothen Selde als 
der Graffſchafft Mompelgard; 9 BAM in dem — 
® 


MEN... . \ ‚1° * 
ſo die andern Vier in der Mitten halten / ein ſchwartzer Ad⸗ 
ler im goldenen Felde / als das Fuͤrſtlich Oelßniſche Wap⸗ 
pen. Dieſes fuͤnfffeldige Wappen⸗Schild bedecken Bier 
gekroͤnte Helme / welches abermahlen an den Oelßni⸗ 
ſchen Muͤntzen etwas beſonders iſt. Auf dem erſten iſt ein 
rothes Jaͤger⸗ Horn mit einem rothen Bande und drey Fe⸗ 
dern / einer welſſen / blau⸗ und rothen gezleret / als dasalte 
Graͤflich⸗ Aurachiſche; auff dem andern ein halbes roth⸗ 
gekroͤnetes Weibesbild / die an ſtatt der Armen zwey gol⸗ 
dene Forellen / ſo durch dieſe von den weiſſen Graͤflich⸗ Blan⸗ 
ckenbergiſchen unterſchleden werden / als das Graͤflich Mom⸗ 
pelgartiſche; auff dem dritten einen Hundes⸗Hals / der wi⸗ 
der die Gewohnheit mit einer dreyſpitzigen Crone gekroͤnet 
iſt und am Halfe goldene und ſchwartze Rauten hat / als 
das Fuͤrſtlich⸗ Tecklſche Wappen / und auff dem vierdten 
der gantze Schlefifhe mit Pfau: Zedern umgebene Adler. 
Uber dieſem ſtehet die getheilte Jahrzahl 1702. darunter a⸗ 
Ber des Muͤntzmeiſters NameCV.L. Sothanes Wappen 
tft auff Kayſer⸗ und Röntglihe Gnade Hergog Sylvio Nim- 
röd zu führen/und das Würtenbergifhe mit dem Schlefifche 
sder Delßnifchenzu vereinbaren erlaubet worden/den1z.De- 
cembr.d, 1648. ie 

&. 20, WBirerinernumsbendem Schluß dieſes Capil⸗ 
tels / dag wir oben verſprochen / auch von den Müngen der 
isigen Hertzoge von Münfterberg aus dem Haufe Aus 
eriperg etwas zus melden, Wir bildeten uns damals ein / als 
wir dieſes verſprachen / noch ein und andere gründliche Nach⸗ 
richt von denſelben zu bekommen / fo ung aber fehl geſchla⸗ 
gen. In dem Actu hleß es: Nullus nobis innotuit Nummus, 
Wir haben von ihnen Feine Muͤntze geſehen. Es 
iſt kein Zweifel daß dem Herrn Authori nicht ſolte bekañt 

eweſen ſeyn / was Herr Lucz L. c ꝛieg. ſchreibt· Über 
dieſes ſchickte die Kaͤyferliche Hof- Vammen von 
Pr en 





— DR 

Bien Fürftenund Ständen eine Specification , und 
die dabey im Kupffer geſtochene Müng- Sorten/ 
darunter die Liegnitz⸗ Briegiſchen / die Fuͤrſtlichen 
Lobkowitziſchen /Auerſpergiſchen / Ditrichſteini⸗ 
ſchen / Breßlauiſchen / ſich befanden/welche in ihrer 
vollkommenen Wuͤrde guͤltig verblieben, Und muß al⸗ 
fo/die hier unter andern angefuͤhrten Auer ſpergiſchen Muͤntz⸗ 
Sorten vor Feine Muͤnſterbergiſche / oder ſolche / die in Schle⸗ 
fien und als von einem —— zu Muͤnſterberg geſchlagen 
worden / gehalten haben. Wie denn allzuklar / DaB Jo⸗ 
hañ Weickhart als der erſte Fuͤrſt von Auerſperg Mingen 
genung verfertigen laſſen / ob er ſolches aber als ein Hertzog 
zu Muͤnſterberg gethan / iſt die Frage ? Was wir auff vle⸗ 
les Nachforſchen erfahren koͤnnen / beſtehet in zweyerley une 
terfchtedenen Meinungen. Einige verſichern uns / es hätte 
hro Kaͤyſerliche Majeſtaͤt als Koͤnig in Böhmen und Obri⸗ 
er Hergogin Schleſien / damals / als fie gedachten Johañ 
Weickhart des Heiligen Roͤmiſchen Reichs Fuͤrſten von Aus 
erſperg das Fuͤrſtenthum Muͤnſterberg verliehen / das Jus 
Monetandi ſich vorbehalten / und haͤtte man ſolches nach 
der Zeit auff Fuͤrſtlicher Selte nicht bekommen koͤnnen / ob 
man ſich ſchon bis 100000. Thaler davor zu geben erbothen. 
. Andere aber ſchreiben allerdings dieſem Hertzoge gedachtes 
Recht zu / meinen aber / daß er keine Muͤntzen praͤgen laſſen / 
und bemühen ſich dieſes damtt zu beweiſen /weil man im 
gantzen Fuͤrſtenthum Feine Muͤntz⸗Officin finden wuͤrde / 
auch niemand von allen Miniſtris ſolche Muͤntzen — 
geſehen habe. Allein was niemand im Lande willen will / 
wird ung außer Landes an folgendem Ducaten deutlich ger 

nungbewiefen. ’ . 
ir haben diefen ſelbſt nicht in ———— gehabt / 
es iſt aber deßwegen an der ge 4 Tben nicht zu Br 
h 2 ein. 














4 F 
— BE 


2 Bawiß/der Avers ifE wegen des da fihbefindenden Ti- 


tuls capable , alles dasjenige Fräfftigfl zu widerlegen / was 
uns opponiret worden. Den diefer heiffet ; Johannes 
Weickardus D. G. Dux Munfterberg. Johann 
Weickhart von Gottes Gnaden Herkog zu Muͤn⸗ 
fierberg. Und was das merckwuͤrdigſte iſt / fo folger erſt 
auff dem Revers um das Wappen das uͤbrige vom Tituf: 
8. R. I. Princeps ab Auerfperg , de8 Heiligen Roͤ⸗ 
miſchen Reichs Fuͤrſt von Auerfperg / oder wie es et⸗ 
wan accurarer heiffen foll / Yuriperg. Diefer Johañ 
Welckhart war Theodorici Grafens von Aurfperg Obriften 


Erb⸗Kaͤmmerers undObriten Erb⸗Marſchalls im Hertzog⸗ 
chum Crayn und der Windiſchen Marck / Amts⸗Verwe⸗ 


fers in Crayn ec. und Sidoniæ Cofmi Gall von Grafenweg 
nicht Juͤngſter / wie einige wollen fondern Dritter Sohn/ 
gebohren 1615.den u. Martii. Er vermählete ſich mit Ma- 
ria Catharina Georgü Achatii Grafen von Lofenftein und 
‚Franeifce Gräfin von Mansfeld Tochter. Er meritirte 

durch feine ungemeine Fluge Aufführung dag man ihn zu 

seiner Zeit vor einen der vortrefflihften Staats - Männer 
‚halten mufte, Der Glorwürdiafte Käufer Ferdinandus II, 
wuſte Ihn deßwegen in der Welt groß genung — als 
welchem er feine Gluͤckſellgkeit meiftens au dancken hatte. 


Don feiner ern hung Die — Bücher voll/ vol fo Todap 
zothlg Halten / viel hi hiervon zu ved en. Wir 
wollen nur feinen Titul herſetzen · Johann Weickhart 
des ee Römifhen Reichs Fürft von Aurfperg/ 
Herkog ; in Schl Iefien gu 9 Unfterberg / Graf in 
Gott W Bels/ A ert in Schön und Seifen: 
—J— Fitter * Goldenen. Vließ / Obriſter Erb- 
Maͤrſchall und Obriſter Erb Kämmerer i Her: 
‚sogthum&rayn und in der Windiſchen Mar Kay: 
| Felicher@cheimerRathundßöniges FerdinandiIV. 
Hofmeifter, Er erzielete mit obgemeldter Gemahlin 
unter andern den Ist glücklich regferenden Hertzog zu Muͤn⸗ 
fferberg Ferdinandum Francifum , und ffarb/nadhdem.er 
der Melt ein groſſes Exempel des unbeffändigen Gluͤcks 
worden 1677.den 1. Nov. zu Seifenbera In Crahn. | 
Was den Revers betrifft und befönders dag mie den 
Fuͤrſten⸗Hute bedeckte Wappen ſo er als ein gewordener 
Zuͤrſt des heiligen Roͤmiſchen Reſchs / Hertzog zu Muͤnſter⸗ 
berg und Gefuͤrſteter Graf In Thengen 2c_ gefuͤhret / ſo ge⸗ 
hoͤret vor uns nur die Erflährung des erſten Feldes deſſen 
wir aber itzund über hahen fintemal in demſelben das Muͤn⸗ 
— Hertzogliche Wappen ſo vorkommt wie es 
9 Ka ayſer Rerdinandus verbeffert als oben IDEEN: 






—— worden. Pag. 
ke 










A — 
= VER 
—* 6 


— 
* —* die 


m * pl, 









PRimi Oppolienfium & Ratiborenfium Duces, ex 
‚Piafteo fangvine provenientes , Superiorem Sileſian 
vel omnem vel magnam partem ‚habebant ſibi ſub- 

jectam. Ultimuseorum Johannes Anno 1532. Stem- 
ma ſuum terminabat :- itaque füpremo Silefiorum Duci 

‚Ferdinando I. Bohemorum Regi, utrumque Ducatum.fü- 
um occupandum relinquebat u. 0 02 

D. i. Dieerfien Dppel: und Ratiborifche Her: 
tzoge aus dem Piaftiichen Gefchlechte hatten entwe⸗ 
der gang Dber-Schlefien oder doc) einen groflen 
Theil davon in ihrer Gewalt. Der Letzte von den⸗ 
ſelben Johannes beſchloß dieſe Stamm⸗Linie An- 
n01532, Auff welche Weiſe denn beyde Fürftenthu- 
mer Ferdinando I. Koͤnige in Boͤhmen als Obriſten 
Hertzoge in Schleſien heimfielen. 

S. ı. Dleſe Fuͤrſtenthuͤmer / wie alle andere in Ober⸗ 
Schleſien gehoͤreten einmal einem einigen Herrn von die⸗ 
ſem Stamme / nemlich Mieslao, des Wladislai Sohne. 
Nachdieſem aber bekam immer eines nach dem andern be⸗ 

ſondere Hertzoge / und ſo ergleng es auch Oppeln und Rati⸗ 
bor. Als aber 1516. der legte Hertzog Valentinus zu Ratibor 
ſtarb / fiel dieſes an die Oppeliſche Einte / welche in Johan- 

i A ; ne 












! ı Alu gangrechtertvehner wurde/ vere 
— — kenthuͤmer unter gedach⸗ 
tem Johanne | efommen / haben fie felbige 
auch nad diefem behalten / ker fie gar billig hier conjun- 
S betrachtetn Bir —————— daß die 
fi Johanne 1552. untergangen/ und daß füls 
t ht erinnert worden/ und dieles erfennet auch 
5 Er vor ae 5 Part. 1. p-717. da er alſo ſchreibet: 
ber ſeine (Johannis) Regierung endigte ſich fruͤh⸗ 
N 1532. def Montag nad) Palmarum, 
bertoechfelteer die Zeitli⸗ K mit der Ewigkeit / ohne 
einigen Leibes⸗ Erben. Nichts deſto weniger aber laͤſt 
of ſich vorheropag.6g8.vernehmen: Als Herkog Jo⸗ 
hannes der —*— Oppeliſche Herbog die Seitlichteit 
gefegnete/ und Ferdinandus I. König in Böhmen / 
Anno1527, Dberfter und rechtmaͤßiger Lehns⸗Herr / 
die Fuͤrſtenthuͤmer ererbie / verpfändete er diefelben 
eine Zeitlang Marg⸗Graff Georgen zu Branden-. 
burg / gegen ein gewiſſes Dar-£ehn / Anno 1532, 
Setzet alfo bier den Todes⸗Fall Johannis in das 13527. Fahr; 
und gebt zu verſtehen / daß Ferdinandus I, dieſe ererbete 
ithümer vonıs27.an big 1532. behalten / hernach aber 
dem Maragrafen verſetzt hätte. Der Herr Autor der Si- 
leſiographiæ renovatæ hat gleiche Gedanden/wenn er Cap. 
VIIL p.234. von dem Ratlboriſchen Fuͤrſtenthum fihreibet: 
Ducatus ( poft mortem fcilicet fratrum, Nicolai Johannis IV, 
& Valentini )ad Lineam Piafteam Ducum Oppolienfium_, 
revolutus , in horum manſit poflesfione , donee Anno 1527. 
Jure Caducitatis ad Ferdinandum I, Bohemie Regem de- 
volveretur, da er doch auf eben demfelbigen Blate und vor⸗ 
hergehenden Seite ausdruͤcklich geſetzt: Johannes utrius- 
| que 






BEER 77° >2 DEREN 
que Ducatus ( nemlih des Oppel⸗ und Natibı 
us A, 1527. Wratislavig juravit Fei 









minus fa 

etiam anno tandem ı1532.feria fecunda pofl 
hzredibus mortuus,hosduos Ducatus trans: 
deffen won diefen Hergogen/ bie entweder ein oder beyde 
tet worden / haben wir nachfolgende aus der Oppeliſchen 
Linie commynieirenwollen. Er, 


Ihrer ſind zwey / dem Gepräge nach einander gantz gleich; 

jedoch / daß man aus einem und den andern abnehmen kan / 
daß fie von unterſchledenem Stempel herruͤhren. Ste ba: 
bendie Gröffe eines Silber⸗Groſchens / findaber /zumalder. 
eine viel. diker und beyde von Silber; doc iſt der eine faſt 
noch einmal ſo ſchwer / als der andere, Auf der einen Seite. 
ſiehet man einen gefhloffenen oder Sted- Helm / von ders 
gleichen Forme, die wir weder bey Herrn Spenern , ned 
fonft jemahlen geſehen; über diefem eine Fleine Runde / und 
in diefer nach der Mey in einer egalen Diftance und Höhe/ ſechs 
Pfau-gedern ; um diefe ſtehet: Galea Ducum Slefie, 
Der Hersoge in Schlefien Helm. Aufdem Revers 
iſt der Schleſiſche Adler in einem Triangulo ; diefer bat die 
Binde/ und anbenden Enden derfelbigen zwey Lilien/ Die 6 
unveraleihlih wohl gepraget worden / daß nichts drüber 
iſt; daß wer fte nur recht anfehen wilnimmermehr Creutz⸗ 
lein / wie felbige doch auf den letztern Schleftfhen Muͤn 
zu feyn fihelnen/ daraus machen kan. Mitten am Schwan⸗ 
ge bat der Adler / wie auch oben berichtet worden / nd 
















Lars 
















MM, 
“ 


R ®* (497) i EN 
note / und um efen fiefetman : Juvenum Bolkonum. 
Der Pringen Boleslauerz Ob nun gleich ſhon mit Fe 

s — Oppeln gedacht wird / als 
damahlige Gewohnheit nicht zulteß / wie wir 
ER RR BE N 
den; — en wir doch Jeſe vor Oppellſche Müngen / weil 
wir bis dato noch inder Hergoge von Schleſten Genealogie _, 
nicht zwey Brüder angetroffen / fo einen Nahmen gefuͤh⸗ 
ret/ und beyde Boleslaı oder Bolkones geheiffen / als Boles- 
lail. Herkogs zu Oppeln Söhne/ Boleslaus IT. und I. die 
wir hier durch die Juvenes Bolkones verfiehen ; worzu 
noch kommt: daß Albertus ihr juͤngſter Bruder ohne Er: 
ben/ und vermuthlich auch gar zeitig geſtorben / ob er gleich 
Strelig beſeſſen / und eine befondere Regierung bereits ge 


Haben wir die Sache errathen / als worauff eg bier an: 










kommt / und vernünftige Leute leicht zugeftehen werden; ſo * 


find dieſe Nummi lang genung in der Welt geweſen / und über 


400 Jahr alt worden. Diele zeigen ung nicht nur alleine 


die meiften Qualicaten des Schleſiſchen Adlers/ wie wir ver: 
nommen ; fondern ſtaͤrcken uns auch in der oben angeführ- 
ten Meinung ı daß der von unfern Hersogen gebrauchte 
fauen⸗Schwantz (oder die Menge der Pfauen⸗Federn) 
nit auf einmahl/ fündern nad) und nad auff ihren Helm 
‚tonnmen ; daB fie aber nad) dieſem den Adler gang frey und 
nicht allemal in einem Triangulo wie bier / geführet/ bat 
in ihrer Wileühr geffanden. 1 
.  Pofthze uterque Ducatus fub Ditionem Johan- 
nısSigismundi Bathorii, Tranfylvanorum Ducis per- - 
veniebat, a Rudolpho Il. cum Tranfylvania permu- 
tatus. Di. Nach dieſem vertaufchete RudolphusiH. 
beyde Sürftenthümer an den Fürften in Sieben: 
ik Rrr buͤr⸗ 


* 


———— 


buͤrgen Johann Siegmund Bathor gegen Sieben⸗ 
burgen, I. 

S.2. Hier muß nothwendig / aber nuran dem Nas 
men ein Irrthum vorgegangen feyn. Denn der damali⸗ 
ge Fuͤrſt in Siebenbürgen/mit weldem Rudolphus tauſche⸗ 
te/ hieß nit Johannes Sigismundus , fondern nur Sigis- 
mundus Bathori ; wie feine 1593. gefihlagene Thaler / davon 
eben igund einer in die Hand kommt / unwiderſprechlich bes 
weifen. Wir wollen aber vorhero lieber ſtatt diefes/an den» 
jenigen Bergleid) gedencken / den Ferdinandusl. mit Ifabella, 

er Wittwe des verfforbenen Johannis de Zapolia, gürften in 
Siebenbürgen und Erwehlten Röniges in Ungarn getrof 
fen; Erafft welches gedachte Habella mit ihrem Sohne ( der 
ſich erſt wie Moreruswill/ Vid. Hamb. Remarques An, 1703, 
die 9, Woche p. 65.da er aber vermuthlicd den Sohn mit dem 
Bater confundiret / als welcher / wie Eleaſar Tiliſch In 
der Genealogifhen Tabell der Herkoge zu Teichen angemer- 
cket / Johann Stephan geheiſſen Johannem Stephanum; 
hernach aber Johannem Sigismundum , vermuthlid einem 
Groß-Bater Sigismundo, Könige in Pohlenzu Ehren/ und 
endlich gar Johannem Secundum König in Ungarn nennen 
laffen ) fich des Königreichs Lingarn und des Sürftenthums 
Siebenbürgen begaben / und davor die Fuͤrſtenthuͤmer Op- 
peln und Ratibor , wie ingleihen Münfterberg/ welches der 
- Ranfer dazumaldod nur als einen Pfand: Schilling beſaß / 

nebſt andern Bedingungen annahmen. Diefes Contradts 
gedendet au Herr Lucel.c. part.ı.p,717. Er irret aber 

1, ander Zeit/ wen er fäget / es wäre 1550. geſchehen / ſo 
doch ein Fuͤrſtenthum von denen / die damals Johannı einge; 
raumet worden / nemlich Münfterberg' erſt das folgende 
1ssıffe Fahr von Friderico-IN. und feinem‘ Bruder Georgio 
Hergogen zu Liegnig und Brieg / welches allbereits ihr 
Vater Fridericus IL als einen Pfand⸗Schilling — 


S (499) * 


1 feinem Teftament Fridericum III, mit Srandenftein und 

rem Diftrilte, — ium aber mit Muͤnſterberg bedae 

atte / Ferdinandol. auffgelaffen worden, Es ſchickte zwar 

-FridericusIIl. den 31, Dec. ſelne Raͤthe und den Stadt-Schrei: 

“ ö Liec m nach Franckſtein feinen Antheil an 
ein Fuͤrſtenthum KUN 


rbera zu übergeb 
eftirende Geld einzunehmen / die völlige Aufflaſſung aber 
ai Warhol 












sen / und das noch 

eng allererſt den 2. Januarũizer vor ſich Adtalign, Vid.& 
hickfüs Lib. 2. c.30.p.100. Wie hat alfo Johannes oder ſei⸗ 
ne Mutter 1550. gedachten Vergleich madienkönnen? 
2 An dem Objedto Real , da er nur die Fuͤrſtenthuͤmer 
Dppeln und Raribor feget und Münfterberg wegläft / Vid. 

. Schickf.1. c, der ausdruͤcklich ſchreibt: Nach feinem toͤdt⸗ 
lichen Hintritt (Er redet von Henricoll. Hergoge zu Müne 
ſierberg und Oeiß) bat das Fuͤrſtenthum Meunfter: 


berg Anno 1550, König Ferdinandus vom Hertzoge 


Friderico III. ( wovon Georgius nicht auszufchluͤſſen) 
zur Liegnitz eingeloͤſet (eigentliche / das erſte Geld zur 
Einldſung geleaet/) ihme das Pfandes Geld erleget / 
und ſolch Fuͤrſtenthum Anno 1551. an ſich gebracht / 
welches der Königin Böhmen NB. folgendes Fahr 
1552. (unferQuriofüsSilefius hat s.OXXI.P.137.da8ıssoffe Jahr 
davor angefeget ) der Königin Iſabella eingegeben / 
ſo e8 bis aufı556. behalten ec. Warum wir diefe Paf- 
fage auff ſolche Weiſe erleutert / iſt nicht alleine deßwegen 
geſchehen / weit ſich ſonſt der Autor ſelbſt zu widerſprechen 
ſcheinet / fondern auch / weil gewiß iſt / daß der König laut 
Contradt.d.29. Octobr. A. 1550. bald 14000. Ducaten erleget/ 
und die noch 20000. reftirenden auf Weynagchten zu zahlen 
verſprochen / womit es ſich aber Doch bis in d 

Gap verzogem Die en Jerthümer gflehe 

in: : Dr 


* —F 






s folgende 
Her r Lu- 
[z 











cæ felbft zu. Den L.c. Fra 994. ſhrettt er} ‚N, 1548. 
‚fil2547. feyn) gieng er (Fridericus IL. zu Liegnip ) Der 
Weg alles Sieifhee, ‚Hierauf bezahlete Ferdi 
nandus I. das Capital Friderico II. und nahm das 
Pfand /nemlic) das Fuͤrſtenthum Münfterberg zu 
ſich A. 1551. ‚Aber er hatte Damit ein befonderes Ab⸗ 
ſehen / und überließ es A. 1552, der Königin Iß- 
bella&c. Bir wiffen nicht / was wir von fo garoffterg 
vorkömmenden Contradidtionibus urtheiten follen. Es waͤ⸗ 
re den/ daß der Buchdruder Schuld daran hatte welche 
Entſchuldigung aber wenigftens allemal nicht angehen wird, 
3. An dem Objedto Perfonali - - SR pain 
Er nennet diefen Johannem Bathorem, als ob er aus der Bas 
thorifchen Familie entfproffen / welches doch falſch iſt; den 
daßer Fein Bathorius gewefen/bezeugen dfe unterfihledenen 
Wappen / ſo beyde Familien geführet und aufdie Müngen 
prägen laffen ; die Bathorer führeten / wie unter andern 
der oben angezogene Thaler Sigifmundi und vor ihn 1580. 
des Chriftophori zeugen / drey wilde Schweing-Zähne 1; 
ber einander ; Johannes im Gegentheil ein aus einem Ges 
puͤſche hervor fpringendes halbes wildes Thier / wie feine 
Thaler und feines Vaters Ducaten / auf welden man ſo⸗ 
thanes Thier unter dem Marien-Bilde ſiehet / zur Genuͤge 
lehren. Wir haben aber mit allem Fleiß ſolches alles erweh⸗ 
nen wollen / weil gedachter Johannes Sigismundus auf obge⸗ 
ruͤhrte Sürftenthümer beſondere Reflexion ſcheinet gemacht / 
und welches allerdings hieher gehoͤret / auf ſeinen Ducaten/ 
derer wir von 1565. und 67. geſehen / den Schleſiſchen Adler 
gefuͤhret zu haben. TR 


Au 





ff 


\ 
ee m 
Huf der einen Seite I ein vierfeldiges Shi / mdefen - 
erften Selde/ fo ebenfalls vier Theile hat man das vorige 
Thier / und zwar im vornehmſten Quartier / als fein Stam⸗ 










Wa en ; in dem andern dag Lingarifhe Ereuß/ und ſo 
* m dem andern groſſen Felde aber einen Adler mit 
einer Binde / h nzumalauf denen von Anno 1565. gar ef: 






gentlich / ob ſchon nicht in gehoͤriger Expreſſion ſiehet / wel: 
chen wir fo wohl wegen dieſer Binde / als auch durch gedach⸗ 
tenContra& erlangte drey Schleſiſche Fuͤrſtenthuͤmer / viel⸗ 

fett nicht unbillig vor den Schleſiſchen halten / in Regard 
weſſen wir dieſer Ducaten auch als Schleſiſcher Muͤntzen 
hler erwehnet haben / ob gleich im Titul / welcher um gedach 
tes Wappen heiſt: JOHANNES SECUndus D. G. ELEctus 
Rex UNgariz, 1565-67. von Schleſien nichts gedacht wird / 
als wozu vielleicht dev Raum gemangelt/ weilman alletn 
auff die andere Seite das Marten: Bild nebft diefem Eh⸗ 
ren» Zitul / Patrona Hungariz fegen / oder der alten Rös 
nige in Ungarn gewoͤhnlichen Titul fülgen wollen. Gefiele 
jemanden die Meinung des Herrn von Mellen beffer /alg 
unſere /der in feiner SerieDucatorum n.12.p.43.den auf die> 
f£8 Johannis 3.€. 1570. gefhlagenen Ducaten in eben dieſem 
Felde befindlichen Adler vor den Polniſchen anſtehet / ob er 
‚gleid) Feine Crone hat / und zwar darum / weil feine Mur: 
ter Iabella,wie ſchon gemeldet/Sigifimundi I. Koͤniges in Poh⸗ 
len Tochter gewefen ; fo koͤnnen wir es leicht geichehen laſ⸗ 
ſen / (indem er auch fo gar feiner Schwieger- Mutter Stami⸗ 
Mappen /eine gekruͤmmete und mit Golde gefrönete Schlan⸗ 
ge /ausderen Maulein Kind hervor gehet / die fie als eine 
gebohrne —— zu Mayland führete / in das dritte 
Feld fegen laflen. ) Wir geben aber zu bedencken / ob man 

Die bier befindliche / den Schleſiſchen Adler andeutendeBin- 
de gar nicht regardiren /vor falſch anfegen / und ſich einbik 
den folle/ es werde Johannes, da ihm doch drey Fuͤrſtenthů⸗ 
mer in Schleſien Vi Contractus Et worden/ ia | 

| Er 3 e 


ll Me 
des Schlefiiien Adlers nicht bedienet Habe 
wurft/ daß fi Johannes des Schlefiihen Adleı 
nen fönnen/ weil er ſchon laͤngſt oder vielmehr 
ter den Contract nicht gehalten/ die Fuͤrſtenthuͤ 
fen, und wiederum in Ungarn gangenfen 5 fa ab: 
gelehnet werden / daß Bethlen Gabor oder Gabriel auch di 
gleichfalls im Contra ihme gegebene Fürftenthüimer Of 


nichts deftoweniger aber Wappen und zugleih Titul bisat 
fein Ende davon geführet. Ja unfer Johannes fonte auc 
ohne die ehmalige wuͤrcklich gehabte / und in feinem Nas 
men durch die Mutter beherrſchte Schleſiſche Fuͤrſtenthuͤ⸗ 
mer den Schleſiſchen Adler auf die Muͤntzen fegen/ wenige 
ſtens fo guet und mit fo vielem Rechte / als die Maylaͤndiſche 
Schlange ; den feine andere Groß- Mutter vom Vater 
war eine gebohrne Hertzogin in Schlefien/ Hedwig Her⸗ 
gone Primislai zu Tefihen Tochter ; war er alfo aus Fuͤrſt⸗ 
ichem Schleſiſchem Geblüte enefproffen. Was Wunder 
demnach / daß er / daerjafihdes Großmuͤtterlichen Wap⸗ 
pens bedienen wollen / das von dem Vater deme von der 
Mutter ehrenthalben vorgeſetzet? Ubrigens geſtehen wir 
gar gerne / daß / weil auf dieſem Adler auf denen Ducaten 
unſers Johannis ‚ die ſo wohl Anno 1567. als 1570. gepraͤgt 
worden / eine Binde zu ſehen / er wohl leicht babe koͤnnen 
vor den Schlefifhen den Polniſchen fegen laſſen / weil Die 
Hoffnung zur Polniſchen Crone bey ihm je länger je gröffer 
ward/ angefehen feiner Mutter Bruder Sigifmundus Au- 
guſtus Feine maͤñliche Erben erziehlete / auch würdlich ohne 
diefelbenffarb. Te —J—— 
Ob Sigiſmundus Bathori, der dem Kayſer Rudolpho 
fein Fuͤrſtenthüm Siebenbürgen gegen das Oppel⸗ N 
tlboriſche nebſt einer jährlihen Penfion von 50000, Species 
Relchsthalern abgetreten/ auch wuͤrcklich feine Refidence In 
Oppeln ſtabiliret / einige Müngen in Schleſien prägen un 











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wiſſen wir zwar nicht; die fehr Furge Zeit von zwey 

naber ı die gedachter — ee inS Ifien 
/ wole Henelius berichtet, verurſacht billig, dag man 


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um quod fuit ante füum. 
Kaͤyſerlichen Hoffe ſchon gewohnet war/ 
eſe Fuͤrſtent Sliebenbuͤrgiſchen Sürften zu 
hen / traff Ferdinandus I. unterſchiedliche Verglei⸗ 
elBehlenn —— 
Lundem utrumque (Ducatum) tandem Bethle- 
nus Gabriel, quem vulgus Gaborem vocat, Anno 
1621, cum fe Bohemorum partibus Ferdinando II. 
Cefari Contrarüs immifcuiffet, &jam Hungarorum 
Rex ele&tus effet (ſub cujus Titulo Nummos etiam 
publicaverat ) inter Pacis Conditiones ab eodem 
Ferdinando non tantum facri Romani Imperii Prin- 
ceps, fed etiam Oppolienfium & Ratiborenfium 
Dwux declarabatur , in Cujus Nummis tam aureis 
quam argenteis ab Anno 1622, ad 1628, ideo hunc 
utrumgque I itulum reperimus expreflum. 


Di. Diefe beyde Fü fienthimer befam endlich 


Bethlen Gabriel, der insgemein Gabor genennet 
wird An. 1621, als er ſich in die Böhmifche Unruhe 
eingemifchet hatte/ und albereitszu einem Könige 
in Ungarn / in welcher Qualite er aud) Muͤntzen praͤ⸗ 
‚gen lafien/erwehlet worden wars Und wurde durch 
‚alle Zriedens-Bedingungen von Ferdinando II. wel 
chem er fich durch aemeldfe Einmilchung a 
8 | | e 


iii a ME 
te/ nicht nur zu einem Zürften des Heiligen: 

ſchen Reichs / ſondern auch einem Hertzog gu 
peln und Ratibor gemacht; weßwegen auch bei 


Zu were 







de Titul auf feinen fo wohl Gold- als Silberne 
Muͤntzen von An 1622. bis 16agsangefroffenterben, 
Aus welchen Worten ſcheinen Til / als ob nur ein Ber: 





gleich getroffen worden/ da dod) dieſer unruhige und unver⸗ 


gnügte Fuͤrſt mehrmalen Krieg angefangen / aber auch bald 
wieder Friede gemacht; wiewohl er nur in dem erffen ger 
Dachte Fuͤrſtenthuͤmer bekommen / worauf der Herr Au- 
thor auch unfehlbar Reflexion gemacht. Die Zeit in wel: 
cher der Erfte Vergleich und Srieden gemacht wurde/wobeny 
Gabrielder Ungarlſſchen Erone / fo ihme von den Ständen 
des Reichs aufgetragen / auch von ihme wuͤrcklich war an- 
genommen worden ſich zu verzeihen verſprach / Fan nicht 
indasıszıfte Fahr / wie unter andern von Herrn Lucæ L. c. 
P- 718. Herren Carolo Scharſchmidt im Europaͤiſchen Staats» 
und Kriegs⸗Saal / cap. 54. P.79. geſchehen / gefeget werden ; 
fondern gehöretindasnachfolgende 1022ſte wie Henelius Si- 
lefiog. Renov. cap. 11. p. 7. Buno in Idea Hiftoriz Anno 1622. 
und Herr Lucz felbffen/ ſui immemor, wie wir Ihn vlel⸗ 
fültig angetroffen / L. c.p. 397. Her: Jacob von Mellen 
L. c. pag. 56, und viel andere accurater angemerdet haben, 
deũ wir finden allerdings unter andern Muͤntzen auch Tha⸗ 
‚Ier / fo diefer Gabriel annoch 1622. prägen laffen/ als Koͤn 
In Ungarn. Wir wollen bey dieſer Gelegenheit / weil wir 
feinen in denen Hamburalfchen Remarques angefuͤh⸗ 
vet gefehen/und doch rar genung find / eine Furge Beſchret⸗ 
bung daven geben. Auf der einen Seite fiehet man fein 
Bildnis nicht mehr in einem Ungariſchen Kleid und Müse/ 
wie auf denen Thalern / die er vorhero als Fuͤrſt in Ste 
benbürgen fhlagen Taffen  fondern in einem Harniſch mit 
bloſſein Haupte / und in der rechten Hand einen —— 
⸗ 





Utende/ nebftdem Tieul/ in weldenzur Rechten des Für 
ffen das Lingartfche gekrönte Mappen / zur Linden aber 
das Marten-Bild feber : Gabriel D. G. ELedtus HUNGA- 
RLE DALm, CRoati — REX. Auf der an⸗ 


ug u, (505) & 





x 7 


um Dar Mt a ngar⸗ Siebenbürgifche Wappen / 
erſtes und drittes geld Ungarn / das andere und vierd⸗ 
ber Slebenbuͤrgen andeuten / und In der Mitten das 
Hentihe Stamm⸗Schild / in welchem zwey Schwane/ 
en Haͤlſe ein Pfeil durchfaͤhret / ein Crocodil aber eine 
Runde macht und beyde umgiebt / welden wir auf feinen 
von feinen / als diefen Koͤniglichen Thaler obferviret / hal⸗ 
ten. Das gange Wappen bedeckt die J Crone / 
und um dieſes ſtehet der Reſt vom Titul: TRANSylvaniæ 
PRINCEPS & SICULORum COMes 16 21-1622. Diefe 
Thaler find/ wie die auf der Seite des Wappens befindlis 
che Buchſtaben K.B. zeugen / zu xeresBania, da hingegen die 
nachfolgenden Münsenaußer den Groſchen zu. NB, Nagi- 
bania oder Neuſtadt geſchlagen worden. ———— 
Auf denen Muͤntzen / als Dueaten gantz und halben Tha⸗ 
lern / ſo Gabriel als ein Fuͤrſt des Heiligen Römifhen 
Reichs (deñ das war er auch durch Den gedachten Vergleich 
worden) tie ingleichen zu Oppeln und Ratibor / (von wel⸗ 
chen Fuͤrſtenthuͤmern / daß er ſie ehmalen wuͤrcklich erlangt / 
doch der paſſionirte Everhardus Waſſenbergius in Floro Ger- 
manico p. 159. edit. Francof. nite a" wiſſen ſcheinet fiehet 
man außer auf den Klippen nur bloß fein Bruſt Bild; daß 
er alſo ſeinen unterſchiedenen Staat auch mit differenter 
Stellage andeuten wollen. Anno 1623. ließ er damals in 
Schleſien gebraudlid und gangbare Vier und⸗zwanziger 
und zwar fnelner ſolchen Menge ſchlagen / dag wir allein von 
diefem Jahr fuͤnff beſondere Geptaͤge bemercket: Auf dies 
ſen / wie ingleichen auf den uͤbrigen Muͤntzen / nennete er ſich 
Gabrielem D. G. Sa. Ro. Imperii & Tranfylvanız Principem 
Partium Regni Hungarici Dominum. Siculorum Comi- 
| Sss tem, 







_ 0 Bo 
tem ‚Oppolien, & Ratibor.Ducem. Aber eben auc was der 
Titul betrifft / iſt eine groffe Ungleichheit an diefen Nummis 
in auf einigen iſt derfelbige/ wie wir ihn Bund angefuͤh⸗ 
auch aufffeinen Ducaten und Reichsthalern insgemei 
gefunden wird, aber auf andern ſtehet zulegt vor der Jah 
zahl theils nur der Buchſtabe S. theils aber die Sylde SL. 
durch welche wir nichts anders als SReſiæ verftehen koͤnnen / 
und er fich alfo Oppolienfem Ratiborenfem Ducem Silefiz, ſo 
wunderlich als es auch klingt / genennet. War 


Tab. +. (8) (©) ds 


Der Revers diefer Vier⸗ und⸗zwantziger / ſo die allerſchlim̃⸗ 
ften / die in gang Schleſien gefchlagen worden waren / zeiget 
ein vierfeldiges Mappen / in der Meitten ift fein Stamm» 
Wappen umd in dem dritten Felde der Schleſiſche Adler mit 
der Binderandeffen Statt auf den Reichsthalern der Rati⸗ 
boriſche ſich befindet/ anzutreffen, | 

An denen Ducaten / ſo Gabriel Anno 1625. prägenlaffen/ 
bemercken wir zwar / was die erſte Seite betrifft nichts dif⸗ 
ferentes; auff der andern aber ſtehet an flatt des vorigen 
MWappenseingefröntes Marien⸗Bild / eben wie auf denen 
von Anno 1629. der Tituflautet gleichfalls tie zuvor; jedoch 
iſt dag curieufefte/ daß unter gedachten Bilde in einem ges 
Frönten Schilde ſo wohl die Ungariſche Binden als Creutze / 
im Gegentheil aber nichts / was Schleften bedeutet/ anzu⸗ 
treffen. Wer —— ſelbter Zeit inne hat / wird leicht 












2 


die Raifon wiſſen k nein a 
‚Seiner Groſchen von Anno 1625, wolten wir nicht ger 
dencken / wenn fie nicht auch etwas extraordinaires an ſich haͤt⸗ 
ten; denn ſtatt des Bildniſſes / welches doch auf den a 
N etz 


—5 * (573* 

R deu gern von Anno 1623. ſtehet fiehet man in einem Ova- 

len Schilde im Obertheile ( ſo die Srangofen in derley Schil⸗ 

de Chef nennen) einen halben Adler / und im Untercheil fie: 
ben Thuͤrme oder Thore als Infignia des Fuͤrſtenthums Sie⸗ 
benbürgennebftobenangeführtem Titul. Auf dem Revers 
iſt eine Crone / neben dieſer der Orth / wo der Groſchen jung 
worden NB. und die Jahrzahl 1625. unter dieſen lleſet man: 
GroflüsRegni Transfilvaniz, Warum dieſer Fuͤrſt feine 
gedachte Groſchen nach dem Polniſchen Fuß habe wollen ge⸗ 
praͤget wiſſen / Eönnen wir zwar nicht eigentlich fagen/ doc 
ſcheinet es wohl allein aus Liebe zu dem benachbarten Poh⸗ 
len geſchehen zu ſeyn / womit das Commercium, fd unter an⸗ 
dern durch Gleichheit des Geldes allerdinges erhalten und 
verbeſſert wird; deſto leichter koͤnnen getrieben werden / weil 
ſein Vorfahre Gabriel Bathori und vielleicht noch andere 
mehr ſchon dergleichen ſchlagen laſſen. 

Dieſen angefuͤhrten Bethleniſchen Muͤntzen fuͤgen wir 
bilfig feine ſchoͤne Klippen bey. Eine von dieſen iſt groß / und 
über fuͤnfftehalb Loch ſchwer / auff welcher man ſo wohl auf 
einer als der anderen Seiten etwas zu obferviren hat, 








Denn da er nunmehro nad abgeftandener Ungariſchen Eros 
ne auf den Müngen nur fein bloffes Bruftbild fegen laffen/ 
fo ſiehet man ihn bier wieder im Harniſch die befante Unga⸗ 
rifhe Keule oder Scepter / der wider die Gewohnheit oben 
rund wie eine Keule iſt. Vid.Petri deRewa Comment. de S. 
Corona Hung: fol.149. in der Hand haltende. Der Titul 
iſt wie bißher gewoͤhnlich / GabrielD. G.SA. R.IMP, & Trans. 
. Princeps. Gleich unter dem eu ſtehet in einem — 
2 en 








ten runden Schildlein eine aufgebiühete Lilfe/verm 
des Müngmeilters Wappen. Auff der andern Seite 
fentiretfih eben dasjenige Wappen / ſo er vorhero als 
nig auffden obenangezogenen Thalern gefuͤhret / jedoch nur 
mit diefem Titul : Partium Regni Hungarici Domi 
nus Siculorum Comes Oppaviz Ratiborieque Dux 
1627. Die Intention fd Bethlen durch diefeg Geprage ans 
deuten wollen / befräfftiget nachfolgender Nummus , den 
wir beſchreiben wollen. , | MR 
Deeſer iſt in der Sröfe unferer isigen Sieben Kreutzer / 
auf der erſten Seiten ſtehen einig und allein die Ungariſche 
zwey Wappen / mitten innen aber die Bethleniſchen zwey 
Schwane in einem Circulo. Das gantze Schild bedecket die 
Ungariſche Crone / unten iſt abermahlen eine Lille / und der 
Muͤntz⸗ Orth mit N. C. bezeichnet / der Titul iſt unveraͤn⸗ 

dert auf begden Seiten. Auf der andern ſiehet man die 
Mutter unfersHellandes / ſo ihr Kind auf dem rechten Arm 
traͤget nebft der Jahrzahl 1627. Woraus zur Gnüge er⸗ 
heilt / was wor eine unerfättlihe Begierde er nach dem eh⸗ 
mablig gehabten Ungariſchen Kontgreiche getragen/undgers 
ne wieder würde an fih gebracht haben / wenn e8 anders 
möglich gewefen / ob er ſich ſchon fo vielfältig und auf dag 
eufferfte darum bemuͤhet. Wirfehen auch über diefes/ dag 
er nicht nur allein auf dieſes fondern auch auff die Fuͤrſten⸗ 
thuͤmer Oppeln und Ratibor eine beftändiae Prætenſion zu 
machen ſcheinet / welche ihme / wie Henelius l.c. berichtet / 
bald nach einer noch nicht zweyjaͤhrigen Beſitzung / weil er 
den Frieden gebrochen) und ſich alſo des vorigen Pacti vers 
luſtig gemacht / aberkañt worden. Deñ weil noch im Jahr 
1623. Bethlen den Frieden mit den Kaͤyſer brach / gieng Her⸗ 
tzog Heinrich Wenzel zur Oelße als Kaͤyſerlicher Principal- 
Commifärius nad) Oppeln/ und proponirte durch feinenMi- 
niftreD. Gerhard , denen Standen beyder conyungirten Fürs 
ſtenthuͤmer: Daß weil’ Bechlen Gabor ſich wiederum nn 
— einen 









DD 00 
einen Feind des Kaͤyſers erklaͤret fie dem Käufer ſich auch 
wieder untergeben und aufsneue das Homagium preftiren 

ches ſie auch gethan und zwar d. 26. Octobr. ges 
dachten 1623ſfen Jahres. Woraus erhellet / daß Bethlen_, 
nicht vor hJahr Hertzog zu Oppeln und Raribor ges 
weſen / wenn er gleid) bey Anfange des 1622ſten Jahres vers 
möge des allbereit zu Ende vorhergehenden Jahres ange⸗ 
fangenen Friedens Cwelches auch die Ur ſache iſt warum vor; 
angezogene Authores ſothanes Frledens⸗Werckin das 162 iſte 
—5318 ratificiret Oder realiterexegviret hätte, Deſ⸗ 
jen ungeachtet fehrieb er ſich beſtaͤndig auch auf feinen aller» 
legten Müngen noch immer Oppolienfem ac Ratiborenfem 
Ducem, Linddiefes wohl vielleicht nicht allein darum / weil 
ihm diefer Titul Lebenslang zu führenvom Kaͤyſer war er» 
laubet worden/d. 24. Martii 1624. Vid. Theatr. Europ, p.r. 
788. Ja iſt der Thaler von eben diefem Jahre ſpaͤter geſchla⸗ 
gen/ ſo ſcheinet / daB ob endlich ja wohl dieſer Fuͤrſt des Koͤ⸗ 
nigreichs vergeſſen müffen / er doch zum wenigſten diefe Fürs 
ſtenthuͤmer noch haben wollen) weil er fich nicht nur davon 
fihreibet /fondern auch das ehmalig gebrauchte vwierfeldige 
Wappen ( In welheg dritten Selde auf deren Bier: und; 
zwanzigern der Schlefifihe Adler fund / itzund aber an def 
fen Stelle der Ratiborifihe oder wielmehr der beyden combı- 
nirten Sürftenthiimer Oppeln und Rattibor gefeget worden) 


wiederum bedienst, 


Endlich aber hoͤrete mit dem Reben dleſes Berhlens auch 1629. 
‚Me Pretenfionanf / und ſiehet man auf den Münsen feiner 
| | 695 3 ande⸗ 













—8 











. — Car — "RIESEN 
anderten Gemahlin Catharinz ‚Churfürft Br 1 an Br 
mundi von Brandenburg Tochter / ſo fie pragen lie 
weder Titul noh Wappen von Schleſten — ; dern je ie 
nennet ſich / wie der artige Titul um ihr treffl ic) bi pu 
Bruſt⸗Bild und ſechsfeldiges aus den zwey Siebenbür 
und alten vier Brandenburgiſchen Wappen/ | fo das Be 

fenifche in der Mitte haben / beſtehendes Schild Zeiger: 
Cath. D. G. Natam Marchioniflam Brandenburgi- 


cam SR.Imperii & Tranfylvaniz Principem Par.Reg. 
Hung. Dom. Sic. Com, A.B.I.C. Montium.D. 1630, 
den wir alfo Teurfh geben : Catharine von Got— 
tes Gnaden / Gebohrne Marggräfin gu Dranden- 
burg’ des Heiligen Römifchen Reichs und in Sie: 











benbürgen Fuͤrſtin / Srau der Theile des Königreichs 


Ungarn / Gräfin der Sicler / wie auch in Preuſſen / 
zu Jülich Clev / und Berg Hertzogin. | 
© Deinde rupto foedere, cum Gabriel ex Cæſaris 
Ferdinandi II. Amico in Hoftem converfüs effet, u- 
troque Silefiorum Ducatu fpoliabatur , quem Anno 
1645. Imperator Ferdinandus III. Vladislao IV. 
Polonorum Regi ; pro undecies centies Rhenano- 
rum Florenorum millibus oppignorabat. Ideo hu- 
jusnummos inyenimus , in quibus exftat, Vladislaus 
IV. DeiGratia, Rex Poloniæ, & Sveciæ Moneta ar- 
— Ducis Oppolienſis & Ratiborenfis Anno 
I 

| “ 5. MagdemVethendengetden ——— 


— — — — 


den erſt dieſe Fuͤrſtenthuͤmer von Ferdinando Il, feinem Herm 
Bruder Carolo, Biſchoffe zu Breßlauund Brigen; 
und weil diefer bald darauffin Spanien 1624. d. 28, Dec, - 
ſtarb / feinem eigenen Prince Ferdinando gegeben / der ſich 
auch ausdrücdlid als Primogenitus Regis Bohemiz In der 
Confirmation det Privilegiorum der Fuͤrſtenthuͤmer Schwer: 
erıd, A.1626.d.27.Novembr.unter andern : Hertzog 
in Schlefien zu Schweinig/ Jauer / Oppeln undRa: 
tibor /und Grafen zu Glatz genennet / welcher ſolche 
darnad) Anno 1645. Vladislao auf 50. Jahrlang / wie Herr 
Lucæ if / verpfändete/ fo der Kaͤyſer Leopoldus 1664. vor 
die im Polniſchen Kriege aufgewendete Linfoften wieder 
eingelöfer. Belangende die Muͤntze fü Vladislaus als ein Hers 
zog zu Oppeln und Ratibor verfertigen laffen/ und im A= 
u angeführet worden / fü gehoͤret ſie unter diefelben / die 
wir zwar geſucht / aber noch nicht finden koͤnnen; wen wir 
noch jo gluͤcklich fie vor Endigung dieſes Werckes zu fin⸗ 
den/ ſoll ſie nebſt andern im Anhange ſich præſentiren. 









8. 6. Vladislao mortuo, utroque Ducatu Fra- 
ter, Carolus Ferdinandus, Epiſcopus Vratislavien- 
fis potiebatur, in cujus Nummis legitur: Carolus 
Ferdinandus , D. G. Princeps Poloni® , & Svecie, 
Epifcopus Vratislavienfis, & Plocenfis , Dux Op- 
polienfis & Ratiborienfis, e& 


D. i. Nach dem Tode Vladislai erlangte fein 
Herr Bruder Carl Ferdinand’ Biſchoff zu Breß⸗ 
lau / fothane zwey Fuͤrſtenthuͤmer / auf Deffen 
Münsen der Titul alſo eingerichtet / gelefen ‚og 
Car 












Did se fo. 7 Herog r — und E; fi 


Bin leſes — iſt allbereit oben Lib. Bil capa u, 
S.13.pag.23.feg. gehandelt worden/ da wir nicht alle 


eigen) die er als Blſchoff / ſondern auch als Hertzog zu 
Oppeln und Ratibor praͤgen laſſen / angefuͤhret. Wir bes 
rufften uns dazumal auch auf eine Muͤntze / worauff er ſich 
einen Blſchoff zu Breßlau und Ploczko Hertzog zu Oppeln 
und Ratibor genennet / die wir itzund billig herſetzen. Sie 


iſt viereckicht / und ſiehet ſonſt allerdings ſo —— wie be⸗ 
ſchrieben worden. 











RR 8 







— Zn 


ie 





Cap.IIL 






IE ‚gamigitur ad Tefehinenfes Duces, plerumgue cum 
E Glögovienfibus Ducibus conjunctos. Tefchinenfum 

ex Piaftza Profapia primus erat Mieslaus I, Anno 
12. mortuus. (Is longa ferie multos fire firpis fucceffores 
ad Adamum Wenceslaum, WenceslaiAdamifiliumA.1574.na- 
tum, Hicnififallor € Tefchinenfibusomnium primus auxit 
Sileſiam Nummis a ſe cuſis. 

©. 1. Ich wil nunmehro gu den Hertzogen vonTe- 

ſchen / die mehrentheils zugleich Hertzoge zu Glogau 
geweſen Pe Der erfte von Teſchniſchen aus 
Piaſtiſchem Stam war Mieslaus L fo 12117, ftarb, 
Dieſer hatte. nach vielen endlich Adam Wenkeln / 
Wentzel Adams Sohn /fo 1571. gebohren worden / 
sum Nachfolger / welcher / wo ich nicht irre / unter 
den Zelchnifchen Hergogen am erſten Schlefien mit 
| feinen Muͤntzen vermehret hat. 


S. 1 Daßgans Ober Schleſten in ber erſten Thellung 
Mieslao zu gefallen / und er alſo auch der erſte Hertzog aus 
der Piaſtiſchen Familie ſeyn muͤſſen / haben wir vorhero 
ſchon bemercket. Der erſte von ſeinen Rachkommen iſt wol 
nicht Adam Wentzel / der gemuͤntzet haben ſoll / weil doch 
leicht zu erachten / daß ſeine Borfahrten wie Cafimirus fein 
Proavus Groſchen geſchlagen au Saben — — —— 

ınira 










infa Lib, VL. c.2 8.2. fo wohl / { 
andere Hergoge dergleichen werden gethan 
fen haben wir noch) Feine ältere gefehen/ als We 
s angeführten Herrn Daters. Diefer ließ ı 
lagen / auff deren einer Sefteder Teſchni 
gefrönte Adler /und der Titul: W encesla. D.G. Dux 
pam A ah von Gottes Gnaden 
Hertzog zu Teſchen. Auff der andern aber ein Biſchoff 
in ehr m Habit / in der rechten Hand etwas vier⸗ 
eckichtes/ ſo ein Buch zu ſeyn ſcheinet / haltende / und des 
HerkogsSymbolum:BENEdi&tioDOMiniDIVITesFACIT. 
Der Segen des HErren machet reich/ ficher. Ders 
ley Groſchen müffen von den Alten in aroffen Eftim gewe⸗ 
fen feyn/ weil fie an ſolche nicht allein Oehrchen anzubengen: 
machen / fondernfieauchgar vergolden laflen. 













ER 












Anno 1574. fühe man auch von dieſem Herrn gantze 
Reichs⸗Thaler / dieſe weifen aufder erſten Seiten fein gehar⸗ 
niſchtes Bruſt⸗Bildniß mit einem Commando-Stabe Inder 
incken Hand / und ein Ordens⸗Zeichen auf der Bruſt nebſt 
dem Titul: Menceslaus D. G. Dux Teſſinen & M. 
folt heiffen: Majoris Glogoviæ. Wentzel von Gottes 
Gnaden Hertzog zu Teſchen und Groß⸗ Glogau. 


— Tab. 25. (N)(7 4) J | 





a 
© 


N 





ed ' * HEICHE : —* 

Huff der andern den gefrönten Teſchm ſchen Adler ı der mit 
dem Schleſiſchen gang nichts gemeines hat / famt dem Sym- 
bolo : Benedicti oDomini divites facit.LI. fo wir 74. le⸗ 
fen. Obferviret man num / wenn ein einiger Buchftabe oder. 
Zieffer verfeget worden / wird diefe doppelte Verſe— 
Auch eine doppelte Obfervation verdienen, Sonſt nennet ſich 
der Hertzog Ducem Majoris Glogoviæ, weil feinem Vorfah⸗ 
ren Cafimiro der Koͤnig Johannes in Böhmen fein Antheil an 
das Glogauiſche Fuͤrſtenthum / fo er dem Hertzoge zu 
Steinau Johanni , welchesunterandern an einem Theile der 
Stadt Glogau beffand/ vor 2000. Marck / und zwar nur 
PBolnifher Zahlung / abgekaufft hatte / übergeben : da 
mit er die Polnifche Grentze mit einem ſtreitbarem Helde bes 
ſetzen möchte wie Kleaſar Tilifch in feiner Genealogie Det 
Hertzoge zu Teſchen und Groß⸗Glogau redet / diefen 
Johannem aber unrecht Hergog zu Glogau / und Gur nen⸗ 
net / als welcher ſich in ſeiner dieſes Verkauffs wegen gege⸗ 
bener Reſignation, ſelber Ducem Sileſiæ & Dominum in» 
Stinavia geſchrieben. Caſimiri Soͤhnen und Enckel muſte 
auf Befehl Wenceslai Roͤmiſch⸗ und Boͤmiſchen Koͤniges / der 
jenige Theil der Stadt Glogau huldigen / ſo dem Vater und 
— war geſchencket worden. Der Revers hieß 
alſo: — 
Wir N. N. Rathmanne / Elteſte Geſchworne / Hand⸗ 
wercksmeiſter / und gantze Gemeine der Stadt Groß Glo⸗ 
a. am Theilunfersgnadigen Sürffen und Herrn/ Herrn: 

rimislai , Hertzogen in Schleſten zu Tefhen / und Groß 
Glogau / bekennen offentlih / krafft dieſes Brieffes/ vor je⸗ 
dermännialiden, Daß wir aus Gnaͤdtgſten Decret und Bes 
fehlich / unfers Allergnaͤdigſten Herrn / Herrn Wenceslai, 
Roͤmiſchen und Boͤmiſchen Königs / daneben mit unfrem 
utten/ reiffen Rath und wohlbedachten Much/dem Durch» 
auchten / Hochgebohrnen men ER Herrn / Herrn Pri- 














ımis- 







mislao, Hergogen in Schleften zu Tefhen/ und Groß-@le 
au. / feinen Erben und Nachkoͤmmlingen / auch zug, 
t/belehnten Fuͤrſten / eine recht natürliche Er 













öffentlich gethjan haben in der Stadt Groß-Blogau / Shr 
5. ©. getreu / unterthänig und Gehorfam zu feyn mit 
nachfolgenden Worten: Wir geloben/ und ſchweren dem 





Durdlauchten/ Hochgebohrnen Fuͤrſten und Herrn / Herrn 
Primislao, Hertzogen in Schleſien zu Zeiten) und Stoß 
Glogau / und feinen Soͤhnen / Hertzog Primislao, und Bo- 
leslao, und Hersogen Semevito, feinem Bruder / und ihren 
Erben und Nachkommen / als unfren rechten natürlihen 
Erb Herren / treu / unterthänig /und gewehr zu ſeyn / ih⸗ 
ren Frommen zu werben / und ihren Schaden zu wenden / 
ohn älle arge Liſt und Gefährde/ alsuns GOTT helffe/ 
undalle Heiligen. Deß zu mehrer Sicherheit und Bekaͤnt⸗ 
nis haben wir unfer Stadt-Siegel wiſſentlich an diefen Brief 
hängen laffen / der gegeben iſt zu Groß⸗Glogau / Senna; 
bend nad) Reminifcere den 25. Febr. nad) Ehriffiunfers Her» 
ren Geburth 1383. Jahr. N 
us dieſer Urſache nun haben fich die Hertzoge von Teſchen 
beftändig Herzöge von Groß⸗Glogau gefhrieben/ob gleihPriz 
 mislaus feinen Antheil/ der nunmehro ziemlich angewachſen 
war / indem zu dieſem / wozu dasSchloß gehoͤrete / und gedach⸗ 
te Hertzoge über 100. Jahr bewohnet hatten / auch endlich das 
gange Fuͤrſtenthum Gurau kam / wiesEleaſar Cieliſch ..c. res 
det / dem Koͤnige Mathia cediret Tieliſch ſchreibet alſo von dieſer 
Cefion: A.476. am TagebetriPauli laͤſſet HergogPri- 
mislaus su Teſchen feinen Theil an Groß⸗Glogau auf/ 
Koͤnig Mathiaſen in Ungarn unſchaͤdlich ſeines 
Brudern Hertzogs Ladislai Gemahls / Frauen Mar: 

garithen / Recht daran. EN 4 
Alles das / was wir itzund bemercket / entdecket uns 
zwey groſſe Irrthuͤmer. Der erſte —M von 
- au dem 


=) | 
en von Johanne gefthendet 









urau folfegehöret haben. Def 
par. 207. (Cafinirs) 


a # 
u 


+ 






Stadt Groß⸗ Glogau und das Guranifche Weich 
bild gehörete / / welches er von Hertzog Hanfen zu 
Steinauerfauffthafte, Wir nennendiefes einen Irr⸗ 
thum deñ es ſtehet nicht nur alleine nichts von Gurau in vor: 
her angezogener Reſignation an Johannem / ſondern es wei⸗ 
ſet auch offterwehnter Tiliſch an wen / wenn / und von wem 
Gurau zu diefem Glogauiſchen Theil gekommen: wenn er 
in der Genealogie der Hertzoge von Teſchen / die ihme viel 
heſſer / als Herr Lucæ befant geweſen / ſetzet: Primislaus 
bat Anno1400, das halbe Fuͤrſtenthum Groß Glo⸗ 
gau beſeſſen / und ward Anno 1404. von König 
Wengeln zu Böhmen mit Steinau / und Gur beleh⸗ 
net. Ja indem Lehns Revers, den Johannes der Hertzog 
dem Koͤnige gegeben / zehlet er expreſſe unter andern Gurau 
unter feine Staͤdte / ſchreibende: Civitates noſtras, & 
caſtra, Stinaviam vid. & Lubin, Gorau Civitatem 
cum caſtris &c. Vrat. 1329, 4. Calend. Maji. Mit 
Herrn Luca hält es audy unfer Cur. Sil und feßetdarzu : 
daß dahero der Guriſchen Stände Privilegia Fämen/ 
fe infonderheit von der Dertosin Diargaretha 
überformmen. "O6 nun fon allerdings wahrift/daß ge⸗ 
dachte Hergogin viel Privilegiaertheilet 719 Tiliſch von wel. 
chem der Curiofüs , wie an viel haͤlt / doch nur je 
| 3 ta 


— — ED 

Stadt Guran deutet / indiefen Worten: Derowege 
nemlich die Gurauer die. Herhogin / als fie vom Herhog Jo- 
hanne von Glogau vertrieben worden / In Ihre Stadt ge: 
und fie treullch und beftändig heſchuͤtzet / die Her 


— —— —— 
Mit und Nieder: Gerichten in ihrem Refier; 
bat do nie ben der Gurauifihe Diftri@tus bald im Ans 
ange bey dem jenigen Glogauiſchen u ſeyn muͤſſen / ſo 
Johannes in Böhmen / wie oben berichtet worden / und 
zwar 1331, erfaufft hatte. Vid. Cur, Sıl. Anmerckungen uͤ⸗ 
ber Fridrich Lichtenfternes Schlefifche Sürften-Cro: 
ne 8. 13.p.130. damit wir aber noch einen Bewelß anführen, 
dem auch auff Feinenur erfinlihe Weiſe widerſprochen wer- 
den Fan; ſo wiſſe der geneigte Leſer / daß um die Jahre 3307. 
Lunradus II. zu Oels / noch Herr zu Gurau geweſen; und 
dannenhero dieſes unmoͤglich fhon damalen zu dem Glo⸗ 
gauiſchen Theile kan gehoͤret haben / fü Johanni dem Koͤ⸗ 
nige in Böhmen verfaufft worden. Es erhellet ſolches aus 
‚ der Confirmation der Gurauffchen Privilegien / die gedach⸗ 
et Conradus II. Anno 1397. ertheilet (und alſo Anno 1395. 03 
der zwey ganger Jahr vorhero wie Herr Lucæ, und mit 
ibm der Herr Scholiaftes Silefiogr. Renov. Henel. cap. VIIL 
p. 276. ſchretben / nicht hat ing Grab geleget werden Eonnen/ 
Lc.p.rs. Mir haben ſolches in einem Vidimus Paulı 
von Gottes Barmhertzigkeit Abts des Klofterszu 
unſer Lieben Frauen zu Lenbuß des Ordens Cifter- 
cienfer, wie er ſich nenet / de Anno 1660, am Sonne 
bend vor Faſtnacht gefunden / und Fan fie auch in Herrn 
Johann Jacobs von und zu Weingarten Ritters Fa- _ 
feiculis diverforum Jurium parte ſecunda p.u6, gelefen T— 
| en. 



















DRELDE: —9 
den. Der Anfanglauteralfos Wir Conrad der Ander / 
von Gottes Gnaden Hertzog br Schlefien / Herr 
zu Delße/ ng» Khofel 5 bekennen öffentlich mit 
diefem Brief allen denen / die ihn hören oder Iefen / 
daß wir und unſere Erben/ mit wohlbedachtem Mu⸗ 
the / und mit Rath unfer lieben gefreuen Mannen/ 
und Burgern unfer Land und Städte/mit Nahmen 
der Stadt Guhr und dem Haufe (in des Ritters von 
Weingarten heiſſet es: dem Halt ) Diegen / ꝛc. 36 
Gegeben zu Steinau am nechften Sontag vor St: 
BartholomenTage des heiligen zwoͤlff Bothen nach 
Gotte8 Geburt) 1397. J 

Der andere Irrthum beſtehet darinnen / daß Cafımi- 
rus Hergogau Teſchen und Groß⸗Glogau ſeinen Antheil art 
das Glogauiſche enthum an Vladislaum König in 
Böhmen cediret. Denn ſo fhreibet Herr Luczl, &p: c. 
p. 1048: Damit; Cafımirus IV. Königs Vladislai in 
Söhmen Favorit verbliebe / trat er demfelbigen 
An. 1479. den 10. Odtobr. den halben Theil des Glo⸗ 
gauifchen Fuͤrſtenthums / famt der Ritterſchafft und 
allen andern Pertinentien ab: / daraegen ihm der 
König die Landfchafften in Dber-Schkefien / Tar⸗ 
nowitz und Coſel und 2000, 81. vertvechlelte, Als 
fo fiel das Glogauiſche Teſchniſche Theil wiederum in 
Koͤnigl Boͤmiſche Hände, Allein zu geſchweigen / daß 
Herr Lucz ſich hier abermahl kraͤfftig sd ( finte- 
mal er vorhin vorgegeben: es bäfte Cafımirus nebſt 














N 


dem halben Glogauifchen Theile auch Tameteis 


Aal 520) % Bi 
dem König überlaffen / davon wir feine eigene Worte 
herfegen : Indem er (Cafimirus) Vladislao den biß⸗ 
ber befefienen halben Theil des Glogauiſchen ab: 
trat / wie aud) Tarnowitz mit allen Pertinentien / 
regte er fich noch mehr in den Königlichen Gnaden⸗ 
Schos / und erlangte dafür die Cofelifche Land: 
ſchafft / und 2000. Fl. wie wohl König Vladislaus, 
alsbald das Fuͤrſtenthum feinem Bruder Johanni 
Alberto einraͤumete. Lib.c. P.r. P:679-80,) So iſt zu 
bemercken; daß fo wohl in Objeto Perfonali als Materiali 
geirretiworden. Den Grund hierzu glebet und zelget ung 
der vor angezogene Teſchniſche Secretarius Tiliſch / wenn er 
die gange Sache alfobefihreibet : Anno 1479, den 1o, 
O&obris wird zwiſchen Herren Johanſen Bilchoffen 
zu Waradin/ und Grafen zu Sbihani / an ftatt 
und von wegen Koͤnigl. Maj. zu Boͤheimb ec. und 
Hertzogen Caſimirn zu Tefchen ein Vertrag auffge⸗ 
richtet / in welchem Hochgedachter Hertzog Caſimir 
verwilliget / den Berg / das iſt Tarnowitz / mit aller 
Zugehoͤr / Halb Groß⸗Glogau / zuſamt der Ritter⸗ 
ſchafft / Stadt Flecken und allen Appertinengen/ 
Ihro Königl, Maj.vollftandig abzutreten / darge⸗ 
gen Ihro König. Maj. Hertzogen Caſimirn zuge 
ſchen eingeraͤumet das Schloß und gantz Fuͤrſten⸗ 
thum Choſel / mit ſamt der Mann und Ritter⸗ 
ſchafft / Stadt und Flecken / Erblich und ewig / und 
hat ihm hierüber zuvor undehe er abtritt 2o00. Fl. 
erlegt Actum Breßlau ut ſupra. Rn 

2. 


—J— MAN Be) | ER 
T FHergog Cafimirushatte denjenfgen Glogauffchen Thell / 
u Teſchen gehoͤrete / nicht wegzuge⸗ 


r denen Hertzogen zu Tel 
ri r denn folder gehörete der Hinter! 
eren VetternPrimislai , Hertzogin Ma 










\ 
N —* 


ochter Hedwig zu. Dieſer wurde € | 
nig Matthia am Tage Sigifmundi 1477. munden ı 
ordnet / und ihme darauf denar. Herbſt⸗Monats als Vor⸗ 
inden auff 5. Fahr gehuldiget; dieſeinnach Fan er nichts 

9— ne bloſſe Pretenſion und Anwartſchafft auff ſothanes 
Glogauiſches Theil cediret Haben. Aber wen ? Wladis- 
lao dem Könige in Boͤhhmen? So will Herr Lucæ und 
mit ihm Herr Scholaftes Silef, Renov.cap.8.p. 272. Aber 
tote hat Cafimirus mit einem Herrn / der in Schlefien nichts 
zu ſchaffen gehabt / ein Schleſiſches Fuͤrſtenthum gegen en 
anders aus eben diefem Lande vertaufchen Fünnen ? Aller 
maſſen ja bekañt genung/ daß fiherlihe Monathe vordere 
Wladislaus unter andern des Hertzogthums Schlefien willig 
begeben, und/ um Srieden zu erlangen / Rönfge Matthiz 
ganglich abgetreten laut ratificirten Inftrumenti Pacificid. æi. 
3 Anno1479. Und wag hatte der Bliſchoff Johannes von 

3aradein feinem Köntge zum hoͤchſtem Præjudiz, und der 
vorhero den gemachten Friedens⸗Tractat mit unterſchrie⸗ 
ben/ wol vor Lirfache gehabt mit Cafımiro anſtatt undvon 
wegen Wladislai Königes in Böhmen einen Vertrag aufzu⸗ 
richten / den fein rehtmäßiger Koͤnig und Herr Matthias nim⸗ 
mermehr wurde erduldet haben ? So foll demnach durch 
die Koͤnlgl. Maj.zu Böhmen/als Tiliſch ſchrelbet / nicht Kö 
nig Wladislaus, fondern Matthias verftanden werden/ als 
welder fih / dem gemachten Frieden gemaͤß fo wohl als 
Wrladislaus, einen König zu Böhmen nennen mödte/ allein: 
aber regierender Obrifter Hertzog In Schlefien war. Eben 
diefen Irrthum hat zum Theilunfer Curiofus Silefius gemer⸗ 
cket / wenn er fib von der gantzen Sache kuͤrtzlich alfo vers 


nehmen laͤſt; Weil die Teſchniſche Hertzoge einen 
* Uluu Theil 






— 
u 

© 

er 





— — 
Thril des Glogauiſchen Fürftenthums beſaſſen als 
haben fi) Daher auch die nachfolgende Hergoge zu 
Zeichen und Groß-Glogau geichrieben / ungrad)- 
tet GC: ſimirus IV. Anno1479 mit dem Köni ge Vla- 
dislao in Böhmen oder NB. vielmehr Matthia Hun- 
niade, Könige in Ungarn / fo Schlefiens Dber-Herr 
war / tranfigiref und ihme fein Theil gegen ein ans 
der Æquivalent abgetreten. L.c.S.ız. p.zı. Wer fih 
die Mühenehmenund Polii Hemerol. Menfe O&.die1o. leſen 
wolte/würde finden : daß diefen Tag zu Breßlau zwifchen 
Könfges Matthie Abgefandten und Herkoge Cafımiro zu 
Zefihen ein Bergleich getroffen worden/ der eben der unſri⸗ 
ge ist angeführte iſt. Das Objectum Materiale belangende/ 
jo beſtand ſolches vornemlihdarinnen / daß Cafımirus dem 
Könige den Berg das iſt / Tarnowis/halb Groß⸗Glogau ır. 
abtreten folte/ davor folder befomendas Sürffenthum Kho⸗ 
ſel und 2000. Florenen. Herr Lucz aber Lib. c.P.2. pag.1048. 
drehet es um / und ſaget / wie ſchon oben bemercfet worden/ 
daß der König Cafimiro Tarnowitz gegeben und verwech⸗ 
felt. Indeſſen iff es doch wahr/ daß Cafimirus der Legte 
Hertzog zu Teſchen gewefen/ von welchem das Glogauifche 
Theil / welches ihm fein Herr Better Primislaus im Teffa- 
ment vermacht / wiederum In die Böhmtfhe Hände gera⸗ 
then; den als Matthias 1489. den s. April ſtarb / wurde Wladis- 
laus nicht nur allen König in Lingarn/ fonderner erhielt _ 
aud) Matthie Schäße/ unddie ihm beym gemaditen Stier 
denzugefallene Länder/ ats Schlefien / Mähren und 
Laußnitz wieder. Dieſem ungeachtet behielten doch die 
nachkommende Hertzoge von Teſchen noch den Titul von 
Glogau / wie unfere Müngen und unfer ist angeführter 
Thaler beweifer. RAR i i 
Was Wenceslausvor ein Ordens⸗Ritter / wie m. im 








Ban hangende Kette / woran ein Ereuß iſt anzudeuten 
einer / geweſen; haben wir beyniemanden big dato finden 
koͤnnen. Wir wenden ung alfo zu dem Revers desanges 
ührten Thalers / auf welchem ein gekrönter ſchwebender 

des Fuͤrſtenthums Tefchen Maps 














ers / au 
dler ſtehet. Diefer iſt 





pen; Was die Farbe betrifft / Gelbe im blauen Felde; doch 
ſtehet er in kelnein Schilde / hat auch Eeinen Helm / auff wel⸗ 
chein ſonſt eben ein ſolcher gekroͤnter Adler anzutreffen. 


as gantze Wappen mit dem gleichfalls gekroͤnten Helm / fo 
Dit Sersone — 2 eefläret felkafar Cilifeh ale ? > 
- Der Gelb Adler/geigt Hobeitan/ / 
Dlau/ Treu gegen Herrn und Unterthan / 
Die Cron / den Königlichen Stamm / 

. Der Schwingend Adler hohen Nahmn. 
Seine ſcharffe Klau und hell Geſich / 
Hat er auf Trachn und Feind gericht / 

Gott laß auf ihn dein Segen nieder / 

Und die ſitzn unter fein Gefieder. 

Wir haben oben erwehnet / daß der Teſchniſche Adler 
nichts gemeines mit dem Schleſiſchen habe; Wolte man dies 
ſem wiederſprechen / und ſagen: daß dieſer zum wenigſten / 
wieder Schleſiſche gekroͤnet ſey / und deßwegen Speneri Wor⸗ 
te zum Bewelß anführen : PropriaSilefizparma aurea 
eft, imprefla Aquila nigra coronata , deferenti pe- 
ctore Semilunam & huic impofitam Cruciculam . 
argentei Coloris. Oper, Herald. Part. Sp. Lib, II.c. XXX. 
8.XXVI.pag.698. So antworten wir/ dag Herr Spe⸗ 
ner nicht ſo wohl vor ſich als aus dem Wappen⸗Buch / ſo 
er auch citiret / ſolches geſetzet; wiewohl er beſſer gethan haͤt⸗ 
te / wenn er feiner unvergleichlichen Wiſſenſchafft in Arte & 

Hiſtoria Heraldica nach / dieſen rer, widerleget. nn 
2 


2... B EIER 

zu gefhweigen / daß in gedachter Defcription des Scleft: 
ſchen Adlers / die Lilten ander Binde/ oder dem fo genante 
halben Monden fehlen / fo wird uns nimmermehr jer 
weder aus alten und unverwerfflichen Monumentis, 
Muͤntzen / (denn ob folder mit Recht aufeinigen/ fonderlich 
auff der Stadt Schweinigihren / eine Crone habe ? wer» 
den wir unten unterſuchen. hb.4.c.5. den Schlefiſchen Adler - 
gefrönet zeigen. Das Contrarium aber iff wohl zur Gnüt« 
ge in dieſem gangen Wercke hin und wieder zu erfehen. Ur 
ber diefen Irrthum (daß der Schleſiſche Adler gekroͤnet feyn 
ſolle / finden fih Ihrer noch mehr in angezogenem Loco Spe- 
neriano die ein jeder der die Wappender Schleſiſchen Her» 
zoge recht Fennet/ bald ſiehet; von welchen wir nur ieo dies 
fen eingigen anführen wollen: Galeæ omnes præter da- 
sanenfem Coronat& ſunt; Die Helme aufer dem 


Saganifchen find alle gekroͤnet / fpridt er ; da doch 
Die Llegnitz⸗ Briegifhen Helme eben fo wentg / als der Sa⸗ 
ganifche gefrönet/ und / welches wir zu behaupten) auffer 
unſren oben angeführten Liegnig- Briegiſchen Münsen/ auff 
welchen die Helme zu fehen / nur das Liegnitz⸗ Briegifche 
Wabppen / ſo unter andern Spen, Lib. c. Part. Spec. nebſt denen 
Polniſchen zu finden / anführen doͤrffen; auff deſſen Helme 
keine Kronezufpüren. Außer Spenern koͤnten die Patroni 
des gekroͤnten Schleſiſchen Adlers auch Herrn Johann Ja⸗ 
cobs von und zu Weingarten Ritters Faſciculor. diverſorũm 
Jurium Lib. II. anfuͤhren / da Cafimiri Hertzogs zu Teſchen 
und Groß⸗Glogau Siegel der Confirmation der Landes 
Privilegien alſo ausdruͤcklich erfläret oder befcheieben wird: 
Iſt das alte Schlefiihe Wappen / welches ein eins 
ſfacher gefrönter Adler mit ausgebreiteten Slügeln. 
Vid. Lit. D.p.71. Alleine der da auff dem Stegelfih befind⸗ 
liche Adler fit nicheder alte Schlefifhe fondernder Teſchniſche - 

wie unfer Thaler ſolches uns zur Gnuͤge verſichert. rn 










| a) A | a 
mübrigens der Teſchmſche Adler/fo gar vor dem Schlefr 
hen unterſchieden mag wohl zuförderft/unter andern/ dars 
damit man einen Heraog in Schlefien 














um gefchehen feyn : dam 


s zu die andern Hertzoge in Schlefien ja 
von ſo hoher Ankunfft alsdie von Teſchen waren /obfte gleich 
weder gefrönete Adler / noch auch zum Theil gefrönte Het: 
me führeten. Ubrigens der geneigte Leſer aus dem / 
was wir auf unſrem Thaler geſehen und gehoͤret / leicht ſchlůſ⸗ 
ſen / das Gabriel Bucelin den Teſchniſchen Adler nicht recht 
muͤſſe gekañt haben / weit er ibn gantz anders vorſtellt / in 
feinem von vielen geruͤhmten Wercke: Germania Topo- 
Chrono Stemmato - Graphica Sacra & Profana , part. 3, 


RN — | a 
e . Endlich zeiget umfer Wenceslaus ‚daß er beffer wiſſe / wo 
der Reichthum der Fuͤrſten und ihren Unterthanen herkom⸗ 
me/ als diejenigen / die davor halten wer etwas haben 
wolte/ muͤſſe feine Sachen darnad) jure vel injuria eſnrich⸗ 
ten; wenn er fein Symbolum ſo wohlim Hergen / als auff 
der Muͤntz ſeyn laſſen: Benedictio Domini divites facit; 
Der Segen des HErrn macht reich. or 
2. DiefesWenceslai ausder erften Ehe mit Maria des 
Herrn Hans von Bernftein Tochter erziehlter Sohn 
- FridericusCafimirus,, der ſchon von feinem annoͤch lebenden 
eren Vater die Herrſchafften Freyſtadt / Bilitz / Sgot⸗ 
chau / Schwartzwaſſer undandere erhfelt/ und damit abge⸗ 
ſtattet ward / und ſich mit Catharina Friderici III. Her⸗ 
zogs zu Liegnitz Tochter vermaͤhlet / auch feine Refidence 
gta reyſtadt aufgerichtet hatte / ließ / welches ge⸗ 
wiß feht notable , eben als fein Herr Vater / muͤntzen. Ders 
jenige Nummus ‚ ſ ung davon in Die Händegefommen/ It 
etwan wie ein weiſſer Groſchen ren Die Erſte Seite - 

; un 3 r 


\ 








ä E( Be — * 


vet den Zefänifhen Adlerumd Zitul : Frid, Cafı. D. G. 
Dir. T elehin, Sreeih Saıniı DABos HERE 






J RER es, # 
— Ey J 
W 1 


Die andere ein ausgerundtes flaches Creutze / welche die 
Frantzoſen Patees nennen; über dieſem wieder ein anders 
ſchwebendes abgefürstes Andreas- Ereugs Inderer Mit 
te ein Schildlein / und in dieſem eine I. anzutreffen/ fo viel: 
leicht nur nach der Gütte deß / felbter Zeit gewoͤhnlichen Gel⸗ 

des einen Creutzer bedeuten fol, Um diefe flieht + Salus 
noftra, Unfer Heil /und mag wohl feyn/ daß der Hertzog 
damit aufden gecreustaten Heyland feine Gedancken gerich⸗ 
tet.1569. Wir bemercken aus den Liegnitzſchen Adten / daß 
es bey der Vermaͤhlung ermeldten Hertzogs mit Hochge⸗ 
dachter Princefle Catharine , fo den Dienſtag nach dem heilts 
gen Chriſt⸗Tage / war der 28, Dec.1563.) geſchahe / ſehr ma- 
gnific zugegangen; allermaflen / weiter nichts zu geden⸗ 
cken dieſes Feftin Maximilianus TI. damahls Rom; Lingar: 
und Boͤmiſcher König mit Dero Hohen Præſence, in deffen 
Suite pfelandere gürften und Vornehme Koͤnigliche Miniftri 
nebſt 2000. Pferden waren / beehret; Die Sreude wurde 
um ein arofesvermehret / weil GOTTzweyTage vorbero 
den 26. Dec. dag Ehe⸗Bette Henrici X.. als der Fuͤrſtlichen 
Braut Bruders und Sophiæ Marggraffen Georgül.zu Anz 
ſpach Tochter / die er 1560. den 10. Nov. ſich zu Lieg itz bey⸗ 
legen laſſen / mit einer Princeſſe geſegnet hatte. Dieſe er⸗ 
langte den Tag nach dem Beylager / den 29.Decembr. das 
Badder Heiligen Tauffe / woben der König ſelbſt zu Gevat⸗ 
tern ſtand / und wurde ZEmilia genennet. Der Leſer — 


GER x 


esnihräbel / wenn wir hievbey Gelegenheit nehmen /aber» 
malen einen groffen Irrthum in Herrn Lucæ Denchoi 
digkeiten / zu entdecren/denn es frage fih / wenn erſt ge⸗ 
mẽldter HenricusX1. ſo igund tauffen laſſen / fich vermähler? 
Herr — cit. part. 2,P.1300. es ſey ſolches 1560, 

Menfe — gleich als weñ nichts daran gelegen iwä- 
te) gefehen, Linddatan Hater auch re. Aber Ile Hat 
er. auf der vorhergehenden pag. 1299. von Friderico III, deſſen 
Baer fhreiben fönnen : Er / Fridericus, kam aus 
Franckreich twieder in Schlefien / und fand alles in 
unvermuther Veränderung ſchweben. Sein Sohn 
Henricus XI. {aß in völliger Regierung und Reſpect 

bey den Unferfhanen. Er lebte allbereit im Eh⸗ 
ftand mit Fräulein Sophia Marggraffen Georgen 
su Brandenburg Tochter/ (foztemlich general gegeben) 
Er fand an diefes feines Sohnes Seiten NB.unter= 
fchiedene Enckel und Kinder ſtehen / 2c, Weiter ſetzet 
er hinzu: Der Hersog habe alfo fein Quartier zu Breßlau 
genommen/wo ihn der Kayſer Ferdinand in Arreſt nehmen / 
und endlich auff das Schloß zu Liegnitz in Verwahrung fuͤh⸗ 
ren laſſen. Dieſen Irrthum / welcher vornemlich darinnen 
beſtehet / daß Henricus fange vorhero / ehe Fridericus aus 
Franckreich zu Haufefommen/geheurathet/und ſchon unters 
ſchledliche Kindergezeuget haben ſoll / wird man am deutlich⸗ 
ſten erkennen / wen man die rechte Zeit und Anfang folder 
Reiſe / als auch die Wiederfunfft/ Die zumal Herrn Lucz ſehr 
unbekañt muß geweſen feyn/ betrachtet und gegen einander 
hält, und möchten wir wohl gerne gefeben haben/ wen er 
wenigſtens nur die Jahre beniemet hätte. Es ſcheinet / ale 
ob zehn und mehr Sabre In feiner Chronologie nicht viel zu 
bedeuten hätten. Mir laffen aus dem / was wir igund aus 
den Adtis publicis (die einmal / was dieſe Paflage a 

—12 it em 





/ 


—— TER 
dem Thebefifhen Werke Deutlich genung werden zwerfehen 
ER anführen/ judiciren / wie fehr Here Lucz 
geirtet. —— 


8 Ri; er f 
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. NET eg 







Maj. 209 Fridericus III, von Ziegnfs aus 





nad. dayn. Den nad Goͤrlitz / und fo welter in Franck⸗ 
reich / und zwar wider 


Anno isst. dey.d | 
Hayn. Den, nad Gorlig/ u ter in granck⸗ 
WillenundBefehlFerdinandlL .. 
| d.22.Sept. Fam George II. Hertzog zu Brieg 
und Balthafar von Promnitz / Biſchoff und ObersAmt zů 
Breßlau nad Liegnitz / als Räyferlihe Commiflarien / und 
entfasten auf Koͤniglichen Befehl / welhenfie dem Rath und 
den Ständen tolefen / den in Srandreid gezogenen Frideri- 
cum ſo wohl wegen feiner ihm verfagten Reife / als auch ſet⸗ 
neg übel geführten Dominats ?c. der Reglerung; wieſen 
auch die Stände und Staͤdte auf deſſen Sohn Henricum XI, 
weildiefer aber erſt 12. Jahr alt war ( natus 1539. Dom. Invo- 
cav. ) an deſſen Herrn Better Georgell. als Bormunden. 

. Anno 1553. war Fridericus aus Sranereich wieder in 
Schleſten kommen / hielt ih aber in Pohlen auf. Etwan 
im Augufto war ein Liegnitzer Bürger zu Srauffadt/ und 
ſahe allda Fridericum. Wolte fih nicht gerne von dfefena fes 
hen laffen / und machte fih nad Glogau. Der Hertzog aber 
traff ihn unwermuthet auff dem Wege an/ und weil er ihr 
kañte / befahl er ihm / den Altherren zu Liegnitz zufragene 
Welch Landes⸗Fuͤrſt ihn zum Burgermeiſter gemacht haͤtte? 
NB.Itzund war Hertzog Friedrich ſchon aus Franckreich kom⸗ 
men / und fein Sohn gieng in das ıste Fahr, 

Anno i557. im u. Sept. verlangte Fridericus III. die Regie⸗ 
rung wieder / jedoch mit gewiſſen Bedingungen / abſonder⸗ 
lich: daß er mit dem Schloß und Stadt Liegnitz nichts zu 
thun haben ſollte. Er 

Anno 1559. den 7.04. wurdeder Hersag/welleres 
nicht beffer/ als vorhin gemacht / durch die: ——— 
miſſarien mit Arreſt beleget und den7+ Nov. ſe — 


(529) # | 
en Kleinen Schöppen/tbo er big dato gefangen gefeffen/ von 
ı ran mit Sadeln nad) dem Känferlihen Hofe gea 

Anno ıss9. d.29. Dec. wurde Henrico gehuldfget. Anno 

1560.den8 oh , a, nn uhr 86 

emaqh / als fein ewiges Gefaͤngnis geleget / eben dieſes Jahr 

maͤhlet fs Henrich X.d. 10. Od, | * 

"8,3. Beil dieſer Prince Friedrich Cafımirus 1571. 

unda fonod vor feinem Vater / als welcher allererfl 1579, 

- insGrab folgete/ ohne Erben ſtarb / fuccedirte dem Vater. 
fein aus der andern Che mit Catharina, Princeffe von Sachs 
fen-Rauenburggezeugter Sohn Adamus Wenceslaus, 

ANujus obtinui Groffum puro ex argento fabrica- 
tum,qualeseo tempore fıerifolebant, Ineoprimüm 
cernitur ImagoDucis,deinde Aquila Silefiaca, Inferi- 
ptioeft:AdamusW enceslaus.D.G.DuxTefchinenfis, 
& Majoris Glogovie. Groflus Argenteus Triplex 
Ducatus Tefchinenfis, Anno 1597, D,i. Bon 
dieſem Hertzoge habe ich einen Srofchen von feinem: 
Silber / als woraus folche Dazumal beftanden / bes 
fommen. Da zeiget ſich des Hertzogs Bildnis und 
der Schlefifche Adler. Die Umfchrifft heiſſet: A⸗ 
dam Wengel von Gottes Gnaden / Hertzog zu Te⸗ 
ſchen und Groß - Glogau. Drenfacher ſilberner 
Grofchen des Fuͤrſtenthums Tefchen, Anno 1597. 
Wuuilrr haben zwar diefen auf PolniſchenFuß gefchlagenen, 
und in Schleſien geltenden Sechs⸗Kreutzer nicht geſehen; 
well aber der Herr Autor faget / daß man auf diefem den 
Schleſiſchen Adler finde / Bine $ vielleicht. aus ber ’ölnz 
— — 5 eun 















der und daß er Feine Erone hat/fhlüffen wollen. Sehletenun 
die Erone/ wie wir muchmaffen weil auf dembalddarauf 
angeführten Thaler regardırt wird/ daß der Adler gekroͤ⸗ 
net fen; undes wäre über Diefes auch die Binde verhanden / 
fo müftediefer Adler allerdings der Schleſiſche ſeyn; wäre 
aber die Crone day fo müfte man diefen Adler nicht worden 
Schleſiſchen / fondernden Teſchniſchen halten / wenn er auch 
gleich eine Binde haͤtte / die er doch ſonſt nicht haben ſoll; und 
koͤnte man alsdenn mit allem Rechte den Stempelſchneider 
einer Faute beſchuldigen / dergleichen auf denen Drey Kreu⸗ 
gern eben dieſes Hertzogs d. Anno 16008. und 16173. begangen 


worden. 

Drlieſe ſind ebenfalls von ſehr gutem Korn und Schrot. 
Lim des Hertzogs Bruſt⸗Bild ſtehet dieſer Titul: A. W. 
D.G.1. 5.(nSilefa) T. E. M.G. D. Adam Wentzel 
von Gottes Gnaden in Schleſien zu Teſchen und 
Groß⸗Glogau Hertzog. Und unter dem Bilde in einem 
Circulo eine Auf dem Revers das Teſchniſche Wappen / 
mit dem gekroͤnten Helm / auf welchem wiederum der Teſch⸗ 
niſche gekroͤnte Adler. Lim dieſes: Gros. Ar. T11.CRUci- 
gerorum608. Das Merckwuͤrdigſte bey diefem Wappen Ift/ 
daß der im Schilde ftehende Adler / wie der Schlefiihe auff 
der Bruſt und Slügelneine Binde hat / davon wir allererft 
gemeldet / daß foldheals ein Fehler dem Stempelſchneider Aue 
zuſchreiben fey. Denn von diefem fan niemand zweifeln / 

dag er nicht der Teſchniſche ſeyn folte / der aber / wie ſchonge⸗ 
meldet / keine Binde haben Fan ; So iſt auch dieſer Fehler 
auf denen nach diefen geprägten Drey⸗Kreutzern z. €. von 
Anno 1610. und ſonſt / ob ſchon nicht allemal / wuͤrcklich emen· 
diret worden / auff welchem man auch / ſo vorher nicht geſche⸗ 
hen / des Muͤntz⸗ Meifters Namen H. T. D. R.antrifft. 


Tab. 3, (N)(76) 


S.4 






ceslaus, Dux Tefchinenfis, loricatus Dextra Scipio- 
nem militarem tenet Siniftra Galeamgerit ; Aquila 
Coronataeft , cui adferiptum : Sapiente Diffiden- 
kluges Müßfrauen. 1609. Woraus er: 
g auffer dem Symbolo und dem Helm: diefe Tha⸗ 
es Herrn Datersgang überein Eommen. 


\ 











Diefer Hertzog lieh unter andern befondere kleine Muͤntzen 
a der Groͤſchlein praͤgen / aufder einen Seite hats 
ten fie in einem Ovalen bourdirten Schilde / fo ein Fuͤrſten⸗ 
Hut bedeckte / den Teſchniſchen gefrönten Adler, auf der 
andern den Teſchniſchen gefrönten offenen Helm / über wels 
dein nochmalen der vorige Adler / aufdeflen beyden Selten 
ſtand die getheilte Jahrzahl Sur. und unten des Muͤntzmei⸗ 
fters Namen H.T. des Werthes aber ward mit nichts ge⸗ 
dacht / in Regard werfen / und daß allein ein Helmdarauff 
gepräget worden / welchen wir ſonſt (auffer auf den alten 
KRatiborifhen Groͤſchlein angetroffen zu haben / ung nicht 
erinnern ) wir ſolche hier bemerken wollen. 
. Hujusetiam FiliusFridericus Wilhelmus nomen 
ſuum Pofteritati gratum reddidit per Nummos Pia- 
ftei Stemmatis, Dux Tefchinenfis ultimus An. 1625, 
€ vivisegreffus. D.i, Auch deſſen Sohn Friedrich 
Wilhelm DARÜBER SD Hertzog aus dem Pr 
—T J 












filhen Stam / fo A Ar C 25 
machte der Nachwelt ſeinen 
Se 


extraordi hat. Auf der einen Seite ſtehet der 
rihm in einem Circulo eine eg 
L.D. G.D. SI, T& ( Dux Sileſiæ 





















Teſchniſche Adler ; unter ihm 
umibn der Titul: FRLWIL.D. G.D. SI | 
Tefchinenfis) welchen wir vorhero noch nicht ſo eingerichtee 
geſehen. Auffder anderndas — Wappen mit dem 
Helin / fo auff ſeines Herrn Vaters Muͤntze / wie aus dem 
angeführten erhellet / auch anzutreffen / ob ſchon kein ein 
ger Schleſiſcher Hertzog auf dergleichen kleine Muͤntzen ſol⸗ 
ches jſemalen fegen laffen. In gedachtem langen Wappen nz 
ber ift nichts als nur ein gekroͤnter gelber ſchwebender Adler 
im blauen Felde / der auf dem Helm ſich wiederum eben fo 
prefentiret. Die Umſchrifft hat auch wieder etwas beſon⸗ 
ders. Det da heiffee es nicht: GroffüsIl. Crucigerorum; 
fondern : Mon. noy. III. Crucigerorum 1622, weiche 
unſers Bedündens auch viel accurãter, als die vorige iſt. 


Auf feinen halben Bler⸗ und⸗ezwantzlgern ſteht umdasBruf 
Bild/ unter welchem die Zahl x2. der Titul; auf dem Revers 
aber das gewoͤhnliche Wappen mit den Helm und um diefeg: 
Monetaniova Teefch, 1621, Bor allen Dingen müfs 
fen. die Thaler diefes Heren nicht uͤbergangen werden. 

Auf diefen prafentiret ſich fein geharnifchtes Bruſt⸗Bild in 
bloſſem Haupt /Furgen Haaren) ſpitztgen Bart / und je 
N v —— 3 












ilefia Tefchinenfis & Majoris- 
2. 1 Briedric, Wilhelm von 
in Sciefen gu Ceehen und Groß 


Der Reverszeigerden ſchon offt argeflͤhrten Teſchniſchen Ge⸗ 
kroͤnten Adler und des Hertzogs Wahl⸗Spruch In Deo 
meo transgrediar Murum. Mi meinem GOtt wil 
ich über die Mauern fpringen / Pfal. 18. v.30. und den 
des Muͤntzmeiſters Namen H.L.nebfl der Jahr» Zahl 1623. 
8.6. Nachdem Friedrich Wilhelm ins Grab ger 
gangen / maaſſete ſich Der Regierung über das Teſchniſche 
Zürftenthum deſſen Schweſter Elifabetha Lucretia any 
ſo lange ſie lehte. Ihr Gemahl war Fuͤrſt Gundaccar 
von Lichtenſtein /mit welchem ſie ſich in dem Luſt⸗Gar⸗ 
ten zu Eißgrub in Mähren in Gegenwart des Cardinals 
von Dieftrichftein/ der dieMariage geftifftet / verlobet / 
1518, Diefe hat vermuthlich bey oder bald nad übernommes 
ner Regierung zu Teſchen folgenden Thaler prägen laſſen. 


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Nuff der einen Seite ſtehet der Teihr ifche Adler mit dem ges 
woͤhnlichen Helm/ umdiefen : Moneta.nova Argentea 
Tefchinenfis’ Neue Teſchniſche Silber Münse, 
Wir haben uns ehemahlen diefen Thaler abreiſſen laſſen / wiſ⸗ 
fen aber nicht / ob der Mahler oder der Stempel⸗Schnelder 
die Fahr» Zahl weggelaffen / daher wir auch ſagen: es ſey 
diefer entweder bey. oder bald nach uͤbernommener Regler 
rung vermuthlich ver fertiget worden. Wem er indie Hans 
de Eommt/wird bald fehen/ ob wir recht gemuthmaſſet. Der 
Revers iſt merckwuͤrdig: Denn da llefet man nur dleſen mit 
einem Lorbeer⸗Cranhe umgebenen Titul: Eliſabetha 


Lucretia Dei Gratia in Sileſia Teſchinenſis & Ma- 
joris Glogoviæ Duciſſa Princeps de Lichtenſtein. 
Eliſabeth Lucretia von Gottes Gnaden in Schle⸗ 
fien zu Teſchen und Groß⸗Glogau Hertzogin / Fuͤr⸗ 
ſtin von Lichtenſtein. Sie nennet ſich eine Hertzogin zu 
Teſchen und Groß⸗Glogau / well Ste/ wie ſchon gemeldet / 
nad) dem Tode ihres Herrn Bruders die Reglerung antrat. 
Denn fie hielt das Teſchniſche Fuͤrſtenthum vor ein Allodium 
nndfih vor einevollfommene Erbin, in Anfehung des Wla- 
dislaifchen Privilegii, welches bey Schickfufen inMS. deFeudis 
Silef; zu finden. Safie wolte das Fuͤrſtenthum auff die weibs 
liche Linie behalten und führete deswegen widerden Kaͤyſer⸗ 
lichen Fifcal Schickfufen einen Procefl, ward Ihr aber ahge⸗ 
weil das Fuͤrſtenthum Teſchen im Lehns⸗Cataſtro 
uͤnde / Vid. Schickfufii MS. de Feud. Sil. Lib.2. Aus die⸗ 
fem allen ſiehet man / wie übeles Herr Lucz getroffenund 
alle die ſo ihm hauffenweiſe nachgefolget / wennerworgiebt: 
Kaͤyſer Ferdinandus II. habe alſo bald (nemlich nach dem 
Tode Friedrich Wilhelms ). das Fuͤrſtenthum occupirt 
als ein der Cron Boͤhmen angeſtorbenes Lehn. L. c. Pros 












auf ſolche Weiſe Elifabeth Lu cretia Jur 
urſtenthum i —— prägen ae 
Diefen fügen wir nt —V einen fen zwar 
rtzoge von 1 beffändig —3000 Br» — oder we; 
affen ⸗ fi en Theil dav und des Alters wegen 
che zuv an Ein sem u deffen einer Seite 
* Teſchniſche Adler / um ihn · Obulus Principatus 
ha chinenfis. Mi bes Bürpempune SO 








Sufderandern einG, fe ker Stade Groß ‚Slogan — 
—9 tiber dieſem ein ürffen-Hut/ und um ihn Anno Domi- 
nir-s2, die andere Ziffer iſt zwar nicht zu erkennen / doch 
kan ſolche der Hiſtoriæ nach Feine andere als eine 5 ſeyn. 
NB, ER ſolche Obulos hat man auch von Golde / die zwar 
r aber von einerley Gepräge find / auſer daß 

die ——— abgekuͤrtzet nemlich 52 ſtehet. Er 
8,8, SucceflorHeres (Frid. wil) erat Impe- 
rator FerdinandusII. Bohemorum Rex, a quo nul- 
lum vidi Nummum Tefchinenfem. Multo poft, 
<um hic Ducatus ad Imperatorem Ferdinandum IIl. 
perveniffer, Nummi fuperfunt Tefchinenfesab An- 
no 1646, ad 1649, fed minorestrium Crucigerorum. 
2 ER 











D.1. Friedrich Wihelmen folgete im ber Crbfhat 
Kayfer Ferdinandusil. König in Böhmen/ooniwek 
chem ich aber Keine Teſchniſche Muͤntzen geſchen. 
Nicht lange hernach als das Fürftenthum an d 


* 


Kayſer Ferdinandum LIT. gefallen / finden wir / je 
doch nur Fleine Münsen von 3. Kreußern die zu Te⸗ 
fhenvon 1646, 181649. gelchlagenworden. 
Der vorhin angeführte Thaler von der Elifabeth 
Lucretia Hergogin zu Teſchen / bat uns ſchon gewleſen / 
was es vor eine Bewandnis.mit dem binterlaffenen Fürs 
ſtenthum gehabt. Be kan man lagen daß ſie ſel⸗ 
Jeit ihres Lebens uͤber beherrſchet / wie in denen 

en Remarques 1707. N.22. p.170, mit folgen⸗ 
"gelehret worden : Elifabetha Lucretia, 
welche-Anno- 1618, Fuͤrſt Gundaccars von Lichten⸗ 
ftein zweite Gemahlin worden/ hat/und war ſo 
lange fie nach ihres Bruders Tode gelebet/ das 
Hersogthum Zeichen behalten / nach ihrem Tode 
‚aber ift felbiges der Königlichen Böhmifchen Kam⸗ 
mer incorporiref worden. Die Intraden.deg Fuͤrſten⸗ 
thums wurden ihr wol wegen gewiffer Urſachen / ſo lange 
fie Tebte/gegeben /aber die Regierung blieb ihr nicht. Diefes 
beſtaͤtigen andere Beweißthuͤmer / itzund nicht anzu au 





I) 
— 
hr 


unferg Ferdinandi III, zu Teſchen geprägte Groſchen und 
Kreußer die einerley Bildnis / Titul und Wappen. haben, 
‚Die erfte Seite zeiget des Kayſers Brufl-Bildnis undTituk 
-Ferd. IH.D.G.R.L$.A.G.H.BR. Die andere aufer 
dem Teſchniſchen gecroͤnten Adler / über welchem ein a | 


BT, 





CaputIV. 

Bon den Sroppauiſchen. 
Ltimo Oppavienfium Piaftzo Duci fuccefferunt ex- 
| teri; Prius Bohemi, deinceps alii, ex quibus autem 
/ nemo, quantum fcimus, Re monetarıa nomen fü- 
| um fecit notum. Eundem Ducatum Imperator 
Matthias, Bohemorum Rex, innovam , eamque Moravi- 
cam Baronum Lichtenfteiniorum familiam , transferebat, 
quos ad Ducum evehebat Dignitatem. Ex iis recenfebo , 
quorum monetamvidi. , Primus eorumCarolus ‚Princeps 
Lichtenfteinius erat , cujus minores Nummos enarrare fü- 
perfedeo. Potioreft Uncialis argenteus, cujus Latus pri- 
us habet Imaginem Ducis & hzc Verba : Carolus Dei. G. 
Dux Oppaviz ; pofterius autem ; Gubernator domus de, 

Lichtenſtein Anno 1666. * 
6. 1. Wilr finden bey keinem einigen Fuͤrſtenthum in 
gantz Schleſten eine ſo gar Confufe Succeſſion oder Seriem. 
der Fuͤrſten als in dem Troppauiſchen. Wenn man Eleafar 
Tiliſches Genealogie der Hertzoge zu Teſchen anſiehet / fo ſchet⸗ 
net es: als ob Troppau ſchon a J. oder PL 
—* bo 


- ERS: DE 
feines Sohnes Cafımiri Todeden Ober-S 
— entzogen worden / weil e J 
nem Worte mehr in dem Titul der Hertzoge geden 
der Autor der Lebens⸗Beſchreltbung der Hertzoge un 
in Boͤhmen / Nürnberg 1685. erzehlet / wiewohl 
meldung einiaes Hiftorici ;. daß als Primislaus W 
lai Unoculi Könfges in Böhmen Bruder vor diefem a 
Furcht zu dem Könige in Ungarn geflohen wäre ; Hätte 
dafiger König diefen Primislaum mit feinem Bruder dem 
Köniae in Böhmen dermaffen verglidyen : daß Primislaus 
den Olmüger und Troppauifchen Kreißvorfein Antheil har 
ben und ruhig befigen folle/ weldes um die Fahr ı237. und 
1238. geſchehen p. 414. Wo diefeswahrift/ ſo muß Trop⸗ 
pau ſchon um diefe Zeit / wo nicht langſt vorhero in Boͤhmi⸗ 
Shen Händen geweſen ſeyn. Im Gegentheil ſchreibt 
Schickfuf: lib,2, c.35. p. 136. in der Tab. Geneal. Jacobo-Mies- 
lai II, Bruders Sohne Troppau zu ; nichts deftoweniger 
äber beweifer er aus Henningii Theatr. Gen, part.2.fol.208. 
auf dem folgenden rgoften Blate/ dag gedachtes Fuͤrſten⸗ 
thum nach Mieslai II. Tode / welcher Anno 1246, erfolget/ 
von Wenceslao Könige in Böhmen / durd weichen er noth⸗ 
wendig Unoculum verftehen muß / ale welcher um diefe Zeit 
febte Vid, Æneam Syl. in Hıftoria Boh. c. 17. genommen/und 
feinem unehlichen Sohne Nicolao gegeben worden. Ser 
ner berichtet Schickfufius , daß nach dem Tode gedachten 
Wenceslai ,Ottocarus fein ihm füccedirender Bruder eben⸗ 
falls einen Filium Naturalem, fo aud) Nicolaus geheiſſen / 
gezeuger ; welchen er wie Wenceslaus dein Seinigendas 
Fuͤrſtenthum Troppau / nachdem der erfte zuvor geſtorben 
war / erblid uͤberlaſſen. Henelius übergehet des Wences- 
lai Sohn gar / und wie wir bald hören werden / nicht uns 
billig; fuͤhret aber ſtatt deſſen die Ottocariſche Verſchen⸗ 
ckung umſtaͤndlicher an. givar nicht in feiner Silefiog. cap. 
2,5,31, 0b glei der Herr Scholiaftes c. VIIL, p. 294. fid) ir 
lg ar re 















er 


’ 


auf beruffen/und daß Henelius cap. 2. angefüihret/ auf wag 
vor Art und Weiſe Wenceslaus feinem Sohne Nicolao dies 
fes Fuͤrſtenthum geſchencket habe. Jedoch finden wir indes 
nen Scholüs gedachten anderten Capitels / aus HeneliiSile- 
fia Togata, bemercket: daß die Boͤhmiſche Linte der Herz 
tzoge von Troppau ihre prima incunabula Ottocari des Ko⸗ 
niges Pa<to, deſſen zweymal mit wollt 
ger Erzehlung in denen Scholüs nemlich cap. Il. p.183. cap. 
VIII P.294. gedacht wird / und ſolches Henelius in ipfa Si- 
kefiog. cit. cap. IX. p.818. felbft angeführet / zuzuſchreiben 
ſey. Diefes beffand bhierinnen : Habuit Rex Ottogarus 
Thori Confortem Margaretham Auftriam : Quam cum fte- 
rilitatis infimularet , probationem ejus rei ſub hac conditio- 
ne recepit: Da, inquit mihi ex Gynzceo tuo Puellam ali- 
quam in Cubiculum meum. Si illaex me pr&gnans intra 
Annum. non fuerit, reus ego fim Impotentiz ac fterilitatis, 
Si illa hoc Temporis Spatio conceperit , infantemque edi- 
derit , inter infelices infeecundasque jure numerator_». 
Probata vero Conditione , puellaque, ex Auftriaco genere 

oblata, nafcitur decimo Menfe, Aliolls ,‚ quem deinde Du- 
cem creavit Oppaviz. Ita ut ex hoc fonte prima incuna- 
bula Ducatus Oppavienfis repetenda fint. Aus denen Scho- 
liis ad Hen. Sil. c. VII. p. 294. fönnte man noch eine andere 
fehr differente Meinung ziehen / als ob Wenceslai Notus 
bis 1320, geleber :deflen Sohn von Johanne Köntge in Boͤh⸗ 
men mit dem Sürftentbum Troppau belehnet worden. Den 
fo heiffen die Scholia: Qua ratione Ducatus ifte ( fc, Oppav.) 
ä WenceslaoRege Bohemiz jam olim Nicolao 1. filio dona- 

tus fuerit,, capite fecundo ab Henelio relatumeft, 

Nicolaus I. ıgitur circa Annum 1320, ex Virorum nu- 

mero exiens hæredem reliquitfilium füum Rn 
-  Nicolaum Il. quieum AnnaPrimislai Ratibor :fllia& Du- 
catum accepit Ratibor. & Principes duos ſuſcepit Nicolaum & 
Johannem : Conjuge veroprimae vita fimul& Thoro per, 
Dyy 2 mor- 
















a 
mortemfibi erepta,exGula,inMatrimonium fi 
ceslaum & Premeslaum genuit,& Oppavi 


tanquam Feudum Johann BohemorumRegi ful 
Mir wollen aber dem Herrn Scholiaftz fi 
ne beymeflen/ weildod daraus allzuwunderll 
gen entftehen würden. Denn auff ſolche Weite ı 
das / was Henelius von König Ottocaro, oder accurat zu 







| res 

den/ von Primislao Ottocaro II. vorgebracht / falfch ſeyn; 
weiler ja bey Lebens Zeit Nicolai feines Bruders Nothi 
nicht feinen eignen mit dem Sürftenthum Troppau befchen- 
«en können ? Wäre aber demerfferernetiwan das Fuͤrſten⸗ 
thum wieder genommen worden/ fo doch ſchwerlich bewie⸗ 
fen werden Fan ; fo koͤñte man nicht fagen: daß der Wen- 
ceslauiſche Nicolaus einen Erben hinterlaffen habe zum Fuͤr⸗ 
ſtenthum. Liber diefes/ fo würde falſch fenn / was Hen- 
ning.Schickfuf: und vielandere berichten / daßnemlidNico- 
laus , Wenceslai filius Naturalis [bon bey Regierung Otto- 
cari, der 1278. d. 26. Aug. Inder Schlacht geblieben / verftors 
ben. Und was noch mehr / fo hätte ja die Ottocarifche Do- 
nation an Henelio nicht approbiret / fondern verworffen 
werden müffen/da doch ſolche gar billig und fovielfältig ans 
geführetworden. Wie alt Nicolaus auf diefe Weiſe gewe⸗ 
fen wäre / da fein Herr Vater Wenceslaus allberit 1245. 
ins Grabgegangen/ wollen wir nicht einmahl erwehnen. 
Kurtz / der Fehler ſteckt darinn / daß an ſtatt Ottogari Wen- 
ceslaus vermuthlich im Abſchreiben geſetzet worden. Be⸗ 
langende das Abſterben des ſo genañten Nicolai I. Ottocari 
Nothi, da doch vorhin ſchon ein Nicolaus zu Troppau ge⸗ 
weſen ſeyn ſoll / wie zur Genuͤge gehoͤret / kan ſolches wohl 
nicht in dag 1320. Jahr geſetzet werden. Es iſt auch falſch / 
daß deſſen Sohn Nicolaus II. allererſt nach 1320; und zwar 
in der andern Ehe / und nach in derſelben erziehlten zwey 
Printzen ſein Fuͤrſtenthum Troppau Johanni Koͤnige in Boͤhh⸗ 
men zu Lehn übergeben / ja es iſt auch falſch / daß — ſein 

Ur⸗ 





la) u 
Türft enthum zu Lehn übergeben. An diefem allen aber It 
mand ſchüld als Herr Luce , denn diefer feet auch ſo gar 
eben diefe Worte / und der Unterſcheid iſt nur / daß Luce 
deutſch geſchrieben. Wir führen fie billig an : Nicolaus II, 
defielben Sohn (nemlich Nicolai I. welcher bis Anno 1320. 
ohngefehr regterete/ ) maffete ſich alsbald der Regierung an / 
und heurathete erſtlich Fraͤulein Annam, Hergogs Premis- 
lai zu Ratibor Tochter / mit der er felbiges Fuͤrſtenthum zu 
feinem Haufe bradıte / die Ihm Pring Nicolaum und Johan- 
nem gebahr. Hernach vermählete er fih mit Fraͤulein 
Gula und erziehlete mit ihr Wenceslaum und Premislaum , 
und trug gleich andern Schleſiſchen Hertzogen Koͤnig Johan- 
ni das Troppauifche freywillig zu Lehn auff / mit einer for- 
malen Recognition. part.1, P.733.734. Herr Lucz hat unfehl⸗ 
bar die angeführte Recognition entiweder gar nicht / oder 
doch unbedachtiam gelefen/ die wir wundershalben beyfes 
gen wolten / wenn nicht folde ſchon In den angezogenen 
Scholiis cap.IX. $. 19. p.830. aus Balbini Mifcell. von Wort 
zu Wort beygefeget/ inweldher aber von denen Zeugen zwey 
ausgelaffen worden. Denn nad) den Morten : Beneflio de 
Wartenberch Pincerna & Hermannus ‚follen gleich imme- 
diate diefe folgen : De Miliczin De Regni, Ulricus 
deRyczano Judex Terræ Tymo de Koldicz, daß alfo nicht 
HermannusdeKoldicz fondern Hermannus Miliczin &c, ge; 
lefen werden ſoll / und es alfo mit diefem Bertrage nunmehr 
ro auf ſolche Weiſe fo wohl in Lateinifher als Deutfher 
Sprache feine Richtigkeit bat. Die Urfache / warım wir 
inhoc paflü von Herrn Luce nicht anders denden koͤnnen / 
iſt weil in gedadhter Recognition oder Homagio der Her- 
tzzzog nicht nur alleine geſtehet / daß ihme der Koͤnig das Fürs 

ſtenthum Troppau zu Lehn NB. gegeben. Ex ſua muni- 
fica liberalitate contulerit in Feudum, ſondern auch daß er 
nicht etwan allererſt 13260 (bis dahin es doch mit Herrn Luce 

Rechnung kommen —— Hertzog zu Troppaͤu m 


J 

















lange vorhero nemlich Anno 13318. quinto Nona 
re gethan/ wie der Beſchluß der Recognition € 
ehns Reyers deutlich weiſet / auch Schickfufius,de 
Lucæ, ob ers ſchon ſelten meldet / gar viel ſchuldig iſt / Lib. 4. 
cap.20. P.134. ausdruͤcklich berichtet. Endlich findet man 
auch nicht das wenigſte in gedachter Recognition, daraus 
nur zu muthmaſſen waͤre / Daß dieſer Nicolaus, der hier hul⸗ 
diget —* feinen Lehns⸗Revers giebt / feinem Dater fuccedi- 
ret/ wie denn aud) warhafftig diefe Immediara Succeflio 
(den angeführte Paſſage aus Herrn Lucz handelt nurvon 
einer folden ) nichts als ein Traum iſt. Manbedencke doch / 
wie es muͤglich geweſen / daß der Prætendirte Nicolaus J. biß 
1230. reglexen und Ihm Nicolaus ſuccediren koͤnnen / da Herr 
Luũcæ ſelbſt ſui immemor vorher p.729. geſtehet / daß nach 
dem zwantzig⸗jaͤhrigen Stillſtande / den Boleslaus Pudicus mit 
den Boͤhmen / wegen des denen —— entriſſenen Fuͤrſten⸗ 
thums Troppau gemacht / gedachtes Troppauiſche Fuͤrſten⸗ 
thum in der Hertzoge von Liegnitz und Brieg Hände gera⸗ 
then. Wo iſt den dazumal Nicolaus I. mit feinem Regi- 
ment geweſen? Wie Fan den auff eben diefer pagina Herr 
Lucz fhreiben: daß allbereit 1313. Johannes König In Bohr 
men Nicolaum mit Troppaubelehnet ? Wolte man mit He- 
nelio in Silefiog, Ren. c, IX, $.18.p. 828. einwenden; das ge⸗ 
dachte Sürftenthum wäre erfilid) von Johanne dem Könige 
in Böhmen denen Hertzogen Boleslao Henrico und Wladis- 
lao Ducibus (nicht nur Wratislavienfibus, wie Henelius fagt/ 
fondern auch Lignic. & Bregenfibus,) vor g00. Mard pigno- 
ris loco perfeget worden / ſo alle doch diefe Einwendung gar 
nichts. Denn Henelius feet auch die Zeit ſolcher Verpfan: 
dung bey/ und ſagt / dag es gefchehen ſey im anderten Jahr 
feiner Regierung / das iſt zzır. alſo haͤtte auch nur bls hleher 
Nicolaus zu Troppau regieren koͤnnen. | 
Damit wir ung aber nichtallzulange bey dieſer 4 
| ion 


fion aufhalten / und endlich au) unfere Meintıngdem ae: 
neigten Refer entdecken 5 fo iſt zu wiſſen / daß Boleslaus III. 
Henrici V.oder Craffi Sohn Wenceslai IL. Tochter Marga- 
retham 1302, geheuratbet/ und ihm von dem Koͤnige feinem 
Schwieger-Bater ſtatt des Eh Geldes das Fuͤrſtenthum 
Troppau zu Pfande gegeben worden. Vid. Hagec. Chron. 
Boh.p. 1.f.380. und Schickfuſ. Lib. 4.c.20. p. 34. Nachdem 
nun Wenceslaus I. König in Böhmen als unſers Boleslai 
Schwieger⸗Vater Anno zo5. den. Junii verfförben, behielt 
Boleslaus immer weiter gemeldtes Fuͤrſtenthum / weil er 
noch) Eein Eh⸗Geld bekommen / ſchrieb ih auch nebft feinem 
Bruder davon. Den wir finden in dem Theb.MS. einen 
Brief / denBoleslaus und fein Bruder Henricus am Soñ⸗ 
tageLxtare gegeben/ Anno 10, Den Zanck zwifchen des 
nen damaligen Sammer » Herren oder Gewandſchneidern 
zu Liegnitz ( davon die noch fo genafiten Tuch⸗Cammern den 
Namen haben) und denen Rauffleuten oder Rey⸗Kraͤmern 
beyzulegen. Diefer fängtfich alfo an : In Nomine Do- 
mini Amen. Nos Boleslaus &Henricus D.G.Slezi& 


& Oppaviz Duces & Domini Wratislav. &c, Ao, zzır, 
giena Boleslausnad) Prage zu dem vor einem Fahr erwehl⸗ 
ten Könige in Böhmen Johanne, feinem Schwager oder ſei⸗ 
ner grauen Schweiter Gemahl / und hätte gerne von dies 
femfein Eh: Geld gegen Abtretung des Fuͤrſtenthums Trops 
paugehabt/ Vid. Czepkens Schleſiſches Frauenzimmer / 
pP. 27. weiler Geld zu feinem vorbabenden Kriege wider Con- 
radum I. zu Delße brauchte. Ob er nun gleihiwohletwag 
befommen haben mochte / wiewohl HageciusL.c. vorgiebt; 
daß er dem Koͤnige 2009, Mr, nachgelaſſen / blieben doch 
noch aufffeine zu fordern habende 10000, Mr. 8000, und diefe 
8000, Mir. find es / davon Henelins L.c. gedacht ? ja eben 
dieſe ſind es woruber die Stadt Troppan zum Zeugnis ih⸗ 
ver Verpfändung einen Revers gegeben/ der ebenfalls von 
rn ort 





__. 0 ME 
Wort zu Wort in Scholüsad Hen. Silef. Ren, « 
.828. angeführet worden, Den ob gleich Ind 
Den Boleslaye und Henricus von ſich gegeben / daf 
als die Bezahlung erfolgt / die Stadt und darzu g 
Schloß der Eron wolten abtreten / und durch den Caftellar 
Heinrich de Seidliz überreihen laffen/ ausdrüdlic eines 
Darlehns gedacht wird/ ſo war doch nur der alte Reſt / Vid. 
Czepko L.c. als eine neue Schuld / die fo gut als baar ges 
lehnet Geld bezahlet werden muſte / confideriret worden / 
welcher Revers ebenfalls in notis ad Sil. Ren, l.c, zufinden. 
Hieraus erhellet nun zur Gnüge / daß um diefe Zeit und 
lange vorhero ſchon Eein Nicolaus Hergog zu Troppau ge⸗ 
weien. Nachdem aber endlich diefe Summa in gewiſſen Ter- 
minen/und endlich gar durch Berpfändungdes Weichbildes 
Luͤben an unfere Hersoge abgeführet/ welches / da es In el: 
er gefegten Zeit nicht gelöfet worden / erblich und bey dem 
Fuͤrſtenthum Liegnig verblieben / ſo Anno 1339. geſchehen; 
ja auch noch vorhero das Fuͤrſtenthum Troppau gaͤntzlich 
wiederum an Böhmen abgetreten worden : belehnte Jo- 
hannes ‚wie ſchon berichtet Nicolaum, den eintgenden I. und 
Nicolai , Ottocari Nothi Sohn nennen) Vid. Henel. Ren. c. 9. 
S.19.p. 829. mit demfelben ; deffen Lehns⸗Revers bey itzt ges 
dachtem Henelio l.c. zu fehen / und oben allbereits bemercket 
worden. Lind von diefer Zeit/ nemlich 1318. an / und von dies 
fem Nicolao, er fey nun gleich / wer er wolle iſt die Lon⸗ 
tinua Series der Troppauffchen Hertzoge am allerficherften / 
und leidite bis zu deren Ausgang 1469. zunehmen. Nah 
dieſem kam dieſes Fuͤrſtenthum bald unter Hungarifche bald 
Pohlniſche Herren’ endlih aber an Die Mahriihe Hergoge 
von Lichtenſtein / von welchem uns allein Troppauſſche 
Muͤntzen bekañt ſind. J 
Indeſſen bleihet doch gewiß / daß gedachte s Fuͤrſtenthum 
ſehr zeitig von Schleflen ab- und an Böhmen kommen / wel⸗ 
es auſſer dem / daß man ſich alldar der Mährifhen * 






a 
te bedfenet / Vid. Henel. Silefiog. Ren. cap. ıt, $. n we 





die 

tößte Raifon feyn mag ; warum ſolches lange Zeit vor ein 
aͤhriſches und nicht Schleſiſches Fuͤrſtenthum hat wollen 
gehalten ſeyn. Wiewohl die Staͤnde des Troppauiſchen 
Fuͤrſtenthums ſich realiſſime als ein Membrum des Hertzog⸗ 
thums Schleſten Anno 1563 aufgefuͤhret / wenn fie als Ma- 
ximilianoIl. zuBreßlau die Huldigung tanquam Summo Si- 
lefiorum Duci geleiſtet wurde / ſich unter andern auch einge⸗ 
funden / und vor den Staͤnden des Fuͤrſtenthums Glogau 
die Stelle prætendiret / auch / jedoch cum Proteſtatione der. 
letzteren erhalten. Sothane Proteſtation, die uͤber den 
Vorſitz zugleich die Huldigung auff damalige Weiſe concer- 
nirte / und Biſchoffs Caſpars Ober⸗Hauptmanns in Schle⸗ 
fien Revers und Recognition, daß beydes Ihnen ſonder 
Nachtheil feyn folle /Fan bey Herrn Tobann Tacob von 
und zu Weingarten Kitters Fafcıculis diverforum Ju- 
rum , lib.2, lit. ZZ. p. 150, gelefen werden. Dem ungeach⸗ 
tet hat doch nad) dieſem das Fuͤrſtenthum Troppau an das 
Marggraffthum Mähren wollen verfnüpfft feyn / wort» 
ber fih zwar Sürften und Stände mehrmahfen an aehört- 


‚gen Orte beſchwehret / und gnugſame Gruͤnde angefuͤhret / 
doch aber wenig ausrichten koͤnnen; bis endlich die Trop⸗ 
pauer ſelber in die gerechte Sache gefunden und freywillig ſich 


vor Schleſien erklaͤret / auch ſich hhrem Fuͤrſten Carolo de 
Lichtenſtein, der ihnen zwar ſchon 1614. von Matthia war ges 
geben / aber nicht ausgewiſſen Urſachen angenommen wor⸗ 
den / gehor ſamſt ſubwittiret. 

.2. Was nun die Muͤntzen dieſes Hertzogs anbelangt / ſo 
ließ er bald in dem Fahr nemlich 16014. da er war zum Hertzoge 
zu Troppau gemacht worden /feine neue erlangte Fuͤrſtliche 
Wuͤrde und Beherrſchung des Fuͤrſtenthums anzudeuten/ 
einige verfertigen / und zwar von fehr gutem Schrot und 
Korn. Die wir in Händen gehabt / beſtehen in Siiber: 


Groſchen und halben rg und führen fie deß⸗ 


wegen 


| ® CIEH % ass 
x ivcgen FERROgT an / weil die unterfhiedenen I Bappen meras 
wuͤ ——— En 

ff den Silber: Brofhen fi ehet man was der Avers be⸗ 
trifft des Hertzogs kurtz abgeſchnittenes Bruſt⸗ Bild mit 
bloſſem Haupte ſpitztgem Barth und groffen Kragen / und 
um Nefesden Tiruf ; Carolus Dei Gratia Dux Oppa- 


vie. Carl von Gottes Gnaden Hertzog zu Troppau. 


Tab. 26. ©\OE 


Der Revers zeiget den Schlefifchen Adfer mit der Binde und 
‚den Lilien. Auff der Bruſt ſtehen zwey aneinander gelehnte 
‚Schilder / davon das auff der rechten Hand voth und weiß 
oder Silber geſpaltene Fuͤrſtliche Troppauiſche; das zur 
Inden das getheilte goldene und rothe Fichtenfteiniiche 
‚Stamm: Wappen If. Den Adler/ an welchem wegen ber 
zwey Schilde das Ereuge und das meiſte von der Binde uns 
fichtbar wird / decket ein Sürften- Huf. Zu beyden Selten 
der Fuͤſſe ſtehet des Müng- Meiftere Namen B.H. und um 
den Rand der Reſt des Tituls: Princeps de Lichtenftein, 
Fuͤrſt von Lichtenftein / und die Zahrzahlı6ıa. | 
Auff den Halben Thalern prefentiret ſich des Hertzogs 
geharnifchres Bruſt⸗Bild / die Umſchrifft heiſſet: Carolus 
Dei Gratia Dux Oppaviæ Princeps. Carl von Got⸗ 


tes Gnaden Lertzog zu — 














Der 





| | )547 (8 al u 
Der Revers hat wohlaud den Adler / wie er auf den Groſchen 
au Bart war / er ſtehet aber in einem aufgeſtellten Mittel. 


Dle Wappen unter und um Ihn herum zeigen fo wohl 
die jenfgen Herrſchafften an/ die er wuͤrcklich beſaß 3. €. 
Auſpitz / Presnitz / Zeldsburg ic. als auch die er prætendirte. 
Sie gehen ung gang und gar nicht an / und gehoͤren nicht zit 
der Schleſiſchen Hiſtorie. Jedoch weifen fie uns fo viel/ daß 
man/ wie Herr Luce und andere/ nicht platter Dinge das 
Fuͤrſtlich⸗Lichtenſteiniſche Wappen ſetzen follen L.c. P.744. 
denn dieſes iſt nach und nach ſehr veraͤndert worden / und 
haͤtte um das Diſtingye Tempora auch hier in acht nehmen 
ſollen um das Wappen / welches Helm auff eineextraor- 
dinaire Weiſe ein Fuͤrſten⸗Hut bedeckt / und auſſer dieſem 
Feine Helm⸗Decke und Wappen zu ſehen / ſtehet der Reſt 
vom Titul: Et Gubernator Domus de Lichtenftein 


1614. und Regierer des Haufes von Eichtenftein, 


Wie der Hergog angefangen/fo fuhr er auch fort allers 
Hand Munsen prägen zu laffen. Wir wollen jesund nur 
die Groſchen und Reihe, Thaler von Anno 1616, betrachten. 
Auf diefen gebrauditeer fih zwar einerley Sepräges/was 
das Bildnis und den Titul anbelangte. Allein an dem Wap⸗ 
pen gab es eine groffe Deränderung 3 denn num fahe man 
den Sclefifhen AdMer nicht mehr / fondern nur die Wap⸗ 
pen / die vorhin auffdes Adlers Bruſt ſtunden / die hier mit 
Den Spißen oben an einander gelehnet/ gefehen werden/ und 
zwar das Stamm: Wappen zur Rechten und das Herbogli: 
he Troppauiſche zur Linden. Die Urfache deffen wollen 
wir nicht unter ſuchen. | 


"Tab. 26, (N) (85) (N) (86) 


Wir gedenken nur bloß noch des Tituls auff dem Thaler / 
| | 333 2 | der 


der heiffet ; Carolus D. G. Dux Oppaviz Princeps & 
Gubernator Domus deLichtenftein. Welch Tieuf au 













e 
vor auff den Halben Thaler angetroffen ward / und iſt nic 
neues / ſondern in dem vorhergehenden Seculo allbereits 
ſchon indem Roſenbergiſchen Haufe gewoͤhnlich geweſen / wie 
wir unten Lib. 4. cap.2. 8. 2. von den Muͤntzen der Herren 
ſchon ſehen werden. RE 7—7 

Unſer Hertzog Carl war gebohren von Hartman 
von Lichtenſtein und Anna Maria Graͤfin von Or⸗ 
tenburg / vermaͤhlete ſich mit Johann Schembera von Czer- 
nahor in Buſchowitz Toter : Erziehlete mit ihr zwey Toͤch⸗ 
ter und einen Sohn Karl Eufebius/ ward vom Kayſer 
Matthia in Fürſten ⸗ Stand erhoben / und befam das Für; 
fienthum Troppau und endlich auch Jaͤgerndorff wovon 


Hujus Filio accedebat ab Imperatore Ferdinando IT, 
Augmentum & terrarum, & honorum. Iddocet nos ipfius 
Nummus Anno 1629, cufüs , cujus infcriptio hec : Carolus 
Eufebius.D. G.Sacri Rom. Imperii Princeps de Lichtenftein: 
Dux Oppavienfis & Carnovienfis. Prater hunc, mihi nul- 
lum Oppavienfem Nummum videndi oceaſio attulit. 


83 Weit ſich Carolus Eufebius , der feinem Bater 
Carolo ſo 1027. den 12. Febr. ausder Welt gieng / Inder Res 
gierung gefolget / auf feinen Muͤntzen von Anno 1629, die 
von unterfchledener Sorte ſind Prineipem S.R. Imperii wie 
ingleihen Hertzog zu Troppau und Jaͤgerndorff genennet / 

ſo tft man Im Adtu auff die Gedancken fommen/ als ob ſol⸗ 
cher Titul nebſt dem / was dazu gehörig iſt allererſt dieſem 
Carolo Euſebio von Ferdinando ſey conferiret warden/ und 
er alſo mehr bekommen / als ſein Vater jemahlen gehabt. 
Und hierinnen giebet / was den Reichs⸗Fuͤrſten Titul be⸗ 
langet / Herr Lucæ Beyfall / braucht auch Ben 
I "3 ty- 





> - 


675: DIE DEE 
Stylum, dag mander nicht ohne Urſache denden folte: Es 
hätte Carolus Eufebius feinen Reichs: Zürften Titul nicht 
Ferdinando II. fondern III. zu danıfen: Er fehreibt alfo: 
Carolus Eufebius ‚ein Herr von groflen Qualitäten/ 





welchen. der Here Vater meiftentheils gu Prag der 
Jefaitifchen Information anvertrauet / Teste fich 


tapffer heraus / und meritirfe nicht tweniger/ tvie 
fein Here Vater / bey Kayſer Ferdinando IL alfo er 
bey Kayſer Ferdinando II. die Kayferliche Gnade / 
Hocherwehnte Kayferlihe Majeſtaͤt erhoben ihn 
zum Reichs⸗Fuͤrſten / Davon er ſich des Tituls bedie⸗ 
nete: Carl Euſebius, des Heiligen Roͤmiſchen 
Reichs Fuͤrſt / und Regierer des Hauſes Lichten⸗ 
ſtein Hertzog in Schlefien (welches doch auf unſern Muͤn⸗ 
hen nicht geſchehen) zu Troppau und Jaͤgerndorff. 
Daß aber das Jagerndor fiſche Fuͤrſtenthum allbereit von 
Ferdinando II. der es dem Marggraffen von Brandenburg / 
m wir weiter unten bald hören werden / entzog / Carolo 
dem Vater gegeben worden / und zwar zur Confolation we: 
gen degauf feinen Maͤhriſchen Herrſchafften erlittenen ſehr 
—— von den Bethleniſchen Trouppen / iſt he⸗ 
anf genung. Ja es fuͤhret der Herr Scholiaftes der Sile- 
ſiog. Renov, cap VII. P- 297. aus Crugeri Sacris pulveribus 
wider Heren Luczan / dag nicht nur allein gedachter Caro- 
lus, Hertzog zu Jaͤgerndorff / ſondern auch fo gar ſchon ein Fuͤrſt 
des Heiligen Roͤmiſchen Reichs geweſen. 

Was den Nummum Caroli Eufebiianbelangt/ deſſen in 
dem Actu gedacht ward/wird es vielleicht nur ein Silbergl. 
oder Kreutzer geweſen ſeyn / als welche kleine Muͤntz⸗ Sorten 
wir his dato nur haben finden koͤnnen / die wir auch deßwegen 


anfuͤhren. 
3333 Tab.æo. 


A m sn — — 


. EC) 


Tab.26. (N)( 





Sie haben gleiches Gepräge. Auf dem Avers præſentiret 
ſich des Hertzogs geharniſchtes Bruſt⸗Bild / und wie es ſchet⸗ 
net mit einer Ordens⸗Kette / der Titul heiſſet: Carolus Eu- 
febius Dei Gratia S. Rom, Imperii Princeps de Lich- 
tenftein. Karl Eufebius von Gottes Gnaden / des 
Heiligen Römilchen Reichs Furft von Lichtenftein, 
Unter dem Bilde ftehet der Werth der Müngealseine3.oder 
1. Der Revers weiſet das Fuͤrſtliche mit einem Fuͤrſten⸗ Hute 
bedeckte Wappen. Diefes iſt fünf-feldig mit einem Mittel: 
Schilde: in dem erften Felde find Goldene und ſchwartze 
Quer: Binden miceinem fhreg darüber liegenden Rauten⸗ 
Crantz. In dem andern foroth einGoldener Sparr mit 7. 
zugefpisten Pfaͤhlen als das Stamm⸗ Wappen derer von 
Czernahor aus welchem Haufe feine Frau Mutter war, 
Das dritte iffgefpalten von Silber und roth als das Maps 
pen des Fuͤrſtenthums Troppau. In dem vierdten iſt der 
Schleſiſche Schwarge Adler im Golde mit der weiſſen Bin⸗ 
de. In dem fünfften ſo blau / iſt ein goldenes Jaͤger⸗BPorn 
wegen des Fuͤrſtenthums Jaͤgerndorff. Der Mittel⸗Schild 
iſt getheilt von Gold und Roth als das Stamm⸗Wappen des 
rer von Lichtenſtein. Um dieſes ſtehet der Reſt des Tituls: 
Dux Oppaviæ & Carnoviæ. Hertzog zu Troppau 

und Jaͤgerndorff. | Ä | 


Cap V. | 


Caput V. 

* D 6. ut ride r Do, 
VWon der Broßnifh-umd Fa 
NRöfnenfes Duces etiam Nummis dederunt ortum... 
Croſnenſem Ducatum Matthias Bohemorum Rex An- 
10148, Hypothecario Jure Marchionibus Branden- 
burgicis cedebat : ad quös Anno152, Ducatum etiara Car- 
novienfem , Ludovicus Bohemorum Rex , teudali Jure 
conſecutus Georgio Brandenburgico Marchioni conferebat. 
His annexis Ducatibus Georgius & Albertus Brandenbur- 
giciMarchiones potiti, fe propterea generatim Silefiz Puce 
- »nominabant, Quorum inNummis Aquilam Silefiacam ha- 
bentibus ab Anno 1537. ad Annum 1544. Cufis reperitur Syın- 
bolum : SiDeuspro nobis quis contra nos. Das iſt: 
Dile Hertzoge von Croſſen haben auch Dingen prägen laſſen. 
‚Matthias der König In Böhmen verpfändete diefes Fuͤr⸗ 
ſtenthum Annoragı. denen Marggrafen zu Brandenburg/ 
welchen auch Anno 153. Ludwigder König in Böhmen / das 
Fuͤrſtenthum Zägerndorff als ein erfedigtes Feudum und 
zwar Marggraf Georgen verliehen, Nachdem nun die 
Margarafen George und Albert veyde Furſtenthume⸗ 
befamen/ nenneten fie ſich deßwegen inggemein Sergoge in 
‚Söieften/auf welcher Muͤntzen / dieden Schlefifhen Adler 
fuͤhren undvom Jahre 1537 verfertlget worden/ 
der Wahlſpruq zu finden: Iſt GOtt vor uns / mer 

mag wider uns en. 
sn Durch dieſe Brandenburg⸗Schleſtſche Nummos 
\ wer; 





N 


__ in etw, > 

werden ohne Zweifel vornemlic Dre Reihethafer vertan 
den/ ſo diefe ———— laſſen. Auf der einen Seite 
ſtehen beyder Marggrafen Bruſtbilder gegen einander / und 
unter ihnen die Jahrzahl 1537. (da auff denen übrigen bie 
Jahrzaht allemal über ihnen ſtehet) und der Titul Ge- 
orgius& Albertus, Marggravii Brandenburgenfes & 
Slefie. George und Albert Marggrafen zu Bran⸗ 


denburg und in Schlefien (nemlich) Hertzoge. 


Tab. 27. 


- Da wirdenn muthmaſſen / George Horn habe fi nach dies 
ſem unrecht verftandenen Titul gerichtet / wenn er Jaͤgern⸗ 
dorff vor ein Marggraffthum ausgegeben / Orb, Polit. 
part.2, fub, Rubr. Marchionatus. Auff der. andern Selte 
eher man Crucem florentiatam five floridam (Gallis Flo- 
rencee)Vid. BartholomziChaflanziCatalogum Gloriæ Mun- 
di part,ı. p.5. oder ein ſolches Creutze das an allen Ecken 
gebtühine If ; In deffen Windeln find befondere vier Wap⸗ 
Ben und in der Mitten ein Adler nebſt ihrem Symbolo: Si’ 
Deus pro nobis , quiscontra nos. Und fo fehen die andern 
alleaus/ / als Anno 1539. und weiter , nur daß auf den letz⸗ 
tern an flatt des Wortes Sileſiæ, die bloffe Sylbe: Si, oder 
SL, oder auch nur allein der Buchſtabe 8S. vorkommt / well 
man allbereit Silefia zu ſchreiben begunte / fo vorhin nicht 
braͤuchlichſwar / fondern dagegen Sle oder Zleſia geſchrieben / 
"wie oben erinnert worden / und daß fie ſich nicht mehr Marg- 
gravios fondern Marchiones genennet / auch mandimal in - 
Harnifh manchmal aber ohnediefen ſich prefentiren, en 


© 
—— 


























= (3) 

Wenn ferner erwehnet worden/ daß Diefezwen Her 
ren/ ( davon Albertus / nicht Georgii jüngerer Bruder der 
neusgemachte ———— Preuſſen iſt / wie Hartknoch in der 

reußiſchen Chronic. P. I. cap.6. vorgiebt / ſondern Albertus 
unior , oder feines älteiten Bruders Cafimiri Sohn / deffen 
Dormund Georgiusnad)dem Tode feines Vaters war / Dier 
fen Albertum auch an feinem Hofe aufferzog / und viel gutes 
that. Wieden Albertus földe Treue wiederum an feinem 
unmündigen Better nad) Georgii Tode erwleſe / und ſich mit 
Gewalt das Fuͤrſtenthum Jaͤgerndorff buldigen Ileß / fo 
vielleicht Georgius von ihme ben Rebengzeiten verlangt/ und 
in ſolchem Abfehen auf diefe Münge neben ſich fegen laffen / 
welches unter andern fen junges und glattes Geſichte / da fein 
Vetter in Preuffen auff den Müngen mit einem fehr groſ⸗ 
ſen Bart angetroffen wird / bier unwiderſprechlich andeu⸗ 
tet/ ) von Anno 1537. big 44. dergleichen Nummos ſchlagen laß 
fen / foilfes wahr ; Conjundim lteffen fienur big 1544- prä 
gen/ und wird man von dem nachfolgenden Jahr ſchwerlich 
was fehen/ angefehen Marg-Graff George 1545. das Frdie 
ſche mit dem Himmliſchen verwechſelt; fo zeigte ſich auch 
allbereit Marg⸗Graf Johannes zu Cuͤſtrin als Beſitzer des 
Croßniſchen Sürftentbums Anno 1544.und45. mit ſeinen 
Thalern; von Alberto aber ſahe man von Anno 1548. und 
1549. Thaler foeraparte praͤgen laſſen. Auff einer Seite ſte⸗ 
het fein geharniſchtes Bruſtbild einen Regiments⸗Stab in 
der rechten Hand haltende / und die Lincke an den Degen le⸗ 
hende. In dem Titul aber wurde Schleſiens mit keinem 
Buchſtaben gedacht / denner hieß: Albertus D. G. Marchio 
Brandenb.auff der andern war das vorige Creutz und Wap⸗ 

pen / wie ingleichen das Symbolum: Si Deus &c, 

Wenn wir denn nun angefuͤhrte Muntzen / die nemlich 
George von Albert zuſammen / Albert alleine und Johannes 
zu Cuͤſtrin Joachimi I. Chur + Zürftens zu Brandenburg 
Sohn / nebſt denen Wappen — genauer uͤberleget / w 


| : AG DE: OR 
wienihtundiliigin Zweifel gerathen/ ob von den ziwey Cr- 
fterenjemalender Schleſiſche Adler / wie vorgegeben wird / 
— ‚worden. Ehe wir die Urſach unfersDubü. 






ubı vor⸗ 

ringen / wird esnöthig ſeyn / die beyderley Wappen / die fo 
wohl George und Albert ‚die einerley ſind; als auch Johan- 
nes gebraucht haben / kuͤrtzlich anzuſehen. Jenes beſtehet / 
wie wir ſchon bemercket / in einem gebluͤmten Creutze; die 
vier Wappen / ſo in den Windeln ſtehen / find unfehlbar / 
1. Der Rothe Adler im Silbernen Felde / als das Marg⸗ 
Graͤfliche Brandenburgiſche / 2. Der Quadrirte Silberne 
und Schwartze Schild / als das Hohen⸗Zolleriſche 3. Der 
Schwartze Löwe im Goldenen Felde / als der Burg Graff⸗ 
ſchafft Nuͤrnberg / Der Rothe Greiff Im Blauen Felde / 
als des Hertzogthums Stetin oder Pommern / Wappen: 
Der Adler in dem erften Windel wird vielleicht vor den 
Schleſiſchen ſeyn angeſehen worden / weil er zwey Goldene 
Cingula, deren fonft jedes drey Blätter haben fülte / jedoch 
nur indenausgebreiteten Stügeln / nicht aber um die Bruff 
zeiget/ die alſo nichts weniger/ als die Sigur eines ſo genañ⸗ 
ten halben Mondens machen. Weil denn nun gedachtes 
Creutze mit den vier Schilden ſchon laͤngſt zuvor / ehe Preuſ⸗ 
ſen / und die zwey Fuͤrſtenthuͤmer Croſſen und Jaͤgerndorff / 
an das Brandenburgiſche Hauß kommen / ſchon im Brau⸗ 
che geweſen / wie unter andern ein alter Berliniſcher Num- 
mus den Joachim und Albertus, wie ingleichen die Groſchen 
fo Joachim der Chur⸗Fuͤrſt 1516. und die Thaler / fperiser, 
prägen laſſen / zur Genüge weiſen; kame esalfo auffden 
fünften Schild an / der mitten auffdem Ereus ſtehet und 
einen Adferprefentiret. Aber aud) diefer iſt nicht der Schle⸗ 
fifche /ondernder Preußifhe; denn zu geſchweigen / daß er 
weder einiges Cingulum noch Creutzlein hat C weil manaud 
gleichwohl nicht das in dem Preußtfchen Adler ebemalen ge: 
wöhnliche S. fo Sigifmundum. alg den König / von weldern 
das Hertzogthum Preuſſen an das nl. c | 


s 


Be (555) ME | 

alsein Feudum gegeben worden / bedeutet / antriffe) ſo iſt 
wohlnicht zuglauben/ daß man den fo angenehmen Adler / 
dendfefe zwey Herren/ als die damalige nächte und einige. 
Erben/(nad dem Koͤniglichen Abſehen / vermöge weſſen bloß 
B—— ———— ſpolte und zwar nur die zur ſel⸗ 
benZeit lebende aͤlteſten drey Brüder und BrüderRinderodes. 

1525. von gedadytem Sigifmundo erflärten Hertzog⸗ 
Preuſſen / fo ihr Bruder und Better Albertus vor: 
hero alg Preugifcher Ordens Meifter beſeſſen isund aber 
auff die Welſe / wie gemeldet / erblich erhalten, führen Fön: 
nen / werden weggelaffen / und da man das alte Marg⸗ 
Brandenburgifhe Wappen eben nicht verändern wollen / 
aber das fünfte Schild (als ein Zeichen des fo groffen Zur 
wachfes/ den das Haus Brandenburg durch Preuffen be 
fommen/ daß es fü gar vermittelſt dieſem hernach zu Koͤnig⸗ 
fiher. Hoheit gediehen/ dergleichen wol die Fuͤrſtenthuͤmer 
in Schleften/ da zumal Eroffen der Chur sKinie/ Jaͤgern⸗ 
dorff aber nur alleine der Anſpachiſchen / aus welcher diefe 
zwey Herren waren/ zugehörete / Im geringſten nicht aus⸗ 
machen) gar fuͤglich fich auf die Mittedes Creutzes ſetzen lleß / 
den Schleſtſchen Adler werden hingefeget haben / weil fie zus 
mahl indem Titul Preuffens nicht gedacht / und alfo deſto⸗ 
mehr mit dem Preußiſchen Adler zeugen muͤſſen / daß ſie 










die naͤchſten Erben zu ſothanem Hertzogthum geweſen. Die⸗ 


ſes bekraͤfftigen nicht wenig Alberti Junioris nur angezogene 
Thaler von Anno 1548. und 1549. auf welchen Schleſtens nicht 
einmalmehr gedacht /nichts deffowentger aber doch das vo⸗ 
rige Mappen gefundenwird. Weiter fo beffätiger auch un⸗ 
fere Meinung nit allein Stebmadjer in feinem Wappen» 
BuheP. 1. p.7. fondern auch Spenerus Oper. Herald. part. 
Spec, Lib.I. c, XIII. S.X. L. p. 94. welche beyderſeits diefen 
Adler / von welchem bier die Rede iſt / vorden Preußifchen 
erkennen. Wozu noch kommt / daß nad dieſem / wenn die 
Chur⸗Fuͤrſten von Brandenburg Ihr Wappen nicht voͤllig 
er Aaaa 2 fegen 


a ne EEE 
ſetzen wolten/ als z. E. aufden Ducaten Friedrich Wi 
helms von Anno 1670. ſie den Schleſiſchen Adler: an‘ 
dern auch ausgelaffen/ und wenn fie ſich den kuͤrtzeſte Ditul 
geben wollen / wie z. E. Joachim Friedrich auff ſeinen 
Thalern d. Anno1sso. ſie ſich Marchiones Brandenbur- 
genfes Duces Boruſſiæ genennet. Ja es bedlenten ſich 
unſere Marg⸗Grafen nicht einmal des Tituls von Croſſen 
und Jaͤgerndorff / wie haͤtten ſie in Anſehung deſſen und des 
Fuͤrſtenthums Jaͤgerndorff den Schleſiſchen Adler zumal 
auff dieſen Muͤntzen führen ſollen. Wir beweiſen ſolches 
aus dem Dergleih den Marg⸗Graff Georgeund Frideri- 
cus II. zu Liegnig zwifchen Sigifmundo I. einer / und Alber- 
tum Marg⸗Graffen zu Brandenburg und Teutſch⸗Meiſter 
in — andern ſeits getroffen Anno 1525. und Jacobus 
Prilufius de Provinciis Polonicis & quibusdam Regum Diplo- 
matis Capitulo IV. apud Piftorium ]. c. Tom.l. p.224. & ſeq. 
von Wort zu Wort auffgezeihner. In dieſem nennet der 
König Sigismundus I. Marg: Graff Georgen unddiefer fi) 
ſelbſt: Marchionem Brandenburgenfem in Silefia 
Ratiborenfem, Jagenfdorffenfem, in Pruffia , Steti- 
nenfem, Pomeraniz, Caflubarum , Sclavorum &c. 
Ducem ‚ Burgrabium Nurenbergenfem & Princi- 


pem Rugiæ, daß alfo Croſſens mit feinem Worte gedacht 
worden. Haͤtten nun unſere Marg⸗Grafen ſich nicht allein 
in Anfehung des Fuͤrſtenthums Jaͤgerndorff / ſondern eines 
‚andern / zugleich Hertzoge In Schleſien nennen wollen / ſo 
waͤre angezogenem Titul nach / mehrere Reflexion auf das 
—— Ratibor als Croſſen zu machen geweſen. 
arum ſich aber der Marg⸗Graff von Ratibor geſchrieben / 
iſt oben Cap. 2. dieſes Buchs S. ı beruͤhret worden. Und 
endlich Fonten auch offt gedachte Marg⸗Grafen in re 
5 













ig Ferdinando ‚ und der Eron Böhmen das Fuͤrſten 
Troſſen erblich erhalten / ſo zuvor nur alseln Pfand: 
chluling ben ihrem Haufe geweſen; von welcher Zeit an fie 
den Schlefifhen Titul und Adler erſt zu führen angefan 
gen / wie Schikfufus ausdruͤcklich fhreibt und über dieſes 
M. Andr. Angelum & Juftum Bertholdum als Zeugen ans 
führet. Chron. Lib. 2. cap. 33. p. ıı2. Vid. Martın, Zeilers 
Reif: Belhreibung durd) Teutſchland Cap. IV. pag. 99, 
und Cap. XXI. p. 508. der ebenfalls diefer Meinung iſt. 
Kurtz dasaufangezogenen Thalernbefindlihe Mappen iſt 
das felbter Zeit gewoͤhnliche Marg: Gräflide Brandenburs 
giſche wie ſolches nah erlangtem Hertzogthum Preuſſen 
gefuͤhret worden. Belangende / die auf ſolchen Thalern be⸗ 
findliche ſchoͤne Deviſe, die auſſer ihnen viel andere Groſſe 
Herren auff die Muͤntzen ſetzen laſſen: di Deus pro 
nobis, quis contra nos, oder: Iſt GOtt vor uns / 
wer mag wider ung ſeyn / aus dem 8. Cap. der Epiſtel 
Pauli an die Römer v. 31. hat ſonderlich damit Marg⸗Graf 
George fein ungemeines Vertrauen auff GOTT und red⸗ 
Jich gewieſene Froͤmmigkeit bezeugen wollen. Wleer denn 
eine ſolche bergliche Liebe zu SOTT und deffen Wort hatte 
dag er auf dem bekañten Reichs⸗Tage zu Augſpurg als feinen 
. Theologis das Predigen ben harter Straffe verboten wor⸗ 
den / dem Kanfer Carolo V. Großmuͤthig unter die Augen 
geſaget : Ehe ich wolte meinen GOtt und fein Evan⸗ 
gelium verlaͤugnen / ehe wolte ich hier vor Eurer 

vi Aaaa; Ma⸗ 


Meajeftät niederfnien / und mir den Kopff Taffı 









opt Taffen 
abbauen. Worauf Ihre Majeſtaͤt geſprochen Nik, 
Köpff ab / nit Köpff ab. Vid. Johannis Saubert Mira-. 
cula Auguftanz CGonfeffionis. p. ıss. Sonſt verurfacdhte eo 
benfalls fein Vertrauen zu GOtt / daß er einsmalen und 
zwar ein oder zwey Jahr nach der Bermählung mit Emi⸗ 
lia Princefle von Sadılen ein Medaille verfertigen lleß / wor⸗ 
auf fein und ſeiner Gemahlin aneinander gelehnte Bildnüſſe 
und Titul / auff dem Revers aber um die Saͤchſiſche und: 
Brandenburgiihe Wappen diefe Worte zu fehen waren: 
G0Ott gibt als ich hoff Anno Domini MDXXXIV. 
Wir ſetzen mit guttem Bedacht / daß dieſe Medaille ein oder 
zwey Jahr nach ſeiner Vermaͤhlung verfertiget worden / 
und alſo die Vermaͤhlung in das 1532ſte Jahr; weil wir al⸗ 
ler dinges mehr Urſac haben / dem ſehr fleißigen Herrn 
Johann Sebaſtian Muͤllern in feinen Chur und Fuͤrſt⸗ 
ũch⸗ Saͤchſiſchen Annalibus p. 86. der gedachtes Fahr und den 
13. Aug. benfemet zuglauben : als Lucæ welcher dafür haͤlt / 
ſothane Vermaͤhlung wäre allbereit 1331. gefihehen L. c.. 
P.754. Sa Tengelfeget gar das 1533. Jahr unddeng, Aug. 
an. Vid. Saxon, Numifmn. p.79. der ſich auff Andreæ Molleri, 
Freyberglſche Annales beruffet/unddaraus/ weil das Bey⸗ 
lager zu Sreyberg vollzogen worden / weitläufftiaern Be⸗ 
richt anführee. Lind mag wohl ſeyn / daß ſich bey damall⸗ 
gen Troublen von der Verlobung bis wuͤrcklicher Vermaͤh⸗ 
lungen ganges Jahr verlauffen. Weil uͤbrigens weder im: 
Titul / noch in den Wappen Schlefiens gedacht wird / ge⸗ 
dencken wir billich dieſer Medaille nicht weiter/ wie wir ſol⸗ 
che denn auch nur der Deviſe halben angefuͤhret / woraus / 
wie aus andern Merckmalen feine Pietät genugſam zu ſpuͤh⸗ 
ren / ſo daß diefer Herr mit allem Rechte Pius oder derFrom⸗ 
me und fo gut als jemand anders in der Welt / wo nicht 
mehr / genennet zu werden/ verdienen, kuc Auff 


BE —— 
hen Marg⸗-Grafens George Hochzeit⸗Me- 
ſchwerlich in Schleſten een worden’ fie: 
iner Seite fein und auff dem Reversfeiner 
rſtlichen Braut Bildnis. Die Deutſche Umſchrifft 
nifchen Buchtaben beift: V.G.G.George Marc- 

ffZu Brandenburg ZU das iſt &c.Herczog inSchle- 
ıen ZG &zc. Von Gottes Gnaden /Emilia Marcgräffin 
ZV Brandenburg, GEBOHRNE HERCZOGIN 
ZV Sachfen. wie folge in Wilhelm Ernſt Tengels Sa- 
xonia Numifmatica p. 99. feq. angeführet. Daß alfo vor 
uns nichts als der Titul / Hertzog in Schlefien / zu mer: 
den/ weßwegen wir fie auch nicht herſetzen / da wit ſie zu⸗ 
malinOriginali ſelbſt nicht geſehen. | 
Mun entfteher die Frage: Warum fih diefe Marg⸗ 
Grafen und zwar vornemlid George einen Hersog in Schle⸗ 
fien genennet 2 oder daß wir uns auf das fürgefte expediren/ 
wie den das Fuͤrſtenthum Jaͤgerndorff an das Branden» 
burgiſche Haus fommen ? Im Adtu wurde ohne Benfegung 
einiges Umſtandes gefaget: Daß ſolches Ludovicus, König 
in Böhmen dem Marg » Grafen Georgio conferiret/ Anno 
1533. unddiefesift allerdings aud wahr ; Weñ man aber 
weiter fragte : Ob deñ dieſes fo ſchlechterdinges geſchehen / 
und ſich auf anders nichts als auf eine lautere Schenkung 
gründete ? wird die Antwort etwas ſchwerer falten. Herr 
Lues iſt zwar bald damit fertig / weh er fihreibt : So bald 
Ludovieus die Königlich: Böhmifche Regierung an: 
trat verehrte er aus habender Gewalt / und aus 
Erb- und eignen Rechten / und fonderbahren Koͤ⸗ 
niglichen Gnaden / dieſem Marg⸗Graff Georgen/in 
Regard feiner treu⸗geleiſteten hohen Dienſte / A.1523. 
das Fuͤrſtenthum Jaͤgerndorff. L. c. p. 75. — 

Ern 









uf vielgeda 









BL so) en Be | 







pelmsErnffTengel if aud) diefer Meinung undb 
—— orte Pr wen er fih bey Erflärung 






Medaille fo bey dem Hodzeit-Feltin dieſes Mar: 
welches er mit Emilia Hertzoge Heinrichs zu Sach 
aͤlteſten Princeſſe zu Freyberg celebriret / ſich alſo ver: 
nehmen laͤſt. Dieſen Titul (Hertzog in Schleſien] fuͤh⸗ 
rete er (Marg⸗Graf Georg.) bekañter maſſen wegen 
deß vom König Ludwig in Ungarn (beſſer in Boͤhmen / 
ob er gleich beydes war / allermaſſen er als König in Ungarn 
in Schlefien nichts zu thun gehabt /) ibm 1523. verehrten 
Fuͤrſtenthums Jaͤgerndorff. InSaxonia Numifmatica_ 
Liniz Albert,p.80. Martin Zeiler in feiner Reiß⸗Beſchrei⸗ 
bung durch Deutfihland Cap. 3. p. 508. hält diefe Vereh⸗ 
rung auch vor wahr/ def er fhrsibet daſelbſt: Das Fuͤr⸗ 
ftentbum Sägernborfi bat ums Jahr 1524. König 
Ludewig in Böhmen Marg-Graffen Georgio Pio 
zu Brandenburgübergeben und geſchencket / daß ih⸗ 
me hernach Kaͤyſer Ferdinandus J zu Lehn gegeben ꝛc. 
Der Herr Scholiaftes Henelii Silefiogr. Renov. Cap. VIII, 
p.301. ſcheinet auch beyzuſtimmen; denn Inder Serie Ducum 
Carnovienfium hefffet es unfer andern: 

A Schellenbergiisporro emortuisad | 

Vladislaum Bohemiæ Regem Jure Caducitatis 
pervenitabhocad Ludovicum,äLudovico vere | 

Georgio Marchioni Anno 1523, in Feudum datus 
eft fc. Ducatus, | — 
Wlewohl wenn Lucæ I.c, p.754. und Zeiler l.c, recht 
haben follen dieſes Fuͤrſtenthum NB. als ein Lehn / erffvon 
Ferdinandol. Georgio concediret oder gelaſſen werden koͤn ⸗ 
nen, Adde Dreſſeri Millenar. VI, part. 2. p.498. RER ie 

nu " 





—* (66 
fache dazu ſehet / warum er Hertzog in Schleſten worden / und 
Jaͤgerndorff / Ratibor und Oppeln bekommen / weil er nem⸗ 
fi) Ludovicum Vladislai Sohn in Arte Militari informiref. 
Andere wollen von derley Donation nichts wiſſen / fondern ge: 
ben vielmehr vor / Georgius hätte durch Kauff gedachtes 
Fuͤrſtenthům an ſich gebracht / unter welchen fih wiederum 
Martin Zeiler befindet /der ausdrücklich ſchreibt: Marg⸗ 
Graff Georgeder Fromme haͤtte das Hertzogthum 
Jaͤgerndorff andas Haus Brandenburg gebracht/ 
und NB. erfaufft.1.c.Cap.4- p.10o. 

Nicolaus Henelius berichtet umſtaͤndlicher / dag Marge 
Graff George von George von Schellenberg Jaͤgern⸗ 
dorf erfaufft: CertaPecuniz fumma, NB. Jure Heredita- 
rio LudovicoRegeadfentiente, um gewiſſes Geld und zwar 
erblich / welches auch Ludwig der Königvor genehm ges 
halten. Silefiogr.Ren. c.2. 8.34. p. iot. Welche Pallage> 
billig mit einigen Scholus verfehen werden füllen / weil fie 
den nur angezogenen auf. doppelte IBelfe gewaltig wider: 
ſpricht; die auch vielangenehmer würdengewefen ſeyn / als 
diejenigen / ſo anderen Stelle mit theils ſchlechtem Grunde 
hingeſetzet worden. Endlich ſind wieder andere / die zwar 
der erſten Meinung ebenfalls nicht beyfallen / dennoch aber 
dieſes Fuͤrſtenthum nicht durch einen Kauf / jedoch auch nicht 
aus lauter Koͤniglicher Gnade ſondern durch einen Tauſch 
an das Haus Brandenburg gebracht wiſſen wollen. Sie 
fagen Marg-Braf George hätte mit feiner Erften Gemah⸗ 
lin Beatrice , des berühmten Johannis Hunniadis Toter / 
Matthie Könfges in Ungarn und Böhmen Schwefter/ 
Staff Bernhards von Frangepan und Madrutzo nachge⸗ 
laffener Wittib ſtattliche Güter in Ungarn bekommen / wel; 
che er hernach Könfge Ludovico weichen er erzogen / und 
viel b.y ihm gegolten auf das Fuͤrſtenthum Jaͤgerndorff ver; 
Sb bb tauſchet. 


En N © 2. 
taufet. Vid. Layritges Dalm-Wald Tab. Vl.cap.3. N. ıe. 
P:346. daß alfo Marg ⸗Graff George zu dem Jaͤgersdorffl⸗ 
ſchen wie vor ihm / Beorge Dodiebrads So me A den 
Helßniſchen Fuͤrſtenthum gelanger/ fo die Podiebratifhen 
Herrſchafften Vladislaodavor abtraten / oder vertauſchten / 
wie oben Cap.ı. S.2.bemercfet worden. Lins gefällt diefe legte 
Meinung am beften/ und Fan gar wohl ſeyn / daß weildie 
Patroni derer anderen vielleicht ſolche nicht gewuſt / die Graͤf⸗ 
lichen Güter in Lingarn au nicht eben an und vor ſich ſelbſt 
ein Fuͤrſtenthum werth geweſen / der König fie dennod) aber 
dafür angenommen / man auf die Gedanden gekommen / 
als ob dag Fuͤrſtenthum verfhendet worden. Im Gegen 
theil aber; weil der König nicht nur die gedachten Güter / 
fondern aud) etwas baares Geld/ deffen er fehr benoͤthiget 
war / mochte bekommen haben / man das Fuͤrſtenthum vor 
erkaufft gehalten. RN 
S.2. Diefemnad find wohl die erften Thaler auf wel⸗ 
hen die Marg⸗Grafen denSchleſiſchen oder vielmehr Croß⸗ 
nischen Adler geführet des oben angezogenen Johannis, dieer 
Anno1544 Und 1545 prägen laffen. Den weil Joachimus II. 
Chur⸗Fuͤrſt diefes Johannis Bruder / allererffdas Fuͤrſten⸗ 
thum Eroflen 1538. von Ferdinando J. als ein Eigenthum ers 
halten / und ih den Erſten Hergog von Eroffen / aber nicht 
ſo viel wir wiſſen auf den Müngen gefhrieben ; auch nicht/ 
weder den Preußnifhen noch Schlefifhen Adler auff den 
Thalernde Anno1542.1nd 1545. geführet / da er zumalnady 
dieſem als 1552. den doppelten Kaͤyſerl. Adler flatt des Wap⸗ 
pens gebraudt 5 ſo iſt leicht zu vermuthen / daß esauchfürs 
derhin nicht geſchehen. Johannes aber / der von ſeinem Va⸗ 
ter Joachimo I. fd 1535. aus der Welt gieng / mit den Croß⸗ 
nifchen Fuͤrſtenthum und der neuen Mare im Teſtament 
war bedacht worden / Meß Anno 1548. Thaler fhlagen/auff 
deſſen einer Seite fein Bruſtbild mit einem groffengetheil: - 
ten Barte und kurtz⸗ Haarigen Kopffe / wir a 
u | u ode 


— —— — — — nn. m TU — — — — — — —— 


Mode war / den ein Crantz bedeckte; und der Titul Joh. D. 

1. Marchio - Brandenburg, anzutreffen; auf der andern 
aber ein bißhero auffden Muͤntzen von dieſem Haufe unge: 

woͤhnliches ——17 — Wappen / unter welchen das 

Eilffte den Eroßniſchen Adler mic der Binde fuͤhret. Liber 
dieſem Wappen ſtehet die Jahr⸗Zahl 1545. und um den 
RanddesMarg-SrafensSymbolum ; In Silentio &Spe 
Fortitudo Mea. Durch Hoffnung und Stillſchwei⸗ 
gen werde ich ſtarck ſeyn. 


Tab. 27. 


5.3. Nachdem diefer 1571. ohne Männliche Erben vers 
fforben/ fuccedirte ihm im Fuͤrſtenthum Johannes Geor- 
gius Chur⸗Fuͤrſt zu Brandenburg. Won diefem fichet 
-man unter andern Thaler / ſo Annoi575. gepräget worden. 
Er nennet fih aber feinen Hersog weder In Schlefiennod 
zu Croſſen / ſondern der Titul heiſt nur: Johann GeorgeD. 
ee am.& Elettor. Doch 
findet manindem Sechzehn⸗feldigen Wappen unter andern 
Er Croßniſchen Adler. N | 

S. 4. Ob Joachim Sriedrich/ ſo in der Chur⸗Wuͤr⸗ 
de gefolget / und deſſen Sohn Joh. Sigifmundus ſich Hertzoge 
zu Croſſen oder in Schleſten auf Ihren Muͤntzen genennet / 
fönnen wir zwar nicht verfihern / zweifeln aber billig / weil 
wir nicht allein viele von ihnen ſelbſt im Original gefehen fon» 
dern auch bey Tengelnund inden Monatlichen Unter» 
redungen im Julio des Jahres / durch noch an⸗ 

| DBb bb 2 ' andes 


anderegar ſehr beſtaͤrcket werden/ auffdenen allen im Tituf 
nichts von Schlefien gedacht wird/ In dem Wappen aber 
führer wenigſtens der legtereden Croßniſchen Adie 
Thaler d. Annoiou. bezeigen. ee 
S.5. Chur⸗Fuͤrſt George Wilhelm aber gab ſich bald im 
Latein in Genere den Titul: Dux Silefiz, wie unterſchiedliche 
Medaillen/bald im Teutſchen. JS.Z.C.V.J.H. di. InSchleſi⸗ 
en zu Croſſen und Jaͤgerndorff Hertzog; wie ſeine Dop⸗ 
pel-£haler von A.1620, und andere Muͤntzen mehr beweiſen. 
s.6. SeinSohn Fridrich W ilhelm der Groſſe / ſchien 
ſich des Schleſiſchen Tituls gar befonders anzunehmen / dar; 
um neñet er fih auffeinen Thalern von A.1649. Fridericum 
Wilhelm.D, G. Marchionem Brandenb. ER.LArch. 
C,&EL.Prufliz Jul.C1. Mont. Pom. Crofn Carnoviz 
in Silefia Ducem. Yuf andern und Fleinen Müngen 
Teutſch: Friedrich Wilhelm von Gottes Gnaden 
Marg:Graff zu Brandenburg des Heiligen Roͤ⸗ 
mifchen Reichs Erß-Kämmerer und Chur⸗Fuͤrſt / gu 
Magdeburg / in Preufien / zu Gülich / Eleve/ 
Berg / Stetin / Pommern / Kafluben / Wenden / 
in Schleſien / zu Croſſen und Jaͤgerndorff Hertzog / 
Burg⸗Graf zu Nuͤrnberg / Fuͤrſt zu Halberſtadt 
und Minden/ z. E. auf denen Groſchen d. Anno 1666, 
Auf den Doppel-Ducaten d. Anno 1646. Frider. W. D. 
G.M, Brand. Sac. R. Imp. Arc. Ca.Elec.Pru, J.Gl. 
Mont, Pom. Sileſiæ Ducem. — 
Die Vornehmſten und die beſonders in unſer Werck 
gehören / find wol diejenigen / die dieſer Chur⸗Fuͤrſt als 
ein Hertzog in Schlefien prägen laflen: welches fo wohl ie 
* te au 













me 0 we 000 
aus dem gar befonders eingerichteten Titul / theils aus 
dem Wappen allzu deutlich abzunehmen. Was den Titul 
anbelangt / fo find es Ein-Drittelftücke die 1671 -- 1672, und 
vielleicht weiter hin gepraget worden. | 


Auff dem Avers præſentiret ſich des Chur⸗Fuͤrſtens Bruſt⸗ 
Bild worunter der Wehrt der Muͤntze Ein⸗Drittel ſtehet mit 
dem Titul: Fridericus Wilhelmus D, G. Marchio- 
Brandenburgenſis Elector Croſnæ & Carnoviæ Dux. 
Friedrich Wilhelm von GOttes Gnaden / Marg: 
Graff zu Brandenburg / Chur⸗Fürſt zu Croſſen und 
Jaͤgerndorff Hertzog. Um das auff dem Revers ſtehen⸗ 
de neun feldige Wappen / in welchem auch der Scleſiſche 
Adler anzutreffen und mit einem Fuͤrſten⸗Hut bedeckt iſt / 
ſtehet: Monetanova argentea. Neue Silber - Min: 
tze. Anderevon Drey⸗ und Funffzehn Kreusern find nad) 
der Schleſiſchen Manier gefchlagen / ſo / daß an flatt des vo: 
rigen Wappens nichts alsder Schlefifche/oder viel mehr der 
Croßniſche Adler zu fehen mit der Binde und dem Creutze 
auff der Bruff 16655. Auf einigen / die die Groͤſſe eines 
Sechs⸗Kreutzers haben / flehet unter dem Adler XXIII. fü 
= a der Münge iſt und vermuchlich 24. Helleran: 
euten ſoll. | 


Tab. 7, (N)02) (N) (93) 


Bor die allercurieufeften aber halten wir diejenigen aufwels 
| Bbbb3 chen 








— 


nn 4 
chem ſich der Chur⸗Fuͤrſt Croſnæ & Svvibuſũ Ducem, 
Hertzog zu Croſſen und Schwiebus genennet / die ſonſt 
mit den angeführten Funfzehn⸗Kreutzern einerley —37 — 
haben / jedoch was die Pofitur des Chur⸗Fuͤrſtlichen Bildes 
anbetrifft / ja auch unter ſich ſelhſt / ſehr unterfchteden ſeyn / 
ob fie gleich in einem Jahr nemlich 1687. ans Licht kommen. 











Wie der Schtwiebufifche Kraͤyß Anno 1686. an das Haus 
Brandenburg gefommen und auch wiederum Anno 1695. da⸗ 
von / iſt bekañt und unnöthig viel hiervon zu gedenden. Nur 
hemercken wir fo viel / daß weil der Chur⸗Fuͤrſt fih gefallen 
laſſen den Schwiebuſiſchen Krayß vor die Prætenſion auf 
aͤgerndorff anzunehmen / ev ſich nad) dieſem nicht mehr 
ertzog zu Jaͤgerndorff geſchrieben. 

Dieſer Herr ward gebohren von George Wilhelm 
Chur⸗Fuͤrſten zu Brandenburg / und Eliſabeth Charlot⸗ 
ten Chur⸗Fuͤrſt Friedrichs des IV. in der Pfaltz Tochter 
dens. Fehr. An. to20. vermaͤhlete ſich mit Louife Henriette 
Prince Friedrich Heinrichs von Orange Tochter / 
den 7. Decemb. 1646. underzielete mitdfefer feiner erften Ger 
mahlin unterandern den jest gluͤcklich reglerenden Koͤnig in 
Preuſſen Sriedrich den Erfien, Er that groffe Dinge 
Zeit feiner Regierung wodurd erden Namen des Groß 
fen ruͤhmlichſt erworben. Und iſt hlerbey nicht zu vergeffen/ 
daß feine Thaten mehrentheils durch ſehr fhöne Medaillen; 
ver ewiget werden, Slie gehoͤren aber nicht hieher / ION I 

| I AN 


BT) 5 
indie Brandenburgiſche Hiſtorie oder in die Lebens: Be- 
ſchreibung diefes Groſſen Chur» Sürffen / derden29. April 
Anno 1688. mitdem Nachruhm eines Gtückfeligen und Bor: 
treflihen Pringens aus der Welt gieng._, 

.7.. Bon Ihro Majeftät dem Könfge in Preuffen 
haben wir niemalen einige Münsen gefehen / auff welchen fie 
ſich einen Hertzog zu Eroffen oder Schwiebusgenennet. Sa 
sb fie wol ſonſt in ihrem Wappen den Croßniſchen und 
Schwiebuſiſchen Adler führen/ ſo iſt es doch nicht eben auff 
den Muͤntzen gefehehen / umd dei ffebet auch nur um das 
Mappen dieſer Titul : Friedrich von Gottes Gnaden 
Marggraff zu Brandenburg /des Heil. Römifchen 
Reichs Ertz⸗ Cämmerer und Chur: Fürft/ 3. €. auff 
den Thalern Anno1695,0der Moneta nova Brandenbur- 


gica, Neue Brandenburgifche Muͤntze. 3.€. aufden 
Zweh⸗Drittelſtuͤcken Anno 1695. oder das aͤhtmahlige Mo- 
nogramma F. B. und der Königlihe Wahl » Sprud 
Suum Cuique. Einem jeden das Seinige/wie auff un⸗ 
terfehledenen Thalern und Fleinern Sorten der Muͤntzen / ſo 
fie als König in Preuffen ſchlagen laffen / prefentiren das 
Königliche mit einem Lorber-Erange gezierte Bruftbild und 
der Titulheiffer: Fridericus Rex. Friedrich der König. 
Auff der andern Seite den Preußiſchen Adler mit der Um⸗ 
ſchrifft: Suum Cuique. \ | 

S. 8. Belangende die Marggrafen von Brandenburg. An: 
ſpach / als ehmaligen eigentlichen Hertzogen zu Jaͤgerndorff / fo 
erhielt dieſes Fuͤrſtenthum Marggraff George von Ludovico 
Könige in Böhmen) wie wir oben angemerckt. Dieſer nen⸗ 

nete ſich zwar nebſt feinem Herrn Vetter / einen Hertzog In 
Schleſien / führete aber auf den angezogenen Müngen das 
Schleſiſche Wappen nicht/ wie hoffentlich zur gnuͤge bewie⸗ 
fen worden Poft 
I» Oit- 





EDEN 
Poftea Georgii Nepos (Filius) GeorgiusFridericı 

no 1562, Florenos fierifecit in quibus ‚ prter ipfius Imagine 
AquilaCoronata biceps, que Globum Cruce fignatum in- 
traPedtus gerit, Sub Aquıila vero bicipiti, fimplex Aquila.s 
Silefacareperirur verbis additis ; Moneta nova Argen- 
tea Georgii Friderici Marchionis Brandenburgenfis 
& Sileſiæ Ducis, Ferdinandi Imperatoris Augufti, 
Pii, Felicis Deereto Anno62, 
D. 1. Nach diefem lieg George Friedrich/ Geor⸗ 
gens Sohn Anno 1562. Guldenſtuͤcke prägen auf welden 
man auffer feinem Bildnis einen zweyköpffichten gefrönten 
Adler fichet/der eine Welt⸗Kugel mit einem Creutze auf der 
Bruſt trägt. Unter demzwenföpffichten Adler aber ſtehet 
der einfopffichte Schleſiſche mit dieſen beygeſetzten Worten: 
Neue Silber: Münge George. Friedrichs Marg⸗ 
Grafens zu Brandenburg und Hertzogs in Schle⸗ 
ſien / nach dem Schluß Ferdinand des Kayſers Meh⸗ 
Rn des —53 des Frommen und Gluͤckſeligen / im 
Jahr 1562. 
Marggraff George Friedrich / Hertzog zu Jaͤ⸗ 
gerndorff tieß Anno 1558. 1560. 1576, und auch wolviellelcht 
mehr unter:andern Thaler fhlagen / auff welchem nebſt 
feinem geharniſchten Bildnisder VBäterlihe Titul Wappen’ 
und Wahlſpruch anzutreffen. Anno 1562. fahe man au 
auffer den angezogenen Guldenſtuͤcken / Kreuger/die aber 
dod) etwas differentes von diefem hatten. Denn aufeiner 
Seite war eindoppeltes uber einander liegendes Creutz / wie 
wir oben auf dem NummoFriderici Caſimiri, Hertzog von 
Zeichen gefeben ; folnder Mitte den Silber- und Schwartz⸗ 
quadirten Zolleriſchen Schild / alsdas Stamm-Wappen hat: _ 
Auff beyden Seiten ſtehet die gecheilte Jahr⸗Zahl 1562. * 







den Rand: Georg. Frid. Marg. Brand. gang unten aber / 
welches das Notabellte/ iſt ein Adler In einem apartenTrian- 
gular - Schildchen / fo unten rund zugehet / eben wie wir fol- 
den oben bey dem alten Oppelifdyen Nummo angetroffen. 
Auff der andern if der Kahſerliche Adler/ mitten auf deffen 
Bruſt ver Reichs⸗Apffel und in dieſem eine 1. als den Werch/ 
um ihn aber: Ferdinand. I, Imp. Aug. P.F. Decreto. 
"Anno 1580. fahe man fo wohl Doppelte als Einfache 
Thaler von ibm /da der Adler auf dein Creutze eine Binde 
oder fü genañten halben Monden wieder Schleſiſche hat/ als 
fein es kan doch wie hier / alfo auch aufdenen angezogenender 
Schleſiſche nicht ſeyn. Den wegen des Fuͤrſtenthums Für 
gerndorff kunte er den Schleſiſchen nicht fuͤhren / hat ihn auch 
unfers Wiſſens niemand gefuͤhret / und harte man cher das 
Jaͤger⸗Horn dahin fegen muͤſſen. 

Als diefer Margaraff Cder zu Anſpach den 5. April. 1539. 
gebohren ward von George dem Frommen und Emilia 
Hergog Heinrichs zu Sachſen Tochter / und ſich vermaͤhlet 
haste, erſtlich mit Eliſabeth Marggraff Johannis des 
Ernſthafften zu Brandenburg 1558. und denn mit Sophia, 
Hertzog Wilhelms zu Braunſchweig Tochter 1579. aber 
von beyden keinen Erben hinterließ /) aus der Welt gieng 
1603. den 26. jeher ihm Schöne Begraͤbnis⸗Thaler zu 
Ehren verfertiget/ auf welchen aber weder Titul noch Map: 
penanzutreffen ſo Schlefien oder Jaͤgerndorff andeuten füns 
nen/ fondern um fein Bruſtbild im Harniſch / ſtehen bloß die⸗ 
ſe Worte: D. G. Georgius Fridericus Marchio Bran- 

| denburgenfis Dux Prufiz. Bon GOttes Gnaden 
George Friedrih Marggrafi zu Brandenburg / 
Hertzog in Preuſſen ec. Dererreiffe Uberlegung unfer o⸗ 
bigen Meinung ziemlich zuſtatten kommt. NB. Alle dieſe an⸗ 

Eee geführte 





X 


gerührte Müngen find auffer Schlefien gepräger wor 
Ihnm folgete / weil er ohne Erben ſtar 
Friedrich) Chur⸗Fuͤrſt zu Brandenburg in feinem hinterle 
fenen Sürftenthum Fagerndorff / wie den diefes Fuͤrſten⸗ 
thum dem Brandemburgiſchen Haufe erblih zugebörere. 
Es raͤumete aber der Chur⸗Fuͤrſt folches feinem Sohne Jo⸗ 
ann Georgen ehmals erwehlten Biſchoffe zu Straß 
Burgen. SGmAduhießes: HER. 
Ab hujusGeorguFriderici Succeflforibus Crofnenfum 
& Carnovienfium Ducibus, Plures Nummi provenerunt: 
quorum vero multi , ob fola Ducatuum illorum Nomina, 
qua Titulus complectitur , prefertim extra Silefiam cufi , 
pro Silefiacis haberi non merentur. _ Inter hos tamen Jo- 
hannis Georgii , Mar, Brand, Nummus Anno 1610. excufüs, 
optimo Jure Silefiacis annumerandus, in quo exftat, pra- 
ter Aquilam Silefiacam , Infcriptio literis omnibus expres- 
fis:Dux Carnovienfis. Et alium infpexi Nummum, quiie; 
Carnovienfem loquitur aliter ; Moneta Aurea Ducatus 
Carnovienfis, Tales ab Anno 1610. ad 1617. exftare, mi- 
hi conftat, J 
Das iſt: Die fo George Friedrichen / als Hertzoge zu 
Eroſſen und Jaͤgerndorff gefolget / haben viel Muͤntzen praͤ⸗ 
gen laſſen; derer viel aber wegen des bloſſen Tituls von den 
Fuͤrſtenthuͤmern und die zumahl auſſer Schleſien verfertt 
get worden / ans Licht kommen / vor keine Schleſiſche zu hal⸗ 
ten. Jedoch verdienet allerdings Johann Georgens 
Marggrafen zu Brandenburg Nummus unter dieſen den 
Schleſiſchen bey gerechnet zu werden, auf welchem geſchrie— 
ben ſtehet; Hertzog zu Jaͤgerndorff. Auch noch einen an⸗ 
dern hab Ich geſehen / der ſich einen Jaͤgerndorffiſchen nen⸗ 
net / auf eine andere Art / nemlich: Goldene AN des 
a uͤr⸗ 












[2 


a (571) * 


Fürftenthums Fägerndorff / derglelchen vom gar 
1610, bi8 1617. geſchlagen wordenzufeyn mir bewuftift. 

Mir wollen ſtatt diefer angeführten nur einen halben 
Ducatenbenfegen. Auf der erftenSeite jeiget ſich das Marge 
Graͤfliche Wappen. Dieſes iſt vierfeldig und hat im erſten 
Quartier den ſchwartzen Nuͤrnbergiſchen Adler um einer 
rothen Crone und Zunge im guldenen Felde und mit einem 
aus rothen und weſſſen Quaderſtuͤcken zuſammen geſetzten 
Rand. In dem andern den Brandenburgiſchen rothen 
Adler mit goldenen halben Zirckeln auf den Fluͤgeln im ſil⸗ 
bernen Selde. Im dritten Quartier den Pommeriſchen 
rothen Greif im filbernen Seide. In dem vierdten Quar⸗ 
tier das Zolleriſche von Silber und ſchwartz quadrirte Wap⸗ 
pen. In dem Mittelſchildchen iſt der Preußiſche ware 
Adler / das Wappen bedeteine Erone und um das Waps 


pen ſtehet die getheilte Jahrzahl 1617. 






Der Keyers faſſet diefe Worte in ſich· Johannes Georgius 
D.G. Marchio-Brandenburgenfis Dux Carnovienſis, 
Johann George von Dttes Gnaden Marggraf zu 

randenburg Hertzog zu Jaͤgerndorff. —* 
Vor allen andern verdienen wohl dieſes Marggrafens 
Oval-Medaillen angefeben und bemercfetzu werden. Auf 
denfelben prefentiret fi fein geharnichtes Bruſtbild mit 
dem Titul: Johannes GeorgiusD,G. Marchio-Bran- 
denburgenfis Dux Carnovienfis, Johann George von 
GOttes Gnaden Margaraff zu Brandenburg / 
las Cece 2 Her⸗ 


N 
Hertzog zu Jaͤgerndorff. Dieandere Seite zeiger i 
N Adler / der auff der Bruſt das Zolle 
Ihe Stamm: Wappen hat / in einem fo genafiten Spanifd 
Schilde / welches ein Lorbeer und Palm⸗Zweig umfaffen 
und ein Fuͤrſten⸗Hut bedeckt / mit der artigen Deviſe: 
Ichwags/GHDftwalts r 










Wir erkennen um defto mehr diefe Müngen vor folche die in 
Schleſien gepraget worden / weil bekant / daß der Marg⸗ 
Graff feine Refidence zu Fagerndorff gehabt im Lande 
wuͤrcklich gelebt / und alſo auch die Müngen in, demfelben 
ohne allen Zweifel wird haben verfertigen laflen. Es ward 
diefer Herr gebohren den 16.Dec. 1577. vermähfete fih mit 
Eva Ehriffina Hersog Friedrichs zu Wuͤrtemberg Toch⸗ 
ter Anno ioro erzlelete mit ihr einen Prince Ernſt den 8. Jan, 
1617. ſtarb in Qber⸗Ungarn zu Leutſchau den 2. Martii 1624. 
und ward zu Weiſſenburg in Stiebenbuͤrgen begraben. Welt 
Er ſich mit Friderico dem vermeinten Koͤnlge in Böhmen 
wider Ferdinandum IL verband / worauf. vielleit ange, 
führte Medaille zielet / verfohr er 1623. fein: Fuͤrſtenthum 
Jaͤgerndorff / welches Die Margarafen nunmehro gleich 
100, ahrbefeffen hatten. Dieles befam Carolus von Lich⸗ 
tenſtein / Hertzog zu Troppau / wie ſchon bemercet worden, 
Indeſſen proteftirten doch darwieder Die Marggrafen/ und 
nenneten fih / wie zuvor/auffihren Müngen Duces Cros- 
nenfes & Carnovienfes , oder Jagerndorffenfes beffändig. 
Denn es nennete ſich nicht nur Chur⸗Fuͤrſt Fridrich Bein 
ne eim 


6066— — 
helm auſſer denen oben angeführten Muͤntzen unter andern 
auff deneneingelen / und Zivey :Brofchen Stüden in dem 
Deutſchen Titul : In Schlefien zu Croſſen und Jaͤ⸗ 
gerndorff Hertzog / fondern es thaten ſolches auch feines 
Herrn Vaters Chur⸗Fuͤrſt Joacdyim FriedrichsBruͤder / 
Shriftian zu Culmbach / und Joachim Ernft zu Anſpach. 
Jener aufden Thalern 3.&. d. Anno 1624. dieſer ebenfalls 3. 
CE. auff den Thalern/ d. 1620/ 1623. it. Chriſtians Enckel / 
Chriſtian Ernſt / z. E.auffden Thalern 1662, und deg An- 
no 1624. verfiorbenen Joh, Georgens Herren Vettern 
Joachimi Ernefti drey Söhne: Diefe lieſſen auf ihre Thaler 
alter dreyer Bildnuͤſſe fesen/ unter diefen itand der ſchwartze 
Leu im roth und weiß gewürffelten Rande / als das Wap⸗ 
pen der Burggraffihafft Nürnberg und der Titul hieß; 
" D.@.FridericusAlbertus &ChriftianusFratresMarch. 


Brand.. Ferner um das zwölf-feldige Wappen auf dein Re- 
vers (eben wie auf ihres Herrn Baters Thalern von Anno 
1622:) Prufliz; Stetini, Pomer, Caflüib. Va. Cro. Jagerndorf- 
fenfium Duces, Burgg. Norin.Princip. Rugie. Welcherley 
Thaler wir fo wohl von Anno 1626, ale au 1627. geſehen. 
Daß George Fridrich der Andere / letzt reglerender Herr 
zu Onoltzbach auff ſeinen Thalern ſo gar den Croſniſchen und 
Schwibuſiſchen Adler / hingegen aber den Titul von Jaͤgern⸗ 
dorff nicht mehr gefuͤhret / haben wir oben bemercket. Wie 
ſich gedachte Herren Marggraffen / oder vielmehr in ihrem 
Namen der damalige Chur: Zürft mie Ihro Kayſerl. Dia» 
jeſtaͤt deßwegen verglichen 1686. fan aus dem Satisfactiong- 
Tradtat, davon. In den Scholüis der Silefiogr, Ren. c.2. p, 
4, * 7. ein Extract verhanden / zur Genuͤge erſehen 
erden. 





Cece3 Cap. VI, 


Beer 


Be 43 
â— 


Bon der Waganiſchen. 


P: Saganenfes Duces Piaftei etiam Glogovienfes o- 
lim erant. Exiis Johannes Anno 1504. & vitam & ftir- 
pem füamfiniebat. DeindeSaganenfibus pr&erantSa- 
xonici Duces ‚quibus Matthias I. eam Silefie Partem quinqua- 
gintaquinque millibus aureis vendiderat. Imperator autem 
Ferdinandüs I, Bohemorum Rex adimebat in Compenf- 
tionem Impendiorum, quæ Johannis Friderici Eledtoris Ca- 
ptivitasconfumferat. ER 
Di. Die erſten Saganiſchen Herkoge aus Pia⸗ 
ſtiſchem Stamme waren zugleich auch Hertzoge zu 
Glogau. Von Dielen beſchloß Anno 1594, fein Le⸗ 
ben und zugleich ſein Geſchlechte Johannes. Nach 
dieſem beherrſcheten das Saganifche die Hertzoge 
von Sachſen / welchen Matthias der erſte dieſen 
Theil von Schleſten um 55000. Ducaten verkauff⸗ 
fe, Kayſer Ferdinandus I. Böhmifcher König aber 
entzog ihnen folches zu Entrichtung der Unfoften 
ſo Die Gefangenſchafft des Chur⸗Fürſten Johann 
Friedrichs verurſacht hatte. J 


S. 1. Was bier von dem Verkauff des Saganiſchen 
Sürftenehums gemeldet wird/ iſt wohl nur de Confenfü Mat- 
thiæ zu verſtehen. Vid. Schickf.1.c,Lib. 4.p.184. Wlewohl 
ein gewiſſes MS. auch) vondiefem nichts wiſſen wil. Denn in 
dieſem wird berichtet / daß Johannes von Sagan Geld von 





Mat- _ 


8 


SEN 2 (575) & * 
Matthia empfangen Volck davor zu werben. Da er nun 
3000: Mann beyſammen gehabt haͤtte er die Stadt Sa⸗ 
gan damit belaͤgert / und zur Ubergabe gezwungen / auch ſel⸗ 
nen Bruder / Hertzog Balthaſern / in einen Thurm ge; 
ſteckt in welchem er Hungers halben geſtorben. Weiler 
ſich nun beſorgte / Matthias moͤchte ihn darum ſtraffen / haͤtte 
er dieſem zuvor kommen wollen / und alſo dem Fuͤrſten aus 
Meiſſen den Sagan und Pribus das gantze Fuͤrſtenthum / 
um etliche tauſend Florenen verkaufft. Dieſes alles ſetzet 
gedachtes MS. in das 1472 Jahr / welchem wir noch den eis 
gentlichen Tag nemlich den 16. May. beyſetzen / uͤbrigens aber 
Johannis Furcht an feinen Orth geſtellet ſeyn laſſen: weil 
doch wenigitens befant/daßdiefem Johanni das Fuͤrſtenthum 
Glogau 1484. von Matthia vollig eingegeben worden / jedoch 
nur zu Lehen / und wenn er ohne Maͤnnliche Erben verflor; 
ben / das Sürftenthum wieder an Matthiam verfallen folte. 
Dieſes aber iſt gewiß / daß / ob gleich auch der Verfauff ohne / 

ja wider Wiffen und Willen Matthiæ gefhehen/ er doch we⸗ 
nigſtens nad) diefem den Kauff ratihabiret, Denn Anno 
1473. wie der Herr Scholiaftes Silefiog, cap: VIIL p.328. wily 
oder 1474. wie obiges MS. und zwar billlg angemercket / Fam 
Ernft von Sachſen am Sontage vor Michaelis mit 600, 
Pferden (nemlich nad Breßlau / alwo ſich itzund Matthias 
zum andernmal befand) that dem Koͤnige Matthia Holdunge 
von wegen des Fuͤrſtenthums Sagan( fd er ) von Hersogen 
Johannſen von Pribuß erkaufft hatte 5 allwo auch der 
getroffene Kauff confirmiret worden. Die 600. Pferde a⸗ 
“ber folten als ein Contingent, fd Hertzog Ernſt / als ein 
Fuͤrſt zu Sagan/ tiber welches Fuͤrſtenthum er den3o. Sept: 
Yon Matthia die Lehn empfieng / au vorhabendem Kriege 
wider die Rönfge in Bohlen und Böhmen employıret wers 
“den / welchen Matthias und de Hertzoge in Schleſien beſchloſ⸗ 
fen hatten Gedachtes Fuͤrſtenthum überließ nach Rn 


_ 3 aa Ti 
der Chur⸗Fuͤrſt Ernſt anfeinenBruder Albert alleine 
welchem ſolches die Albertiniſche Linte 618 auff Ehi 
Fuͤrſt Moritz behalten / welcher / weil Kayſer Ferdinan- 
dus I, zur datisfaction wegen prætendirender Unkoſten / wie 
angemercket worden / den Eulenburgifden Diſtrict in Meiſ⸗ 
fen verlangte/ der Chur⸗Fuͤrſt aber Dominium in Dominio 
nicht haben / und lieber ein in fremdemLandeliegendes Fuͤr⸗ 
ſtenthum miſſen / als einen Diſtrict aus feinen Erblanden 
verfichren wolte / ſolches dagegen abtrat. Ob nun aber 
gleich die Hertzoge zu Sachſen ſothanes Fuͤrſtenthum ziem: 
lich lange beſeſſen / ſie auch ſonſt viel Muͤntzen prägen laſſen / 
haben wir doch bis dato noch Feine gefehen / auff welchen Li- 
terä oder Figurä wäre angedeuterworden/ daß fie Hertzo⸗ 
ge zu Sagan geweſen. 
S. 2. Ferdinandus ſchlen im Gegentheil auch mit und 
aufden Müngen zu zeigen / daß Ihn die Befisung ſothanen 
uͤrſtenthums fehr angenehm ſey. Den ebenin dem 1548° 
en Jahre als ihm diefeg wie gemeldet / abgetreten wurde/ 


ſahe man Heller. | 






Tab 28. 


Die mit vlelen Umftaͤnden zu verſtehen geben: daß fie Fer- 
dinandus als ein Hertzog zuSagan ſchlagen laſſen. Deñ 
auf der einen Seite ſiehet man / wie auf feinen andern Ele 
nen Müngen ein F, als der Initial-Buchftaben feines Nas 
mens/ worüber Me Böhmifche Erone ftehet/ dergleichen wir 
obenLib.1.c.3.$.4.angeführet. Auf dem Revers zelget ſich 
einS. als Initial-Buchffabe der Stadt Sagan / davon das Fuͤr⸗ 
ſtenthum den Namen hat und die getheilte Sabraahlı548. a 
| ' en 











Us { Ki — wi AN = MN 
DENIED 37 SER —— —— — 


— — 





a Be un 
Tandem Imperator Ferdinandus I. Anno 1628. 
hoc Ducatu donabat Albertum W allenfteinium Co- 
piarum fuarum Ducem Generalisfimum ortu Baro- 
nem Bohemicum. Is preterei Dux & Fridlandus & 
Mecklenburgenfis Schvverinenfis Comes, Roftochii 
& Stargardix Dominus creatus, non armis folum, ve- 
rumetiam Nummis,tam aureis, quam argenteis, ad- 
auxit Familiæ ſuæ Magnitudinem, rarum difcipline 
militaris Exemplum, utraque Fortuna , denique fini- 
ftraprope Miraculum. 
Endlich befchenckte der Kayſer Ferdinandus II. 
im Jahr 1028. Albrecht von Wallenftein feinen Ge- 
neral - Lieutenant der Geburf nad) einen Boͤhmi⸗ 
fchen Baron mit diefem Fürftenthum. Als diefer 
hernach auch Hertzog zu Fridland und Mecklenburg / 
Graff zu Schwerin und Herr zu Roſtock und Star: 
gard ward / vermehrefe er den Glan feines Ge⸗ 
fchlechts nicht nur allein durd) die Waffen / ſondern 
auch fo wohl Goldene als Silberne Muͤntzen. Ein 
ungemeines Erempel geführter Krieges: Zucht / und 
faft ein Wunder fo wohldes Gluͤcks / als Ungluͤcks. 
Diefer beruffene Wallenſteiner / oder vielmehr Wald 
ſtein Wilhelmi von Waldſtetn Herrn von Hertzmanicz 
Sohn / legteden Grund feiner Studien zu Soldberg gieng von 
dar aufdie Univerfitätnah Altorff/ und wurde Anno 1599. 
von dem damahltgen Redtore Nicolao Taurello inferibiret, 
daß er aber allda das neuerbauete Carcer einweyhen müffen; 
wie inegemein davor gehalten / und dieſer Orth / weil der - 
Baron feinen Hund folte vorber hinein geftoffen haben / das 
Dvd dd Hunde 


a 557868— 
Hunde⸗Loch genennet worden / iſt falſch; doch hat er weil 
er ſeinen Famulum allzu übel tratiret / eine Geld⸗Buſſe er⸗ 
legen muͤſſen / wie Herr Wagenſeil in der fuͤnfften ſeiner zu 
Altdorff 1687. heraus gegebenen 6. Exercitationum Varii Ar- 
gumenti beiviefen. Als er nad Haufe kam / heuratete er 
‚eine alte vornehme / und reihe Witwe aus dem Geſchlecht 
von Wiczkow, und wendete ihr Bermögen dahin an/daß im 
Kriege was mehrers aus ihm werden Fönte ; warb auf 
feine Unkoſten / und führet die Soldaten Ferdinando zit. 
Mitler weile ftarb feine erſte Gemahlin / und weil er fo wohl 
bey Kayſer Matthia ale Er: Hersog Ferdinando in treffli⸗ 
her Gnade ſtund / gab ihm der Graff Harrach feine Tochter / 
durch welche Mariage er eg den fo weit brachte / daß er in den 
Grafen Stand gefeget/ und mit der Graffſchafft Sridland 
belehnet / nicht lang darauf aber gar in den Sürften-Stand 
erhobenward. Erführte einen überaus groffen Staat und 
sollen an feinem Hofe fih Uber 1000. Bediente ohne die Wach⸗ 
ter / Waͤſcherin und deßgleichen gering Zeug fih auffgehal⸗ 
ten/ und über 1072. Pferde zu feinem Dienft.bereit geſtan⸗ 
den haben. Man fhagte feine Guͤther in Böhmenüber s. 
Millionen/ und wurden feiner Linterthanen / die frey waren / 
und dem Könige nichts geben durfften / 10257. gezehlet. 
Weil er fih in dem Boͤhmiſchen Kriege wohl bielt/ward er 
nicht nur zu einem Hertzoge von Fridland 1625. fondern auch 
zu einem Fürſten des Reihe um das Jahr 1626. erflärer. 
Anno 1628. [henete ihm der Ranfer au) das Fuͤrſtenthum 
Sagan / und nad diefem wurde er noch dazu mit dem 
Hertzogthum Mecklenburg-beiehnet. Er hat /zu unfrem 
Vorhaben zu fommen / auf unterſchiedliche Arth und an 
faft vielen Orten müngen laffen ; welches die unter feinem 
Bildnis gefente Merckmahle zur Gnüge zeigen ; und dieſes 
zu thun fleng er nicht erſt 1628. an 5 als In welchem er Her; 
809 zu Sagan worden /fondern man fahe allbereit 1626. und 
1627, 3. E. Reihs- Thaler und Groſchen. Diefe gehören 
| ale nun 





FERN 579) * 
nun wohl freplihmiht.eben zu den Schleftihen Müngen; | 
deñ er nennet ſich auf dieſen nur / was er zur Zeit auch war / 
Ducem Fridlandiæ und 5. R. Imperũ Principem. 
Hertzog von Friedland des Hilligen Roͤm. Reiche 
Fürft. Wir gehen aber felbige um deſſenthalben nicht gar 
vorbey / weil fie ung einen fonderbaren Irrthumin der 
Schleſiſchen Hifforte entdecken / denLuczLib. c. p. 2. pag. 
1096. begangen. Denn nachdem diefer an bemeldtem Orte 
gar recht angefuͤhret hatte daß Anno 1628. Albert von Wal- 
lenftein von Ferdinando IL. mit dem Sürffenthum Sagan 
wäre belehnet worden / fo feget er hinzu : Im befagfen 
Fahr / als er( Wattenfteiner ) zu Brandeiß dem Kay⸗ 
ter bey der Tafel auffwartete / befahl er ihm die Be⸗ 
defung des Hauptes; die anmefenden Hohen 
Miniftri funten anfangs ſolches nicht begreiffen/ 
bis endlich der Kayſer publicirfe/ daß er ihn zu ei⸗ 
nem Neichs:Fürften erklaͤret haͤtte. Aber / wie Ean 
der Kayſer das erſt publiciren/ / was zwey Jahr vorhero ſchon 
auf den Muͤntzen geſtanden? und wlie iſt es moͤglich daß de: 
nen Miniſtris der beſondere Character dieſes groſſen Gene- 
rals, die zumal auf einander ziemlich achtung gaben / unbe⸗ 
kant und zwar zwey gantzer Jahr lang bleiben koͤnnen? 

Nachdem aber / uͤber die vorige groſſe Ehre Wallenſteiner 
noch dazu das Fuͤrſtenthum Sagan bekam; lleß er in eben 
dieſem Jahre / vielleiht als ein Ehr⸗ſuͤchtiger Herr diefe 
verwunderungs wuͤrdige Ehre der Welt fein bald und üf- 
Fentlich zu zeigen / unter andern Thaler fhlagen/ auff deren 
einer Seite fein Bruffbild/ worunter die Jahrzahl 1628. und 
der Titul: AlbertusD.G.DuxFRIDLANdg & SA- 


GANenfis, Albert von Gottes Gnaden Hertzog 
von Friedland und Sagan. Dodd 27TRba8. 





SIDE 


— mn CE mn —— ————— — — 
— Ji⸗ = —— D— — 


Tab.28. N) 


Auf dem Revers aber fichet man fein mit einem Fuͤrſten⸗ 

Hut bedecktes Wappen / weldes ein einföpfiger gefrönter 
Ädler / (der aber weder der Schleſiſche nod) der præten- 
dirte Saganifche / welches nicht allein daraus erhellet / weil 
diefer eine Erone hat / fondern auch vornemlich / weil er ſchon 
auf den Müngen diefes Wallenfteiners von Anno 1626. und 
1627. zu finden/ da er doch noch nicht Hertzog in Schlefien 
war / und alfo den Schlefifhen Adler nicht führen Eonte / 
wie de Hamburgifcje Remarques Anno 1702. da. Aug. p.241. 
wohl wider Herrn Spenern angemerdfet / fündern der Fried⸗ 
laͤndiſche iſt / auf der Bruſt traͤget / und in 4. Feldern ebenfalls 
2. Loͤwen / als das Wallenſteiniſche Stamſchild hat / nebſt 
dem uͤbrigen Titul: Sacri Romani Imperii Princeps. 
Des Heiligen Röm. Reichs Fuͤrſt. Uber die Raifon, 
daß gedachter Adler nicht der Schleſiſche / auch nicht der Sa- 
ganiſche ſey / die allbereit angeführet worden / kommen noch 
diefe ; weil fothaner Adler nicht nur auf dem Kopffe /fündern 
auch an dem Halfe eine Crone hat / weldye man gar eigent⸗ 
lich / ſonderlich auf den 1627. geſchlagenen Drey⸗Kreutzern ſe⸗ 
hen kan. Wir nennen den Saganiſchen einen prætendirten 
Adler; denn auf den Muͤntzen des Wallenſteiners / ſo er 
nach dieſem ſchlagen laſſen werden wir ſtatt des Adlers es 
nen blau⸗gekleideten Engel mit einer Creutzweiſe über die 
Bruft gehenden Silbernen Binde / unter weldem ein gol⸗ 
dener Loͤw ſtehet / alscin Infigne des Fuͤrſtenthums Sagan 
antreffen/ welchen dieſerwegen auch die Lobkowitziſche Fürs 
ſten / denen offtgedachtes Saganiſche Fuͤrſtenthum isund. 

* TRETEN ange 










RR... ON 
| inihrem Wappen und zwar im andern Quartier 

uͤhren. — | j 
Die erften Müngen von diefem Fuͤrſten / ſo im Actu ans 

geführet worden / werden alfo befehrieben. a 
Uterque loricatam Alberti reprefentat Imagi- 
‚nem, fed non eandem habet Inferiptionem. Prior 
eſt: Albertus D. G. Dux Fridlandus, & Saga- 
nenfis, Sacri Rom. Imp. Princeps Anno 1629, 
Pofterior eft : Albertus D. G. Dux Megapo- 
litanus , Fridlandus & Saganenfıs, Comes Sve- 
rinenfis , Dominus Roftochii & Stargardie. Anno 
1630. Non in hoc, fed in illo, qui antiquior eft, ſub 
tribus Clypeis , intra Circulum, peculiariter addi- 
tum obfervo Literam $. quod Saganum denotare 
arbitror. Auf beyden prefentiret ſich das Bildnis 
Alberti die Umſchrifft aberift unterichiedlih. Die 
erftelaufet: Albert von GOttes Gnaden / Hertzog 
u Fridland und Sagan / des Heiligen Roͤm. Reichs 
Fuͤrſt. Anno 1629. Die andere Albert von GOttes 
Gnaden / Herßog zu Mecklenburg / Fridland / und 
Sagan / Graff zu Schwerin / Herr zu Roſtock und 
Stargard. anno 1630, Nicht auf dieſem / ſondern je: 
nem /der alter ift / bemercke ich unter drey Schilden/ 
und swar innerhalb dem Wappen: Plage ein befon: 
ders dahin geſetztes S. welchesich die Stadt Sagan 
anzudeuten vermufhe. Weit der Ausländer einwarff: 
Es koͤnne wohl vielleicht dieſes S. Schwerinum oder Stargar- 
diamandeuten; ſo fiel die Antwort: Noſtra Lis ipſo pri- 
Ddodd 3 ore 


u 
ore nummo judice dirimetur, qui Annum 1629, Na- 
talem nactus eſt. Tum enim Albertus jam Saga- 
nenfis Dux, nondum autem aut Sverinenfis Comes. 
aut Stargardie Dominus erat. Quid igitur obftat, 
- quo minus $. Parenthefi circumdatum denotare Sa- 
ganum poflit, quemadmodum W folitarium circu- 
lo claufum indicare Weratislaviam folet. Unſer 
Streit fan durd) den erſten Groſchen / der Anno 1629, 
gepraͤget worden / leicht gehoben werden. Dennda- 
mals mar zwar Albertus ſchon Dergog zu Sagan / 
aber noch nicht weder Graff zu Schwerin/nod) Here: 
su Stargard. Was hindert demnach / daß nicht 
das 5. fo unten eingefchloflener zu fehen fo wohl Sa⸗ 
gan / als das gewöhnliche W Dreßlau bedeuten 
folle, Wir befinden / daß diefer Wallenſteiner auf feinen 
Müngen deren Officin mit der/ unter feinem Bildniß ſte⸗ 
henden Sonne angedeutet worden / von 1626. an bie 1630/ 
und auch wohl vielleicht ferner / immer einerley Wappen ges 
führet/ nemlich fein vier-feldiges Stamm Wappen auff der 
Bruſt eines gefrönten Adlers der in einem Spanifchen 
Schilde ſtehet / ſo mit einem Zürften- Hut bedecket IfF/ 
welches dermaſſen inacht genommen ward/ daß aud fü gar 
das Goldene Vließ / welches er auf andern von Anno 1629, 
und fo weiter auff unterfhtedliche Art fegen laffen nicht zu 
finden. In einer andern Ofkicin ‚welche ein unter dem Bild» 
niß des Hertzogs ffehender halber Greiff andeutete / ließ er 
bald ein achtfeldiges Schild / als z. E. auf den Thalernvon 
1632/ bald drey a parte Schildchen feßen/ als z. E, von 161 / 
1632/ 1Nd1633. auf den Silber⸗Groſchen. Noch eineandere 
Muͤntz⸗ Officin zeigte das /auf Dem Revers einiger Be 


em⸗ 





(53) | 
3. Eyempel Anno 1630 / und 1631. befindliche S. unter drey a 
arte Schilden auf dem Wappen⸗Platz / dennderen Obris 
lies der Mechelburgiſche Buffel⸗Kopff mit dem Ring durch 
die Naſe / die andern zwey / ſo umgekehrt liegen / nach ſo⸗ 
thaniger Situation, der erſte der vorige Engel mit dem Loͤ⸗ 
wen / und der ander der Friedlaͤndiſche Adler. Dieſe drey 
Schilde umſchleußt das Goldene Vlies / in welchem uͤber 
—* Be als ein Stein in einem Ringe ein Zür- 
ſten⸗Hut ſtehet. er 
Diefe legt angemerckte Sorte ſcheinet Im Adtu gemeinet 
zu ſeyn / ja fiemuß es feyn /weil man fonft auf allen Muͤn⸗ 
gen diefes Wallenffeiners NB. unter drey Schilden derglel⸗ 
‚Gens. nihtantreffenwird. Nun entſtehet die Stage / was 
‚diefes S. andeuten folle 2 und da antworten wir / mit dem Au- 
tore deg Adtus , daß dadurch weder Sverinum noch Star- 
gardia zu verſtehen / weil allerdinges derley Nummi aud) 
ſchon 1629. gefchlagen ſeyn füllen / als im Adtu verfichert wor⸗ 
den/ zu welder Zeit Wallenſteiner noch nicht Graff zu 
Schwerin / und Herr zu Stargard gewefen ; fondern es 
bedeute viel mehr / weil man ſonſt fein Merckmahl auf den 
Numis fiehet/eben auch) die jenigeOfficin,in welcher fle geſchla⸗ 
gen worden / indem alle andere dergleichen Merckmahl an fich 
haben /wie wir erſt gemeldet/ und was das meiſte iſt / aufans 
dern dieſes 8. gar nicht zu befinden /da doch eben gedachte drey 
‚Schilde vorfommen/ und der Hersog wuͤrcklicher Poflefför 
bemeldter Derter gewefen/undalfo nicht andeuten Fan; Nun 
iſt der Kummer noch / warum diefes 8. in einem ſo unge» 
woͤhnlichen Orte / und in parma ſtehe / da ſonſt derley Merck⸗ 
mahle auſſer derſelbigen / und meiſtentheils unter den Bild⸗ 








niſſen /oder doch wenigſtens unter dem Mappen in der Lime 


Schrift zu befinden 2 Hier überlaffen wir einem jeden feine 
freye Gedanden/ ob füldes aus einerSingularite des Her- 

tzogs / oder aus Verfehen des Eyſenſchneiders gefhehen. Hals 
‚tenaber davor / daß das S. wegen des Goldenen Vlleſſes R ſo 
en 


(BE 












den Pag eingenommen / an diefen Ort gefeget worden wie 
hier zu ſhenn. — J. 





Tab . 


Wolte manaberdiefesS.durhaus vor Fein Merckmahl der 

Müng » Officin , oder der Stadt Sagan annehmen / fon: 
dernnad feinem Gefallen /etwas anders Dadurch verſtehen / 
gilt es ung zwar gleih / nur wollen wir nicht / daß man deß⸗ 
wegen den Schluß machen fülle/ als ob vielleicht auf dieſe 
Weiſe wol gar feine Müngen von diefem Herrn zu Sagan 
gefhlagen worden. 


Den da haben wir einen gang befondern Nummum/fo 


Anno 1629, aufdie Belt kommen. 
I ab. 28. ON) 


Auf diefen ſiehet man des Hertzogs herrlich geputztes Bruſt⸗ 
bild / unter ihm ftatt eines Merckmahles feiner Geburths⸗ 
Stadt in einem Circulo eine3.als der Wehrt /und den Titul: 
AlbertusD.G. Dux Fridl, et.Sa, auf dem Revers aber 
zwar den vorigen einfüpfigen Adler / der jedoch ſtatt der Cro⸗ 
ne einen Fuͤrſten⸗Hut etwas erhoͤhet über ſich / und auf der 
Bruſt nicht nur daͤs vorige Stamm⸗Wappen / über wel: 
diem zwey Cronen find / nemlich der / fo über des Adlers 
Kopff ſonſt ſeyn ſolte / und der / ſo auf den Hals gehoͤret / ſon⸗ 
dern auch / und zwar zur Rechten den oben erwehnten ar 





gel/mit dem Köwen unter ſich hat ; dieſes umglebt ein gol⸗ 
denes Vlies / und gang unter dem Adler auffer der Parma 
unter der Randſchrifft eher in einem Circulo ein S,der uͤ⸗ 
brige Titul heiſt: Sac. Rom. Imp. Pr IincepS.1629.von wel⸗ 
chem 8. wir ohnfehlbar / und gan ſicher ſchluͤſſen mögen / 
daß gleich wie auf den andern Schlefifhen Muͤntzen das W 
anderley Orte gefeßt / Wratislaviam, als aud) hier dass, 
Saganum bedeute. Denn ob ung wohl nicht unbefant iſt 
daß zuweilen auch der Müngmeifter Name pflege ebenfalls 
dahin gefeget zu werden/ ſo muß doc) diefer wenigſtens aus 
zwen/ wo nicht mehr Buchltaben beftehen,. 

Anno 1632. ließ dieſer Waltenfteiner unterandern Tha⸗ 
ler prägen / fo von denenandern 1626 / 1627/ 28/ 29.30/ und 
3r/ weil er feit diefem immer mehr und mehr an Ehren und 
Ländern zugenommen hatte / fehr unterfchleden waren. 
Denn nunmehro nennete er fih um fein Bruft- Bildnis in 
Romlſchen Habit / mit gangem Geſichte: Ducem Megar 

olitanum, Fridlandum, & Saganenfem, Principem 


Vandalorum, und auf dem Revers um einachtfeldiaes 
Wappen : Comitem Sverinenfem , Dominum Ro; 
ftochii & Stargardiz 1632. Hertzog zu Mecflenburg / 
Friedland und Sagan / Fürft der WBenden / Graff 
su Schmwerin/ Herr zu Roſtock und Stargard, 
Diefes Wappen bedeckt ein Sürften : Hut / indem erſten 
Felde zeiget füh der Meckelhürgiſche Büffel: Ropff/ im an⸗ 
dern der Friedlaͤndiſche Silberne Adler mit der Goldenen 
Erone im dritten der Saganiſche Engel mit dem Goldenen 
Loͤwen / Im vierdten derWendiſcheBuͤffel⸗Kopff / im fünf» 
ten das Wallenſteiniſche Stamm⸗Schild / Im fechften der 
Stargardiſche von Noch und Gold getheilte Schild / im fie: 
benden der Roſtockiſche goldene Greif / Im adıren der 
Schwerinifhe ausden Wolken — ſilberne Arm en 

24: em 


>14: 2E EEE 


dem goldenen Ringe. Serner umgiebt das gange Wappen 
das goldene Blies/davonder Hergog wenigſtens ſchon 1629. 
ein Ritter gewefen feyn muß /weil wir ſolches auff vorherge: 
henden Groſchen allbereitangetroffen. Rn 

Anno 163, fahe man Ducaten von Waflenfteinern/ auf 
welchen aber von ist. angeführten Thalern nichts differen- 
tes vorkommt / auffer daß der Titul zum Theil vollig aus⸗ 
gedruckt alfo lautet : AlbertusD.G. Dux Megapoleos 
Fridlandie & Sage, Princeps Vandalie. 


Tab. 28. 


Anno 164. (In welchem Jahr er wentaftens auch noch 
Groſchen prägen laſſen / ſo wie vielandere vorhero auf dem 
Reversdie gewoͤhnlichen drey Schilde / jedoch ohne das S. 
harten) zu Ende dee Februarii, oder den z2aften dieſes zu 
Nacht / wurde unfer Wallenſteiner / der Deutſche Catilina 
Didtator Imperii und groͤſte Capitain, den das Haus Oeſter⸗ 
reich jemablen mag gehabt Haben / auf einmal aller ſeiner 
Chr und Lebens zu&ger beraubet/ deffen Tod fehr viele be; 
ſchrieben / und nod mehrere beurtbeilet haben. Unter denen 
erften befand fih aud) Gio. Francefco Loredano, welcher füls 
chen unter dem Titul: Morte del Voleftain mit vielen art 
gen Umftänden beſchrieben / von welchen allen wir nur die- 
ſes anführen wollen. Cr giebt vor / es wäre gefaget wor, 
den/ wie er / Wallenſteiner / allerdings dem Kayfer gar 
leicht untreu feyn Fönnen/da er es Bott felbft worden ; ine 
dem er ſich mit den Regern allzu tief eingelaſſen und ihnen 
nicht nur verſprochen ein freyes Exercitium Religionis in ei- 
ner Kirche zu Prage zu verſchaffen / ſondern auch Geld zu 
geben / eine neue Kirche zu Glogau (in Glogovia Citta < fuo 

uca- 





' ii KERNE) 

Ducato)aufzubauen. Als Gallafch unverzüalih dem Kay⸗ 
fer Die Nachricht von dem / was mit Wallenfteinern vorges 
gangen / hinterbradht : hätte fich Diefer der Thränen nicht 
enthalten Fönnen/ weil er fih gar wohl erinnere / wie die; 
fer feine Affection Bvollfommen gehabt. Er hätte befohlen 
in allen Kirchen Meffe zu Iefen vor dieſelbe Seele, die er 
mehr / als ſich felbft geliebt , Cr hätte fo viel Zeichen der 
Traurigkeit vermerden laflen/ daß man fehen koͤnnen / ſein 
Hertz ſey gegen den Wallenſteiner / ohnerachtet feiner Miſſe⸗ 
that oder Sufpicion derſelben / nicht veraͤndert worden. Er 
hätte befohlen / alfo bald deffen Guͤther in Beſitz zu nehmen / 
ſo mit einigem Betruͤbnis der Linterchanen / fonderlich der 
Glogauer geſchehen fey / und diefes vielleicht darum / weil / 
wie ſchon oben gedacht / der Wallenſteiner Ihnen Geld zu ei 
ner Evangelifhen Kirche folle zu geben verfprochen haben. 
Woraus denn zu ſchluͤſſen daß Loredanodavor gehalten / 
das Fürftenthum Glogau fen / wie das Saganiſche / dieſes 
Hertzogs geweſen. Diefer Meinung iff auch der Autor deg 
Buches: AlbertiFridlandiPerduellionisChaos five ingratiAni- 
mi Abyflus genant/focum Licentia Superiorum, An. 1634. {n 
Rateinifcher Sprache in Quarto herausfommen. Wenn er 
nicht nur ſchreibet: Addı voluit plus quam Didtatoriam Po- 
teftatem : Glogoviæ Principatum &c. Es hätte Wallenſtet⸗ 
ner/ als man ihm das chmahlige abgenommene Commando 
wieder angetragen / unter andern begehret , daß ihm uͤber 
die völlige und abfolute Macht über die Armee auch das Fuͤr⸗ 
ſtenthum Glogau möchte gegeben werden ; fondern aud 
weiter unten ausdrücklich vorgfebt : Megapolitanz vaftis- 
fimum Ducarum in Imperio deinde etiam obtinuit , & tan- 
dem Sagani & magnæ Glogoviæ DucatusinSilefia. Er hät 
te /auffer daß Ihn Der Kaͤyſer aus einem Baron, der vor et 
was närrifch gehalten wurde / zu einem Grafen/ denn zu 
einem Reihe. Sürften und Dernog/ der in Böhmen Hütter 
beſeſſen / die mehr / als s. Millionen werth gewefen ıc. ge 
| Eeee 2 macht / 





— * (588) * 

macht / auch endlich das Groſſe Hertzogthum Mecklenburg/ 
nnd endlich die Fuͤrſtenthuͤmer Sagan / und Groß⸗Glogau 
befommen. Der Autor des Buches Loci CommunesSchle⸗ 





ſiſcher Gravamıinum, der fi) Chriftianum Treulich nennet / 


und diefes Bud) Anno 1834. wie er vorgiebt / zu Breßlau / fo 
aber falſch iſt drucenlaffen/ giebt folches nicht allein vor die 


gewiſſe Wahrheit aus / fondern führet es aud) als ein Gra- 
vamenan/ fhrefbende : Folgends ſchenckte der Kaͤyſer 


dem Wallenftein das Fuͤrſtenthum Sagan / und 
nochmahlen / was auch felbte Stände baten und 
fleheten / daß es wider ihre Privilegia waͤre / daß ſie 
nicht alſo verſchenckt / nnd weggegeben werden koͤn⸗ 
ten / Groß⸗Glogau. Dadurch den nicht allein die Ca⸗ 
tholiſchen Vota in der erſten und FuͤrſtenStimme vermeh⸗ 
ret / und offters durch eine Perſon wohl drey und vier Vota 
abgegeben / die doch unterſchiedene Vota heiſſen muſten / fon» 
dern zugleich die Ritterſchafft bemeldter Steben Fuͤrſten⸗ 
thuͤmer / derandernals Erb: Fürftenthümer Stimme) und 
alle Städte darinnegelegen / der Dritten und Städte Stim⸗ 
me entzogen werden. Luca eignet unfrem Wallenftein 
warden Titul von Glogau zu / wenn er fagt: Deffelben 


Titul beſtund in folgenden: Dem Durchlauchtig⸗ Hoch: 
Gebohrnen Fuͤrſten und Herrn / Herrn Albrechten 
Hertzog zu Mecklenburg/ Friedland / Sagan und 
Groß⸗Glogau ꝛc. Er hält ihn aber vor keinen Hertzog 


zu Glogau. Denn er gedendet nicht nur allein feiner nicht 


in der Belhreibung der Herkoge von Glogau / fondern 
ſchreibt ausdruͤcklich: es hatten ſich die Stände Ihres Privile- 
gů, weldes ihnen Wladislaus 1508, gegeben / (vermöge weſ⸗ 
fen das Glogauiſche Fuͤrſtenthum nicht mehr in fremde Han- 
de folte verpfaͤndet / verſetzet oder verkauffet werden / 9 
ur A 


| 
| 


| (589) U 
daß ſolches hinfort nunund zuewigen Zeitender Eron Boh⸗ 
men folte incorporiret ſtehen bleiben/) bedienet / daſſelbe 
1628. als der Rayfer dem General Wallenſtein / oder Hergog 
von Friedland das Glogauiſche Fuͤrſtenthum erblich ſchen⸗ 
cken wolte reifflich überleget/ / proteſtiret und dagegen ihre 
nn produciret/und ſothane vorhabende Kay: 
erliche Liberalität depreciret. 1, c. p. 1037. Ja er fuͤhret any 
wie Ferdinandus I. Anno 1544. dergleichen Berſprechen ge: 
than / und das vorige Privilegium confirriret mit dem Bey» 
ſatz· Daß von nun an und zu ewigen Zeiten gedach⸗ 
tes Fuͤrſtenthum der Cron Boͤhmen / und ſonſt nie⸗ 
mand mehr mit Pflichten / Unterthaͤnigkeit und Ge⸗ 
horfam verbleiben folfe / L.c. p.1072. da er noch hinzu fe- 
et : Ebenvon der Zeit an haben es (das Glogauiſche Fuͤr⸗ 
enthum) auch die Koͤnige zu Boͤhmen des Oeſterreichi⸗ 
ſchen Hauſes regleret / und durch ihre Landes Haupt⸗Leute 
adminiftriren laſſen / bis aufunfern LEOPOLDUM. Die 
Rand Gloſſe: bleibt unverrückt bey der Cron Boͤh⸗ 
men / ſchleuſt Wallenftein vollends von aller Regierung 
zu Glogau aus. Nicolaus Henelius, der als ein erfahrner 
Staats: Mann zu felbrer Zeit in feinem beften Alter war / 
auch fih um die Schlefifche Sachen unvergleichlich bemuͤhete / 
weiß auch nichts davon / daß Wallenſtein Hertzog zu Glos 
gau geweſen / fonft wurde er unfehlbar deffen aud) gedacht 
haben / da er fonft feinen Tirul angemercket / undihn : Du⸗ 
cemMesapolitanum ‚, Fridlandi@ , Saganı , Princi- 
pem Vandalorum , Comitem Sverini , Dominum 
Terrarım Roftochii & Stutgardiz , ſoll Stargardiz 
heiſſen / und if ein Druck⸗Fehler. )Silefiogr. Ren. cap.8. p.302, 
genennet. Wenn er über diefes auf die Frage antwortet: 
Wem die BUSTFERKERDNERSSIBESBRSDEANEUNLN? 
a — ———— er⸗ 


BE 
flerberg und Breßlau gehöreten 2 ſo fageter/ dag fülcde 
nad Abfterben ihrer Hertzoge / dadurch er die Piaſieiſchen 
verſtehet an die Cron Boͤhmen kommen cap.2. $.26. und 
gedencket mit feinem Wortedes Wallenſteiners. Wir af 
fen nun zwar hierüber einem jeden die Freyheit / eine von 
beyden Meinungen zu erweblen. Es ſcheinet aber / als ob 
Wallenftein niemals vollfommener und wuͤrcklicher Hei: 
609 zu Glogau gewefen/ nicht vor dem ihme angenomme- - 
nen Commando Anno 1630 / und zwar’ wie Lucz vorhin ans 
gemercket Anno 1628. Dennauf diefe Weile Führe ja Wal⸗ 
lenftein bey dem wieder anvertrautenCommando, fo um 
das Ende anno 1631. gefhahe/ nicht das Fuͤrſtenthum Glo⸗ 
gau verlangt haben/ wie einige derjenfgen / fo ihn vor einen 
Sürften zu Glogau gehalten/ vorgeben/ als wir gehoͤret; ar 
ber auch nicht nach übernommenen Commando / weil er 
fonft als ein ambitiofer Herr ſolches bald der Welt befant/ 
und auf feine Muͤntzen inden Titul und Wappen werde ba: 
ben fegen laffen. Und Eehren wir ung nicht viel an den Te 
tul den Lucæ angeführet; denn den Henelius ]. c. gefeßet / 
und den Spenerus Operis Herald. Part. Sp. Lib. II.c. CVIII. 
S. 8. P. 566. billig behalten / auch unfere Münsen / Die der 
Hergog bie an fein. Ende ſchlagen laſſen / zur Gnuͤge jJufti- 
ficiren /lehren das Widerſpiel. Iſt ja etwas wahr an dem 
gantzen Vorgeben: ſo kan es ſeyn: daß zwar Wallenſtein 
das Fuͤrſtenthum begehret / wowider ſich aber die Staͤnde 
vermoͤge ihres Privilegũ, geſetzt joder ſo es Ihme vom Kayſer 
wuͤrcklich bey Ubernehmung des Commando verſprochen 
worden: der Hertzog doch wegen anderwaͤrtigen Hohen 
Verrichtungen an dem Homagio gehindert worden. Daher 
es denn leicht geſchehen koͤnnen daß Ihn ein und anderer 
einen Hersog zu Glogau genennet / auch die Stände aus 
Furcht vor diefem Graufamen General ihr voriges Vorum- 
zuruͤck gehalten. RR — 
Interfecti Alberti in Saganenfi Ducatu — 
it 





0 U 
fuit Ferdinandusll. Silefiorum Supremus Dux, Ab 
eo Ducatum hunc Anno 1646, W enceslaus Eufebius, 
Princeps Lobkovvicius obtinebat Jure Emtionis: 
quo etiamnum ipfius Familia Ducatum eundem 
poflidet. Ex ea verö Nummum Saganenfem videre 
nondum contigit nobis. Dem ermordeten Albert 
folgete in der Regierung des Saganifchen Fuͤrſten⸗ 
thums Ferdinandus Il. Dbrifter Hertzog in Schle- 
fien/ von welchem 1646. W enceslaus Eufebius Zurft 
von Lobkowitz / das Fürftenthum durch Kauff an 
fich brachte / mit welchem Rechte bis auf heufigen 
Tag deſſen Familie ſolches noch beſitzet. Won dies 
fer haben wir abernoc) feine Müngen gefeben. 
8. 3. Wenn diefes Fuͤrſtenthum Anno 1646, durch 
Kauf / wie es denn alferdings wahr iſt / an das Lobkowi⸗ 
tziſche Ban: gekommen / ſo kan ſolches Ferdinandus I. nicht 
verkaufft haben / als welcher laͤngſt vorhero / nemlich 1637. 
den ss. Febr. wie wir denn auch dieſen Irrthum dem Autori 
‚gang und gar nie zumuchen / fondern davor halten daß 
folder entweder dem Verfprechen oder Berfchreiben zuzu⸗ 
eignen. Ob num aber gleich gedachter Wenceslaus Eufebius 
von Ferdinando III. dag Fuͤrſtenthum Sagan befommen/ 
fo. haben wir doch noch Feine Muͤntzen / Die er als Hertzog zu 
Sagan prägen laflen / gefehen / werden auch verſichert / 
daßniemalen einige von diefen Herren zu Sagan gefchlagen 
worden. Indeſſen wieſe ſich des Isigen Hertzogs zu Sagan 
Ferdinandi Augufti Leopoldi Hoch⸗ Fuͤrſtliche Durchlauch⸗ 
tigkeit Herr Groß⸗Vater ſchon mit ſchoͤnen Muͤntzen. 
Auf feinen Thalern ſiehet man des Herrn geharniſchtes 
Bruftbild mi einem groffen Kragen und fpigfgen 5 — 
Barte 


Barte / nebſt dem Goldenen Blies auf der Bruffyund dem 
Titut: Zdenco AdalbertusD. G. S. R. Imperii Prin- 
cepsde Lobkovvitz. Auf dem Revers aber ein vierfeldi⸗ 
ges mit dem Goldenen Vlies umgebenes/ und mit einem 
Fuͤrſten⸗ Hut bedecktes Wappen. Diefemnad) Fan des ikt: 
gen Hergogs Herr Vater Wenceslaus Eufebius nicht aller⸗ 
erſt / und zwar 1654. en Reichs⸗Fuͤrſt worden feyn / da ſol⸗ 
ches der Groß⸗Vater / und zwar 1624. fihon gewefen/ fon» 
dern er ward nur ad vorum & ſeſſionem damalen admittiret/ 
Vid, Scholia Silefiogr. Renov. c,8.p.329. | 


In angezogenen Scholüis auf der nachfolgenden Seite / 
wird das EobEomißifche Mappen befhrieben / von wel⸗ 
dem es unter andern beift : In Secunda Rubea ( Areo- 


la)apparet Angelus, aureas indutus veftes , quod 


Infigne eftSaganenfis Ducatus. Und dafuͤr haben wir 
auch vorhero bieten auf den Wallenſteiniſchen Müngen aus: 
gegeben / welche Meinungdefto gültiger wird / weiler auch 
in dieſem Wappen erfcheinet / da doc) die Sürften von Lob⸗ 
kowitz nichts / was Wallenſteiner beſeſſen /überfommen/ 
als das Fuͤrſtenthum Sagan. Aber nun entſtehet ein neuer 
Kummer / wie dieſem allen/ ungeachtet dennoch der Vorneh⸗ 
me Herr Autor gedachter Scholiorum p.331. fhreiben£önnen? 
Das Fuͤrſtenthum Sagan führet im gelben Schilde / den 
Schwartzen Adler / auff dem Helm einen fehenden Adler 
die Helm» Dede iſt gelb und ſchwartz. Hatdenn das Fürs 
ſtenthum Sagan zwey Wappen 2 So ſcheinet e8 allerdin- 
ges zu ſeyn / undffreitet vor den goldenen Engel alles das / 
was wir bisdaher angemercket haben / vor den ſchwartzen 
Adler aber / Fuͤrſtens Weppen- Buch / parte fecunda 
P.5. Soll nun beydes recht ſeyn / fü wird vielleicht der Ver⸗ 
gleich alfo muͤſſen gemacht werden; daß nemllich allerdinges 
das Fuͤrſtenthum Sagan vorhero gedachten FR leer | 








( 593) & 

außer dem / was von Ihm in angeführter Beſchreibung ge 
dacht worden / auch die weile Binde hat/ und feinen Kopff 
nach der lincken Seite wendet/ zum Wappen geführet ; nach⸗ 
dem aber Wallenſteiner mit diefem Fuͤrſtenthum beichnet 

worden / der Käfer aus befondern Gnaden das Fürffen- 
thum / wie mit einem neuen Herrn alſo au) mit einem neu⸗ 
en Wappen beehret; worüber wir doch einem jeden feine freye 
Meinung laſſen. 


Caput VII. 
Mon der Blogauiſchen. 


X ex Piafteis Glogovienfium Ducibus vel Aurum 





vel Argentum ſignari curavit, fed tamen Jagellonis 
Magni Lithuanorum Ducis, ex filio Caſimiro, Polo- 
norum Rege Nepos, Sigismundus, Glogovienſium Duca- 
tum a Johanne Alberto, Fratre ſuo nactus. Va 
D. i. Eshatkeinervonden Glogauifchen Her: 
Bogen des Piaftifchen Stammes Gold oder Sil- 
ber prägen laflen. Aber wohl Sigismundus des Ja- 
gello Groß⸗Hertzogs in Lithauen von feinem Soh⸗ 
ne Caſimiro Koͤniges in Pohlen Enckel / der von ſei⸗ 
nem ER Johann Albert das Fuͤrſtenthum Glo⸗ 

8 S 1. Wir fönnen wohl nicht fo gar abfolute ſagen / daß 
die Glogauiſche Hergoge aus dem Plaſtiſchen Stamme nie: 
mahlen weder Gold noch Silber prägen laffen / ob wir ſchon 
keines bis dato gefehen / weil vermuthlich dieſe fo wohl / als 
die andern in Schlefien zu — und Nutzen — 
es 


— — 
BES 


gemünget haben. Ja es find oben zu Ende des IN. Cap. von 
der Teſchniſchen Hertzoge Muͤntzen Obuli angefuͤh⸗ 
ret worden / die auf dem Revers ſo gar das Glogauiſche 
G. zeigen/ und alſo auch hieher gehören / weil dieſe zu⸗ 
gleich Hertzoge zu Glogau waren / oder wenigſtens zu ſeyn 
prætendirten. ui | : NAD 
5.2. Sonſt hat ſothanes Glogauiſche Fuͤrſtenthum ims 
mer vielerley Herren gehabt / bis endlich nach dem Tode Jo- 
hannis der 1504, erfolgte/ das gange Sürffenthum/ oder das 
jenige Theil / was nod Fuͤr ſtlich war / weil das andere ſchon 
(änaft Matthia geweſen / als wir oben bemercket / dem Koͤnl⸗ 
ge Wladislao zuftel. Matthiz Sohn folte zwar dieſes Tür: 
ſjenthum erben / allein Wladislaus gab ſolches nicht zu / fon 
dern cedirte es erft feinem Bruder Johanni Alberto, und 
nad) diefem feinem Bruder Sigismundo, welcher in regard 
diefes/ und des Troppauffhen Fuͤrſtenthums capable war / 
als ein Hergog in Schleften C laut des herrlichen Privilegii, 
fo Wladislaus 1498. gegeben / und insgemein das gemeine 
Randes:Privilegium genennet wird/ ) Obriffer Koͤniglicher 
Staͤdthalter In Schlefien zu feyn / dieſer liebte Die Stadt 
Slogau ſehr / ſo daß er frlbige pfleate feine Stadt zunennen) 
auch noch / da er ſchon wuͤrcklich König in Pohlen war / wie 
Luc lib. c. P. 2. p.1070. berichtet. Deſſen Muͤntze wird im 
Adu angefuͤhret / und alſo erklaͤre: 


Tab 28. — 


Inſcriptio, Sigismundus Dux Glogoviz, Addita eſt 
Aquila, neſcio an Polonica, an Silefiaca. Inparte averfa eX- 
ftat: Kazimiri Regis Poloniz natus. Additus eft Eques 

| Li 


— 





icthua- 


un E00 u u 
Lithuanieus. (Die Umfchrifft heiffet : Sigifmundus 
Hertzog ji Slogau. Dabey iſt ein Adler /ich weiß 
nicht / ob es der Dolnifche oder der Schlefifche ſeyn 
ſoll / zu ehen. Auf der andern Seite ftehet: Cafı- 
mirides Koͤniges in Pohlen Sohn / und der Lithaui⸗ 
e Reuter.) Warum der Autor anſtehet / den bier be⸗ 
findlichen Adler weder vor den Polniſchen / noch den Schleſi⸗ 
ſchen ablolute auszugeben / iſt die Urſache; weit dieſer dem 
aͤuſſerlichen Anſehen nach allerdings vor den Polniſchen ge⸗ 
halten werden koͤnte / denn er hat nicht nur alleine eine Cro⸗ 
ne auf dem Kopffe / fündern iſt guch fünft dem Schlefiichen 
ans unaͤhnlich / und hat wenigſtens nicht die dem Schleſi⸗ 
chen gehoͤrige Binde mitden Lilfen und Creutzlein. Indeſ⸗ 
fen fan aber auch nicht geläugnet werden /daß allerdings der 
Schleſiſche oder Glogauiſche hieher gehöre / weil doc) dieſe 
Muͤntze Sigismundus als ein Hertzog zu Glogau prägen laf 
fen ? Wir halten e8 mit der legten Meinung / fehen den 
Adler vor den Schleſiſchen an / und werffen alle Schuld auff 
die Muͤntzmeiſter /undauf die felbter Zeit nicht allzuwol ob⸗ 
fervirte Borfichtigkeit in Arte Heraldıca ; und feßen ange: 
fuͤhrter Motiynoch diefe bey ; weiljader Prince den Lithaui⸗ 
hen Reuter / als fein Stamın: Mappen aufdieandere Sel- 
te fegen laffen / auf welcher er ſich auch einen SohnCafimi- 
ri des Röniges in Pohlen genennet. Warum folteder auf 
diefer Seite ſtehende Adler nicht der Schlefifche / oder der 
Glogauiſche ſeyn / weilwir um diefen den Titul eines Her: 
6088 zu Glogau finden ? Warum aber Sigismundus mehr 
den Lithauiſchen Reuter / als den Polnifhen Adler / als fein 
Stamm- Wappen auf die Müngen prägen laffen Fünnen/ 
und ſollen fagen wir darum : Weiler ausdem Jagelloni- 
(hen Stamm entfproflen/ derin der Eron Pohlen nach dem 


. Ludovicus der König in Ungarn und Pohlengeftorben war 
—9— Sfffa fücce- 


fuccedirte/ und diefe Eron bis um das Fahr 1572. behfel 
nad dem Tode Sigifmundi Auguftiauf allerhand fremde u 
einheimifche Herren verfalen. REN: 
68 . 3. Nachdem vigiſmundus Koͤnig — 
fiel das Fuͤrſtenthum Glogau wieder an den Koͤnig in Bohr 
men / bey dem und feinen Succefloren daffelbe auch beftändig 
verblieben/ ob es fhon ein und andermal verpfändet wor; 
den. Abfonderlih verdienet die Verpfaͤndung dieſes Fürs 
ftenthums an Friedrich den Andern / Hertzog zu Liegnitz 
bemercket zu werden / und zwar darum : weil diefer als 
Pfandes- Herr diefes Fuͤrſtenthums auch Müngen ſcheint 
gepräget zu haben ; Denn In Rüben werden noch unter> 
ſchiedliche Stempel aufgehoben / auf welchen man theils den 
Schleſiſchen Adler / theils die heilige Hedwig / theilseinG, 
als der Stadt Blogau altes Wappen antrifft/ welche muth- 
maſſen laffen / daB eben wie die Teſchniſche Hertzoge / Vid. 
huy. Lib, c.3.$. 7. als Hergoge zu Glogau / alfo aͤuch diefer ſich 
des Muͤntz⸗Rechts bey diefer Gelegenheit bedfenet/ da denn 
bey Abtretung des Fuͤrſtenthums die Stempel nach Lüben 
kommen / oder auch wohl dafelbft die Müng-Ofkicin gewe⸗ 


14200 


4. Als Ferdinandusll. aufg neue vondenen Schle⸗ 








’ 


fiern vor ihr Ober- Haupt war erweblet worden / fabe man 


unter feinen hauffigen Münsen auch fo genafite Bier: und» 
zwantziger / ſo er zu Glogau prägen laffen. 


Tab, 28. (N)(103) 


Um 


ee EI MR... anni 
Umfein Kayſerliches mit einem Lorbeer⸗Crantze / und groß 
fen Spanifchen Kragen geziertes Bruſt-Bild ſtehet diefer 
- gewöhnliche Titul / den man aufalfen unter feinem Namen 
in Schleſten gefhlagenen Münsen findet: Ferdinan. D. 
‚R.LS.A,G.H, B.Re.D.S. Ferdinand von Got- 
tes Gnaden Römifcher Kanfer/ allezeit Mebrer des 
Reichs in Germanien / zu Hungarn und Böhmen 
König/ Herkogin Schlefien. Nach diefem aber / juft 
überdem Hauptedes Kaͤyſers in einem Circul das Glogauf- 
ſche / nach der uhralten Art gezierte G. ſo daß fich ſolches im 
Anfang und Im Ende etwas theilet/ oder mitten eine Lilie 
hat / am Ruͤcken aber / und zwar mitten etwas eingebogen 
iſt / wie folhes Fuͤrſt in Wappen⸗Buch part.ı. p. 22. an⸗ 
geführet. Auf dem Revers ffehet der doppelte Kayſerliche 
Adler / und der Reſt deg Titus: Archid. Aus, Dux. 
Bur. Mar. Mo. 1623, Ertz⸗Hertzog zu Defterreich/ 
Hertzog zu Burgund’ Marggraff zu Mähren. 
inter dem Adler abermalen ineinem Circulo eine Roſe / 0° 
der dergleichen / ſo viel wir feben koͤnnen / fo vielleicht des 
Müng-Meilters Namen oder Wappen andeuten fol. 


Caput VOL 
Don der Wchweinitz und Bau- 
viſchen. 
On diefen iſt Im Actu nichts gedacht worden / und kan 
wohl ſeyn / daß man gemeinet: weil dieſe Hertzoge am 
erſten / ——7 
5ff3 


ben; 


— BEE 
ben; und die Zürftenehümer an die Cron Böhmen 
an welcher fie auch beftändig verblieben, weil die Princefit 
Anna des legten Hergogs zu Schweinig und Jauer Tochter), ; 
nachmalige Räyferin fich exprefle bedungen ; daß gedachte 
Fuͤrſtenthuͤmer niemand anders als der Böhmiihe Cron⸗ 
Prince Jure Peculii befigen folte ; fo koͤñte vielleicht Feine 
Münge/dte eingürft zu Schweinttz und Jauer prägen laffen/ 
verbanden ſeyn. Aber wir find fo glücklich / dag wir auch 
eine des allererſten Hersogs / oder vielmehr Herrns von 
Schweinig Müngeüberfommen. Diefer war Boleslaus o⸗ 
der Bolko, der jüngfte Sohn Boleslai Calvi, den man auch 
ſonſt Sevum nennete/ von der erſten Semahlin Hedwigis , 
Heinrichs des Sürften zu Anhalt Tochter 5 mit welder er 
fi 1243. vermädlet / und auſſer gedachtem Bolkone fünff 
Toͤchter / von welchen die dritte / (0 1246. gebohren/ und Lu- 
dovico von Hackenborn.und Helfftevermähfet / in der Ge- 
nealogıe aber auffen gelaffen worden und zwey Söhne Hen- 
ricum Craflum oder Obefüm und Bernhardum Agilem ge- 
zeuget. Linfer Bolko fühe dag Licht der Melt 1253. und 
ftarbız3o2. nachdem er 49. Jahr inder Welt geweſen und 
liegt zu Griffau / welch Kloiter er geftifftet/begraben. Weil 
diefer Bolkonun bereits 1302.0der twie Curæus und Piftorius 
wollen 301. ſo aber falſch iſt geftorben, mußes wohl wenig- 
ſten ein Druckfehler feyn ; wenninScholüs Silefiogr.Renov. 
c.8,P.223. gefeger wird, Es waͤre Bolko zu Griſſau 1304 
begraben worden; Denn warum hätte er zwey oder drey 
Jahr unbegrabentiegen follen? Nach dem Tode u 8 Bas 
ters theileten fich die zwey noch übrigen Herren Soͤh⸗ 
ne Henricus Craffusund unfer Bolko in ihres Vaters 
Laͤnder. Denn daß Bernhardus der Mittelſte Bruder nach 
des Vaters Tode nicht mehr gelebet ; koͤnte auch alleine damit / 
weñ ja ſonſt keine Beweißthuͤmer / die doch der Eu nm 







BE 535 
fü nfftige in dem von ung offt gerühmten Thebefifchen Wer: 
cke / wo wir uns anders recht erinnern/ finden wird/ ver 
handen wären/bewiefen werden: Weil Niemand etwas von 
dem jenigen Theile wiffen wil / fo Bernhardobeyder Erb; 
theilung zugefallen feyn folte. Lucæ mus dieſes tacendo ſelbſt 
zugeftchen darum fehreibt er artig : Nachdem Bolesla- 
usbegraben war / theileten feine Drey Pringen die 
Landſchafften unter ſich. Henricus Craſſus bekam 
Liegnitz und Jauer / Boleslaus Schweinitz / und 
Bernhardus NB. ftarb ohne Kinder’ L.c. P.2.p.1275. Es 
atdiefer Bernhardus fich niemalen vermäblet/ ward geboh⸗ 
en 1249. und farb 1277. Liberdiefes iſt es aud ein Irrthum / 
ivenn er gefhrieben : Bolko oder Boleslaus haͤtte 
Schweinitz in der Erbtheilung befommen ? da doch 
Schweinig nicht feines Herrn Vaters / fondern Henrici 
Probi gewefen / und zum Breßlauiſchen Theile gehöret / ſo 
Henrici Probi Bater/Henricus II. vordag Liegnitziſche nad) 
dem Tode Henricı Pii verwechfeln muſte. Solches beweifen 
wiraus einem Extradt der Privilegien der Stadt Schwei⸗ 
nitz da ftehet füb N. 1, Anno 1278, den 5.Decembr; Hat Her⸗ 
zog Heinrich der Stadt und denBürgern zu Schwei⸗ 
nitz dieſe Gnade gethan / daß ſie frey Wein und Bier 
zu kauffen und abzulegen Macht haben ſollen immer 
undemwiglich. Dat. Vr at. Hat nun Henricus Probus, (deñ 
daß eben durch dieſen Heinrich / er allein zu verſtehen / ge⸗ 
ben alle Umſtaͤnde) nach dem Tode Boleslai Calvi der Stadt 
SchweinigeinPrivilegium gegeben / ſo muß fie ibm zuge⸗ 
hoͤret haben / und fan Bolkoni nit in der Erbtheilung zu: 
gefallen ſeyn. Liber dieſes hatdie Stadt auch noch ein an» 
deres Privilegium von eben dieſem Henrico de Anno22g5.in_, 
Vigilia Pauli wegen Des Meil Rechtes. Obnunaber se“ 
ar‘ OIKO 


| (a) 
Bolko vor diefesmahl Schweinis nicht hatte / und in der 
Erbfhafft erlangte / wie Schickfufius, dem, Luce nachge⸗ 
folget / vorgegeben/Lib. 2. c.27. P:88. ſo überfam er es doch 
nah diefem won Henrico Probo 12 86. und von der Zeit an/ 
war er Here / oder wie man itzund redet / Hersog zu 
Schweinitz. RS 


Als er nad) dieſem feinem aͤlteſten BruderAenrico 
Craflo oder Obefo wider Conradum zu Glogau helffen ſolte; 
trat jener ihm auch die Städte / Jauer / Striege/ Reihen: 
bad / Srandenftein und Strelen ab / Vid. Matthiam de; 
Michovia Lib, 3. cap. 64. apud Pift. Corp. Pol, Tom. II. 
p.1:8. Ja e8 mufte ihm auch diefer Bruder / wolte er ihn 
zu einem Tutore feiner Rinder haben / den Zuttenberggeben. 
Daß er auch den Bunglauifhen Diftritan ſich gebracht has 

be / wie in gedachten ScholiisL. c. p. 222. gar recht vorgegeben 
wird / haben wir ſchon oben Lib.3. c.ı. $.1. pag.404. an Jo- 
hanneMollero bemerdet. Unter denen Städten die er be⸗ 
faß / und wovon er ſich geſchrieben / war aud) Lemberg; deñ 
wir leſen in einem alten Atteftato , ſo ein Abt von Grieffau 
1489. denen Herren von Zedlig wegenihrer Vorfahren Be: 
graͤbniß in dem Kloſter zu Griſſau erthellet / welches gedach⸗ 
temBolkoni auch dieſes zuerkennet; Solches lautet wie folget: 
Wir Nicolaus von Gottes Barmhertzigkeit Abt und 
Herr des Kloſters Griſſau / das fo genannt iſt / ein 
Haus der Gnaden /der heiligen Jungfrauen Ma- 
rien mit hernach gefchriebenen Brüdern / Nicolaus 
Prior, Marcus Unter-Prior, Thomas Kellner unddie 
ganke Samlung dafelbft ; bekennen oͤffentlich mi 
diefem Briefe /daß wir finden haben /und findenin 
unferen Privilegien des Erlauchfigften / Hochge⸗ 
bohrnen Fuͤrſten und Herrn / Hertzog SR. | 

| Ä | eu⸗ 








Fenenderg Eeienberg kiger&n edaͤch Ae ein Herr undStif: 
ter ift de8 obgemeldten Cloſters Gruͤſſau welches x 
Ä geft iftefiftim ah 1202,(foll heiſſen 1292.) 
Gott dem HErrn zu Lobe und der heiligen Jung: 
frauen Marien des Drdens Ciftercienfium des hei: 
ligen Bernhardi : darinnen wir finden mit der groß 
fenKirchen gebauet eine fchöne Kapelle an die grofle 
Kirche des Erb: Herren Gefchlechts der Zedlitzen. 
In welcher Capelle drey Altär find gebauefund ge: 
weihet / eines in der Ehre des Heiligen Leichnams 
Chriſti / das andere in der Ehre der Heiligen Drey 
Könige/ das dritte /in der Ehre des Heiligen Ste 
‚phani und Laurentü , diefelbige Kapelle / die Ge: 
firengen Wohlnahmbhafftigen Herren Zedliger ge 
bauet und geftifftet /ihre Ruhe und Begraͤbnis all- 
dar von Alter Auffakung gehabt haben und an- 
noch haben; daß auch die Leichfteine und Wappen 
dabey klaren und auſſagen / daß daſelbſt viel Ritter⸗ 
maͤßiger guter Leuthe ihres Geſchlechts begraben 
und beſtaͤtiget ſeyn / uud ihr Loͤblich Geſtifft in ſolcher 
Capelle ewig haben; Aus welchem Geſchlechte der 
Zedlitzer / die allein Ritter geweſen ſeyn / allhier nach⸗ 
folgend benañt zu finden: Herr Heinrich Zedlitz von 
Buchwald / Herr Crezing (Pancratius) Zedlig/ Herr 
Dietzdedlitz / Herꝛ Dietz Zedlitz / und abermalein ande? 
Herr Dietz Zedlitz / Herr Heintzelmann Zedlitz von 
Mehwaldau / Herr ru Herr Rn | 








— (602) & a i 
Zedlig/ Herr Wuttich Zedlig/Herr Theodorus 3ed: 
lis/ Herr Guͤntzel Zedlig / und aberein Titzke 
(ſo)alle miteinander Ritter geweſen. 











finden wir fonft viel andere defielben Ehrlichen G 
fchlechts in unfern Privilegien und T eftamenten Bi 
chern beſchrieben. Deß allenzur wahrer Bekaͤnt⸗ 
nis haben wir unfer Groß Siegel der Abtey under 
gantzen Samblung an diefen Brief bangen laſſen. 
Geſchehen und gegeben zu Gruͤſſau am Sonntage 
nach Petri Vincula Anno 1489, 3.0 

Der genelgtefefer wird hoffentlich nicht übel deuten / daß 
wir dengangen Brieff angezogen / da es allerdinges ſchon ge: 
nung gewefen wäre / wenn der befondere Titul unferes Bol- 
konis, deffen auch oben Lib, 3. c. 1. gedacht / alleine gefege 
worden; weil gleichwohl ein und anderes darinnen enthal: 
ten/ fo einem Liebhaber der Schleſiſchen Antiquitäten nicht 
unangenehm feyn Dürffte.  Sügen auch da derer Herren 
‚Herren von Zedlig fo honnettement gedacht worden/ etwas 
Denck⸗ und Rerckwuͤrdiges von dero alten Geſchlechte bey / 
weil fonft in denen Schleſiſchen Hiftoricis gang Feine Mel- 
dung geſchicht. Es richteten nemlich die Gefettern von Zed⸗ 
litz / wie fie ſich ſelbſt nenneten / eine Vereinigung am Ta⸗ 
ge Martini 1465. zu Parchwitz auff / wo damals Otto 
von Zedlig wohnete ; der / wie aus allen Umſtaͤnden erhellt / 
ſelbter Zeit Senior des Geſchlechts war. Dieſe Vexeini⸗ 
gung beſtand laut deß ſchrifftlichen auf Pergament in Deut⸗ 
ſcher Sprache ausgefertigten Auffſatzes darinnen: Daß 
die geſamten Geſchlechts Mitglieder jaͤhrlich am A⸗ 
bend vor Martini zu Parchwitz zuſammen kommen / 
und ee aaa | 


A —— ©. EEE 
die Irrungen und Gebrechen / ſo einer wider den an: 
dern haben wuͤrde / denen vieren / aus ihrem Ge⸗ 
ſchlecht dazu erkornen / worunter Otto von Zedlitz 
auf Parchwitz zum Præſide und Directore erwehlet 
worden / zum Erkaͤndtnis vortragen / und durch De⸗ 
roſelben befundenen Ausſpruch / allerdings entſchie⸗ 
den werden ſolten; daferne aber die Deputirte et⸗ 
was weder in Sühne (Gute) noch nicht ver⸗ 
gleichen und richten koͤñten / fo ſoͤlten ſie auff beyder⸗ 
ſeits Unkoſten ſich des Rechtens erfahren und be⸗ 
lernen an gebuͤhrlichen Staͤdten / da Recht geſpro⸗ 
chen wuͤrde: ob auch einer irgend wider ſolche Ir⸗ 
rungen und Verwilligunge etwas eigenwilliges 
vornehmen würde / hinter den vier Erkohrnen oder 
hinter dem Geſchlechte dem ſolle ſein Siegel von dem 
Briefe wieder gegeben und uͤber ihn erkennet wer⸗ 
den und nachgeſaget werden / daß er wider ſeine Treue 
und Ehre gethan haͤtte / und wollen ihme foͤrder mehr 
weder rathen / helffen noch Beyſtand thun / es lan⸗ 
ge ihme gleich an / zu Ehren / Leib oder Gute. Dieſe 
Hochgerichtliche Gewalt unter ihnen ſelbſt zu richten und zu 
chlichten / iſt gewiß ein fhönes Regale und Kleinod gewefen/ 
muß auch ohne Zweifel durch der Hoͤchſten Obrigfeit Be: 
gnadigungderen im Anfange diefes Brieffes mit Ehrerbie⸗ 
tung gedacht wird / confirmiret worden feyn / zumal weil 
‚fe im Anfang ſetzen / daß fie folhes nad) alter Gewohn⸗ 
- beit ihrer Eltern auffrichten thäfen. Wenn aber dieſe 

Drdnung wieder zergangen / en worden / da⸗ 

2 








von 


meldet / iſt mit einem an ſetnen 32. Stegeln noch 
gem Original zu weiſen. Dieſem von einem von 
faͤllten Urtheile ſetzen wir unfere über dieſe gantze < 
bende Gedancken an die Seite und halten dafür; daß wohl 
nicht das alleinige Abfehen bey diefer ra geweſen / 
ſich unter einander ſelbſt zu richten / ſondern auch uͤber die⸗ 
ſes eine ſolche Aliance zu treffen vermoͤge welcher ſie einander 
in der Noth beyzuſpringen / und mit Gut und Blut zu die⸗ 
nen ſich verbunden / welches fü gar / wo wir ung anders 
‚reiht erinnern / aud im Auffſatze deutlich genung zu verffe: 
ben gegeben worden. Denn es gieng zumal unte Rn 
ige des 
9 













Adel zur felbigenZeit/iwfe zuvor un auch noch zudinfan 
16. Seculiinunfrem Lande gar übel zu man hielt das 
liche Sehden ebennicht vor eine ſo groſſe Schande und Suͤn⸗ 
de ; fondern/ wer den andern vermochte / ſteckte Ihn in 
den Sad; und waren die entfräfftete Fuͤrſten nicht allezeit 
capable diefem böfen Wefen zu fleuren. Abſonderlich iſt ber 
kant / wie einfo genanter Schtwarger Chriſtoph / der aus 
einem alten und bekañten Adlichen Geſchlechte entfproffen 
war / wegen feines Raubes 1512. den verdienten Lohn em⸗ 
pfangen ferner mag man auch bey diefer Vereinigung darauf 
geſehen haben / dag forhanes Vornehme Geſchlechte ı das 
allemal viel von Tugend und Tapfferfeit gehalten / invigi- 
liren wollen / damit nicht einer oder der ander aus demfelben 
ſich vergehen mochte / und alfo / wo nicht feines Fuͤrſten / 
doch feiner Freundſchafft Macht und Gewalt fürdten müffe. 
Unſere Meinung aründen wir darauf : weil man ſonſt 
nit fehen kan 1. warum die Hohe Obrigkeit in eine folde 
. Alliance falva Auchoritate einwilligen Eonnen. 2. Weil im 
Anfange der Vereinigung Elar gefagt wird : Daß folche 
(wir brauchen die eigene Worte ) Unſer Erbſchafft zu Eh⸗ 
ren und zu Gute uns und unſrem u zu 
I | rom 



















5 ohne beio Fuͤrſtliche Bewilligung 
einen Beſten des Landes zielenden Abſehen 
fönnen/ erhuner — mit ſo grof: 
nd Macht begnadiger ward / wie Herr N. 
mit elgner Hand angemerdet / daß einmal 
‚Sefhlehts-Tage es fo weit kommen / daß fie ei- 
Zedlitz den Kopff vor die Süffe legen laffen. End- 
cken wir noch / daß nicht alle von denen fo gedachte 
Bereinigung getroffen / aus dem Haufe derer von Zedlig 
— eſen / Den wenigſtens war der Letzte oder Zwey und drey⸗ 
jaſte ein Borwitz / oder wie er ſich nennet George Bor⸗ 
witz von Leißersdorff / ſo ſiehet man auch / das Borwitzi⸗ 
ſche Wappen und den Namen auf dem Sliegel / jedoch daß der 
Widder auf die rechte Hand / nicht aber wie jetzt umgekehret 
ſich nach der Lincken drehet. | | 


S. 2. Gedachte Bolkoniſche Münge verdienetnun fo 
- wohl ihveshohen Alters / als auch ihres faubern und befon- 
dern Geyraͤges halben/daß wir fiedem curieufen Leſer hler⸗ 


mit vorſtellen. | 
| Tab. 28. 


Mir fehen auf diefer/ fo von fehr feinem Silber iſt / und Die 
Gröffeeines Silber-Srofchens hat / aber etwas ſchwerer iſt / 
eine artige Figur von Galeis Sturm- Hauben oder Helmen. 
Ob diejenige: ſo noch zu Schweinitz gezeuget wird / dieſe feyn 
ſoll / wiſſen wir nicht. So wolen wir auch niemanden uͤber⸗ 
reden / als ob ſolche Bolko 9 aus der Tartariſchen Schlacht 
| YA 599 3 ge⸗ 





— — 
ebracht / da dieſe wenigſten 1. Jahre vorhero geliefe 
olko gehohten vcde 

Es ſey aber num gleich / daß ſothane Sturmhaubee 
malen einem Tartar abgenommen / oder weil ſie ein braver 
Soldat unter den Chriſten gebraucht / aufgehoben / oder von 
Bolkone ſelbſt getragen worden / fo bleibt doch dieſes gewiß / 
daß Bolko ſolche / als ein ungemeiner Soldat / deßwegen er 
auch den Beynamen Bellicohi bekommen / mit Rechte führen 


undaufdieMünseprägenlaffenfonen. — 
Liber dieſes fiehet man ferner zwey Ereug-weig tiber. 
einander liegende Stengel / an deren einem 4. Pfau-gedern 
als Signa Victoriæ, und an dem andern 8. Korn⸗Aehren / 
entweder des Hergogs Reichthum und Liberfluß/ oder Die 
Güte feines Landes anzudeuten. Um diefes alles ſtehet 
noch vor gefegtem Creuglein : Galea Ducis Bolkonis, 
und ein Sternchen. har 
Die andere Seite zeiget uns den Schlefifchen Adler. An 
diefen bemerken wir / von oben anzufangen / daß er Feine 
Eronehabe/ und den Kopff nach der rechten Seite wende. _ 
Ferner auf die Bruffzu kommen: daßdasjenige/fö um diefe 
gehet /gar nicht fotief ſey / daß man es Lunam crefcentem 
nennen koͤnne / ſondern / daß die daran ſich befindende Super- 
ficies oder Craſſities wuͤrcklich eine Binde vorſtellen wolle; 
Endlich fehen wir auch nochmalen wie oben an denen Oppeli- 
fhen Nummis die Lilfen aufden Slügeln vollfommen / und 
koͤnnen alſo weder Ereuslein nod Klee: Blätter daraus ma⸗ 
chen laſſen. Der Schwantz iſt mitten wieder Fnotig/und dag» 
jenige / woriñen diefer Adler von dem auf dem Oppeliſchen un: 
terſchieden iſt / daß er Fuͤſſe hat / welche pro lubitu die alten Her⸗ 
zoge bißweilen auch weggelaſſen / wie wir denn ſolche eben⸗ 
falls auf den Thalern Friderici II. item: in den Wappen 
über dem fegnistfchen Thore zu Goldberg andem Adler auf 
dem Helm nicht antreffen / 0b fie fchon feine Nachfolger / 
als wir oben geſehen / allerdinges hingeſetzet / und ar 






0... Ze — 

ganhen Adler wieim Schilde / gefuͤhret. Lim dieſen Adler 
eben in der Reih und Runde lauter Ringlein und in felbi- 
ee lauter Sternen / welche wir vor eine bloſſe Zierath 
len | 


Wber nun den Schlefifhen Adler / wie folhen Sürft im 
anderten Theil p. 5. vorgeſtellet / gegen dieſen angeführten 
nur ein wenig haltenwill / wird befinden/ was vor einen 

77 Pepe er zuwege bringenfonnen / zumal bey den 


* 
ae 








Solte jemand auffdie Gedandken gerathen / ob wir nicht 
etwan zu viel thäten / und den Nummum älter machten alg 
er iſt ? item, weil ſo vielunter den Hergogen in Schlefien 
Boleslaus oder Bolko geheiflen ;, Warum ebender Bolko zu 
Schweinitz / warum nicht einanderer/ oder fein Sohn / der 
ihm in dem Münfterbergifehenfuccediret/ wo die Bergſtaͤd⸗ 
te Reichenſtein und Silberberg find / auch dazumal ihre rei⸗ 
che Ausbeute gaben / fülden prägen laſſen? So antwor: 
ten wir 1. Daß die groſſe und ungemeine Glorie, fo diefer 
Herr nit allein in Aufferbauung vieler Schlöffer / Forti- 
ficirung vieler Städte / Stiftung der Kloͤſter / Fuͤhrung un⸗ 
‚terfchiedlicher Kriege geſucht viel Geld erfodert. 2. Daß 
man felbter Zeit ſchon häufig gemünger/ und erſtgedachte 
Bergwer ke die erfoderte Materie hergegeben/ und alfo leich⸗ 
‚te zuglauben / daß er Muͤntze prägen laffen ; da zumal von 
einigen vorgegeben wird/ Henrici Craffi Kinder hätten einen 
Schatz von 400000, Mr; den ihnen mehrentheils unfer Bol- 
Ko geſammlet / gefunden ; daß aber chen diefer Nummus von 
ihm herkomme / fan um deſto weniger geläugnet werden. 
3Welill er nicht allein fehr Tauber und ſchoͤn / dergleichen Sa- 
chen dieſer Hertzog ſehr liebte / ſondern auch uͤber alles eben 
diejentgen zwey Stengel zeiget / die wir oben auff N 
des | Sıllo, 


Bene EB 


gillo , fo der, Hergog als Tucor feinen unmindigen < 
zu Liegnig gebraucht / angetroffen, Br 
EL 


Iſt eine Schwierigkeit inder gantzen Schleſiſchen Hifte 
vie ſo iſt es gewiß dieſe: Wer doch unfers Bolkonis Gemahlin 
geweſen / mit welcher er ſeine drey Soͤhne / welche ſich alsbald 
nad) feinem Tode in die hinterlaſſenen Länder eingetheilet / 
gezeuget? Henninges Theat.;Geneal. Tom. 4.P.3.P.393. und _ 
Zepko Gynzc.Sil. p. 7. 9.27. eignen ihm Beatricem Otto- 
nis Longi eines Marggrafen von Brandenburg 
Tochter zu. Unſer Curioſus Sileſius verweiſet es ſo gar 
Lichtſternen daß er nicht angefuͤhret: das Bolko gedachte 
Fraͤulein zur Ehe gehabt / 8.263. pag. 253. feiner Anmerckun⸗ 
gen, Es hat ſich aber Lucæ hleran nicht gekehret fondern 
die Gemahlin Bolkonis in felnem offt angezogenem Werde 
P.945. wiederum ausgelaffen. Ohne Zweifel weil-Piftorius 
Corp. Polon. T. 3.inGeneal.p. 162. redlich angemerckt und be⸗ 
Fant: Uxor ignoratur. Zn Wahrheit nicht unbillig. Daß fel- 
bige Beatrix geheiſſen / kan zwar nicht geläugnet werden: Den 
inder neuen Fundation des. Kloſters zu Grüffau gedenckt un. 

fer Hergog feiner Gemahlin ausdruͤcklich: und nennet fie 
DominamBeatricem, Vid. Scholia ad Henel. Sil. Ren. 
Cap. VII $.179.P.679. Dbaber defe Beatrix Otto des Lan» 
‚gen/Margarafen zu Brandenburg Tochter geweſen / wie 
angefuͤhrte Scribenten als eine ausgemachteSache vorgeben / 
iſt billig zu zweifeln. Denn vieler andern Urſachen zu ge⸗ 
ſchweigen: ſo geſtehet ja Henninges ſelber / daß die vermein⸗ 
fe Gemahlin des Bolkonis die Marggräfin mit Ca- 
fmiro II. Herßoge zu Tefchen im Eheftande gelebef. 
Wolte maneinwenden : Es koͤñte wohl ein Hergog des an⸗ 
dern Wittib geheurathet haben ! fo bedencke man doch Rt | 

















ú—— — 
"Zeit / in welcher beyde gelebet und gefforben. Man er wege / 
daß nad) dem Tode Bolkonis feine Söhne ſchon mündfg ges 
efen / und die Regierung antreten fönnen. Wie alle Hi- 


ftorici insgemein zugeffehen ; ſo wird fichder grofe Irrthum 
ſchon von 
— 


















ſſt zeigen. Denn geſetzt daß Cafımirus waͤ⸗ 
e/ wie die accuraten Chronologi anmercken allbereits 
12 82 und nicht wie Lucæ L. c. p.676.fhreibt: allererſt 1306. 
den Weg aller Welt gegangen; Bolko aber hätte ſich bald 
darauf mit deſſen Wittib vermaͤhlet / und im erften Jahr 
ein oder zwey Pringen gezeuget : babe anno 1301. nad) der 
allgemeinen Rechnung / oder aber audy wie Nafo fn feinem 
Pheenice Redivivo Ducat. Su. & Jav.p. 16. will / Anno 1304. 
die Welt verlaffen ; fo Eönten ja feine Söhne gar nicht ca- 
pables gewefen feyn / die Reglerung anzutreten.  Linter- 
ſtuͤnde man ſich wider alles Vermuthen einzuwerffen : Es 
hätte vielleicht Caſimirus deg Bolkonis Wittib geheurathet / 
als welder nad Luce Meinung fünff Fahr länger als Bol- 
ko gelebt/ fo würden wahrhafftignody mehrere Abfürda_ 
herauskommen /ſo daB es uns aud) verdruͤßllch iſt / nur ein: 
mal daran zu gedenden. ME, 


8.3. Daß fein hinterlaffener mittelffer SohnBolko, 
ſo ihm im Münfterbergifchen und Sürftenbergifchen fücce- 
diret/ ebenfalls werde haben müngen laſſen / iſt Fein Zweifel‘; 
angefehenzer anno 13 37.dem Könige in Böhmen das Für: 
frenbergifche Gebiete mit alfen Pertinentiis, Juribus, Domi- 
miniis, peccunialibus, Anno Valibus , pecunis monetali- 
bus, cenfibus &c. wie die Worte feinerObligation lauten / 
verpfändet ; welches aud von feinen Brüdern / Henrico, 
und Bernhardo , wie Ingfeichen von feinen und Bernhardi 
Soͤhnen / von weldyen Boleslaus 1368, nur 90. Fahr gewährte 

Schweidnitziſche Linie ſo ſich in 4 — nach dem 





Tode 


— * — | 
fhloß/ au vermuten. a, 


Weilil nun mit der Jauriſchen Princefle Anna’, be 
Fuͤrſtenthuͤmer Schweinitz und Jauer / wie man damalige 
Diſtrictus itzo nennet / wiewohl ſelbige dazumal anders bes 
ſchaffen waren / durch deren Vermaͤhlung an Carolum IV. 
Boͤhmiſchen Koͤnig und Roͤmiſchen Kaͤyſer Jure Dotis ver⸗ 
fallen / auch bey der Boͤhmiſchen Eron / und zwar als des 
Boͤhmlſchen Cron⸗Printzen Peculium verblieben / die Printzen 
aber Rege vivente insgemein Feine Muͤntze prägen laſſen / 
(denn was wir oben von Friderico Cafımiro Hertzoge zu Te; 
ſchen angemerdet/war etwas beſon ders / ſo iſt leicht zu ſchluͤſ⸗ 
ſen / daß von Hertzoglichen Schweinitz⸗ Jauriſchen Muͤn⸗ 
tzen von derſelben Zeit an nichts zu berichten vor⸗ 
fpmmen kan. 











| ART il \ = 
— (END AG AN 
\ A \ 














— DE 





= Handelt 


Run er * Wrafen, 
Hoerren und 58 112 


Caput 1. 
Ileſia —— — multos Be vero am 
"Wa habet, nifi Glacenfem : Jurisdietione Bohemicum; 
nihilofecius Regione Silefiacum. Ideo Viri docti, Pa- 
triam inter Terras Glacenfesnati, fe non Bohemis x 
{ed omninoSilefüsannumerant. Non enim magis Glacium 
‚propterea, quia Bohemici Juris eft, Bohemiz parseft, quam 
‚Crosna, quoniam Marchie tum: adjacet, tum fubjacet Pro- 
pterea SilefixPars efle definit. HabuitComitatusGlacenfis, 
& multos & diverfarum Nationum ur Eum Anno 
nn du 2 Bi 1537 


— (6 — 
1537. Imperator Ferdinandus J. à Chriftophoro Harde 
Comite emtum, in Hypothecam eodem Anno permitte 
Johanni Bernfteinio, Baroni Bohemio.— 
.D.i. In Schlefien find wohl viel Grafen aber 
feine Graffſchafft aufler Glatz / die zwar der Beherr⸗ 
ſchung nach Boͤhmiſch / dem Lande nach aber-Schlt 
ſiſch iſ.. Daher denn Gelehrte Leuthe die in der 
Graffſchafft Glatz gebohren worden/nicht vor Boͤh⸗ 
men fondern vor Schlefier fich ausgegeben. Und ift 
diefe Graffſchafft fo wenig ein Theil von Böhmen / 
weil es unter Böhmifcher Gewalt ift als das Für: 
ftenthum Croſſen / welches an und unterder Marck 
liegt / hat auffgehörek ein Theil Schlefieng zu ſeyn. 
Sie hat viel und von unterfchiedenen Nationen Her: 
ren gehabt. Kayſer Ferdinand der Erfte kauffte fie 
im Jahr 1537. von Ehriftoph Graff von Hardeck 
und verfegfe fiein eben demfelben Fahr einem Boͤh⸗ 
mifchen Baron Johann Bernftein. | 
. 1. Obdle zehn Meilen groß und fünf Meilen breis 
teProving Glatz / wieLucel.c.p.1. p.4.rechnet / die doch Zeil- 
lerus Itiner. Gertn cap 23. P.497. auf 24. in die Laͤnge / und 8. 
in die Breite vergroͤſſert / fo aber falſch / und Lucæ hler mehr 
zu glauben iſt) vor Zeiten zu Schleſien gehoͤret / haben viele/ 
worunter Nicolaus HeneliusSilefiog. Ren. c. 11. 8.42.in Ziels 
fel zitehen wollen. Welcher auch dem berühmten Davıdi O- 
rigano , der zu Glag gebohren / ſich aber/ folange er gele 
bet/ veftändig vor einen Schlefier ausgegeben / derley Unter» 
fangen nicht allerdings vor gut ſpricht. Nun iſt freplich 
"wol die bloſſe Inclination der Gemuͤther an und vor ſich felbft 
nicht capable ‚ein und anderem Rande die Terminos Zu * 
— 1* groͤſ⸗ 























erwoner nr Ver chen Ka (Ari Dr ORT: 
aröffern oder zu verfleinern ; doch fhelnet Davıd Origanus; 
gr ich auf Ban Titul⸗Blat feiner Ephemeridum Ben 
burg. Glacenfem Silefium Germanum &c. damit manja recht 
eigentlich wiſſe vor wasvor einen Landsmañ er wolle gehal- 
ten ſeyn /nenner/ undandere mit ihm nicht Unrecht zu thun / 
wen fie ſich lieber vor Schleſier als Böhmer ausgegeben 
wiffen wollen: angefehen gedachte Provinz aufdem Reichs: 
Tage zu Nürnberg 1431. unter dem Titul einer Schleſiſchen 
Saat confideriret worden. Goldaftus de Jure Bo- 
hem, Lib. 1. c.15.fihreibt hiervon alfo ; In Comitüs No- 
rinberge 1431. @ Sigismundo Imperatore habitis, 
Comitatus Glacenfis fuit Silefie conjundtus , & in 
matricula fub contributione Silefiacä comprehenfus. 
Esmagaber/ da man die angeführte gutte Diftindtion Im 
Actu nit annehmen wolte / gleich diefe Provinz hingehoͤ⸗ 
ren / wo ſie wolle / ſo muͤſſen wir doch derjenigen Muͤntzen 
gedencken / die von derſelben Beſitzern geyraͤget worden / weil 
28 ja ihrer viel/ und auch wohl nicht ohne Urſache diefe zu 
Schleſten zehlen / auch Henelius ſelbſt in ſolchein Abſehen / 
Origanum Patriæ ſuæ (Sileſiæ) Decus nennet / Vid. 
Silefiog. Renov. cap. VII. p.766. | N 
Gedachter Diftritus oder Herrſchafft hat allerdinges 
viel Herren gehabt. Bald riffen fie die Pohlen / bald die 
Böhmen, bald die Schleſſer an ſich. Endlich aber verfauf: 
te Bolko II, Hergog zu Münfterberg ſolche 1326. Könige Jo- 
hanni in Böhmen/ von welcher Zeit an fie beftändig In Boͤh⸗ 
mifcher Jurisdietion verblieben / ob fihon fie den und wenn 
ein Schlefifher Hertzog beſeſſen und den Uſum frutum, 
von ihr genoſſen. Endlich Fam fie an dfe Srey: Herren von 
Martenberg. Victorinus der vierdte Sohn Bolkonis 
VL Heren von Cunſtadt und Podiebrath/heurathe: 
‚te die Sräulein Annam, Johannis von Wartenberg 


= Loch 





CH) Mm 


Tochter / und befam mit folcher die Hai 
Glatz. So hieſſen nunmehro die ehmaligen Herren von 
Cunſtadt und Podiebrath / (welches letztere ebenfalls 
durch eine Mariagẽ und zwar / als ſich Bolko V. mit einer 
Fraͤulein von Roſenberg / fo ihm dieſe Herrſchafft mitge⸗ 
bracht / an ſie gefallen) auch Herren von Glatz. Als 
aber gedachten Victorini Sohn/ George / fo anno 1420. 
den 23. Aprilis gebohren worden / nach dieſem / wegen feiner 
befonderen Qualitäten / von denen Husſittiſch⸗geſinten Boͤh⸗ 
men zuibres Reihe Stadthalterfhafft/ und endlich garzur 
Erone 1458. befördert ward/ macht er das folgende Jaͤhr 
darauffaus der ehmaligen Glatziſchen Herrſchafft eine Graff⸗ 
ſchafft / die ihrer Groͤſſe wegen wohl ein Fuͤrſtenthum zu 
werden verdiente / zumal in egard der Scleſiſchen Fuͤr⸗ 
ſtenthuͤmer; wie den Jaͤgerndorff und Muͤnſterberg zu 
gleich fie wohl nicht Hibertreffen werden / wo fie Ihr noch 
gleich Eommen. | —6 

So war deñ der erſte Graf in dieſer Graffſchafft Ge- 
orgius Podiebrath, König in Böhmen. Ob man nun 
aber gleich von ihme Muͤntzen hat / findetman doch nur den 
Titul: Rex Bohemiæ, und weiter nichts drauf. Nach 
feinem Tode / ſo anno 1471. erfolgte / ſuccedirte Ihm In dem 
Koͤnigreiche zwar Feiner von feinen Söhnen / (wiewohl 
Henrieus mit in die Wahl Fam / der aber Wladislaum 
ſelbſt vorſchlug und recommendirte) doch behielten fie die 
Vaͤterlichen Lande / als die Graffſchafft Glas Cunſtat und 
Podiebrath. Weil ihr Bater dem Roͤmiſchen Kayſer Fri- 
derico III. ſtattliche Dienſte geleiſtet / machte dieſer / gedach⸗ 
te des Koͤniges Georgu Soͤhne zu Reichs⸗Fuͤrſten / und 
gab ihnen zugleich das Fuͤrſtenthum Muͤnſterberg Auno 1462. 
d.7. Decembr. Und als Georgius verſtorben war / cedirte 
Wladislaus dem Hertzoge Henrico gegen die TREE, 
— 18— er 8 







Herrihafft aud das Zurftenthum Oelbe. Dondiefen Hen- 
rico kommen nun alle nachfolgende Muͤnſterberg⸗ Oels⸗ 
niſche Fuͤrſten und Grafen zu Glas Podiebrathi— 
ſcher Einie her. Wie er ſich den alſo titͤlirete: Von 
Gottes Gnaden / des Heiligen Roͤmiſchen Reichs 
Kürft/ Hertzog zu Muͤnſterberg / in Schlefien zu 
Delß/ Graf zu Glatz / Herr von Cunſtat und Podie⸗ 
brath / wie oben Lib. 3. c. 1. 5.6, p. 420. weitlaͤufftig be⸗ 
mercket worden. a ad 
| Henrici, der 1498. zu Glatz den 24. Junu ffarb / Söhne / 
Albertus , Georgius und Carolus beherrſchten befagte Lan» 
de in commun ‚und refidirte der Altefte mehrentheils zu 
las. Georgius und Carolus aber zu Delße/ bis der legtere 
ſein Schloß zu Franckenſtein erbauet/ allwo er nach der Zeit 
gewohnet und aud) geſtorben iſt. oe 
82. Annoısoo. verfaufften gemeldfe Herren Brit: 
der ihrem Herrn Schwager / Graf Ulrich von Hardeck / 
der ihre Schwefter Zdendam oder Sidoniam zur Ehe 
hatte / vor 60000. Reihe Thaler Me Graffſchafft Glatz / 
welchem auch die Stände den 24. Juni gedachten Jahres 
huldigten. Auf ſolche Weife Fam diefe Graffſchafft wieder 
an neue Herren / wiewohl fi) die Hertzoge zu Muͤnſterberg 
und Oelße den Titul referviret/ den wir oben deßwegen al: 
tezeit bis ihe Podiebrathifcher Stamm gantzlich ausge: 
ſtorben / auf ſhren Müngen gefunden, 


* 


Aber auch bey dieſem Haufe verbtieb dieGraffſchaßt Glatz 
‚nicht lange; allermaſſen wie im Actu angefuͤhret worden / 


Ferdinandus I. ſolche von Lhriſtoph Grafen von 
Hardeck / deſſen Herr Vetter Johannes Graf zu 
Hardeck / Glatz und im Mochlande/ BONN in 
n | eſter. 


wu u BLUE FE EEE 

Defterreich und Erb: Truchfas in Steyer/ (wie er 
auf feinem Monument in der Johannis Kirchen bey uns in 
Liegnitz genennet wird/ und zwar von feiner Gemahlin Frau⸗ 
en Barbara / gebohrnen Sreyin zu Kreyg /) der allhier 
als Directeur des Liegnigifchen Feftungs : Daues 
1535. den 2. Juli geftorben / und in gedachter Kirche 
‚ begraben worden / gekauft und einem Böhmifchen 
Herrn von Bernftein/ als eine Hypothec gegeben. 
Wiewohl Henelius hlevon nichts wiffen will/ fondern aus: 
druͤcklich ſchrelbet: Ex Hardecciorum manu Johanni 
Birnfteinio Baroni conceflus fc. Comitatus, Sileſiogr. 
Renov.c.2.p.212. Doch hält es mitder erften Meinung Mar- 
tinus Zeillerus Itiner. Germ. p.497. _ Diefer Johannes Herr 
. von Bernftein’ Graf zu Glas ließ ſchoͤne Thaler unter an⸗ 
dern prägen/ davon es im Actu hies: | 

Hujus reperiuntur Argentei Unciales Nummi : 
Inferiptio eft: Moneta nova Comitatus Glacenfis 
Anno 1541. Ere&tusftat Coronatus Leo Bohemicus. 
Porrolegitur: Johannes Baro4 Bernftein in Helffen- 
ftein cujus infignia funt adjeta. D. i. Von diefem 
findet man Reichs⸗Thaler mit der Umfchrifft: Neue 
Menge der Graffſchafft Glatz. 1541 und den ftehen: 
den Gecrönten Boͤhmiſchen Loͤwen. Weiter lieſet 
man: Johann Baron von Bernſtein und Helffen⸗ 
fein/deflen Wappen zugleich gu ſehen. 

5.3. Wir finden auch Thaler / ſo dieſer Herr das nech⸗ 
ſte Jahr darauff nemlich 1542. prägen laffen/ die aber ſo 
wohl an Titul ale Wappen nichts veraͤnderliches haben; 
nur daß es nunmehro an ſtatt / in Hele: heiſſet / wie “ | 








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—— 
recht iſt / in Helf. nemlich Helffenttein ; und daß die an 
ffatt der Pundtorum adhibirte Roͤslein nebft der Jahrzahl 
1542. zur Genüge zeigen / daß ein gang neuer Stempel ge 
braucher worden. 


Tab.29. 


Auff der erfienSeite diefer Thaler / wiewohlwir Me gebrauch⸗ 
te Libertaͤt im Actu nicht angreiffen wollen/ die wir ohne⸗ 
dem anderwerts auch alſo angetroffen / ſtehen zwey Wap⸗ 
pen⸗Schilde / zwiſchen welchen eine beſondere Zierrath / die 
man etwan mit einem doppelten Mayen Pufce/fo mitten 
gebunden iſt / vergleichen Eönte / zu fehen /die auch Diele zwey 
Schilde von einander ſepariret. Im erften Schilde ten 
vor ſich fehender ſchwartzer Büffels- Kopf mit einem Gol⸗ 
Denen Ringe / wie der Recklenburgiſche / durch die Naſe / im 
Goldenen Felde / als das Bernfteiniihe Stamm Wappen, 
welches auch / weil die letzte Fräulein aus diefem Haufe Po⸗ 
Inrena / des itzigen Zürften zu Lobkowitz / Hertzogs zu 
Sagan / Groß -Mukter gewefen / von dem Fuͤrſten zu 
Lobkowitz in ihrem Schilde / und zwar bald im erften Quar- 
cier , NO vor den Saganifchen Engel /geführet wird. Syn 
dem andern finddfe zwey goldene Bänder oder Binden / ale 
das befante Wappen derGraffihaft&fag.Lim diefe ſtehet der 
Titul: Johannes Baro A BernSTEIN in HELFen- 
ftein. DerRevers zeiget den Boͤhmiſchen gefrönten weil 
fen Löwen mit dem doppelten Schwanß ’ anzudeuten/ daß 
die Graffſchafft Glatz unter Boͤhmiſcher Jurisdidtion fen; und 
dieſe Umſchrift: MONEta NOva COMIA- 
TUS GLACENS, 1542, RN | | 
Sich 4. 

















I... | 
54. Alleine es fehiene/ als ob diee Graffihaf 
mahlen eine beftändige Herrſchafft haben ſolte. D 
darauf 1549. verpfändete der Baron von Bernſtein dieſel⸗ 
bige Ernefto Ertz⸗Biſchoffen zu Saltzburg und Her: 
zogen in Bayern. Diefer war lange Zeit Biſchoff 
zu Paſſau geweſen / und endlich auch Erg: Biſchoff zu 
Salsburg worden. Diefer geiftlihen Yempter ungeachtet / 
hatte erdoch/ fo lange Leo X. Roͤmiſcher Biſchoff lebte nicht 
geiftlich werden doͤrffen. Weil aber Julius III. meinete/ es 
wäre gar billig / daß geiſtliche Aempter aud) durch geiftliche 
Per ſonen verwaltet würden /unddeßwegen darauf drang/ 
daß gedachter Erneftus einen geiftlihen Orden annehmen 
folte ; verließ der Ertz-Biſchoff lieber die geiftlichenBenefi- 
cia als das weltliche Leben / und gieng nad feiner ihm ver. 
festen Graffihafft Glas / wiediefesalles und andere Lim: 
fände noch mehr von dieſem Ernefto die Hamburgiſchen Re- 
marques deg 1705. Jahres in der vierdten Woche p-25. wohl 
a efer geivefine Ertz ⸗Biſchoff leß zu Glas unter 
efer gewefene ⸗ off ließ zu Glatz unter an⸗ 
dern auch Reichs» Thaler ſchlagen. | 


Tab. ». 


Huf diefen ſahe man / als etwas extraordinaires, den Boͤh⸗ 
mifchen Löwen/und um ihn des Hertzoges Titul: Erneftus® 
D.G.ComesPAL AtinusRHENI Vtriusque BA Va- 
tieDUX. Ernſt von Gottes Gnaden Pfaltz Graf 
ben Rhein / Hertzog in Ober⸗ und Nieder⸗Bayern. 
Da man ſonſt insgemein um den Boͤhmiſchen Loͤwen der Rs 


nige in Böhmen Namen / wie auf den Schlicklſchen Re | 








rien EN. ann 
gen; oder aber den Namen des Ortes / der zu der@ronBöh» 
men gehoͤrt wievorbin auf den Bernſteiniſchen / antref 
fen wird. Auf dem Revers find drey Schilde deren die 0, 
briſten zwey / als der Pfälsifhe Löwe und die Baͤyeriſchen 
Rauten/ fih gegen einander lehnen / nnd das dritte / Die 
Glatziſchen Binden/ gleihfam als Helme bedecken über dies 
fen ſiehet man die Jahrzahl 1554. und Umſchrifft: Moneta 
Argentea Comitatus Glacenfis, Der Graffſchafft 
Glatz Silber-⸗Muͤntze.. | 
Eben in diefem Jahr ließ dieſer Herr auch Ducaten praͤ⸗ 
gen / ſo aber mit den angezogenen Thalern gantz und gar eis“ 
nerien / und nicht das geringſte unterſchieden ſind. Dahero 


nichts zu bemercken; 





‘Tab. 29. 


ſtatt deffen wir aber unfere obige Meinung befräfftigen wol⸗ 
len. Wir fagten nemlich: dag gedachter Hersog In feine 
ihm verfeste Graffſchafft wo er auch 1560, fein Leben ber 
ſchloſſen nach abandonirtem Ertz⸗Blißthum gegangen ; ans 
gezogene Remarques aber feßen/ daß erdie Graffſchafft nicht 
als einen Pfand⸗Schilling / fondern als einerfaufftes Guth 
befeffen. Diefen zu widerſprechen / hat ung nachfolgende 
Paflage aus deg Henelü Silefiogr Renov. c, 2, p, 21r2.nidf un⸗ 
billig bewogen: | en | 
Abhoe ( Barone Bernfteinio) Ernefto Archiepi- 
fopo Salisburgenfi, Ducique Bavariz oppignoratus 
fuıt. Quodefundto, cum Bavarie Dux Albertus ſuc- 
ceflionem adfectaret, poft longas deliberationes ea 


Siil 2 tan- 


u 00 en 

tandem Litis dirimendz, inventa eft ratio, ut ex 
zre ordinum Collatitio Comitatus onere peregrini 
æris liberatus Regum ufibus publico ordinum decreto 
adfıgnaretur. Hätte über diefes Albertusdfe Graffſchafft 
als ein Ihm zugefallenes Erbe / weil er Ernefti —— 
Wilhelmi IV. einiger Sohn war / haben wollen / und die 
ar wäre auch Ernefto verfaufft worden / ſo Fünen 
wir nicht ſehen / warum er nicht in feinem Vorhaben reuſſi⸗ 
ren ſollen; aber ſo hat er mit der Bezahlung des Darlehns 
müffen zu frieden ſeyn. Lind auf dieſe Weiſe verfiel die fo 
offt bier erwehnte Graffſchafft Glatz ren, anden Kaͤy⸗ 
fer Maximilianum Il. als König in Böhmen. Ferdinan- 
dus II. cedirte fie feinem Bruder Ertz⸗ Hertzog Carolo, und 
als diefer ffarb 16 2 4 / feinem Sohne Ferdinandoil. wie 
Oppeln uud Ratibor; Wie fich-den diefer in der Confirma- 
tion der Schweinig- und Jauriſchen Privilegien ausdruͤck⸗ 
lich unter andern : Hertzog in Schleſien / zur Schwei⸗ 
nitz Sauer Dppeln und Ratibor und Grafen zu 
laß nennet. d. Anno 1626, alswir vorhero gehöret, 


Caput II. 


It WMopt 
Nter Sileſiæ Barones, cui Poteſtas cudendæ monetæ fue- 
rit, neminem novi, præter Roſenbergicos Dynaftas, 
quos ortu primo Germanos, imo Sileſios fuiſſe non ci- 
tra prohabilem Rationem, plerique ftatuunt : alü Bohe- 
mos ideo fuiffe putant, quoniam ın Bohemia diuturnam fe- 
dem habuerunt, Ex his Reichfteinenfem. Den in 
uca- 


nn EN en 
Ducatu Monfterbergico fitam Anno 1581. Wilhelmus 
Rofenbergius Emtione confequebatur a quo ad Petrum, 
fratrem ; Emilie ſuæ poftremum perveniebat_, 


Di. Von den Herren inSchlefien/die das Recht 
gehabt, Muͤntzen zu prägen / weiß ich Feinen/ als die 
osdu Mofenberg / welche nicht nur ihrer vie: 








fe vor Deutfche fondern auch gar und zwar nicht ob: 
ne wahrfcheinliche Urfache vor Schlefier halten. 
Andere geben fie darum vor Böhmen aus meil fie 
lange Zeit in Böhmen gelebet. Won ihnen Fauffte 
im Jahr 1581. Wilhelm Roſenberg die Herrichafft 
HKeichftein indem Meunfterbergifchen Fürftenthum/ 
welche nad) ihm auf feinen Bruder Peterden legten 

feines Haufes Fam, i | | 
Die Müngen vondiefen Herren werden fo befchrieben: 
mnibus infcriptio eft: Moneta Aurea Reich- 
fteinenfis Anno 1587. 1590. 1593. 1595. Omnibus 
ineft fculptus S.Chriftophorus Arborem dextra te- 
nens, Chriftum humero finiftro gerens. Averfa 
pars exhibet in Clypeo Rofam, quam urfi duo me- 
dium erecti apprehendunt. In primo & fecundo ſcri- 
ptum eft: Guilielmus, Gubernator Domus Rofen- 
bergicz. Intertio&quarto: Petrus Wokus Urfinus, 

Gubernator Domus Rofenbergicz. Ä 
Di. Auff allen ftehet diefe Umſchrifft: Golde⸗ 
ne Reichſteiniſche Muͤntze / 1587, 1590, 1593. 1595. 
‚Auf allen ſiehet man den heiligen Shriftoph der in 
; | | Filz der 


en en ELBE nn. 
der rechten Hand einen Baum hat alıf der linden 
Schulter aber Chriftum fragt. Auf dem Revers 
zeiget fich im Wappen eine Roſe welche zwey gleich- 
auffftehende Bären in der Mitte halten. Der Ti⸗ 
tul des Erften und Andern beiflee: Wilhelm Re⸗ 
gierer des Haufes Nofenberg. Des Dritten und 
Vierdten: Peter Wok Urfin, Regierer des Hau: 


ſes Roſenberg. 


8.1. Wie dag Fuͤrſtenthum Muͤnſterberg nebſt dem 
dazu gehoͤrigen Reichſtein undSilberberg an die Hertzoge von 
Miünfterberg und Delge Podiebratifher Linte gekommen / iſt 
cap. preced. bernerefet worden. Bey diefem verblieb esbis 
1581. in welhem Jahr Wilhelm von Nofenberg auf 
Krummau ꝛc. Gedachtes Reichſtein und Silberberg ver⸗ 
muthlich won Henrico III. und Carolo II. Hertzoge zu Muͤn⸗ 
ſterberg umd Oelß gekaufft / und ſich den 27. Sept. beſagten 
Jahres huldigen laſſen. Ob nun aber gleich die Roſenber⸗ 
ger unſtreitig Fuͤrſten geweſen / auch ihre Ankunfft von ei⸗ 
nigen aus dem beruͤhmten Roͤmiſchen Geſchlechte der Urſi⸗ 
ner und zwar nicht unbilltg deriviret wird / ſo betrachten 
wir ſolche / doch nur in unſrem Vorhaben / als Schleſiſche 
Dynaſtas, wie fie im Actu genennet worden ; bekuͤmmern 
ung auch nicht/ ob felbige aus Ftalten/ Teutſchland / oder 
befonders ausunfrem Schlefien in Böhmen kommen find; 
alfermaffen vor uns genung iſt / daß fie vor itzo in Schlefien 
gedachte Guͤther an fih bracht / und Schiefiens Denckwuͤr⸗ 
digkeiten mitibren ſchoͤnen Münsen um ein aroffes vermeh⸗ 
ret. Hierzu dienete ihnen befonders dag fhöne Bergwerd 
zu Reichſtein / der Goldene Efel genaũt; von welchem die 
Schleſier ehmals füllen Efels ; Sreffer geheiſſen er 





— — — — — — — — — 


feyn / weil fie Diefes Bergwerck alleine vor ſich behalten / 
Ä In die benachbarten Böhmen nichts davon wollen genüffen 
laften. Daher den diefe/ jener Hunger/ oder vielmehr ge: 
hörige Sorgfalt anzudeuten / mit Eſels⸗Freſſern um ſich ge: 
worffenda es im guten Verſtande hleß; Auri ſacra fames. 
Sonſt antwortete vorzeiten ein higiger Schleſier einem Auß⸗ 
länder / der um die gantze Sache nicht eben ſo gute Wiſſen⸗ 
(dal haben mochte / unddennod) diefen einen Eſels⸗Freſſer 
olte: | 
Dicis, Grille, AfınosSilefia devoratomnes, 
Si verum? Ne te devorat illa cave, 

Jedoch hat unfer Hanke von diefer Benahmung einegang 
andere Meinung / wen er unter andern fohreibet : Hæc poft 
Silefiorum ad Chriftum Anno 965. converforum mutatio- 
nem, vano Exterorum feu mendacio feu Joco fecerunt Jo- 
cum : Silefios ideo vineis pauciffimis donatos äBaccho,quia 
Sileni Comitis, Aſinum devoraverint : hoc eft,abjedta Ido- 
lolatriä Bacchum & Silenum venerari defierint, De Sile- 
fiorum Nom.cap.V. S. LXXIII. p. 40. Welche zwar fehr ges 
lehrt / und fih wohl hören laͤßt / dennoch aber auch vielen 

Schwierigkeiten unterworffen zu ſeyn fheine, 
Belangende die Muͤntzen dieſer Herren von Roſen⸗ 
berg / ſo wurden vier / wiewohl nur abgeriſſene Nummi 
auf dem Theatro gezeiget. Alle vier waren wohl nur von 
zweyen Herrengepräget/ haben aber etwas mehr differen- 
tes an ſich / als fie beiärieben worden ; und zwar theils in 
Anſehung des Bildniſſes des heiligen Chriftophori , theilg 
— Bet Wappens Denn auf den Ducaten / die 
| ilhelm fchlagen laſſen / ſtehet freylich wohl das Bildnis 
des heiligen Chriſtophori, aber Chriftophdkus traͤget hier 
nicht Chriſtum auf der linden Achſel / fondern diefer fige 
ihm zur rechten Hand zwiſchen der Achſel und Halfe/ fo cap 
& as 


i Be (62) _ ne 
das rechte Bein herunter haͤnget; und Chriftophorus hält 
ſich mir beyden Händen feft an einen ausgeriffenen Baum / 
den gangen Ober⸗Leib nach der lincken Seitenelgende. Ui 
ter feinen Süffen ſtehet eine Roſe / die Umſchrifft heiſt: 
Moneta Aurea Reichfteinenfis, 90, Goldene Reid): 
ſteiniſche Muͤntze. _ Was fonft den heiligen Chriftopho- 
rum anbelangt/ fohaben wir oben Lib.3. c.ı. 8.4. pag.414. 
albereitg erwehnet / wie er darum auf die Reichſteiniſche 
Muͤntzen gefegt worden / weildas Bergwerck ihm gewied⸗ 
met geweſen; wir gedachten auch zugleich einer Geſellſchafft die 
ihm zu Ehren aufgerichter worden. Bon ihm ſelbſt ſprechen 
wir billig mit Baronio in Martyrologio Romano Die 25. Jul, 
pag.453. Quod Gyganteam ftaturam,, Quapingi confvevit, 
quiddicamnonhabeo, Was feine Gröffe anbelangt in wel⸗ 
cher er pflegtgemahlet zu werden / willen wir nichts davon / 
nemlich gründlich zu berichten. Es hat es Marcus Hiero- 
nymus Vida allerdings wohl nicht übel getroffen / weñ er / 
was von dem Baum (den man insgemein vor einen Palm⸗ 
Baum hält) vordem Waſſer und der Leibes⸗Groͤſſe gefagee 
wird allegorifch auslegetinfolgendem Epigrammate: 
Hriftophore, Crucifixum quod eum usque in corde ge- 
# rebas, 
Pi&tores Chriftum dant tibi ferre humeris: 
Quem geftans quoniam multaes perpeflüsamara, 
Te pedibus faciunt ire peralta mari. 
Id quia non poteras, niſi vaftiCorporis ufü, 
Dant membra, immanis quantagygantıserant. 
Ut Tenoncapiant, quamvisingentia, templa, 
Cogeris &rigidas ſub Jove ferre hyemes. 
Omnia quod Victor fuperaftidura , virentem _ 
Dant manibus palmam , quaregisaltus iter. 
Quod potis ‚arstibidat, nequeat cum fingere vera, 
- Accipe cundta bono Tubonusifta animo. 








Die 


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END 


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I. 


AN NER, 


I) Ku 





DieRateinithe undBrtehifheKirche hält ihn vor einen Mär; 
tyrer der zur Zeit KayfersDecii gelitten / und feyret deſſen 
Gedädenisden a. Juli. Daß ervor feiner Befehrung febr 
hoffärtig gewefen und nurdem größten Herrn dienen wol⸗ 
{en/ und als er gefeben/daß fein König ein Creutze vor ſich 
gemacht undauf fein Befragen zur Antwort befommen/ er 
thätees/ daß ihm der Teufel nicht ſchaden ſolte dem Teu⸗ 
felzudienen fi refolviret, ja wie er / als Ihm diefer in der 
Wuͤſten begegnet / und ihn gefragt: Wen er fuche? geant⸗ 
wortet: Er füche den Heren Teufel/ er wolle ihm dienen, 
Endlich wieer / alsder Teufel fih von einem hoͤltzernen 
Ereug feltab gewendet und auf Nachfragen des Chriftopho- 
ri gefagt / er fürchte ſich vordiefem Zeichen / well einer daran 
gecreußiget / der ihn überwunden/ Chriftophorus fid) ent» 
fhloffen / diefen Gecreußigten zu ſuchen / und darauf el 
nen Einfiedler gefunden / der ihm auferlegt / die Leute 
iiber einen Fluß zu tragen / unter welchen ſich einmahl der 
Herr Chriftus befunden / der ihn als ein Kind gebethen/ 
ihn über den Fluß zu tragen/ weil aber Chriftophorus über 
die ſchwere Kaft des Kindes fih verwundert / habe erdiefe 
Worte gehöret : Ich bindein Herr FEfus Chriſtus / dem 
du hierinnen gedienet haſt dein Lohn wird groß ſeyn; find 
Dinge / die mit der Flugen Meinung des angeführten Bi⸗ 
ſchofs Vidæ nicht überein fommen. | 





Auf dem Revers fiehet'man ein rundes oder Itallaͤniſches 

mit dem Goldenen Blies umgebenes Wappen⸗Schild / deſſen 

Theile wir mit Fleis etwas weitlaͤufftiger befejreiben müfs 

ſen / weil wir verfihertfind/ Ba 4 Jac.Spener ſo a 
| A 


N 


| El 626 ) * 
alg Siebmacher und andere diefe Rofenbergifhe Müngen 
gefehen/ und diefen Wappen -Schild betrachten koͤnne ' fie 


gang andere Meinungen würden gehabt haben. 
In dem oberſten Theile finden wir eine Rofe im welffer 
Selde/ die Roth und mit Hold gezieret iſt / von eßer ki 
Zweifel. In dem Unter Theil find ſechs ſchraͤge Binden/ 
drey Rothe und drey Silberne. Uber diefen Binden feben 
wir/ welches wohl zu mercken / einen gelben Balken oder 
Binde / derdie vorigen Binden bedeckt / auch deßwegen von 
denen Frantzoſen Chef Soustenu genennet wird / und indie: 
fer Binde einen blauen Aal. Diefes Wappens Helm ber 
deckt eine Eron/ über welcher abermablen eine Aofe ſtehet / 
der Titul heit: Wilhelm Gub. Dom.Rofen. Wilhelm 
Regierer des Hauſes Roſenberg. Hieraus ſiehet man / 
daßChiffletius das Wappen unfere Herren von Roſenberg 
recht beſchrieben / Spener aber unrecht gethan / daß er dieſen 
corrigiret und Siebmachern / der die Aal ausgelaſſen / recht 
ſpricht wenner ſchreibet: Prorſus eodem modo ( tie wir 
ihn nach den Muͤntzen / die nicht trügen Eönnen/ und Chif- 
fletius mit uns beſchrieben) repræſentat Clypeum Sibmach. 
Wappenbuch P. 1. p.8.excepto, quod Angville mentionem, 
non facit, quæ etiam ex his infignibus merito exulat. Die 
Raifon fo dieſen ſonſt in dergleichen Sachen unvergleichlichen 
Mann verführer / iſt / wie er ferner ſchreibet folgende: 
UrfinienimRomani quod$. 5, vidimus, eam ( Angvillam ) 
ob Comitatum Angyillariz inferuerunt, Da doc) diefeg es 
ben die Urſache iſt warumdie von Roſenberg fih ruͤhmen 
aus den Geſchlechte eben: diefer Urfinorum entfproffen zu 
ſeyn / welches die von Ihnen geführte Baͤhre nicht wenfg be> 
Fräfftigen/ wie wir bald fehen werden/ und Spener ſelbſt 
nicht zuwider iſt / weñ er in dem vorhergehenden S.VIL aus» 
druͤcklich fih vernehmen ließ ; Ita vix dubium patitur Iluftris- 
ſimæ Famili& Rofenbergi& ex Urfinis derivatio,cui As 
ö iNil- 





2 


% (627) &% 


Infignia favent, Vid, Spen, part.Spec, Oper. Herald, Lib.IIC, 


Wuie werden dieſemnach diejenigen ihre Sache ausfiih: 
ren, die nicht nur gedachte Roſenberger / der Ankunfft nach 
vor Deutſche / ſondern gar vor Schleſier halten wollen? 

Dem angeführten Ducaten ſetzen wir billig bey die ſchoͤ⸗ 
nen Goldſtuͤcke ſo dieſer Wilhelm vermuthlich als er inden 
Ritter⸗Orden des Goldenen Vlieſſes aufgenommen worden / 
praͤgen laſſen. Es præſentiret ſich auff denſelben fein Bruſt⸗ 
Bild mir einem groſſen Bartı Spaniſchen Kragen und dem 
Goldenen Dies. Der Titul iſt wie vorhin eingerichtet: 
W ilhelmus Gubernator Domus Rofenbergicz. 


Tab. 30. (00 | 


Die Urſache warum wir vermuthen / daß diefe Goldſtuͤcke zu 
bentemter Zeit verfertiget worden /giebt ung der Revers an 
die Hand. Dennda figerder Herr auffeinem Ritter-Pfer- 
de mit ausgezogenem Degen im Harniſch / und zwar ſo / daß 
Haupt und Bruft fein völliges Wappen bedeckt. Pferd 
und Mann umfaſſet das Goldene Vlies. Von dieſem Vlies 
weitlaͤufftig zu handeln gehoret nicht in die Schleſtſche Hiſto⸗ 
rie. Wer davon weitlaͤufftigen Bericht haben will / und die 
Sprache verſtehet / darff nur leſen Petri Schriverii Beſchri- 
vinge van out Batavien gedruckt zu Amſterdam 1646. 8. p.406. 
Wir bemercken aus ihm nur ſo viel: Den Orden hat ge⸗ 
ſtifftet Hertzog Philipp von Burgundien an feinem Ver⸗ 
maͤhlungs Tage mit Iabella Königs in Portugall Johannis 
Tochter zu Bruͤgge/ 1430. den u. Januarii. Des Ordens⸗ 
Zeichen war ein ab in einem Feu⸗ 

2 ⸗ 








er⸗ 


EN: © ©. . on 
er; Stein und Elfen / und denn zwey Lorbeer⸗Stecken die 
Ereugweife übereinander liegen / mic der Devife: Pretium 
non vile Laborum. Die Lorbeer «Steden führetePhi- 
Iippi als des Stiffters Vater Johanneszu einem Zeichen mit 
den Beyworten: Flammefeit uterque. Feuer ; Elfen 
und Stein aber Philippus felbft mitden Beyworten : Ante 
feritquamflamma micet. Das Goldene Vlies oder 
Zeit / ſo an der Kette hanget / ziehlet nicht auff das Fell 
Gideonis, fündern Jafons / wieder Stiffter ſolches felbft an» 
deutet indem Briefe wegen Aufrichtung Diefes Ordens ges 
geben zu Rüffel 1431. den 17. Nov. ( welchen —— — 
Origine & Progreſſu Monachatus & Ordinum Equeſtrium, 
p.290.b. von Wort zu Wort angeführer.) Liber diefes be 
richtet die Holländffche Chronic, Divif. 29. cap.25.daf als der 
Hertzog An. 1455. zu Grafen: Hang das Feſt diefes Ordens 
gefeyret / die groſſe Kirche mit der Hifforie von Jafon wie er 
das Goldene Vlies zu Colchis befommen/ auf fehr Föftlt: 
den Tappeten zu fehen geweſen. Die End-Lirfadhe warum 
diefer Orden auffgerichtet worden/ fuͤhret Schriverius aus 
des Stiffters Grab: Schrift an / obfie gleih im vor an⸗ 
geführten Briefe zu finden / die alfolautet: 

Pour maintenir ’Eglife, qui eft de Dieu maifon 

Jay mis fuslanoble ordre qu’on nomme laT'oifon. 
Wir wundern uns / daß / als der berühmte Schurtz⸗Fleiſch zu 
Wittenberg vor einigen Jahren deaureo Vellere difputirte / 
diefen Schriverium nicht angemercket; da er doch ſolche Um⸗ 
ſtaͤnde und Autores angefuͤhret / die man anderwerts um⸗ 
ſonſt ſuchen wird. = 

5 Dieſem Wilhelmo von Nofenberg fücce- 
dirte Petrus Wok, Auf feinen Mürgen ſtehet der heilige _ 
Chriftophorus wie er im Adu beſchrleben ward / N 


147 


0 in 
Ehriftum auf der linden Schulter tragende. Diefen nun 
deſto beſſer fortzubringen / ſtuͤtzet er den lincken Arm an die 
Seite/den rechten aber legeter an den ausgeriſſenen Baum 
als einen Stab. Die Umſchrifft heißt wie die vorige: Mo. 
no.aureaReichfteinenfis 1595, Der Reverszeigetdag 
Roſenbergiſche Wappen / jedoch nicht in einem runden ; ſon⸗ 
dern Triangular oder Sransöflfihen Schilde ; in diefem fies 
het man alles / wie in dem vorigen / die Roſe / Aal und Bin 
den / wie ingleichenden Helm ; nur ſtatt des goldenen Vlieſ⸗ 
fes halten diefes Wappen: Schild zu beyden Seiten zwey 
Bähre mit zuruͤckgekehrten Geſichtern die unfehlbar die 
KRoömifhen Urfinos andeuten folen/ wohin auch wohl der 
um diefes alles ſtehende Titul gehet: Petrus Wok. Urfi- 
nus Gub. Dom. Rofenbergicz. P 


Tab. 30. ' 


Dleſer Petrus von Roſenberg verkaufte Relchſtein und 
Silberberg Anno 1599. als oben gemeldet worden an Hertzog 
Joachim Fridric) zu Kiegnig und Brieg/ dahero von die- 
fem Rofenbergifehen Haufe fürderhin Feine Müngen mehr 
zufinden/ die nemlich in Schleſien / undalsvon Schleſiſchen 
Herren waͤren gepraͤget worden. Weil wir oben geſetzet / 
daß dieſe Roſenberger unſtreitig Fuͤrſtlicher Extraction ges 
weſen / fo beweiſen wir itzund ſolches noch aus ihrem Tituf, 
Deñ Heinrich Bachmann der erſte / von nur erwehntem 
Peter Wock ron Roſenberg in feine neu aufgerichtete Evan⸗ 
gelifhe Schule zu Krommau in Böhmen / vocirteCantor 
Anno 1595.d.28. Juli (zu welcher Vocätion ohne Zweiffel ſei⸗ 
ner Mutter Schwelter- Mann Andreas Baudifils der von 

REeEf3Z Lieg- 








3 (630 ) * 


—— — — — — — —— — — — — — — — — — — 


Eiegnig mit feinem Schwieger⸗Vater Leonhard Krenzheim 
1595. weggieng und feinen Abfchied nahm / nad) diefenaber 
1505. nach gedachten Krommau zum Prediger der Evangeli; 
ſchen Gemeine beruffen ward / viel geholffen ) berichtet in ſei⸗ 
nem mit eigener Hand gefchriebenem Diario fd er.an feines, 
Groß⸗Vaters Krenzheims Chronic beybinden laffen / fol- 
gendes : Den 6, Decembris 1611. iſt zu Wittignaw in Boͤh⸗ 
menfelig verſchteden der Durchlauchte Hochgebohr⸗ 
ne Fuͤrſt und Herr / Herr Peter Wock von Roſen⸗ 
berg regierender Herr des Hauſes Roſenberg / mein 
Gnaͤdiger Fuͤrſt und Herr / dem ich faſt 5. Jahr gedlenet/ 
ſeines Alters 72. Jahr und iſt zu Gojau ein klein Weglein von 
Krommau in das Roſenbergiſche Begraͤbnis zu feinem Heron 
Bruder gebuͤhrlichen und Chriſtlichen verfeger worden. 


S.3. Wir haben oben p. 415. angemercket / daß Caro- 


lus I. Herkog zu Münfferbergund Dels auch als Herr zu - 


Reichſtein Muͤntzen verfertigen laffen. Bir führen deß⸗ 
wegen von vielen andern folgendes Goldſtücke an 


Oo 


AufdemAvers prefentiret fih des Heren Bruſtbild mit einem 
£leinen Kaͤpchen und einer Goldenen Kette nebft dem Tirul: 
Karolus D.G. Dux Münfterbergenfis. Carl vonGot⸗ 
tes Gnaden Herßog gu Münfterberg. Auf dem Re- 
vers aber ſtehet uͤbergewoͤhnlichen Münfterberg Oelßniſchen 
Bappen die Jahrzahl 1527. zubenden Seiten des Müng 
meiffersNamenN.B.um alles aber; Moneta N 

| ei⸗ 


EL) 

fteinenfis, Goldene Reichfteinifche Minge, Meise 
Worte verurfachtidag wir von dieſer Muͤntze nicht oben Lib;z. 
c, 1. gehandelt, fondern fie vor hieher gehörig halten. 

$. 4. Gleidhiwie num aber die Herren von Rofenberg 
die Herrichafft Reichſtein von den Hergogen von Münfter- 
ber und Oelß an ſich erfaufft/ fo Fan felbige auf eben ſolche 
Art und Weite an Joachim Friedrich Hertzog von 
Liegnitz und Brieg. Ob wir nun wohlvon eben diefem 
Herrn keine Reichſteiniſche Muͤntze geſehen /fo finden ſich doch 
derer genung von feinen Söhnen Johann Chriſtian und 
George Rudolffen/ 3.€. Sielteffen groffe Goldſtuͤcke zu 
gedachtem Reichſtein / Anno 1614, und 1616, verfertigen/auf 
deren erſten Seite ihre Bruffbilder nebſt dem Titul: auff 
der andern aber um das gewoͤhnliche Wappen diefe Worte 
ſtunden: Moneta nova Reichfteinenfs. Neue 


Reichſteiniſche Menge, 


TEN 


Esiffobenp. 334. einiger Silber : Srofhengedacht worden / 
die im Jahr 1620.vondiefen Herren ans Licht kommen. Auf 
der einen Seite ſtehet um den Schleſiſchen Adfer: Jobannes 
Chriftianus & Georgius Rudolphus Duces Silefiz 
Lisnic. Bregenfis. | nn 


Tab.30. (N) 6) 


Auf der andern um das halbe mit einem Sübfien» Hure 
— 








ran hie I 
bedeckte Wappen worunterin einem a parten Schilöchen auf 
den Wappen⸗Platze / eine 3. diefe Umſchrifft: Moneta 
nova argentea Reichfteinenfis. Dehdes Müngmei- 
ſters Namen HR. und Jahrzahl 1620. 


8.5. Wilr werden hoffentlich nicht unrecht thun / wei 
wir denen Herren zu Reichſtein die Herren zu Freuden⸗ 
thal und Eulenberg beyſetzen; nicht in dem Abſehen als 
ob wir jemanden uͤberreden wolten: es haͤtten die Dynaſtæ 
gedachter Herrſchafften / von was vor einer Extraction fie 
auch geweſen / ohne Unterſcheid das Jus Monetandi gehabt? 
Den dieſes würde gang gewiß ſo ſchwer zu beweiſen als zu 
verneinen feyn ; ſondern weil auch Muͤntzen vorhanden auff 
welchen dieſer Herrſchafften ausdruͤcklich gedacht wird und 
zwar von einem ſolchen Herrn / der ſonſt dazumal inSchleſien 
nichts als nur Herr zu Freudenthal und Eulenberg geweſen; 
ob fie ſchon / wie wir gar gerne geſtehen / nicht in Schlefienfon: 
dern in Ungarn zu Preßburg geſchlagen worden. 


Der Autor davon / deſſen Bruſtbildnis geharniſcht auf 
der erſten Seite zu ſehen / if Johann Cafpar von Amprin- 
gen der Geburtnad ein Schwäblfcher von Adel/ der ſo wohl 
durch feine Studia, Reyſen / als auch Eluge Conduite es ſo 
weit brachte / daß er nicht nur ein Ritter des Deutſchen Or; 
dens / fondern auch zum Groß: Meifter deffelben Anno 1664, 
den zo. Martii zu Mergentheim erwehlet ward. Darum 
nenneter ſich: Johannem Cafparem D. G. Admini- 
ftratorem Pruffiz Teutonici Ordinis Magnum Ma- 
‚giftrum Dominum(Dynaftam) in Freudenthal&Eu- 
lenberg, Verweſer des Hochmeiſterthums in Pruf i 

| en / 


ei en EI Fe nn az 


fen / Großmeifter des Dentfchen Drdens/ Herrn zu 
Sreuden-Thalund Eulenberg, 2" 


Tab. 30, 


J 

Es beherrſchen aber die Großmeiſter dieſes Ordens Freuden⸗ 
thal und Eulenberg in dem Troppauiſchen Fuͤrſtenthum / und 
ſchreiben ſich Davon / weil : als dieſe fo vorhero denen Frey⸗ 
‚Herren und nachmahligen Grafen von Wirbe zugehoͤreten/ 
hernach von dem Kaͤhſer Ferdinando II. ſeinem Herrn Bru⸗ 
der Carolo Ertz⸗ Hertzog von Oeſterreich / Groß⸗Meiſter des 
Deutſchen Ordens ꝛc. concediret / von dieſem aber wieder 
dem Orden geſchencket worden / Vid. Henel. Silefiogr. Ren. 
cap. VII. $.40. p.137. Wie fie Anno1639. d, ı2, Martii von 
der Jurisdition der Hersoge zu Troppau ganglich fepariret 
worden/ hatder Herr Scholiaftes gedachter Silefiogr. Ren. L. 
c.p.i38.wohl angemercket. Unfer Teutfch -Meifter war 
alibereit als ein Ordens⸗ Ritter zum Stadt-Halter in diefen 
Herrſchafften; refidirte auch nad diefem als wuͤrcklicher 
Zeutſch⸗Meiſter öffters da ; wie den Luce nicht unbillig dag 
Schloß zu Sreudenthal eine Refidence des Hoch⸗Meiſters 
nennet / L.c. p.725. Sein geharnifhtes Bruftbildnis zei⸗ 
get unter andern vonfeiner Tapfferkeit im Kriege. Das 
curieufefte daran aber iſt das auff der Bruſt befindliche 
Preußiſche Ereuse mit dem Adler / wovon doch auff der 
Muͤntze nur ein Theil zu fehen / und wodurch ohnfehlbar fein 
‚Ritter-mäßiges Verhalten angedeutet fenn ſoll. 
Amgßaͤyſerlichen Hofe ftand dieſer Herr in groſſem Eltim, 
ſo gar / daß ihm auch dag abfolute Gouvernement {m Koͤnig⸗ 
reih Ungarn aufgetragen ward; welches er aber nicht al- 
lererſt um die Jahre 1678. Rx Tag vorglebt L.c. p. 1900. 





ſon⸗ 


fondern viel eher ſchon verwaltet / wie die Umſchrif 
Jahrzahl der andernSeite unfers Thalers beweiſet. Cæ 












reæ Majeſtatis Regni Ungariæ Plenipotentiarius Gu- 
bernator (der Känferlichen Majeſtaͤt gevollmaͤchtig⸗ 


ter StadthalterimKönigreich Ungarn.) 167. Sem 
Wappen-Schild weldes die Gottes-Bebarerin Marta in der 
rechten Hand zuden Fuͤſſen vorſich hält / und mit einem Für: 
fen: Hutte bedeckt iſt / hat vier Felder: In dem erſten und 
vierdten iſt das Ordens⸗Treutze; in dem andern und drit⸗ 
ten das Ampringiſche Stamm⸗Schlld / welches zwey in die 
laͤnge herunter gehende weiſſe Balcken / wodurch mitten ein 
gelber zwerchuͤber gehet / find in einem rothen Felde; Dieſe 
vier Felder theilet das Preußifhe Ereug/ In weſſen Mitte 
der bekañte fhwarge Preußiſche Adler iſt. Die oben ſtehende 
Worte: Deo Duce, durch Goͤttlichen Beyſtand und Führung, 
ſollen ohnfehlbar fein Wahlſpruch feyn ; welchen er vielleicht 
auff Veranlaſſung feines ehmahligen groffen BeneralsLeo- 
poldi Wilhelmi angenommen , von welchem deffen Pane- 
gyriſte Nic, Avancinus indem Buche Virtutes Leopoldi Wil- 
helmi Antwerp. 1665. in ato genafit part.II. p. 144. alfo ſchrei⸗ 
bet: Eodie quo Cefaris Nomine primum Arma ſuſce- 
pit, quam conftante animo inniteretur Deo, ſuo 
Chirographo eft conteftatus , quando hancfuz Vir- 
zutis Teſſeram Hierothecz de collo pendule inclu- 
fit ; Jefu & Maria, quem timebo quando tu non 
tantum.mecum es, fed & meuses? _ | = 


Uinter diefem Heren kam Freudenthal zu groſſen Eh 
ren. Den als 1682. nach dem Tode des Cardinalg und Land- 
Grafens von Heffen geivefenen Obriften Hauptmanne in 
Schleſien der Glor wuͤrdigſte Ränfer LEOPOLDUS unfern . 
Teutſch⸗Meiſter mic der Ober⸗Amtsſtelle beebren ar 

| 9 


(635) * "m 
widerfegten fich die Schleſiſchen Fürffen und Stände, weil 
es wider das allgemeine Qandes-Privilegium lieffe daß ein 
Ausländer gedachte Charge befleiden fülte. Deñ in jenem 
lieſſe ſich König Wladislaus mit nachfolgenden Worten auss 
druͤcklich vernehmen : geben / beftätigen und verleihen 
aus obberührter Boͤhmiſcher Königlichen Macht: 
Erſtlichen / daß Wir / noch Unfere rechte nachkom⸗ 
mende Könige in Böhmen / den itzt gedachten Lan⸗ 
den (Schlefien ) Feinen andern Dberften: Haupt: 
mann nicht fegen noch geben wollen / denn allein ei⸗ 
nen aus Unfren Schlefifchen Fürften, d.d. am Mit: 
woche vor St. Andreas Tage 1498. Und als Carolus II. 
Hertzog zu Münfterberg und Oelß zum Obriffen Haupt» 
mann erflefet wurde / hieß es ſo gar im Kaͤyſerlichen Diplo- 
mate d.d.26. Aug. 1609. Wir wollen Unfere Ober: 
Hauptmanſchafft in Dber- und Nieder » Schlefien 
feinen andern denn einem aus Unfern Gehorfamen 
Weltlichen Gebohrnen Schkefilchen Fürften anver⸗ 
frauen darmit beſtellen und verſehen. Vid. Henel. Sile- 
fiogr.Renov.Cap.X.$.21. p.914. Damit nun aber die Fuͤr⸗ 
ften und Stände befriediget werden moͤchten / ergrieff Ihro 
Kayſerliche Majeſtaͤt dieſes Mittel / machte Freudenthal zu 
einem Fuͤrſtenthum und damit zugleich den Teutſch⸗Meiſter 
zu einen Sürften in Schleſien / wodurd er capable ward die 
Dber ;Amts-Charge zu befleiden / welcher er aber kurtze 
Zeit vorſtund / undı684.d,9.Sept. ausder Welt gieng. 

8.6. Wir haben über Vermuthen aud einen Num- 
mum von George von Braun Heren von Warten: 
berg gefunden ; auf der einen Seite fiehet man den aefrön- 
ten Buchſtaben R. als den — dem Namen — 

“ 2 pP ll, 








regnen ui. RE LEE 3 EEE 
phi TI. Roͤmſſchen Käyfers/von welchem vermutlich 
tev George von Braun das Jus Monetandi auff ge 
fe Weife erhalten. Zu beyden Seiten die getheilte Sa) 
Zahl 1580, — 2 Ei 


Tab. 30, | 


Auf der andern dag vierfeldige Wappen in einem Teutfehen 
Scitde; In dem erften und vierdten weiffen Quartier drey 
rothe Wecken. In dem andern und dritten oben ſchwartz⸗ 
und unten gelben Seide ein Loͤw / der oben gelb und unten 
Schwartz iſt. Die Umſchrifft heiter: George Braun/ 
Frey: Herra Wartenberg. Wartenberg gehörete vor, 
zeiten zum Oelßniſchen Fuͤrſtenthum / Fam aber davon ab 
um die Jahre 1494. und ward zu einer. Freyen Standes; 
Herrſchaͤfft gemacht. Es beſaſſen felbige ehmahlen die Srey: 
Herren von Maltzan / nach dieſem kam ſte an die Herren 
von Braun / unter welchen unſer George ſehr beruͤhmt 
und nicht nur Kaͤyſerlicher Rath / ſondern auch Cammer⸗ 
Præſident in Schleſien war. Nach dieſem verfiel die Herr⸗ 
ſchafft wieder in Maltzaniſche und deñ Dohnauiſche Haͤnde / 
welche es noch bis dato haben. | 
8.7. Ubrigens bemercken wir noch / daß in unters 
fhtedlihen Schleſiſchen Herrſchafften zum wentgſten vor 
dieſem / die Gewohnheit eingeriſſen / daß man gewiſſe Ble⸗ 
cherne Muͤntzen verfertigen und darauff der Herren Wap⸗ 
pen yraͤgen laſſen / ſo aber nur einig und alleine in den Herr, 
ſchafften oder ihrem Gebtete genge und gebe angenommen wor⸗ 
den. Als man num In einer von dieſen die Arbeiter damit 
auszahlete / undder Randes-Hanptmann BAND. NO: 












% (637) 

thumsdfe Sache gewahr wurde/Tieß er zu verffehen geben/ 
daß man fih hierdurch Jura Ducalia zugeetgnet; der aber 
zur Antwort hören muſte; eshätten ja die Hutmacher in 
den Städten die Freyheit ihre Zeihen nad Belieben auszus 
theilen warum nicht auch ein Srey: Herr auf dem Lande in 
feinem Geblete. Woruͤber wir uufere Meinung zu entdes 
Kennichtvonnöthen haben. 


1 Caput II. | 
Mon der Städte Muͤntzen. 


0% Urbes Silefiorum attinet,fi Wratislaviam 








excipiam, pauciflimos ab iis profectos Num- 
@= mos credo fuperflites. D. i. Was die Städ- 
te in Schlefien anbelangt / ſo glaube ich / werden 
mol fehr wenig Muͤntzen übrig ſeyn / die fie prägen laſ⸗ 
fen /ausgenommen Breßlau, | 
Sn Die Muͤntz⸗Staͤdte / wie wir ſolche itzund nen: 
nen wollen (derer wohl in keinem andern Hertzogthum in 
der Welt zum wenigſten nicht mehr / wo noch ſo vlel / ſeyn 
werden ; ſo vonder Vielheit der Hertzoge herruͤhrete die alle 
das Jus Monetandi hatten / und ſolches zuweilen aus Noch 
oder auch andern Urfachenden Städten concedirten) £önnen 
in doppeltem Verſtande betradytet werden. Einmahl daß 
einige dag Jus Monetandi vor fih erhalten und auch exer- 
ciret/ undden / daßandere/ fo dergleichen Jus nicht gehabt / 
dennoch) aber die Ehre genoffen/ dag ihr Name auf die von 
‚Ihnen geprägten Müngen gefeget worden. I.E.Als Her; 
tzog George Rudolph zu Sercnfiabt 1622, DienKreuter 
I * 3 a⸗ 


BE) EEE. 
fhlagen ließ / fofahe manauf einer Seite des Hernogs ge 
harniſchtes Bruſtbild und Titul. Aufder andern ſein vier⸗ 
feldiges Wappen und die Umſchrifft. Mo. No. Argent. 
Hernftadienfs. Hertzog Johann Ehriftian feste 
ſtatt des Bruftbildes das halbe Sürfllihe Wappen nebft 
dem Titul auf die erſte Seite/auf die andere aber den Schle⸗ 
firhen Adler und Umſchrifft: Mo. no. Arg. Olavienfis, 
Hergog Heinrich Wengel und Carl Friedrich treffen 
ebenfans nur wie Johann Ehriftian auffihre Drey- 
Kreuser das halbe Wappen und den Titul / auffdemRe- 
vers aber den Schlefiihen Adler mit dieſer Umſchrifft prägen: 
Mo.No. Argent. Ol. (ſoll Olfnenfis heiffen) 1623. 


52. Hieher gehören aber nur die erfferen/ das iſt / 
Diejenigen / Die Poteftatem cudende Monet= quocunque 
etiam jure erlangt/ und durd wuͤrckliches Müng - Prägen 
exerciret haben. Diefe /von denen der andern Gorte/ 
welcher bloffe Namen nur auf denen Nummis angetroffen 
wird / Fönnen wohl am fuͤglichſten durch die Wappen un? 
terfchteden werden 5 fü dag man / wenn man nidt nur eb 
ner Stadt Namen fondern auch Wappen/ oder auch diefes 
nur allein auf einer Miünge antrifft/ gang gewiß fagen mö- 
ge/ derley Muͤntze fen von Diefer oder jener Stadt aus ha⸗ 

endem Rechte gepraͤget worden. | 
S.3. Nun koͤnnen wir wohl freylich nicht alle diejenl⸗ 
gen Städte eben mit Namen nennen/ die gedachtes Recht ger 
habt / doch werden wir auch vermuchlid Der Sache nit zu 
vilel thun / wenn wir fagen: es ſey faſt Eein einiger Capital⸗ 
Orth davon auszunehmen ; angefehen wir in einem MS. 
unter dem Jahr 14 49. nachfolgendes lſen 
Dieſes Jahr im November, als gewoͤhnlich nicht 
allein die Städte ſondern auch die Fuͤrſten 5 * 
be 


CI) 98* 


Schiefie jeglicher vor fich/ — hätten/ 
haben die Herren von Breßlau offentlich ausſchreyen 
laſſen / daß man nicht allein nehmen ſollte die Breß- 
liſcheNeißiſche / Schweidnitziſche /Namsliſche / 
Oppeliſche / Briegiſche kleine Grofchen ( fondern 
auch Be Freyſtaͤdtiſche Sroßnifche Muͤn⸗ 
tze. Als ſich aber ein groſſer Irrthum durch ſo man⸗ 
nigfaltige und vielerley Muͤntzen erhub / iſt das Man⸗ 
dat geaͤndert / und etliche Muͤntze abgethan worden / 
und ſind nur allein fuͤnfferley Pfennige gegangen; 
als nemlich Breßliſche / Neißiſche / Schweidnitziſche/ 
Briegiſche und Oelßniſche / und hat der Ungariſche 
Floren nicht mehr denn eine Marck gegolten. 

In dem Vergleich / welchen Fuͤrſten und Stände mit 
König Wladislao 1511. getroffen wegen der Muͤntze / wird aus» 
drüclih auch der Städte Breßlau / Schweidnitz FZauer / 
Strigau / Freyſtadt und Troppau gedacht. Vid. Infra Lib, 
VI. e.2.$.2. Sn vor angezogenemMS. finden wir aud) / daß 
die Oppeliſche / Glogiſche / nebft den Freyſtaͤdtiſchen Pfen⸗ 
nigen erſt im Augufto 1460, und zwar den andern Tag ver⸗ 
ſchlagen / i.e.verbothen worden / welches nad dieſem im Eli⸗ 
ſabeth Jahrmarckt ihnen noch einmal nebſt den Klein⸗Glogi⸗ 
ee rg Llegnitziſchen wie auch anderer Städte Helfern 

egegnet. | 

; 4. Ob nun aber aleid in Regard der fo vielen Staͤd⸗ 
te wenig Muͤntzen mehr Abrig find (welcher Verluſt nichts 
mebr als dem Umſchmeltzen zuzuſchreiben; weildie Verruf⸗ 
fenen oder Verſchlagenen in der Muͤntze allezeit was meh⸗ 
rers als im Handel und Wandel gelten ) fo findee man ihrer 
dennoch viel in Anſehung der Menge der von ſedem geſchlagen 
worden ; wie wir bald ſehen werden / weh wir die im — * 

| ehn⸗ 


ie Si 
wehnten Städte Müngen in damahliger beliebten Ordnung 
ei ——— Capiteln betrachten und einige andere bey⸗ 


 Caput IV. 
on der Stadt Vewenberg. 


| Bvius mihi aliquando fuit ex Javorenfium Ducatu Leo- 
bergenfis Nummus argenteus uncialis: fed ut arbi- 


| tror; non aLeobergenfibus, nec in uſum ordinari- 
um ,verum in peculiarem memoriam cufüs. Habet Aqui- 
lam coronatam bicipitem : cujus in pedtore Clypeus ; huic 
ineft Leo Bohemicus , & Aquila Silefiaca. Inſcriptio eft: 
Matthias Romanorum Imperator. Averfa pars intuendos 
pr&betgeminos Clypeos : quorum alter Leonem Bohemi- 
cum ; alter AquilamSilefiacam tenet. Inferiptio eft: Klei⸗ 
nod des Schuͤſſens gu Lewenberg / den 23. Aug. 1615. 
D.i. Ich hab einmal einen Reichs: Thaler von Le⸗ 
wenberg aus dem Jauriſchen Fuͤrſtenthum angetrof⸗ 
fen: der aber nicht / wie ich davor halte / von den Le⸗ 
wenbergern noch zum ordentlichen Gebrauch / ſon⸗ 
dern zu einem beſondern Gedaͤchtnis geſchlagen wor⸗ 
den. Man ſiehet auff ihm einen gekroͤnten zwey⸗ 
koͤpffichten Adler / auff deſſen Bruſt ein Waͤppen⸗ 
Schild in welchem der Boͤhmiſche Loͤw und der 
Schleſiſche Adler anzutreffen. Die Umſchrifft heiſ⸗ 
ſet: Matthias Roͤmiſcher Känfer, Auf dem Re- 
vers ſtehet ein gefpaltener Schild / in defien on | 





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RN (64) * 
Theile der Döhmifcye Low in dem andern der Schle: 
fifche Adler zu ſehen. Die Uberſchrifft heiſſet: Klei⸗ 
not des Schuͤſſens zu Lewenberg. d. 23. Aug. 1615. 


Tb GC) 
— 


‚rn. Mit dieſem Nummo hat es folgende Bewand⸗ 
nis; Auf der erſten Seite ſiehet man den doppelten Kaͤyſer⸗ 
lichen Adler / uͤber welchem die Kaͤyſerliche Crone ſchwebet. 
- Diefer traͤget auf der Bruſt ein gecroͤntes Teutſches Wap⸗ 
pen⸗Schild mic neun Feldern. In dem fuͤnfften von dieſem 
ſtehet ein Adler / fo vor den Schleſiſchen ausgegeben wor: 
den/ welches wir an feinen Orth geftellet ſeyn laſſen / weil doch 
viel Dubia dawider eingewender werdenfönten. Gang un⸗ 
terdem Schwange fiehet des Müng-Eyfen-Schnelders Nas 
men E. R. über den Adler aber die getheilce Uberſchrifft: 
Matthias Roman. Imperat. Matthias Römilcher 
Kaͤyſer. Und dieſes alles umgtebt ein Lorber⸗Crantz. Der 
Revers zefget in dem Untertheil einen geſpaltenen Schild / In 
weſſen erften Helffte ein gekrönter Löwe mit einem ebenfalls 
geſpaltenen aber nicht doppelten Schwange /der auf einem 

Drey: Hügelichten Berge ſtehet / und fih nach der linden 
Hand drehet/ fo aber nicht der Boͤhmiſche fondern der Les 


wenbergiſche iſt / melden der Käufer Maximilianus1. diefer 


Stadt verliehen haben ſoll um das Jahr 1500. da fie vor» 
hero das Sreyberatihe Wappen geführet/ fo die Bergfnap- 
pen mit ſich gebracht / wie ſolches M. Cafpar Svevus Redtor _ 
Scholz Patriz in MnemofyneLeorina 1617. vorglebt und deß⸗ 

wegenfolgende Verſe anführet: | 


Nummm Per 


642°) 





Jovis Armigerum Sapientia vera notatur 
Arguit ere&tus fortia cordaLeo. 3.3. I 
Armis regna vigent : fed ni Spinta rite 
Armorum prefit Viribus: arma nocent, ww. 
Chrifte Patris virtus, Sapientia & unica, vires RF 
Suffice tu Patriæ, ſuffice Conſilium.. 


an BE a 
Sn der andern Helfftedes Schildes iſt ein Adler / den gedach⸗ 
te Stadt ebenfalls führet / weldes denjenigen fo unfern 
Nummum anfehen deſto glaubliher vorkommen wird; 
wenn fie bedenden/daß diefer Adler nicht nur feine Binde; 
fündern ſtatt deflen gang etwas anders auffder Bruſt und 
Schwantze hat / nemlich Seeblätter / wie es einfge nennen, 
und deßwegen nicht vor den Schleſiſchen; viel eher aber vor 
den Maͤhriſchen der doch hieher aang und gar nicht gehoͤret / 
angefehen werden fan. Sothanes doppelte Wappen folder 
Stadt/ wie Nafo in Phenice redivivo vorgiebt/ wegen ih⸗ 
rer treu geleifteten Dienfte von den Rönigen in Ungarn und 
Böhmen verliehen worden feyn. ObnunaberSvevus oder 
Nafo oder aber alle beyde certo modo ihren Vortrag bes’ 
haupten Eönnen/ laffen wir an feinen Orth gefteller ſeyn; 
Gnug daß beyde hierinnen eines find und die Sache ſelhſt ber. 
zeuget/ daß gedachter Löw und Adler einig und allein der 
Stadt Leiwenberg Infignia , und weder der Loͤw Böhmen)‘ 
noch der Adler Schleſien andeuten foll. Liber diefem geſpal⸗ 
tenen Wappen fteher  Kleinof des Groſſen Schiffen. 
zu Lewenberg 23. Augufti, Auf der Seite aber die gethell⸗ 
fe Jahrzahl 1615. i 
$: 2, Angeführter Nummus wird nun freylich wohl 

gar gernevon Verfländigen vor einen couranten Thaler ans. 

genommen werden/ dos iſt indeflen gewiß / daß die Stadt. 
Lewenberg nicht fo wohl auf den Gang / als vornemlich auff 
ihr Groſſes Schuͤſſen niit der Prägung geſehen /wellaud. 
Stuͤcke von zwey Untzen / Die aber einerley — 7—— 





yEr 





RE Be 000 
damals zugleich ans Licht fommen. Wasdas Schuͤſſen an 
belangt / beftand es darinnen : Es wolte ſich offt geruͤgte 
‚Stadt dtedazumal in ihrem beften Flor war gleih denen an- 
dern berühmteften Städten mit einem Foffbaren Schuͤſſen 
fehenlaffen: Die beltebten Inftrumenta dazu / waren Arms 
bruͤſte; das Objectum, fünff Bögel. Wer nun von dem er: 
ften Bogel einen Span abgeſchoſſen hatte / empfieng eines 
von diefen Kleinotern / und zwar nad Befhaffenheit des 
Schuͤſſens / ein Eleines oder großes. Mer zwey Späne/ 
empfieng auch zwey undfo weiter ; daß der vom fünfften 
aud) fünffe dergleihen Thaler oder Doppel-Thaler davon 
trug. Angezogener Naforedet von der gangen Sache alfo: 
Im Fahr 1615. ftellete die Stadt Lewenberg / als ſie 
in gedeilichen Wohlftande ſich befand / ein freyes 
‚Landfchüffen an / mit dem Armbruft nad) dem Vo⸗ 
gel: dabey fie wegen prächkiger Anſtalt viel und 
grofle Unkoſten aufgewendet / wodurch fie in maͤchti⸗ 
ge Schulden gerathen. Ob Nafofid) den damaligen Zu: 
ftand der Stadt Lewenberg recht berichten laffen / mögen Die _ 
jenigen urtheilen / die von ihrem vorigen und itzigem Wohl⸗ 
ande genau informiretfind. Wir koͤnnen zum wenigſten 
vonder Stadt Liegnig verfihern / daß fie ſich um die Schul: 
denund Unkoſten / fo ihre Schuͤtzen⸗Bruͤderſchafft verur; 
ſachet gang und gar nicht bekuͤmmert / geſchweige / daß fie 
ſich ihrenthalben in groſſe Schulden ſtecken ſolte / welches ver⸗ 
muthlich bey andern Staͤdten wol auch ſo Brauch ſeyn wird. 


8.3. Nun iſt die Frage / ob die damals bey dem groſſen 
Schuͤſſen der Stadt Lewenberg ausgetheilte Thaler und 
Doypel⸗Thaler in und von der Stadt oder anderwerts / nur 
bloß dieſes Feſtin zu beehren / gepraͤget worden? Da wir 
deñ antworten / daB allerdings in und von der Stadt ſolche 
gepraͤget worden / welches nicht nur das auf den Thalern be⸗ 
Rn Mm mm 2 | nd: 


00.80 ET 

findliche Lewenbergifhe Wappen andeutet / fondern ı 
die in daſigem Rath⸗ Haufe noch bis dato verhandenen Ste 
pelconfirmiren. Zu allem Uberfluß fügen wir auch bey / 
wagFechnerus in regard der Lewenbergiſchen Müngen unter 
andern gefchrieben: BR 
Vos Vobis Nomen peperiftis in orbe perenne 
Clara progenie , cujus vidtura Monet 
Excelfis fufpenfa tholis anathemata fulgent. 

Der zweifelt / daß diefes Lewenbergiſche Heller ſeyn? 


Tab. 31 


Das Gepräge des Erften beftehet bloß In Ihrem führenden 
Adler / auf deilen Bruft ein Schildchen mit See-Blättern 
und der getheilte Name der Stadt L. BLewenberg. Auf 
dem andern find Indem Adler die Seeblätter vergeffen wor; 
den / und iſt der unten beygefegte Preig merckwuͤrdig. 
54. Ubrigens bemerden wir / daß derley Müngen 
bey groſſen Ausſchuͤſſen zu praͤgen nicht nur in Schleſien / als 
Breßlau / Neiſſe / Lewenberg x. ſondern auch außer Landes 
on laͤngſt vorhero braͤuchlich geweſen. Von denen Aus⸗ 
jandiſchen / weil die andern ohne dem in dieſein Wercke vor⸗ 
kommen / wollen wirnurdie, von der Stadt Franckfurth 
am Mayn anführen. Die eine Seite zeigeteineneinföpf 
fihten gecrönten Adler mit der Umſchrifft: Respublica 
Francofurtenfis. Die andere_oben diefe Jahrzahl 1582. 
und darunter diefe Berfe: mit Stabl(i.e. Armbruf)und 
Buͤchſen gwenerlen : Frei Schieffen Alnie Sint Ge- 
vveſt vvaren dieffer Hundert ein das Zeft, Beil Bu 









Diefes Derfe ſeyn follen/ und ſich auf den erften auch etwas 
reymen muß; wird ohnfehlbar die Jahrzahl 1582. alfo follen 
gelsfen werden: !. 

Funffzehn hundert achtzig zwen/ic. 


Caput V. 
m on der Stadt Schweinitz. | 


Rætereà mihi contigit videre Nummum Civitatis Svid- 
. nicenfis ſub Ludovico Bohemorum Regeformatum: 
In hujus parte averfa reperitur Aquila & Inferiptio: 
‘  Ludovicus Rex Hungarorum &Bohemorum. In, 
averfa Parte confpicitun Corona , literis additis. Civitas 
Svidnicenfis Anno ı521. Hujus generis Groflos longe anti- 
quioribus Temporibus adeo multos in Svidnicenfi urbe na- 
tos , ut reliquam Pecuniam in Silefia ſignatam, multitudine 
fuperaverint Annales indicannt. 
Uber diefes habe ich auch einmaleinen Srofchen 
gefehen /den die Stadt Schweidnitz unterdem Boͤh⸗ 
milchen Könige Ludovico verfertigen laſſen; auff 
deſſen erften Seite ſiehet man einen Adler und Um⸗ 
ſchrifft: Ludwig der Ungarn und Böhmen König. 
Auf der andern eine Lrone / mit dieſen beygefeßten 
Morten: Stadt Schtweinig Anno 1321. Diefer 
Art Groſchen find in alten Zeiten fehr viel in der 
Stadt Schweinighervor kommen / ſo daß fie auch / 
als die Jahr⸗Buͤcher andeuten / die ͤbrigen Muͤn⸗ 
tzen in Schleſien an der Menge uͤbertroffen. 
—— Mmmm3 





IL⸗ 






5.1. EsmaggleihleStadtSchweld-oderSchweinlgihren 
Namen herhaben von wenn oder was fie will: ſo bleibet doch 
gewiß /daßfie bald vom Anfang ein wildes Schwein / oder 
zum wenigften den Kopff von diefem zu ihrem Wappen be 
kommen; weldes denn vermuthen laͤſt / daß allerdings bey: 
ihrer Benennung mehr auf ein wild Schwein / derer ent⸗ 
weder vorzeiten ſehr viel in dieſer Gegend ſich auffgehalten / 
oder / caſu, etwan eines dazu Anlaß gegeben ; als vielleicht 
auff diefem oder jenem frembden Heer⸗Fuͤhrer (vid. Scholia 
Silefiogr, Renov. c. 7. ꝑ. 569. ) gefehen worden, Und find 
fonderlid Fechneri Gründe / fo er wider dieſe Meinung ans 
gefuͤhret / wol ſehr ſchlecht / wenn er ſchreibt: 34 
Quid hoc rei? Quid efle monftri dixero ? 

In aufpicatumnomen,o Svidnizium, 

Amica Coeno cur tibi fus indidit ? 

Inter frutefta Nana ficut Herculis 

Cœlo Cacumentollitarbor, eminens: 

Sic inter urbes &c. | | 


Joves politis , candidisque moribs 
Cives celebres, fordidam qui refpuunt 
Ductare vitam Elpenorisfpurcifimi 
Tot Eruditi prodierunt e Sinu Se 
Tuo, quot Hybla fert odora flofculos. 
Porco quid eft cum fvaviolento Amaraco?’&c, 


‚Hocergo Nomen congruit parum tuis 
Rebus, quibusnon ad fricanda hæc nota, 
Sed Litterati plebishaud probant rudem 
- Opinionem & ultima ex Origine 
Anti- 


. (647) 8 ! 
°  Antiquitatis exequentis abditæ | 
“Hoc Nomen Urbis eruunt pulcerrime 
.  Syavisque prifeisadftruunt Svidnitzii 
..  Ortus &e. | 


Hat denn nicht das berühmte Trojaund vfel andere groffe 
Städte in der Welt cin Schweinin ihrem Wappen gefuͤh⸗ 
ree? Hat denn nicht Antenor,, der vortrefliche General, fei- 
ner Bater-Stadt defto weniger zu vergeflen/ ein Schwein in 
fein Panier fegen laffen 2 Hat man denn deßwegen dem bes 
ruͤhmten Geſchlecht der Römifihen Portiorum , und dem 
Hoch⸗Edlen Geſchlecht derer von Schweinichen ihres Wap⸗ 
pen halber / ſo eben hierinnen beſtehet / was auszuſetzen? 
Man bedencke nur / was endlich folgen wuͤrde / wenn man 
von dem Wappen auff das Geſclecht / fo ſolches fuͤhret / fol; 
gern wolte? Wo wuͤrden deñ diejenigen bleiben / die Hafen/ 
Baͤhren / Fuͤchſe / Maͤuſe / Eulen /2e.in ihren Wappen fuͤh⸗ 
ven ? Die Lateiniſche Benennung ff auch ziemlich partey- - 
iſch wenn man fie Svidnitium genennet / wie ingleichen 
diejenige Teutſche wer man Schweid⸗ und nicht Schwei⸗ 
nis fchreibet / weil ohnfehlbar damit ein alter Hetdnifcher 
Sürff Svidno , der einige Zeit In diefer Gegend gewohnet / 
und den Zotenberg/ wiewohl vergebens belagert haben ſoll / 
pro Autore velCaufaDenominationis gemacht wird; fo doch 
noch viel Berweiß braucht / Nafo aber in PhaeniceRedivivo 
vor gar gewiß hält/ und degwegen feine Meinung hierüber 
alſo entdecket: | N 
Svidnia, gentili ducensab originegentem, 

A Svidnone fuum pr&fidenomenhabet, 
Wie vor faft 200. Fahren diefe Stade Lateinifh genennet 
. worden / und zwar auff denen Muͤntzen als womit wir in 
dieſem unferm Vorhaben allein zu thun haben / werden wir 

unten hören, - Da Im übrigen aber Schtweldnig durch ge- 
—* ge⸗ 


u eu EEE 
gehends aud) in der Stadt: Cangıl:yfelbft prev pr evaliret/ und undfo 
geioeicben wird/ folget man derfelben — 
ig / denn Verba valent ficut Nummi; doch wird m in es uns 
hoffentlich nicht uͤbel deuten wenn wir ſagen: Man koͤnn 
auch bier nicht einmal das alte: ſcribimus cum V 160 & 
fentimuscum Eruditis anführen / weil/den Müngen nad} 
der Vulgus bier im Redendie Wahrheit behalten. 
Diefer Stadt Alterthum / und von vielen Seculis gehab⸗ 
tes Anſehen beweiſen ihre ehmals geprägte Caucii, oder 
Schuͤſſel⸗Pfennige. Dieſe find von feinem Silber ſehr düns 
ne/ und gleichen durchaus derley Schuͤſſeln / fo —* nur al⸗ 
feine mitten eine Tieffe fondern auch auff dem Rande har 
ben wie allhier zu ſehen. In diefen Schüffel-Pfennigen / 
oder auf ihnen fiehet man einen wilden Schweine: Kopff mit 
fehr fangen In die Höhe ſtehenden Zähnen / als das — 
ilge Wappen. Auff andern ſtehet war auch ein ſolcher 
Kopff aber noch darzu der Buchſtabe S. als der erſte von 
dem IN der Stadt. Und noch auf andern das gantze 
ein. 


"Tab.zı. (N) (13) (14) (5) 


Ferner ließ die Stadt Heller prägen und zwar wieder 
mit Se Schweine und der Umſchrifft: Karo, 
ein 


Tab. 31. (N) (6) 


Andere haben wohl eben. Diefes Gepräge/nur m — 
REN — kleiner geweſen / und auf der andern Pe 


Tab 











nn RE une 
53. Naddiefem hat ſie ihr müngen immer (darf fort; 
getrieben / wie man deñ in denen Fahr -Büdern gar öfters 
etwas vonden Schweinisifhen Müngenangemerdet findet. 
Es kamen in der Münß-Angelegenbeit Sürften und Stände 
wohl wenig zuſammen / der Stadt Schweinitz wurde dabey 
gedacht ; und e8 wurden entweder ihre Münsen genom⸗ 
men/ oder verruffen/ oder doch am Preiße vergeringert / 
oderesfaste fonffetwas, Doch beſtund diefer Stadt Müns 
ge / wie derer andern/ eine lange Zeitnur in Hellern / und in 
einerley Münge ; wie folde wentaftens König Wences- 
laus in feiner Begnadigung oder Confirmation der Schwels 
nig- und Jauriſchen Privilegien de Anno 1369. Freytag vor 
S. Gall. verordnet: wenn er in diefer ſich alfo vernehmen laſſent 
Sonderlich wollen wir / daß nur eine Muͤntz in bey⸗ 
‚den Kanden (wodurch der Schweinig- und Jauriſche Di- 
ſtrict verffanden worden) ſeyn fol; die an dem Zufaße 
und an dem Silber/in den Würden/ und an der Güte 
bleibe/ und beftehe/ als fie itzund iſt / und ein Zei⸗ 
chen und Gepräge habe. In einem andern Privilegio, 
fo eben diefen Tag / und diefes Jahr Carolus als Wences- 
kai Bater noch felbft denen Städten in gedachten Diftrieten 
. gegeben / ſtehen unter andern eben diefe Worte: Sonder: 
lich wollen wir/ daß nur eine Muͤntze in beyden 
Landen ſeyn folle/ die an dem Geſetzt und an 
dem Silber in den Würden / und in der Guͤte be: 
ſtehe und bleibe / als fie itzund iſt und ein Zeichen. 
und Gebrech (Gepraͤge) habe. Aber nun entifcher die 
Frage / was bier vor ein Gepraͤge gemeinet fen ? Ob dag 
vorige wilde Schwein oder der Schweins⸗Kopff? oder ene 
Crone? die diefe Stadt in ihrem Wappen auch führer/ und 
nach der Ergebungan Böhmen von dafigen Koͤnigen befom- 
wa: Runn men? 


nn Be 
men? dei diefe finder man auch auff Ihren alten Mrüngen. 
Da wir zwar eben nicht vor gewiß fügen wollen/ daß ehma⸗ 
lendiefe Stadt auch Eupfferne Caucios ‚ ſo den obigen gang 
gleich find / ſchlagen: und auf ſolche / ſtatt des wilden Schweins 
Kopff eine Crone pragen laſſen / ob ſchon ſolche verhanden 
ſind; weil ja wohl anderwerts auch Cronen im Wappen 
gefuͤhret werden / und es alſo mit der Probation ſchwer zu⸗ 
gehen würde. Diefe Frage iſt nicht ſo leichte zu beantwor⸗ 
ten / doch ſcheinet es / daß nicht die Crone / ſondern das 
Schwein oder der Schweins⸗Kopff allhier gemeinet ſey. 
Wir beſtaͤrcken unſere Muthmaſſung damit / weil wir inet: 
nem alten MS. , in welchem der Stadt Schweinitz Privilegia, 
und andere Denckwuͤrdigkeiten zuſammen getragen wor⸗ 
den / finden / daß Anno 1452. König Ladislaus diefer Stadt ein 
neu Wappen gegeben; die Worte lauten alſo: P.50.An.1452, 
bat König Ladislaus der Stadt Schweinitz neu In⸗ 
fiegel gegeben /und confirmiref : damit man aber eint: 
ger maſſen wiffen möge / worinnen dieſes beffanden / folefen 
wir an einem andern Orte/ p.79. gedahitesMS. Neu In⸗ 
fiegel / das alte Siegel wird mifeiner guldenen Cron 
NB.Quartier Weife gebeſſert. Woraus folgen win / 
dag Ladislaus bey diefer Vermehrung fo viel gethan/daß die 
Stadt über die vorigen Greiff / und wild Schwein aus) eine 
Erore führen moͤge; und alfa ihr Mappen ins Fünfftig 
vierfeldig feyn ſolte; welches gewiß eine groffe Genade vor 
-fie war / derer ſich felbter Zeit / ſo viel wir wiffen / Feine 
Stadt in gang Schlefien auger Namslau ruͤhmen konte. 


84. Ob nun aber gleich Schweine ſothaner maflen 
ein vierfeldiges Wappen⸗Schild befommen / ſo lleß fie doch 
auf ihre Muͤntze nur eine Crone praͤgen. Wie wir deñ Hel⸗ 
ler geſehen / auf deren einer Seite gedachte Crone / aufder 
andern aber ein 8. zu ſeyn ſcheinet / welche viellelicht Die yo 





— — — — — — — 


Nummus argenteus Svidnicenſis S, adjectum habet. 
L.c.cap, IL Das iſt gewiß / daß bey dem Rent⸗Amt der 
Stadt Snfiege noch heut zu Tage ineinemS.wie auch bey der 
Stadt:-Dogtey beſtehet. Es erhellet foldes daraus noch mehr/ 
weil vor dem Ladislaifchen Privilegio von keiner Crone in dem 
Stadt-Wappen weder in alten MSS. nod andern Monu- 
mentiseinfges Veltigium zu finden; im Gegentheil aber die 
noch Älteren Schöppen- Briefe / als angezogenes Privile- 
— / mit zweyen Siegeln / da das eine das Schwein / 
as andere den Greiff præſentiret / anzutreffenfeyn / welches 
Die heutigen Schöppen » Briefe mit Ubergehung der Erone 
annoch bezeugen. 

Alsman in Schleſien anfieng Groſchen zu prägen /that 
ſolches die Stadt Schweinig auch / und zwar nad) damaliger 
Gewohnheit / ſo daß fie ihren Schug*Patron den Heiligen 
Wenceslaum darauff fegen ließ / und um ihn diefe Worte : 


5. Wenceslaus Patronus. 


Auff dem Revers aber den Greiff / den fie ſonſt m Wappen 
fuͤhret / und die Worte: Groſſus Syeidnicenſis. 

8.5. Nach dieſem finden wir / daß fie wenigſtens zu An⸗ 
fange des 16. Seculi, und zwar Anno 1518, und fernerbin halbe 
Groſchen prägen laflen. Denn Anno 1519, den 14. Junii wur⸗ 
dein Breßlau ausgeruffen / Die Schweinitziſche Münge zu 
nehmen / zween halbe Groſchen vor 12. Heller bey harter und 
ernſter Strafe: MS. Wiewohl man wieder bald anders 
Sinnes ward. Den alba andere MSS, — 

Annn 2 eln⸗ 





i oHELTIE 


— m — — — 


einhellig / daB zu Brelauan vier Säulendes Rn 








Ringes Bricfe 
angefihlagen worden / daß man denen von der Schweinig 
nichts zuführen noch abkauffen ſolte; darum / daß fie die 
Ming Briefe (wodurd die ehmahligen gemachten Contra- 
&e zu verfteben / Vid.infra Lib, 6. c.2.) nie gehalten / fondern 
gethan / was fie gewolt / auch noch zu thun gefinnet feyn. 
Annoısar. In welchem Jahre / und zwar am Tage Marie 
Heimſuchůng auch die Gemeine zu Breßlau zufammen kom⸗ 
men / und von Hertzog Fridrich dem Andern zur Liegnitz / 
als der Zeit Ober- Hauptmann in Nieder⸗Schleſien begehrt 
daran zu ſeyn; daß eine neue Muͤntz Ordnung gemacht / 
und eine neue traͤgliche Muͤntze NB. allenthalben( den vor: 
hin hatterman eine lange Zeit zum wenigſten von Anno 151. 
an / Vid. InfraLib. 6. c.2. von allen Orthen her das Silber 
nach Breßlau gebracht / und daſelbſt müngen laſſen) geprägt 
wurde. Uber dieſes wendeten fie ein: Schleſien koͤnte die 
ſchwere Marck nicht halten / bäthen dannen hero Seine Fuͤrſt⸗ 
liche Gnade / wolte zu einer Muͤntze behuͤlflich ſeyn / die den 
Armen und Reichen leidlicher waͤre. Wie lange vorhero die 
Gemeine zu Schweinitz und das Fahr darauff ſich wider⸗ 
fpenftig erzeiget/ Fan bey Schickfüfen Lib, 4. c.11,p.86. gele- 
fen werden. Was vor fharffe Patentes König Ludovicus ges 
gen die Schweinitzer / die fich Die neue Muͤntzs Ordnung 1523. 
da ein neuer und alter Brofhen/ Groſchen vor Groſchen/ 


‚Heller vor Heller genommen werden ſolte: abermahlen nicht 


gefalfenlaffen wolten / ergeben laſſen; und worinnen fie zlem⸗ 
lich verädhtlih gehalten worden/ haben wir eben nicht noͤ⸗ 


thig bier anzuführen. Seßen nur fo viel bey: daß endlich 


1524. Mitwoche nach Oculidie Unruhe geftillet/ und der Ver⸗ 
gleich die Oſter⸗Mit woche darauffvon Ludovico zu Ofen con- 
firmiret worden. MSS. ! a 

Einen ſolchen halben Grofchen achten wir num denjent: 


gen zu ſeyn / deffen im Adtu gedacht wird: wellerin allem _ 


‚denen andern gleich kommt / welche Die Stadt / ſo viel vn 


| 
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| 
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rer ſelbſt gefehen 1520, 1525 und 1526. prägenlaflen. Wieden 
auch angezogene eineriey Gepräge aber nicht Schrot und 
Kornhaben/ undihrer zwey nicht vollig einen Groſchen des 
Friderici 1.3u Ziegnig betragen. Wir wollen den älteften 
ſtatt der übrigen etwas weltläufftiger betrachten. | 


Auff der erſten Sette ſtehet um einen einkoͤpfigen Adler LU- 
DOVICUSoRoUno Eo Bo Ludovicus Rex Unga- 


riæ, & Boemiæ Rex. Da wir den beydiefemO, ſo nach je⸗ 
dem Wort/ Silbe, oder Buchſtaben hier geſehen wird / und 
wir oben auff einigen Johanneis , wie ingleichen auffdenen 
Llegnitziſchen Groſchen und igund auch auf ihren efgenen an: 
getroffen / ſo viel bemercken: daß derley Runde nur eine 
bloſſe Invention des Muͤntz⸗Eyſen⸗Schnelders ſey / und wei⸗ 
ter nichts bedeute / als ein gemein Punctum; ſtatt deſſen 
hier ein O, auf andern zwey über einander 8: wiederum / 
aufandern drey:Fantige Pundta, Röfelein / und Ereuglein 
gefunden werden ; welches wir darum erwehnen / weilwir 
mehrmalen wahrgenommen / daB auch wohlgelahrte Rente, 
‘wen fie zumal zwey O über einander Sin den alten Mo- 
numenten angetroffen / gemelnet: als ob füldhes etwas be⸗ 
ſonders zu bedeutenhatte. Liber diefes bemerken wir auch 
aus diefer Umſchrifft einenguten Grund für diejenigen 5 Die 
das Wort Ungaria nicht mit / fondern ohne H fchreiben / wie 
hierauf unfrem Nummo. Welches auch bereits ſchon Käy- 
fer Sigismundus über 200: Jahr vorher gethan / als er noch 
Koͤnig inLingarn war / wozu er 1386. erwehlet worden; da> 
von feine Ducaten / wie ——— Suceeflöris Alberti und Me 
mm Nm3 — 








REDE H REN 
ler andern / bis auf Ferdinandum J. von-denen fein einiger 
dasH gebraucht /zur Gnuͤge zeggen. 

S.6. Aber / daß wir von der Grammaire, die wir hier e⸗ 
ben nicht zu profitiren Haben/ wieder ad Heraldica fonime 
fo werden fih die Sreunde des gecrönten Schlefifhen Adlers 
ohn allen Zweifel bey Erblickung des Adlers auf diefen 
Müngen denfelben ſich ſehr nutze machen / und daraus 
ſchluͤſſen wollen: wir hätten nicht recht gethan / daß wir 
nicht allein dem Schleſiſchen Adler die Crone abgeſprochen / 
fondern auch noch über dieſes die jenigen eines Irrthums bes 
ſchuldiget / fo ihm ſolche zuerkant? Es wäre denn / daß 
man diefen Adler nicht vorden Schleſiſchen annehmen wolle/ 
ſo er doch alferdinges wäre? ET 

Hierauff ff zu antworten 1. daß diefer Adler un⸗ 
firietig der Schleſiſche ſey. Dennwas vor ein anderer ſolte 
und koͤnte fonft auf der Stadt Schweine Muͤntzen ſtehen? 
Allermaflen ja aus denen/in diefem gangen Werckchen ange: 
zogenen Münsenzur Gnuͤge erhellet / daß fü wohl die Fürs 
ffen/ als auch Städte / weñ fie thr eigen Wappen nicht alles 
mal hinfegen wollen/ fie entweder eine Seite gan leer ges 
laffen / oder aber theilg den Boͤhmiſchen Löwenunter deflen 
Jurisdidtion fie geftanden/ theils aud) den Schleſiſchen Adler 
als ihres Landes Wappen darauf gepräger. | 

2. Daß diefer Adler / 0b er ſchon der Schleſiſche iſt / 
dennoch diefem gans nicht ähnlich formiret worden; und 
macht ſolchen etwas / das ihm fehlet / nemlich die Binde auf 
der Bruſt / und wiederum etwas das er zu viel hat / nemlic 
die Crone auf dem Kopffe / dermaſſen unkentbar / daß man 
Ihn viel eher vor den Polniſchen halten moͤchte / wie zumal 
ſelbigen vor. Sigismundi L Zeiten ( von welchem das S. 
als Initial · Buchſtaben ſeines Namens auf die Bruſt des 
Adlers geſetzt ward Vid. Theodori Zawacki Rogala, Equitis 
Poloni Catalogum Ducum atque Regum Polonorum Craco- 
viæ 1009.) abſonderlich auf den Muͤntzen des Königee Ar: 

h 2 





— 
Berti gefunden wird. Lind mag gar wohl ſeyn / daß diefe 
Schweinisiiche und Zefhniihe Nummi denen Ausländern 
Gelegenheit gegeben / weil fie hier die Crone gefehen/ fol: 
he insgemein/ dem Schleſiſchen Adler aufzubürden. Kurtz / 
es iſt auf diefe Schweinitziſche Müngen die Erone durch ei⸗ 
nen Irrthum gekommen / es mag nun gleich ſolcher entwe⸗ 
der einem eigenſinnigen Stempelſchneider oder einfaͤltigen 
Muͤntz Directori zuzuſchreiben ſeyn Khonius ſchreibt Hiers 
yonalfe : Aquila Polonica aureâ Corona condecora- 
ta,necnon faſcia eodemmetallo ducta circumligata 
fiftitur. Infilefiaca neque utramque neque harum 
alteram invenire licebit. Hicbreviffimis vituperan- 
dum libri Armorum (Wappen⸗Buchs) errorem 
annoto, inquo infigni fculptoris Incuria Aquile Sile- 
fiace Corona tribuitur. Dieſes iſt wohl angemercet 
worden; die Raifons aber / ſo er feine gute und rechte Mets 
nung zu beſtaͤrcken / anfuͤhret gehen auflerder andern auff 
ſehr ſchwachen Fuͤſſen. Die erſte (weñ er ſagt: Minimele- 
ges ſcutariæ, Duci concedunt, ut Coronam inter Re- 
gia folummodoornamentarelatam Ducatus fui Infi- 
onibus imponat. ) wird dur fehr viele Inftances zu nich⸗ 
te gemacht; Altermaffen ja befant genung / daß nur einige 
Sprovincten anzuführen / die Hertzogthuͤmer / Crain Me 
ronx. Ja fo gar die Graffſchafft Tyrol, undin Schieften 
ſeibſt die Fürftenrhümer Oppeln und Zefhen einen gekroͤn⸗ 
ten Adler im Wappen haben / die fih ſolchen durch gedachte 
Kegel wol ſchwerlich werden abfpreden laſſen. Der drit: 
tengehetesebenfo : Ulteriore probatione haud indi- 
get, necDucatum Silefiz ex Con jun&tione Bohemica 
aliam induifle indolem , nec ejusDuces circa exor- 


nan- 


en 

nanda infignia libertatem nunquam fibi concefflam 
arrrogaſſe. Denn die Adverfarii koͤñten erſtlich fragen / 
woher man beweifen wolle : daß die Hergoge in Schleſien 
vor der Ergebung / oder wie Herr Rhonius nicht übel res 
det/ Vereinigung) an oder mir Böhmen feinen gefrönten 
Adler geführer ? als daran Herr Rhonius gang nicht ge: 
dacht / von ung aber zur Gnüge oben gewiefen worden. 
Ferner / fo köhten fie auch die Oppelifhe und Teſchniſche ge⸗ 
fFrönten Adler einwenden / da wir disfalls nicht fehen / was 
manibnen antworten wolle. RE er 

- Die andere oder mittlere Raifon iſt die befte und deſto 
wichtiger; Carolus, Epifcopus Vratislavienfis in mo- 
netz A.M.DC. XXI cufz fronte alter fıftit Aqui- 
lam Silefiz pileo ducali infignitam. Quale Orna-- 
mentum in moneta argentea Henrici Wenceslai & 
Caroli Friderici , Ducum Sileſiæ Monfterbergenfium 
Olsnenfium ante addudta , atque in moneta nova 
argentea Ducis Silefie Lignicenfis , Bregenfis, & 
W olavienfis A,M. DC.LXXII, di&torum Principum 
Infignibus additur ; quibus debitam denegare fıdem 
ſummum ducerem piaculum,l.c, Denn wenn ja dag 
Gegentheil auf die Gedanden kommen moͤchte / als ob viel 
leicht die Erone durch Unachtſamkeit weggelaffen worden ? 
fo weiſet ja der Fuͤrſten⸗Hut / der nicht allein auf denen drey⸗ 
en von Rhonio angeführten Nummis zu befinden / ſondern 
aud) auf vielfältig andern weldes anugfam bemercket iſt / 
daß Feine Crone an feiner ſtatt ſtehen koͤnne / und ſolle. 
| 3. Daß / ( weiter nichts zu gedencken / dazumahl fol- 
es hin und wieder in dieſem Werckchen geſchehen) die Stadt 
Schweinitz den auff diefen ihren angezogenen Müngen be 
gangenen Schler ſelbſt erkennet / und nachdruͤcklich 4* 








a  __—_ 
nen Müngen / fo fie 1621. und ı622. prägen laffen / corrigi- 
tet, denn da — ſich der vorige Adler in einer gantz 
andern Geſtalt / nemlich wie billig / ohne Crone / mit der 
Binde auf der Bruſt / an welcher auch ſo gar die Lilien / und 
der Punct auf der Binde nicht vergeſſen worden. Dieſem⸗ 
nach find angeführte Schweinitziſche halbe Groſchen gar 
nicht capable uns von unſerer Meinung / vermoͤge welcher 
wir bef andig dafür halten/ daß der Schleſiſche Adler Feine 
Erone haben folle/ abzuhalten / geſchweige dem Gegentheil 
zu patrociniren. Diana 
Auff dem Revers iſt eine Crone / mitderer Zweyen der 
Stadt gantzes Wappen pranget / um welche zu leſen: Civi- 
tas. SWIENTo 1520, Eben dieſe Worte finden wir 
auch auf denen uͤbrigen halben Groſchen / woraus erhellet / 
daß man gut felbigen Zeit nichts davon gehalten / daß Schwei⸗ 
nitz von Svidone und LateinifhSwidnicium genennet wer; 
denfolte. Sonſt muß die Stadt Schweinig bey König La- 
dislao ingar befonderer Gnade geffanden haben/ weil diefer 
ihr Wappen nicht allein verbeffere / fondern auch diefe Vers 
befferung eben duch eine Crone thun wollen. er 
Indem wir dieſe Müng-Sorte weglegen wollen/ erin⸗ 
nern wir uns eben zu rechter Zeit desjenigen/ was uns eine 
vornehme Hand aus Schweinig verſichert / daß nemlich / be: 
fage alter MSS. Ao. 1518. die ſo genañten Poͤlichen / eine kleine 
Muͤntze / (die dazumal in Schleſien fehr gewöhnlid war / 
welches unter andern aus dem Vertrage / den Hertzog 
Friedrich der Andere zu Liegnltz Anno 1525. am Dienflage 
nad) dem Soñtage Exaudi zu Brieg / und zu Liegnitz am 
Montage vor Johannis Baptiſtæ mit den Geiftlichen und den 
Unterthanen im Liegnig- und Briegiſchen Fuͤrſtenthuͤmern 
and Zugehörungen Gefftlihe und wiederkaͤuffliche Zinß be⸗ 
treffende gemacht / erhellet / worinnen dieſe Worte ſtehen: 
Bo hundert Mr. Boͤhmiſch / hundert Guͤelden Un⸗ 
la | Oo oo gariſch 


nn 
gariſch / hundert Guͤelden Reiniſch hundert Mr, 
Poͤlichen / oder woran dieſelbe Haube -Summa fonft 
ſeyn möchte verſchrieben wären; daß ſolche hundert / 
allewege wo Boͤmiſch mit vier Mer. Boͤmiſch (nemlich 
Groſchen) wo Ungariſch Goldt mit vier Guelden 
Ungariſch; wo Reiniſch Gelt mit vier Guelden 
Reiniſch; mo Mr, Pölichen mit vier Mr. Pölichen 
als viel ganghaffter Muͤntze und wie fonft folche 
Haubt - Summa fein möchte / in allemege vier 
vom hundert verginfet und entrichtet werden 2c.2c.) 
In Schweinig durch PaulMonaun und Baftian Monaun( ePa- 
triciis Svidnicenfibus) feinem Vater zu fhlagen angefangen 
worden und die Müng-Officin auff der Zuͤchner Gaffe gewe⸗ 
fen. Da nun angeführte halbe Groſchen denen Polniſchen 
die allbereit König Albert, Alexander und Johannes Sigis- 
mundus 1507. prägen laſſen / an Groͤſſe und Gepräge auffer 
der Umſchrifft gang gleich find ; und ohne Zweifel deßwe⸗ 
gen Pölichen genennet worden: fo tragen wir fein Beden- 
den : wag mit dem Adler und deffen Krone paſſiret / einig 
und allein /entweder der Einfalt oder Lbereilung der Muͤntz⸗ 
Eifenfhneider zuzuſchreiben: als die / da fie Polihen haben 
wollen/ ohn alles Bedencken / damit fie ja rechte Polichen 
machen moͤchten / auch den Polniſchen gekrönten Adler bez 
Halten. Oder e8 Fan aud) ſeyn / dag man mit allem Fleiß 
das Polnifche Bepräge behalten / damit der gemeine Mañ / 





der fih mehrentheils beffer auf die Bilder als Buchffaben 


verſtehet / die Pölichen deflo unbeforgter annehmen möchte, - 


87 Wie ſehr diefe Stadt fo wohl über Ihrem Muͤntz⸗ 
Rechte als Valor gehalten / iſt daher abzunehmen/ daß fie 
durchaus ihre Srofhennichezuzwölff/fondernnur acht Hele 
fern gefhlagen und genommen haben wolte/obfie Ren Dr | 

| ' — 


deßwegen / wiewol auf Königlichen Befehl von Marg⸗ 
graf Georgen zu Brandenburg / als Herkogen zu 
Fagerndorff / und Hertzog Fridrichen zu Liegnitz 
belägert worden ; welche Belägerung doch nicht nach Wun⸗ 
hätte ablauffen mögen ; Indem König Ludewig dieſe 
uͤrſten gewiß verfichert / daß die Böhmen ſich der Stade 
annehmen würden / und man alſo nur auf einehonetteRe- 
traitte bedacht feyn möchte / welche auch erfolget nachdem 
gedachten Hertzogen drey Bürger als Raͤdelsfuͤhrer / Cuntze 
Guͤnther / Thomas Lockner und Jacob Friauff uͤbergeben 
worden / die man hernach nach Breßlau fuͤhrete / und vor 
Hans Pockwitzes Hauſe / auf dem groſſen Ringe gegen der 
Wage über / am Abende Margarethæ decolliren lieg. In⸗ 
deſſen wurde nun wol der Tumult geſtillet / die Stadt reus- 
firte aber doch / und blieb dabey / daß bey Ihr ein Groſchen 
nur acht Heller / und nichtmehr gelten ſolte. Wenn diefes 
aufgehoͤret / haben wir nicht erfahren Fönnen. | 


S5.8. A.ısar. lleß Schweinitz auch fo genante Bier-und: 
zwantziger prägen / die wegen Ihres Gepräges allerdings 
verdienen bemercket zu werden. 


| (N) 


Den da ſiehet man nichts von ihrem Wappen / fondern auf 

der erſten Seite den Schleſiſchen Adler micder Umſchrifft: 

Ferdinandus II. Rom. Imperator Semp. Aug, Germ, 

H. B Rex, Dux Silefiz. unten aber Fand der Werth 

24. Auf demRevers das Bruffbild des heiligen Wenceslai, 

der in der rechten Hand einen —— anne 
2 











| lo) 

dem Bruitbildeftehet : S. Wenceslaus, undrund herum: 
Groflus Duodecuplus Civitatis Svidnicenfis 1621, 
Da man fih deñ nicht wundern darff/ wie der heilige Wen- 
ceslaus auf die Münsen gekommen / angefehen befant ge 
nung ft / daß er einer von der Stadt Patronen iſt weldem 
wie auch S. Stanislao die Parochial-Rirche dediciret werden. 

Als man darnach Anno 1622. und 1623. mehr Vier⸗und⸗ 
zwantziger praͤgete / ſahe man auff der einen Seite Kaͤyſer 
Ferdinandi II. Bruſtbild mit einem Lorbeer⸗Krantze und Ti; 
tut; Ferd.IL.R.Imp.P. A.G.H.Bo. Rex.Du.$. 


Tab. 31. 


Auf der andern Ihr vierfeldiges bourdirtes Wappen / fü fie 
schon langft gehabt / in weſſen erſten und vierdten Selde eine 
Crone / indem andern ein rother Greiff / und in dem drit⸗ 
ten ein ſchwartzes wildes Schwein zu ſehen. Die Umſchrifft / 
ob gleich auf der erſten Seite unter des Kaͤyſers Bilonis / wie 
auf derley Muͤntzen gewoͤhnlich die Zahl 24. ſtehet beißt: 
Groflus Duodecuplus Civitatıs SWIDN Icenfis 


n . — 





eben dieſem Fahre ließ fie auch Drey⸗Kreutzer ſchlagen; 
Lab. 3. Na) 


Die erfte Seite zeiget den Schleſiſchen Adler / und unter die 
ſem in Circulo eine 3. nebſt dem Titul: Ferd. Il. Rom. P. 
$.A.G.H.2.R.DU,S. (Dux Sileſiæ) die andere das vor 


2 (661) & 


rige vierfeldige quadrirte Wappen /und Umſchrifft: Mon. 
Nova Civi. Svvidnic. 1622. Da man ſich denn freylich 
wohl auch nad dem damahligen Schrot und Korn fehr ge: 
richtet / doch wird ein jeder/ der alle Sorten/ abfonderlid von 
den Bier-und-ziwangigern recht betrachtet / gargerne geffe: 
hen müffen/ die Schweinitziſchen wären noch unter dfe guten 
zu zehlen / wiewohl fie den erſten Glogauiſchen und etlichen 
andern gar nicht gleich kommen. a 
Endlich  firden wir aud Heller / die in dem 62eſten 
Jahr und vermuthlich wie vorber alfo auch hernach gefchla- 
gen worden. Das Gepräge beſtehet ausdrey Runden. In 
der obriften feher Die Krone / in den zwey ‚unterffen/ und 
zwar in dem erſten das Schwein / und in dem andern der 
Greiff. Oben die getheilte Fahrzahlı622. und unten / der 
Werth / II. das iſt / drey Pfennige. — — 


Tab. 31. (N 


S, 9. Betreffende dag Jus Monetandi, fü hat es die 
Stadt.erfaufft von Bolckone ihrem Hertzoge. Der ihr ver⸗ 
kaufft die Sllberne Muͤntze um 300. Marck Pragiſcher Gro⸗ 
ſchen / Polniſcher Zahl / wiewohl nicht nur der Stadt 
Schweinttz alleine / fondern auch Striege und Reichenbach / 
doch daß die Muͤntze ſoll ſeyn zur Schweinitz zehn Fahr nach 
einander; da ſolten fie ſchlagen zehn Pfennige vor einen 
Groſchen / und zwantzig Salbelinge vor einen Groſchen / 


125 J. J 

= Zehn Jahr darauf verkauffte abermablenBolcko denen 
Städten Schweinitz / Striaau / Reſchenbach / Mymtſch / 
Hayn / Landeshutte / Vriburck / Jauer / Lewenberg / 
Hirſchberg / Goldberg / Buntzlau / Greyfenberg / Schoͤ⸗ 
nau und zum Lehen um 600. Marck Prager⸗Groſchen Pol: 
niſcher Zahl / Die Goldene — Muͤntzen / alſo — 
a P 3 6 


a a LEE A 
die Muͤntze folle ſeyn zur Schweinig/ und fülten fie haben nad) 
einander 10. Jahr / und fülten [lagen 12. Pfennigevor einen 
Groſchen / und 24. Halblinge vor einen Groſchen / das möchten 
fie thun / ſo dicke und offte als ſie wolten / und fiedündte, dag 
es Noth ſeyn wuͤrde / beyde Goldene und Silberne. Schwei⸗ 
nitz an dem Montage in den Weynacht heiligen Tagen nach 
GOttes Heburthz6r. — 
Wliederum zehn Jahr darauf verkauffte die Hertzogin 
Agnes den Rathmannen und Buͤrgern der Staͤdte Schwet⸗ 
nitz und Jauer die Silberne Münge um 300. Marck Pragi⸗ 
ſcher Groͤſchen Polniſcher Zahlung / ſo daß ſie ſolche wieder⸗ 
um verkauffen oder vermierhen moͤchten auf zehn Jahr / und 
ſolte man keine andere Muͤntze nehmen als die Pfennige die 
fie würden ſchlagen laſſen. Schweinitz / am TageStanislai, 
137 I, j WARE 
Eben diefe Agnes verkaufte die Münse wiederum 
1385. am Freytage vor Mifericord. Dom. aufs, Fahr / daß fie 
aber nirgends anders alsin Schweinig geſchlägen würde/ 
zwoͤlff Pfennige vor einen Groſchen / möchten zu dem Silber 
drey fierding Kupffer zufegen. | | 
Wenceslaus Koͤnig in Boͤhmen gab der Stadt Schwei⸗ 
nitz / weil ſie lhm mit einer Summa Geldes zu Huͤlffe kom⸗ 
men war / Macht auf 12. Jahr nad) einander Heller zu ſchla⸗ 
gen 399. Mittwoch vor Pfingſten. 
Anno 1446. kaugte die Stadt Die Münge/fo Jancke 
von Chotienitz von Fuͤrſtenſtein zu Schweinig hatte vor 
700. Mark Groſchen Prager Münge Polniſcher Zahl, 
Anno 1447. {n der Quatuor tempora nach dem Aſchtage ber 
Fafiten die Mannſchafften der Fuͤrſtenthuͤmer Schweinttz 
und Jauer daß die Stadt ihre Münge mit Kauffen und Lehn⸗ 
recht und redlich an ſich hracht hätte / laut ihren Majefaͤt⸗ 
Briefen ; daß der Groſchen in Zins⸗Sachen ben allhlefiger 
Stadt und Unterthanen höher nicht denn auf 8. FR au 
8 


4 ——— NENNE 
verftehen fey. Aber als die Stadt Schweintg beym Köntge 
Ludovico bath.des (hwehren Groſchens fie zu entledigen 
und entheben / fo decretirte Ludovicus, daß dfe von der 
Stade Schweinttz und ihre Unterthanen bey den Groſchen / 
nemlich acht isiger Pfennig oder zwolff kleiner Heller für ci: 
nen Groſchen gerechnet wie vor Alters und nicht höher/blets 
ben follen. Gebenzu Ofenam Tage Valentin 1519, 

- Um das Fahr 1514. Fam In Schlefien eineneue Münge 
auf/ daß zwey Pfennige drey Heller gelten folten/ und 
nennte man alsdenn die Groſchen / derer 8. Heller vorbero / 
180 aber 12. Heller einen gelten ſolten / ſchwere Grofchen. 
3 und Stände lieſſen ſich dieſe Erhöhung gefallen und 
beftegelten den deßwegen aufgerichteten Contradt , welches 
auch der Rath. der Stadt Schweinlg hinter der Gemeine 
Vorwiſſen gethan/ bey Nacht dag Siegelaus der Stade ges 
führee und aud mit geſiegelt. Welches / als es ausbrach / 
groſſen Verdruß zwiſchen dem Rath und der Stadt gab / daß 
auch ſo gar einige Bürger deßwegen die, Koͤpffe verloh⸗ 
ren; unterdeſſen zogen die Bürger und Muͤntzmeiſter Paul 
Monau zum Koͤnige und bathen ſich aus / Polniſche Gros 
ſchen zu ſhiagen / und erlangten ein ln daß man 
8. Pfennige oderı2. alter Heller vor einen Groſchen nehmen 
muſte. Als es num bis ins fünfte Jahr anſtund / erfolgte 
gemeiner Stadt groffer Schaden /und warder Anfang und 
Urſach zum mercklichen Abfall und Verdruck des Biere 
Brauens. Denn die Sälger die vormahls Bir geladen und 
weggefuͤhret hatten / gtengen in die Müns und wechfelten 
ihr Geltauffdie neuen Polniſchen Groſchen well es in Poh⸗ 
len mehr galt. Wie nun dem Könfge in Bohlen ſolche neue 
Muͤntze verkundſchafft wird / begehret er den Paul Monau 
gefaͤnalich einzuziehen als der Ihm In ſeiner Muͤntze Ein⸗ 

riff gethan. Unter der gantzen Gemeine waren die Schu⸗ 
fer die erſten fo den Monau gefänglich einzunehmen oder 
zu beſtricken begehrten / deſſen beſchwehrte fih Donau, 
n wor⸗ 





— — 664) * TEN NEE 
worauff einige eingefeget worden. Monau aber 709 zum 
Könige in Böhmen bradte Geleite aus / und ließ ſich des 
Eydes loßzehlen. Unter ſolchem Streit brach es aus) dag 
zwoͤlff Heller ſolten einen Groſchen gelten / da vormals nur 
acht Heller ein Groſchen geweſen. | An 
Vorhero 1430. gab der Stadt Shwehis Sigismundus 
Erlaubnis ihre Münge und Pfennige zu ſchlagen mit glei⸗ 
chem Zufag und Kornalsdie von Breßlau / doch mit ſolchem 
Gepraͤge und Zeihen / als fie das vormals darauf gefhlas 
gen Haben / und das fo lange/ bis esder Koͤnig wiederruffen 
werde, Dienſtag nach Lætare. 
NB. Der Kauff von Chotenitz iſt nur dahin —— 
ben / daß fie ihm die von Sigismundo verpfaͤndete Muͤntze / 
die er wiederum verpfänden moͤchte / abaefaufft. Denn fo 
hatte Sigismundus Jancken von Chofeniß vor eine 
Summa von 1600. Schock / die er ihm auff ein und andere 
Arch fhuldig worden / feine Münge zuder Schweinitz /der 
die Rathmanne daſelbſt bisher gebraucher und inne gehabt 
hatten / um die 1600. Schock Groſchen verfihrieben verpfän 
det und verſetzet / alſo daß er und ſeine Erben die Muͤntze ſo 
lange inne haben / derer gebrauchen und genuͤſſen / und die 
auch fuͤrbas der Stadt Schweinitz oder andern Leuten in ſol⸗ 
chen Rechten als er die verſchrieben hat / zu verſetzen und zu 
verpfaͤnden Gewalt haben ſolle und möge. Doc ſolten fie 
die Münge alfo verſorgen / daß fie genehme und rechtfertig 
ſey in der Maffe als Die bisher gehalten ift.. Indeſſen wur: 
de auch zugleich befohlen / ernſtlich und feftiglih/daß fie ſich 
von Stund ander Muͤntz eufern/ Jancken abtreten/ und 
ihn der gebrauchen und beftellen faffen folten. d.d. Prage 
1437. wie denn auch der Rauff-Brief ſelbſt ſolches andeutet / 
da Sande von Chotenig und fein Eydam Hannus Schaf 
auf dem Kynaſt gefeffen eine Verſicherung thun und diefe 


Wortebraugen: abgetreten und auffgelaflen haben 
um 

















um 600, choc Otofhen die Munge zur © 
nißsmit allen Rechten aller Deaffe u alsnu 
die Muünge etwan vor Si vor die 






 Sigismun 
yock Groſchen verpfän: 


die vonder Stadt Schweinitz / die nun fhon 12. Jahr nicht 
gemuͤntzet hatten ihren Landes⸗ Haubtmann Albrecht von 
Koldiß dag im Zufage zum vierdten Müngenund Heller 
ſchlagen moͤchten / fo ihnen auf Drey Fahr erlaubet wurde. 
Schweinitz 1447. am Sonnabend Inden quatuor Tempora> 
nachdem Aſchtage. J 

1475. erlaubte Koͤnig Matthias/ weil eg allen Fuͤrſten er⸗ 
laubt worden / Heller zu ſchlagen / daß auch die zwey Fuͤr⸗ 
ſtenthuͤmer Schweinitz und Jauer ſolche Heller zu ſchlagen 
Macht haben folten / gegen einen gewiſſen Schlage⸗Schatz. 
Die Heller ſolten geſchlagen ſeyn eine gemiſchte Marck Wie⸗ 
ner⸗Gewichts funffzehn Quintel feines Silbers halten und 
zwoͤlff Heller vor einen Groſchen. Sie erlangten noch dazu 
den Silber⸗Wechſel / doch mit dem Bedinge / daß ſie das Sil⸗ 
ber / ſo durch den Wechſel einkam / wieder indie Muͤntz liefern 


muͤſſen / am Sonntag Oculi, | 
1520. gab Friedrich Hertzog zu Llegnisauf Befehl Rö- 
nigliher Majeſtaͤt ein Decret , daß der damahligen Heller, 
zwölff vor einen Grofchen folten genommen werden / bey 
Straffe 2000. Mare Bömifcher Groſchen. De 
Sernerhin muß entweder der König die Münge wieder 

an ſich gebracht / oder eine eigene Muͤntze zu Schweinitz ge⸗ 
habt Haben; deñ es gedenckt nicht nur die Koͤnigin Maria 
derſelben in einem Brief an Chriſtoph von Schydlowyecz 
pr pp Cang- 


— > MR RE 
Eantzler des Koͤnigreichs Pohlende datoDlomuciz.Apr.152. 
fondern auch in einem Schreiben an die Fuͤrſten und Stände 
da fie diefe Worte gebraucht: An uns gelanget / wie ihr 
darob ſeit unſere Schweidnitze Muͤntze ſo uns unſer 
Herr und Gemahl ꝛc. zugeeignet hat zu verbiethen 
oder zu niedrigen / welches / wo deme alfo/ uns nicht 
wenig beſchwehren thaͤt / daß ihr als unſere Unter⸗ 
thane auch unbewuſt ehgemeldte unſers liebſten 
errn Gemahles und unſere gedachte Muͤntze die 
der Polniſchen an Schrot und Korne gleich uns bey⸗ 
den zu Schimpffund Schmach wiederlegen / und die 
niſche als eine fremde in vorigen Wuͤrden gang⸗ 
afft laſſen wollet. Derowegen iſt auch neben ſeiner 
Majeſtaͤt unſer endlicher Befehl / daß ihr ſolchs 
eieurs Vornehmen abtret / und dieſelbe unſre wie zu⸗ 
vor der Polniſchen gleich nehmen und gehen laſſet / 
wuͤrde aber unftem liebften Herrn Gemahl und uns 
von euch gründlich und gnuͤglich daß folch unfere 
Muͤntze den Landen fchädlich angezeuget / ſoll ſolches 
zu beyden Theilen mit guttem und zeitlichen Ra⸗ 
the ꝛc. ꝛc. dat, Ofen / Montag nach Exaudi 1526. 
$.10, Diefer angefuͤhrten Staͤdte Muͤntzen iſt allein im Actu 
gedacht worden; wir wollen aber denſelbigen noch einige an⸗ 
dere beyfuͤgen / und damit wir unſere Devoir gegen das wer⸗ 
the Liegnitz / ſo zwar unſere Geburths⸗Stadt nicht iſt / den⸗ 
noch aber erwuͤnſchte Gelegenheit durch GOttes Segen zu 
unſrem Studien gewieſen / und ung die mehreſten Tagein ide | 
bald erfreulich / bald hetruͤbet / wie faſt Welt-Fündig iff/zubrin 
gen laſſen / zeugen moͤgen von ihr den Anfang machen. 
CapVl. 





4 4 Ä —J f S. J. £, Hu Ip, — en { A 4 
| te Haupt-Stadt des Fuͤrſtenthums gleiches 
. amens if / wie von fehr groffen Alter (wo nicht 
> gar die aller älteffe im gangen Lande ) alſo auch von 
7 geoffen Anfehen/ und von ihren Fuͤrſten und Herz 
ren jederzeit ſehr beehret und geltebet worden. Die Raıfon, 
warum man aus Mißgunſt gegen ihr Alterthum vorgeben 
wollen / fiewäre allererft von den Lechiten, und alfo wenfg- 
ſtens nach den Jahren 550. der gemeinen Rechnung nadı/ ers 
bauet worden / iſt ſehr ſchlecht / und noch lange nicht ſo plaufible, 
als diejenigen / die fie allbereits von denen erſten Einwoh⸗ 
nern denen Lygiis erbauet zu ſeyn hehauptet. Unſers Or⸗ 
tes iſt es itzund nicht / hiervon weitläufftig zu handeln / waͤre 
auch unnoͤthig / weil der in den Schleſiſchen Antiquitaͤten 
hocherfahrne Herr Hancke de Sileſiorum Majoribus cap.X, 
ſolche Meinung aus vielen wackern Autoribus mit ziemli⸗ 
den Argumentis weiſet / der felige Herr D. Thebefius aber 
in feinem MSS. von der Stadt Liegniß Denckwuͤrdig⸗ 
keiten / wie wir ſolches oben bey der Erklärung des Thalers 
Fridericill. Hergogs zu Liegnitz ſchon erwehnet / dermaſſen 
beſtaͤrcket daß diejenigen / die hoffentlich in derley Sachen 
keine Apodicticam Demonſtrationem verlangen werden / zu 
frieden ſeyn koͤnnen; deſſentwegen deñ auch der Vornehme 
Herr Scholiaſtes Silefiog, Hen. Renov, cap. VII.p, 277. vor bil⸗ 
fig erachtet / diefem beyzufallen/undandere unnötbige Muth⸗ 
maflungen zu verachten. Ein Gelehrter aber fellger Mann 
fage in feinem MS. Templi apud Lignicenfes De- 

| | Pp pp 2 


OD. 


feri- 


MEENEREREIIBERREN.. :\©...). 0000 0 

feriptio, genatit/ weildie Stadt Liegnig umund um mit St: 
fherenen/nusbaren Seen umgeben ey; als dem Kunttzer⸗ 
See / dem Koͤſchwitzer⸗See / dem Wirchen⸗ und Arnsdorfs 
fer⸗Teiche / zugleich auch zwiſchen den Sifch-reihen Waſſern / 
der Katzbach / und Deichſa in dem Zwieſel liege / ſey zu glau⸗ 
ben / daß fie ihren Namen von denen vor Alters bierin woh⸗ 
nenden Ligiern um Ihrer guten Nugung des Ortes erhal: 
ten / Lignitz / quafiden Ligiern nüß / oder wenigſtens von 


: e ee 
ihrer bequemen Situation , qf, Lieget nuͤtzlich. Weil fie 
auch um umd um mic den fhönften Wieſen gleihfam um⸗ 
kraͤntzet (ey / als mit dem groffen Breßlauiſchen Haage / dem 
Glogauiſchen Haag / Frauen⸗Haag / der ſchoͤñnen Herren: 
Wieſe / dem Bruce / der Tiefen Wiefe / der. Hedwigs⸗ 
Wieſe / u.ſ.f. Wo vorzeiten die ftreitbaren Voͤlcker / der 
Lygier, der Krieges⸗Heere des Lefci ‚Mieslai, Boleslaı Altı, 
Henrici Barbati, Boleslai Calvi, ihre Gehäge und Campe- 
ments gehalten ; als fey fie von den alten Hegitmatia ge: 
nennet worden/ Hege⸗Matten / Hege⸗Wieſen / qf. 
Heget die Matten / weit die Alten Teutſchen ihre Wleſen 
Matten genennet. Darum findet man in allen alten Lexi- 
cis, dag Wort / Hegitmatia allezeit Lieanis verdeutſchet. 
Der berühmte Philologus Arithmzus, der ohne Zweifel ein 
Liegnitzer fen / nenne fich In allen feinen Schriften und auff 
feinem Monumento Sepulchrali, Hegitmatia Silefum, Der 
Autor der gedruckten Legende der heiligen Hedwig wil eine 
befondere Denomination diefer Stadt wiffen. Denn er ſa⸗ 
get/ als die Tartarn mit denen im Schloß fih aufhaltenden 
Leuten geredet/ hatten. biefe umter andern zur Antwort ge⸗ 
geben : Lieget nicht 5 und davon hieffe die Stade/ Liegnitz. 
‚Allein wir halten eben Diefes vor eine ſolche Wahrheit/ als 
diejenige iſt / da er vorglebt: Es hätte zur felbigen Zeit 
Liegnitz nur in einer Mühle unddrey Kretſchamen beffanden. 
Wie hat denn ein Ziegel bey des Hergogs —7 





| RER. (©...) MOM Mm 
Schlacht von der Nieder⸗Kirche fallen Fönnen ? Wem zu 
Gefallen wäre denndtefe groffe Kirche hingebauet worden? 
und zu wa n drey Kre nuͤtze geweſen? In denen 
| r afindetmanvon die: 
Bi v deren wohl drey in 
8.2 Daßdiep Stadt von ihren Fuͤrſten und Herren 
yr geehret worden / erhellet / damit wir nichts andersan: 
führen / zue Gnuͤge daraus / daß nicht allen Wences- 
Jaus IL. Bifchoff — —5 in Schle⸗ 
ſien und Herr zu Liegnitz und zu Goldberg an unſer 
Lieben Frauen Tage Kirchwey 1409. fondern auch 
‚Ludovicus IL.an S.Pauli Converfionis-Tage An.1425. 
das herrliche Privilegium gegeben, daß laut der Wor⸗ 
te des erſteren denen Rathmannen / Schöppen / 
Elteſten und Kauffleuthen und Buͤrgern der Stadt 
zur Liegnitz / ꝛc.ꝛc. Laut der Worte des anderen: 
Denen Buͤrgern der Stadt Liegnitz und einem jegli⸗ 
chen beſonders / in darinnen erwehnten Landen und 
Staͤdten / Lehn⸗Guͤtter Erb⸗ und zu eignem Rech⸗ 
te kauffen zu moͤgen freyſtehen ſoll; welche ihnen auch 
gedachte Hertzoge vor ſich und ihre Erben ohn alle Beſchwer⸗ 
niſſe / und zu denſelbigen Rechten / als die darinnen von Al⸗ 
ters gelegen ſind / zu leihen und zu reichen fandte verſpro⸗ 


en. — 

Die Liebe der Hertzoge gegen ihre Reſidentz Fan man dar⸗ 
aus abnehmen / wenn man erwegt / daß fie ihr viel noͤthige 
und angenehme Sachen vor andern zukommen laffen/ da- 

durd ihre Berbefferung / Auf und Zunehmen zu befüdern, 
So verkauffte der Stadt Herkog Boleslaus, mit vorgehab- 
3 Popp 3 tem 

























tem Rathe/ Confens und Verwilligung feines Bruders 
Wladıislai yon 260. Mar ganahaffter Muͤntze / den fo 
genañten Bruch oder das befante Stuͤcke Land von Ruͤſtern 
bis andie Stadt-Brüde vordem Glogauiſchen Thore Anno 
1315. den zweyten Maji, weldes Stücde Land nad) dieſem / fo 
eingetheilet worden/ daß jeder Bürger ſo vlel Ellen / fo weht 
in die Ränge als Breite davon jährlid nad) Belteben genüffen 
mögen/ alser Thaler hoch an der Steur gelegen. Hertzog 
Rupert verfauffteder Stadt dfe ſo gar noͤthige Heyde / ſo man 
itzund nad) der Stadt die Liegnitziſche heiſſet / und nach de⸗ 
nen itzt noch bekañten Grentzen die Kopitzen / von Wuͤrtſcher⸗ 
Felde / Kalten Waſſer / Krummen Linde / dem Kohlen⸗ 
Bergeroohn Zweifel Kuͤchel⸗Berg ſeyn ſoll /)Brauchitſchen 
Wege und ſo ferner; den wer kan nunmehro eigentlich wifs 
ſen wo damahls Merten Roſenicks / Andres Dittrichs / 
Merten Krauſes und Peter Wildes. Erbe gelegen ( bis 
wieder andas Würtfher- Feld berührte Anno 1401. Soñ⸗ 
tags nad) Elifabeth. Lange vorhero Anno 1388. Dienffag 
vor Mann⸗Faſtnacht cedirte gedachter Hersog der Stadf 
die Ober : Berichte auffallen Straffen/ Wegen und Stegen/ 
indem Weichbilde Lieanig) gegen Abtretung des Land-Ges 
richts zum Tenſchel. Und damit wir näher zu unferem Pro- 
pos fommen/ ſo concedirte Her&og Ludovicus Anno 1425, 
den 25. Januar. vor 500. Marder Stadt dag Jus Monetandi, 
hernach aber kauffte Ihm diefe/ den 16. Octobr. 14.29. Die 
Muͤntze gar ab und zahlete zu den vorigen annoch 771. und el» 
ne halbe Mare 6. Groſchen. Vid. Lign. Tranſſumt-Buch p. 
73.75. daß alfo Liegnig diefes Jus Monetandi Jure Emtionis 
erlanget/ und wiewic bald fehen werden/ aud) exerciret hat, 
Doch concernirete ſothanes Recht nur Fleine Müngen/ Hel⸗ 
ler und Pfennige / (oder wie es die Alten nenneten D Pfen- 
nerte/ zu ſchlagen. ! 

8. 3. Mas das Gepräge anbelanat/fo laͤſſet ſichs muth⸗ 
maſſen / daß entweder ein L. als der Initial-Buchſtaben * 


— — 
der Stadt Namen oder ihr Wappen / welches wie es ſchei⸗ 
net / dazumal alleine die Creutz⸗weis iiber einander Tiegens 
de zwey Schlüffel geweſen / wird darauff geftanden haben / 
denn anfanglich hatte MefeStadt in ihrem Fnfiegel das Bild: 
nis des heiligen Petri ftehende mit den Schlüffeln / oder in fes 
der Hand einen Schlüffel haltende; und deſſen bedfenete fie 
fi) bis 1395. das folgende Jahr aber erwehlete fie ſich ein 
neues Slegel / auf welchen Petrus und Paulus fißende gefe- 
hen ward/ womit mannod big dato diejenigen Sachen die 
auf Pergament geſchrieben werden/zubefiegelnpflegt. Nach 
dieſem hatte fie alleine zwey filberne Schluͤſſel in Saphirnem 
Felde. Dieſe verbeſſerte Ladislaus, wie wir bald hören wer⸗ 
den/ 1453. Könte alfo wohl ſeyn (daß auff der Stadt Lieg- 
nis Hellern/fo von Anno1430. bis 1453. geſchlagen worden / 
gedachte zwey Schlüffel geſtanden weil zumahl Ladislaus 
diefes/ der Stadt Wappen / ein altes hergebrachtes Wappen 
und Kleinod nennet. 

Von was vor Schrot und Korn fothane Heller geſchla⸗ 
gen worden/ koͤnnen wir niemanden verfihern : weil ihre 
erften Heller vielfältig verruffen und alfo vermuthlich wies 
derum verfehmelget worden. Doch müffen ſolche / wie alle 
andere damahls gebräuchliche unfehlbar von Silber / ob 
gleich mit ungleichem Zuſatze / geweſen ſeyn / weil wir die al: 
ten Boͤmiſchen Schweinttziſchen / Breßlauiſchen Bart⸗Hel⸗ 
ler und die ſogenañten Peters⸗Pfennige eben von dieſem 
Schrot antreffen. Das iſt gewiß / daß Liegnitz ihr Muͤntz 
Recht ſtarck exerciret , allermaſſen wir in den Jahr⸗Buͤ⸗ 
chern finden / daß ihre Muͤntze bey denen Zuſammenkuͤnff⸗ 
ten in Breßlau 1450. 1449. 1460. und vielleicht wohl mehr: 
malen/ wir willen nicht warum/ verruffen worden ; als 
welches wegen ſchlechten Schrot und Korn eben nicht geſche⸗ 
hen feyn Ean / zum wenigſten nicht allemal weil 1460. ſie 
nur fo lange als der Eliſabeth⸗Jahr marckt währete/ ihren 
ei nieht hatte / nach Diefem aber wieder Gäng und ee 

ar. As 











Haus inder Zohannis-t 
hes mie der Zeit Hertzog H | 

ward. Folglich befam es Doctor Valentin’ Th m 
Refervatione, daß er und andere Privati Poffeflores nicht dar- 
innen müngenfolten. Im Zahrısa2. lleß Hertzog Geor⸗ 
ge Rudolph der Stadt per Reſcriptum & ſpecialem Con- 
ceſſionem zu / Silber »Grofchen zu ſchlagen; Daher der 
Rath den 9. Augufti mit George Heincken, einem Gold- 









Schmiede / contrahirte, daß er nad) dem von Sürffen und 
Ständen ausgefegten Schrot und Korn Geld ichlagen folte / 
es Gelt/ 


und zwar den erſten Monat 2000. Thaler N 
wie es Damals gültig feyn wuͤrde und 2000. Silber⸗Gro⸗ 
fhhen. Die folgenden Donate jeden 4000. Silber⸗Groſchen 
bios und allein. Anno 1623, den 21. Januar. aber hub der 
Hertzog gedachte Conceflion ivieder auf mit diefen Worten: 
Das euch fürm Fahre zugelaffene Miing-Wefen fer- 
ner nicht verftatten Fönnen, Ob nun George Heinde 
die Silber -Grofchen wuͤrcklich verfertiget und mit was vor 
einem Gepräge/ haben wir nicht erfahren koͤnnen /bemerden 
aber billig / daß wenn man heutiges Tages noch vonden al; 
ten ſo genañten Liegnigern redet/ man die Sürftlihen Vier⸗ 
und-Zwangigermeine /die Herbog George Rudolph 
prägen laffen / und igund nur einen Silber⸗Groſchen oder 
drey Kreugergelten. Was aber dag gedachte Liegnigifhe 
Geld anbelangt / fobeftand füldes in allerhand Hellern / von 
denen wir viererley Sorten angetroffen. 


Tab. 2. MED MM 
N) MEI 


Denn 


 Deitaufeinigen/ zumal aufden von ir. Pfennigen / ſiehet man 
nurdiea.Creusweis übereinander liegende Schluͤſſel / oben ein 

Lals den erſten Buchſtaben von der Stade Ramen; inder 
Mitten aufbenden Seltender Schluͤſſel / des Muͤntzmeiſters 
N jetheiletG.H. und unten. d.i.3wey Pfennige. Die 

Drey ⸗Pfenniger führendas vermehrte Wappen der Stadt / 
aber auch auf ünterſchiedene Weiſe. Denn auf einigen find 
dren Runden / zwey neben einander und die dritte über ihnen. 
In diefer / als der obriſten iſt das vorige L. In der erffen 
von denen beyden unter der obriſten ſtehenden die vorigen 
Schluͤſſel / und in der andern / oder nach der obriften zu rede 
nen/der dritten/ ein Low; Unter diefen allen der Werth III. 
d.1.drey Pfennige/ undoben neben dem Rund G.H. Auf 
andern finden wir einen Löwen mit einem aufgeworffenen 
zweyfachen Schwang / der mit den förderften Klauen die. 
vorigen zwey Schlüffelhalt. Sans oben ſtehet / jedoch gan 
frey dasL.und unten der Werthlll. Zu beyden Seiten die⸗ 
fer Zahl aber des Muͤntzmeiſters getheilrer NameG.H. oder 
George Heincke / die letzte Sorte ſiehet aus wie die angefuͤhr⸗ 
ten Drey Pfenniger / mit den drey Runden / unten aber ſte⸗ 
het gar kein Werth / und ſollen vielleicht nur / wie aus 
Schrot und Korn zu vermuthen Ein⸗Pfenniger ſeyn / auff 
welchen wiederum G.H. flehet/ welcher Name uns denn zur. 
Genuͤge verfichert/ daß derlen Pfennige um eine Zeit ob 
gleich mit verandertem Gepraͤge gefhlagen worden. 
5.5. Indeſſen geben Ste uns mit dem veränderten 

Geprage Anlaß zu zeigen/ wo diefe Deränderung hergekom⸗ 
men. Da fi denn der Geneigte £efer erinnern wird / was 
wir oben bey Erklaͤrung des Friderici J. H. z.L. Groſchen / 
und im vorhergehenden S. allbereit erwehnet / wie daß 
Liegnitz ehmalen fih_den heiligen Petrum zum Patron und 
feine Schlüffel zum Wappen erwehlet / welche nach dieſem 
Creutz⸗weiſe und verfilbert auf ein Sapbirnes Feld gefeget/ 
und alſo lange geführet En / wie man ſolches AR 
| 2 qq n 













nn EL — 
ſchoͤn in der Peter und Paul⸗Kirche / an dem Senf 
der Kirch» Thür / die nach dem Pfarr ; Hofe fuͤh 
chen indem Fenſter über der Schuͤtzen⸗Capelle / ſehen an. 
Auf diefes Wappen hat der Berühmte Poët M.Simor 
Grunzus Fuͤrſtlich Liegnieiiher Rath des Sürftliden Con- 
fiftorii und Kirchen Raths Diretor , fo wohlderen Kirchen 
giegnigifhen und Wohlauiſchen SürftenthumsSuperinten- 
dens und Pfarr zur Lieben Srauen in Liegnitz nachfolgendes 
Carmen gemadt. » | 
QU id Lygiæ Claves? urbs claufa & apertavicifiim? 
Claufa bono hinc civi, hinchofpitiaperta bono, 
Claufa bono Civi,fed nonnificlaufatuendo; 
Ornando Ofhiciishofpitiaperta bono. 
Tuta fit ut Civi, fit ut officioſa cuivis, | 
Nempe facit Jhovz gratia, cura Ducum. _ 
Jhova fave ; Duc Jhova Duces: erit illa ſubinde 
Prœæſidioque fuis, fubfidioque bonis. ve 
MNach diefen aber /alsLadislaus Koͤnig in Böhmenda 
- jenige/ was die Stadt Lieanig wider Herzog Johannem zu 
Luͤben als ihren vermeinten rechtmäßigen Erb-Herrn aus 
Furcht vor dem Könige /(der das Liegnitziſche Sürftenthum 
als ein lediges Feudum, weil nicht nur die Liegnitziſche Linte 
mit Wenceslao, Bifhofe zu Breßlau und legten Herzog 
untergegangen/ fondern auch / Die ex Gratia damahls füc- 
cedirende Briegiſche mit Ludovico II, angefangen und auch 
wieder mit feinem Tode aufaehoret und Kayfers Wences- 
kai gegebene Mitbelehnung / zumahl der Cron Böhmen 
zum Prajudiz nit zulänglih war/ mit Ernff ambirte/)und 
Noth thun muͤſſen / vor einen willigen Gehorfam und be- 
fondere Liebe gegen ihr auslegte; vermehreteer/ ſothane 
Liebe mit gehöriger Genade zu belohnen der Stadt Wappen / 
wovon feine Worte alſo laufen: Wir 


















Di En 
Wir Laßlaw vonGottes Gnaden zu Hungarn ?c. 
König 2c. bekennen wenn die Ehrſamen unſren Ge⸗ 
treuen Lieben Buͤrgermeiſter / Rathmannen / Ge⸗ 
ſchwornen / und die gantze Gemeine unſir Stadt 


Legnitz an unß / als ihren Natuͤrlichen Erbherren 
und der Cron zu Behem / getreulich geton und Ge⸗ 
fare / ir Leib und Gutt nicht fparend / unſer Ge⸗ 
ſchloß und Stadt Lignitz kraͤfftiglich habend ent⸗ 
haldinn: alſo daß wir noch die Eron zu Behem 
von fremder Hand /von der Sy hart befrigt und 
genoͤt ſeynd / davon noch von unferer Gerechtigkeit 
nicht feind gedrungen worden: daß wir angeſehen 
und betracht / ſolch ihr treu und veft halten ac. 2c, und 
haben mit gutten Rath ihr allda hergebrachte Wap⸗ 
pen und Kleinodt / nemlich in Schild und Saphır 
und darinnen zween Schlüffel von Silber genodig⸗ 
lich geziert / gebeffert und von neuem einen Lewen 
von Golt mit ufgemorffenen zweyfachen Schwantz 
in denfelben Schild rc. 2c. verliehen haben / alſo daß 
fie und ire Nachkommen denfelben Leo und die 
Schluͤſſel in dem Schild und auf dem Schilde eine 
Goldene Crone und darinnen das Voͤrdirteyl des 
Lewen haltend an einem Pfoten zween Schluffel 
(als die hierinne mit Borben angeftrichen find ) in 
irem Stadtfiegel und Secret , auch in Vanen und 
. zuanderen Erbaren und Redlichen Sachin und Ta- 
tin führen und gebrauchen follen / und muͤgen / das 
| ag 2 auch 


use LEE 
auch ir Treu und Wohlthun ahnung und der. Cron 
zu Behem geſchehen defter offenklicher und Kur 
icher werde vormerckt So gebin und thun wir In 
diefe befundere Gnade / daß zu ewigen Zeiten ein 
jeder Burgermeifter gu Legenitz uns und der Cron 
zu Behemund der Stadf zu Ehren tragen ſul / und 
mag einen Guldenen Leo an einem filbern Hals⸗ 
pant vor allie menielich ungehindertic, Geben zu 
Wien ahm Montage nad) dem Sontage Letare zu 
Mitenfaften1453. — EN 

S. 6, Diefer Wappen: Brief lehret nicht allein die ef» 
gentliche Beichaffenheitunfers isigen Wappens / fondern er 
giebt auch denjenigen / Die der Stadt Ye die unverdien⸗ 
te und groſſe Blame anſchmieren wollen / als ob fie fih aus 
einer unordentlihen Liebe gegen Ladislaum oder ich weiß 
nicht aus was vor einer eingebildeten Freyheit / ihrer alten 
Zürften ungemeine Gunſt und Gnade [handlich auffer Aus 
gen:gefeget / und Johannem als den nädıften Erben ſamt 
feiner Gemahlin aus Liegnig verjaget hatten/ gar viel zu 
bedenken ; und wen fie es vernünfftig überlegen wollen / 
ſo viel / daß fie ſich in hoc paflü ziemlich vergangen. Denn 
iſt Ladislaus der Liegniger natürlicher Herr gewefen/ wie 
er fich bier nennet/ / ſo muß man ja / weñ anders nichts zu 
erfahren wäre / wenigſtens auf die Gedanden gerathen / 
daß damals inter Dominum Feudi, fü Ladislaus , oder der 
Känfer Friderich als Tutor in feinem Namen) war) & 
Principem Vafallum fc. Johannem, der Stadt und Weich⸗ 
bild Liegnig halben ein Streit müfle entffanden ſeyn; und 
es alfo auch gar befonderesLirfacdhen werde gegeben haben / 
warum Johannes nebft feinem Bruder Henrico/ wir durf⸗ 
fen nicht Tagen / nicht wollen / fondern nicht koͤnnen cn 








DL Se 0 u 
nommen werden ; denn was vom Ausjagen gemeldet wird / 
iſt in Grund falſch und ertichtet / allermaͤſſen Johannes nie; 
mahlen als Landes: Herrzu Liegnitz geweſen / wie hätte er 
ausgejaget werden Fönnen ? Die ange Sache ı wie fie an 











und vor fich felber iſt und mit unverwerfflichen Documen- 
ten bewleſen werden fan / verhält ih kuͤrtzlich alfo: 


AlsLudovicus I. zu Liegnig ohne Maͤñliche Erbenaus 
— gegangen war 1436. reglerete nach ihme feine hin⸗ 
terlaſſene andere Gemahlin / Eliſabeth, Fridrichs des Er⸗ 
ſten / Chur⸗Fuͤrſten zu Brandenburg Tochter / (weil Lu- 
dovicus III. zu Luͤben / des vorigen Ludovici II. leiblicher 
Better / oder feines Bruders Henrici IX. zu Lüben / und 
Anne ‚Primislai Ducis Tefchinenfis & Glogovienfis Ali, 
Sohn. als vermeinter füccedirender Hergog / das deßwe⸗ 
gm nöthige Geld 60000. Rheiniſcher Gulden darum fie 
legnitz und Goldberg als ein Dotalitium heſaß / auszuzah⸗ 
len nicht capablewar ) bis an Ihren Todt / und alſo dreyzehn 
und ein halbes Jahr. Denn fie ſtarb( was auch andere ſa⸗ 
genwollen) den zı. Octohr. in der Nacht vor Aller Heiligen 
‘(Domina noftra Elifabeth , pie memoriæ obitt A 
1449, in Node Vigilie Omnium Sandtorum requi- 
efcat in Pace, Amen. Stehet in Bitſchins Geſchoß⸗Bu⸗ 
che auf unſern Rath» Haufe / weldes er als felbter Zeit Bür:; 
germeifter hineingeſchrieben / deme billig zu glauben ) da Ihr 
Ludovicus IH, allbereltıs4 41. vorangegangen. 
Daß aber erwehnte Hergogin die wuͤrckliche Regterung 
gehabt und behalten beweiſen Ihre vielfältig ausgefertigte 
Briefe. Z. E. Uber dem Verkauff von ihrem verfforbes 
nen Bemahlandie Stadt Goltberg des Dorffes und Gurk 
Kopatſch mit dem Borwerde und mit der Mühlen Eitt 
oder Zettenau genant/ mit allenamd Islichen ihren Zugehoͤ⸗ 
rungen Herrfhafften/ Rechten / Zinfen und Genieſſen als 
das alles feine Gnade gehabt und befeflen hat ohne alle An⸗ 
—* DAMM 3 ſpruͤche 


a u 

forüche und Hindernüs und an ihn von Hanns Hefelern 
Burgern zu ßiegnig Fommen war, nichts ausgenommen ?c. 
Diefen fängt fiealfoan: Wir Elifabeth von G. G. Her: 
sogin in Schlefien und Frau zur Liegnig und zum 
Goldberge / bekennen öffentlich mit diefem Briefe/ ꝛtc. 
Gegeben zur Liegnitz / am Dienſtage in den heiligen 
Pfingſten nach Chriſti Geburth vierzehn hundert 
Jahr / darnach in dem ſieben und dreißigſten Jahre. 
Item uͤber die Ober⸗Gerichte zu Kopatſch / ſo der Stadt 
Goltbergbey Verkauff des Vorwercks an Bernhard Zed⸗ 
litz von Roͤchlitz vorbehalten worden / welchen ſie alſo an⸗ 
faͤngt: Wir Eliſabeth von Gottes Gnaden / Hertzo⸗ 
gin in Schleſien zu Teſchen (welchen Titul ſie darum fuͤh⸗ 
ret / weil ſie ſich anden Hertzog von Teſchen nunmehro ver; 
maͤhlet) und Frau zu Liegnitz und zum Goltbergeꝛc. 
Geſchehen zu Liegnitz am Dienſtage in des heikaen 
Leichnams Woche nach Ehrifti Geburth vierzehen 
hundert Jahr darnach in dem fuͤnff und vierzigſten 
Jahre. ExCollectione & Deſcriptione Privilegiorum Golt- 
bergenſium. 

Als nun dieſe Hertzogin die Augen geſchloſſen / ſo ihr ih⸗ 
re juͤngſte Tochter Hedwig, Herzog Johannis Gemahlin zu⸗ 
gedruckt / und darauf mit den Muͤhl⸗Pferden der ungluͤck⸗ 
ſeligen Stadt Liegnitz in der Naht Adieu gegeben / verlangte 
ſo wohl Fridericus III. Roͤmiſcher Kayſer vor ſeinen Pupil- 
len Ladislaum Koͤnig in Böhmen und Obriſten Herzog in 
Schleſien Lignicenfe Territorium tanquam Feudum vacu- 
um; als Johannes und ſein Bruder Henricus, Ludovici IR; 
zu Luͤben Söhne / tanguam Feudum hereditarium, die Erb: . 
huldigung vonder Stadt⸗Liegnitz / (die laͤngſt vorhero / er 











—*669* 


bey Zeit der Herbogin liſabeth memand anders / alsLadis- 
lao zu huldigen / vom Kaͤyſerlichen Hofe aus war gewarnet 
- worden/) dieStadt ließ alles / welches auch die Verffändt- 
gen vor genehm halten werden/auff den Ausgang des Rechts 
ankommen /und hielt ſich / fo viel möglich neutral/ verſicher⸗ 
te. aud) in Ihrem Antwort-Schreiben Die Hergoge / Daß fie 
hnen gerne / wenn fiedas Recht erhalten / als gutten Leu: 
ten gebuͤhret / ſich bezeugen wolten. | 
Nachdem nun die unglückfelige Stadt bis Ao. 1452. und 
alfo eine vertwunderg » twirdige lange Zeit dem Rechte den 
Lauff gelaffen/ und fich fehr kuͤmmerlich mit der Neutrali- 
tät beholffen; ſchickte der Kayſer aus Tutelarifher habenden 
Macht zwey Commiſſarios Herr Reldprecht von Ebersdorff 
und Herr Mathes von Lazen Schlick genañt nach Liegnitz 
die Huldigung zu nehmen / welchen auch die Stadt / als 
lang vorher geſehener Vi Majori huldigen muͤſſen / (wie alle 
MSS, zugeſtehen.) Weil aber die Stadt durch kluge Leute 
regieret / in alter Unterthaͤnigkeit geborfamft zu verſtehen 
gegeben / daß ſie nicht allein vorhin ſchon / wiewohl nur e⸗ 
rentualiter, dem Hertzoge gehuldiget / ſondern auch ihr Ges 
wiſſen zu beunruhigen / wie ingleichen gedachter Herzoge 
Recht durch die ihr anbefohlne Huldigung zu ſchwaͤchen ſich 
ebennicht ſo leicht reſolyiren koͤnte; erlangte fie einen Buͤr⸗ 
gerlichen Revers von Fridrich dem Andern Chur⸗Fuͤr⸗ 
ſten zu Sachſen / als des jungen Koͤnigs Ladislai 
Mit Vormunden. Dieſer beſtand darinnen: Daß 
wenn jemand nach dieſem vermeinte beſſere Gerech⸗ 
tigkeit an Liegnitz zu haben als Ladislaus; ſo ſolte 
entweder ber Kaͤyſer / oder Ladislaus felbft/nach er⸗ 
langter Majorennitaͤt / darumb Recht ergehen laſ⸗ 
ſen / als ſich zu Recht gebuͤhren wuͤrde; denn ſo — 
man 














— RS. EN 


— — en mn 





mand mit Rechte beſſer Recht gewinne denn Ladi 


laus, ſo fol fie (die Stadt Liegnitz mit ihre mDiftr; 
Le ) Ihr Königl. Gnade ſolcher Geliebte/ 








Huldigungloßundlediglafien ; und fagen und dar: 
zumeifen/ dahin fie (die Eiegnigifchen Einwohner) 
mit Rechte alfo erfant werden / und fie follen / und 
mögen zu allen Zeiten fi) auch alſo halten / ohne 
maͤnnigliches Irrung / und auch ihnen (denen Buͤr⸗ 
gern) alsdenn anihren Ehren feinen Schaden bren- 
gen/2c. Geſchehen zu Meiſſen ahm Mitwoche 
nac) dem Sonntage Lztare in der Faften/ nad) 
Chriſti unfers HErrn Geburth viergehen hundert 
und im zwey und funffzigften Jahre. Daß fih bald 
darauf Herßog Johannes / dem die bittere Huldigung 
der Stadt nicht eben nach allen Umſtaͤnden befant genung 
ſeyn mochte (wie er folches in einem Brieffe an die Liegniger 
gar gerne zugeſtanden / und ſich mercklich confolret befand / 
daß Ihm fein Recht bey gefchehener Huldigung an Ladis- 
laum war vorbehalten worden /) eine unanſtaͤndige Hitze 
allzuſehr einnehmen laffen / dermaſſen vergieng; daß er dag; 
jenige was bißhero mit Recht nicht zu erlangen geweſen / 
parforce ſuchte und deßwegen Die Stadt Liegnitz anzugreifs 
ten bemuͤhet war; von der damahls in Liegnigliegenden - 
Guarnifon aber bey Waldau überfallen/ und vermittelſt ihr 
rer fhönen Artigleri und der bekañten groffen Buͤchſe / wel- 

he der Studt vorhero 144 6. von der Hertzogin Elifabech 
für eine gewiffe Schuld uͤberlaſſen hatte / indie Flucht geſchla⸗ 
gen worden; Funteniche ſo wohl der Stadt Untreu und Lin; 
gehorfam als der Fuͤrſten ſchlechten Gonduite zugefehrieben 
werden. Was wir itzund kuͤrtzlich angefuͤhret / bat . 


- Doctor Thebefius in feinem offt angeführten Werde vor» 
trefflih und. fehr weitlaufftig ausgefuͤhret / auch dermaffen 
bewiefen/ daß ins Fünfftige wohl niemand mehr / der die 
gange Sache in einige Betrachtung nehmen will/ die Stadt 
£fegnig. mit vorhin gewöhnlichen Inurien kraͤncken und ber 
trüben wird. Die Liegniger Funten fih mit gutem Gewiſ⸗ 
fen nicht anders und was Vim majorem anbetraff/ nicht 

Was meinet nun der Lefer zu Luce Beriht/ der alle 


tauter : Mit dem Anfang angetretener Regierung‘ 
(er redet von Johannel. und fegt ihn wie auch Ludovicum III. 
feinen Vater und Henricum IX. feinen Groß Vater / nad 
der alten Leyer /unter die Hergoge von Liegnitz deren doch 
feiner ihre Lebtage ein Hergog zu Liegnitz geweſen wie aus 
dem / was vorbero berichtet worden / daß nemlid nam Lu- 


dovici U, Tode feine Wittib / und da dieſe 1449. verſtorben / 


der Lehns⸗Streit allererſt angegangen / zur Genuͤge erhellet /) 
ziehleten alle feine Conſilia dahin / mie er die Liegni⸗ 
tzer zum Gehorſam und Unterthaͤnigkeit obligiren 
moͤchte. In ſolchem Abſehen heurathete er Her⸗ 
tzogs Ludovici I. juͤngſte Tochter (Hedwigin) feine 
nahe Baſe / auf Baͤpſtliche Difpenfation , und be⸗ 
Fam dadurd) die Confirmation der Regierung über 
das Fürftenfhun. Hierauf machten die Liegniger 
die wenigſte Reflexion , fondern huldigten Anno 
1451, König Ladislao &c. L.c, p.1290, Wir geben 
hierbey zu bedenden : u, I 
1. Ob ſich nicht Johannes ſelbſt feines Rechtes bes 
geben / weil er durch dieſe Mariage erſt das Fuͤrſtenthum zu 
uͤberkommen vermeinet? | — 
2. Ob und von wem ihm dieſenthalben Die Confir- 
— | | Rrerr ma- 


a 
mation der Regierung uͤber das Sürftenthum 
ja fein Feudum foemineum , wiedas Oelßniſch 
werden fonnen? Be 

3. Ob die Liegniger nicht kluͤger gerhan) aßſie kei— 
ne Reflexion auff ſothane vermeinte Confirmation gemacht / 
als diejenigen / die ihnen dieſes in Jure FeudaliConfvetudi- 
nario allzüwohl gegründetes Verfahren übel deuten ? 
Zwar geſtehen wir/ aus Liebe zur Wahrheit / gar gerne / daß 
von Johanne man ein Exempel finde / da ein Eydam ver; 
meinet dermaleinft feines Schwieger-DBaters/ der weder 
Brüder nod Söhne hinterlaffen / Sürftenthum zu erlan- 
gen/ und zwar eben in dem Fuͤrſtlich⸗Llegnitziſchen Haufe/ 
wiewohlvonden Schleſiſchen Geſchicht⸗ Schrelbern nicht ein 
Wort davongemeldet worden. Diefeswar Rudolphus II. 
Shur: Fürft zu Sachſen / welcher ſich ohnfehlbar in 
diefem Abfehen mit Rupert / Hertzogs zu Liegnitz und 
Hedwigis / Herzog Heinrichs zu Glogau Tochter 
Cafımiri Magni Königes in Pohlen nachgelaflene 
Wittib (welches wir Lucz halben bemercken / derniht 
zuſammen reimen kan / daß diefe Hedwig gedaditen Hertzogs 
zu Glogau Tochter und zugleich Koͤniges Cafımirı Wirtib 
gewefen ſeyn folle / und deßwegen fo wohl Schickfufen alg 
auch Czepken einer feltfamen Contrarietät befehuldiget/L.c. 
part. 2. P.1285. auch ſo gar von dem Lestern fhreibt / er habe 
nie mit einem Buchſtaben der MWittib Calimiri gedacht ; 
hätte er aber nur deffen Aſcania Connubiorum vincula cum 
Ducibus Sileſiæ auffgefhlagen/ fo würde er gefunden has 
ben/ daß diefe Hedwigis ausdrüdlicd Vidua Cafımiri Regis 

‚genennet wird / Tab. 1: Tochter Barbara / Anno 1396. 
vermählefe / wie folches der Ausgang weiſet. Deñ eben 
diefes Fahr hatte ihm z. E. Goldberg in allem Sallodereven- _ 
ualiter die Huldigung thun müffen/ welche aus der — 
a räl- 












— 
2 


DL... nn 
ral-Confirmation ihrer Privilegiorum zur Genüge erheiler. 
Ste lautet als 3 
Wir Rudolph von GOttes Gnaden / zu An: 
gern / zu Weſtphalen / zu Sachſen und Lüneburg 
Herbog / Dfals: Grave zu Sachſen / zu Bröne/ 
Burggrafe zu Madeburg / und des Heiligen Ro: 
milchen Reichs Ergmarfchalcf bekennen öffentlich 
mit dieſem Briefe von Unfer und Unferer Nachkom⸗ 
men wegen/ Hertzogen zu Sachfen/ den Vorſichti⸗ 
gen Leuten / den Rathmannen sum Boldberge/ und 
‚der ganken Gemeine Arm und Deich dafelbft/ Un: 
fern Lieben Getreuen / daß Wir fie und alleihre Nach⸗ 
kommen / die in zukünfftigen Zeiten do ſeyn werden / 
laſſen und behalten wollen bey allen Gnaden Frey: 
heiten und Rechten/ und bey ihren verfiegelten Brie⸗ 
fen und Brieve-Lauf / als fiedie vormahls gehabt 
haben und noch haben von dem Hochgebornen 
Surften und Herrn / Herten Rupricht/ Hertzog in 
Schlefien und Deren zur Ligniß / Unferm lieben 
Herrn und von feinen Eltern und Borfahren/ und 
tollen fie dabey laſſen und behalten / one Arge und 
one alles Geferde, Und haben des zu Urkund Un⸗ 
fer Inſiegel wiſſentlich an diefen Brief laſſen han: 
gen. Gegeben zu Lignitz nad) Chriſtus Geburt) 
1396, Fahre an S. Johannis- Abende des heiligen 

Taufers unfers Herrn. | 
(Diefen nenne er auch vermuthlich ſchon feinen Herrn / 
weil er ihn einmal unter feiner Tutel als einen regierenden 
Rrerr 2 Schle⸗ 











“— | 
Schleſiſchen Herzog werde leben laſſen. Diefes nun ha 
Lucæ zwar zu einen Beweiß anführen Eönnen/ würde: 
doch nicht weit damit fommen feyn. Deñ nahdemRu: 
tus Anno 1409. den Weg aller Weltgieng / fuccedirter 
Rudolphus , fondern fein Bruder Wenceslaus I. Bſſchoff zu 
Breßlau/ an deffen Stelle nicht nur alleine Lucz Henri- 
cum mit der Schramme/der doc lange vor Rupertonemlich 
1400. geftorben/ feet : fondern noch dazu / daͤ ihm dagPri- 
vilegium ‚fd gedachter Wenceslaus denen Bürgern zu Liegs 
nitz ale oben erwehnet worden / — gar unbe⸗ 
kant geweſen / lieber dieſen Hertzog gantz auslaſſen und das 
Privilegium in Zweifel ziehen. Ja diejenigen / die Wen- 
ceslaum unter die regierenden Hergog von Liegnitz ſetzen / 
faft eines Abfürdi beſchuldigen will. Wenn er unter dem 
Titul: Henricus mit der Schrammen/ alſo ſchreibt: Et 
fihe berichten / welcher geflalt nach Hergogs] Ruperti Ab» 
fterben deffelben Bruder / Biſchoff Wenceslaus zu Breßlau 
die Regierung des Liegnigifhen Fuͤrſtenthums adminiftri- 
ret / aud) er nod) Anno 1409, der Liegnitziſchen Buͤrger⸗ 
Schafft die Srenhelt wegen Erfauffung der Lehn⸗Guͤther / er⸗ 
theiler hätte: Dafern fish ſolches fo verhält / muͤſte folgen) 
daß damahls Hertzog Henricus mit der Schramme noch uns 
muͤndig geweſen / deſſen Vater Ludovicus I. bereits 1396. 
die Weit beuriaubet hatte / L.c. p. 1286. Aber es ſtecken in 
dieſen wenigen Worten viel und groſſe Irrthuͤmer / die uns 
bey dieſer Gelegenheit zu bemercken / der Genelgte Leſer 
wohl nicht worübelhaben Fan. Deñ daß Wenceslaus Ru- 
perto in der Reglerung gefolget / iſt ſo gewiß / als feingege 
henes Privilegium, welches Luce nimmermehr kan weder 
geſehen noch geleſen haben / weil er ſonſt viel anders ſchret⸗ 
ben / und den Tod Ruperti weiter hinaus ſetzen muͤſſen. In 
diefem nennet ſich der Blſchoff Herrn zuLignitz und Gold- 
berg; ſaget; Er habe angeſehen feiner Lieben Getreuen 

zu 

















| BEE. 
Rfegniß Dienfte / di e fie feinem Bruder Hergog Ruperto 
rei dicke gethan hatten; und — von ſeinet we⸗ 
en / und ſeiner Nachkommen Erb⸗Herren zu Liegnitz / von 
rl. Lehn Bnade/ mit Rache feiner Getreuen zu fonderit; 
engegeben / verliehen zc. auch den Brief mit feinem 
Inſiegel / mit feinem Signet hinten angedruͤckt / zu ewi⸗ 
ger Siderheit verſtegeln laſſen. Welche Expreſſiones wahr⸗ 
hafftig einen reglerenden Herrn zur Gnuͤge andeuten. Wie 
hernach dieſer Wenceslaus (weil er das Fuͤrſtenthum / we⸗ 
der an das Bißthum bringen wollen noch koͤnnen Indem 
fotches in Eeine frembde Hand/ durch Ausſchluͤſſung der Erb» 
Sürften kommen / oder gebracht werden folte/ laut ſeines 
BatergRevers : Nos Wenceslaus D. G.Dux Silefie 
& Dominus Legnicenfis , promittimus bona noftra 
fide fine omni dolo prefentibus & fpondemus Se- 
renisffimo Principi & Dom. Carolo III]. divina fa- 
vente Clementia Rom. Imperatori Semper Aug. & 
Boemiz Regi tanquam Domino noftro vero heredi- 
tario&Naturali, Legnicz ‚tam Caftrum quam Ci- 
vitatem, cum ejus diſtrictu, cumque ſuis pertinen- 
tiis univerfis & fingulis, nunquam vendere, neque 
a nobis & & noftris heredibus quomodo libet alie- 
nare. Harum noftrarum Sigillo noftro fub appen- 
fo teftimonio litterarum. Dat.in Piska. Anno Dom. 
1362. Quindecimo Calend. Junit) endfid feinen Better 
Ludovicum II. Heinrichs mit der Schramme ättern 
Sohn / Hertzogen zu Brieg damit beſchencket / und zwar auff 
Koͤnigl. Gonceſſion haben ſo wohl der He. Scholiaſtes Henel,Si- 
leſiogr. Ren.c.8.8.ʒ9.p.ios.ios.als auch unſer Hankede Silefiis 
IndigenisEruditis ſub ITit. Wenceslcus c.at.5.7.8. p. u. aus Ven- 
| Rrrr3 ces- 






een ee 
tislaiCromeri MS.billig angemerefet/und jonderlich wie Wen- 
ceslaus HenricoLudovici I. Halb-Brüder( maßen fiez 






einen Bater aber zwey Mütter gehabt/ Ludovicus eine Pri 
ceffe aus Mafau/ Salome ; Henricus aber Margaretham. 
Caſimiri lll. zu Teſchen Tochter )ʒiemlich harte jedoch gruͤndlich 
begegnet / der. lieber vor ſich das Fuͤrſtenthum Liegnitz gehabt 
haͤtte / und deßwegen mic dem Bilchoffe expoftulirte/ (dei bey 
HankenL.c. $.7. iſt eg ein Srrchum/ wenn derley Expo- 
ftulation Ludovico zugeſchrieben wird/) endlich aber auf 
Vorbitte einiger vornehmen Perfonen/es noch dahin brach⸗ 
te / daß Ludewig den Goldberaiſchen Ditri& mit ihm theilen 
muͤſſen. Weñ eigentlich udovicns Il. das Fuͤrſtenthum Liegritz 
bekommen / und in demſelben gar nicht feinem Vater Henrico 
ſuccediret / wie Lucæ vorgiebt / und noch dazu einen Briegk: 
ſchen Wenßelerditet/L.c.p.1287.1ff nicht mit annotiret wor⸗ 
den. Es ſcheinet aber der Bifhoffnicht lange vor ſich regleret 
und Ludovicoll.umdag Jahr 1411, das Fuͤrſtenthum gu ver: 
wefen übergeben zu haben ; den die Königliche Conceflion 
daß er das Fuͤrſtenthum Liegnig an Ludovicum überlaffen 
moͤgen / erfölgte in diefem Jahre. Anno 1417, confirmirte 
Ludovicus der Stadt Goldberg ihre Privilegia, welche Con- 
firmation , wir ffate mehrerer Widerlegung Herrn Luce 
undallen/ die es mit ihm halten / zu bedencken geben/ und 
deßwegen / damit die Series unſerer Hertzoge richtiger / als 
bishero geſchehen / gemacht werden moͤge / von Wort zu 
In GOttes Nahmen. Amen, Wir Ludewig 
von GOttes Gnaden Hertzog in Schleſien / Herr 
zum Brige und Verweſer zu Lignitz und zum Golt⸗ 
berge / bekennen offentlich mit dieſem gegenwaͤrtigen 
Briefe / allen denen / die ihn ſehen oder hören Iefen / 
daß wir angefehen haben gefreue und willige 7 
Br | | 6 


Pe (687) Ka | 


— — 
— — — — — r — 


ſte / die uns Unſere Getreuen Lieben Burgemeiſter / 
Rathmanne und Schoͤppen der gantze Gemeine 
Unſer Stadt zumGoldberge offte gethan haben / und 










noch wohl thun moͤgen und ſollen / und haben mit 
Rathe Unſerer Getreuen Aelteſten von Unſer Fuͤrſt⸗ 


lichen Gewalt verneuert und verneuen und feſtiglich 
befteffiget und beftetigen ale Willkühren/ Satzun⸗ 
gen/ redliche Gewohnheiten und Freyheiten / die fie 
(NB. nicht von Unfrem Vater Henrich) von dem Er: 
lauchten Fürften und Heren/ Herrn Wentzlau und 
Herin Rupprichten etwan Hertzoge in Schlefien 
und Herrn zu £igniß zu feliger Gedaͤchtniſſe / Unferer 
Lieben Vorfahren und auch von dem NB. Ehrmiir: 
digen in GOtt Vater und Heren/ Herrn Wentzlau 
von GOttes Genaden Bilchofzu Breßla und Herrn 
zu Lignitz / Unſers Heren und Vetters gehabt haben/ 
und itzund haben / bis an Diele Zeit / nach aller ihrer 
Briefe Laut/in allen Clauſeln Artickeln / Stuͤcken und 
Worten / die ihnen dieſelbigen Unſere Vorfahren / 
und Unſer ehgenannter Herr und lieber Vetter dar⸗ 
uͤber gegeben haben / daß zu gantze Sicherheit haben 
Wir von Unſer Fuͤrſtlichen Gewalt zu ewigen Ge⸗ 
daͤchtniß Unſer Groß Inſiegel an dieſen Brief heiſſen 
anhangen / der da zum Goltberge gegeben iſt / an 
dem nechſten Dinftage vor Hedwigs nad) Chriſti 
Geburth vierzehn hundert und darnach in dem fie: 
benzehenden Jahr, Collectio Privil. Goltberg. 


67. 








ee EI _ 
(35 $- 7... Damit der Leſer die Verwandſch afft der Her: 
io / als auch auf beyden Theilen einzuwenden habende 
Srunde deſto leichter fehen koͤnne / fegen wir Diet Schema_ 


Boleslaus III, Hergogzu_@fegnig und Brieg., 
 _ Wencesaus,  Ludov 








— Edovius .. 
Dieſe zwey Bruͤder / die in ſtetem Wider illen lebeten / wur⸗ 
den fo verglichen durch Carolum IV. Rom, Imp. daß Wen- 
ceslaus1, Liegnitz und Boltberg ꝛc. Ludovicus aber Brieg/ 
üben und Hayn/ jedoch ohne gefamte Hand/ ja mit beyder⸗ 
feitiger Verzeihung auf desandern Theil die Lehen empfien⸗ 
gen / laut Bergleiches d. Anno 1359. Dienflag nad) Mar. 
Magd,. zu Earlitein/ den Herr Thebefiusin feinem erſt⸗be⸗ 
lobtem Wercke aus Bitfchens Tranſſ. fol, 320. von Wort 
zu Wort angeführer. are OL CHU 





Ruper- Wences- Bolesl, Henricg Henr.Stigmatias, Wences- 
t9,f1409, laus,Ep. "F1349. Ep.Vla- +F1400. lag, Tftarb 
' Wratisl. $.P, dislav. HIST STFERG, 


..... T1420. | f 1398. re ee 
breſer / als der —— 
von dieſer Wenceslaiſchen Fa⸗ ne ani 4 — Ludovico Rupertg 
milie vermachte Liegnitz ſei⸗ Erben 1436 UL Fa 
nem nechften Anverwandten eine®emab-Tchann Hlenricy 
Ludovico IL, im. Teftament) nn ann, fenric.X. 
mit Berwilfigung Wenges (it Eifabeth D.Lub. D. Goldb, 
lailgnavi Reg. Boh. und alfol. (d; Fridericus1, - 
war Liegnis nad) dem Tode a en Ex Hedwige Filia 

des Biſchoffs Wenceslai ein 309 ein udovici c 
offenes Feudum, fb Der RO escıne tunaffe Toditer var Hits 
"ig hätte negmen Pönnen/gabeyyyg / mie eier fc Johan- 
K ———— ehr aber nes D.Lub.vermählet: 


Weil nun Ludovicus II, wieder ohne maͤñliche Erben u / | 


















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— 
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— TOERREEENGE: ©. 
fo hielt man am Köntglihen Hofe Riegnig wieder vor ein 
Feudum Vacuum ‚fonte es aud) davor halten/ weil nicht al- 
fein Wenceslaus Ignavus vor uncapable gehalten wurde/et: 
was zumal der Eron Böhmen præjudicirlichs zu concedi- 
ven fondern auch / weil nad) dem Jure Feudali Confverudi- 
nario fd gar die Brüder übergangen werden. Lind hiervon 
hatten die Ba iſchen Fuͤrſten cin klares Exempel an Hen- 
rico VL zu Breßlau / nach deffen Tode ſein Fuͤrſtenthum nicht 
an feinen leiblichen Bruder Boleslaum II. zu Liegnitz / fon: 
dern die Eron Böhmen als ein vacantes Lehn verfiel. In⸗ 
deſſen wendete Johannes ein/ daßer von Natur und nad) ge: 
meinen Lehns Rechten der nechſte Sreund und Schwerdt: 
magen ſey / weilLudovicus IL. der legte Hergog zu Liegnitz ſei⸗ 
nes Groß⸗Vaters Henrici IX. Leibliher Bruder gewefen. 
Sein und feines Heren Bruders Recht / und worauf 
fich ſolches vornemlich gründe / Ean der geneigte Leſer am al- 
lerbeſten ausnachfofgendem Briefe /den wir fonft nirgends 
als in einer ColledtionePrivilegiorum Goldbergenfium , ſo 
uns ein wehrter Sreund communiciret/gefunden / und ale 
lerdinges hleher gelegt zumerdenmertre. — 
Wir Johannesund Heinrich von GOttes Gna⸗ 
den in Schlefien Hergoge/ und Herren zur Lignitz 
und zu Goltberg / bekennen offentlich mit diefem 
Briefe / allen die ihn ſehen hören oder leſen; Als: 
denn zur Zeit der Allerdurchlauchtigſte Fuͤrſt und 
Herr / Herr Wentzeslaus Roͤmiſcher Koͤnig / zu allen 
Zeiten Mehrer des Reichs / und Boͤhmen vor ſich/ 
und alle ſeine Erben und nachkommende Koͤnige zu 
Boͤhmen / dem Hochgebohrnen Fuͤrſten Hertzog Lu⸗ 
dewig / dem Alten und hernach ſeine Soͤhne unſere 
Anherren / Hertzoge in Schleſien zum Brieg / an ei⸗ 
| ; Ss 88 nem 


BEE. (2. - u 

nem und dem Ehrmürdigen Heren Wenzeslau Bi⸗ 
fchofe zu Eubus und denen Mochgebohrnen Rup- 
prichten / Boleslau und Heinrichen Gebrüder /alle 
Hertzoge in Schlefien/ Hn. zu £ignig andem andern 
Theil / ihre Sande Leuthe Mañſchafft / und Städte 
ihnen und allen ihren Lehns: Erben und nechften 
Nachkomlingen / ingefamten Lehn⸗ und gemeinen 
- Erben gnädiglichen verliehen hatten / und dieſelben 
unfere Vettern Hertzog Ruppricht / Dunklau und 
Heinrich alle ohne Lehn⸗Erben verſchieden ſind / und 
uff daß / das ſolche verlehnte Lande von den rechten 
Erben nicht entwuͤrden / hat der Obgenante Hertzog 
Wentzeslaus unſer Vetter / dem GOtt Gnad / bey 
feinem Leben in krafft ſolcher geſamter Lehn / die Lan⸗ 
de Manne und Stadt Lignitz und Goldberg mit al⸗ 
len ihren zugehoͤrigen Herrſchafften und Rechten 
an die Hochgebohrne Fuͤrſten Hertzog Heinrichen zu 
Loͤben / unſrem alten Vater / und Hertzog Ludwi⸗ 
gen) Herrn zum Brige mit Holdunge verweiſt / 
(NB. Was hier die Hertzoge von Henrico zu Luͤben geden⸗ 
cken den fie auch ehrentbalben/ alsihren Groß-Bater/Lu- 
dovico vorfegen / daß ihme ware gehuldiget worden / ſo iſt 
dieſes nicht von Liegniß/fondern alleine von Goldberg zu ver; 
fiehen. Den Heinrich gömnete feinem Bruder das groffe 
Geſchencke nicht / und fing deßwegen einen groffen und langen 
Krieg any welchen zu ftillen/ Bifhoff Wenceslausdife Bruͤ⸗ 
der dermaßen veralich / daß fie den Goldbergifhen Diſtrict 
£heilen folten / Ludwig aber erleate nad) dieſem 6000. Sl.und 
bekam den Diſtrict völlig. ) Die ihnen auch ae Ti 

| Er en / 








x (691) * 





benz ihnen und ihren Erben als foche beideunglet- 


chem Lehng: Briefe und Schiefunge des obgenan: 


ten Hertzogs Wenkelau Brieve darüber gegeben/ 
eigentlich ausweiſen. Alshatdieobgenandfe Land 


und Städte der obgenante Hertzog Ludewig/Herr 


zum Brige die fo langingehabte und nachfolgende ſol⸗ 
cher Koͤnigl. Borfchreibunge/und unfers Vetters Bi⸗ 
ſchofs Wentzelau Schenckunge und ſolche obgenante 
Holdunge an denen Land und Staͤdten nach ſeinem 
Tode auf unſrem Vater Hertzog Ludewig und feinen. 


Bruder auf ein neues zu merckenden Gedaͤchtnuͤſſen 
verneuert / und an ihn mit Holdung verweiſet die un⸗ 


ſrem Vater auch alſo gehuldet / und vereidet haben 


ihn und feine GeErben nach feinem Tode fuͤr rechte 
Erb-Herren derer Lande und Städte zu haben / Die 


ſich auch beide Manne/und Städte Lignig und Golt⸗ 


berg offentlich bekandt haben noch laufder Brieffe 


auf ſolche Holdunge gegeben 7 Sintemahl daß 


Dann der obgenante unfer Wetter und die Hochge: 


bohrne Fürftin Elifabetb / der GOtt Gnade / unfer: 


Frau und Mutter/dieihreNB, Leibzucht inden Lan⸗ 


den und Städten gehabt hat/ als von todes wegen/ 
nach dem Willen GOttes verſchieden iſt / darnach 
haben wir Johannes und Menrich/ ungeſunderte 


Bruͤder / Hertzogen in Schleſien und Herren zu Brig 
vermahnet / und auf unſere Gerechtigkeit erfordert 


die Mannſchafft und Staͤdte der Lande Lignitz und 
Ss ss 2 


Golt⸗ 


f 


— 


| 66 PRISON 
Goltberg/ uns uffgunehmen als ihre natürliche Er 
Herren undlaffen zukommen zu unfrem Erb⸗Recht / 
nach unfer Briefe Kauf. Darauf haben Manne 
und Städte unseinträchtiglid) geantwortet NB.bit- 
tende ihnen die Friſt zu laſſen biß auf den Obriſten 
Tag (dasift der Offer : Tag) alfo als ſie der Roͤm. Kö: 
nig von feines Vettern Laslau König zu Böhmen 
wegen dir mahnet auf feine Gerechtigkeit / der NB. 
auch meinet Gerechtigkeit zu Diefen Eanden zu ha⸗ 
ben / undfonft andere Anfprüche mehr / fich hierauf 
zu derfahren / fie gegen uns und einen jeden thäten/ 
daran ſie recht theten. Hierauffind die Nathmanne 
der Stadt Goldberg auf den genanten Tag dem Obri⸗ 
ſten zu uns kom̃en / und unsvorbracheNB. ſolche tref⸗ 
liche Einſprüche / die hierzwiſchen an ſie bracht ſind 
NB von dem Allerdurchlauchtigſten HerrnFridrichen 
Roͤmiſchen Koͤnige in Macht ſeines benandten Vet⸗ 
ters König Laßlauis und haben uns NB. demuüthig⸗ 
lich hoch und fehr gebethen / fie hierinnen genädiglich 
—— und einzurathen / daß ſie in ſolchen an⸗ 
angenden harten Sachen / als gutte getreue Leute 
beſtehen mochten / und recht thun in ſolchen Unter⸗ 
ſcheide / als ſie das mit uns in obgenanter Friſt ver⸗ 
laſſen haben. Hierauff ſind wir Raths worden mit 
unſern Raͤthen / und glauben ihnen in gutten Trau⸗ 
en / daß die Lande Lignitz und Goldberg ungeſondert 
bleiben ſollen und zu einer Herrſchafft gehoͤren gantz 
| in 








in 
indem Erb⸗Rechte ungezweyet; würde aber Sache 
daß uns an der Erbfchafft die ande jemand zu Ge: 
richte anfpreche / die ſollen wir mit Rechte verant⸗ 
worten und Rechts daran zu geftatten an folchen 
Stetenda wir hin gehören / was denn mit Urtel und 
Rechte unsabgelprochen wuͤrde / und wir mit Rechts 
verbracht wuͤrden an ſolche Staͤdte / da wir hinge⸗ 
hoͤren / und wo die Stadt Lignitz denn hin vorweiſt 
NB, su rechter Erbſchafft wuͤrde / da ſoll die Stadt 
Goldberg mit allen ihrer Zugehoͤrige und Gerech⸗ 
tigkeit mit ihr ungeſondert bleiben und folgen und 
fol ihnen ander Handlung unfchädlichfenn. Auch 
fo globen wir ihnen bey unfern Zürftlichen Gnaden 
hiezwiſchen / die weil wir die Stadt Lignig an un: 
fer Händenicht bracht haben/ Sie mit Geboth und 
Gedrange welcherley Weiſe das were / damit nicht 
anzulangen noch zu bekuͤmmern was die Stadt Lig⸗ 
nis anbelanget / fondern fie in gufter Ruhe figen zu 
laſſen / bis daß wir Lignitz gantz an uns bringen. 
Wäre aud) Sache / daß die von Lignitz unfer Erb- 
Hecht ung mit eigner Macht vorhalten wölten/da 
GOtt für ſey / daß wir zu ihm muͤſten gedencken 
noch Rechte unferer Herren und Freunde/fo ſollen 

die von Goldberge damit gang unbefümmert ſeyn 
mit Worten und mit Werden. Auch Globen wir 
Ihnen bey unfern Fuͤrſtlichen Gnaden und Gutten 
Zreuen die Obgenante unſer Geloͤbde ſtet und gang 
| Ss 88 3 UN: 


— 44 
unverbruͤchlich zu halten. Waͤre aber Sache/daß 
die vorgenanten unſere Geloͤbde ihn von uns nicht 
gefallen wuͤrden / da GOtt fuͤr ſey / daß do erweiß⸗ 
lichen waͤre / fo ſollen und mögen ihnen ſolche 
unſere Auffnehmung und Holdung auf keinerley 
Weiſe Schaden tragen noch bringen / ſondern 
fie follen und mügen fich von ung und alle den uns 
fern weiter begeben und halfen an die von Lieg- 
niß / an die fie vor Alters vorfchrieben ſeyn / alſo lan⸗ 
gebis Sie an beyden Theilen Lignig und Goldberg 
on gleichen einenErb-Neren befommen mögen/oder 
mir fiean unfer Hand mit Rechte bringen / und fol 
ihnen allen an ihren Ehren und Treu Feinerlei ſcha⸗ 
den 2c. 2c. Auch globen wir von unfer Fuͤrſtl. Gn. 
unfer obgenenten Nathmanne der Stadt Gold: 
berg und der gangen Gemeine/ ob fie jemand würde 
oder wolte Gewaltigen Anlangen oder mit Fehde 
zu ihnen gedencken welcherlei das were / daß wir ſie 
deß und darinnen Schuͤtzen und Beſchirmen wollen / 
nach gantzem unſerm Vermoͤgen / wenne wir ihrer 
zugleich und zu rechte Mechtig ſeyn und Macht ha⸗ 
benec.ꝛc. Geſchehen und gegeben zum Goltberge 
am Sontage nad) der Heiligen drey Könige Tage 
nach GOttes Geburth vierzehn hundert Jahr / dar: 
nach) in dem funffsigften Jahr ic, m 
Welcher Brief der gangen Sache ein ungemeines Licht 
gebenkan / wen auch fonff gang und gar nichts davon bewuſt 
wäre. Es iſt über dieſes auch zu mercken / daß hierinnen der 


er⸗ 





nm RR _ ae; 
Hertzog mit feinem Worte feiner Ehe oder Gemahlin geden- 
et / durch welche er Über fein voriges Recht noch ein beffe- 
res erlangt haben folle/ wole Lucedavor halt. 

Sp unfhuldig fih aber bey währenden Lehns- Streite 
die Stadt aufaeführet hatte / in welchem König Ladislaus dag 
Jus Feudale Confvetudinarium Strittum , Johannes aber 
das natürliche Recht und Billigkeit /wie nur gedachter The- 
befius redet/ vorſchuͤtzten; ſo ſehr vergiena fie ſich oder viel⸗ 
mehr einige von ihren Bürgern/ohn Zweifelvon einem oder 
dem andern nicht allzuweit hinausdenckendem Rathe der 
Berwittibten Hersogen Hedwigis / des mehrmahlen ge⸗ 
dachten Johannis ( der 1453. im Nov. zu Breßlau geftorben / 
nach Ohlau geführet/ und da begraben worden ) Gemah⸗ 
lin / dazuunbilliger Weiſe verleitet. Den am Tage Johan- 
nis Baptiſtæ 14 5 4. gefhabe ein ſchrecklicher Aufruhr in der 
Stadt / vornemlich aber wider den von Ladislao gefegten 
HauptmanProtzky, und damahligen Rath ; die Thuͤren / 
fo verfchloffen waren / wurden mit Gewalt aufgefprenget/ 
und die Rath» Herren famtetlihen Schöppen die dazumahl 
ratione Officii gar anders beſchaffen waren/ gefangen ges 

nommen; der Königliche Hauptmann muſte ausder Stadt: 
ein Herr von Zettrid) Hermann , oder wie eines von unfern 
MSS. will / Simon genant / verlohr fein Leben /und der von 
klugen Leuten bejammerns würdige alte / wohlverdiente 
Bitfchin, ehmahliger Stadt-Schreiber / und nach diefem viel» 
fältiq erwehlter Buͤrgermeiſter (wie deñ dazumal jeglicher 
Rath» Herr fo wohl als der Burgermeifter ihre Aempter 
nur ein Jahr und nicht länger befaffen/) ſo der Stadt dag 
vortrefflide Privilegium von ihrem Brau⸗Urbar zumege 
gebracht / muſte die gange Tragaedie mit Verlichrungfeines 
Ehren-vollen Hauptes beſchluͤſſen; ungeacht / daß Hertzog 
Conradus der Weiſe zu Coſel ſelbſt vor die Stiftung feines 
Lebens / bis auf beſſere Unter ſuchung beweglich ——— 
ev; 


les 2. ee FE | 

Hieraus fan man fehen/ daß gedachtem Bitfchin un: 
recht gefchiebet , weni Lucæ fihreibt ; er Be Ge 
richte uͤberzeuget worden / als ob er ist nur befchriebenen 
Aufruhres Urheber gewefen : womit und warum / auff 
was vor Arch und Weile? No übler verfähret der Au- 
thor der fo genanten Schlefifchen Bern» Chronide / 
Yrürnberg 1710, (In welcher warhafftig viel Spreu ift/) 














wenn er pag. 253. vorgiebt ; Die Liegniger hättenalfobald 


dem vornehmſten Aufiwiegler/Ambrofio Pitfchin, fein Recht 
thun laſſen. Niemand kan zweyen Herren dienen. 


Ob nun gleich nach dieſem Prince Fridrichen, Johan- 

nis und Hedvvigis Sohne / das Fuͤrſtenthum Lieanttz 
verblieben / welchen die Stadt bey ihrem unordentlichen Vor⸗ 
‚haben nehſt der Frau Mutter Lite adhuc pendente (welches 
viel vernuͤnfftigen Leuten ziemlich mißfiel /) von Goldberg zu 
ſich invitiren laſſen / und ſolenniter angenommen / als wozu 
(hm ſonderlich Marggraff Albrecht zu Brandenburg fo wohl 
vorhero / als beſonders bey Koͤnige Matthia zu Breßlau ſehr 
behuͤlflich geweſen; ſo pranget ſie gleichwohl mit ihren von 
Koͤnig Ladislao aus Genaden / und in allen Ehren erlangten 
verbeſſerten Wappen / ſo wir oben angefuͤhret / (ob ſich 
ſchon ihrer viel darüber mouquireten / ja nicht nur von 
Friderico III. fondern fü gar Georgio II. Hergoge zum 
Briege al$ Henrici XI. Tutore übel angefehen ward / 
wen fie Koͤniges Ladislai gedachte und Ihr von (hm em: 
pfangenes Privilegium über den Brau⸗Urbar vorlegte/ 
Yo doch Fridericus II. der dte Sache beffer uͤberleget nicht ae: 
than /) und gebraucht ſolches noch bis auf diefe Stunde bil: 
lig / wie ehmalen auff ihren Muͤntzen / alſo auch noch in ih⸗ 


rem Inſtegel. | 
ne 


LIE __ — 


Caput VII. 
Bon der Wtadt Voldberg 


.% 
Eil wir etwas weitläufftig bey den Müngen der 
Stadt Liegnig geweſen wollen wir nunmehro 
| 27 Fürslich von diefer Weihbild:Stadt unſers Fuͤr⸗ 
/ ffenthums handeln / die unter ihrem Namen 
und Wappen / fo viel ung bewuſt iſt / alleine von den andern 
nebft Lüben gemuͤntzet. Der Name giebtzur Gnüge zu 
verftehen / daß es hier vor Zeiten an Golde nicht muͤſſe gefeh⸗ 
let haben; und ınag man der Hiftorie zu folge wohl glau⸗ 
ben/ daß es ſich hter A nominead rem ſchluͤſſen laſſe; doch 
iſt die Frage: Wo ſich bey dieſer Stadt das Gold eigentlich 
befunden/ ob in dem die Stadt vorbey⸗fluͤſſenden Sluffe/ die 
Katzbach genannt? oder in denen um die Stadt liegenden 
Bergwerden? Wir werfen diefe Srage nicht umſonſt auf/ 
weilwir einen berühmten Mann angetroffen / ſo das erfte: 
re / wider die fonft allgemeine Meinung behauptet / und alfo 
das letztere verworffen hat. Ja er enffere darbey / daß 
man dem erftgedachten Stuffe den alten und rechten Namen 
Goldsbach nicht gelaſſen / und ihm einen falſchen nemlich die 
Katsbach gegeben. Dieſer iſt Caſpar Peucerus Philoſ. & Me- 
dicinæ Doctor, welcher in feinem Idyllio, ſo er in Carcere zu 
Rochlitz, worein ihn fein Meineyd und andere feiner Profes- 
fion gang unanffändige auch der Augfpurgifchen Confeflion _ 
und Evangelifchen Kirche hoͤchſt nachtheillge Dinge wohl ver» 
dienet gebracht, verfertiget / fo wohl diegefafte Meinung / als 
auch derfelben eingebildete Raifon mit nachfolgenden Verfen’ 
zu erkennen gegeben; | 
Tttt Auri 









; _ 688* 

Auri quod ramenta vehit mixta inter arenas, 

Urbs ftrutta adfeivit nomen & inde fibi. 
Alluit excelfo pofitam quam colle, pererrans 

Ipfe fuo valles flumine, prata rigans. 
Mutavit nomen poft Confvetudinis ufus, 

Et falfo, Cattum ceu notet, ore fonat, 
Allein diefe Schwalbe mag wohl feinen Sommer maden/ 
und wir würden vor fehr einfältig angefeben werden/ wenn 
wir ſothane angeführte fingulaire Meinung der allgemeinen 









und gründlichen vorziehen wolten/ vermöge welcher jeder» 


zeit geglaubet worden/ Goldberg habe den Namen von de- 
nen herum liegenden Bergen / fd fieauch inihren Wappen 
führet /in welchen Gold gegraben worden. Y 
Nomina Goldberg& fecitmonsaureusolim 
Hic Auri locuples namque fodina fuit. 

Nomen .accepit abaurifodinis,qu& in montibus vicinis olım 
copiofz,maximeque circa Annum 1210. tam feecund,ut fepti- 
mo quoque die centum quinquaginta Libras Auri dedifle ; 
egantur. Vid. Hen. Silef. Ren.c. VII.p. 184. Liber diefes / ſo 
feblet es ja auch an der Haupt-Urfachenicht/ warum gedach⸗ 
ter Fluß die Katsbach genennet wird / davon Benedictus Paul- 
linus in Epiftola fuä de Inundatione Cattiad Johannem à Bi- 
bran bald zu Anfange alfo fhreibet : Nafcıtur Cattus ſub 
montibus Rıphzis in Plumbinijugis , qua Pagum Ketſchdorf / 
vel Kaͤtzdorf (unde nomen nadtus) defpiciunt: quem etiam 


primusinfluit. Melde Paffage Henelius Silefiog. Ren, cap. 


V. $.12. pag. 571-572.von Wort zu Wort behalten/ und wir 
alfo verdeütſchen: Es entſpringt die Katzbach unten an dem 
Riefen: Gebürge/ auf den Höhen des Bleyberges / auf der 
Seite nad Kaͤtzdorff zu / fo er am alfereriten durchfleußt 
und davon den Mamen führet. Schickfufus, der fd wohl 
modum als auch) den locum Originis eigentlicher a 


| 


wil/ glebt es ſo: die Katzbache entfpringet aus einem Brun⸗ 
nen an einem Berge / der Bleyberg genañt / andem Riefens 
oder Schnee⸗Gebuͤrge / vier Gewende hinter ſich hangende 
Hinter⸗Katzdorff / oder Kitſchdorff / davoñ fieden Namen hat: 
Le Bo DaB. 63 ‚Herr von Köhler gedencket in feiner 
Carte der beyden Fuͤrſtenthuͤmer Schweinig und Jauer 
dieſes Bleyberges gang undgar nicht, Fechnerusund Opi- 
tius ‚jener in SylvisElyfüis , dfefer aber in Hercinia, deriviren 
ir aͤche immediare von dem Kupfferbergen, Darum 
chreibt der erfte: ANA 
o..- - Cattus, qui jugis aquæ vim 
Cypridos € molli gremiö derivat, 
| der andere : 
E Veneris gremio Venula noftra venit. 
Scheinen alfo mit Herren von Köhlern ebenfalls nichts von 
dem Bleyberae zu halten/ den doch Peter Schenck in feiner 
Schleſiſchen Carte, wie Ingleihen T. Danckert und zwar wie 
wir davor halten nicht unbillig angemercket. 

Weil den diefe Berge an einander bangen / ſo Fan durch 
angedeutete Diftin<tion Die Sadye leicht gefchlichter werden. 
Wir haben genug vor uns / daß Kaͤtzdorff der erfte Orth iſt / 
den dieſe Bach durchlaufft / und davon den Namen Katzbach 
bekommen / und alſo nicht vom mitfuͤhrendem Golde / davon 
wir noch keines geſehen / (wiewohl wir ſolches nicht gaͤntzlich 
leugnen wollen / weil doch ein und anderer derley Gold wil in 
Haͤnden gehabt / der andere aber in eines vornehmen Gra⸗ 
fens unſeres Landes Cabinet aufgehoben wiſſen / da doch ein 
Geſcheuter wenigſtens zugeben wird / daß das in dieſem Fluſ⸗ 
ſe gefundene Gold urſpruͤnglich aus denen Bergen komme.) 
Goldsbach / noch weniger aber die Stadt Goldberg von ihr 

Goldberg genennet worden. 


S5 .2. Bey fo haͤuffigem Golde kan es wohl ſeyn / dag 
man auch an dieſem Orthe une gehabt / di 
2 wir 


(700) 









wir aber nieder Stadt fondern denen Landes -Fürften zu- 
zuelgnen die größte Raifon haben. Kurtz / Goldberg hatdas 


Jus cudende Monetæ oder monetandi niemahlen gehabt; 
aber um das Jahr 1621. 1622, 1625. mochte ihr aus. riaub 
nis ihres damãhligen Landes⸗Fuͤrſten Hertzog George Ru- 
dolphs erlaubet worden ſeyn bey der ungemeinen Muͤntz⸗ 
Confufion Kuͤpfferne Heller / wiewohl nur auf eine Zeitlang 
zu ſchlagen. Wir wollen / was wir davon von einem wer⸗ 
ten Freunde aus eben dieſer Stadt aus einem glaubwuͤrdi⸗ 
gen Diario verfihert worden von Wort zu Worte hieher 
ſetzenn | { | 
Anno 1621, {m Novembr. wurden allbier zu Goldberg 
Kupfferne Pfennige gemünget a3. Heller. * 


Anno 1622, geſchach eine groſſe Steigerung des Geldes / 
alſo / daß ein Reichs » Thaler für zwoͤlff Thaler insgemein 
‚genommen /-itemvor zwantzig Thaler / wurden Strobe 
Thaler genennet/ auch zu Goldberg eine Münge aufgerich⸗ 
tet / Küpferne Heller gefchlagen und anderthalb Jahr gül- 
tig; nachmahls der Vorrath den Kupferſchmieden als Kup⸗ 


fer zugelaſſen ward. 


Anno 1623. zu Ende des Jahres / verbrauchte man ſie 
wieder zu Fiſch⸗Tuͤgel⸗ Fabric. Wobey wir obiter anmer⸗ 
cken / daß durch allererſt gedachte Thaler / fo damals ſo gar 

hoch geſtiegen / dieSpecies-Thaler verſtanden werden. So 
kan man ſich auch leicht einbilden / daß nicht dieSpecies⸗Thaler / 
ſondern vielmehr die damals nicht in natura ſondern in blof- 


ſer Imagination und Æſtimation beſtehende Thaler oder auch 


die ſo genañten Vier⸗ und⸗zwantziger / die einen Schleſiſchen 
Thaler gelten muſten / werden ſeyn Stroh⸗Thaler / wegen 
ihres zum Theil ſehr geringen Schrot und Kornes genennet 
worden. Lind weil uͤbrigens auch jemand auf die Gedan- | 
cken gerathen möchte / als ob ſich angezogenes Diarium wi⸗ 
der ſpreche / indem ein Jahr vorhero ſchon Heller ak | 

| ' ſeyn 


ſeyn folten / che die Münge aufgerichtet ward/f führen wir 
Big das Ubrige / fo ung zugleich mit communiciret worden/ 
ey; 


An zweyen Orthen iſt zu Goldberg gemuͤntzet worden/ 
als bey Matz Thielen und Paul Thomafsen, Organiſten; des 
erfteren Hauß befiget jegund Herr Zobell , des Raths und 
Gerichts⸗Voigt / deß andern Herr Mergo, Notarius, in weſ⸗ 
fen Hauſe nach der Zeit am Eingange zur rechten Hand eine 
Tafel mit gewiſſer Infeription in der Wand eingemauret / 
zu fehengewefen ( fo vermuthlihdas Muͤntz⸗Weſen betrof⸗ 
fen) fih aber nach der Zeit verlohren. 


S.3. Die Mingen an und vor ſich felber find alle von 
Kupffer dem Werthe nach aber durch den auf ihnen befinden» 
den Preißunterfchleden. Doch haben wir nurdie Iwen und 
Drey Pfennige (nicht aber Pfennige von drey Helfern) ges 

ſehen. Alle haben der Stadt Wappen / doch auf unterfchte- 
dene Art; den aufden Ein- und Zwey- Pfennigern ſtehet 
nur der bloſſe Adler mit ausgebreiteten Fluͤgeln über drey 
Bergen / und unter dieſen J. und II. Fo 


Tab. 32, (N)(@28) (N)(29) 


Auff den Drey: Pfennigern aber iffimmer etwas mehrers 
zu finden/ und zwar mit folder Veränderung / daß wir 
von ihnen in dieſen drey Zahren wohl achterien Gepraͤge ob- 
ferviret/ woraus abzunehmen / wie ſtarck das Muͤntzen 
dafelbft müffe feyn getriebenworden. Und iſt gar wohl zu 
glauben, daß folhes in zwey unterfhiedenen Officinen ge⸗ 
ſchehen / und da Die eine allbereitö Anno 1621. im Stande 
gewefen/ Die andere das Jahr barauff aufgerichtet worden, 
Den da man vorhin auf die Muͤntzen nur die Berge/ über 
diefeden Adler und darunter den Wehrt geſetzet fahe man 
Anno 1622. gantz andere und ſehr unterichledene Gepräge. 

Ä | TITAN ur 


RECHNER 10 | oo 
Auff einigen ſtand um die vorigen Berge und Adlerin eir 
Runde die Jahrzahl / welde die Buchſtaben G. B.theifen /- 
auf ſolche Weile : 16 G.B. 22. | Er 


| N * — 
lab.32. NG) 
Auf andern aber neben dein Adler die getheilte Jahrzahl und 
—— — —9— —— Adler die getheilte Jahrzahl und 


Tab. 32. (N) a) 


Wieder an andern / iſt das Gepraͤge wie der itzt angefuͤhr⸗ 
ten / nur daß die Theilung der Jahrzahl ſehr artig eingerich⸗ 
tet; deñ da ſtehet die eine / aber nicht zuſammen gehoͤrige 
Helffte / unter einander / auf ſolche Weiſe : und die an 
dere? / welcherlet Theilung wir ſonſt noch auff Feinen Muͤn⸗ 
tzen jemahlen geſehen. 


Tab.32. (N) (32) 


Es schien aber / als ob die Goldberger mit zunehmenden 
Jahren auch die Geprage vermehren wollen. Den wie 
man in dem andern Jahr ſchon mehr aufden Hellern ſahe / 
als in dem erſten / fo indem dritten noch mehr ale in dem an» 
dern. Sieahnetennunmehro den Breßlauern / Liegnitzern 
und Schweinigern nad) / und lieffen auf einigendrey Run⸗ 
denprägen. In der Obriften war das Goldbergifhe Map: 
pen ; in der andern die zwey Buchftaben G.B, undin der 
dritten der Werth. Die Jahrzahl war fehr getbeilet/ ſo 
daß neben der erfien Runde 16. gank unten aber aufer denen 
andern zwey Runden /23.fland. ER an 


Tab. 32. (N) (3) 









Andere ſind noch curieuſer. Deñ da machen drey halbe 
Runden ein Kleeblat; Oben ſtehen alleine die drey Berge 
ohne den Adler ; woraus wir urtheilen / daß Goldberg 
vor Zeiten nur allein diefe Berge au einem Wappen gehabt/ 
welches hernachmals durch den Adler vermehret worden. 
Weiter unten und recht in der Mitte die zwey Buchſtaben 
G.B, gang unten die Jahrzahl 1623. 


” Tab.32. (N) (4) 


Das dritte Gepräge / ſo uns die vorigen erklären foll/ wird 
in dem leßten 8. vorkommen. 


S.4. Das auf dieſen Muͤntzen befindliche Wappen iſt 
ein ſchwebender ſchwartzer Adler mit gelben Fuͤſſen / und auff⸗ 
geſchlagenem Schnabel im blauen Felde; Binde und Zunge 
gleichen dem Schleſiſchen. Unter dem Adler ſind drey goldene 
Berge / fo auf einigen Hellern aneinander bangen / und 
fhwer zu erkennen find. Auf andern aber fehr wohl) 
unddiftindte , zumal auf denen / fo Anno 1623, gefchlagen 
worden / und gang alleine ohne Adler geſehen werden. 
Diefe follen des gemeinen Mannes Meinung nad) dienahe 
an Goldbergliegende Wolfe: Ziegen- und Flens⸗Berg ſeyn. 
Bon diefen wird erzehlet dag auf dem erften einesmalen 
ein Wolff fih auffgebalten ; als nun diefer auf dem an: 
dern cine Ziege erſehen / und ſich dieſe nicht nur gefallen laſ⸗ 
fen/fondern aud) zu ſeinem Raube erwehlet/und wuͤrcklich er: 
haſchet; der Baueraberidem die Ziege zugehöret/fich eben auf 
dem dritten Berge befunden/ und was mit feiner Ziegen vor⸗ 
gegangen / zwar gefeber/aber ihr nicht helffen koͤnen / habe deß⸗ 
wegen jaͤmmerlich zu weinen / oder wie man es allda nennet / 
zu flennen (ſoll flehen heiſſen) angefangen; hierauff ha⸗ 
be man den erſten Berg den Wolffs⸗ den andern den Zlegen 

D) 











BR (704) & 


— — — —— — — — — — — —— 








oder Flens⸗Berg genennet; und eben dieſe Berge wären auch 
diejenigen / ſo die Stadt in ihrem Wappen fuͤhret. Nun wol⸗ 
len wir zwar gar gerne zugeſtehen / daß diejenige Obrigkeit, 
ſo Goldberg das Wappen gegeben oder vermehret / moa 
durch) Diefe Berge ein Abfehen aufdie Soldbergifhen / und 
weil ihrer eben drey von befonderer Höhe find/ auch wol 
vornemlih aufdiefe angeführten einige Reflexion gemacht 
haben / doch wird unshoffentlid niemand übeldeuten / wen 
wir gedachte Erzehlung mehr vor ein luffiges Mährlein 
als eine nur ſcheinbare Wahrheit anfehenund ausgeben. 


S. 5. Auſſer anigo beſchriebenen Wappen befindet ſich 
nicht nur auf unfern Goldberaffhen Müngen unter den 
Bergender Werth / den die Nummern anzeigen/ und wie 
wir ſchon bemercket / Pfennige bedeuten follen/ fondern 
aud zu beyden Seiten des Mappens meiſtentheils getheilte 
zwey Buchſtaben G. B. diefe fünte man nun zwar woldes 
Müng-Meifters Namen/ wie auf denen Liegnieifhen zu: 
eignen ; allein weil doch aleihwol zwey Muͤntz⸗Officinen in 
der Stadt geiwefenfeyn füllen / fe vermuthlich auch zwey uns 
terfchledene Münsmelfter gehabt, nichts deſtoweniger aber 
auf allen auffer den 1.2. undeinigen Drey⸗Pfennigern ge: 
meldte Buchſtaben zu fehen ; und man tiber diefes auf Die 
Liegnitziſche den Initial-Buchffaben von der Stadt Namen 
unausfeglich prägenlaflen/ fo fcheinetes auch da man ſonſt 
nichts findet / das durch G.B. Goldberg felbft angedeutee 
werde. Rhonius hält ſolches vor etwas ausgemachtes dars 
um ſchreibet er wen er beweiſen wil / daß viel Städte in Ger 
wohnheit gehabe/ auf die Münsen den erffen Buchftaben 
Ihres Namens zu feßen : Nummus argenteus Swidnicenfis 
S. zneus LignicenfisL.Leoni Bohemiæ & clavibus decus- 
fatis additum : eneus Goldbergenfis Literas G.B. Aquile - 
Sileſiæ tribusque montibus adjectas fiftit. l. e. cap· 1. und 1 | 


S 


iſt es auch. Denn wolte man ja einwenden / daß es nicht 
braͤuchlich fey den Muͤntz⸗ Ort mit zwey Buchſtaben anzu: 
deuten / ſo Fönte man antworten/ daß es deßwegen gefhehen: 
damit nicht die Goldbergifhen mit den Glogauifhen Müns 
gen confundiret würden / fondern deſto leichter / weil Glo⸗ 
gau auch ſo gar ein G. in ihrem Wappen fuͤhret / zu erkennen 


wären. | 


686. Diefeunfere Meinung beffetiget unwiderſprech⸗ 
lich ein Anno 1623. geſchlagener Heller mit dem obigen 8. 3 
angedenteten dritten Gepräge. 


Tab. 32. (N) (5) 


Dileſes iſt gantz befonders ; denn ſtatt der Jahrzahl / die 1623. 


feynfoll/ ſtehet nur zz. Hernach fiehet man das Wappen / 
die Buchſtaben / G.B. oder Nahmen und Wehrt in drey 
Runden / die doch nicht völlig zugeben / untenaber/ und 
auffer den Runden des Müngmeifters Namen HB. muß alſo 
G, B. GoldBerg bedeuten, . h ü 


Caput VII. 


Won der Stadt Buben. 


Re üben oder auch Lobin / wie fie in alten Briefen ger 
Ay rennet wird / iſt zwar isund nur ein Welchbild des 
Fuͤrſtenthums Liegniß/ vorzeiten aber dienete fie 
denen abgetheilten Hersogen zu Brieg zu einer 
— Boleslaus III. Wenceslail. und Lu- 
‚dovicil. Vater / erhielt felbige erft als einen Pfand » Schile 
| / j Uun uu | -fing 






i (TE) 
ling wegen feiner auf dem SürftenthbumTroppau hafftenden 
8000, Mar / davon oben L.3.c.4 bereits Meldung geſche⸗ 
hen ; und weil die Einloͤſung an dem feftgeftellten Termin 
nicht erfolgete / erblich: Anno1339.v0n welcher Zeitan ſie auch 
beſtaͤndig bey dem Brigiſchen und nachdem Fridericus ĩ. 
auch dag vacante Liegnitziſche Fuͤrſtenthum / Vid. cap. prec. 
VI, bekommen / an dem Liegnisifchen Sur Ten Der 
ben; Zu weldem legtern fie beyder Theilung Friderici Il. 
und Georgi gefchlagen worden. Nach Boleslaı Tode brachte 
Ludovicus 1. fein Sohn ehmaliger Liegnitziſcher / nad) Dies 
fen aber Briegifcher Hertzog / als weld Fuͤrſtenthum ibm 
endlich doc) fein neidifcher Bruder Wenceslaus laffen mufte / 
ob er ihn ſchon um das Liegnigifche oder wenigſtens feines 
Antheil davon liſtig genung gebracht / Vid.Luczl. —7 
gedachtes Luͤbniſches Weichbild an ſich / und loͤſete ſolches / 
weil es ſein Bruder verſetzet wieder ein. Als er aber auch 
aus der Welt gieng 1398. in welcher er als ein tugendhaffter 
Fuͤrſt feine Perſon 82. Fahr ruͤhmllch agiret/biteb feinem eint- 
gem Sohne Henrico VII. oder mit derSschrame Brieg nebſt 
dem zugehoͤrigen Diftrit und Lüben. Diefer hatte zwey 
Gemahlin/ mit der erften Salome einer Maſauiſchen Prin- 
cefle erzieleteer Ludovicum IH, mit der andern Margaretha 
Cafimiri III. Hertzogs zu Teſchen Tochter. Henricum IX, 









Jener befam / als der Erſtgebohrne Brieg / nebſt den zuge⸗ 


Hoͤrigen Oertern; dieſer aber Luͤben / Olauec. Er Henri- 
cus refidirte beffändig zu Luͤben und ward in egard an⸗ 


derer Hertzoge Dux Lubenfis oder Hersog zu Lüben ger 
nant. Ihm füccedirte fein Sohn Ludovicus II. Inder Res 


pter aus der Hand gelegt / fein Endel Johannes. Gleich 
wie aber nun Henricus IX. der erfte Hergog zu Rüben war/ 
und daſelbſt feine Refidence gehabt/ ſo mufte es ſich endlich 


gierung zu Lüben/ und nachdem auch diefer den eitlen v4 


wunderlich ſchicken / daß Johannes nad) vielen Begebenbets . 


ten der letzte geweſen / allermaflen fein Sohn ir , 


J 
das alte Stamm⸗Hauß der Piaftifchen Fuͤrſten In Nieder⸗ 
Schleſten / das Llegnitziſche Fuͤrſtenthum / wie vorhero 
cap. VI. berichtet worden / wieder bekommen / und ſich nicht 
mehr Hertzog zu Luͤben / ſondern nur ſchlechthin / wie feine 
Lib. 2. c. 3. angeführte Muͤntzen zeigen / ſich Ducem Ligni- 
cenfem einen Hertzog zu Llegnig / oder wie fein Monument 
beiwelfet : Ducem Lignicenfem Bregenfem , Hereog zu 
Liegnig und Brieg genennet. Doc Fandenenjenigen/ die 
fih über dem ıc. gedachten Monumento wundern / zur Lehre 
dienen ; dag dadurch eben Fein Schnißer begangen worden; 
allermaffen man Ibn auch Lubenfem oder einen Hersog zu 
Eleanig Brieg und Luͤben / ja auch Goldberg nennen 





S. 2. So gluͤckſelig nun Rüben war eine Refidence ih⸗ 
rer Sürften zu feyn/ und zu heiſſen / fo Eonte man fie auch 
in Anfehung ihrer von diefen erlanaten herrlichen Privile- 
sien billig preifen. Unter diefen geböret zu unferem Bor» 
haben vornemlich dagjenige/ fo ihr Ludovicus II. über das 
Muͤntz⸗Recht gegeben. Gedachtes Privilegium lautet alſo: 

In GOttes Nahmen / Amen. 

Wir Ruprecht von GOttes Gnaden / und Wir 
Ludewig von deſſelben GOttes Gnaden / Gebruͤ⸗ 
dere / Hertzoge in Schleſien / Herren zu Luͤben / 
Haynau / und zur Olau / bekennen in dieſem Brie⸗ 
fe allen / die ihn ſehen / oder hoͤren leſen / daß wir mit 
Rath unſer Elteſten Manne geeignet / und verſetzt 
haben / unſern Lieben Getreuen Buͤrgermeiſtern / 
Rathmannen / und der gantzen Stadt Lobyn un⸗ 
ſere gantze und vollkommene Macht zu muͤntzen und 
Heller zu machen / und zu ſchlagen in unſerm Nah⸗ 

Uun uu 2 men / 


os seem BE 9 FE 
men/ Krafft und Macht / als in andern Städten 
Schlefien gewoͤhnlich iſt / zwoͤlff Heller vor einen 
Boͤmiſchen Grofchen/ und aloben und wollen Sie/ 
und ihre Nachkommen behalten und vertreten / und 
das haben wir gethan umb ein Soͤttins / das die ob⸗ 
genandte unſere Lieben Getreuen Rathmanne der 
Stadt Lobyn / und ihre Nachkommen ſich daran 
erholen / und damit geloſen moͤgen zwanzig Marck 
Jaͤhrlicher Zinfe / von den viertzig Marcken Zinß / 
die ſie von unſers Lieben Herren und Vaters Her⸗ 
zog Heinrichs ſeel. Gedaͤchtniß / auf ſich und auf die 
Stadt Lobyn vorzeiten verſetzt hatten / mancherley 
Perſon und Leuten / daruͤber ſie der Stadt Lobyn 
Brife gegeben haben / die an uns kommen ſeyn in 
Schuldweiſe / von des obgenandten unſers Lieben 
Herren / und Vaters Seel, Gedaͤchtniß / die obge⸗ 
nandte Muͤntze folen Sie inne haben’ urbern/ und 
treiben / des beften und meiften / das fie mögen /und 
ihr genißen / als lang bis wir oder unfere Nach: 
fommende Fürften / Sie oder ihre nachfommene 
Rathmanne zu Luͤben / loͤſen und frenen zwantzig 
Marck Zinß und Gulden gekaufft umb drittchalb 
hundert Marck gufter Böhmifcher Groſchen wenn 
wir das zu Rathe werden. Auch globen wir den 
obgenandten unfern Lieben/ Getreuen Rathman⸗ 
nen zu £obyn und ihren Nachlommen / an: der 
Muͤntze mit Feiner andern Muͤntze nicht zu | | 









0 SE 0 
noch zu kraͤncken an der Weiſe / noch die unfere auf: 
halten / ſondern wir wollen Sie allezeit gnaͤdiglich 
dazu foͤdern / und dieſelbe ihre Muntze in unſern 
Landen / und Staͤdten foͤdern / als ob wir ſie ſelber 
liſſen ſchlagen und machen. Deß zu ſicherem B⸗ 
kaͤntniß haben wir ihn dieſen Brief verſiegelt laſſen 
werden mit unſern Inſiegeln / der da gegeben iſt am 
Tage Marthe nach Chriſti Geburth / Tauſend Vier 
hundert Jahr im dritten und zwantzigſten Jahre. 
Dabey ſind geweſen unſere Liebe Getreuen Luter 
Lemberg / Hanß Patſche / Heintze Willkow / Ge: 
orge Falckenhain / Albrecht Priptitz und Caſpar 
vom Lintz unſer Schreiber / der dieſen Brieff von un⸗ 
ſerm Geheiſſe mit unſern anhangenden Inſiegeln 
verſiegelt hat. | 7— 


Da man denn nicht auf die irrige Gedancken fallen muß / 
als ob Rupertus älter / als Ludovicus geweſen / weil er vor⸗ 
ſtehet; da doch ihre Frau Mutter NB. Anna, Primislai 
Hertzogs zu Teſchen und Groß⸗Glogau Tochter Ludovicum 
An. 1397. Rupertum aber allererſt zwey Fahr hernach 1399. 
zur Welt gebracht. Denn diefe Ehre widerfuht Ruper- 
tennurals einem Geiſtlichen und Rhodifer-Xittern. 


83 Was die Muͤntzen diefer Stadt an und vor fih 
felber anbelangt / ſo beſtanden fie nur /damabligem Gebraus 
che nach in Hellern / doch verdienen fie wegen Ihres artigen 
 Mappensund Gepräges wohl betrachtetzu werden. 


Tab. 32, (NG) 


Auf der einen efte iſt der Schleſiſche Adler / auf derandern 
BEE ſt "SH — — 


aber der Stadt Wappen / weldes der Halbe Schleſiſche 
Adler/ und das Bruft- Bildder Mutter GOttes nebft dem 
Ehrift- Kindlein macht / deffen Urſprung und il 
Verbeſſerung wir nicht finden Fönnen. Wer die eigentlichen 
Sarben diefes Wappens in Liegnig fehen will/ darff nur die 
nechfte Capelle bey der Sacriftey inunfer Nieder⸗Kirche be⸗ 
ſuchen / fo wird er ſolches in der Hoͤh auf der rechten Hand mit 


€, 


Dergnügen antreften. 


Caput IX. 
Bon der Stadt Dan. 


Eil wir eben Feine Ordnung unter denen Staͤd⸗ 
E tenderer Müngen wir anfuͤhren / machen und 
über dieſes Olau eine ſolche iſt / die ſchon von vle⸗ 
len Seculis und bald von Anfange her die Hertzo⸗ 
ge von Nieder »Schlefien in fpecie aber von Liegnitz und 
Brieg veneriret/fo gedenken wir derfelben Müngen billig / 
nachdem wir derjenigen Städte / die In dem Sürftenthum 
Liegnitz / fo viel ung bewuſt iſt / gemünget/ haben angemer:; 
et. Don wen eigentlid) diefe Stadt das Muͤntz⸗Recht er⸗ 
langt / haben wir ung zwarfehr bemuͤhet / etwas zu erfah⸗ 
ren / find aber in unferer Bemuͤhung unglüclich gewefen. 
Doch wird fih der Curieufe Lefer an dem abermals ſehr ar: 
tigen Gepräge unfeblbar mehr vergnügen/ als an dem Ur⸗ 
forunge des Muͤntz⸗Rechts. | 


5. 2. Schrot und Korn iſt von recht feinem Silber/ 
welches uns deñ muthmaſſen heißt / daß dieſe Heller-Müns 
gen von ziemlichem Alter ſeyn muͤſſen / weil die älteften Heller 
auch die beſten ſeyn / welches unwiederſprechlich / und gr den 

uns 


iu ee 
Müngen felber bewie fen werden fan. hr Alterthum be 
u ni über diefes die Umſchrifft / dieman aufdenen neu⸗ 
ern ſchwerlich finden wird, | 


ab. 32. 


. 3. Abfonderlihaberverdienet das Gepräge bener; 
cket zu werden. Den auf einer Seite ſtehet zwar / wie ſonſt 
auff denen meiſten Schleſiſchen Städte-Mrüngen der Schle⸗ 
ſiſche Adler/ man ſiehet aber nicht. nur alleine an demfelben 
die einem halben Monden gang unaͤhnliche Binde / fondern 
auch an derfelben die Lillen und welches man ſonſt auff der⸗ 
ley alten Muͤntzen ſelten antreffen wird / mitten auf der 
Binde ein Creutzlein / ſtatt weſſen man ſonſt insgemein nur 
einen Punct ſiehet; da deñ aber nicht zu gedencken / als ob 
eines das andere — oder doch wenigſtens der Punct das 
Creutzlein / da es nicht zugegen iſt / andeuten ſolle / weilbeys 
de zugleich auff den Schleſiſchen Adler gehoͤren / wie wir 
unten Lib, VI. mit mehrern beweiſen werden; ſo um deſto 
noͤthiger zu bemercken iſt / weil ſonſt wenig an die Eigen» 
ſchafften unſers Adlers gedacht worden. Doch iſt der Revers 
noch viel remarquabler , den da zeiget ſich ein weiſſer gekroͤn⸗ 
ter Hahn / als der Stadt Olau Wappen. Unter ihm kruͤm⸗ 
met ſich / wie es uns vorkommt / eine Aale / die ohne Zwei⸗ 
fel den vorbeyſtroͤmenden Fluß die heutiges Tages ſo genan⸗ 
te Ole / die aber wohl fo gut vorzeiten von den Deütſchen 
Iñwohnern Schleſiens die Ale / als etwan Die Oder / Ader/ 
weil ſolche als die groͤſte Ader den Schleſiſchen Coͤrper durch⸗ 
gehet / genennet worden / andeuten ſoll; und dieſes darum / 
weil vorzeiten viel. Aalen um dieſe Gegend gefunden wor⸗ 
den / dieihren Bang aus der Oder dahin genommen / ale. 
man die Stadt gebauet. | 53 





__B(ym)& | 
8.4. Damit man aber defto weniger ſo wohl an der 
Warheit der Münge ſelbſt / als au deren Auslegung des 
Gepräges zweifeln koͤñe / ſo beſtaͤrcket beyde die Umſchrifft: 
M.O.L.V.E, Olauiſche Muͤntze. Denn ob wir 
zwar auf unfrem Nummo das M. L, über dem Hahne nicht 
ſehen / fo haben wir doch ſolches auf andern wuͤrcklich ange: 
troffen / ſo ebenfalls von dem legten Buchſtaben E. auf der 
andern Seite zu verftehen / daher den auch DieSelte / wo das 
Stadt Wappen fteher/wider die Gewohnheit vor die erſte zu 
halten. Was man nun mit diefem Gepräge andeutenwollen/ 
laͤſſet ſich wohl ſchwerlich errathen / es wäre denn/daß ein cu- 
rieuſer Olauer in der Stadt Archiv etwas davon erſchnap⸗ 
pen koͤnte; fo viel ſcheinet wohl gewiß zu ſeyn / daß unſer Num- 
mus vor keine gemeine Muͤntze zu halten / angeſehen der 
Stadt Wappen nur allein in beſchriebenem Hahne in einem 
rothen Felde beſtehet / und da uͤber dieſes nicht gelaͤugnet 
werden wird / daß die Stadt von dem vorbeyſtroͤmenden 
Fluſſe ihren Ramen bekommen / ſo / daß man ſie Domum 
Auminis mit Horatio, und Aufonio, wie Henelius angemer⸗ 
cket / Silehogr. Ren.C.VII. $.108. p.389. nennen koͤñte / ſo 
mag vielleicht wohl entweder auf die Erbauung der Stadt 
felbft oder aber auf eine befondere Deränderung/ oder Re- 
novation derfelben gefehen worden feyn, | | 








8. 5. Denen jenigen / die diefer Stadt Namen Olau 
Sieber ohne als mit einem HA. fhretben wollen / Eönnen ders 
ley Nummi unfers Erachtens fehr dienen. Denn fie ſehen 
hier Originem Nominis, den Urfprung des Namens / daß 
Die Stadt nemlich denfelben von den Aalenhabe/ die entwe⸗ 
der/ als oben angemercket / vorzeiten haͤuffig / wie etwan in 
Der Oder bey Anklam gefangen worden / oder aber, weil der 
Fluß allezeit Fiſch⸗ reich geweſen / fo man durch einen Aal an⸗ 
deuten wollen / Vid. Henel. Lc.c.V. 6. 2r. p.582. vornem⸗ 
lich Die Scholia. Dem allen fen nun / wie ihm wolle AA ’ 


mn 7 — — — nn een 


ausmit der Zeit Olau worden / das H. aberift/ wie in dem 
Worte Bohemia mit eingefhlihen. Sonſt fcheinen aller; 
dings noch andere Buchſtaben um den Rand zu ftehen/ deren 
Verſtand wir nicht errathen Fünnen. 


Caput X. 
Bon der Stadt Wolau, 
Kr Re : 


RE Dlau die Haupt» Stadt des Fuͤrſtenthums glei⸗ 

E ches Namens / von welchem oben p. 362. ſeq. weit: 
laaͤufftig gehandelt worden / bat ihren Namen / 
wie LuczL. c. p. 1161. Und M. HankeExerc.de, 
Rebus Silef, cap,1.$. 71. P. 36. wollen / von einer Au / 
darauff fich es wohl leben laßt. Alten 0b gleich bey 
dem erſten Anhoͤren allerdings dieſer Namen ſcheinet Deutſch 
zu ſeyn / ſo wird doch ein jeder / der das Lager der Stadt be⸗ 
trachtet / geſtehen muͤſſen: man finde hier ein ausbuͤndiges 
Exempel vor die Regel: a Nomine ad rem non valere 
confequentiam, Lucz ſchreibet felber und zwar gar recht: 
Rings umbher beſchlieſſen ſie moraſtige und ſuͤmpf⸗ 
fichte Teich⸗Waſſer / welche ihr Lager auf der Ebe- 
ne ben naffen Sommer:Zeiten gleichfam von Natur 
beveftigen / deßwegen smifchen den Vorſtaͤdten und 
nüglichen Dbft- Gärten/aufden Haupt⸗Straſſen 
hohe Stein⸗Taͤmme dem Waſſer feine Graͤntze fegen, 
 L.c Was Fan das vor eine Man feun/ und zwar ee 






ſolche davon man einen Flecken oder Stadt den Naı 
‚geben? ja fie legt dermaßen in Sümpffen und Moraften/ 
dag man davor hält) fie ruhe auff einem Roſte. Andere fte- 
hen in den Gedanden / Ihe Name fey Polniſch / und komme 
her von dem Worte Wuol , welches bey den Bohlen fo viel 
als ein Ochfe heiſſet und meinen: Weil viel Ochfen dahin 
zu verfauffen aus Pohlen gebracht worden/ weldes noch 
1632, geſchehen / und denn aufgehöret / fü bieffe fie Wolau / 
und eben daher fuͤhre ſie auch inihrem Wappen einen Ochfen. 
Sie föhten dieſem noch benfegen : Daß ein Ort/womanvon 








Krummen⸗Wohlau nah Alt⸗Wolau gehet ı noch bie dato - 


der Ochſen⸗Buſch genennet werde. Es laͤſſet fich Diefes weit 
beffer hören / als was von der Au vorgegeben worden. Je⸗ 
doch Eönte man noch diefen Zweifel dabey haben / ob es wohl 
zu glauben / daß ein Ort ſolte vom Verkauff der Ochſen ſei⸗ 
nen Namen bekommen haben / da er ja eher muß geſtanden 
haben / als man die Ochſen hingebracht / und ſo er eher ge⸗ 
weſen / muß er auch ſeinen eigenen Namen gehabt haben? 
Wir fallen dieſem nach derjenigen Meinung bey / da man 
dafuͤr half : als die Stadt zu erbauen angefangen worden/ 
hätte man einen Ocbfen-Kopff gefunden / und daher komme 
ihre Name und Wappen. Dieſes beflätigen wir mit einer 


Eleinen Wolauiſchen Münge. R 
"Tab. 32. | 


5. 2. Auf der einen Seite fichet man den Schlefifchen 
Adler vollkommen ſchoͤn mit der Binde /dem Creutze undden 
Lilien / in dem gewöhnlichen Schilde. Von den Buchſta⸗ 
ben auf dem Rande iſt nur ein W. über den Adler/undden 





zur Seite. ein V. zu erkennen. Auff der andern Seite en — 


| 


| 





Ochſen⸗Kopff / undda findebenfalls nur die vorigen zwey 
Buchſtaben W.undV. zu ſehen. Was follen dieſe anders 
wen manallesüberfeget/alsObulus vel Moneta Wulavienfis 
heiffen ? So daßes der Stadt Wolau fcheinet ergangen zu 
feyn/ wieder Stadt Schweinig der aus einem Schweins⸗ 
Kopffe ein Schwein / fo diefer aus einem Ochſen⸗Kopff ein 
er worden / den ficheutigeg Tages In dem Wap⸗ 

en be... i — 


6.3. Weñ Wolau / und von wen ſie das Jus monetan- 
di erlanget / wiſſen wir nicht / haben es auch auf fleißiges - 
Nachſuchen noch nicht gründlich erfahren Eönnen. Auffer 
dem aber / daß angeführter Heller zur Gnüge zeiget / daß fie 
Ihr Muͤntz⸗Recht vor alten Zeiten ſchon gehabt / und exerci- 
ret / fowerden wir auch verſichert / daß fie um Die Fahre 162r. 
1622, 1623. gar ſo genañte Bier-und-zwangiger gleich vie» 
len andern Städten in Schleſten prägen laſſen. Die Mün- 
se hat gehabt MichaelWillke Bürger und Schmiedt daſelbſt / 
und die Muͤntz Officin ſtund da / wo itzund der Marſtall iff. 
er font beilebenträgt/ausführiihe Wiſſenſchafft von dies 
fer Stadt zu haben ı der verfpahre fih auf Herrn Jobenn. 
Chriftian Boͤllners / freuverdienten Diaconi zu Wolau 
unter Händen habendes Buch: Altes und Neues Wolau / 
oder hiſtoriſche Beſchreibung der vormahls Fuͤrſtli⸗ 
chen und Königlichen Stadt Wolau / von derſelben 
Anfang / Ab: und Aufnehmen / Regenten/ Kirchen 
und Regiments⸗Sachen / und mancherley fonderbas 
ren Begebenheiten. | 


— Cap.Xl. 


ne Ge 


Bon der Btadt Muͤnſterberg. 


ToB Stadt hatte die Ehre / daß von ihr der ander hat; 







} 


be Theilvon denen Laͤndereyen / fü Henricus Cras- 
R füs und Bolko Herren und Princen von Liegnitz Bo- 
"= leslai Calvi Söhne unter ſich theileten / der Muͤnſter 
bergifchegenennet wurde. Ferner / daß ſich Vid. Sup. Lib, 3.c. 
1.5.2.de8 Bolkonis oder Boleslai Bellicofi Princen von Ihr Juve- 
nes Bolkonis Muenfterbergenfes x«&] eZoxi tirulirgf, Wor⸗ 
aus fo wohl der Ruhm ihres Alterthums als auch die groffe 
Ehre. / und daß fie ein Stamm: Hauß ihrer berühmten 
Sürften gewefen / zur Genuͤge erkant wird. Itzund heiſ⸗ 
fet es von ihren In wohnern Fuimus Troës; denn der Krieg 
und andere ungluͤckſelige Zufaͤlle haben fiedermaffen veraͤn⸗ 
dert / dag wer/ was von Ihr befonders angemercket worden, 
weiß / und ihre itztge Geſtalt mit Augen anſiehet / ſich uͤber 
derley ungluͤckſeligen Mutation befftig verwundern wird. 
Boleslaus, Boleslaı Bellicofi jüngfier Sohn / den man nicht 
unbillig / in Anſehung der neuen Sürftlihen Linie den An⸗ 
dern nennen wuͤrde / foll zuerſt feine Refidence hier ange» 
ſtellet haben wie Schickfuf. Lib. 2. cap. 30. pag.93. berichtet. 
Welchem Luca beyfüget/ daß dieſer Boleslaus der erfte ges 
wefen / der. den Tirul von Münfterberg geführet / ſo aber 
als irrig ſchon obenLib.z. c.1.beneretworden. Wie ſie 
hernachmahls an Boͤhmen und denn an die Hetzoge von Oelß 
kommen / haben wir ebenfalls J.c. berichtet. 


62.Ob dieſe Stadt von eben dieſem Boleslao, oder all⸗ 
bereit ſchon von feinem Herrn Vater das DEREN er⸗ 
| | ans 


ER... AND} IN 
langet / wiſſen wir nicht / daß fie ſolches aber gehabt / und 
wuͤrcklich exerciret/ beweifen hier abgebildete Heller. 


Tab.32. (N) (39) 


Bey welchen aber nichts fonderlihes zu bemerden. Denn 
aufder einen Seiten ſtehet abermahlen der Schleſiſche Adler) 
und auff der andern ein M. als der Initial-Buchffabe ihres 
Namens / den fie vorzeiten alleine/ vote viel andere Städte 
In Schleften zu einem Wappen gefuͤhret / wozu nach diefem 
durch Herrliche Bermehrungen ein weiſſes Schloß mit zwey 
Thuͤrmen In derer mitten ein Stern und untenam Thore 
dag alte M. iſt gekommen. | 


‚3. Ilt es wahr / was in einer alten Eintheilung des 
Roͤmiſchen Teutfchen Reichs vorgegeben wird / daß nemlich 
nad) der ſonderlich beliebten Zahl 4. 3. E. vier Geiftliche / 
vier Weltlihe Chur -Sürffen/ vier Patriarchen / vier Pri- 
mates ‚vier Canglerzc, vier Chur: Städte / vier Handels» 
Städte vier Dürffer / vier Flecken vier Pauern ic. waren 
oder gewefen / ſo wird auch nicht wohl koͤnnen geleugnet wer⸗ 
den / daß vier Berge gezehlet worden / worunter unſer 
Münfterberg den Vorzug gehabt : Woraus den aud) folg⸗ 
Tich zu ſchluͤſſen wäre; dag wie Münfferberg /alfo auch gantz 
SälefienelnMembrum RomaniImperi fey ;alleindfeweiter 
 Binausfehenden wollen von derley Diviſion nicht viel halten. 

Vid. Goldaft. Conftit, Imperial, pag. 34. Item Rempublicam 
& Statum Imperii Romano Germanici Anonymi , Lug. Ba- 
tav,1634. per Elfevir. edit. p. 176. Pet.de Andlo de Imper, 
- Roman. Lib.r. c. 16. Martin Zeilers Reiß - Befthreibung 
durch Teutſchland / cap.30. pag.64r. RR 

5 4. Dafern dasjenige / was zu beyden Seiten des M. 
ſtehet / nicht nur bloße Zierathen / wie an dem Adler find / 
welches der Orth nicht — arten ſcheinet / auch Ih 

Kerr 3 n 






nicht ſo gar ungewöhnlich gewefen / neben deriey Wappen 
einige Buchftaben zu fegen ; fo Fünte man dencken / daß der 
erfte ein B.ſey wodurd derjenige Hertzog zu verftehen: der 
der Stadt das Jus monetandi gegeben / wobey wir ung aber 


nicht aufhalten. Br Ri 

+  GapuEXihs. 2 

Von der Btadt Striga. 
— 


Re: mögen diefen Orth/der allererfi von Henri- 


er 


co V. oder Craflö feinem Herrn Bruder Bolkoni zu 
Schweinitz von feinem Liegnisiihen Anthell / uns 
ihme wider Conradum zu Glogau zu helffen / nebſt 
dem Jauriſchen Diſtrict um die Jahre 1291. abgetreten wor⸗ 
den. Vid.Crom, apud Piſtor. Tom. 2. p. 573. entweder von. 
dem berühmten Welgenen Bler / ſo aber doch Denen Studiren- 
den nicht allzu geſund iſt / oder aber wegen der vortrefflichen 
gefiegelten teilen Erde davon Johannes Montanus ‚ein 
Stadt - Kind gefihrteben/ Toben und erheben/ wir gratuliren 
ihm / daß er ehmahlen auch die groffe Ehre gehabt, unter dies 
jentgen von Schlefien gezebletzu werden / Die Muͤntzen praͤ⸗ 
genmögen. | von | 
5.2, Zwar haben wir bis dato noch Feine Ältere gefes 
hen / als von Anno 1622. die aber um deſto confiderabler, wetf: 
fie von ſolchen Sorten find /die wenig Städte prägen doͤrf⸗ 
fen / nemlich Groſchen und halbe Vier⸗und⸗zwantziger. 
en Gepräge iſt einerley / daher wir nur die letztern herſetzen 
wollen. 


Tab. 32. Mc) 


5. 3. 


— 
8.3. Auffder erſten Seite ſiehet man den Schleſiſchen 
Adler mit der Binde und dieſem Titul: Ferdinandus II. 
Romanorum Imperator Semper Auguſtus Germ. 
Hung. Boh. Rex Dux Sileſiæ. und unter dem Adler der 
Werth nemlich 12. Auff der andern in einem Schilde einen 
Schluͤſſel und Schwerdt Creutzweis uͤber einander liegende / 
ſo die beyde Apoſtel Petrum und Paulum, welche die Stadt 
zum Wappen fuͤhret / und denen auch die Stadt⸗Kirche de- 
diciretiſt / andeuten; derer Bildniſſe aus Stein gehauen / 
man unter dem Thore nach Schweinitz zu / ſehen kan. Wor⸗ 
aus denn gnugſam erhellet / daß Polius weit gefehlet / wenn 
er dieſer Stadt drey Berge zum Wappen zugeeignet / und 
alſo Goltberg mit ihr confundiret. Vid.Scholia ad Henel. Si- 
leſiogr.Ren.cap. 7.p: 536. zu beyden Seiten des Wappens ſte⸗ 
het der Name des Muͤntzmeiſters D. A. um dieſes aber: Mo- 
neta nova argentea Civitatis Strigovienfis, 1622, 


Neue Silber-Münge der Stadt Striga, 
| * Caput XIII a | 
Won der BtadtBlogau. 


Jeſe Stadt / ſo in Anſehung einer andern in Ober 
chleſien Oppeliſchen Fuͤrſtenthums Groß⸗Gſogau 
genennet wird / und die Haupt⸗Stadt des Fuͤrſten⸗ 

thums gleiches Namens iſt / gehoͤret auch mit unter 
diejenigen die das Jus monetandi gehabt / und exercirer, 
Daben wir den Ober: oder, Klein⸗Glogau gedachtes Recht 
nicht abſprechen / allermaßen befant genung / daß diefe 
ebenfalls gemünget/ auch Ihrer Mrünge dann und wann in 
re de⸗ 


(720) 


denen alten Geſchichten gedacht wird / als wir ſchon oben an 
gemercket. Weñ und auf was vor Archund Weiſe Groß 
Glogau aber dazu kommen / haben wir noch nicht finde 
koͤnnen / doch iſt vermuthlich / daß fie es noch von ihren alter 
Piaſtiſchen Fuͤrſten erlangt / deſſen fie ſich auch def und wenn 
bedienet. Denn wir finden indem Entſcheid / welchen Her; 
303 Sigismundus zu Troppau und Groß⸗Glogau wegen der 
Geiftlihen Zinfen gemacht / Anno 1502. daß Monetæ Glogo- 
vienfis der Glogauiſchen Muͤntz gedacht / fojedodhnurinDe- 
nariis oder Hellern beſtand / derer eilffe einen Boͤmiſchen 
Groſchen gelten ſolten. Vid. Herrn Johann Jacob von und 
zu Weingarten Ritters / Faſcic. diverſor. Jur Lib. II. Lit, R. 
p. 83. und Schickf: ſchreibt: Zu Glogau und Freyſtadt muͤn⸗ 
tzete man neue Heller und würden den3.Auguft.(A0.1549.) die 
alten/derer zwoͤlff einen Schwerdt⸗Groſchen gegolten / aus⸗ 
geruffen und verbothen. Lib. 4. c.28. P. 184. 

S. 2. Annoı622. muͤntzete ſie / wie viel andere Städte 
in Schleſten auch Vier⸗und⸗zwantziger / die zwar dem Ger 
präge nad) einander gang gleich find / dem Schrot und Korn 
nad) aber fo unterfchleden / daß einer won der erſten Sorte 
mehr als vier der andern werth iſt. Auf diefen fichet man 
wie auf denen Breßlau: und Schweinitziſchen des Kaͤyſers 
Ferdinandi I. Bruſt⸗Bild mit einem Lorber⸗Crantze / auf 
den Haupte nebft dieſem Titul: FERD.I. R. IM. &. 
A.G.H.BO. REX. D, 5.1622, Auf dem Revers ſtehet 
der Stadt vierfeldiges Wappen/ um diefes: Moneta no- 
va Civi. GLogoViens.l.C, des Müngmeifters Namen / 
und zwifchen jedwedem Wort eine Roſe. 


x * 










EN’ ,. 


Tabxxxır, 








——— —— — — — — — — — —— — — — —— —* 


In dem erſten Quartier dieſer Stadt Wappen ſiehet man 
auf angezogenen Muͤntzen / die Heilige Gottes:Hebährerin 
nebſt ihrem Kindlein und zwar auf dem rechten Arm. Sn 
dem andern einen ſchwebenden Adler mic der Binde oder hal- 
ben Monden: Schein. In dempdritten einen Ochſen⸗Kopff / 
und im vierdten einen auff einem Aſt ſtehenden Raben. 
Don diefen legten ſchrelbet Herr Lucæ P.2. pag.108, aus 
Schickfufio Lib. 4. c. 3. p- 223. alfe : Sonſt fahe der Küntg 
(Er redet von Matthia Corvino ) die Stadt Glogau mit gnaͤ⸗ 
digen Augen an/ und begnadigtefie mit Bermehrung des 
Wappens / und daß fie den Raben / der ein Ringlein im 
Schnabel hält / führen / auch das Köntglihe Wappen im 
Siegel gebrauchen und mic roth Wachs ſiegeln moͤchte. 
Da wir fo viel bemerden / daß auffunfern Müngen fein 
Ringlein in dem. Schnabel des Rabens / wie inaleihen auf 
der Stadt neuen Wappen / wie es ung abgemahlet zugeſchi⸗ 


cket worden/ zu ſehen. 


5. 4. In istgedachten neuen Wappen ſtehet zwar wie 
zuvor / die Heilige Maria nebit ihrem Kindlein in dem er: 
(fen Felde fo blau iſt; aber nun hat ihr Kindlein fie auf 
dem linden Arm. Im anderngelben Selde ein ſchwartzer 
ſchwebender Adler mit untermenaten weiſſen Sedern und 
rothen Süflen/ aber ohne die Binde / die er doch haben folte, 
Sm dritten rothen Selde ein Ochſen⸗Kopff wie vorhin ; Im 
vierdten abermahls blauen Selde ſtehet auf einem gelben 
Afte zwar der vorige Vogel / aber ebenfalls ohne Ring/und 
mit rothen Süffen. _Auffer Diefer Beranderung fichet man 
auch eine befondere Bermehrung ; den /davor nur vier Sel: 
der waren) fo kommt ist das fünffte dazu / nemlich einrorb 
Mittel⸗Schildichen in welchem der Stadt uhralt Wappen 
nemlich ein Lateiniſches gelbes oder Goldenes G. | 


S. 5. Well wir den nun weder auffdenen Muͤntzen noch 
auf den neuen vermehrten Wappen einigen Ring in dem 
Du m Sana 


Schnabel des Bogels indem vierdten Felde gefunden; find 
wir auf die Gedancken Fommen/ ob vielle te nach dem 
Tode Matthiæ ad abolendam ejus memoriam, weil ſo gar 
Wladislaus als Succeſſor auch nicht einmal deſſen Sohne Jo- 
hanni Corvino von allen vaͤterlichen Ländern das Fuͤrſten⸗ 
thum Glogau / fo Ihm fein Vater gar beſonders zügedacht 
hatte / laſſen wolte / der vorige Rabe in einen Adler oder 
auch andern Vogel verwandelt worden. Denn Matthiæ 
Rabe und Ringgehören zufammen ; Es fen num gleich / daß 
der König / weil ihm ein Rabe von der Tafel einen golde⸗ 
nen Ring mit einem Schmaragde genommen / der Koͤnig 
aber ſolchem nachgegangen / ihn erfhoflen, und alfo den 
King wieder befommen ı den Raben mit dem Ringe im 
Schnabel nad) der Zeit in dem Wappen geführet ; wie von 
einigen / jedoch ohne Grund und faft wider alle Bernunfft 
davor gehalten wird; oder aber / daß er ſolchen ſchon vor⸗ 
hero als fein Stamm⸗Wappen / daher er / feine Vorfahren 
und nachgelaſſener Sohn / Corvinilheiffen/ gehabt/ fo al 
terdings glaublih If; den warum folten nicht fo wohldie 
Corvinieinen Raben/ wie die Portü ein Schwein / unddie Ur- 
fini einen Beer pro infigni gebrauchet haben? Lind werden 
wir auch wohl Feine Müngen mit Matthie Mappen fehen / 
wo nicht allemahl Ring und Rabe anzutreffen. Liber die: 
feg werden wir nicht wenig inunfern Gedanden geſtaͤrcket; 
weil auff dem neuen Wappen offtzgedachter Vogel rothe 
Fuͤſſe / eben wie der über ihm in dem andern Sefde ſtehende 
Adler hat. Wie? wenn esebendiefer Adler ware / ob ſchon 
in einer andern Pofitur ? Die angezogene rothe Fuͤſſe und un⸗ 
termengte welffe Sedern / wo ung das Gemählde nice be> 
treugt / ſtreiten wenfaffens vor diefe Meinung ; doch laſſen 
wir hierüber einem jeden fein freyes Urtheil. Miewohl 
nicht geläugnet werden Fan / daß diefer Stadt Wappen op 
ters / wie es auch mit andern geſchehen / geändert worden. 
6. 6, Liber die angeführte Vier⸗und⸗zwantziger . 
| e 














uer auch zeitmaͤßige Silber ⸗Groſchen pragen /au 
derer erſtenSelte ſich ebenfalls NS AAN 
doch nur mit diefem verfürsten Tituf : Ferdinandus II. 
D.G.Rom.Imp, Semper Auguftus 1622, Auf der an. 
dern ———— Adler præſentiret mit der Binde / 
dem getheilten Namen des Müngmelfters J. C. und Um⸗ 
frifft , Moneta nova Civitatis Glogovienfis 162 2, 
Neue Müngeder Stadt Glogau. —* 


X I\ oe 

| » 9.1 J 
Neifße eine der aͤlteſten und ſchoͤnſten Städten inSchle⸗ 
Z ſien / wie auch die ſonſt gewoͤhnliche Refidence der 
© Blſchoffe zu Breßlau / ob ſich wol ein und andere 
R  mebrentheils zu Breßlau auffgehalten. Ste be: 
kam mit ihrem Diftriete gar zeitig einen Special-Herrn/da 
gang Schlefien nur durch Ihrer zwey ſich damahls beherr⸗ 
fchen ließ nemlicy Boleslaum Altum und Mieslaum, weil 
Conradus allbereits aus der Welt gegangen war ; und die⸗ 
net alfo zu einemraren Exempel / daß ein Sohn von feinem 


noch lebenden Vater mit einem Theil feiner Ränder verfehen 
worden / dergleihen wir nur / Dr Site: 
oe) | 2 e 


VVVV — 










BES 0 
rie anbelangt / in dem Fuͤrſtlich⸗ Teſchniſchen Haı 
troffen und oben bemercket baben/p.535- Die en 
Jaroslaum bewogen feinem Bater ein Stück Landes abz: 
trotzen / füllen die Blandimenta novercalia gewefen feyn; wei 
Jaroslaus vermeinet : fein Vater habe ſich Adelheiden, feine 
andere Gemahlin dahin verleiten laffen / wie er möge darob 
ſeyn / daß Jaroslaus ſich in den geiftlichen Stand begebe / Bin» 












gegen aber fein Halb Bruder Heinricus Barbatus völliger&r 


beder Vaͤterlichen Länder werden möchte. Hierauff geſcha⸗ 


he es / daß Jaroslaus einen offentlichen Krieg mit feinem Ba» 


ter anfieng / auch durch Hülffe Mieslai Ihn (nicht aus dem 
angen Lande / wie ihrer viel wollen/ fondern nur) von 
Breblau verjagte/durd Dermittelung Hoher Häupter as 


berfames/das Vater und Sohn verfühnet/ undden Soh⸗ 


ne die Stadt Neiße mit ihrem Diftridt übergeben worden/ 
jedoch ohne die Jura Ducalia die hernachmahlen erſt 1290. Hen- 
ricus Probus den Bifhöffen conferiret, beſtehe oben das 173. 
und folgende Blätter. Ob bierauff Jaroslao fein Gewiſſen 
aufgewacht ? Oder was ihn dazu bewogen / daß er geiſt⸗ 
lich geworden/ wiffen wir nidt. Er ward erſt Ganonicus 
zu Breßlau um das fahr 1196. und nad) dem Francifcus, ein 
Schleſier vom Adel um das Ende des zıogften Jahres ſtarb / 
Biihoff ; und zwar bald zu Ende des nosften Jahres oder 
zu Anfang des folgenden in weldem er die Neißlſche Land⸗ 


Ihafft dem Breßlauifhen Bißthum auf ewig geſchencket. 


Wer HerrnLucz Vltes Eapitel feines offt erwehnten Bu- 
chesp. 766. ſeq. gelefen oder noch liefet/beliebe um der Wahre 

heit willen folgendeszu merden : | 
2%. Daß Jaroslaus gedachte Neiifche Landſchafft mit 
Vorwiſſen und Willen des Herrn Baters dem Bißthum 
verſchencket. Denn der fleißige Cromerus gedenckt nicht nur 
nichts von einigem Widerwillen Boleslai , fondern ſcheinet 
auch denfelben zu verwerffen/ weñ er ſchreibet: Filius —* 
| | * 


* | 


Me u —— 
( Boleslai ) de quatuor natu Maximus Jaroslaus Epi- 
{copus Wratislavienfis, Nyflam urbem cum Terri- 
torio 4 Patre fibi datam, Wratislavienfi Epifcopz 
fempiterno jureadjunxit, D,i, Jaroslaus Biſchoff 
zu Breßlau/ der älteftevonden vier Söhnen Boles- 
lai, verfnupffte die Stadt Neiße nebft der Land: 
ſchafft welche ihm / fein Bater gegeben hatte / mit 
dem DBreßlauifchen Fuͤrſtenthum auf ewig / Vid. Pi- 
ftor. Corp. H. Pol. Tom, Il. pag. 520. Michovius aber 
der Singularia Hiftorie gern mit angemerdet / fagee 
ausdruͤcklich: Hic (er redet von Jaroslao) de Confenfü 
Paterno Ecclefiz Wratislavienfis terram Niffenfem 
perpetua donatione contulit & inferipfit. D.i. Die: 
fer hat mit Bewilligung feines Vaters dem Breß- 
Tauifchen Bißthum das Neißiſche Gebiete auf ewig 
verſchencket. bey Piftor. L.c. p. 80. Auff diefen Micho- 
vium hat fid) Leonhard Krenzheim billig beruffen / weiter 
angemercket unter dem Titul die Stadt Neyße: Die: 
fer Biſchoff (Jaroslaus) hatdie Stadt Neyße aus Verwilli⸗ 
gung des Herrn Batern dem Breßlauifchen Bißthum ge⸗ 
geben. Chronol, Ander Theilp.233. b. allwo zu mercken / daß 
das 39. Cap. bey Michovio angeſetzet worden / da es nur das 
dreyßigſte ſeyn ſoll. — | 

2. Daß Jaroslaus feine Brüder durch ſothane Dona- 
tion gar nicht affrontiren / noch fie deffen eingewurselte Ja- 
loufie mit rechtem Effect empfinden Eönnen den fie alle mie 
einander außer Henricus Barbatus ſchon länaff verfforben es 
he dfefe Donation vor fi) gieng. Angefuͤhrter Michovius 
fhreibet gantz klar: Boleslaus duas habuit Uxores 
- Wenczeslavvam Ruthenam, ex qua Jaroslaum & Bo- 


Dy yy 3 les- 





1er 2 


- — — — 











leslaum atque Algam Virginemge au it: E alteram 
Sororem Cunradi I. Imperatoris , de qua genuit 
Henricum cum Barba, Conradum, Johannem & f- 
liam Adlegdam. -» Omnibusque filiis Boleslai Alti 
NB immature obeuntibus , & ın Monafterio Lubeus 
fepultis folus Henricus cum Barba fuperftesPatri in 
Ducatu Wratislavienfi füucceflit.L.c. Wenn nım die 
‚Stief: Brüder in der Jugend / immature geftorben/ und 
man rechnet vonder Zeitan/ da fich Boleslaus zum.andern: 
mal vermähblet/ und weh Jaroslaus die Donation gethan/ 
wird mangewiß nicht fagen Eünnen : daß den Brüdern da- 
durch ein Affront geſchehen / befiche oben das ı52ffe Blat. 
Dieſem fügen wir noch bey was CGromerus geſchrieben: 
Boleslaus Dux Weratislavienfium amifs intra bre- 
ve fpatium temporis quatuor filiis mortuus, folum 
Henricum barbatum reliquit.L.c.p.sı9. Welches den 
Henelius wohl obferviret / und deßwegen nur eines einigen 
Bruders gedendet/nemlich Henrici barbati, welchem er die 
Meyßiſche Landſchafft / ob er ſchon fein Bruder war / nicht 
aönnen wollen. vid. Henel.Sil.Ren. Cap. u. p.178. Schick- 
fus hat dießfalls ſeinen Irrthum lib.2.c.2.p-10. begangen ſelbſt 

erfant undgeandert/ Lib, 3. cap. 2. Pag,20. 0. 





3. Daß Jaroslaus das Bißthum / welches er nur zwey 
Jahr und erlihe wenige Monathe befeflen/ wohl nicht in fo 
gar groffen Schaden fegen können / als man insgemein vor; 
giebt; Aber die Abtey Leubus hatte ſich deſtomehr über Ihn 
zu beſchwehren / well er Zyroslai eines feiner Vorfahren 
Donation an diefelbe durch eine ſtarcke Repetition wieder» 
hohlet / 06 intuitu Pietatis ? laffen wir andere urtheilen; 
Mie ingleihen/ ob feine Donation zum Prajudiz feines Ba: 

ters und Bruders voreinfo gar gutes Werd — | 


x 


en 
en Fönne? Das fagen wir nur / daß unfrem armen Con- 
rado unrecht gefihicht/ und er nicht fo wohl die Donation des 
Princen —— c iniguum facinus genennet / ſondern die 
gantze Aufführung gegen feinen Bater die nachdem vierdten 
Geborh des groſſen GOttes gar befonders eingerichtet feyn 
ſoll / welcher fi Jaroslaus warhafftig nicht rühmen koͤnnen. 
Vid.Schol.ad Hen.Sil. Ren.c.8, p.69. / Aa 
» se; Daß Jaroslausdas Neißlſche Gebtethe nicht mit al 
fer Souverainite verſchencket; weil die Jura Ducalia ihme da: 
mahls gefehlet / wie ſchon bemercket wordenundLuce L. c. 
p.769. ſelbſten geſtanden. —— 
82. Gleich wie nun die Stade Neiße durch die eroͤr⸗ 
terte Donation an das Bißthum kommen / fo iſt Fein Zwei⸗ 
fel/ daß ſie nicht auch von einem Bifchofe das Jus monetandi, 
fo fie einmahlexerciret/ empfangen, von weldem aber / koͤn⸗ 
nen wir nicht fagen. Wir zeigen hier einenalten Neigifchen 
Heller / auf deflen erſtern Seite der Schlefifhe Adler mit 
dem Creutze auff der Binde, aufder andern aber der Stade 
Mappen / welches drey Lilien machen / zu fehen. Die 
Buchſtaben um den Rand find nicht zu erkennen. 

— 3 

8. 3. Mas das Wappen dieſer Stadt anbelangt und 
in dreyen Lilten beſtehet / ſo muthmaſſet Lucæ: daß fie ſol⸗ 
ches vom Biſchoffe Waltherol. empfangen / der ein Frantzoͤ⸗ 
ſiſch⸗ Geſinnter geweſen / und ſelbſt die Frantzoͤſiſche gelbe 
Lilien ſeinem Wappen beygeſetzet. L.c. P.780.da er den zwar 
Brundgenung findetzubemweifen : Daß gedaditer Walche- 
rus unter andern die Lioniſche Kirch Ceremonien eingefuͤh⸗ 
vet nebft den ſechs Kilten in das Wappen; aber ob egeben 
gelbe Lilien / wie er mit Schickfufen vorgfebt/feyn follen 2 
zweifelt man gar billig / und Fan davon der guͤnſtige Lefer 
unfren Rhonium de Johanneis en 
ri! : uff: 








fäufftiggenungbeweifet / daß es weiſſe Lilfenfeyn. Nu 
hier nod die Schwierigkeit wie die Stadt Neiße ihr Wap⸗ 
pen von dem Bifihoffe Walthero fan befommen haben, da 
diefer viel eher aus der Welt gegangen als jene der Bothmäf 

fig£eit dev Biſchoffe unterworffen worden ? Angeführter 

Rhonius hält dafür / aus den Lilten des Bischums wäre 
eben die Donation der Neißiſchen Landſchafft zu fhlüffen und, 
zufehen/ aber wie ? und warum? Wir wollen lieber ſa⸗ 

gen / daß die Stadt Neiße vielleicht als eine / durch Die Jaros- 

laifche Donation gewordene Refidenceder Blſchoffe zu Ehren 

auch die Helffte das iſt drey Lilten aus dem Bliſchofflichen 

Mappen empfangen. Worüber wir einem jeden feine freye 

Meinung laflen. i 


Caput XV. 
on der Btadt Kaͤgerndorff. 
—— 


— 


HF die Städte die ehmahlen gemuͤntzet und welcher 






Nunie 





J 





Muͤntzen noch uͤbrig ſind / gehoͤret auch Jaͤgerndorff / 
dfe Haupt⸗Stadt des Fuͤrſtenthums gleiches Na⸗ 
0 mens. Es ſcheinet / als ob Matthias der Künfg In 
Ungarn und Böhmen / ihr das Müng- Recht entweder felbft 
verliehen/ oder viel dazu contribuiret/ daß fie eserhalten oder 
auch nur confirmiref, Den wir finden / dag dieſe Stadt 
auch ſo gar/ eben wie Breßlau einmal fo genante Matthiefer; 


€ 


Groſchen prägen laſſen. J 
Tab. 32. (N) (49 


S. 2. Auf der erſten Selte prefentiret ſich Matthiæ da⸗ 
mahls 


— 





* ss 






‚mahls gewöhnliches Königlihes Wappen / fo vierfeldig ik, 
mit einem Mittel⸗Schildchen. In dem erſten Quartier find 


die Ungariſche Binden / indem andern der Böhmifche Low) 
in dem dritten der lauffende Laufigifche Ochfe/ und Indem 
vierdtender Schleſiſche Adler / Indem Mittei⸗Schildchen fte- 
het der Rabe / mit einem Ringe im Schnabel/ als das Stam⸗ 
Wappen der Corviner. Die Umſchrifft heiſſet: Matthias 
primusD.G.R.Boemiz. Matthias der erfte König 
m Böhmen. Warum ſich Matthias / der font König in 
Ungarn war / allhier einen Koͤnig in Böhmen nennet / oder 
vielmehr warum ihm die Stadt dieſen Titul giebt / ff all⸗ 
bereit oben angefuͤhret worden /p.us.feq. es wird auch un: 
ten Lib. V. c.3.mehr davon gedacht werden/ fo daß es unnoͤ⸗ 
thig / hierwelter daran zu gedencken. Indeſſen Fönnen diejeni⸗ 
gen / die mit Rhonio feine als die Breßlauifdie Matthieſer 
Groſchen gefehen/ auf welchen Matthias ein König n Böhmen 
ware genennet worden. L.c. capa. ſich etwas mercken. 
.$. 3. Mit dem Gepraͤge des Revers ſcheinet die Stadt 
Jaͤgerndorff auch ihre Obligade gegen den König bewieſen zu 
haben. Denn da fiehet man. nichts von ihrem Wappen / 
weldes fonft in Hörnern zwifchen zwenen Steinen beſtehet / 
Vid. Schickf,L. c, Lib. 4. p. 138.139. fondern die Mutter des 
HErrn mit ihrem Kinde / welche Matthias ſelbſt peculiare, 
Ungarie Numen nennet / bey Ant. Bonfinio Rer. Hungar. 
Dec.IV. Lib.V. p. 616. und auf die Ungariſche Müngen ſonſt 
pfleget gefegetzu werden. Es ware deñ / daß man beweifen 
koͤñte / die Stadt hattedamahlendie Mutter des HErrn zur 
Schuß >-Patroningehabt ; und diefemnad wie Breßlau den 
heiligen Johannem ‚fo fie Die heilige Mariam auf die Grofchen 
prägen laſſen. Die zu beyden Seiten des Bildes ſtehende 
—— J. — u ek den AS ir 
die Umſchrifft heiſſet: GroflusCarnovienfis. Jaͤgerndorf⸗ 
fiſcher Groſchen. 
Zz zz So 














 SpvielfindderStädte die ehmalen: 
Müngen nah mühfamen Suden ung zu G 
Es iſt kein Zweifel / daß ihrer nicht mehr ſeyn folter 
beſitzen noch ein und andere Heller / die gar gewiß ihren Uhr⸗ 
ſprung dieſer oder jener Stadt in Schleſien zudanden, es 
Fehlen aber ſolche Umſtaͤnde / daß wir fie lieber gar nicht her⸗ 
als unrecht anſetzen wollen; Kommen wir beſſer hinter die 
Wahrheit / ſollen fie auch ſchon zu ſeiner Zeit communici- 
ret werden. Uber dieſes hat uns einmal ein in Hiſtoria Pa- 
tria gewiß nicht unerfahrner gutter Freund in Breßlau ver⸗ 
ſichern wollen / wie ehmalen die Stadt Namslau Heller praͤ⸗ 
gen laſſen / worauff ein W. mit einer Crone geſtanden / und 
gründete er feine Meinung auff ein altes MS. in welchem die: 
fer Bericht ausführlich zu befinden wäre. Ob nun wohl 
folder Heller vielinSchlefien gefunden werden / dennoch a⸗ 
ber weil der Schleſiſche Adler fehlet / guch ſonſt noch andere 
Umſtaͤnde verhindern / daß wir nicht voͤllig beyſtimmen koͤn⸗ 
nen/ wollen wir dieſelbe nicht anfuhren. Dieſes verſichern 
wir nur noch / daß wir keine Muͤh noch Unkoſten geſparet / 
gerne / zum wenigſten von allen Capital⸗Staͤdten unſersLan⸗ 
des einige Muͤntzen zu bekommen / ſind aber darinnen ſehr 
ungluͤckſelig geweſen; Ob man ſchon ſo gar die Herren 
Deputirten der Städte auff den Fuͤrſten⸗Tagen zu Breßlau 
darum durch Vornehme Goͤnner erſuchen laſſen / auch) ber 
reits ein voͤlllges Verſprechen erhalten / ſo daß dieſem nach 
ung niemand mit Rechte wird beſchuldigen koͤnnen / ſamt 
wir ein oder andere Stadt mit Willen übergangen. Es 
kan ung audunfer Extra, der ſchon laͤngſt publiciret wor, 
den/ aller Schuld _befreyen, als welde nicht ung / fondern 
SEE Ne zuzuſchreiben / die entweder nicht dienen gewollt 
oder gekont. ee m 





4 





"SCH. 





Handelt 


raus von den 9 al 


Caput 1; 


Von der Stadt Breßlau Weht 


zu Muͤnten 


Be Y — &. ı 
A Eilder Herr ren unſers Actus ſonder⸗ 
J. lich laſſen angelegen ſeyn / vor allen andern 
Oo der Hersoge zu Liegyitz und Brieg / und 
nebſt diefer der Stadt Breßlau Müngen 
Ä lg EN und von denen legten am 
eitläufftiaften zu handeln; fo wollen wir 
allesdas / was olmeltrt worden /nur bloß in Capita und Pa- 
ragraphos, damit es mit dem —— eine ae 








— EC 
habe / und von denen Curieufen deſto leihtereinesumi 
andere beygefeger werden koͤnne / einthellen / und wo ung 
wasbefanteres vorkommen /anmerden.  — 
Die Stadt Breßlau hat nad) vielen Verände- 
rungen nunmehro faft vor 400. Jahren/ den aus 
dem Piaſtiſchen Stamm⸗Hauſe gebohrnen Herkog 





Henricum V. zu ihrem Ober⸗Herrn befommen/der 


weder der Polnifchen noch der Böhmifchen Crone 
verbunden / fondern ein freyer Sürft war, Diefer 
legte feiner Stadt Breßlau / zu ihrem Müng Recht 
den erften Grund / als er des verfchmelgten und aus⸗ 
gebrannten Hold und Silbers freye Nutzungen / die 
man den Brenn» Gaden genennet/ eflichen Breß⸗ 
lauifchen Bürgern und Solöfchmieden erblich über- 
laſſen / wie das noch verhandene dent. Januarii des 
ı3ı8ten Jahres verherrligte Privilegium bezeuget. 


Dieſes Brenn: Gadens Recht erkauffte noch bey 


ihres Fürften Henrici V. £ebens-Zeiten, im1334ten 
Tahre/ der Rath zu Breßlau / und ließ nach der: 
felben Zeit Arth /die von den Fleinen Muͤntzen / den 
Anfang gemacht / dieallererften Heller prägen. 


S,2. Diele haften auff der einen Seiten den 


Boͤhmiſchen Loͤwen / und aufder andern den Schle⸗ 
ſiſchen Adler zu ihrem Bildnuͤß. 

S. 3. Als obgedachter Breßlauiſcher Hertzog 
Henricus V. geſtorben / und aus Haß wider ſeinen 


Bruder Boleslaum, zum Erben feines Fuͤrſten⸗ 
| | thums / 


Mi. 0 
thums Johannem König in Böhmen eingeſetzet: 
gabdiefer unter andern vielen und groflen Freyheiten 
im 13 45ften Jahre zu Erweiterung der Stadt Breß⸗ 
lauden er —— dem DlauifchenThore/ 
wo ieh deneilff Bretern genennte Kretſcham 
ftehet. Dafelbft/alsdie Steine zuder Stadt: Mau: 
er gebrachk/ find viel der erwehnten Breßlauifche 
Heller gefunden worden. Solch Ming Recht hat 
des Böhmifchen Koͤniges Johannis J. Sohn Ca- 
‚rolus IV. gu drage den 28, Febr. de8 1360ften Zah 
res beſtetiget und vermehret; jedoch mit gewiſſen 
Bedingungen / daß die Stadt ihre Muͤntze nach 
dem Schrot und Korn / wie zu Prage ſchlagen / und 
hiervon ein gewiſſes Theil der Boͤmiſchen Kam⸗ 
mer geben ſolte. Dabey aber bekamen die Breß⸗ 
lauer freye Macht/ nach ihrem Belieben / ihre 
Muͤntze mit Bildnuͤſſen und Zeichen verfertigen zu 
lafien. Zwey Jahr hernach erlangten die Breß⸗ 
lauer von obgedachtem Carolo ihrem güftigen Bo: 
mifchen Könige / als Dbriften Schlefiichen Hertzog / 
ein neues Recht / die Heller/ deren 12. Stücke / 
vor einen Srofchen folten genommen merden/ nach 
poriger Zeit / mit dem Bömifchen Löwen und 
Schleſiſchen Adler zu prägen ; auch dabey zu ih- 
rem Vortheil / alle Nutzungen hiervor zu behalten, 
Die Worte des Privilegii lautenalp: 
8.4, Conferimus Prefentibus & concedimus 
343° pe 








unferfiht I: n Umfe 





nicht aͤhnlich. Wir haben ihrer etliche gefehen auff weldyen 
— e in einem Quadrangulo, um welchem 
die Buchſtaben ppelt ſtanden Auff dem Revers ſa⸗ 


he ınan den Adler Re in eineim Quadrangulo und Die 
\ Suaftaben M.W. —— 


Tab. (N 


Gleich wie nun die erſtern Carolum und Wenceslaum Koͤni⸗ 
gein Böhmen andeuten ſolten / alſo auch die andern Monetam 
Wratislavienfem, Breßlauiſche Muͤntze; Denn auch dazu⸗ 
mahl ſchon machte man ſich kein Gewiffen Wratislaviam mit 
einem W zu ſchrelben / und zwar billig. Auff andern ftehet im 
— wie der Löw alſo — der Adler in einer Runden 


Tab.33. (N) —— 


Und die «Umblhrit, ſo viel man leſen kan / umb den Rötven 
heiſſet: Rex Boh. Königin Böhmen; Umb den Adler aber 
Moneta Wra. Breßlauiſche Muͤntze. 

Auff noch andern iſt Erine Umbſchrifft anzutreffen / und 
der Adler und Low ſtehen in langen et Schildern. 


Tab. 33. (N) @) 


Cap, 








— ——— — —— en ee ‚ BT * ae 
Caput I a & E27. 


Bon den Breßlauihen Zuden o 
ber Kraͤmpel⸗Vart Wellern. 


a Ä 


YAs hernach gefchehen ſeyn fol/ ff eben von dieſem 

426ſten Fahre zuverſtehen. Ehe die Barth⸗ 
Voder Rrämpel- Heller geihlagen worden/ hatte 
man vieredidhte im Gebraud) / oder die obenge; 
dachten Heller mit dem Löwen und Adler ſo vlereckicht waren. 
Woraus erhaͤlt / daß die vlereckichte Muͤntz⸗Forme gar alt fen/ 
deren man ſich hernach im 17. Seculo in Schleſien mit den fo 
genannten Klippen wieder bediente, Heutiges Tages find 
die vler eckichten Müngen fehr rar / und haben wir unter ſehr 
vielen Auslaͤndiſchen Müngen nur eine von dergleihen Sor- 
te zu Maylandgefunden/ ſo der verftorbene König Carolus IH, 
—5 all die wir auch als etwas befonderes mit gebracht 

und auffbeben. | nr, i | 
S.2. Ob die Stadt Breßlau ihr Muͤntz⸗Recht zumwellen 
verpacht gehabt / wollen wir eben nicht unterſuchen / weil es 
zumahl dem Herrn Authori, als weicher hlerinnen gar viel 
beſſere Wiſſenſchafft haben Fönnen/ alfo vorkommen. Doc 
macht ung das einigen Kum̃er und ungleihe Gedancken / daß / 
wenn ja den Juden die Muͤntze verpadt worden/fie ſich ſolten 
unterfangen und ihnen frey geſtanden haben / daß von Koͤni⸗ 
glicher Majeſtaͤt vorgeſchriebene Gepraͤge zuveraͤndern. 
Und noch vlelmehr / daß fie das Haupt Johannis / der zum 
wenfgften nicht ihr / ob ſchon der Stadt Patron iſt, haͤtten dem 
gewoͤhnlichen Adler vorziehen ſollen. Wir finden in J 
ed⸗ 








* C 737 YRr 
edlichen Manuferiptisdfefe Paflage mit folhen Umftänden 
erzehlet / d daß tote gar vo! muthmaßen Fönnen die Juden 
wären or Bien jahl nicht mit im Spiel gewefen. In ef 
nem von diefen heif et es fubRubrica Anno 1426, alſo: 

In dieſem Jahre gefchahe eine geſchwinde Ver: 
derung inder Muͤntze; verworffen eine gutte alte 
Muͤntze mit einem Adler und Löwen/machten-eine/ 
die hatte 8. Johannis Haupt mit einem Band und ei⸗ 
nem Loͤwen (nehmlich auf der andern Seite) diefer 
Sachen waren Anheber zweene Bürger/ einer mit 
Nahmen Bedar , der andere Nicolaus Rompelt. 

Darum werden diefelben Heller auf heutigen Tag | 
NB. der Author haf 1566, geſchrieben) genennet 
Rompelt Perntner Heller. 

Woraus leicht zu ſchluͤſſen / daß die Nachkommen ſo von 
dieſer Sache nicht eben rechte Wiſſenſchafft gehabt) in deſſen 
aber den aroflen Bart an dem Haupte Johannis gefehen/ die 
gar an ſtatt Pentner / oder vielmehr Beda 























hr Bedart, Contradte, 
er —— In einem andern ſo 1562. geſchrieben 
en / heiſſet es 


Anno 1426, " einefchnelleund ſchnuͤtzliche Ver⸗ 
änderung worden mit der Muͤntze / find verſchlagen 
worden Kleine Heller/ die viereckicht geweſen / mit ei⸗ 
nem Loͤwen und Adler / und geſchlagen rundte Heller 
mit einem Loͤwen und 8. Johannis Haupt; dieſer 
Veränderung halben der Muͤntze ſeynd getorlen zwe⸗ 
ne Buͤrger zu Breßlau / mit Nahmen Niclas Nam: 
polt und Beda &c.derhalben find auch dieſelben Hel⸗ 
ler Rampelt — genennet worden. "7 





n⸗ 


u De 
Indeſſen kan es gar wohl ſeyn / daß bald darauf die 

den die Münge gepacht/ und dergleichen Heller geſchla 
wie wir denn befinden/ daß einige an Schrot und Gewichte 
viel geringer find als die andren/da denn vonder ſchlimmen 
Sorte kaum zwey / einen von den gutten wiegen / und alfo die 
erften von den Ehriften/ Die andern aber vonden Juden / als 
gewinnſuͤchtigen Leuten vermutblich ihren Liefprung haben. 
Ubrigens find diefe Heller nicht allein rund/ fondern haben 
wie e8 ſcheinet um das Johannis Haupt eine Schrifft/ wo: 
vonder erffe Buchftabe ein M, der legte aber ein W ift/C foll 
ohnfehlbar Moneta Wratislavienfis heiffen ) unter dem Leuen 
aufder andern Seite fiehetman ein T, und auf einigen ein 
Ringlein mit einem Strich / wodurch wohl nichts anders als 
die Muͤntz Officin oder Muͤntzer angedeutet worden. Weil 









aber der Gepraͤge ſo viel / als iſt leicht zu glauben / daß derglei⸗ 


chen Muͤntz⸗Praͤgung lange Zeit im Gebrauch geweſen. 


Tab. 3. M—— 
Saput 
Won den Vreßlauiſchen Matthiſer⸗ 
Erima Be .. | — 9 
B 


men angenom̃enen Koͤnig GeorgiumPodibra- 
dium ihnen den Hungariſchen König Mat- 





thiaml, zu einem Ober-Hergoge des Landes ech l 
ete / 


| 
| 
| 
\ 
| 
| 


ete/ließ er im 1470ſten Jahre in Hungarn zu Dfen/ 
ein Privilegium por die Breßlauer verfertigen/ in 
welchem denckwuͤrdig / daß / ob zwar auch Er zuBreß⸗ 
lau vor ſich eine Muͤntz⸗Staͤt aufzurichten beſchloſ⸗ 
ſen / dennoch die Stadt verſicherte / daß die Koͤnigli⸗ 
che nicht ſolte der Breßlauiſchen ſchaͤdlich ſeyn. Uber 
dieſes ertheilte Erin folgendem 1471. Jahr zu Iglau 
in Maͤhren / den Breßlauern die Freyheit / nicht al⸗ 
lein Heller / ſondern auch halb und gantze Groſchen / 
deren jeder 12. Heller galt / zu muͤntzen auch das Ge⸗ 
praͤge / nach ihrem Gefallen zu ändern/ wenn fie nur 
Schrot und Korn nicht veraͤnderten. Dergleichen 
Mung + Gerechtigfeiten_haben die nachfolgenden 
Boͤmiſchen Könige/ als Dberfte Hertzoge in Schle: 
finden Breßlauern unverändert gelaflen/ auch zum 

Theil vermehrer, | —— 
S. 2. Diefer Koͤnig Matthias hat ſich um das Muͤntz⸗ 
Mefen fehr verdient gemacht; denn er geboth nicht nur/ fo 
bald er Frieden mit den Königen in Poblen und Böhmen be> 
kam / daß man die Koͤnigliche Muͤntze nad der Satzung des 
erſten Schrot und Korns überallin Schlefien nehmen mufte/ 
fondern/ daß auch die Fuͤrſten in Schleſten nach Inhalt ihrer 
alten Privilegien’ jedoch auf gleichen Schrot und Korn mit 
den Koͤniglichen praͤgen mochten; und machte / damit fein 
Betrug vorgehen moͤchte / dieſen Schluß; daß alle Quatem- 
. ber einegjeglihen Münge durch die Fuͤrſtlichen Müng-Met: 
ffer und Probirer Koͤnigl. Maj. fülte probiret/ und fo ein fal: 
ſcher Thäter gefunden worden/der Muͤntz⸗Meiſter / als recht 
iſt / geſtraffet werden. vid, Koͤniges Matthie Ordnung am 
Ende. Koͤnig Ludwig eg en am allermeiften 
ai 2. von 








PER ERDE MM) E 5 ' 
vonder Stadt Breßlau ihres Müng-Rechts halben in ſtetem 
und danckbaren Andenden erhalten 3 1, ang 
er ihr ein ſolch Privilegium ertheilet und ihr Muͤntz⸗Re 
maßen bekraͤfftiget / als fonft niemahlen gefihehen. Denn ir 
dem An. 1523. ertheilten oder vtelmehr confirmirten Privilegio 
ließ ſich der König alſo verlauten. —2 
Ich Ludwig Koͤnig in Ungarn und Bohaimb ge⸗ 
be der Stadt Breßlau gar die Nutzungen von der 
Gelt-Münge/ welche Kaͤhſer Carolus mit V 
halt zweyer Theile der Nußungen in die Königliche 
Sammer zu Bohaimb im 1360, Jahr der Stadt ges 
geben hatte mit diefen Worten: Diemeil fie guch 
vormahls von Känfern und Königen/ die Geld: 
Muͤntze auf das Ungariſche Korn zu fchlagen durch ih⸗ 
re treue Dienſte undWohlthat erlangt: So thun wir 
ihnen dieſe ſondere Gnade / daß ſie nun hinführo die⸗ 
ſelbe mit aller Nutzung gantz und gar/ ewig zu Erhal⸗ 
tung gemeinen Nutzens gebrauchen / haben und halfen 
ſollen. Vor uns unſere Erben und nachkommenden 
Koͤnigen in Bohaimb und Hertzoge in Schleſien un⸗ 
geirret alles treulich und ungefehrlich. 
8. 3. Waos die unter dem Könige Matthia ges 
ſchlagene Groſchen vor eine Geſtalt gehabt/ iſt aus 


























dieſer Abbildung zu ſehen: 
Matthias]. D.G. Rex Bohemiæ. Hierbey iſt anzu⸗ 
ſchauen des Matthie Koͤnigliches Schild / aber ohne 
Helm. Dieſem Schild iſt eingeſchloſſen der Boh⸗ 
miſche Loͤwe und der Schleſiſche Adler. ———— | 
ern 





0 0 
dern Seite ſtehet: Groflus Vratislavienfis und St. 
Johannes der Taͤuffer / der auf dem lincken Arm ein 
uch hält/auf welchem ein Lamm lieget. Hierbey 
finde ich auch zugleich einen in etwas ungleichen 
Breßlauiſchen Groſchen unter dem Koͤnige Matthia. 
Denn auf der andern Seite ſtehet nicht Johannes Ba- 
Stift, ſondern das Bildniß der heiligen Jungfrauen 
Maria/dieaufihrem Arm Chriſtum träger, 
84, Ehewir welter gehen / bemercken wir / daß wenn 
gedacht worden / wie in dem Schild gedachter Matthiſer Gro⸗ 
ſchen der Boͤhmiſche Leu / und der SchleſtſcheAdler eingeſchloſ⸗ 
ſen / es zu verſtehen fen; daß auſſer den Koͤnigl. Ungariſchen 
der Binden / und dem Corviniſchen Stam⸗Wappen dem 
Raben mit dem Ringe in dem Maule / auch zugleich der Boͤ⸗ 
miſche Leu und der Schleſiſche Adler angetroffen werde. 
Denn das Wappen⸗Schild iſt vierfeldig. Sn dem erſten 
Felde find die Ungariſchen Binden/ in dem andern der Boͤ⸗ 
mifche Loͤwe / im dritten der Laufisifche Buͤffel / und im vierd- 
ten der Schleſiſche Adler / welche vier Selder in der Mitte das 
Eorviniſche Schild / oder Raben halten. Unter der rechten 
Hand des Heil. Johannis ſtehet das Breßlauiſche W. auf ei: 
nigen/aufandern aber nicht; und haben wir bißhero allein 
dreyerley Stempel obferviret. Denn auf einigen iſt / wie ges 
meldet das W gangnicht da; aufandern aber ſtehet es. Noch 
aufandern ſiehet man über dem Wein Klee-Blat. Die ers 
ſte / unddriere Sorte bat Herr Rhonius angemercket/ dahero 
wir nurdieandere bier beyfeßen/ die / was die Stellage mit 
dem rechten Fuß anbelangt/ am zierlichſten iſt / wiewohl auch 
von unterſchledenem Gepraͤge. Woraus zu ſchluͤßen dag 
Breßlau unter Matthia das Muͤntzen ſtarck getrieben haben 
muß / ja vermuthlich — ven * Hertzoge in en 
A | | 3 a 





— RE 
alsderer vlel / wentgſtens Groſchen zu ſchlagen noch n 
mahl angefangen hatten. veinfralb.6 u 


4 
** 
x . 
ni — 1253068 
v3 


Beyderſeits Arten hat man wegen des Königes 
Matthie Rahmen oder Titul/ und Wapen / Breß⸗ 
lauifche Matthifergebeiflen. A 
NB. Der Author rechnet hieher diejenige Sorte auf welcher 
andern Seite die heilige Zungfrau Maria/die Chriſtum auf 
dem Arm trägt / ſtehen fol/ alsnur furg vorbero gemeldet 
‚worden. Wir Eönnen ihm aber dießfals nicht beyſtimmen / 
und ſcheinet es als ob ihm der oben angefuͤhrte Jaͤgerndorf⸗ 
fische Groſche indie Hände gekommen / deſſen Umſchrifft ent 
weder nicht zu leſen geweſen / oder daß man ihn uͤberhin ange⸗ 
ſehen. Die Matthieſer gantz und halbe Groſchen(welche letz⸗ 
tere Rhonius nicht gewuſt)haben alle den heiligen Johannem. 
‚S. 5. Von Breßlauiſchen Hellern / die unter dem 
Koͤnige Matthia geſchlagen worden / hab ich viel ge⸗ 
hoͤrt / aber noch keinen geſehen: und iſt dergleichen zu 
erkennen ſehr ſchwer / weil die Breßlauer unter vielen 
Koͤnigen / als ihren obriſten Hertzogen einerley Art 
Muͤntze praͤgen laſſen. Wenn die Stadt Breßlau unter 
vielen Koͤnigen auf ihren Hellern einerley Gepraͤge gehabt / ſo 
kan man die Heller / die zur Zeit / da Matthias Herrin Schle⸗ 
fien geweſen / geſchlagen worden nicht Matthieſer / wie die 
gantz und halbe Groſchen nennen/ weil entweder Matthiæ 
Nahmenoder Wappen / oder beydes zugleich den Hellern den 
Nahmen geben muͤſſen / als allererſt angemerckt wg 












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Doch ſſi no hN die Srage/obunter vielen Koͤnigen einerley Ge; 
praͤge im Brauch geweſen. Diefe Srage ſoll die Heller be⸗ 
treffen/ De un des Herten Autoris itztgem Abfehen gewiß 
iſt / daß Breßlauvor Matthia keine Groſchen ſchlagen laffen. 
Uber dieſes kan gedachte Frage auf doppelte Art verſtanden 
werden; ob nemlich Breßlau unter vielen Koͤnigen vor 
Matthia; und denn / ob es unter / und nad) Matthia bey vielen 
— nern Gepräge auf Ihren Münsen gehabt? daß 
aufdenallerälteiten Hellernder Stadt Breßlau der Boͤmi⸗ 
sche Leu / und der Schlefifihe Adler gefunden worden, ift ſchon 
bekannt; fo haben wir auch allbereit weitläufftig von den 
darauf erfolgten mit fehr verandertem Schlage verfehenen 
Bart-Hellern gehandelt/ woraus folgt / daß das Gepräge vor 
‚Matthia nicht einerley gewefen. Ob auf den Hellern/ ſo un; 
ter Matthie Regierung gefhlagen worden/ ein Leu geffan: 
den / Eönte man darum nicht unbillig in Zweiffel ziehen / weil 
die Stadt Breßlau König George Podiebrath nicht nur allei⸗ 
ne nicht annehmen/fondern ſtatt feiner ſich Matthiam zu ihrem 
Ober⸗Herrn erwehlen wollen / und daß fü lange Matthias ges 
lebet / Breßlau und gang Schleſien nicht an Böhmen/ fon: 
dern Matthiam gehöret/ der zwar nicht König in Böhmen 
war / vermoͤge des gemachten Friedens mit Wladislao Koͤnt⸗ 
gein Boͤhmen aber / Schleſien vor ſich behielt; welches ihm 
auch Wladislaus abtrat / oder vielmehr / da jener ſolches ſchon 
laͤngſt in Händen gehabt / guttwiilig nebſt Mähren und Rau 
fig uͤberließ / und vergeſſen muſte / biß er nach dem Tode Mat- 
thiee nicht nur Schleſten / und die andern vormals zu der 
Cron Böhmen gehörige Länder fondern auch noch dazu das 
Königreih Ungarn befam. Das iſt gewiß daß man auf des 
nennacd dem Tode Matthiæ geprägten Dingen den Boͤhmi⸗ 
ſchen Loͤwen immerfort antreffen wird. 






CaputV. 







* (744) & 


84 a0: \ IR, KANNE ,, 

onder Stadt Breßlau Miinge 
ER Eh ; > a "7 \ —— * 
unter Feoͤnig Wladislao. 
| rn 1 | u RE 
®QS nach dem Tode Matthie, Schlefien wieder an 
Böhmen kam / ließ die Stadt Breglau ihren neuen 
WR Herrn aufihren Müngen zu erkennen zu geben/ uns 
ter andern Groſchen prägen bp an Schrot und Korn 
die vorigen Matthiſer überwogen. Auf dieſen fahemanden 
Boͤhmiſchen Löwen/an deffen ſtatt vorhero Matthie Wap- 
pen ffund/ (in welchem zwar der Boͤhmlſche Loͤw auch war / 
aber aus einer gar andern Kaiſon) und Umſchrifft: Moneta 
nova Wratislavienſis. Neue Breßlauiſche Muͤntze. 
Auf dem Revers das Bruſtbildniß Johannis des Taͤuffers / ſo 






mit der rechten Hand auf das In der lincken habende kLamm 


GOttes mit Fahn und Creutz weiſet; unter dem Ellbogen 
des rechten Armes ſtehet ein W, ſo die Stadt Breßlau bedeu⸗ 
tet / die Umſchrifft heiſt: S. Johannes Baptiſta Patronus. 


Tab.3. (N) (7) 


Mir gebendiefen angeführten Groſchen vor einen der unter 
Wladislai Regierung gefhlagen worden aus. Denn ale 
Wladislaus ffarb 1616, hatte ſich Die alte auf dieſem Nummo 
befindliche Schrifft ſchon um ein merckliches gebeſſert / zum 
wenigſten auf den Müngen;fo fieng man auch um diefelbe 
Zeit an die Jahrzahl auf die ordinair Müngen zu feren. 
Liber dieſes ſo fuͤhret hier noch die Stade den heilfgen en 
9 
















t Johannis, Wen- 


nem; unter Ludovicoaber an ffatt Johannis, W 
roſchen ſ nach dieſen? nno 1505, gefihlagen 


ceslaum. Die G en 
worden / hat Khonius angefuh | 
S.2. Hler muͤſſen nit übergangen werden die ſchoͤnen 
cat 








R ı 2. MAAZ 202 ch ‘ € ! er ; 
Ducatendie diefe Stadt Zeit währender Regierung Königs 
Wiadisli —— laſſen. Aehee ſtehet der heilige Wen- 
eslaus mit einem, Fahne in der rechten , und Schilde in der 
ineeen Hand/ auf welchem der Schleſiſche Adler mitder Um⸗ 
ſchrifft: Sandtus Wenceslaus Dux. Auf der andern in ef» 
em Schilde der Boͤhmiſche Loͤw / uͤber ihm aber in der Höhe 
aufeine vorhin nie geſehene Art in einer Erone ein Latein 
ſches W fo unfehlbar Wratislaviam oder die Stadt Breßlau 
andeutet/ und woraus wir auch eben ſchluͤſſen daß der Duca⸗ 
te von der Stadt Breßlau geſchlagen worden. Lim diefen 
Löwen ſtehet der Titul des Koͤniges: Wladislai D. G. Regis _ 
Boemie. ‚Und mag feyn/ daß derley Ducaten bad nach 


dem Tode Matthiz gefihlagen worden/ und. alſo Breßlau ihre 


. Devotion gegenden neuen König conteftiren wollen. 















Anderezeigen wiederum das Bildnig S. Wenceslai und den 
Böhmiichen Loͤwen / doch ſtehet das W,nicht fo wohl in einer 
Erone / als Lorbeer⸗Crantze mit einem Creuge über demſel⸗ 
bigen/ und da heiſſet der Titul: WladislausD.G.R. Boemiz, 


’T\_Y its 

Bir haben noch andere/ die von diefen wiederum etwas dif- 

feriren/die wir aber — at EI NIng halten / eis 
N eine 





eine fhlechte Veränderung des Stempel 
amufirenfoll/da wir zum Ende eylen. 


S. 3. Zudiefer Zeit wurden auch zu Breßlau 4* 
gepraͤget / auf einer Seite mit einem W, auf der andern mi 
dem Boͤhmiſchen Löwen; weil nun einige dafür Halten / da 
ſolche vonder Stadt/ als weiches das W andeute/ aus haben 
den Muͤntz⸗ Rechte herkaͤmen; hieß es im Actu alfo: 3% 

















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bin anfänglich auch diefer Meinung geweſen / die i 
aber hernach ändern muffen : nach dem mich ein al: 
te8 Dreßlauifchesim ısı2fen Jahre verfertigtes Pri- 
vilegium gelehret/daß Vladislaus, König inBöhmen/ 
mit Verwilligung der Zürften und Stande in Schle: 
fien/ hat gu Breßlau mit einem Loͤwen und dem 
Buchftaben Dr spp Heller fchlagen laſſen / mit 
Befehl derer zwoͤlffe vor einen weiſſen Groſchen an⸗ 
zunehmen. WBeilnun die Schleſier in Furcht ſtun⸗ 
den/ Ihr König möchte hierdurch in den Schuld: 
Zinß-und Schoß Briefen einige Erhöherung der 
Muͤntzen einführen/ erhielten fie2. Jahr hernach ei- 
nen Verſicherungs⸗Brief / daß dieles dem Lande an 
ihren vorigen Rechten / nicht folte fchädlich fenn; 
Nun fragt fid/ob das W VVratislaviamoder VVladislaum 
bedeute? hierauf folgete dfefe Antwort: Es iſt zwar wohl 
möglich/ daß obgedachtes W,den König Wladisla- 
um andeuten koͤnne weil man das V mit dem W 
vielmahl verwechſelt findet/ wie an dem Lateinifchen 
Nahmen der Stadt Breßlau zu erkennen: Jedoch 


ſcheinet mir glaubwuͤrdiger zu ſeyn / zumal le | 
MEN R RE 9 — et ni t | 






hiefifche Adler/fondern alleine der Boh⸗ 
araufſtehet / daß mit dem W nicht Wla- 
dislaus, fondern nur/ die dem Böhmifchen Löten 
unterworffene Müntz⸗ Stadt Wratislavia fey ange: 
deutet worden. Welcher geftalt Die obgedachten 
eller zwar zu Breßlau/ abernicht von der Stadt 
Breßlau geichlagene Heller ſeyn würden. 

Ehe wir unſere Gedancken uͤber diefe Paflage entdecken / 
führen wir billig aus einem unſerer MSS. nachfolgende Ans 
merckung an. In dieſem Jahr ısı2. find zu Breßlau / erſt⸗ 
lich die groblichten Heller mit dem VV im Nahmen des Koͤ⸗ 
niges mit Bewilligung aller Fuͤrſten und Staͤnde geſchlagen 
worden / und die von Breßlau / denen die Sache endlich gar 
vertrauet / haben den Irrthum mit denen Zahl- Gewehr ge⸗ 
macht / daß fie letzund 0 bald 8. ſolcher Pfennige für einen gr. 
gerechnet haben und bat ſich zu felbiger Zeit ein groſſer Irr⸗ 
thumund Gewinn gehaben zwiſchen dem Dolce der Muͤntze 
halben) ehe denn man ız. Heller vor einen Groſchen gerech⸗ 

net/ und find alle Dinge famt der Mare und Muͤntze aufge⸗ 
ſchlagen. Wir bemercken hieraus fo viel: 1. Daß aller⸗ 
dinges gedachte Heller von VVladislao geſchlagen worden / 
und alſo ihre Betrachtung nicht eigentlich hieher fondern in 
das erſte Bud) gehoͤre / da wir auch deßwegen ihrer gedacht 
v.ſupra Lib.l.e.2.5.6. 2, Daraus folget / daß zwar der Koͤ⸗ 
——— zu erſt und vor ſich derley Heller praͤgen 

Na a | | 

Es will aber faſt ſcheinen / als ob nach diefem der Stadt Die 
Köntglihe Muͤntze anvertrayet worden’ die das Gepräge 
mandmahlin etwas verändert/ und nach Belieben den Va⸗ 
leur vergeringert/ und auchgeffeigert, Denn wir finden in 
einem Lateinifchen MS. de Anno 1571. angemerdet , daß / als 
dlie Niederlage wieder aufgehoben worden/ hätten diejenigen) 

r Bbb bb 2 ſo da 








RG DE 


ſo da dur h groffen Gewinſt verlohren/ fichanderwerts zu: 
reihern gefucht. Ad alias ———— eſe habendi cupiditas 
convertit. Cumqueayari homines, rem moneta fefe ampli- 
ficare pofle, fperarent, cuderunt Nummulos infignitos VV & 
Leone, NB. Inaltera parte, quorum unus duos valeret;tar 
demodtopro duodecim fünt accepti, & disfidium.de - 


F —— 
* 








tantum odium ſibi conciliarunt, ut illos Schwermeros ap 

rent, & Swidnicenſes mortem oppetere, quam in hanc con 
ſtitutionem confentire maluerunt. Autorem hujus præcipu- 
um fuiſſe M. Gregorium Morebergium dicunt. Is Moreber- 
gius, ut mihi Thomas Koberus, Görlicenfis vir integer retulit 
ex ruftico Patre ſubdito Frencelii, cui nomen Morenhans, 
quod magnitudineinfignes paſtinacas haberet, atque ædifici- 
um, quod naturam adjuvaret, tegeret, Morenberger eſt dictus. 
Is, inquam, Svidnicia huc venerat nach Breßlau) & ſcriba 
(Secretarius) Reip. factus, ita fe facile potuit conformare, ut 
nonmodo ipſe placeret Senatoribus,verum etiam,ut quæ pro- 
baret,redtaSenatui viderentur. Exftimavititaquead confef- 
fionem mutuam cum Bohemis hocpertinere,fiLeonis fignum 
conjungerentin monetacum Wratislavienfi,quodeft Vgemi- 
natum feu digamma.DeindenontantumCivitat, verum etiam 
Principibus perfuafitmagnam ærarii & fefe locupletandiocca- 
fionem nadtoscumrecepturifint pro Groflo more invetera- 
to Jamxuı. nummos valituri autem ııx. Aus welcher gottloſen 
Einrathung nach diefem viel Ungemach entffanden/ abſon⸗ 
derlich aber die bekannte Schweinitze Unruhe. Dieſe ange⸗ 
führte Paflage ſtaͤrcket ung nun gar ſehr in unſerer Muthmaſ⸗ 
ſung daß ſo wohl der Koͤnig als die Stadt Heller mit einem 
VVund Löwenprägen laſſen und alſo auf einigen das VV, 


VVladislaum, auf andern, VVratislaviam bedeute. W 

noch komt / ſo wohl der groffe Unterſcheid der Stempelals at 

— und Korns / welche allzu deutlich wahrzuneh 
54. Ubr⸗ 



















DER (749) RE 

5 4. Ubrigens Fönte noch Diefe Frage aufgeworffen 
werden’ ob denn nicht auch ſchon unter dieſem V Vladislao die 
Stadt Breßlaugröbere — or ten und zwar Gulden 
prägenlaflen? Der Grund zudiefer Srage iſt / weil die Her; 

elß ſolche Privilegia erhalten, woraus diefes unfehls 
u flieffen ſcheint. Herr Sinapius führet felbige mit nach» 
folgenden Worten alfo an: Kayſer Maximilianus I. er⸗ 
theilte d. d Infpruck 17, Mart. 1502, Hertzog Albrech⸗ 
ten / Hertzog Georgen und Hertzog Carlen / ein ſtatt⸗ 
liches Privilegium und Muͤntz⸗Gerechtigkeit / daß 
Sie und Ihre Erben / Rheiniſche Golden und ſilber⸗ 
ne Muͤntze / auf der Hertzoge zu Sachſen / und der 
Stadt Breßlau Schrot und Korn / ſchlagen und 
muͤntzen laſſen mögen/ dergleichen Ihnen auch ab: 
fonderlicy König Vladislaus d.d. Dfen Freytags nad) 
Corporis Chrifti Anno 1504, und wiederum Anno 
1514. ertheilet. Olsnog part. L p. 550. ſegqq. Hierauf 
antworten wir / daß / ob es zwar heiſſet: Quando in Inftru- 
mento verba Rheiniſche Gulden reperiuntur, de florenis uſua- 
lihus, von Gulden in Muͤntze / nicht aber in Gold accipiuntur. 
Uſitale & communiter enim per Rhenenſem florenum, ſigni- 
ficatur Moneta, quæ valet quindecim Bacios, ſive ſexaginta 
Crucigeros etiamfi dictum fit gutter Rheiniſcher Gulden vid. 
Befoldi Thefäur. Practicum audtiorem lit. G, fol. 340. man 
dennoch auch befondersdie Regul in acht nehmen muͤſſe / di- 
ſtingue tempora. Denn dazumahl verſtand man ohn zweif⸗ 
fel durch die Rheiniſchen Gulden, ſolche Ducaten / die ihren 
richtigen Wehrt hatten / wie dieſe von den 4. Chur⸗Fuͤrſten 
am Rhein geſchlagen worden. Woraus wenigſtens ſo viel 
erhellet / daß Breßlau tegumd ſchon Ducaten prägen laſſen / 
die wir auchallbereit geſehen. 


and Bbobb; Cap. V. 





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unter Koͤnig udovico. 
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Nauch Wladislao ward deſſen Sohn Ludovicus 

N KeKönig in Böhmen, Unter ihm haben die 
9 Breßlauer nicht allein Heller und Grofchen/ 

fondern auch Ducaten prägen zu laſſen den Anfang 
gemacht. Hierifteiner von denfelben/ auf welchem 
Sandtus Wenceslaus, Dux Bohemiz ftehet/ weil dies 
fer als Hertzog in Böhmen von feinem Bruder in der 
Kirche ermordet/ vondem Pabfte unter die Heiligen 
geſetzet und von vielen/ auch von denen Breßlauern/ 
zu ihrem Patron angenommen worden. Er (Wen- 
ceslaus ) ſtehet gekroͤnet hat in derrechten Hand eis 
nen Fahn / und inder linken ein Schwerdf. Auf 
der andern Seite / finde ich den gefrönfen Boͤhmi⸗ 
ſchen Loͤwen / über welchen der Buchftabe W ftehet/ 
der vermuthlich nicht die Stadt Wratislaviam, ſon⸗ 
dern Wenceslaum angeiget; zumahl weil dabey zu 
lefen; Moneta aurea, nicht / wie gu Derfelben Zeit ins 
game gewoͤhnlich mit einem W, fondern miteinem 
welches denckwuͤrdig / Vratislavienfis Anno 1525. 


* 


was 


was bedeuten aber die zwey Creutze unter dem Loͤ⸗ 
wen? So vielich errathen Ean/ tveil dazumahl ein 
r Goldfloren nur 20, gutte Pragerifche 









Dlieſen angeführten Ducaten haben wir zwar nicht geſe⸗ 
hen) bemercken aber dabey / daß der heil. VVenceslaus wohl 
nicht Eönne aufdenfelben gekroͤnet ſtehen / weit er nur / wie es 
auch fein Tirul bezeuget/ ein Hertzog geweſen / und nirgends 
mit einer Erone / fondernnur mit einem Sürften- Hutte ans 
getroffen wird ; fo esaber ja waͤre müffe man die Schuld 
dem Stempel-Schneider geben. Liber diefes Fünnen wir 
nicht begreiffen/ daß das über dem Löwen ſtehende VV VVen- 
ceslaumandeuten ſolle? BarumniheBreblau? Belangen 
de/ die. zwey XX. die unter dem Löwen flehen/ ſo glauben 
wir gar aerne/ dag foldeden Werth andeuten föllen/ und 
war20.Böhmifche Groſchen; man mußaber diejenigen fo 
genannten Groſchen verftehen/ auf welchen ebenfalls zwey 
XX. md die Worte : Grosfi Pragenfes ffehen/ derer 20. 
allerdings einen Ungariſchen Floren oder Gulden machten/ 
weil dieſe aber. 2, Groſchen golten/ muß der Ducaten / wie 
alleMSS. zugeftehen/auf 40. Groſchen (quadraginta Groflos 
denarios>feyn taxiret worden. Senft iſt es bey. den Alten 
nicht ungemein geweien den Werth auf die Mün 


eben. a I ers 

Wir wollenindeffen enenälteren Ducaten anfuͤhren / den 
die Stadt Breßlau Inter der Regierung Ludovici prägen 
laſſen und zwar Anno 1517, und alfo wiederum bald bey Ans 
fang derfelben. PN —9 


Tab 33. ) 


Der Avers zelget Das vorige Blldniß des heiligen Wenceslai 
— | | mie 













= re a 


| — — Sa eine n® — 
—— 
em en origen hrifft; 8. Wen 
ceslaus Dux — — oll, ——— Sn 
ecıo vorgegeben wird/ ane Ehre von: —* 
Beide ihnermordet/ nad dem fo genanten Rartir Tode in 
einer. Erſcheinung ir haben) dag nehmlich fein Ge⸗ 
— auf die Muͤntzen —— gepraͤget — pr 
ron. pag.95.b, welches die rbeg e in Böhmen auch ge⸗ 
— nige aber unterlaſſen. —8 ea 7 
der Böhmifche geerönte Löwe/und uber —— 
chen wiederum das VV, welches die StabeBrekfau ebenfalls 
Im Wappen führer/ mit: der Limfährifft ; Monera urea 
VVratislavienfis 1sr7, Neue goldene Breflauifche M in: 
Mi was wegen des V und VV erinnert worden/ hätte wege 
leiben Pr IR weil das VV vie! RR und billiger da geweſen · 



















Vond sn ige 
unter! Könige Ferdinando.  _ 


Nter dem Boͤhmſchen Könige Ferdinandol, 
find die groͤſſern Breßlauiſchen Müngen in 
chlefien und anderwerts fichtbar worden: 





ei: 


Iren des Ferdinandi J. u; Käyler 
Caro- 


Carolus V.im 1520, Zahre/ die von zwey Lothe oder 


einer Unge Silber/ nad) der neuen Reichs⸗ Münge 
Drönung 






<°) 


gefchlagene Neichsthaler ihren Anfang 
befommen: darunter die in dem Böhmifchen Joa⸗ 
himsthal/ mit dem heiligen Joachim geprägte/ fo 
genannte Koachims » Thaler/ und mit des Graf 


TER 








Schlickes Wappen deßwegen genannte Schlicken⸗ 
Thaler vor die erſten und beſten gehalten werden. 
Ferdinandus I. wurde 1526. König in Böhmen nad) fel- 
nes Schwagers Ludovici erbaͤrmlichen Todes - Falle. Aber 
da waren die zwey loͤthigen Müngen fon laͤngſt befandt/ 
und mußder Herr Autor recht verffanden werden; angefe- 
hen / er nur vonden Breßlauiſchen Thalern redet / die itzund 
erſt ſichtbar worden. Sonſt gab es ſchon ſolcher groben 
Muͤntzen genung. Denn es wurden nicht nur die angefuͤhr⸗ 
ten Schlickiſchen Thaler ſchon unter Ludovico, deſſen Titul ſie 
auch fuͤhren / gepraͤgt fondernman hatte auch eher / als Lu- 
dovieus reglerete / in der Welt Thaler geſehen. Wahr iſt es / 
daß allerdinges auch eine Sorte von den Schlickiſchen Tha⸗ 
lern (denn daß ihrer von des Stephan Schlickes Succeflori- 
bus mehr geſchlagen worden/ Fan niemand leugnen) nehm⸗ 
lich im Jahr 1626. als Anno emortuali des Koͤniges Lude⸗ 
wigs an das Licht kommen; dieſe aber find von den gar erſten 
welt unterſchieden Davon anderwerts gehandelt werden ſoll. 
So waren auch ſchon 2. loͤthlge Muͤntzen in der Welt / ehe Lu- 
dovicus einmahl König, ja laͤngſt zuvor ehe er gebohren wor⸗ 
den. Denn man. bat nicht nur Maximiliani Thaler / und 
zwar vonunterfihledener Gattung / fondern es hatte allbereit 
Sigismundus Ertz⸗Hertzog von Oeſterreich 1484. und 1486. 
Thaler fchlagen laſſen / ſo wir felbft in unfern Händen gehabt. 
Anderer alsder Stadt Thorn Anno 1499. geſchlagene gantze / 
halbe und vierchel Thaler, — Koͤniges in ran 
Eree mar 


BEER 13. C;, WEB 


marck von 1516/ Johannis Herkogs von Juͤlich und 
von Anno 1513, Matthzi Biſchoffs von Sitten von 
1501, Nicolai Biſchoffs zu Sitten von 1498. 0... anitzo 
zu gefhwelgen Daraus zu fehen : dag es Herr Gott 
fried Buckiſch übel getroffen / wenn er in feinen Prole- 
sen. Schlefifher Kirchen» Hifforte Cap. XI. S. 31. P.126. ges 
Ehrteben: Sonſt haben fihaud) zu der Zeit in Böhmen die 
reihen Silber-Gruben im Soadimsthal/ den Grafen von 
Sclick damahls gehörig/ hervorgethan / welche hierauf am 
erften Anno 1520.die grobe Muͤntze von ſolchem Orthe / Joa⸗ 
chimsthaler benahmet / zu ſchlagen angefangen: Die das ges 
meine Volck alsdenn nur ſchlecht hin Thaler zu nennen pfle⸗ 
gen; die Sachſen aber und andere Reichs und Welſche Fuͤr⸗ 
ſten in Schlagung folder Arch Muͤntze und deren Benen⸗ 
nung nachgefolget / daß heutiges Tages alle dergleichen grobe 
Muͤntze / Reichſsthaler genennet zu werden pflegen/ fü vor⸗ 
mahls proprie nur allein Joachimsthaler geweſen / und da⸗ 
hero billig den Böhmen als ihnen auch die Groſchen von 3. 
Kreugern zuzuſchreiben / dieſe Arch Geldes zu dancken / auch 
dahero ſchwerlich was aͤlters von Reichsthalern anzutreffen 
ſeyn wird. Ja man ſahe gar vorhero 1521. vier loͤthige Me- 
daillen von Matthæo Langen / Cardinal und Ertz Biſchoff 
von Saltzburg. Auf der einen Seite iſt fein Bruſt⸗ Bildniß 
mit der Cardinals⸗Muͤtze / neben dem Bildniß Die getheilte 
Jahrzahl MDXXI. der Titel / zwiſchen welchen drey kleine 
Wappen / heift Matthæus Card.Archieps. Salzburg. ac Epus, 
Gurcen. Auf dem Reversein von zwey Woͤlffen angefaͤlle⸗ 
nes und beaͤngſtigetes Frauenzummer mit einem Nimbo fü 
die Haͤnde windet. Unter dieſen lieget ein umgeſtoſſenes 
Becken / Kamm⸗und Kehr⸗Beſem / die Umſchrifft laͤutet: Ora 
pro nobis Deum Sancta Virgo Radiana. Wer dieſe Radiana 
geweſen / wiſſen wir zwar wohl / nehmlich eine Magd und 
fromme Jungfrau im Kloſter zu Wellenburg / unweſt Aug⸗ 
ſpurg / ſonſt auch Radigundis genannt / bekannt wegen 















in nn RM 
Liebe gegen die Armen) ſonderlich aber die Auffägigen wie 
Martinus Zeillerus in Indice Sandtorum aus Raderi -Bavarıa 
Sandta ſchreſbet. Carolus Stengeliusin Commentariorerum 
Aug. Vindelicorum Part. II. cap. LIX.S. VII. p. 240. berichtet 
fo viel: Hicinferenda venit, qua aliascerto Annoadferibinon 
potuitB.Radiana, fiveRadigundis Virgo Wellenburgi prope 
Auguftam in Caftro Langiorum Patriciorum Auguftanoram 
Ancilla ; charitate in Pauperes, pr&cipue Leprofos eximia, 
miraculis clara colitur fpecialiter in Capella ad Radices Mon- 
tis & Caſtri Wellenburg, olim S. Urſulæ, hodie S. Radianz five 
Radigundz facra, inqua humata eft, in Maufoleo a terra ele- 
vato, OdtoCardinales Anno cin. co. Lin. diexıv. Majı indul- 
gentiaseidem Capellæ S.Urſulæ, alias B. Radigundz five Ra- 
dianæ dedere. Inliteris Petri Cardinalis & Epifcopi Augu- 
ftani de Annocın. co. rxın, diexıv. Aprilis , nominatur Capel- 
la S. Urſulæ & Radigundæ. Hodie $. Radigundis tantum 
Nominenotaelt. Ber a e 
Weceildenn aus Dücfers — Chronic. 
P. 234. zur Genüge erhellet/ daß Mattheus Kang Erg : Bi: 
ſchoff von Salgburg von Wellenburg herſtammet / oder wie 
Crufius in Annalibus Svevicisp.3.L.X. p. 541. berichtet: Ge: 
dachter Cardinal 1505. Wellenburg an ſich gekauft; ſo darff 
man ſich nicht wundern / daß er dieſe Radianam als feines 
HaufesPatronin aufdie Muͤntze praͤgen laſſen; was diegan- 
tze Geſchicht aber) fo da abgebildet worden/ bedeuten folle? 
haben wir / fofehr wir uns auch un unfer unvergeßlicher Gry- 
phius darin bemühet nicht erfahren fönnen. Ya wir haben’ 
vielfältig hören muͤſſen / daß eben diejenigen/ denen alle Hei: 
ige und Heiliginnen befonders befandt feyn folten/ diefe Ra- 
dianam nicht einmahl den Nahmen nach / gekennet / geſchwei⸗ 
ge daß Sie uns / wer fie eigentlich geweſen / und was die gan⸗ 
tze Sache bedeute / hätten lehren koͤnnen. Deßwegen wir 
demjenigen / ſo uns hierinnen ee geben/ ſehr verbun⸗ 
Ccccc2 den 





ai — * — = = 
den ſeyn werden/ als darum wir ſothane Me eitläuffs 


tig / ob fie ſchon hieher eigentlich nicht gehöret/ beffirieben. 
5 die Schlickt⸗ 
ſchen die erſten Thaler’ das iſt / ſolche dicke Srofchen/ wie man 










8. 2. Indeſſen waren und bleiben doch 


fie vor dieſem hieß / ſo von dem Joachimsthal / da ſie und zwar 


in ſehr groſſer Menge gepraͤget worden / den Nahmen und 
zwar Teutſch vom ThaleThaler/ Lateiniſch aber a Valle Val- 
enfes, item Joachimici, und denn auch vom Gewichte Uncia- 
les, befommen ; die endlich/ weil fie im Römifchen Rekh an: 
genehm waren/ von demfelben confirmiret und alfo Reichs⸗ 
Thaler genennet worden. Die Mofcowiter nennen derley 
Muͤntz⸗Sorten / die ſie durch das Commercium in ihr Land 
bringen / auch nach dem Joachimsthal Jafimke,habenaber vor 
dieſen ſelbſt Feine praͤgen laſſen; doch hat der itzige Czar vor 


— 


etlichen Jahren damit den Anfang gemacht / und ſich mit praͤ⸗ 


gung gantzer Thaler / wie ingleichen Ducaten / halber Thaler 
und 5. Groſchen⸗Stuͤcken gewieſen / da vorhero nur kleine 
Sorten Denning und Copecken genannt / im Brauch gewe⸗ 
fen vid. Olearii Moſcowitiſche Reiſeb. Lib. 3. c. 10. p. 24. wel⸗ 
cher von der zu ſeiner Zeit daſelbſt geſchlagenen goldenen 


Muͤntze alſo ſchreilbet: Die goldene Muͤntze ſiehet man 


nicht viel / es laͤſt ſie auch der Groß⸗Fuͤrſt nur ſchlagen / 


wenn etwa ein Sieg wider den Feind erhalten / daß 


ſie den Soldaten oder auch ſonſten als Gnaden⸗ 


Pfennige verehret werden. Sonſt machen 50. der ange⸗ 


zogenen Copecken einen Reichsthaler 100. aber einen Rubel, 


5. 3. In dem 1540ften Fahr find die erſten 


Breßlauifchen Neichsthaler und nicht nur gantze/ 
fondern auch halbe andas Tage Licht kommen. Auf 
welchen gefunden wird / erftlich der Böhmilche gez 
kroͤnte Loͤw / mit der Umfchrifft: Vicit Leo — 

Juda. 


 Juda. Ferner der Stadt Wappen Schild/ ohne 
den Helm / mit der Beyſchrifft: Moneta Argentea 
‚ Weratislavienfis. Dergleichen Ming: Stüde find 
an gansen und halben Reichs⸗Thalern biß in das 
1556ſte Sahrgemachtworden. 


"Tab. 33, | 


Mir folten ung bey diefem Rthl. etwas aufhalten/ da zu⸗ 
Eh inden Hamburgifhen Remarques Anno 1705.in der LI. 
Wooche ihrer gedacht wird / aber nicht erklaret worden; iedoch 
weilaufdas Wappen ſo auf dem Revers ffehet das meiſte ans 
kommt / und wir ſolches mitdem Helm und alfo gantz / bald fes 
hen werden; ſo bemercken wir nür / daß / was die erſte Sel⸗ 
te betrifft / dieſer und der Stadt Hervort Thaler einerley Ge: 
prage und Devife haben / und zwar nicht / eines Räyfers Bild; 
nuͤß / als welches nichts befonders wäre/ fondern einen ge 
crönten Löwen in gleicher Pofitur, fü daß einer/ der derglel⸗ 
chen Thaler in einem Becher oder fonft eingefaft ohne die an- 
dere Seite ſehen folte/ anftehen würde/ ob e8 Breßlausoder 
Hervordifche Thaler wären? Doch iſt auf denen Hervordi⸗ 
ſchen das Wort / Ecce, ausgelaffen/ und 0b der Hervordifche - 
Löw wohl einen gefpaltenen/ ſo hat er doch keinen doppelten 
Schwantz wieder Breßlauifheoder Boͤhmiſche. Nun koͤn⸗ 
te die Frage entſtehen / ob Hervord an den Breßlauiſchen / 
oder Breßlau an denen Hervordiſchen Thalern ſich ſothanes 
Gepraͤge gefallen laſſen? Darauf wir antworten / daß ver⸗ 
muthlich Hervord die Breßlauiſchen vor ſich gehabt/ weil wir 
unter vielen Hervordern u — einiaee Gepräge und zwar 
A ' (3 von 





an nn — — — 
von Anno i552. angetroffen da das Breßlauifhe allbereit ı=. 
Fahr vorheroimder Weltbefanntgeweien. 
4. Von denen Ducaten unter Ferdinando hieß es: 
Auch hat in mitlerer Zeit die Stadt allerhand vor: 
bin gervöhnliche ein» und mehrfache Ducafen aus⸗ 
ferfigen laſſen / worauf der Stadt Wappen und der 
ftehende S. Wenceslaus su finden/ in defien Fahn der 
Schleſiſche Adler und in deffen Schilde S. Johannes 
Baptifta zufchauen. Daß die Stade Breßlau unter de⸗ 
nen veränderten Röntgen auch immer ihre Gepräge auf. den 
Muͤntzen verändert, Fönnen wir nicht alleine aus angefuͤhr⸗ 
ter Sorte der Ducaten / (derer die 1534. mit dem Bildniß des 
heiligen Johannis Baptiftz auf einer und der Stadt Wappen 
aufder andern Seite/zu geſchweigen) fondern auch aus des 
nennadfolgenden ſchluͤſſen. Auf den naͤchſten Ducaten fas 
ben wir auf einer Seite den Heil. Wenceslaum, und auff 
der andern den Böhmifihen Loͤwen; hier aber den Heil. 
Wenceslaum und ftatt des Böhmifchen Löweng das Breß⸗ 
lauifche Wappen / ſo unter Ferdinandoder Stadt von Caro- 
lo V, war gegeben und vermehret worden. Bey dem Ge: 
Ede 2 einen Sorte von diefen Ducaten bemercken wie 
folgendes; 


Tab. (N) 


Den Fahn hat der heilige Wenceslaus, welcher hier gehar⸗ 

niſcht ſtehet / in der rechten Hand; die Stange gehet von dem 
rechten Juße indie Hoͤhe / und raget ſo gar uͤber das Haupe 
Wenceslai. An dieſer fangen und dicken Stange iſt in der 
Hoͤhe / wie gewoͤhnlſch der Fahn / und in dieſem der Schleſiſche 
Adler mit der Binde, In der lincken hat der Heilige ein 
Schwerdt / deſſen Spitze neben feinem lincken — m 












SERIE De N... 
berühret. Auf diefen fiehet man umter dem Griffe einen 
Triangular· Schild / ſo untenrund zugehet/ und darinnen das 
Blildnuͤß Johannis des Evangeliften. Denn außer dem / 
daß Johannes Baptifta auf derer Breßlauiſchen Bſſchoͤffli⸗ 
chen und Stadt⸗Muͤntzen / entweder in Lebens Größe oder 
mit dem halben Leibe oder auf das gewoͤhnlichſte nur mic fels 
nem furs abgehauenen Hauptein einer Schüffelund mit ef» 
nem groffen Barthe zu fehen iſt / fo præſentiret ſich hier der 
Evangeliſte Johannes in feiner auf der Stadt Breßlau 
Müngen beitändigen Staur/ nehmlich mit feinem Haupte / 
woran der vollige Hals iſt in einer goldenen Erone/ wovon 
baldeinmebree. tn 8 | 
85 Diefen angeführten Ducaten von Anno 1551. wie 
wir fiegefehen/fegen wir billig zu voran diejenigen/ die 1537 
gepräger worden. DasBepräge iſt wiederum fehr verändert. 
Auf der erſten Seite ſtehet der Böhmifche Löw mit der Um» 
ſchrifft: Ferdinandus PrimusD.G.Rex Bohe, Ferdinand der 
Erfte von GOttes Gnaden Königin Böhmen, Auf 
der andern aber mahlen der heilige Wentzel / der aber ineinem 
langen Fahn in der rechten Handden Schleſiſchen Adler/und 
eben diefen auch iedoch ohne Schwerdt in demSchilde Inder 
lincken Hand hat. Die Jahrzahl ſtehet an dem inwendigen 

Rande 1537. die Umſchrifft heiſſet: S. Venceslaus Dux Bohe- 
mie. Zwiſchen des Hertzogs Beinen ſtehen in einem Schild⸗ 
chen drey Huff⸗Eyſen / des Muͤntzmeiſters Wappen. 


Tab. 33. 


86, Unter obgedachtem Könige Ferdinando J. 
als Groß⸗ Hertzog in Schlefien/ iſt auch eine Ge⸗ 





daͤcht⸗ 















dachnug-Münge von Gold anzufreffen. Auf 
felben ftehet : Senatus Populusque V’Vratislavienfis: 
Dabey der Breßlauiihe Wappen⸗Schild / und fer- 
ner 1560, Ludwig Pfinkig/ dieſes Jahr Schüßen: 
Raths Herren dazumahl der Zehende. 

Dieſe Muͤntzen ſoll Ludwig Pfintzig / iedoch ohn allen 
uSenatus, Populique VVratislavienſis, haben ſchlagen laſſen. 
Auf einer Seite ſtehet das Breßlauiſche und (wie ein gewiſ⸗ 
glas Wappen nebſt angeführten Beyſchrifften: Dieſes 
Schuͤſſen iſt den 1. Sept. 1560, gehalten worden. 
drey Vögel. Der Preigvondem erften waren 60. ae 
von dem andern 50. und dem dritten 40. Thaler, Als das 
nethteges: einer vonden drey Vögeln wäre nur fm Neſte 
geblieben / die übrigen zwey beffen aber warenmit ihren Faͤhn⸗ 
ſchoſſen und zum Gedaͤchtniß mitfih genommen. Wer In 
deffen einen Splitter brachte/ empfieng einen doppelten Gold⸗ 
ge zu urtheilen.) Nebſt dieſem Vogel war aud ein Mann 
und Scheibe-Schüffen/ bey welcher Luſt denn auf zwey Pläs 
nen Ochſen / den die Schuͤtzen gekaufft gehabt / und 
auf den andern um zinnern Gefaͤße / darauf die Bürger viel 
ren / daß man ſehen moͤge / wie nun zu ſpielen / dergleichen auch 
in Liegnitz bey denen offentlichen Schuͤßen zu geſchehen pflegt / 


2 (760) 
’ 

König; diefer war unter denen Breßl ifchen 

weiffel / im Nahmen der Schügen- Bruͤderſchafft / Confen- 
ſes MS. verſichern will) auf der andern gedachten Pfin⸗ 
Dasjenige/ wornad man mit dem Armbruft ſchoß waren 
Schüſſen vorbey / welchem viele fremde Sguͤtzen beygewoh⸗ 
lein davon geflogen / ſo vermuthlich fremde Schuͤtzen abge⸗ 
guldenoder Ducaten. (daher der Werth angefuͤhrter Muͤn⸗ 
nen Kegel gefchoben worden/ und zwar auf dem einen/um el: 
Geld gewand/ und verfchoben ; welches wir darum anfüh: 
nichts neues fen. Können wir diefe Medaille, wie wir F 








ba e erhalten 7 fo Tue nebitande andernin be der FÜnbaneıTe 











— — tn 


"une Maximiliano I. 


2 Ernach unter dem ohmiſchen Korige Maxi. 
Amiliano I.des Ferdinandi I, Sohne find von 
Fpenen Breflauern allermeift ein-und mehr ⸗ fa⸗ 

Dietmar emiehe worden; dieneben des Ma- 
xımiliani geharniſchten / auch mit dem Degen und 
Reichs⸗Apffel ſtehenden Bildnuͤß das Breßlauifche 
Wappen vorſtellen. Dieſes war abermahlen ein gantz 
neues Gepraͤge / denn nunmehro bleibt der heilige Wenceslaus 
auffen/ md in feiner Stelle ſtehet des Käufers Maximiliani 
1. oder ſo wir ihn blog als einen Koͤntg in Böhmen/ wie im 
Sn An if) —— / des I EURE gantzes 


Tab. 34. NW. 


6. Unter der Regierung diefes Herrn / ſoll eine be⸗ 
fondere Muͤntze in Gratiam Heinrici Schmidii des Rathes / in 
a ſeyn ——— * da dieſer — *— 





Fahr feines Ehren» vollen Alters angetreten. Auf der einen 
Sitte will man gedaditenSchmidi Bildnuͤß mit einem groſ⸗ 
ſen Barte nebſt dem Nahmen geſehen haben: auf der andern 
aber ſein Wappen und dieſe Verſe: Pr 


Hab Gott vor Augen in allen Dingen 

__  Sowirddiraffeswohl gelingen. 

Die Größe diefer Münge fol einem Reichs » Thater gleich 
kommen / ob fie fhon bey weiten deſſen Gewichte nicht habe / 
iedod) von gutten Silber ſeyn. Da gedachter Nummus von 
der Stadt Breßlau diefem ihrem Rath Herren zu Ehren 
verfertiget worden/ wie das darauf ſtehende Bildnuͤß an⸗ 
zeiget —————— wohl einem Medailleur eine und andere 
Medaillen nad) eigenem Plaifir und Invention zu machen frey 
ſtehet / die Bildnüß der zumahl noch lebenden Privat -Perfoz 
nen aber/darauf zu fegen von mehrerer Wichtigkeit iſtſo Hat 
fich nicht nur dergleichen Perfon vor ſich fondern dero gange 
Freundſchafft billig zu gratuliren/ daßihre Rahmen durch 
derley öffentliche Ehren-Bezeugungen/fo guet als verewiget 
worden. Liber Diefes/ fo würden ſich auch tugendhaffte Ge 
muͤther / wenn fie wuͤſten / dagman Ihrer redlichen Conduite 
auf ſolche oder andere:dergleihen Weiſe aud) gedenken wuͤr⸗ 
de/ deſto mehr encouragiren laffen/ihr Werck frendiger und 
beftändfger zu führen. _ Wie übrigens viel gelebrre und 
wohlverdiente Leute auffer unfrem Vaterlande zu allen Zei⸗ 
ten alfo beehree worden/ daß fih bey uns eben nicht fo thun 
Jäft/ Fan vielleicht auf ein ander mahl gewiefen werden/ igund 
aber will es weder dieſes unſer Vorhaben ſelbſt / noch die dazu 
beſtimte Kuͤrtze / da es zumahl <Rsrena waͤren / nicht zulaſſen / 
wie wir denn auch eben darum die Nicolaus Jenckwitz / Lan⸗ 
des⸗Hauptman des Fuͤrſtenthums Breßlau und der Stadt 
Prefidis zu Ehren verfertigte goldene Müngen Anno 1535 


nicht anfůhren wollen, | | 













* ———— IN 
} N ie } 


unter Rudolpho Il. 


ER Ber dickes haben unfer des Maximiliani H. 
Sohne Rudolpholl. die Breßlauer ihr Mung- 
Recht an allerhand verferfigten Geld⸗Sor⸗ 
teniederman zu erkennen gegeben, Unter denfelben 
iſt außer denen gewöhnlichen Land⸗auch Reichs: 
Muͤntzen / worauf des Kaͤyſers Rudolphi Bildnüß 
und der Stadt Breßlau Wappen / auch die Bey: 
ſchrifft: Moneta V Vratislavienfis, noch anzutreffen, 
ein Gedaͤchtnuͤß⸗Ducaten / auf welchem zu lefen/ den 
| 377. Kleinoth des groffen Schüffenin 
Breßlau. nahe | 
5. 1. Hier muß unſer Herr Autorrecht verffanden wer- 
den / wenn erder Breßlauifchen Land-und Reihe - Münsen 
gedenckt. Denn ob er gleich und wir mit Ihme / davor halten/ 
daß Schleſien zu dem Römifchen Reich gehoͤre / ſo Eönnen wir 
doch nicht ſagen / daß Breßlau eine Recchs / das iſt / eine dem 
Roͤmiſchen Reiche immediate unterworffene Stadt ſey / die 
von dem Kaͤyſer ihr Jus Monetandi empfangen haͤtte / als wel: 
ches wieder des Herrn Autoris zu Anfang dieſes Buches ge: 
ſetzten Meinung ſchnur ſtracks lleffe; auch ein Reihs-Stand 
wohl Land⸗Muͤntzen aber eine Land⸗Stadt uͤnmoͤglich 
Relchs⸗Muͤntzen prägen —— es werden mit 
— —— 





ange⸗ 







angeführten und benennte Reis: 
diejenigen Sorten verſtanden / die auf einer Seite 
ſers Bildnuͤß und Nahmen/ au der andern abe 
Wappen nebſt der Jahrzahl führen/dag Sie alſo nach denen 
BR — geſchweige des 
völligen Werthes / gar gerne im Roͤmiſchen Reiche uͤberall 
genoinmen werden. Denn was Benjamin Leuber in ſeinem 
kurtzen Tractat von der Muͤntze Partel. c. V.p.27. von den 
Kayſerlichen Adler begehret / kan ja wohl durch das Kaͤyſerli⸗ 
dr Be eben ſo gutt und viellelcht beffer verrichtet wer⸗ 
den / iſt auch vielfaltig gefhehen. - 0 J 
ne — N 


Tabz4 () 


S.2. Denangeführten Gedaͤchtnuͤß⸗Ducaten belan⸗ 
gende/ ſo haben wir vondiefer Sorte einendoppelten/ von 
fehr guttem und fhönen@olde.gefeben. Aufder erſten Set: 
auf allen vorhergehenden und zugleich aud ohne Umſchrifft. 
Auf dem Revers aber gemeldete Schrifft/in welcher aber Anz. 
fang und Ende fehle. Denn es heiſſet nicht den 1. 2. ſondern 
nur 1, Sept, 2. und am Ende heiffet es nicht Breßlany fondern 
Brest. Warumübrigens erinnert worden/ daß auf den 
Muͤntzen unter Rudolpho noch anzutreffen gewefen: Mone- 
ta a davon wird die Raifon bald angeführet 
werden. SEE A EN RE 











ll: Cap-IX. 


(765) 


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’ m —3 4* N j n ‚ j 

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a: j KEN, A 


der Stadt Breßlau Muͤntzen 
unter Konig Matthia ll, 
XBerwie hat es nach des KänfersRudolphill. 
PAbſchied + um das Breßlauiſche Muͤntz⸗ 
IF Mechk geſtanden / zumahl / als der Boͤhmiſche 
dreißig-jährige Krieg / viel Recht und Ordnungen / 
allermeiſt in Oeſterreichiſchen Laͤndern verkehret oder 
gaͤntzlich ausgetilget? haben die Breßlauer an ih⸗ 
rem alten Muͤntz⸗Recht keinen Anſtoß gelitten? 
Refp, So viel mir bewuſt / keinen / oder einen kleinen: 
Dabey aber gleichwohl ihr Recht keinesweges um⸗ 
geſtoſſen worden. Solches beweiſen die unter dem 
Kaͤyſer Matthia, als König in Böhmen und Ober⸗ 
Hertzog in Schlefien gu Breßlau von diefer Stadt 
geprägte Gold⸗ und Silber - Müngen. Denn im 
ı6nten Jahre / als Matthiasvon feinem Bruder Ru- 
dolpho mit dem Böhmilchen Königreiche/ das Land 
Schleſien befommen/ und die Regierung angetre- 
ten/ ließ Breßlaunach vorigem Ming- Rechte Du: 
caten verferfigen / aufdenen Matthie Bildnuͤß / und 
das Breßlauiſche Wappen ſtehet. Derfelben Uber⸗ 
ro ODdd dd 3 ſchrifft 













— —ñ— —— 


au EEE 
ſchrifft ift damitma * 















da aus den vorhergehenden die Kaͤyſer in £ebeng: 
- Größegeftanden ) auf benden Seiten: Matthias II. 
D.G. Hung. Boh.Rex, Archi-Dux Auftrie, Dux Si- 
leſiæ: Moneta aurea Senatus Populique Vratislavien- 
fis. Welches dannenhero denckwuͤrdig / weil vor- 
ber auf denen Breßlauifchen Müngen nur bloß: 
Moneta VVratislavienfis aeftanden. Dergleiche 
goldene Pfennige find auch in dreyen nachfolgenden 
Jahren ausgemünget worden. a 
...$& 2. Wenn unſer Vorhaben wäre von der Chrono- 
logie zu fehreiben/ würde isund unfere vornebmfte Sorge 
ſeyn zů unterſuchen / wenn ſich eigentlich der Boͤhmiſche KKrieg 
angefangen? ſo aber ſetzen wir alles auf die Seite/ und be⸗ 
kuͤmmern uns um diejenigen Muͤntzen / ſo in gutter Ordnung 
vonder Stadt Breßlau umter Marthia II, gepraͤget worden. 
Da werden nun diejenigen angeführet/ die im ıöııten Jahr 
die Melt gefeben. Ben diefen bemercken wir / daß dazumahl 
und indemfelbigen Jahre nicht nur ein/ fondern mehr fache 
Ducaten / die unfer Herr Autor aber ſub Communi Nomine 
der Ducaten will andeuten/ gepraget worden. Well uns 
denn nun eben von diefen ein doppelter in die Hände 
kommt / auff welden wir/ wo wir nicht irren / zum erſten 
wohl das gantze Breßlauiſche Wappen / das iſt / die nicht nur 
vorhero offt vorgekommene vier Felder / ſondern auch zu⸗ 
gleich den Helm/und alſo gang und vollkommen antreffen; 
erfordert es unſere bißherige Gewohnheit dieſes nunmehro 
vorzunehmen / und nah Vermoͤgen zu erklären. Da zu⸗ 
mahl in und auſſerhalb Schleſien ſothanes Wappen — 






a U 
gleich und noch dazu in oͤffentlichen Schrifftenangezogen und 
vorgeftellet worden. | 





Wiewohl fie und ung Nicolaus Henelius in Breslographia 
Pag. 54-55. &c. der Müh überhoben und gedachtes IBappen 
zwar kurtz / aber gang gutt und deutlich genung befehrieben. 
Denn nachdem er angefuͤhret / daß Ferdinandus J. bey feinem 
Bruder Carolo V.Römifihen Käyfer vor die Stadt Breß⸗ 
iau / die ihme fo ungemein wohl gefalfen/ gebethen : der Kah⸗ 
fer wolle ihr nicht nur alleine (hr von Kaͤyſern / Königen in 
Böhmen und Schlefifhen Hertzogen erlangten Privilegia 
confirmiren/fondern aud ihr Wappen vermehren/als einer 
treuen und redlihen Unterthanen ihrer hoben Obrigkeit / die 
ihren Gehorſam zu Krieg⸗und Stiedens-Zeiten unausgefeßt 
beobachtet; fo bemerdeter das Wappen/alsein Mann (def 
fen Gelegenheit/ Fleiß und Verſtand ihrer wenig haben ) wie 
es Breßlau 1530. auf dem Reichs⸗Tage zu Augſpurg von 
Kaͤyſer Carl den Vten empfangen/ und befehreibt es alſo: 
Clypeum quadrifidum binis coloribus aureo rubroque varie- 
gatum, einen vierfeldigen roth und weiſſen Schild / in cujus 
medioD. Johannis Baptiſtæ Caput ä Cervice revulſum, in def 
fen Mittendes heiligen Johannis des Taufers Fur abge: 
hauenes Haupt/in prima quadra five areola Leo Candidus 
bifurcatz caudæ corona redımitur, in dem erſten von den vier 
Feldern ein weiſſer gecrönter Loͤw mit einem doppelten 
Schwantze / in altera Aquilanigraalis expanfis imaginem Lu- 
næ falcatæ Pectore geitans, indem andern ein fhwarger Ad» 
fer mit ausgebreiteten Fluͤgeln und gehörneten Monden auff 
der Bruſt / in tertia Litera W, Fundatoris Nomen exprimens, 
er DIN indem 


t en 


— — 


in dem dritten der Buchſtabe W, ſo den Erbauer der 
andeute. InquartaD. Johannis Evangeliſtæ Caput collotenı 
aureæ infertum Coronz, in dem vierdten das Haupt des hei 
gen Johannis des Evangeliſten / ſo mit dem Halſe in 
Crone ſtehet/ au el nfey. Galeam vero cancellato ore, te 
gumentis rubri’& albi Coloris-ornatam, Der Helm wäre 
gegüttert/ und mit roth und weiffen Decken geziehret/ Kinea 
Coronæ aureæ impoſitum D. Johannis Evangeliſtæ Caput * 
terbina Vexilla totidem, iisdemque Coloribus diſtincta & ha- 
ſtilibus fulvis appenſa. Liber dieſem ſtuͤnde In einer goldenen 
Crone das Haupt des heiligen Evangeliſten Johannis zwi⸗ 
ſchen zwey (fliegenden) Fahnen von eben fö vielerfey farben 
an gelben Stangen. Chriftophorus Schwarzbachius ges 
dendetdiefes Wappens in feiner Poetifhen Beſchreibung 
der Stadt Breßlaualldt . = un Sun mat: 
"Stat facer aureolovindtus Diademiate Vates, 
Vexillaadlatera ftant nivea atquerubra, 
_ QuadrifidoClypeo volucrum Regina ferocis 
Nigra, Coronatus CandidulusqueLeo. 
Baptiftz Caput in patinä, Vatisquerevulfum. 
Torque nitens Caput & Littera’nigramicat. 
Well Schwartzbach lange nad) Henelio gefhrteben/ fü (het 
net e8/ als ober mit diefem darinnen nicht eines ſey dag das 
Hauptdes Evangeliften in einer Erone flehe/ ſondern daß 
vielmehr diefes Haupt am Halfe/ oder umdenfelben eine Ket⸗ 
te habe. Es feyaber ungleſch / daßer aus eigener Phantafie, 
oder mit alem Fleiß Henelio wiederſpricht; fü haben wir 
doch Feine Raifon ihme beyzupflichten; dennzu geſchweigen / 
daß Henelius feine befannte und gründliche Curiofite auch 
hier werde haben fehen laffen/fo zeiget ja der Augenfchein/daß 
allerdings diefes Haupt in einer/ wiewohl umgekehrten Cro⸗ 
ne ſtehe. Man wende nur die accurat geprägten Nummos 
um / ſo wird man bald die Spitzen der Crone feheny und 
warum ſolte dieſes Haupt Im Schilde eine Kette / 8* er 


6768) 














— — — — — — — — — — — — —— — 


Helm aber keine haben? Warum ſolte es auf dem Helm in 
ner Crone / im Schilde aber in Feiner ſtehen? Und wie 
wäre der Heilige Johannes zu einer Kette gekomen? Uber alles 
dieſes giebt Schwartzbach bey der Explication dieſes Wap⸗ 
pens zur Gnuͤge zu verſtehen / daß ibm Status Sileſiæ Publicus 
nicht eben ſo gar hekannt geweſen / weil er / wir wiſſen nicht / 
was vor Eigenſchafften z. E. des weißen Loͤwens und ſchwar⸗ 
tzen Adlers anfuͤhret und appliciret / da doch jener nichts an⸗ 
ders / als Jurisdictionem Regis Boemi& in Wratislaviam & 
totam Sılefiam, diefer aber dasallgemeine Wappen des Her: 
tzogthums Schleften) deſſen Haupt: Stadt Breßlau iſt / an⸗ 
deuten ſoll. Doch wird ihme darinnen niemand wiederſpre⸗ 
chen / wenn er vorgiebt / durch die Fahnen auf dem Helm / wie 
ingleihen durch den gecroͤnten Helm ſelber würden. der 
Stadt Breßlau herrliche Thaten/ Vortreffligkeit und der in 
ihr wohnende wohl verdiente Adel angezeiget. So Fünnen 
wir auch noch viel eher mit Schwartzbachen zufrieden ſeyn / 
der die gedachte umgekehrte Erone vor eine goldene Kette/ 
wozu ihn gar leichte einübelgemachtes Wappen verleiterhas 
ben kan / angeſehen / aldmit Herr Luc der Lib. c. p. 1. pag. 
867.nebit Johann Sibmachern Wappenbuch part. 2. p. 222. 
und anderen/ das gange Subjectum unbedachtſam verändert/ 
und ausdem heiligen Evangeliften Johanne eine Jungfrau 
gemacht. Ja es fheinet/ als hätte Herr Lucæ gar gutte 
Nachricht von der Defcriptione Heneliana Clypei Wratisla- 
vienfisgehabt/ weil, erzum Beweißthum / daß Breßlau von 
‚Wratislao einem Boͤhmiſchen Regenten wohl möchte erbauet 
worden feyn/ Henelium, derdiefer Meinung in Breslogra- 
phiz Cap. 2. beyfaͤlt / vorhero pag. 814. anführet/ und alſo 
vermuthlichdas gange Werckchen / da es zumahl von einem 
ſolchen geſchrieben worden / der als Syndicus und ſehr Curieu- 
ſer Mann / ihm die beſte Nachricht von der Stadt Breßlau 
geben koͤnnen. Nichts deſtoweniger folget er lieber der fal⸗ 
ſchen Ideefeiner Augen und der uͤbelgetroffenen Auslegung 
des Siebmachers. Ja er vergehet ſich noch weiter als Sieb⸗ 
Eee ee macher / 


— "EEE 
macher / weil das eingebildete Bruff: Bild der Zungfrauen 
feiner Meinung nach entblößte Bruͤſte haben foll/ die Sieb» 
macher aber nicht gefeben. Nun Fönnen wir freylich wohl 
nicht leugnen / daß einem / der ein oder andere Abbildung diefes 
Wappens entweder auf Medaillen, oder fonft überhin anſie⸗ 
het/und von der Sache nicht mehrere Nachricht hat/ ſotha⸗ 
nes Johannes⸗Bildnuͤß / weil es zumahl lange Haare hat / 
alsein Srauens- Bild vorfommenmag. Doc fülten!diejes 
nigen/ ſo Wappen beſchreiben wollen/behutfamer gehen/und 
da fie zumahl fihere Nachricht Haben Eönnen/ wie ſolche all» 
hier Henelius und zwar aus dem Känferliden Diplomate 
oder Privilegio über Bermehrsund Verbefferung der Stadt 
Breßlau Wappen; demman alfo gar ſicher hatte frauen 
mögen/ zur Genuͤge gegeben. Linter andern lauten die 
Worte des Kaͤyſerlichen Wappen-Briefesalfe: Sohaben 
wir ihnen (den Breßlauern) noch hieruͤber ihr alt und 
vorig Stadt⸗Wappen / fo ihnen zuvor berührter 
unfer freundlicher lieber Bruder Khunig Ferdinand 
geheſſert nachfolgender maaßen/ noch weiter ge- 
aͤndert / gegieret / gebeflert und allo hinfüran zu fuͤh⸗ 
ren vergund und erlaubet/ nehmlichen den Schild 
Duartier:mweife/abgetheiletz in Mitte deſſelben eine 
filberfarbne Schuͤſſel / darinnen St. Johannis des Taͤuf⸗ 
fers Haupt / und in dem andern hintern rothen / St. 
Johannis des Evangeliften Haupt am Halfe unter 
ſich / mit einer goldenen Krone verbrämt: und in 
dem Vordern unterm goldfarben Theil ein ſchwartz 
W, welches bedeutet den Rahmen Wratislai, der die 
Stadt Breßlau erftlich gebauet und nach feinem 
Nahmen Wratislaugenennet hal, Aunoaszo, mr 
De | a K OV: 











FD vr) 

Nov, fiengder Rath und die Gemeine an diefes Mappen der 
Stadt zu gebrauchen / wie es Carolus V, geordnet/ gezleret 
und gebeffere ; unddendarauffolgenden 18. Octobr. ward es 
anden Rath⸗Thurn gegen den Siihmaret eingemauert. 


S. 3. Wenn fonff gemeldet worden/ daß es denckwuͤr⸗ 
dia ſey / wenn man aufden Müngen/ fo Breglau_unter dem 
Könige Matthia prägen laſſen nunmehro dfefen Titul finde: 
Moneta Senatus Populique Vratislavienfis, da vorherg nur 
bloß Moneta Wratislavienfis geffanden/ fo mus kurtz zuvor 
erwehnter Gedaͤchtnuͤß⸗Pfennig des groffen Schuͤſſen Anno 
1560. davon ausgenommen werden / weil uns eben dieſer Ti⸗ 
tul ſchon darauf gewieſen worden / den die Stadt auf Er⸗ 
laubnuͤß Kaͤyſer Caroli V. auf die Muͤntzen ſetzen moͤgen / wo⸗ 
von es in angezogenem Privilegio heiffet: daß dieſe Stadt 
auch ihren goldenen und ſilbernen Muͤntzen des Un⸗ 
gariſchen und Roͤmiſchen Geſchrots und Kornes die 
Umſchrifft: Senatus Populusque Wratislavienfis, 
wenn es ihnen geliebt / gebrauchen und aufſchlagen 


Und endlich bemercken wir auch noch bey den letzten 
Worten / da gedacht wird: daß dergleichen goldene 
Pfennige in dreyen nachfolgenden Jahren ausge⸗ 
muͤntzet worden / man ſolches wohl in Anſehung des Kaͤy⸗ 
ſexlichen Bildnuͤſſes wie ingleichen von dem Breßlauiſchen 
Wappen verſtehen koͤnne; auſſer dieſem findet man glelch⸗ 
wohl eine ziemliche difference; allermaaßen nunmehro Mat- 
thias, Romanorum Imperator genennet wird / da er vorhero 
nur Hung. & Boh, Rex hieß / und endlich fehen wir auch die 
Roͤmiſche Käyferlihe Erone auf ſeinem Haupte/ die Anno 
1611, noch nicht da ſeyn Funfe, Damit wir alles/ was wir 
(und angemercket / beſtaͤtigen mögen/ ſo betrachte man dieſen 

Eee ee? Anno 


— 0.2 
Anno 1612. geprägten Breßlauffhen Ducaten._ Hier pre- 
fentiret fi) Kaͤyſers Matthie Bruſt⸗Bildnuͤß mit einen 
groffen Knebel» Bart / Spanffden Kragen und goldenen 
Dies. Das Haupt bedeckt die Känferlihe Erone/ und der 
Titul heiſt: MatthiasD. G.Rom, Im, S. A.G.H.B. RexD, 
Sil. auf dem Revers aber ffehet das_alte Breßlauiſche Wap⸗ 
pen und ſchon bemeldete Umſchrifft. 


5. 4. Im 1614den Jahre / ward ſowohl zu 
Breßlau als vorhero i Neiß und hernach zu Loͤwen⸗ 
bergein groſſes Schuͤſſen gehalten; zu deſſen Anden; 
cken lieſſen die Breßlauer ein / zwey und dreyfache 
Ducaten ſchlagen / worauf ihr Stadt⸗Wappen ſte⸗ 
het und dabey: (oder vielmehr auf dem Revers, wie auf 
denen vorigen) Kleinoth des groſſen Schuͤſſens in 
Breßlau Senatus Populusque Vratislavienfis, 


m OO 


S, 5. Auch behielten die Breßlauer noch ihr 
Muͤntz⸗Recht ungekraͤncket / als Sie denvon den 
Böhmen/ erwehlten FerdinandumI. zu ihrem Fünff- 
tigen Ober: Herßog unter dem regierenden Matthia 
fhon angenommen, Dannenhero / weil Ferdi- 
nandus zu feinem Dendseichen und Wahl: Spruche 
eine Srong/ mitden Worten: legitimecertantibus _ 

| | | ange: 





—  E I oe 

angenommen; feßtendie Breßlauer auf ihre Gold⸗ 

| ——— Koͤnige Rahmen / wie 
hier zu ſchauen. 

Hier finde ich erſtlich des Matthiz Bildnüß (und 

Zitul ) Matthias D. G. Romanorum Imperator S. 

Aug.Ger. Hung. Bohemiæ Rex Dux Silefix, er: 


nereine Crone / die auf given Palm⸗ Steigen lieget / 
daruͤber Ferdinandus I, 1 —— certantibus, und 


denn auch das Breßlauiſche Wappen mit der Bey: 
ſchrifft: Moneta Vratislavienfis. An. 1617, Mit dieſem 
artigen Bepräge/ wurden nicht nur ein- fondern auch mehr⸗ 
* —— wohl — 1. BEIBIKGON 


Tab. 34 (N) 19) 


Caput X. 


an order Stahl Minen 
unter F riderico. 
Bea N 


Nter dem/ von denen Böhmen hernach er: 
wehlten und auch von denen Schlefiern ange: 
nommenenKoͤnige Friderico werden nach mei⸗ 


ER eg ner 








— —— 








ner Meinung die Brehlauer wohl Fein Geld haben 
machen laflen2. nu 


Refp. Diefe Meinung überzeuget eines Fehlers 
gegenwaͤrtiges Bildnuͤß (Hier wurde ein Breßlauiſcher 
Ducaten / ſo mit Friderici Blidnuͤß prangete/ gewiefen/ den 
ein ander alſo erklaͤret:) Fridericus DeiGratia Rex Bo- 
hemiz, Comes Palatinus Rheni,$. Rom. Imperü Ele- 
Cor, DuxSilefiz. Hieraus feheich noch nicht/ daß 
diefer ein Breßlauifcher Ducate fen? Ja hier finde 
ich es an dem bengefügten Breßlauiſchen Wappen 
und der Schrift: Moneta aurea Senatus Populique 
Vratislavienfis. Anno 1620, | 7 

5. 2. Waren jemahlen ſchoͤne Ducatengeprägt worden 
vonder Stade Breßlau fo geſchahe es itzunder / die wegen 
des netten und artigen Gepräges verdienen vor andern zfti- 
miret zu werden. Bir wolleneinen doppelten herfegen, 


Tab. 34. 


Auf dieſen ſiehet man um des Friderici geharniſchtes und ge⸗ 
croͤntes Bruſt⸗ Bild eine doppelte Schrifft / die wir auf kei⸗ 
nen Schleſiſchen Muͤntzen jemahlen angetroffen. Ste hält 
in fi) den allbereits angeführten Titul: Friedrich von 
GOttes Gnaden Königin Böhmen’ Pfaltz⸗ Graf 
bey Rhein/ des Heil. Römilchen Reiches Churfuͤrſt / 
| Hertzog in Schleſien. Denm præſentiret der — 





77) 

Stadt völliges Wappen mit der — 1620. und Um⸗ 
ſhrifft: Moneta aurea S. P.Q.W. goldene Münge des 
Raths und der Gemeine zu Breßlau. | 

$. 3. Außer diefen haben wir Feine andere Münse/ fo 
Breßlauunter diefem Koͤnige fhlagen laffen/ geſehen und 
mag wohlfeyn / daß. gar Feine andere Sorten gepräget wor; 
den/ weildiefes unglückfeeligen Koͤnlges Negiment treffliche 
Furge Zeit währete/und 1621. von den Schleſiſchen Fuͤrſten 
und Ständen eine Commun-Münge gefehentwurde, 


Caput IX. 
Vonder Stadt Breßlau Nuͤntzen 
unter Ferdinando Il. 


Ä 8 1. 
Ges aber diefen Böhmifchen Winter: Kö- 








nig FerdmandusIl. verjaget und die Regie⸗ 
rungvollftändigerhalten/ hat Er auch den 
Breßlauern das Muͤntz⸗ Recht unbefchnitten gelaſ⸗ 
ſen? Allerdings. Weil alles vorhergehende in der 
Vergeſſenheit Grab verſcharret / und alle vorige 
Freyheiten und Gerechtigkeit hingegen wieder le⸗ 
bendig worden. Solches lehren unter andern die 
bald hierauf im 1622. Jahre von denen Breßlauern 
gelchlagene Dreyer / Silber⸗Groſchen / Reichs⸗Tha⸗ 
ſer und Ducaten: auf der vorderen Seite über ‚DIR 
"efe 


BE YC..DE 


















Ferdinandi I. Bilon fein Titul fiel 127 u arme 
Ferdi Senüßein Sit | | Be 


Moneta- Senatus ee — Ar 
no 1622, IL | 


. e — * — 


Br te —— — finder —— nur auf de 
nen vornehmiffen Sorten / darunter 3. ein( Dielteihe 

auch mehrfache ) Ducaten waren/die eben dag are hat- 
ten/ als dfe/ 6.161. unter. Matthia von 2. Duc hehe a eſchlagen 
worden / und iehetbas Käyferlihe En f den damah⸗ 
ligen 3. Kreutzern / die wir wegen ihres ſchlechten Schrot 
und Korns nicht wohl Silber⸗ Groſchen nennen koͤnnen / und 
alſo auch noch weniger auf denen Dreyern / ſondern es pr&- 
ſentiret ſich ſtatt des Bildnuͤſſes / der Schleſiſche Adler daher 
Binde / und unter ihm ineinem Circulo eine 3. ſonſt ⸗ Bar. ‚bes 
——— wie gemeldet woro⸗ Kun, er haler 
zeiget * 


"Tab. 34 € 


S. 3. Was die Dreyer betrifft / ſehen “ daß entwe⸗ 
der Breßlau ſich das Gepraͤge von einigen Liegnitztiſchen Drey⸗ 
ern / oder Liegnitz an Breßlauiſchen gefallen laſſen. Denn 
wir finden auf ebenfalls 3. Runden; in der aden 
der Boͤhmiſche Löw. In der andern zur rechten Hand der 
Schleſiſche Adler/ und in der drittendas Breßlauiſche W. ne⸗ 
ben der oberften ſtehet die gerheilte — ‚gang unten 
aber des — 9— Nahmen HR... anni 


’ —4 


Tab, 34, ; 














Tab. 34. (N) 


. Hußeedenen angeführten Muͤns / Sorten / fa 
und von Dreflaugefälagene auge. / aabe 





4 Fi E Y 






r 


An dem Ränferlichen Bruſt⸗ Bilde bemerden wir den Lor⸗ 
ber⸗Crantz auf dem Haupte / den wir vorhin auch auf den 
Thalern geſehen / und machte alſo dieſer voritzo die obſervirte 
Veraͤnderung. Unter dem Bilde ſtehet/ wie gewoͤhnlich / 
die Zahl 24. und nach dem Titul / 1622. auf dem Revers aber 
um dag bourdirte Wappen/ fo feinen Helm hat / Moneta 
S. P.Q. Wratislavienfis und des Muͤntzmeiſters oder Stem⸗ 
pelſchnelders Nahmen HR. 2 > nl 3794 
$, 5. Aber woher kommt es / daß hernach unter 
dem Ferdinando IT. feine Breßlauiſche Muͤntze mehr 
zufinden? Wie mic) ein guffer Freund verfichern 
wollen. Reſp. Diefermag zwar ein gutter Freund / 
aber hierinne ein unerfahrner Freund ſeyn. Denn 
man findet unter dem Ferdinando II. mit deſſen Bild- 
nuͤß und Titul zu Breßlau von dem 1626ſten bis in 
dag 1631fte Jahr geſchlagene Reichsthaler Bi Du: 
caten / worauf der in einem Circul eingeſchloßne 
at Buch⸗ 


Buchftabe W zufehen/ der zweiffels ohne die Stadt 
Breßlau bedeuteete. 
Obj. Gar wohl / aber hieraus folget noch 9 
daß oberwehnte Muͤntzen von der Stadt Breßlau 
nach ihrem alten Muͤntz⸗Rechte find verfertiget 
morden/ weil ſie aus der Kaͤyſerlichen Breßlauifchen 
Müngefönnenverfertigee werden, 
Refp. Dieſem ſetze ich entgegen/ daß / ſo viel ich 
weiß / im verwichenen Jahrhundert Fein Exempel zu 
finden/ daß in Schleſien die Muͤntz⸗Stadt durch ei⸗ 
nen Buchftaben angedeutet worden / wie etwa an⸗ 
ders / wo vor dieſem geſchehen / auch noch in Franck⸗ 
reich geſchiehet. — 
Weil angezogene Muͤntzen nicht das Breßlauſſche 
Wappen / ſondern nur bloß in einem Circulo ein\W ha⸗ 
ben / fraget ſichs / ob dieſe von der Stadt Breßlau / 
oder nur in der Stadt Breßlau vom Kaͤyſer geſchiagen 
worden? Dielegte Meynung gefälltung beffer/ als die erſte; 
und das darum / weil Breßlau auf ihre Geld Sorten d. f. 
Ducaten und Reihsthaler beftändig ihr Wappenund Tieut- 
gefeget/ wie vor/ alfo auch unter und nach Ferdinando IL, wie 
wie theils gefehen haben und noch fehen werden; Eönnenalfo 
nicht beqreiffen/ warum man itzund beydes zufammendurd 
einen einigen Buchſtaben andeuten wollen. Anlangende 
die vorgebrachte Raifon, daß im verwicdjenen Jahr hundert 
fein Erempelzu finden/ daß in Schleften die Müng-Stadt 
durch einen Buchſtaben wäre angedeutet worden/ fo bellebe 
der geneigte Lefer nur zu wiederhohlen / was unfer Herr Au- 
tor feloft von den Hertzoglichen Saganffhen Müngen oben _ 
berichtet und bewiefen/ daß das daſelbſt auf einem .. 
eis 


— EM) En 
ſteiniſchen Nummo eben wie hier fich befindliheS, Sagan bes 
deute / wenn er ſchreibt: RECORDING Pi 
" Ego arbitror illud S. Saganum denotare, ubi cufus 
fuerit hie Nummus. Da 


, $ 


Ob nun aber fothane Müngen glelch nicht von Breßlau folten 
geſchlagen worden feyn/ fo folget dennoch nicht / Daß unter 
Ferdinando IE, nad) denen obigen ferner Feine mehr an dag 
Licht gekommen. Dennes gedencket nicht allein oberwehn: - 
ter Schwartzbach in feinem Wratislavia, da er vermuthlich 
nicht des Kaͤyſers fondern der. Stadt Muͤntze beſchreibet / 
ſchoͤner Müngen/ die zu feiner Zeit (er gab aber fein Buͤchlein 
1630. heraus) hervor fommen/ wenn er ſagt: | 
 Hinc(& Telonio Cefareo) Boream verfus Do- 
mus eftque videnda Monet® 
Divi Matthiæ quamola farraterit, ss 
Volcanus Phœbes & Phabiinforme Metallum 
Quaformat, verfat, fundit &efigat; 

Eque colorato cudit feitezre Monetam, 

\  Etnitidos Nummos,quos capit orbis ovans, 
Sondern es wurden allerdings 1630. überaus ſchoͤne Duca⸗ 
ten verfertiget / die im Actu angeführer find/von denen es heiſ⸗ 
fer/zwiefölge: 9 ION 

8. 6, Die erſte Seite geiget Ferdinandill. Bild⸗ 
nüß mit der Uberfchrifft  Ferdinandus II. D. G. Ro- 
manorum Imp,Semp. Aug. G.H. Bohemiz Rex, Dux 
Silefiz: Auf der umgekehrten Seite fiehet man 
Shriftum am Kreuge mit der Umfchrifft: Jefus Na- 
zarenus, Rex Judzorum. Unter dem &reuße ift eine 

ee öff ff 2 mit 


MB) 


mitgleihen Schaalen hangende, Wage-anzufchaus 
en. Inder Mitten fiehetman Ferdinandusil 






| Ltvel- 
cher dazumahl ſchon geerönter Boͤhmiſcher König 
war. Fernerift dabey deſſen Symbolum, Pietate & 


Juttitia; daß aber dieſes eine Breßlauiſche Stadt: 
Muͤntze ſey; be Ihe, Stadt 


Muͤntze ſe orte: Moneta Aurea 
Vratislavienſis Anno 1630. Ja dieſes bezeugen nicht 
nur dieſe Worte / ſondern auch zuglelch das Wappen / als das 
ſicherſte Merckmahl / um welches fie ſtehen; welche beyde zu⸗ 
gleich andeuten / daß Breßlau / da es itzund wiederum eine 
Veraͤnderung auf ihren Muͤntzen weiſen wolte / nicht ihr ge⸗ 
woͤhnliches Wappen und Umſchrifft der Sache nach / in ein 
einiges Wverwandelt / ſondern dieſe in etwas anderem wie 
hler zu ſehen / gſuchte. 


Ta. YE) 


S. 7. Hleher gehöreten nun unterſchledliche Medaillen, 
fodie Stadt Breßlauunter der Regierung diefes Kaͤyſers 
und vorbero prägen laffenz wir wollen aber um: beflerer 
Or dnung willen/derfelbennebft anderen im folgenden XII. 
Capgedencheee. be sa ——— 





ei, 
.. 





RS DE 


ee en ie — — 


Caput XI. 
Ronder&Stadt Breßlau Muntzen 
unter Ferdinando II. und 
FSU Zeiten Ferdinandi III. hat fo viel ung wiſſend iſt / 
er Breßlaumic der Muͤntze Inne gehalten/ welches ie» 
OR yo nur von Courant-Miüngenzuverftehen; dennan 
” "Medaillen, diedann und wann verfertiget worden/bat 
es niemahlen gefehlet / wie wir bald fehen werden. Indeſſen 
iſt bey vielen der Irrthum entſtanden / als ob nach der Zeit 
Ferdinandi II. gar Feine Courant-Münge mehr von gedachter 
Stadtans Licht kommen. Im Atuward die Sache fo vorge: 
tragen: Diefe Breßlauiſche Münge (nehmllch die im 
vorhergehenden X. Cap. 5. 6. angeführte Ducaten) wird 
vielleicht die allerlegte feyn; weil ich auch. nach der 
forgfältigftenRachforichung von Feiner mehr/ die un: 
ter dem Känfer Leopoldo folte gefehlagen ſeyn / ei⸗ 

nige Nachrichterhalten fönnen. = 

‚ Refp. Aud) dieles kommt aus einem Irrthum 
her / denn obgleich aus allerhand Urfachen die Stadt 
Breßlau bißher lange Zeitfich ihres Müng- Rechts 
nieht gebraucher/ fo ift fie doch hierdurch deffelben 
am öff ff 3 nicht 





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verluſtig worden. Welqes um deſto mehr zu behaupten 
ein Reihsthaler gewieſen und erklaͤret ward. 


Tabas (Na... 


s. 2. 5 hatte elchen ie Stadt Brrflan ann iss. ber⸗ 
fertigen laſſen unddie Erklärunglautetalfo: 


Das Voͤrdertheil præſentiret den / mit einer £or- 
beer⸗Crone in einem Harniſch ſich zeigenden Leopol- 
dum (nebſt dem Titul) Leopoldus D. G. Romanorum 
Imperator, femper Auguftus, Germanie, Hungariz, 
Bohemiz Rex, Archidux Auftrie, Dux Sileſiæ. Das 
andere Theilgeiget das Breßlauiſche / und zwar mit 
dem Helm (weldes etwas rares ft ) volftändige 
WBappen/ defien Uberfchrifft ; Moneta Nova Sena- 
tus, Populique Vratislavienfis An. 1662, | 

5. 3. Wir laffen es billich dabey bewenden / und unter ſu⸗ 
chen nicht ſorgfaͤltig / warum dieſe Stadt nicht öffterg bey den 
juͤngſten Zeiten ſich mit Courant-Müngen ſehen laſſen. Un⸗ 
ſer Vorhaben will nur diejenigen Muͤntzen / die uns be⸗ 
kandt ſind angefuͤhret / und kuͤrtzlich erklaͤret wiſſen. Indeſ⸗ 
ſen bemercken wir bey dieſem Thaler auf welchem das Wap⸗ 
pen mit dem Helm vor etwas rares ausgegeben wird / daß ſol⸗ 
ches allerdinges ſonſt nicht vorkomme / und alſo was rares 
ſey / aber nur auf den Thalern / welche auch Herr Hancke ge⸗ 
meinet haben will und kan / wiewohl wir dieſes auch ſchon auf 
Ferdinandill. Thalern angetroffen. Daß aber das gantze 
Wappen mit dem Helm bäuffig auf denen Ducaten und 
Medaillen gefunden werde/ haben wir theils fhon geſehen/ 
theilsaber werden wir ſolches noch antreffen. A IL. 

B x x ? ap. ® 


SONS... RER 


Caput XII. 


on der Stadt Vreßlau Wedaͤcht⸗ 
nuͤß⸗Medaillen. 
le en 

On diefen/ wie ingleihen von den Schul» Münsen 
wird im Adtu in der fünfften Scena befonderg gehane 
Idelt / welche wir aber in zwey Capitel eintheilen / Die 
—* gebrauchten Worte und Erklaͤrungen behalten/ die 
angefuͤhrten Muͤntzen ſelbſt / und die ausgelaſſen worden / hin⸗ 
zuſetzen wollen. | | 


8. 2, Im 162oſten Fahre ftund gantz Schlefien/ 
ja gang Deutichland in höchfter Gefahr, Denn 
‚als das Boͤhmiſche Krieges⸗Feuer fehiene zu verlö- 
fchen/ fo ward es deffo mehr aufgeblaſen. Die 
Breßlauer verftunden gar wohl / daß aud) ihnen zu 
befürchten fen: verliefen fich aber hierinnen aufden 
Beyſtand GOttes. Deßwegen lieſſen fie/ zu ih⸗ 
rem und anderer Troſt eine groſſe ſilberne Muͤntze 
praͤgen / worauff der Stadt vollſtaͤndiges Wappen 
en zweyen Engeln über der Stadt 
Bildnuͤß gehalten und anzuſchauen aegeiget ward. 
Die Beyſchrifft war: Niſi Dominus cuſtodierit Ci- 
vitatem, fruſtra vigilat, qui cuſtodit eam. Wo der 

u a 








* mn nn 


Herr nicht. die Stadt bewahret / ſo wachet der 
Waͤchter umfonft, PL. 12 Ferner aufder andern 
Seite ftundS, Johannes der Zäauffer mit einem Lam 
aufeinem Buche/ das er auf dem lincken Arm hatte 
Darüber war zu leſen: Concordia res parvæ crefcur 

Diſcordia maximæ dilabuntur. Bey Einigkeit wer⸗ 
den kleine Dinge groß; bey Zwietracht aber fallen 
die groͤſſeſten über einen Hauffen. Womit angezei⸗ 
get und erinnere worden / daß GOttes Hülffe in 
Himmel und die Einigkeit der Menſchen auf Erden, 
in Krieges⸗Unruhen die beſten Mittel ſeyn das Un⸗ 
gluͤck zu ͤberwinden. — * J 


Tab 35. Da) 


Das Curieuſeſte von diefer Medaille ift/dag man den heillgen 
Johannem in Lebens Groͤße auf ihr antrifft in welcher Pofi- 
tur man ihn auf denen Münsgender Stadt Breßlauvergebeng 
mehr ſuchen wird. Und denn daß man um dleſen der Stadt ale 
ten Schug-Patron, wie umden Holländifchen Loͤwen mit dem 
Gebund Pfeile lieſet: Concordia &c, Es fan aber gar 
wohl feyn/daß der Fluge Inventor auch hierdurch die damah⸗ 
lige Garnifon in Breßlau des Difcourfes erinnern; wollen/ / 
den ehmahlen Johannes mitder Befagung zu Jeruſalem ge⸗ 

habt / da er {hr unter andern das Morale gab: Thut nie⸗ 
mand Gewalt / noch Unrecht / und laſſet euch begn⸗ 
gen an eurem SoldeLuc®3. Unter der Stadt flehet 
die gerheilte Jahrzahl 1629. und ferner in einer FE 





ee — 
auch darunter H. Z. und S. D.fo ohne Zweifel die Rahmen 
des Medailleurs und Müng-Eyfen:Schneiderg feyn. 

5. 3. Im 1633ften Jahre / ben noch währen: 
dem Kriege/ wie zugeichehn pfleat/ war eine grofle 
Poeſt in gang Schlefien: dergleichen in fehr vielen 
Fahren nie geweſen. Diefe brachte infonderheit der 
Stadt Breßlau einen unbefchreiblichen Abgang und 
Schaden: zumahl/ als man nicht fo viel Särge kun⸗ 
fe machen/ als Derfonen ftorben; deßwegen aus 
vielen benachbarten Drtben Särge anber auf den 
Neumarckt zu verkauffen gebracht worden: Inſon⸗ 
derheit weil faſt iederman/ gu feinem deſto beſſerem 
Begraͤbnüß ihm einen Sarg in Vorrath beyſetzte. 
Dieſe traurige Begebenheit gab der Stadt Breß⸗ 
lau Anlaß / nach uͤberſtandener Peſt / Reichsthaler 
verfertigen zu laſſen / der Nachwelt ein Denckmahl 
zu ſtifften. Aufobgedachten Reichsthalern (die wir 
nicht unbillig vor Medaillen halten) findet man erſtlich 
das Bildnüßder Stadt Breßlaw/ über welcher ein 
Engelinderrechten Hand die Hirnfchaleines Men⸗ 
ſchen (eigentlich einen Todten⸗Kopff an einer Peitſche) 
balt: darben ſtehet Hebräifch Jehova: undferner: 
Es ift genung: laſſe nun deine Hand ab Sam.2, 
Buch. 24. Cap. ganß unten Breslau, Auf der umge: 
fehrten Seiteift zulefen: Im Jahr 1633. find in der 
Kaͤyſerlichen und Königlichen Stadt Breßlau drey⸗ 
schn tauſend zwey hundert und ein und dreyßig ge: 

a G99 98 ftorben. 





BE IC: 2 


fiorben. Durch GOttes Hulffe und Fleißder Aerg- 
- tegefund worden? Zaufend vierhundert und ſechs. 
Getaufft: Taufend und fechs und fechzig. 








5. 4. Das Jahr darauf wurden grofe goldene Medail- 
len, die dem Herrn Autori nicht bekandt gewefen/ wir wiſſen 
‚eben nicht eigentlich in was vor einem Abſehen verfertiget, 


Tab. 35, 


Auf der erſten Seite prefentiret fi abermahlen die Stadt 
Breßlau/ über welcher zwey Engel/ deren einer ein Palm⸗ 
der ander einen Lorber Reiß in den Händen tragen/ dag 
Mappen halten. Darunter ſtehet: Wratislavia Sileſiæ 


Metropolis. Breslau die Haupt: Stadt Schlefiens, 
Auf der andern liefet man folgende Schriffts | 
Ba Urbs Nobil. 
Sive Ptolemaica ſit 
| Budorgs 
Sive PRIma füb AeVVM 
D. CaR.M. 





| Ordia 






VRBS NOBIL, R 








\ IIVE, PTOLEHATCAS 
EVDORG!Ss 
SIVE PRIMA SVBAINVAL 
z8 ORDIA COEPERIT 
ELAMMIS PRSDEMHAYSTA |! 
Be ISsQV E ADLABEM RVINE, Ih 
— PER 
— ——77 D.C AR.IV: | 
De FANSTIITER ERVDERATA 
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Ordia CoEPERIT | 
Flammis PRIDEM HAVSTA 
BeLLisgue AD LABEM RVINZ 
 — LABEFACTATA PER 
| D. GAR: IV. 
- FAVSTITER ERVDERATA 
Nunc. A. Boh. R. 
VRATISLAO Dici AMAT. 
VRATISLAVIA 
ANNO 
MDCXXXVII. 


Dt. die edle Stadt / es ſey nun daß ihrer allbereft Ptolomæus 
unter dem Nahmen Budorgis gedacht / oder daß fie zur Zeit 
Carl des Groffen ihren Urſprung genommen/ iſt / nachdem 
fie ehemahlen verbrant und durch Krieg verderbet / durch 
Carl den aten gluͤcklich auferbauet worde/ hat nunmehro den 
Nahmen Wratislavia von Wratislao dem Koͤnige in Boͤhmen. 
Sm Fahr 1634. | 

Der geneigte Leſer erinnere ſich hierbey deſſen / was oben 
pP. 193. von dem Nahmen und Urſprunge der Stadt Breßlau 
geſaget worden. 0 


S. 5. Indem 164 4ſten Jahre / ward su Breßlau 
die anfehnliche und Foftbare Bibliothec zu St, Maria 
Magdalena ermeifert und in beffer Ordnung ge: 
bracht / in welcher fie noch / jedoch ie länger ie mehr 
vermehrt ſtehet. Dieſes Werck verdienete auch bey 
den Nachkommen ein Denckzeichen. Solches war 
ein Reichsthaler der zugleich der Stadt / und darin⸗ 
| 99 99 2 nen 


— — — — DEE 


nen befindlichen Bibliothec Bildnüß darftellet) mit 
der Uberſchrifft: Deo & Pofteritati. GOTT und 
der Nachwelt. Hernach ftehet: Anni florebat 164.4. 
Dies Novembris XXIV ‚quo Mari Magdalene Bres- 
lidos fe Bibliotheca geſtiit libris adauftiorem Plateis 
venuftiorem redaperir. Da DEus feliciter. Im 
Jahr 164.4. den 24.Nov,ift die Bibliothec zu Mar. 
MagdaleninBreßlau an Büchern reicher und an 
Banden fehöner gezeiget worden. GOTT gebe 
Gluͤck dazu. 








g. 6. Anno 1669, kamen ebenfalls vortreffliche Medail- 
len ans Licht/ und zwar am Silberzundein halbLoth ſchwer. 





Die erſte Seite zeiget Leopoldi uͤberaus hocherhabenes er 
harnifchtes Bruft- Bild mit einem Lorber - Erange auf Ne 
Haupte / und goldenen Vlies / nebſt der Umſchrifft: Hujus at 


Imperio Maxime Bresla Nitet. 


Unter 











PHURBAT 
CIODOKLIVA 
8 NOVEMBRAXIV 


“ 


N, 
he Gh 





1.0. -DE. A 


nter diefes Känfers Macht 

Ä Bluͤht Zudorgis Ruhm und Pracht, 
Unter dem dicken Arm ſtehet die Jahrzahl 1669. und gang um: * 
ten des Müng-Meifters Nahmen JB, Dieandere/die Stadt 
Breßlau / und über ihr das Wappen; unter ihr aber ineiner 
Me De Zierrath der Nahmen Vratislavia. Lim diefeg 
alles aber: 


Hic Decor externus ,‚Nummum meliora recufant. 


Dieſe Muͤntze willnur zeigen 
Was der Orth von außen hat; 
Aber das muß ſie verſchweigen 
Was man findet in der Stadt. 


Was ſonſt wegen der Proſodie auf der erſten Seite zu bemer⸗ 
cken / uͤbergehn wir mit allem Fleiß. | 


6. 7. Im Jahr 1693.ale das Schweinitziſche Thor neu 
gebauet / und die Fortification um ein Groſſes durch Anle⸗ 
gung einer Schantze dabey verbeſſert wurde / Fam folgende 
Medaille von Gold ans Licht. | | 


Tab. 36. I 


Auf dieſer ſiehet man die Stadt mit der verbeſſerten Fortifi- 
cation, Uber derſelben ſchwebet der Kaͤyſerliche Adler / den 
die Sonne beſtrahlet mit der Umſchrifft: 
Felix ſub Jova Cæſar ſub Cæſare Bresla. d. i. 
Unter GOtt gehts unſrem Kaͤyſer / unterm Kaͤy⸗ 
fer Breßlau wohl. 
Der Revers weiſet auf eine ungewoͤhnliche Art das Breß⸗ 
| 99 98 3 | e 


* 


lauiſch 


— I Fe 
lauiſche vollffändige Stadt- Wappen in einem Circul cinges 
faft/ über welchem die Devife: Fideli obfequio(dUrd) freuen 
Gehorſam o vielleicht die Urſache der auf der erſten Seite 
geruͤhmten Gluͤckſeligkeit andeuten ſoll / zu leſen. Um dieſes ſte⸗ 
hen nachfolgender Herren Wappen. Das Obriſte / ſo der Groͤſ⸗ 
ſe nach die andern um die Helffte uͤbertrifft iſt des damahligen 
und kuͤrtzlich verſtorbenen Herrn Præſidis Hans Siegemund 
von Haunold. Das erſte zu der Rechten / Siegemund von 
Seifert; das erſte zu der Lincken / und alſo in der Ordnung 
das Dritte, Heinrich von Reichel. Don denübrigen wollen 
wir nur die Nahmen derer Rath; Herren berfegen 4. Zacha- 
rias von Rampuſch. 5. Maximilian von Seller. 6. Ma- 
gnus Antonius von Goͤtz und Schwanenfließ. 7. Balthafar 
von Goldbach. 8. Daniel von Reuſch. 9. Johann Chri⸗ 
ftian von Hofmanswaldau. 1o, Gottfried von Kretſchmer. 
11. Johann George von Sebiſch. 12. George von Seidel. 
13. Joh. Ehriftoph von Tarnau. 14. Joh. Siegemund von 
Salmankefb, 15. Sriedrih von Ohl und Adlers Eron. 
16, Georg Viti. 17. George Triller, 18. George Hampel, 
19. Laurentius Scholtze. Die Buchſtaben unter der Feſtung 
J.R.E.nebender Jahrzahl 1693. und wiederum unter den 
no J.R.E. deuten niemand als den- Müng- Met 
ram * 


8. 8. Uber dieſe wurden Dann und wann auch Medaillen 
verfertiget / aber ohne Jahrzahl / daß alſo der Endzweck deſto 
ſchwerer zu errathen; ſcheinet aber wohl nur geſchehen zu 
ſeyn ein und andern wohlverdfenten Mann damit zumahl 
um die Neu: Zahreg- Zeitzu.beehren. Don derley Sorte 
wollen wir nur diefe einige in gieicher Größe von Gold ſo 
wohl als Silber faſt zwey Korb ſchwer / berfeßen. 


— Tab. 36. M 2) 





Da 


Da præelentiret ſich abermahlen die Stadt Breßlau mit 
dem Wappen / welches die unfehlbaren Merckmahle ſind / daß 
fie vo der Stadt gepraͤget worden, Unter ihr ſtehet In eis 
ner Zierach der Rahme Deutſch: Breslau, und darunter 
des Müngmeifters Nahmen JR. um dieſes altes: 


Andacht / Treu und reiffer Rath 
Seyn die Riegel dieſer Stadt. 


AYufderandern Seite ſiehet man einen Weinberg / deſſen 
Stoͤcke voller Trauben hangen / welchen die Sonne beſtrah⸗ 
let / und die Wolcken zertheiler/ nebft der Beyſchrifft: Sie 

(nehmtich die Stadt Breßlau) ift wie ein fruchkbarer 
Weinſtock. Dieſe Medailleift ſo wohl von Gold als Sil- 
ber / und was am meiſten zu bemercken / von unterſchledlichem 
Gepraͤge. Denn auf andern findet man ſtatt des Weinſto— 
ckes einen Eichbaum mit der Umſchrifft: Seine Blätter 
verweicken nicht. Vid. J. Dan. Majoris Defiderium de 
Nummis Rehdigerianis. Gedruckt zu Kiel 1081. in gto da er 
dieſe andere Sortein Rupffer geflohen anführet/ undauf 
- dena Blat die Meinung des Verles Andacht &c. kuͤrtzlich zu 

verftchen giebt ;nehimlidh: Sancitas Optimas Leges,Confuetu- 
dines bonas,Cultum ardentemDeo,Fidelitatem Cæſari prfti- 
tam, Conftantem Tranquillitatis public Gonfervationemn Sa- 
pientiffima Confilia &c. Er | 


S. 9. Bey Anfangdesrzooten Jahres fahe man aber; 
mahlen überaus ſchoͤne vonder Stadt Breßlaugeprägte Me- 
daillen, auf welchen ſich / was den Aversbetrifft/ ein hohes Al⸗ 
tar prafentiret/ zu deſſen beyden Seiten allerhand Armatu- 
ren Pfeiler Hellepartenund Fahnen zu ſehen. In der Mit: 
te fiebet der Stadt gefröntes Wappen. Oben liegen ein 
paar aneinander gelebnte Hertzen / unter welchen u nr 

ud): 











———— — u 
BuchftabenS.P.Q.Ww.Der Rath und die Gemeine zu 
Breßlau. Denndie fo getheilte (die Jahrzahl zuglelch in 
fi) haltende) Worte: AMbo ConCorDes, Sie/ diefe 
zwey Hertzen (der Rath und die Gemein find einträch? 
fi. Gantz oben liefet man in einer Augen : ähnlichen Oval- 
Runde dieſe Hebraͤiſche Schrifft: Maginnenu Adonai aus dem 
59. Pfalm 12. d.1. HErr unſer Schild, 

Der Reverszeigetdie Stadt Breßlau mitder in zerthefs 
feten Wolcken ſtehenden Hebräffchen Uberſchrifft: Bezel 
Schaddai aus dem 91. Pf. v. 1. d.1. unfer dem Schatten 
des Allmaͤchtigen. Gang unten aber ffehenabermabfen 
die Jahrzahl in ſich haltende Worte: SeMper Defenfa, beL- 
Lo& PaCe. Das iſt / unter dem Schatten des Allmaͤchtigen 
waͤre die Stadt allezeit/ fo wohlzu Krieges⸗als Zriedeng-Zei- 
ten beſchuͤtzet worden. Endlich ſiehet man auch des Muͤntz⸗ 
meiſters Nahmen J. R.E. | | 


Tab. 39. 


S. 10. Als der Stadt Breßlau bochverdfenter Præſes 
Herr Hanns Stegemundvon Haunold und Rumberg An, 
1710, den 5. Martii dag sıffe Fahr feines Raths Regiments 
antrat/ wurde ihm zu Ehren/ wie von ein und anderer Pri- 
vat-Perfon undCollegiis,alfo befondersaufBefehl des Raths 
diefe Medaille verfertigee | | 


-Tab36. (NG. 








Es 


3 (793) % 


Es zeiget ſich auffelbiger ein figendes Srauenzimmer mit ef 
ner Corona murali die mit der rechten Hand das Mappen 
der Stade in einem Oval- Schilder weldyes wir vorhin nies 
mahlen aufden Müngen gefunden/ halt, mit der lincken 
aber aufeinem vor ihr liegenden Waſſer⸗Krug mit dem Mah⸗ 

$ Viader, der die /diee Stadt vorbey ftröhmendeDder bedeu⸗ 
tet / weiſet mit der Uberſchrifft: Jofephi ſub Imperio. 
Unferder Regierung Joſephs. Unten ſtehen diefe Worte: 
S.P.Q.W ratislavienfis MDCECK. III.Non.Mart.d, i. 


der Rath und die Gemeine zu Breßlauzıo, den 5. 








Martii. | 


Auf dem Revers ſtehen unter dem Haunoldiſchen Wap⸗ 
pen / zwiſchen zweyen Kraͤntzen von Eichblaͤttern / die nach al⸗ 
tem Roͤmiſchen Brauch Cives ſervatos, hier die durch die 
Haunoldiſche Wachſamkeit im Flor erhaltene Bürgerfhafft 
andeutenfollen/ folgende Zeiten: Johann Sigismundo ab 
Haunold S. Cef.Maj. Confiliario Reipubl. Wratislav.- 
Prefidi. Quodnovo Exemplo Ann, Ætatis LXXVI. 
Senatoriz DignitatisL in Commun.Utilitatem,fuper- 
ftesnobis reli&tus, folemnia pro eo concipientes vota 
gratulamur. Hanns Siegemund von Haunolöder 
Kaͤyſerlichen Majeftät Rath der Stadt Breßlau 
Prefidi, der ung zu einem ungemeinen Eyempel 76. 
Fahr altund 50. jaͤhriger Raths⸗Herr zudem gemei⸗ 
nen Beſten noch im Leben verblieben/ wuͤnſchen wir. 
hiermit Gluͤck / vor ihn bethende. Man hat/ was da⸗ 
mahls zu Ehren dieſes Herrn gemacht worden / zuſammen 
getragen / und in quarto zu Breßlau in oͤffentlichen Drucke 
ausgehen laſſen / wohin wir den Curieuſen Leſer verweifen, 


hh 1 Be Bey 


ee 
Sr Bey dem neu erbauten Mari: Magdalenifhen 
Gymnafio, wozu Herr Johann Kretfihmer aus ruhmwuͤr⸗ 
diger Liebe zu Kirch und Schulen etliche 1000, Reichsthaler 
geſchencket wurden wieredichte Medaillen gepräget / und 
zwar auf Unkoſten gedachten Herrn Kretſchmers ohnfehlbar 
Senatus Populique Conſultu. Mr 





Der Averszeiget die Geſtalt des neuen Gymnaſũ mit dem dar⸗ 
unter ſtehenden Stadt⸗Wappen und dem getheilten Nahmen 
des Ortes / wo es aufgerichtet worden: Wratislavie zu 
Breßlau. An den vier Ecken ſtehen dieſe Worte: DEO 
Cæſari Patriæ Sacrum: GOtt / dem Kaͤyſer und dem 
Vaterlande gewiedmet. | m 
Auf dem Revers fiehet man in den oberndrey Ecken drey 
Wappen / und zwar in dem alleroberſten dag Haunoldifhe/ 
auf der rechten Ecke das Hofmannswaldauiſche und auf der 
lincken das Kretſchmeriſche / mitten aber dieſe Worte: 
Novus Gymnafio Mar-Magdaleno locusdatus Anno 
MDCCX. que res bene atque feliciter eveniat omni- 
bus. D.i.Derneue Plaß (der vorhero abgebildet wor⸗ 
den des Mar⸗Magdaleniſchen Gymnafii, fo ihm ein- 
geraͤumet worden im Jabrı710. GDFE helffe daß 
iedermandadurd) möge glücklich und vergnügt ſeyn. 
S. 12. Hier folten wir nun wohl auch derjenigen Medaillen 
gedencken / die dann und wann bey Diefer und jener ER \ 


(1795) 8 


heit verfertigee worden z. E. Auf die theure Zeit mit dem 
Korn⸗Juden 1694. Auf die Heuſchrecken 1693. Auf das 
Hagel-Metter1693. Mit der Kaͤyſerlichen Familie 1700. 
Yu die angetretene Känferliche Regierung Jofephi r705. und 
viel anderemehr ; weil ſie aber nur Privat-Erfindungen zum 
Urfprung haben/ übergehen wir felbige bier billig/ und ver⸗ 


ſpahren fie auf eine andere zeit, * | 
Vonder Stadt BreßlauPremiis 


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EM 643ſten Jahre ward in der Stadt Breß—⸗ 









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SS lau die perneuerfe und verbefferte Schul: Drd- 


iihnung eingefuͤhret: Die Schule zu St. Maria 
Magdalena zu einem Gymnafio erklaͤret und in den 
meiſten Stücfendem alten Gymnafio zu St.Elifaberh 
gleichgemacht; auch die vor diefem gehaltene zuder 
Beredſamkeit dienende Ubungen / in beyden Gymna- 
füsmit Silber⸗ Muͤntzen / jährlich einmahl belohnet; 
hierdurch die Jugend deſto mehr zu Wiſſenſchafften 
und Tugenden anzuleiten und dabey zu erhalten. 
Wiewohl nun die Stadt hiezueiner neu erfundenen 
——— ſo wolte ſie 
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Doc) 


hin 0 CHE 
doch auch hierinnen ihr altes Muͤntz⸗Recht nicht aus 
den Augen feßen: fondern ließ ſo wohl gantz als hal⸗ 
be Reichsthaler nach dem gewoͤhnlichen Schrot und 
Korn prägen. Aufdenfelben ift noch zufehen: 


Tab. 37: OO) 


Erſtlich des Känfers Ferdinandiill. als Dber- Her: 
tzogs in Schleſien Bildnüß, Daben ſtehet: Ferdi- 
nanduslll. Dei Gratia Romanorum Imperator ſem- 
per Auguftus, Germaniz, Hungarie Boh, Rex, Dux 
Silefie. (Ferdinand der Drittevon GOttes Gnaden Ro: 
miſcher Kaͤyſer altezeit Mehrer des Reichs in Germanien/ 
Ungarn und Böhmen König/ Hertzog in Schlefieny Hin 
terwerts zeiget fich das Breßlauifche Wappen mit 
der. Uberſchrifft: Premium Diligentie pro Scholis Sena- 
tus Populique Vratislavienfis, Anno 1643. Belohnung des 
Fleiſſes vor die Schulen des Rathes und der Gemeine zu 
Brleßlaung ICH“ Er 2 
$. 2, Im 1645ſten Jahre ward zueinem Breß- 
lauiſchen Schul-Premio eine neue Arth einer Min: 
geerfunden. Auf derfelben an gan und halben 
Reichsthalern ſtehet ein Lorbeer⸗Krantz / der vier 
Wappen der vier Herten Scholarcharum eingeſchloß 
fen hat, Die Beyſchrifft/ welche mir ke re 
| ER ih Buch⸗ 








| F — COSSCHO LAIRUEN 
Acrus SENATVRATISI 
DRCOMRÄBAT-. 








Buchſtaben das 1645ſte Jahr anzeiget / ift 


dieſe: 
Præmia Breslæi captans cœlata Senatus, 
Exultans Scholicas quære Juventa vias. 


O Sugend laß dich auf die Schulen - Bege 
| lencken / | 


| | c 
- Der Rath zu Dreßlau will dir ſchoͤne Thaler 


Tab. 37. (N) (37) 


Auf der andern Seite iſt das völlige Stadt⸗Wap⸗ 
pen um und um mit vier Wolden umgeben/ dabey 
‚vier Engel und fo viel andere kleinere Wappen, 
Dieſes Premium fan zeigen wie viel Scholarchz find/ als de- 

ver Herr Lucz nur ziwenzebletL.c.p.577. So iſt auch was 

ungewöhnliches / dag der Müngmelfter feinen Rahmen 
zweymahl darauf geſetzet als einmahl- unter dem Difticho 

im einer Zierath / und denn wiederumb auf der andern Set; 
teinder Helmdede: | 


S. 3. Ohngefehr im 1646ften Jahre Fam eine 
neue Form dergleichen Ehren: Belohnungen vor die 
ftudierende Tugend an den Tag. Diele richtete ihr 
Abſehen dahin / daß wer gutt angefangen/ der fen 
lobens werth. Denn aufderfelben fteheferftlich das 

| Hhh bu 3 Breß⸗ 


SC DEE 


Breßlauifche Wappen ohne den Helms Mit der 
Beyſchrifft: Premium Senatus Populique Vratislavienfis, 
Belohnung des Rathes und. der Gemeine zu Breßlau. 
Hinterwerts aber allein Diefe Worte: Laudem qui bene 
capithabet, Der wird geruͤhmt der loͤblich angefangen. 





Wobey zu mercken / daß diefe Art / wie hierzu ſehen / wo nicht 
allein / doch zum wenigſten auch ſehr klein geweſen / und uͤber 
ein vierdtels Thaler / wo es noch ſo hoch kommen / kan geko⸗ 
ſtet haben. Daß man alſo nicht dencken darff/ daß allezeit 
gantz und halbe Reichsthaler geltende Præmia, ſondern auch 
geringere; vielleicht auch nur vor die kleineſten Knaben / 
und in einem beſonderen Abſehen gegeben worden. * 

5. 4. Auch weiß ich nicht fo gar genau das 
Jahr / in welchem wiederumb eine neue Muͤntz⸗ Art 
vor die Jugend erdacht und verfertiget worden: Die 
ſo viel zů verſtehen giebt / daß die ſtudirende Jugend 
ſolle einem Palm⸗ Baume gleiche ſeyn / und iemehr 
ſie beſchweret wird / ie hoͤher ſie wachſen ſolle. 





2806799 


— — — — — — — —⸗ 


era 


Denn aufderfelben Muͤntze fichet man das gewoͤhn⸗ 
liche Stadt: 2Bappen mif der Umfchrifft:; Premium 
Diligentiz pro Scholis Senatus Populique Vratisla- 
vienfis. Belohnung des Fleißes vor die Schulen 
des Raths und der Gemeine gu Breßlau. Und fer: 
ner findet man auf derſelben einen Palmbaum mit 
einem auf beyden Seiten herunter hangenden Ge⸗ 
wichte: dabey zu leſen: Neſcit ſuccumbere Virtus. 
Die Tugend laͤſt ſich nimmermehr bezwingen / fie muß viel 
mehr die Ehren⸗Fluͤgel ſchwingen. 

6. 5. Im 1648ſten Jahre ward die Schul⸗Ju⸗ 
gend wiederum mit einer andern Art der Schau⸗ und 
Denck⸗Groſchen an gantz⸗ und halben Neichstha: 
lern erfreuet. Dieſelbe bildeten durch einen ſtehen⸗ 
den Juͤngling zugleich des Fleiſſes und der Nachlaͤſ⸗ 
figfeit Eigenfchafft vor, Be Wa 


N * — —— 


Denn derſelbe Juͤngling hat in der rechten / nach dem 
Himmel ausgeſtreckten Hand einen Fluͤgel / und in 
der auf die Erde niedergezogenen lincken Hand einen 
Stein angebunden: Mit der Uberſchrifft: Diligentia 
ſurſum; Ignavia deorſum. Der Fleiß erhoͤht / die sn 





—Z— 








&(%0)% 


wir fft zu Boden. Uber diefesauf der andern Seite/ 
fiehetmandie Stadt Breßlau/ über welcher das 
Wappen zwey Engelbalten. Die Uberſchrifft (ff: Ira 
publicos Scholarum Adtus Senatus Vratislavienfis decorabat, 
So beehrte der, Rath zu Breßlau die öffentlichen. 
Dorftellungen inden Schulen. | 
Die Vorbildung auf diefer Medaille ſchickt fich gewiß 
vortrefflich gutt vor die Jugend / wenn ſie zumahl fo ausgele: 
get wird. Jedoch iſt auch nicht zu leugnen / daß die Erfindung 
ſchon alt iſt und andere durch den Stein oder die Laſt in der 
. finden Hand gantz was anders verffanden haben wollen. 
Aleiatus erfläret fie ſo daß ein armer Studiofus mehr ein Ab⸗ 
ſcheu / als Luft was zu lernen befommen fülte, 


Dextratenet lapidem, manusaltera fuftinet Alas: 
UtmePlumalevat; fic grave mergitonus, 
Ingenio poteram fuperasvolitare per Arces, 


Menifi Paupertas invida deprimeret.  zmivem. 
CAX. p.127, 


Denn hiermit giebt der Juͤngling zu verftehen/ es hin⸗ 
dere ihn nichts an feinem Gluͤcke als Mangel / entweder an 
— oder Patronen/ und eg ſey allzuwahr was Juvenalis ge: 

rieben: 


_Haud facile emergant, quorum Virtutibus obftae 
Resangufta Domi. | 


Sambucus der berühmte Ungar ſtehet in den Gedanden/ 
durch dieſe Slügel und Stein/ folte man den Linterfcheid der 
Wiſſenſchafften ſich vorbilden laffen ; denn wer Differentiam 
Phyſicæ ac Metaphyfic® weiſen will/ ſchreibet er; —— * 


He Cor) Me 


Slügeldfe Metaphyfigue und durch den Stein die Phyfique 
verftehende) alſo: 
Illa tibiefhgies monftrabit dextra, manusque 
Accipitre aerio provida T’empla Deüm. 
Altera pars gravis eft Elementis atque caducis 


Et Veftz Temploquz Tibi Terra fiet. 


Emblem, p.72. Edit. Ant werp. 1569. 


Auch die Theologi haben fich diefes fo vorgebildeten Juͤng⸗ 
lings bedienet/der den Zuffand des Menſchen vorffellen muͤſ⸗ 
fen/ und zwar durch die Fluͤgel einen Gluͤckſeeligen / und durch 
den Stein einentinalückfeeligen ; in benden folle man feinem 
Gottevertrauen. Wie denn M.Henricus Clofius des Gymna- 
izu Mar. Magdal. in Breßlau gewefener Rector, in einem 
Programmate, in weldem er von diefer angeführtenMedaille 
handelt, verfihert: man finde den offtgerüigten Juͤngling 
beyder Thür der Pfarr: Kirche einer benachbarten Fuͤrſtli⸗ 
am Haupt: Stadt abgemahlet mit dieſem beygefegten Di- 
ICNO: 7 \ 


Fidendum effe Deo tantum mea monftrat Imago 
Seute pluma levet, feu grave mergat onus. 


Ss. 6. Derogleichen/ iedoch auch in efwasun ⸗ 


gleiche Breßlauiſche Schul⸗Muͤntze ward im 1651: 
ften Fahre angangen und halben Neichsthalern ge: 
praͤget. Denn auf derfelben ſtehet zwar auch des 
Dreßlauifhen Wappens - Bild : mit .diefer Um: 
ſchrifft: Ita publicos Scholarum A tus Senatus Vra- 
tislavienfis decorabat : Aber auf der andern Seite 
ifteinegar andere Figur zu ſehen / die zu verſtchen 

| De giebt: 


giebt: daß der Tugend und des Fleiſſes Ruhmdurd 
die Welt ausgebreitet werde, Denn es ſtehet die 
geflügelte Fama aufder Welt-Kugel: hat in der rech⸗ 
ten Hand eine Trompete darein fie blafet/ und in der 
lincken ein eröffnetes Buch: dabey zu leſen: Virtute 
& Studio celebratur Fama per Orbem. Steig und Tu; 
gend find die Sachen die berühmt und herrlich machen. 

Unſere iſt das Jahr hernach gepräget worden / wie ſolches 
die Sahrzahlandem Piedeftal 1652, ausweiſet. Welches fü 
viel andeutet : daß einerlen Stempelund Gepraͤge einige 
Jahr nach einander behalten worden; und wollen einige, 
daß allemahl bey neuen Schul» Redtoribus die Gepräge der 
Shul-Müngendie alle Fahr in beyden Gynnafüs einmahl 
ausgetheilet werden/ verandert wuͤrden / welches wir an fe: 
nen Orth gefteller ſeyn laflen. 


Tab. 37 
8 7. Hernach ſind eben zu Aufweckung der Tu: 
gend / wiederumb von einer andern Art / gantze und 

albe Reichsthaler ausgefertiget worden: Worauf 
zwar auch / wie in etlichen vorhergehenden / der Nah: 
me Jehova mit Hebraͤiſchen Buchſtaben und der 
Schrift: Ica Scholarum Adtus Senatus Vratislavi- 
enfisdecorabat. Auch mit der Stadt Bildnuß und 

Wappen 





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XXXI 


ERKENNEN 





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Wappen geftanden: Aber die andern Erfindungen 
ſind von den vorigen unterfchieden, 


Tab.38. (N) (42) 


Denn fie zeiget dem Anſchauer erftlich eine Sonne 
über den Wolcken: hiermit anzudeuten/ daß die helle 
Wiſſenſchafft den Nebelaller Wolcken weit überftei- 
ge: Ferner / unter den. Wolcken / einen QBald: wo⸗ 
durch bey den Finfternüffen der Unwiſſenheit / das 
Wachsthum der annehmlich grünenden Erkaͤntnuͤß / 
allerhand gutter Lehren als edler Fruͤchte vor gebildet 
werden. Auf der Erdenftehetein Sonnen - Zeiger 
mit der Zahl der Stunden; womit die Jugend erin- 
nert wird / daß fie alle Stunden wohl beobachten / 
und keine ohne einigen Nutzen / ſoll laſſen vorben ge⸗ 
hen. Deswegen dabey gepraͤgt zu leſen: Nulla 
Hora ſme Linea. Keine Stunde ohne Strich. 

Auf unſerer Muͤntze / wie wir fie hieher ſetzen / bemercken 
wir noch auſſer der Jahrzahl die unter dem Bildnuͤß der 
Stadt neben dem Wappen getheilet 1676. ſtehet / dergleichen 
doch auch ſchon 1665. gepraͤget worden; Auf der einen Seite 
des Sonnenzeigers einen ehrbaren Buͤrgersmann / und auf 
der andern einen Bauer / die ohnfehlbar zeigen ſollen ein ieder 
Stand muͤſſe ſich nach der Uhr richten / und alſo um deſto 
mehr ein Studioſus daß er die edle Zeit in acht nehme minuta 
ſunt, quæ ſpectamus non perdamus. 


s. 8. Im i6bsoſten Jahre ward an des itztgedach⸗ 
Jii ii 2 ten 





| as — 

ten Præmii ſtatt wiederum eine andere / und in vielen 
Stücken denckwuͤrdige Schul Münge verfertiget. 
Derſelben Abſehen und Zweck kan von denen nicht 
verſtanden werden / welchen nicht der alten Griechen 
ſinnreiches Getichte von dem Jaſon bekandt iſt. 
Phrix eines Griechiſchen Koͤniges Sohn / ward von 
einem Widder dem ein goldenes Fell angebohren 
war / in der Colcher Land getragen / daſelbſt opfferte 
erden Widder feinem Gott Jupiter, dem er gu Ehren 
das goldene Fell an einen Baum hieng. Nuntrad): 
teten nach dieſem Fell ihrer viel. Es ward aber daſ⸗ 
ſelbe von einem Feuer ausſpeyenden Drachen Tag 
und Nacht bewachet: der niemanden zuließ / dasFell 
zu rauben. Endlich erkuͤhnete ſich Jaſon mit mehr 
als funffzig andern Griechiſchen Helden/ dieſes Fell 
hinweg zu nehmen. Damit ihm aber hierinnen der 
feurige Drache nicht koͤnte verhinderlich ſeyn / nahm 
er von der Colchiſchen Zauberin Medea, vor das 
Gifft eine Salbe ein: Brachte den Drachen um / 
verjagte die wilden / aus dem Munde Feuer⸗rauchen⸗ 
den und mit Fuͤſſen aus Ertz abgehaͤrtete Ochſen. 
Solcher Geſtalt erlangte er das obgedachte goldene 

Fell. Dieſe Fabel wurde alſo appliciret. | 
Jafon welcher dem rahmen nad) einen Artzt be: 
deutet/ iftein hochgelehrter Mann / derswarnicht 
des £eibes/ aber des Gemuͤthes kluger Rath iſt. * 
| er 


3% ( 805) * 


fer weiß die böfen ſchaͤdliche Ungeheure und giftige 
Schlangen/ die £after zu uͤberwinden und auszurot: 
ten. Unddiefesiftfo viel als wenn man einen feuri- 
gen Drachen toͤdtet/ und die unbändigen Dchfen 
zahm macht mwieder die er mit der Vernunfft / als ei⸗ 
ner gutten Rathgeberin / ſich unterredet fein vorge: 
nommenes Werck ſicher und glücklich gu vollenden/ 
wodurch er das goldene Fell / das iftdie vortreffliche 
Gluͤckſeeligkeit durch die Beſitzung der beſten Wiſſen⸗ 
ſchafften / und des ſchoͤnſten Tugend⸗Goldes nicht oh: 
ne Muͤh und Gefahr erreichet; Hieraus iſt dag 
Iehrreiche Bild / was auf dem itzigen Schul-Klei: 
nothftehet erfunden worden. Auf dieſem erwehnten 
gang und halben Neichsthalern find die vorher fchon 
offtermals gebrauchte Bildnuͤß der Stadt Breßlau/ 
mitihrem Wappen und allbereit angeführten Wor: 
ten; Jehova: Ita publicos Scholarum A&us Sena- 
tus Vratislavienfis decorabat: behalten worden. 
Dieſen aber find auf der andern Seite nachfolgende 
Figuren zugefeßet worden. Jaſon ftehet/ hat in der 
rechten Hand das goldene Fell / in der lincken eine 
Kaͤule. Mit dem linden Zug fritter auf den Dra 
chen’ den vorhin unuͤberwindlichen Verwahrer des 
goldenenFelles. Auf der rechten Seiten lauffen vor 
ihm die feuerfpenende Ochſen. 


Jit it3 Tab. 38. 


re 





Daß dieſes alfo genannte goldene Tell wahrhaftig nicht von 
Bold gewefen/ fondern nur einaus Sellen beffandenes Buch 
in welchem die Kunſt Goldzu machen aufgeſchrieben gewe⸗ 
jen/ haben die alten Griechen felbft zugeffanden vid. Thom 
Gale Opufcula Mythologica p.86.Iſt diefemnach nicht ein lau⸗ 
teres Gedichte/ fondern auch eine Wahrheit / ob ſie ſchon in 
vielen Fabeln eingewickelt worden. Und haͤtte ſich wohl 
nichts beſſers auf ſothane Medaillen ſetzen laſſen koͤnnen / die 
Jugend zur Tugend und Fleiß anzureitzen / als wodurch ſie 
dahin gelanget / wie das obengeſchriebene Wort: Asfduitate, 
durch Fleiß andeutet / daß ſie Gold machen / das iſt ins kuͤnff⸗ 
tige ſich zu ernaͤhren geſchickt wird. Wobey wir nur noch bes 
mercken / daß auch dieſe Inyention groͤſten Theils was altes 
ſey; angeſehen die Stadt Nürnberg An. 1581. ſich ſchon ger 
fallen laſſen das goldene Vlies der ſtudierenden Jugend nach⸗ 
druͤcklich vorzuſtellen. Befiche die Emblemata anniverſaria 
Academiæ Noribergenfis quæ eſt Altorffi der andern Edition 
das 67ſtfe Bla, 


S. 9. Uber dieſe angeführte Schul⸗Præmia moͤgen noch 
wohl andere gepraͤget worden ſeyn; wenigſtens hat ſich neu⸗ 
licher Zeit eines ſehen laſſen / ſo von dem beruͤhmten Herrn 
Inſpecore Neumann ausgeſonnen worden mit der ſich wohl 
ſchickenden Umſchrifft: Circulum quem incepiſti abfolve, 
D.1. den Weg den du dir vorgenommen zu geben den hemuͤ⸗ 
De dich auch zu vollbringen, | 

Tab. 38, 


(807) 8 


——— —j i ii 








Die völlige Beſchreibung dieſes Præmi beliebe der geneigte 
Beferin dem Anhange nachzuſchlagen / weil wir ſelbige wegen 
Mangel der Zeit nicht vollkommen herſetzen koͤnnen. So viel 
ifEindeflennocd uͤberhaupt von der gleichen Schul ⸗Muͤntzen zu 
demercken / daß die wehrte Stadt Breßlau mit denſelben mag 
dahin geſehen haben fo wohl mit dem darauf geſetzten Wap⸗ 
pen zu zeigen/ daB Die dazumahl da fudirende fremde Ju⸗ 
gend fich erinnern folle wo fie was gelernet / als auch wie fie 
geneigt fen die Tugend und Fleiß wie zu belohnen alſo auch das 
u zu eucouragiren. Wobey denn Fein Zweiffel iſt / daß ſie 
nicht ſolte die Stadt Nuͤrnberg zu einer ruͤhmlichen Vorgaͤn⸗ 
gerin gehabt haben / die mitihrem befanten Altorff eben ſo 
umzugehen wiſſen wie Breßlau mit ihren Symnaliis · Man 
{efe deswegen das fhöne und nur angeführte Buch / genannt: 
Emblemata anniverfaria Academiz Noribergenfis qua eſt 


Altorfü, Dieandere Edition 1617, 1141, 











Ss > \ ° 7 N 2 N 7 Sr? — — 
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N 20 


Das Sechſte Vuch 
Von denenjenigen Muntzen Die 
Schleſien igögemein oder Mur— 
ſten und Stande zuſammen 
praͤgen laſen. 


Ep 


Achdem bißhero in denen vorigen fuͤnff Büchern 
RWbvon denen Müngen/fo ein jeder Stand vor ſich praͤ⸗ 
wog en laffen/ gehandelt worden; fo erfordert nun- 
Emehro auch die Schuldigkeit / daß, wir an Diejenigen 

7 gedencken, die Fuͤrſten ind Staͤnde zuſammen in 
Commun geſchlagen. Von dieſen wird nun zwar im Actu 
nicht ausfuͤhrlich gehandelt / jedoch koͤnnen wir auch — Rn 











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gen / daß gantz und gar nicht wäre daran gedacht worden / wie 
wir vernehmen werden. | 


S. 2, Die alterälteften von dergleichen Commun -Müns 
gen find wohl auffer allem Zweiffel die fo genannten und bes 
ruͤhmten PeterssPfennige. Durch dieſe verſtehen wir dies 
jenigen Denarios, ſo die Pohlen vorzeiten dem Biſchoffe zu 
Rom jaͤhrlich geben muſten. Denn als fie ihren entwichenen 
Cafimirum, der itzund als ein Diaconus im Kloſter zu Clugni 
unter dem NahmenCaroli lebete/ wieder haben wolten / die 
Sache aber darum ſehr ſchwer gemacht wurde: weil Cafi- 
mirusaffbereit eingewenhet worden; Sp ließ ſich ja endlich 
noch der erwehnte Biſchoff gewinnen / diſpenlirte / daß der 
Metamorphofirte Carolus nach Haufe reiſen / eine Gemahlin 
nehmen / und Rinder zeugen mochte; jedoch unter andern mit 
diefem Bedinge: daß vonder Zeit anvonjedem Hauptedes 
Volckes die Edelleute/ und Beiltlihen ausgenommen ) jahr: 
ih ein Pfennig CDenarius) folte gelieferte werden. Soldes 
erzehlet der ſonſt gar fleißige Cromerus vid. TomumII. Cor- 
poris Polonicarum rerum p, m, 450. gar ausführlih. Ale 
ihm aber die Galle überlieffwegen des vermeinten/ und von 
ihm fo genannten Abfall der Schlefifchen Fuͤrſten von der. 
Eron Pohlen redete er alfd; Retinet etiamnum pleraque 
omnisSilefia veftigium vetufte Originis ſuæ a Polonis dedu- 
&tz=,Penfionem, quam S. Petri Nummum vocant, cujus in fü- 
perioribus abunde meminimus. Quæ quidem per illa ipfa 
dileſiacæ Defettionis tempora eo dedudtaeft, ut nummustan- 
tum zreus (die wir gefehen haben / find alle von Silber ) quem 
Obulum vocamusin Capita quotannis penderetur, cum antea 
tres Obuli & cribrum Avenæ in fingulas familias pendi foleret, 
Ibid.p. 588... Er hätte fih aber erinnern ſollen daß er ſelbſt 
bey) Dugloflo aelefen/ wie diefe Beranderung in Pohlen unter 
WladislaoLo&tico (denn dorte regierete Wladislaus, aber - 
nicht in Schlefien ) auch geſchehen / und das itzund nicht ſtatui⸗ 

| | REE FE ren / 


— : N... Di ERBEN | 

ren / was er vorhin an Dugloſſo deutlich genung getadelt. 

Welchem wir noch beyfuͤgen / daß gedachte Veränderung/wie 

viel alte Hiftorici davor halten allbereit 1318/ und alſo ſchon 

Eat Ergebungder Schlefifhen Hersogean Boͤhmen / ge⸗ 
ehen. | 


5: 3. Daß diefe bedungene Peters» Pfennige vermöge 
des gemachten und beliebten Contracts von denen Pohlen 
wuͤrcklich gegeben worden/ iffnicht zu leugnen. Denn nad 
4. Jahren nemlich 1045. ward Cafımirus durch Benedidti IX, 
Biſchoffs zu Rom Nuncium auf die Erlegung gedachter 
Pfennige ffarck getrieben/ welche auch erfolget. Aber nun 
iſt die Frage: Ob die Schleſier eben wie die Polen forhane: 
Pfennige geben müffen? Unſer Herr Hancke negiret ſolches 
aufalle Weiſe und zwar befonders darum; weil fie nicht 
darzu verbunden gewefen/als die itzund und zwar rogı. feinen 
Herrn hatten/ fondern mit Precislao Hergogein Böhmen in 
Unione foederabili, wie man etwan Ihre Vereinigung nennen 
konte / geſtanden: Lind alfo weder in die Wahl Cafımiri, noch 
auch in den / denen Bohlen auferlegten Tribut wegen feiner 
Reftitution willigen dürffen/ noch kͤnnen. Aufden Einwurff / 
daß Dugloflüs gefihrfeben: Cafımirus hätte unter andern 
auch befohlen/ dag das Bißthum Breßlau diefen Pfennig er: 
legen ſolte antworteter: daß Dugloflüs durch das Breßlaut⸗ 
fhe/das Bitfhinifhe verflanden/ als welches hernach von 
eben diefem Cafimiro nad Breßlau verleget worden/ und ges 
ſtehet gar gerne zu: daß gedachtes Biſchoffthum Caſimiro 
noch zugehöret/und dieſes aber nicht gang Schlefien/ auch 
vielleicht ſonſt niemand / als deſſen Unterthanen den Peters; 
Pfennig geben muͤſſen. De Sileſiorum Rebus cap. VIII.S. 
CXIV.p, 35. & S. CXV. p. 236. Dem ſey aber num wie ihm 
wolle / ſo muß doch ein ziemlich Theil von Schleſien Caſimiro 
zugehoͤret haben / weil unſer Herr Hancke ſelbſt in gedachtem 
Wercke 5. CXILX. p. 238. hernach ausdruͤcklich ſchreibet: Caſi- 

— un @ 








a 
mırus 


| —— 


mirus a Bretislao, tandem cœteris Polonicis Terris, quas occu- 
paverat recuperatis, refiduam Silefie Partem, in eaque Vratis- 
lavienfem Urbem pacto impetrabat. d.. Nachdem Cafımir 
endlich die andern zu Pohlen gehörige Lander nieder 
befommen/ erhielt er auch dag übrige NB. Theil von 
Schlefien/ und mit demfelben die Stadt Breßlau 
durch einen Vergleich von Bretislao, weldyes 1052. ge: 
ſchehen. Liber diefes haben wir auch nicht Lirfache zu zweif- 
feln/ ob unfere Pfennige fo alt waren als wir fie machen. 
Denn wasman einwerffen koͤnte wegen des Schleſiſchen Ad⸗ 
lers / daß er allererſt entweder umdasır4o, Oder 1178. Jahr 
als ein Special-Infigne, oder Wappen von Schleſien ge 
brauche worden/fo braucht ſolches noch groſſen Beweiß; und 
wir konnen uns niemanden überreden laffen/daß ein Land / fo 
einen befondern Nahmen/ nicht auch zugleich ein beſonderes 
Wappen haben ſolte? Wolte man aber / wozu man doch nicht 
Urſache hat / dennoch davor halten: Schleſien habe mit Poh⸗ 
len einmahl einerley Wappen gefuͤhret / nach dieſem aber ſich 
ein anders zum Unterſcheide erwehlet / ſo kan ſolches ja ſo gutt 
zur Zeit Bretislai Hertzogs in Boͤhmen und Schleſien oder da⸗ 
mahls geſchehen ſeyn / da Schleſien dieſen Boͤhmiſchen Her⸗ 
tzog zum Herren hatte / als etwa / da die Polniſchen Hertzoge 
ſich in die Laͤnder getheilet. Wir koͤnnen auch nicht wohl 
glaͤuben / dag diejenigen Schleſter / die Caſimiro nicht angehoͤ⸗ 
9 verbunden ſeyn füllen vor Ihn einen Tribut zu er⸗ 
egen, | 


S, 4. Aber wieder auf unfere Weters- Pfennige zu 
kommen / ſo waren dieſe ratione finis von denen Engliſchen 
ſehr unterfchleden. Denn die Engeland biß auf Henricum VIII. 
gab / hieſſen darum Peters⸗Pfennige / auf Engliſch Rome- 
ſcot, und in alten Zeiten Heorthpenning, weil iedwedes Hauß 
im gantzen Rönigreiche einen Prem a. Tage Petri ad Mr 

2 cula 











‚eula(Petri Kettenfeyer) zu Rom auszahlen ließ und zwar 
anfänglich zu Unterhaltung der armen Engeländer/ ſo in 
Rom ftudireten/ welche hernachmahls in Commodum & 
Ufum Papz verwandelt worden/ wie die Alumni Oxonienfes 
Collegii Aelfredianiin ihren Annotationibus in Vit: ım Regis 


AelfrediM. welches a Eh Oxfort1678.ber= 
ausgegeben berichten. In Pohlen wurde im Gegentheil 
der Peters- Pfennig deßwegen Denarius oder Obulus Petri 
genennet/ weiler lucernam perpetuoinzdeDiviPetri Roms 
arfıram, wie Cromerus redet, eine immerbrennende 
Lampe in der berühmten Peters» Kirchen beym Va- 
tican zu Nom dergleichen wir ſonſt in der Welt nicht geſe⸗ 
hen) zu unterhalten angewendet werden ſolte. 
Statt deßen aber / daß wir uns uͤber die Groͤße ſothaner Lam⸗ 
‚pe mit Curæo verwundern/ wollen wir lieber ſehen / wie dieſe 
Peters⸗Pfennige beſchaffen geweſen. — J9 


S. 5. Dieſe nun find wie von unterſchiedner Groͤße alſo 
auch Geyraͤge. Doch ſiehet man auf allen / was die eine Seite 
betrifft / den Schleſiſchen Adler / mit einer breiten / dicken und 
in der Mitte ſich ſehr ſenckenden / und faſt wiederum eine hal⸗ 
be kleine Runde machenden Binde / die wohl nichts weniger 
als einem halben Monden gleichet. Auf dieſer findet man / 
und zwar mitten einen Punct, den wir ſonſt auch angetroffen / 
und allerdings dahin gehoͤret. Die andere Seite weiſet den 
heiligen Petrum, von welchem ſie den Nahmen haben. Dieſer 


hat als ein Heiliger nicht nur um das Haupt einen Nimbum, 


ſondern auch zugleich in der lincken Hand einen ſehr groſſen 
Schluͤſſel / den er indie Hoͤhe recket / und mit der rechten Hand 
darauf weiſet. 8. 6. Schrot 





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86 Schrot und Korn belangende/fo find fievonSilber/ 
ob ſchon nicht von dem beſten / daß alfo au) bierinnen Cro- 
merus den Schleſiern unrecht gethan 8.1. Lind ob fie glei 
ander Größe unterfhleden/ ſo find fiedodh von einem Gewich⸗ 
te ſo / daß ihrer 6. gar reichlich elnen Sur, ausmachen woraus 
die Guͤttigkeit damahliger Heller zur Genuͤge abzunehmen. 
54 7. Gedachte Peters Pfennige reinen wir defwegen 
unter die © leſtſche Commun-Müngen/ weil ſie nicht allein, 
zum wenigſten im Anfang vermuthlich nur in einer Muͤntz⸗ 
Stadt / die ein jeder hernach auf ein oder andere Arth / Und ſo 
gutt er gekont / an ſich gebracht / und alſo damit vor ſich ſein 
Hauß oder Conſorten den Tribut erleget / ſondern auch zu ei⸗ 
nem gemeinen Endzweck und mit gememem Gepraͤg ae 
ſchlagen worden. Dur | 
3.8 8 Weil denn nun. diefe Pfennige von Silber find) 
und gar nicht zuglauben: daß die Schleſier ſich werden über: 
geben / oder mehr als die Pohlen / die doch die Haupt⸗ Urſache / 
als oben angemercket worden / waren / ehmahlen verſprochen 
contribuirethaben ? So erhellet auch alleine hieraus: daß 
die Pohlen fhon längft vor Wenceslaol, filberne Müngen in 
ihrem Lande und Gebrauch gehabt) 05 glei die Boͤmiſchen 
Groſchen etwas neues waren/ die zu Diefes Koͤniges Zeit ge: 
ſchlagen / und in Bohlen eingeführee worden. Und Fönnen 
wir ung nicht genung verwundern / warum niemanden/ 
wenn dieſe Controvers vorkommen / gedachte Nfennige ein: 
gefallen / als welche Sarnicium ungemein defendiren/ wenn 
er geſchrieben: Feruntante Wenceslaumll. fignato auro at- 
que argentoPolonos in emendis rebus minime ufos fuiffe, fed 
permutationemrerum ufürpaffe. De inopiacerte & Num- 
mo Polonico ex pellibusafperis illorum, nefCio quid Poeta Ja- 
nitius& alii tradiderunt. Quibus ego conquerentibus tanta 
inopia Veterum non poſſum aflentiri. Lib. 6. Annal. Pol.p.303. 
Es hatte Clemens Janitius Vitas ac Succesfiones Principum 
Regumque Carmine Elegiaco defcriptas herausgegeben / 





ACT DE BE 











die in dem andern Theil Polon. Hiftor, Corporis Piftorir zu 
finden. Linter der Rubric, Venceslaus Bohemiz Rex, 
ſchrieb ers 0,2 = 296 ek 
Ad Venceslai usque dies, Augufte, Behemi 
Scortea Sauromatis,tota Monetafuit. " 
Nummus erat pellis, detra&ta animantibus illis 
Quas Afpergillos patrianoftra vocat. | 
Hocegodum cuidamnarro, quiftrangulatamplo 
Arcasargento, femper egenusait: R 


Ergo putrefcebanttuncNummi? O dura priorum 
- Tempora: tuncnafcires miferanda fuit. 
Gratia magna DEO, quod homo fumnatus in ifto 
Seclo: cumpellesnonnifiSutorhabet.  " 
Quod fiquando DEusmala vult Secla illa reverti 
Tuncego tunc, fuperi, miviusefle precor. 


Diefes nun wolte Sarnitius nicht glauben/ und wir wollen 
ung ſolche einfältige Sachen noch weniger überreden laſſen / 
weil unfere Peters: Pfennige niemand wie nicht läugnen/ al 
fo auch zu Leder machen Fan/ die gewiß verdienen inter die ers 
ſten Polnifhen Silber Müngengezeblet zu werden und oh⸗ 
ne allen Zweiffeleher/als die Boͤhmiſchen Groſchen des Wen⸗ 
ceslai in Bohlen gefehen worden) von welchen M. Georgius 
Wendius, ehmahliger berühmter Redtor des Gymnafıi zu 
Thoren 2. Differtationes 1702. gehalten/ und fie Primos Polo- 
norum Nummos argenteos genennef/ der Peters⸗Pfennige 


aber mit Feinem Worte gedacht. 
Cap. 


(815) K 


Caput II. 

Von denen Müngen/ ſo Fuͤrſten 
und Staͤnde mit dem Bildnůß Wla 
dislai in Breßlau prägen 
| laſſen. 

an, — 

Moſß dann und wann in Schleſten die alte Muͤntze vers 

4 9 ruffen / und eine neue / wiewohl meiſtentheils mit Ge; 
Eynehmhaltung der Fuͤrſten und Stände geſchlagen 

⸗Swoͤrden / die man insgemein nehmen muͤſſen / iſt aus 
der Hiſtorie befant. Damit wir aber nur/ weil ohne dem 
die älterern weder bekandt noch verhanden / der neueren ge: 
denen; ſo iſt nicht wohlzu leugnen daß Matthias L: Anno 
1470. dergleichen gethan/ und lauter neue Groſchen und Hel⸗ 
fer ſchlagen laffeniderer (Groſchen) go. einen fl. Ungriſch und 
2. Heller einen Groſchen machten und davor angenommen 


worden; dergleichen man auf allen vier Creutzen der Stadt / 
das Bold damit zu erfreuen / mildiglich ausgeſtreuet. 


$. 2, Annossır. verglichen ſich einige Fuͤrſten und Staͤn⸗ 
de mit ihrem Koͤnige Wladislao, dag fie insgemein zu Breß⸗ 
fau 6. Jahr lang mochten Heller muͤntzen laſſen; da indeſſen 
jeder Stand das Muͤntzen vor ſich unterwegen laſſen wolte. 
Den Contra&tfelbft/ der dazumahl aufgerichtet worden / fuͤh⸗ 
ren wir um deſto lieber an / weil wir uns ſchon ein und er 
in mah 


— 





en ER RE) U 
nn. darauf beruffen / er Tautet von Wort zu Wort 
1 d: * en - ie) 


,, Bon GHftesGnaden wir Cafımir Herkog 
in Schlefien zu Teſchau/ Großglogau/ Dbrifter 
Hauptmann beyder Schleſien / und wir Johannes 
Biſchoff zu Breßlau / Johannes zu Oppeln / Ober⸗ 
Glogau / Friedrich und Georg Gebruͤder zur Lignitz 
und Brig/ Carl zu Muͤnſterberg und Oelße / Graf 
su Glatz / Bartholomæus zu Muͤnſterberg/ Herr auf 
Rumburg / Grafen zu Glatz undValten zu Natibor/ 
Hertzoge in Schleſien und Siegmund Kurtzbach / 
Freyherr zu Trachenberg und Militſch / George von 
Schellenberg zu Jaͤgerndorff / Hincke Haugwitz zu 
Buchen auf Wartenberg / und wir Ritter⸗ und 
Mannſchafft und Staͤdte der Koͤniglichen Fuͤrſten⸗ 
thuͤmer Breßlau / Schweinitz / Jauer/ Sfrigau/ 
Glogau / Freyſtadt und Troppau / bekennen oͤffent⸗ 
lic) für jedermaͤnniglich / als wir nun ausz ulaſſen / der 
Koͤnigl. Maj. zu Hungarn und Boheimb / unſers 
Allergnaͤdigſten Herren eine neue Muͤntze an Gro⸗ 
ſchen in etlichen Stellen haben ſchlagen laſſen und 
noch neue Heller biß anhero zu ſchlagen verzogen; 
Iſt dieſem Lande aus der alten fremden Muͤntze / groſ⸗ 
je Beſchwernuͤß / und trefflicher Schaden erwachſen / 
welchem wir nach mannigfaltigen Rathſchlagen 
vorzukommen / uns mit einander in Beyſeyn Koͤnigl. 
Maäj. zu Breßlau beredt / bewilliget / und HIHI 
it mi: 











a; 466 J 


mittelſt Koͤnigl. Maj. nachfolgender Weile be⸗ 
ſchloſſen haben / daß Ihre Koͤnigl. Maj. ung neue 
eller ſoll ſchlagen laſſen zu Breßlau/ unter Ihr 
doͤnigl. Maj. Gepräge/derer an Schrot oder Stu⸗ 
cke 540. nemlich 45. Schillige Heller auf die Breß⸗ 
lauiſche Marck gehen/ und drey Loth fein Silber 
halten ſollen / und 14. gelten ein Boͤhmiſchen Gro⸗ 
ſchen / aber 12. einen Schleſiſchen Groſchen / darzu 
jeder Fuͤrſt / Herrſchafft und Fürſtent hum feine An⸗ 
zahl Silbers gegen Breßlau in die Muͤntze verfer⸗ 
tigen folle/ welches alſo in Heller / wie obberuhrct/ 
vermuͤntzet jedem Theil ſamt dem Uberlauff / fol 
aus der Muͤntze überreichet werden. Dagegen 
wir alſo zu muͤntzen recht haben / und des begnadet 
ſeyn mit allerley Groſchen und Heller⸗Muͤntzen / 
ſechs gantze Jahr ſtille ſtehen und nicht muͤntzen 
ſollen / jedoch unſere Gerechtigkeit / und Privilegium 
unſchaͤdlich. Würde auch GOtt einem oder mehr 
ausung Zürften und Herren ein Gluͤck geben/ daß 
wir ſelbſt Erst in. unfren Herrfchafften erlangen/ 
und Silber machen lieffen/ ſolches Silber hat uns 
die Kon. Maj. zu geben auch in der Munge zu 
Breßlau gu vermüngen laſſen nach dem Schrot 
und Korn / wie od ſtehet / und fo bald die neuen Hel⸗ 
ler ausgerufen worden/ füllen alle frembde Heller 
und Heine Münge/ diein Schlefien nicht gelchlas 
gen ſeyn ausgenommen a ne Dfenige, | 
Dr 





SEEETEEREE nie CTEBEBRE 
er einer gelden fol 2.neue Schlefifche Heller/ fon: 
dern die. alten Heller in. Schlefien gefchlagen ſollen 
neben den neuen Hellern gehen ein halb Jahr / und 
2. einen neuen Heller gelten/ die auch nach Aus⸗ 
gangedeshalben Jahres allenthalben follen ver- 
ruffen und verboten feyn/und forder von niemands 
genommen / noch ausgegeben werden, Und _da- 
mitdiejenigen/ / ſo Zinß auf Wiederkauff aufffich 
haben / nicht über die Maaß beſchweretwürden / iſt 
von K. Maj geſetzt / und von uns allen einhellig be⸗ 
williget / daß ein jeder Zzinß zu Wiederkauff bezah⸗ 
let nehmen ſol / allewege 10, Neue fuͤr einen Schil⸗ 
ling Heller gerechnet oder 40. neue Schleſiſche 
Grofchen vor eine Marck; Aber erbliche Zinße 
follen gegeben werden/ und genommen/ Heller für 
Heller’ Groſchen für Groſchen Mardfür Mard; 
Mas aber anbelangt die Ablaſſung der Zinße / da 
Ablaſſung lautet / auf Boͤhmiſche Srofchen hat die 
Koͤnigl. Maj. auszuſprechen und zu verordnen bey 
ſich behalten / damit man ſich halten ſoll nach alter 
Gewohnheit der Fuͤrſtenthuͤmer und Herrſchafften / 

darin die Zinße ſtehen / und vorſchrieben ſind. Deß 
zu Urkund haben wir unſer Inſiegel / hieran wiſſen⸗ 
de / hengen laſſen; Geſchehn zu Breßlauam Din⸗ 
ſtage nach Palmarum, nad) Chriſti Geburth Tau⸗ 
ſend / fuͤnffhundert und im eilfften Jahre. 


5. 3. Wir bemercken obiter in dieſem —— 2. 
R « Fl N 





4 | HE ICDE FE | 
Drdnungder Zürftenumd Städte. Denn wir finden/daß 
Schickfufius, wenn er folden/ / wiewohl nur hiftorice und 
extractive anfuͤhret / den Sreyherrenvon Schellenberg des 
me von Kurtzbach vorgeſetzet / woran auch bey ſeinem Vor⸗ 
haben eben nicht ſo gar viel gelegen war. |. c. Lib. 3. cap. 18. 
ag.170. Herr Lucæ aber haͤlt davor / als ob Schickfufi 
Rtrack auch der Ordnung nach unfehlbar muͤſte mit dem 
wuͤrcklichen Vergleich in Lxtenſo einig ſeyn / deßwegen er 
den Herren von Schellenberg nicht vor einen Freyherren / 
ſondern von gar höherer Extraction bey damahliger Zu⸗ 
ſammenkunfft anſſehet / wenn er ſchreibt: Doͤrffte man 
doch wohl ſchluͤſſen als wenn der Herr von 
Schellenberggaralsein regierender Herr des Fuͤr⸗ 
ſtenthums Jaͤgerndorff dem Fuͤrſten⸗Tage beyge- 
wohnet / weil er vor dem freyen Standes⸗Herren 
Frehherrn Siegemund von Kurtzbach zu Drachen: 
— der —— und ihm der Vorzug 
gegeben worden. l.c.p.1. pag. 753. Es iſt ſehr ungewiß 
ſich beyderley Umſtaͤnden auf Extradte zu verlaſſen / derer 
Endzweck ja vornehmlich / und alleine darinne beſtehet / daß 
das Hauptwerck angedeutet werde / wie denn Schickfuſius 
ſchon genung gethan hätte) wenn er angemercket / daß die 
und die Zeit nemlich i51. Fuͤrſten und Staͤnde in Schleſien 
einen Schluß mit Genehmhabung ihres Obriſten Her⸗ 
tzogs / Könfges Wladislai gemacht neue Heller zu praͤgen / 
derer fo und ſo viel auf eine Marck gerechnet werden ſolten. 
Doch waͤre unſers Erachtens billig gewefen/ auch an die 
Forme bey denen Hellern zu gedencken / da man die Materie 

nicht ausgelaſſen / dazumahl ſolche extraordinair war. 

5. 4. Weil nun der Vergleich unter andern darinn be⸗ 
ſtand / daß die neuen Heller unter Königs Wladislai Gepraͤ⸗ 
ge ſolten geſchlagen werden/ fo haben wir ung lange bekuͤm⸗ 
Kenn gi li mert/ 








— % (820) * R 
mert / was durch diefes Gepräge zu verftehenfey? Ob der 
erfte Buchſtaben von ſeihem Nahmen? 1: lich ein W, wie 
denn dieſes nichts ungewoͤhnliches war / als wir oben bemer⸗ 
cket; oder ob etwan der Boͤhmiſche Loͤw / den wir auch auf 
den Bart⸗Hellern angetroffen / oder ob gar das Bildnuͤß 
des Koͤniges dadurch gemeinet worden? Die letzte Mel: 
nung gefiel uns anfaͤnglich am allerwenfgften/ angeſehen 
dazumahl eben nicht Brauch war die Bildnuffe der Koͤni⸗ 
ge und Fuͤrſten auf die Müngen zu prägen; ale an derer 
ffatt man vielmehr Ihr Wappen und einen Heiligen fins 
den wird; weldesunter andern felbft Wladislai An. 1506, 
gefihlagene Thaler/ auf welchen das Wappen / und auf dem 
Revers der heilige Ladislaus zu Pferde zu ſehen / und ſeine 
Ducaten bekräfftigen. Nichts deftoweniger aber haben 
wir an einem Heller/ ſo uns von einem werchen Sreunde 
vor einen Peters» Pfennig communiciref worden / nach⸗ 
dem wir fülchen etwas genauer betrachtet/ die Wahrheit 
endlich gefunden. Denn obgleih der Revers, auf welchem 
der Schlefifche Adler ſtehet mit denen Peters » Wfenntgen 
gan gleich iſt fo wurden wir doch gewahr/ daß der ges 
woͤhnliche Schlüffel/ und Nimbus oder Menifcus fehlte / und 
alfo Fein Heiliger/ geſchweige Petrus feyn funte. Uber die- 
fes alles / ſo hat das Bildnuͤß unfres Hellers eine Crone auf 
dem Haupte / die zum: allerwenigften der dreyfachen 
Roͤmiſchen im geringften nicht gleich iſt / venn manja bewei⸗ 
ſen wolte / und koͤnte; daß Petrus ſich in einer Krone pre- 
fentirenmögen/ oder vorgeftellet werden koͤnte. Hier If 
deri Helfer felbft von gutem Schrott und Korn; woraus 
zu fehen/daß Fuͤrſten und Stände ihrem Vergleich nicht 
nur redlich nachgekommen / fondern auch Ihrem Vaterlan⸗ 
de mit gutter Münge vorgeſtanden. | 


Te, 


REN (ge) BON 





Da ſehen wir den König Wlädislaum mie der Boͤhmiſchen 
Erone auf dem alten / groſſen / und dicken Haupte. Das 
was etwan eingewendet werden koͤnte; als ob an der Auf⸗ 
hebung ſeiner rechten Hand und der zwey Finger womit er 
auf etwas weiſet / mehr eine Geiſtliche / als Koͤnigliche Poſitur 
andeute? Welche anfangs auch dieſes Bild vor Perri an- 
zufehen nicht wenig contribuirte/ ift. eben dagjenige/ fo ung 
verſichert; eshabenicht einanderer Boͤhmiſcher Koͤnig ſo⸗ 
thanen Heller in Schlefien/ ſondern gedachte Fuͤrſten und 
Stände unter Wladislao praͤgen laſſen; allermaßen Koͤnig 
Wladislaus eben fo gemahlet wird / daß er mit der rechten 
Hand auf etwas zeiget/ welches wir bey andern nicht an⸗ 
angetroffen. Vid.der Hertzoge und Koͤnige in Boͤhmen Le⸗ 
ben/ Regterung / und Abſterben pag. 648. und das dahin ge⸗ 
hoͤrige Kupffer Nürnberg 1685. Daß er aber auf unfrem 
Heller zwen Singer zum zeigen braucht / daman ſonſt an 
feinem Gemälde nur einen obferviret/mag wohl eben nichts 
befonders bedeuten/ und Fan leicht auf die Phantafie oder 
Verſehen des Stempel-Schneiders ankommen. Jedoch 
haben wir Diefe auch oben nebſt der Erone Lib.1.c. 2. $. 16. 
auffeinen Muͤntzen angetroffen / daß alfo deſtoweniger an 
dieſem Bildnüffe zu zweifeln. ul. 
5. 4. Ob nun aber gleid) derley Pfennige dazumahl 
von Fuͤrſten und Ständen insgemein zu Breßlau / laut des 
Contracts, geſchlagen worden/ welches 5. gantzer Fahre 
waͤhren / und ſich ein jeder Stand indeſſen feines Privat- 
Muͤntzens enthalten ſolte; ſo ſie doch nicht AUF 
| a u Bu 7 


ar 


6 (822) 
en Re — liß 
auch das Jahr darauf 1512. Heller ſchlagen / auf welchen 
ein W und der Boͤhmiſche Löw erſchienen / als oben bereits 
Bericht geſchehen Lib. I.c. 2. S.15. Lib. V. c. 4..S. .-. 


Caput III. 


Non denen Klippen / ſo in Com- 
mun zu Vreßlau geſchlagen 
worden. 
SR AR u en 
NM Adtu wurde dieſe Srage gethan: Eſtne Vobis co- 
EEyęnitus Sileie Nummus a Ducibus feu Piafteis, ſeu 
alienigenis Communi nomine formatus? ( Iſt kei⸗ 
.ne Muͤntze bekant / die entweder von denen 
Piaſtiſchen / oder andern Fuͤrſten in Schleſien insge⸗ 
mein geſchlagen worden?) und alſo beantwortet: ER 
mihi cognitus, jam olim vifüs, non unus, nec unius Figuræ; 
decurrebat Annus 1621, qui flammam Belli Bohemici ſemper 
increſcentem, longe lateque diffundebat; itaque non Agris, 
non Oppidis, non Regionibus ſolis, ſed etiam Nummis ve- 
tus pretium detrahebat. Tum Argenteus Nummus Uncia- 
lis ſex Thalerorum valorem ſuſtinebat, qui poſtea recepit 
unius Thaleri æſtimationrem. HujusmodiNummos eo re- 
rum ſtatu fieri jubebant Sileſiæ Duces, Ordinesque non cu- 
preos, non € cupro argentoque mixtos, ſed puro ex argen- 
to factos: quorum Inſcriptio eſt: Moneta Argentea ar 
ie, 


=. 


| BC 

fix, fex Thalerorum.  Eftille quadratus, cuilatusaverfum 
vacuum eft, quem inmodum prodibant etiam trıum Thale- 
rorum, & minores Nummi quos Vulgusappellat germani- 


ee Klippen. 


Ich weiß nicht nur von einem auch nicht von einerley 
Gepräge/ den ih Thon von vielen Fahren gefehen. Das 
1621fte Jahr / in welchem die Böhmifche Kriegs: Flamme 
immer gröffer wurde/ und weit und breit um ſich fraß/ bes 
nahm nicht nur alleine den Aeckern / Städten/ und Lan: 
dern/fondern aud den Müngen den vorigen Preiß; da: 
mahls galtein Silberſtuͤcke von einer Linge ſechs Thaler ſo 
hernachmahls zu einemreduciret worden. Derley Muͤn⸗ 

tzen ließen dazumahl Fuͤrſten und Stände in Schleſien nicht 
von Kupffer oder Kupffer mit Silber vermiſcht / fondern 
von feinem Silber pragen. Die Umſchrifft hieß: Schle⸗ 
ſiſche Silber⸗Muͤntze von ſechs Thalern oder ſechs Thaler 
werth. Sie waren viereckicht / und die andere Seite leer. 
Man ſahe auch kleinere Sorten von dieſer Art zu drey Tha⸗ 
lern / welche der gemeine Mann Teutſch Klippen nennet.) 


5. 2. Ob gleich vorhero manche ſchoͤne Nummi im 
Rande waren geſchlagen worden / ſo verdienet doch Feiner fo 
wohl in regard des Gepraͤges / als beſonders des hohẽ Wehr⸗ 
tes bemercket zu werden / als die ſo genannten Klippen. 
Viereckichte Muͤntzen hatte man zwar ſchon vorhero in 
Schleſien geſehen / als wir an den doppelten Ducaten Klip⸗ 
pen / ſo die Stadt Breßlau unter Matthia A.ı617.und an denẽ 
Reichsthaler Klippen / ſo die Hertzoge zu Lignitz und Brig 
Johann Chriſtian und George Rudolph 1619. 
prägen laſſen wahrgenommen; Doch haben diefe Klippen/ 
von welden wir igund reden / als etwas beſonders an ſich / 
daß fie auf dem Revers gantz hlat ſeyn / und gar fein Gepraͤ⸗ 
ge haben; wie etwan dergleichen ſilberne Muͤntzen im vor⸗ 
hergehenden Seculo in Siebenbürgen auch / wie wiran: 


der 











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derwerts angemercket / allbereitdasKicht der Welt geſe⸗ 
hen hatten. N | | ae 





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mare: 
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S. 3. Das Gepräge an und vor fih felbft meritiret 
auch / das wir ſolches etwas genauer. betrachten. Dieſes 
beftehet in dem Schleſiſchen Adler/ der nunmehro alles hat/ 
was er haben fol/ Cauffer dem Punct auf der Binde, ſo 
man doch auf ihm etliche Secula durch nicht -gefehen) nem⸗ 
lich die Binde mit denen Lilien / und dem Ereuglein über, 
der Binde oder Cingulo. Auf beyden Seiten flehet die ge⸗ 
theilte Jahrzahl 1621. und um die Schwang-Sedernder, 
Nahme des Müng-MeiftersH.R. Die Umfchriftt heiſſet: 
Moneta Argentea Silefie Sex Talerorum. Schleſiſche 
Silber Münge von 6, Thalern; auffer dem Geprage oben 
über dem Adler/ in der Ecke ſtehet Ma. und unter dem Ad⸗ 
fer gleich in der andern Ecke ffeher diefer verzogeneNahmen. 
PZ. aufdemäuflerffien Rande aber DP. welches aber doch 
nur vondenen aröften und mittleren zu verſtehen; denn 
auf den kleinen ſtehet was auf diefen auf dem aͤuſſerſten 
Rande zu fehen war/ineiner der vier Ecken. ‘ei 





S. 4. Die Gröften von dieſen Klippen wiegen Roth, 
Die andern 1. Loth / auf welchen auch deßwegen der Preiß 
geringer angeſetze worden; Denn da heiſſet es: 
Moneta argentea Sileſiæ III. Talerorum Schleſi⸗ 


ſche Silber⸗Muͤntze zu drey Thalern. 
| | "Tab, 28 


| Tab. ; | 





Die Drittenoder die von der Fleineffen Sorte anderthalb 
Loth. Die Umſchrifft lautet: Monetaargentea Silefiz 
LE, Talerorum. Schleſiſche Silber- Munse zu an- 
derthalb Thalern. | IB 





Ob dieſe Münsen gleich nun von ſehr feinem Silber find) 
ſo kan man doch dabey fehen/ was vor bedrängte Zeiten da⸗ 
mahls muͤſſen geweſen feyn/ da ein Loth fein Silber auf 3. 
Thaler taxiret worden. Wozu noch kommt; dag ohn 
alten Zweiffel gewinnſichtige Leute dieſe fo taxirte Müngen 
wohl werden vor die kupfferne Fleine Sorten gerne ange- 
nommen/ und eingewegyfelt/ aber nicht davor ausgegeben 
baben/ weil fie in Anfehung der 2ager ungleich höher zu 
ſchaͤtzen waren/ und bekant genung ift/ daß ein Species Tha- 
fer anderer 12. biß 20. gegolten/ wie ie mehr werden nicht 


unfere Klippen angenehm gewefen feyn. 


5. 5. Was die Merdmahle an den Ecken gedachter 
Klippen anbelangt/ fo haben wir zwar davon noch Feine 
Nachricht finden koͤnnen; weil aber des Muͤntz Meiſters 
Nahmen alibereit indem Geprage ſelbſt durch H. K. anges 

| mm mim deutet 


deutet worden/fo ſoll vielleicht DP.den Müng: Probirer/der 
andere verzogene Nahmen/ den Müng-Commiflarium 
oder a dag 4M. aber die Zeit / wie lange fie 
bey ſolchem Werth verbleiben ſolten / andeuten; da uͤhri⸗ 
gens dieſe beruffene Muͤntzen ein ſeltſames / ob zwar faſt ei⸗ 
nerley Gepraͤge haben / die geringſte Sorte aber / den rech⸗ 
sen Schleſiſchen Adler nach den vornehmſten requiſitis, und 
wie wir ſolchen dann und wann in dieſem unſrem Werck⸗ 
chen beſchrieben / ausdruͤcklich zeiget / haben wir ſolche billig 
bengefeset/ und geben zu bedencken / ob der Schleſiſche Ads 
ler eine Crone auf dem Haupte / einen halben Monden auf 
der Bruſt / und an denen Hoͤrnern / oder Spitzen des Mon⸗ 
dens ein paar Creutzlein habe? 


Caput IV. 


Von denen Ducaten und andern 
Muͤntzen fin Commun zu 


Breßlan geſchlagen 
worden. 


& 1. 
N: multopoft cum Annus 162r, ageretur, & Silefii, 





poft Fridericum Palatinum, jam Ferdınandum II, 
Auftriacum in Ducem ſuum omnium Supremum 





E recepiſſent, conjundtim edebant Nummos aureos 

Ferdinandill. Cxfaris, Bohemorum Regis, & Sileforum 

Dueis Imaginem reprefentantes, addita Silefiorum ur | 
D- 


& Inferiptione hac: Moneta aurea Silefie. (Nicht lange 
hernach / als die Schleſier An. 1622. nachdem Pfaltz⸗Grafen 
Friedrich nunmehro Ferdinandum II. Ertz⸗ Hertzog von 
Defterreih zu ihrem Obriſten Hertzoge angenommen hat⸗ 
ten/ lieſſen ſte insgemein goldene Muͤntzen (Ducaten) mit 
den Bildnuͤſſe Kayſers Ferdinandi II. Rönfges in Böhmen: 
und Hertzogs in Schleſien prägen / auf welcher 
andern Seiteder Schlefifhe Adler mit diefer Schrifft zu 


ſehen war: Schlefilche goldene Muͤntze. 


— 


6. 2. Wir wollen bier dem Herrn Autori des Actus 
nicht wiederſprechen daß In Breßlau angezogene goldene 
Muͤntzen von denen Schleſiſchen Fuͤrſten und Staͤnden ih⸗ 
remneuen Obriſten Hertzoge zu Ehren ſeyn verfertiget 
worder / wie er billig davor hält und der Titul: Schleſi⸗ 
ſche Muͤntze andeutet. Allein es ſcheinet auch / daß ein 
und ander Hertzog derley Muͤntzen in ſeiner eigenen Officin 
prägenlaffen. Denn wir finden wuͤrcklich auch zu Luͤben 
unter andern ſolche Stempel/ die zur genuͤge beweifen/ daß 
im Fuͤrſtenthum Lignis eben fol he Muͤntzen ans Licht kom⸗ 
men. Da denn leicht zu vermuthen / daß dergleichen auch 
ander werts auſſer Breßlau geſchehen ſeyn koͤnne. Es feh⸗ 
let indeſſen nicht an andern Commun- Mtüngen/ oder ſol⸗ 
chen / die Fuͤrſten und Staͤnde verfertigen laſſen. Und 
verdienen bier gar beſonders und vornehmlich diejenigen 
Goldſtuͤcke bemercket zu werden/ die in gedachtem Jahre 
zu Breßlau ans Licht fommen. 


MRmm mn 2 - Tab. 3%, 





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Tab. 8, { 





Sie find on einem fehr artigen Gepräge/ dergleichen ung 
fonftnoh nicht vorgekommen. Auf der erften Seite iſt 
auffer dem Schlefifihen Adler/ der ſich in einemLorber- 
Erange prefentiretnichts zu fehen.. Auf der andern ffe: 
hen / als aufeiner bourdirten Tafeldiefe Worte: Moneta 
aurea Silefie XXV. Joachimicorum. Schlefifche 
goldene Muͤntze von 25. fpecies Thalern/ unter der 
Tafeldie Jahrzahl 1621. Wenn dazumahldie Species- Thar 
ler fo viel gegolten/ und einer diefer Ducaten auf folder 25. 
gepräget worden / iſt leicht zu erachten/ wie viel das Gold zu 
diefer Füpffernen Zeit müffe gegolten haben. EI 
S. 3. Mit eben diefem Gepräge undin gleicher Gröffe 
lieſſen fie aud von ſchlechtem Schrot und Korn Dreißig: 
Ereutzer⸗Stuͤcke prägen/ fo daß nichts veraͤnderliches an- 
zutreffen/alsdie Schrift; Moneta argenteaSilefix, XXX, 
Crucigerorum, Schleſiſche Silber ⸗Muͤntze zu 30. 
Creutzern. 


Tab.38. (N) 


Si, 6. 4. Liber diefes/ fo wurden auch folgendes gahr da⸗ 
mahligem ſchlechten Schrot und Korne nad) 3. — | 





€: DIE FE 
‚oben angeführtem einfachen Ducaten Gepraͤge gefehen/nur 
mit etwas veränderter Umſchrifft. Denn A aan 
e8: ob fie fhon wenig Silber batten: Moneta Nova ar- 
gentea Silefiz, 1622. Neue Schleſiſche Silber⸗Muͤntze. 








Es wurde aber vorige dag Gepräge auf den Muͤntzen aus 
feiner andern Urſache alfo eingerichtet ale dag man damit 
die huıdigeLiebe und RefpetdemneuenObriffen Hertzoge 
in Shleſien erweifen wolte/fo vorhin noch feinem andern 
wiederfahren. Weldes um deffomehr daraus erhellet/ 
weilfogar auch die Stadte Breßlau/ Glogau / Schwei⸗ 
niß/ x.aufihre Vier und zwantzlger / wie auch Groſchen /ge⸗ 
dachten Kaͤhſers Bildnuß und Titul; in welchem das 
merckwuͤrdiaſte/ daß baid / nach dem Koͤnigl. dev Schleſi⸗ 
ſche ſtehet; Rex Bohemiz, Dux Silefie, König in Boͤhmen / 
Hertzog in Schleſien / folget/ geſetzet; fo ſonſt niemahlen 


N 


gefhehen. In Summa diefer Kaͤyſer hatte die Ehre fein 
Bildnugund Titul aufdenjenigen Müngen zu fehen/ die 
Schleſien verfertigenifaflen/ fo Feinem feiner Vorfahren 
wiederfahren. Denn mit denen Commun-Hellern/auf 
welchen Wladislai Bildnuß ſtund / hatte es ein beſonderes 
Bewenden / von welchem oben c.2. gehandelt worden. 

5. 5. Endlich finden wir auch artige drey Creutzer / 
von denen wir zwar nit apodictice ſagen Fonnen/ daßfie 
von Fuͤrſten und Ständen in Commun geſchlagen worden. 
Es laffenfolheg aber einige Umftände vermuthen, weil 
nicht allein Eein Wappen anzutreffen/ welches zuliefle an ei⸗ 
nen Hertzog oder Stadt zu aedenden/ der fie an das Licht 

| MRmm mm 3 ge⸗ 


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gebracht; fondernaud/ wellfie Communem Titulum & 
Infigne,einen algemeinen Titul und Wappen haben. Auf 
dem Avers ſtehet um einen Reichs⸗Apffel / in welcher die Zahl 
24.( die vielleicht andeutet / daß dieſer 24. einen Thaler ãus⸗ 
machen ſolten: Trium Gruciferorum 1622. Drey Creutʒer⸗ 
Stuͤcke. Aufdem Revers aber um den Schieſiſchen Ad⸗ 
fer/ unter welchen eine 3 / Moneta nova Argentea, neue 
Silber - Münge. Wobey zu merden/ dag fie fcheinen 
von etwas befferem Schrot und Korn zu ſeyn als etwan 
dte damahls gewöhnliche Fuͤrſtliche fo genannte Silber: 
Groſchen oder Drey⸗Creutzer. | | 


Tab. 38. 
Cap. V. 


on der Wroteſtantiſchen Muͤr⸗ 
ſten und Stande Muͤntzen. 


8. . 
pP: mutatusSilefizStatusin unumredegerat corpus 





EvangelicosSilefios.. Hipotiorem SilefiePartem,ei- 

queconvenientiajura poflidentes, citra Ferdinandi 

Il. mentionem, curabant formariNummos aureos & 

argenteos, eosque partim Unciales, partim minores, trium 

erucigerorum pretio, fignatos hoc fingulari ER 
u quo 


N. 
quod illorumternporum resdubias denotabat vel: Jehova 
Salus& Vi&toria noftra; vel: Si Deus pro nobis, 
quis contra nosꝰ Quorum Nummorum in averfä parte 
invenitur: Monetä(prout erat vel aurea argentea) Prin- 
cipum & Statuum Evangelicorum Silefix, Obvia 
in omnibus Litera W indicat, eos Vratislavis confe&tos. 
Cæterum & Aquilam Silefiacam & Infignium Lignicenfi- 
um, Bregenfiumque Clypeum Ducum reprefentant. Ta- 
les Nummi per duos Annos, 1034. & 1635. cufi etiamnum re- 
eriuntur, (Liber diefes verurfachte der veränderte Zu⸗ 
and in Schlefien/ daB die Evangelifchen Fuͤrſten und 
Stände eine Bereinigung treffen muſten. Diefe/ weil 
fiedenmehreften ThellSchlefiens/unddie ſolchem zuſtehen⸗ 
de Rechte vor ſich hatten lieflen ohne des Käyfers Ferdi- 
nandi Wien Boldene und Silberne/ und unter ſolchen 
theils Reichsthaler / cheils kleine Müngen von 3. Kreutzern 
praͤgen / welche mit dieſer beſonderen Devife, ſo die/ felbter 
Zeit obhandene Conjuncturen andeutete / entweder: 
GoOtt iſt unſere Hulffeund Sieg; oder: Iſt Gott 
für uns / wer mag wider uns ſeyn, Aufdem Revers 
ſothaner Muͤntzen ſtand / nachdem die Materie war/ wovon 
fie verfertiget worden: Goldene oder ſilberne Muͤntze 
der Evangelifchen Sürften und Stände in Schle: 
en. Manfinderaufallen den Buchſtaben W, welcher 
deutet / daß ſolche zu Breßlauans Licht Fommen. Liber 
leſes haben fie aufihnenden Schleſiſchen Adler, und das 
Wappen⸗Schild / der Hertzoge zu Liegnitz und Brieg.Der- 
ley Muͤntzen find zwey Fahr lang nach einander 1634. und 
1635. gepraͤget worden / und ſind noch zu haben. Weil es 
dein Herrn Autori gefallen aller dieſer Muͤntzen zuſammen 
auf dãs kuͤrtzte zu gedencken / indeſſen aber eine gantz anders / 
als die andere ausſiehet / ſo werden wir auch —— der 
andern 








IC DE 0 
andern etwas weitläufftiger betrachten und 


Ducatenden Anfang machen. 


8.2. Rönfe und wolte man die in vorigem Capittel ange: 
führte nicht vor eine Commun-Münge/ die Fürften und 
Stände geſchlagen / paſſiren laſſen wozu man doch £eine 
Raifon hat und der Titul ſchon capable genung war fiezu 
legitimireny fo iſt doch an diefen um defloweniger zu zweif⸗ 
a iemehr Titul und Umſchrifft ſolches noch deuclicher ans 
zeigen. | 


Tab. 99. (N) (12) 


Da ſehen wir aufder erffen Seite aber mahlenden Schlefi: 
ſchen Adler/fo wie er feyn fol; Daß dieſemnach diejenigen/ 
die den Schlefifihen Adler vollkommen vorftellen wollen/ 
dieſe Ducatenvor fi nehmen müffen. Denn da fehen 
wir/von obenanzufangen/ daß er ohne Crone ſey; daß er 
aufder Bruft eine ſolche Binde / auf welcher erſt / und zwar 
in der Mitte ein Punct, uͤber dieſem ein Craͤntzlein / an den 
Enden der Binde aber Lilien ſeyn / und daß er endlich einen 
langen und geknuͤpfften Schwantz habe / wie er vielfältig 
und kurtz vorhero beſchrieben worden. Neben deſſen Fuß 
fen ſtehet des Muͤntzmeiſters Nabhmen H.R. gang unten 
aber extra Parmam, ineinemCirculodas W, fo den Muͤntz⸗ 
Orth / wo die Nummi gefhlagen worden/ nemlich Breß⸗ 
lau andeutet. Die Umſchrifft heiſſet: Mon.aurea Princi- 
pum & Statuum Evangelicorum Sileſiæ. (Goldene Muͤn⸗ 
tze der Evangeliſchen Fuͤrſten und Stande in Schleſien.) 
Auf dem Reyers præſentiret ſich der Nahme Jehova,der wie 
die Sonne allerhand Strahlen auch durch die trüben Wol⸗ 
en (ſo ohne Zweiftel die damahlige betruͤbten und Anaft 


‚von denen 


ollen 








u BI > 
vollen Zeiten andeuten follen/ )fchteffen läffet. Die Devife 
heiffet? Salus (nemlich Jehova ) & Vitoria noftra 1634. 
Der Herr ift unfere Huͤlff und Sieg oder Schild/ 
womit vielleicht auf den 33. Pfalm und deffen zı. Berg ge: 
feben worden. 

Auf den Reichsthalern iſt faſt eben das Gepräge/ ſo 
wir auf den Ducaten allererſt angetroffen; auſſer / daß uns 
ter dem Mahmen Jehova, und unter den Wolcken die die 
Sonne durchſtrahlet ein mit Adlers Koͤpffen und andern 
Zierrathen bourdirtes Wappen ſtehet / welches ein Fuͤrſten⸗ 
Hutt bedeckt. Ob ſolches der Hertzoge von Lignitz und Brig / 
oder der Hertzoge von Oelße ſey? Oder aber ob was anders 
dabey zu vermuthen / weil es zumahl von extraordinairer 
Hoͤh / und mit zwey Adlers Koͤpffen auf beyden Seiten ge⸗ 
Zeret iſt / die wir fonft niemahlenaufden Schleſiſchen Muͤn⸗ 
Ben geſehen / werden wir bald unterſuchen. 





Wir muͤſſen bey dieſem Thaler nur noch bemercken / daß er 
auch in der bekandten Thaler⸗Collection in der vierdten 
Scatola Tab.20.p.52. angeführet worden. Man findet aber 
beyder Erflärungdefielbeneinige Umſtaͤnde / die wir um. 
‚möglich guet Heiffen koͤnnen weldes auch der HerrColle- 
ctor aus Liebe zur Warheitnihtübel nehmen wird. Ans 
fanglich heiffet es: Der Schlefiihe ſchwartze Adler 
babe einen filbernen Mond auf der Bruft/ welches 
aber widerdag/ was vielfältig gewiefen worden/nicht wird 
bewieſen werden koͤnnen. Serner: Es ſey die Krone 

Nnunnn auſſen 


BERNER. IC Sc | 

auſſen gelafien worden/ da fonft diefer Adler in de 
nen Wappen Buͤchern gecrönet abgebildet fen ; 
ber eshat bierder Stempel» Schneider nichts verfeben/ 
und nichts ausgelaffenzer wuſte allzuwohl wie der Schlefl- 
ſche Adler beſchaffen feyn foltesangefehe/er gar vielStempel 
mit dem SchlefifhenAdler geſchnitten / und nicht nur denen 
Breßlauern / nicht nur denFuͤrſten undStänden insgemein/ 
fondernaud vielẽ inſonderheit die Stempel verfertiget / aber 
niemahlen eines Fehlers beſchuldiget worden / man wird 
auch nicht eine einige unverwerffliche Muͤntze noch Monu- 
ment anführen koͤnnen / auf welchen der Schleſiſche Adler ges 
croͤnet ſtehe Weiter; Bey der Umſchrifft des Thalers hleß 
es: Dieſe Fuͤrſten waren dazumahl Johann Chri- 
ſtianus zu Brieg/ und Hertzog George Rudolph su 
Liegnitz / Hertzog Joachim Friedrichs NB. in Olau 
und Brieg Söhne, Solchen Titul haben wir niemals 
gefunden / ſondern der Hertzog nennte ſich was Er war / 
Hertzog zu Liegnitz und Brieg. Olau iſt niemahls ein 
Fuͤrſtenthum geweſen / und wenn auch dieſes waͤre / wie 
Fönte denn Olauals eine Dependence von Brieg / diefern 
vorgefeget werden 2 Endlich wird gemeldet: Henricus 
Wenceslaus und CarolusFridericus Hertzoge zu Muͤn⸗ 


ſterberg und Delß/ wären Caroli III. Söhne gewe⸗ 
ſen. Ob wir nun wohl wiſſen / wie ſolches Lucæ Lc. p.992. 
ſeqq. ſucht zu vertheidigen auch niemand laͤugnet / daß ges 
dachter Carolus ratione Generationis der dritte genennet 
werden koͤnte / (weil er einen Bruder gehabt / der vor ihm 
den 16. Junii 1543. gebohren worden / aber da ihn (nicht die 
Hebamme vom Schooß / wie Lucæ vorgiebt /) ſondern eine 
Frau (von Haugwitz als damahlige Hofmeiſterin) fo ihn 
ausder Pfarrficheaufdas Fuͤrſtliche Schloß nad em⸗ 
pfangener Tauffe geiragen / von dem Küflen a 


nn. EB 
die Erde fallen laffen / den folgenden Tag darauff/ 
nehmlich den a2. Julügeflorben.(Vid. Herr Sinapii Olsnogr. 
p. 171. Jfohheiffeter doch ratione Succefhionis oder der Regie⸗ 
rung billig der II. nach löbliher Gewohnheit. 

S. 2 Was die Groſchen / uberz. Kreutzer betrifft/ fo 
find dieſe / ob fie ſchon zum Theilin einem Jahre / und zwar 
1634. geſchlagen worden / von zweyerley Gepraͤge und al⸗ 
ſo ſehr unterſchieden. Denn auf der einen Seite ſtehet ja 
wohl der Schleſiſche Adler auf die vorige Weiſe mit allen 
Eigenſchafften (auſſer daß auf derjenigen Sorte / wo auff 
dem Reversohn einiges Wappen dieſe Worte: Si Deus &c, 
auf dem Adler die Binde / ſo unvergleichlich / un mit einer ſol⸗ 
chen Dicke / gleichwie auf den nur angefuͤhrten Thalern ge⸗ 
praͤget worden / daß ſſe nimmermehr iemand vor einen hal⸗ 
ben Monden halten fan) Wie ingleichen auch die Um⸗ 
ſchrifft: Moneta Principum & Statuum Evangelicorum 
dileſie, und der Werth / nemlich die 3. unter dem Adler/ 
aber der Revers ſtehet auf heyden gar anders aus / wie 
hieraus erhellet. | 


 Tab.39. NN 


PR 

83. Bey der erſten Sortelffnichtszumerden/ weil 
die bloſſen Worte nebft der Jahrzahl / und weiter nichts da 
fteben. Doc ift diefe vielrarer/algdieandere; Sie muß 
auch unferem Herren Aucori nicht befandt gewefen ſeyn / 
weil er fonft nicht würde gefaget haben; eswäre aufallen 
dieſen Müngender Buchſtabe W anzutreffen/weldies an» 
deute / daß Siezu Breßlau gefchlagen worden; Denndie: 
ſes wird bier nicht gefunden/ ob gleich Fein Zweiffel iſt / daß 
Ste ebenfalls in Breßlau/ wie die andern das Licht der 
Welt gefehen haben, Allermaßen janicht folget : diefe oder 
jene Münge bat dergleichen W nicht/ ergo iſt fie nicht zu 
Nnunnn 2 on, 





——— =. 2 08 — 
Breßlau geſchlagen worden. Dennauch auf vielen Breß⸗ 
lauiſchen Muͤntzen ſtehet ſolches nicht / und wer kan laͤugnen / 
Daß die oben gedachten Klippen in Breßlau / ob fie ſchon Fein 
Whaben / an den Tag gekommen? Als welches unter an⸗ 
dern des Breßlauiſchen Muͤntz⸗ Meiſters Nahmen HR, ſo 
auch auf dieſen beyden Sorten gefunden wird / unwieder⸗ 
ſprechlich beweiſet. | 

S. 4. Bender andern giebt es mehr zu mercken / die 
fo wohl 1634/ als auch 1635. gefhlagen worden/ da ſiehet 
man ein gefpaltenes Wappen/ in deffen erften Theile einen 
Schacht Zagel/In dem andern aber den Schlefifchen Adler. 
Diefes Wappen bedeckt ein Fuͤrſten⸗Hutt / unten ſtehet das 
Breßlauiſche W, die Umſchrifft iſt: Si Deus &c. Wobey 
ſonderlich zu bedencken / daß es wider die Gewohnhelt fehr 
hoch und der Schacht⸗Felder ſo gar viel find. Liber diefes/ 
daß der Schacht Zagel auf der rechten / und der Adler auf der 
lincken Seite ſtehet / welches ebenfalls ſchnur ſtracks wider 
die Gewohnheit der Stellage des Lignitz Brigiſchen / als 
auch Muͤnſterberg⸗Oelßniſchen halben Wappens / wofuͤr 
wir das vorhabende nur anſehen koͤnnen / laufft; allwo 
der Adler auf der rechten der Schacht⸗Zagel aber auf der 
Lincken ſtehet. Welches wir NB. von denjenigen Muͤn⸗ 
tzen wollen verſtanden haben / die nur das halbe Fuͤrſtliche 
Wappen führen. Da denn unter dem Lignitz⸗Brigt⸗ 
(hen und Münfterberga-Delgnifchen Fein Linterfcheid iſt. 
Wenn num gefraget wird/ was diefes hier vor ein Wap⸗ 
pen fen? Ob der Lignitz⸗Brigiſchen Hergoge? oder ob was 
mehrers daraus zu machen ſey? ſo antworten wir / daß es 
viel leichter ſich vermuthen laſſe daB gedachtes Mappen 
zwar wohl das Lignitz⸗Brigiſche / aber nicht allein/ fondern 
auch zugleich das Miünfterberg-Delsnifche ſeyn ſolle / wel⸗ 
ches beyderley Hertzoge von ihrem Uhran Herren dem 
Boleslao Alto hatten / und behalten / außer / wenn ſie ihr 
gantz Wappen brauchten / da fie um einen Unterſcheid une 

| | | hnen 








ihnen zu zeigen etwas beyfegten. Z. E. die Münfterberg- 
Oelßniſchen Hergoge die Glatziſche ünd Cunſtaͤdtiſche Bin⸗ 
den xc. warum wir dieſes ſtatuiren / geſchiehet ohne dem / was 
itzund ſchon bemercket worden auch darum; weil nicht al⸗ 
lein die Muͤnſterberg⸗ Oelßniſchen und Lignitz⸗Brigiſchen 
Hertzoge nur noch alleine Evangeliſch / und alſo Capita Sta- 
tuum Evangelicorum waren / ſondern auch / weil man nicht 
ſehen kan / warum die Lignitz⸗Brigiſchen Hertzoge allein ihr 
Wappen auf dieſe Commun - Muͤntze hätten ſollen prägen 
laſſen / weil beyderley Hertzoge nicht nur von einer Wuͤrde / 
als Hertzoge in Schleſien / ſondern über altes Heinrich 
Wentzel der Ältere Hertzog zu Muͤnſterberg⸗Oelß / als ein 
Reiche, Fuͤrſt und damahliger Obriſter Hauptmann in 
Schleſien / und alſo Summum Evangelicorumm Statuum in 
SilefiaCapurwar. Wolten ja diejenigen/ denen die Hiſto- 
rie felbter Zeit ausdem Grundebefant iſt / einwenden / es 
wäre ausvielen Umfländenzur Gnüge zu ſchluͤſſen daB 
fi) Henrich Wentzel wohl feloft nicht vordas Haupt der 
unterdenen Evangeliſchen Sürften undStänden damahls 
wegen nothdringenden Urſachen errichteten Union werde 
baben wollen gehalten wiffen/ ober es gleich ſeyn koͤnnen? 
jo geben wir ihnen zu bedenden/ daß aud nicht geleugnee 
werden fönne/ daß Earl Friedrich Hertzog zu Muͤnſter⸗ 
berg und Oelß fein leiblicher Herr Bruder die Sürften und 
Stande nad Breßlau aufdenq. Juli1634. eingeladen/wel: 
che Invitationzu Breßlauden 27. Juni vorbero datiret/ und 
zugleidhh von dem Rath dafelbft unterſchrieben worden. 
Warum hätte dennnun der Herkoge zu Rianis und Brig 
nemlih Johann Chriftian und George Rudolphs Wap⸗ 
pen alleineaufdiefezufelbter Zeit geprägten Münße follen 
geſetzet und Hertzog Carl Sriedrihs gar auffen gelaffen 
werden? Darum fheinetes wohldahin anzukommen / daß 
damit gleihwohl kein Unvernehmen des Wappen halber 
ſeyn moͤchte / wie vlelleicht vorhin geweſen war/da man gar 

Nunnn; kein 


ss ERRANG: 

Fein Wappen / fondern nur die-bloffen oben angezogenen 
Worte geferet/ mandiefes Mittel gefunden/ und das bloſ⸗ 
ſe halbe Wappen / und zwar aufeine fülde Weife pragen 
laffen/ daß ee niemanden prajudicirlidy gefallen. Und ob 
auch gleich dieDevife: Si Deus pro nobis, quiscontranos, 
wie bekant / Hergog George Rudolphs Wahlfpruch war, 
fo hält doch billich der Herr Autor ſolche hier nicht fo wohl 
vor deflen Symbolum, als ein Lemma, welches ſich billig vor 
dendamahligen Zuffand der Proteftanten geſchickt. Daß 
manübrigeng mit der Devife: SiDeuspro nobis, quis con» 
tra nos, ein Ybfehen auf die damahligen befümmerten Zei⸗ 
ten mag gehabt haben/Fannicht geleugnet werden; jedoch 
iſt die ſes auch gewiß daß man ſchon laͤngſt zuvor und zwar 
faſt vor 100. Jahren auch in Schleſten Muͤntzen mit eben 
dieſer Deviſe geſehen vide ſupra Lib. II. cap. V. 

S. 5. Zum Beſchluß ſetzen wir einen 3. Creutzer bey / 
der zwar nicht in communi Officina, ſondern in einem Win⸗ 
ckel / und zum Schaden des gemeinen Weſen von einem 
gottloſen Menſchen verfertiget worden. 





Auf dieſem ſiehet man Hertzog Sylyi Friderici Bruſt⸗Bild⸗ 
niß nebſt dem Titul: Sylv. Frid. D.G. Dux W. T. J.ſS. O.Der 
Revers weiſet den Schleſiſchen Adler und dieſen Titul: Lig- 
nic. Bregenfis & Wolav. 68. Nun verraͤth zwar wohl 
Schrot und Rorn den betruͤgeriſchen Müngerz folte aber 
ein Einfältiger nicht acht darauf haben / der dazumahl nicht 
wuͤſte / um welde Zeit eigentlich Die Füpfferne ee 
453 


— 
Schleſien gangbar geweſen; fo koͤnte er wohl wunderliche 
 Gedanden krlegen / wie ſich ein Hertzog zu Oelße von Lig⸗ 
nis / Brig / und Wohlau fhreiben moͤgen. Dergleichen 
Boßheit mag an manchem Nummo mehr ausgeuͤbet wor⸗ 
den ſeyn / und iſt es nur immer Schade vor die Muͤh und 
Arbeit / die manch armer confuſer und allzuleichtglaͤubiger 
Criticus wo nicht gar zu groſſem Schaͤden / doch zum 
wenigſten umſonſt anwendet, 





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649 





64* 


Bm — 


Eil uns unter waͤhrender Verfertl⸗ 
gung dieſes Werckchens noch eines und 
das andere zu Geſichte kommen / auch von 
gutten Sreunden communiciret worden / 
ſo wir zu gehoͤriger — 5 gar 
nicht gewuſt / oder wegen noͤthiger Amts⸗ 

WVrcerrichtungen in der Eyl uͤberſehen / 

auch denn und wenn einige fo wohl Druck⸗ als andere Feh⸗ 

ler eingeichlichen/ fo wollen wir hiermit ſolches überhaupt 
verbeſſern und andern/ was einige verfehne oder ausges 
laffene Buchftaben anbelangt/ der geneigte Leſer ſchon von 

fich felbfE die Guͤttigkeit haben wird ſolche zu corrigiren. ° 

Pag. 129. ——* Kind / ließ ohne Haut. 

Pag.166. Wuͤntſchten wir dazumahl / als der Bogen 
gedruckt ward / unſerm Glorwuͤrdigſten Jofephoaustreus 
unterthaͤnigſtem Hertzen viel hohes Wohlfeyn/ er muſte 
aber zum allerhoͤchſten Berrubniß des gantzen Europens 
befondersder ereueften Linterthanen den 17. April, diefes 
laufenden Jahres / und alſo laͤngſt vor Verfertigung diefes 

Werckchens fo wir Dero Majeſtaͤt zu dedicirenintiefffter 

Unterthaͤnigkeit gemeinet waren / in die Ewigkeit gehen. 
Daſelbſt iſt auch geſaget worden: Daß ſich Ihro Mas 

jeſtaͤt wegen des Gepraͤges mit Dero Glorwuͤrdigſten 

Herrn Vater confirmiret; Wobey wir doch errinnern/ 

daß auch eine Sorte von Thalern auf dem euſerſten Rande 

das Kaͤyſerliche Symbolum habe. Amore & Timore, 
durch Liebe und Furcht. Die wir deßwegen beygeſetzet. 

Pag.196. Weildie da gedachte Medaille von vielen bes 
gehret/ und uns folde vondes Herrn Authoris HerrnSoh⸗ 

ne communiciret worden/ wollen wir ſolche anführen. 4 





— 











3% (841) * 


60 


Pag. 202. iſt zu mercken / daß auch Ducaten von dieſem 
Blſchofe verhanden / auf welchen uͤber dem heiltgen Johan- 
ne nach der rechten Handin der Hohe auf eine extraordi- 
naire Weiſe der Schlefifhe Adler gefehen wird. 

Pag.219. föll diefe Medaille ſtehen. 


| Pag. 220,L. 16, —— leher gehoͤret dieſes dort 
angefuͤhrte Schuͤtzen⸗Kleinod. ? 














Pag221.1.28.1168/ anfängt. =, 

Pag. 222. ff des Biſchoffs von Sitſch Epitaphium aus⸗ 
gelaffen worden / welches alfolautet: 
Boni Cujusque Judicio,Pietate PreftantiNobilitate _ 
Dvo00 ° KExel- 


Excellenti, MoribusIntegre Confilio Re&to in Se- 
natu gravi, Domi Circumfpelto,ubique Venerando 
Illuftriffimo, Ac Primo Principi Domino Domino 
Joanni Sitfchio A Stubendorfflibere Ele&to Epifco- 
po Vratislavien. Integerrimo Superioris & Inferio- 


ris Silef. Capitaneo Supremo Fideliffimo Sac. Cæſ. 














. MtisConfiliario bene de Ecclefia Capitulo, & Pa- 


tria merito, A-Summis Pontificibus Sixto V. Et Cle- 
mente VIII. Beneficiis Aucto A Cefaribus Regibus 
& Summis Principibus Ornato, &laudato Domi & 
foris Clariffimo, Hæredes Nepotes, & Executores, 
Patri Patriz, longiori Vita Digno, non fine Lachry- 
mis Pofuerunt. - Cum Vixiffet Annos LV. Menfes 
VII. Dies VII. Ecclefiam Pacifice & univerfam Pa- 
triam hanc Rexiſſet Annos VI. MenfesIE Et 
Dies II. ee 
Pag. 232.1.22, lies magů. i 
Pag. 233 fft noch zu mercken elndoppelter Ducaten don 
diefem Biſchoffe Carolo, der um deſto remarquabler, weit 
man auſſer dem Bruff- Bilde nichts ſiehet als das Ordens» 
Ereuge mit den Titul: GarolusD. G. Archi- Dux Auftrie 
Me — Theu. Ord. Epiſcopus Brixienſis & 
ratislav. 


Tab 40 





Pag. 


Bi 
ag.24. iſt zu mercken / daß man von dieſem Herren 
auch 4.löchige Klippen finde mit dem Bruſt⸗Bilde und Ti⸗ 
tut Carolus FerdinandusD.G.Pr. Pol. & Sve. auf der an» 
dern zwey Wappen nehmlich das Polniſche / Schwediſche 
und Biſchoͤffliche mir der Umſchrifft: Epifcopus Wiratisla- 
‚vienfis unten die Zabrzahl1632. Item aud) doppelte Reihe» 
thaler mirder Jaͤhrzahl 1639- 
Pag. 244. muß gemercket werden daß diefer Biſchoff 
auch unter andern groffe Goldſtuͤcke habe ſchlagen laſſen 
Yon ro, Duͤcaten die aber weder in dem Titul noch Way⸗ 
penetwas differentes von den Thalern haben außer die 
Jahrzahl 1667. | 
"Pag.247.1.26.eflifono. 
Pag, 260. iſt noch beyzuſetzen eine ſehr arthlge Medaille, 
die ebenfals von ihrer Durchl. als einem Bliſchoffe zu 
BreßlauansFichtfommen. Auf dem Avers ſiehet man 
das Bifhoffliche Brut: Bild mit diefem Titul: Francı- 
feus Ludovicus D.G.Epifcopus Wratislavienfis, Comes Pa- 
latinusRheni Bavari& Julie Clivie Montium Dux. 


Auf dem Revers über einem Löwen einen Biſchoffs⸗ 
Stab und Degen creutzweiſe tiber einander liegende) uͤber 
Welchen ein fliegender Adler mit der getheilten Überſchrifft: 
ProFide& Cxfare. Vor die Religion und den 
Kaͤyſer; nebſt den Beywortenum den Rand: dic bene 
conveniunt: So ſchicken fie ſich wohl zuſammen. 


Pag. 268. fol das Boles lautſche Epitaphium in 3. Zeilen 
beſtehen. Ooo 60 r - — 











Tab.40. 





Pag.290. finddes Herrn Authoris eigene Worte wie 
auch ausdengröffern Buchſtaben abzunehmen Hiftorice 
ohne iemanden damit zu kraͤncken angeführet worden. 
. Pag.346.iffzu erinnern daß GeorgeRudolph einmahl 
Goldſtuͤcke prägen laſſen / und zwar 1622. von 4. Ducaten/ 
auf welchen zu bemercken / wir wiſſen nicht ob des Stempel» 
ſchneiders oder weſſen Faute, weil auf dem Revers ſtehet: 

Moneta nova ergentea 1622. Rabe 454 

Pag. 348. iſt ausgelaffenworden/ dag fih Joh. Chri⸗ 
ſtian vermaͤhlet Anno 1610. den ı2. Decemb, mit der 
Princefle von Brandenburg; Dasandere mahlmit Anna 
Hedwig Baronne von Sitfd) 1626, denzz.Sept* : | = 7, 

Pag. 353. hätten noch einige kleine Muͤntz⸗Sorten zu⸗ 
mahl vondenenFfupffernenvon Hertzog Johann Chriſti⸗ 
an angefuͤhret werden koͤnnen / wir gedencken itzund nur 
noch einer eintzigen / auf welcher unter einem Fuͤrſten⸗Hut⸗ 
te ſtehet. Moneta Bregenſis trium Hallenfium 1622. Brie⸗ 
giſche Müngevonz. Hellern. —7 


Tab.40. 


Pag. 355.1.13. lies Clugni. 
Pag.360. l.8.lies Schatzſammlern. 
Pag. zo2. bonnen auch ſtehen dte Mahl⸗Groſchen ode 
vielmehr Zeichen / die dieſe Herren aus Kupffer verfertis 
gen laſſen. Sie ſind s⸗eckicht / und haben in der Mitten die 
. Bruft-Bilder/ unter welchen die Jahrzahl 1657. ſtehet / 
und der Titel: D.G.Georgius Ludovicus & Chriftianus; 
aufder andern Seite liefet man den Reſt des Tituls / und 
Inder Parma: Einen halben Scheffel. 





Pag, 


SIM.INF.SUPER-Q BAVAR. 
DUCIBUS, 
1| SACRO.AMORFORDIUGANDD. 
\FELICTT.- GAUDIUM.CONCORD, 
PROLEN. j 
QUO NATUR. DECE MÖRTALES. 
MATRIAIMONLBENEFICHO./, 
POHTLROR. PL — 








J 
J 
Gamscavczad \ 
Umronıe ) N 
Dear 


ET? 
— 








NT 3E - 


Tab.40. (N) (7) 


Pag . 3y2. iſt billig beyzuſetzen nad) eine andere ſchoͤne 
Medaille, aufderer Avers man ſiehet eine mit einem Tuche 
voller Lilienund Roſen bedeckte Taffel / worauf ein Schach⸗ 
Spiel lieget und vor welchem Cupido mit ſeinem Bogen 
ſtehet / in der Hoͤhe aber dieſe Buchſtahen G. E. M. C. als 
des hohen Braut⸗Paares Nahmen / mit der Umſchrifft: 
LudetamorSponfi Geminas ſuperaddite Turmas. 

AufdenRevers ſtehet dieſe Schrift 

Celfisfimis Illuftrisfimis Principibus, Georgio Sileſiæ Bre- 
genſi Lignicenſi Eliſabethæ Mariæ Charlottæ Palatinæ ad 
Rhenum Simmeriæ, inferioris ſuperiorisque Bavariæ Du- 

cibus, Sacro Amore Feedere jugandis, Felicitatem, Gaudi- 
um Concordiam Prolem, quo nature decreto mortales 
Matrimoniibeneficiopofterorum propage vivunt zterni. 
welche auch auf einer andern Medaille anzutreffen pag. 372. 


Tab. 4. (N)@) 


Pag. 376. wird Hertzogs Georgii Monuments gedacht) 
fo aber ausgelaifen worden, und wollen wir dies auch 
nicht erſt anfuͤhren / weites fowohl bey Lucz als indes He- 
-nelüiSilef.ren.zufinden. | 
Pag. 377.1.1. lieg die vor diefe. 
Pag. 401, {ft bißlich vergeſſen worden noch eine fhöne 
Medaille, auf deren erſten Seite des Hertzogs Bruſt⸗Bild 
worunter des Medailleurs Nahmen S. K. und der gewoͤhn⸗ 
liche Titul: Georgius Wilhelmus D. G. Dux Sil. Lign. Breg. 
& WVolavienbs; Aufder andern aber im Walde ein Schuͤ⸗ 
909993 Re 


_—_ BE an 
tze der mitfeinem Pfeil einen nah bey der Sonnen Uegen⸗ 
den Adler dermaſſen geſchoſſen / daß er herunter falt/ mit 
der Deviſe: Nonefta vulneretutus, ef ift von der Ver: 
wundung nicht frey / zu ſehen. Diefe haben wir nebft 
vielen andern aus des Herrn M. Copiſches Cabinet zu Lan» 
deshutt bekommen der uns treulich gedienek, | 


Tab. 4. (6) 


Pag.a24. L5. vor die / lies da. 
Pag.aꝛʒ. iſt zu mercken / daß auch einfache Ducaten 
mit eben dieſem Gepraͤge von Carolo ans Licht kommen. 

Pag. 458. fol die Umſchrifft / die wir auf unſer Medaille 
nicht eben wohl leſen Fönnen/ beiffen:: Wie wir aufeiner 
andern vonden Rath Milih von Schweinitz unferem bez 
fonders wehrten und vornehmen Gönner und nicht ger 
ringen Beförderer unfers Werckchens ung communicir- 
ten gefehen: Æternam optimorum Parentum memoriam 
veneraturfilius devotus Sylv, Frid. D. Würt, Teccenfis ın 
Silefia Olsnenfis 1686, a 

Pag: 463. iſt gedacht worden / daß wir dfe Begräbnüßs 
Medaillen die Hertzog Chriſtian Ulrich ſeiner Gemahlin 
verfertigen laſſen / nicht bekommen koͤnnen. Die eine da⸗ 
von hat uns unſer wehrteſter Herr Schlegel aus dem vor⸗ 
trefflichen Arnſtadtiſchen Cabinet communiciret. Es iſt 
ein kleines Goldſtuͤckchen von einem Ducaten / repræſenti⸗ 
ret des Hertzogs und der Hertzogin Bruſt⸗Bilder mit der 
arthigen Umſchrifft auf dem euferfien Rande; Extincta 
ſuperſtes. Sie iſt auch im Tode noch lebendig. 


Tab.A. (N)co): 


Bag.git 


Pag. stı.verfpradhen wirdie Vladislaifche Minge mit 
beyzuſetzen wenn wir fie noch bekommen folten, Wir has 
-benfelbige aber ſelbſt gehabt und wegen anderer Arbeit 
nicht recht geſucht. Ste ſiehet allerdings fo aus wie fie im 
Actu angeführet worden/ und fleher umb dag gecrönte 
Bruſt Bild VL. IV. DeiGräatiaRex Poloniæ & Svecie: Mt. 
Vladislaus der 4. von GOttes Gnaden König in 
Pohlen und Schweden. Auf der andern Seite um 
einen ebenfals gecroͤnten Adler dieſe Worte: Moneta ar- 
gentea Ducis Oppolienſis & Ratiborenſis, Silber⸗Muͤn⸗ 
tze des Hertzogs zu Oppeln und Ratibor. ZurSei⸗ 
te des Wappen⸗Schildes die Jahrzahl 1647. und gegenüber 
des Muͤntzmeiſters Wappen und Nahmen 6G. 6. 


Tab. oo 


‚Pag. 530. beliebe der curieufe Leſer zu mercken / daß ung 
derdamahls mangelnde Groſchen von des Seel. Autoris 
Heren Sohne communiciret worden/ welden wir bier 
beufegen/und nur fo viel fagen/daß der gemeldete Adler der 
gecroͤnte Teſchniſche ſey. 


Tab. a. N 


Pag.53. mag auch noch betrachtet werden ein fo genan- 
ter 2ager von Hergog Sridrih Wilhelm / den wir indem 
arthigen Cabinerdeg Herrn D. Nimtſch unſers fehr wehrs 
ten Sreundes in Breßlau gefunden. Auf dieſem liefet man 
um des Hertzogs Bruſt-Bildniß Diefen N 

ul: 


— — (849) & — 

Titul: Fridericus Wilhelmus D. G. Dux $, ſoll Heiffen: 
Sriedrich Wilhelm von GOttes Gnaden Herkog 
in Schleſien. Wobey denn fonderlich zu confiderireny 
Daß das S. welches — andeuten ſoll / in einem Circulo 
oder Runde ſtehe / welches wir noch nlemahls ſo angetrof⸗ 
fen. Die andere Seite repræſentiret den Teſchniſchen mit 
dem Helm bedeckten Adler und die Umſchrifft heiſſet: 
Moneta nova Teſchinenſis 1622. Neue Teſchniſche 


Muͤntze. 


ab. AI. 


Pag. 534. beliebe man zu wiflen/ daß aufder angeführ; 
ten Münge gar Feine Jahrzahl anzutreffen / wie wir befüne 
dersberichtee worden. | | 

Pag.542. 1.4. lles vor Heren/ Herr, 

Pag. 547.1. 12. lies vor um/ Mann. — 

Pag.552. bitten wir zu mercken / daß wir eine Sorte 
von 1538. angetroffen wodie Jahrzahl auf dieſen angefuͤhr⸗ 
ten Thalern unter den Bruſt⸗Bildern noch gefunden 


wird. x 
Pag. 553. fehlen inder letzten Zeile dieſe Worte: ſchla⸗ 
nlsfeen. ge 


e 
u Pag. 590.1.8. lies vor angenommenen/abgenommenen. 
Pag. 617. ſoll billig auch der Heller gedacht werden/ die 
ohann Baron von Bernſtein prägen laſſen; auf der er: 
en Seite ſiehet manbloß den ſchwartzen Büffels-Ropff 
mit dieſen Buchffaben: J. B. A. B. welche fo viel heiffen.alg: 
JohannesBaroä Bernftein. Auf der andern/ den Bd: 
mifchen Löwen und unter diefem den Buchſtaben G. der die 
Grafſchafft oder Glatz andeuten ſoll. 9 
—2 — — 





ei EN in 

—— 
 Tab.4r. (N) (14) 

Pag. 624. lin, ar. lles vor Crucifixum, infixum. 

Pag. 660. {ff zu merden/ daß die Stadt Schweinfs 
Anno162.a1d) 24ger ſchlagen laſſen / auf welcher man ſtatt 
des Känferl. Bildnuͤſſes den Schleſiſchen Adler ſiehet und 
um dieſen den Kaͤyſerlichen Titul. Auf dem Revers aber 
das Wappender Stadt in einem bourdirten Schild unddie 
fonft gewöhnliche Umſchrifft. 

Liber diefefind auch bedenckenswuͤrdig die halben vier 
und zwangfger wo unter dem Käyferl.Bruft-Bilde die 
Zahl 12. ſtehet / und umdas Wappen der Stadt aufder an: 
rn Seite diefe Umſchrifft: Groſſus Civitatis Svidnicen- 
15 1022, ! 

Pag. 682.lin. 9. lieg vor von / vor. 

Pag. 695. lin, 22. lles vor Zettrich / Zettrietz. 

Pag. 700.lin.22. ſoll nad) dem Wort: Fiſchtuͤgel ein 
Pun& ſeyn und Fabric. Fabricium andeuten/ einen curieu- 
fen Mannin Goldberg der ſolches angemerdetinMS. 

Pag. 7o1.iff zu merden/ daß man auch Heller finde / wo 
gar Feine Numer anzutreffen/ undalfo vielleicht nur einen 
Pfennig haben gelten follen. Ä i 

Pag.714. was davon dem Ochfenmardt vorgegeben 
wird / iſt nicht ſtricte zuverftehen zweifeln auch gar nicht / 
daß er nicht weiter hin ſolle gehalten worden ſeyn / nur iſt es 
gewiß / daß man ihn biß dahin gehalten. 
Pag.zau.twirdvon dem Wappen der Stadt Glogau 
gehandelt / da wir nicht umbin Fünnen/ eines werthen 
Sreundesin Glogau Befhreibung von Wort zu Wort 
anzuführen: ‘ 


Auf das juͤngſte Erfuchender Stadt Glogau Wappen 
Ä Ppp pp betref⸗ 


a ER EN 
betreffende/ dienet hiermit zur Nachricht / worauf ſich auch 
gantz gewiß zu fundiren iſt / daß | 
1. Selbtes aus fünf Schilden sder Felder be: 
che. — 
2. In der Mitten dieſer 5. Schilder ſtehet ein 
groſſes gelbes lateinifches G. 
3. Auf der rechten Seite oben an ſtehet die Mut⸗ 
ter GOttes mit dem JEſus⸗Kindlein auf 
dem linden Arm. | 
4. Gegen über aufder linden Selten der einfas 
he ſchwartze Adler/ welcher uͤberzwercht 
auf der Bruſt einen etwas krummen oder 
incurvirten weißen Strich hat) und ſoll den 
Pollniſchen halben Mondenbedeuten/ weis 
len biefige Stadt vorhin unter gedachte - 
Eron gehöret hat. * | 
5, Unter der Mutter GOttes ſtehet der ſchwar⸗ 
tze Rabe auf einem Zweige mit ſchwartzen 
Fuͤſſen und vergoldeten Klauen / welchen 
die Stadt vom Koͤnige Matthia Corvino 
oder Hunniade in Ungarn ins Wappen 


bekommen. | 
6. Gegendiefem Raben über kommt der Ochſen⸗ 


Kopff. 

- Pag, 726.1.4. lteß vor Adlegdam, Adleydam i. e, Adel⸗ 
heiden zum Gedaͤchtniß ihrer Mutter ſo genannt. a: 
Pag, 730. wird der Namslanifhen Heller gedacht und 
vorgegeben falls ihr Gepraͤge beftehen fülte In einem gecröns 
ten W welche wir verworffen. Wir haben aber Heller 
gefunden/ da auf einer Seiteeine Erone und auf der ans 
dernder Schlefifhe Adler zu ſehen / und dieſe koͤnte man 
vor Namslauiſche halten. | Be, 


J 


ab· . c 





De nn nn EEE ER u oo 

Liber dfefeg bemercken wir auch noch dag wir Oppeliſche 
Caucios gefunden oder ſolche Schüffel- Pfennige/ diedie 
Stadt Oppeln vorzeiten prägen laffen. Wir urtheilen fül- 
ches aus dem auf folden befindlichen Oppeliſchen Wappen / 
welches in einem getheilten blauen Schilde heſtehet / auf dem 
ein halb gelb fladdernder Adler und ein halb goldnes Creu⸗ 
IB Kieeblätter bangen zuſehen. vid. Schikf. L. c. 

1 4. 127. 


Tab. 41, | 





Pag. 737. lın.8. ließ vor Band / Bart. 

Pag.761. haben wir einSchuͤtzen⸗Kleinoth ver ſprochen / 
welches uns des feel. Authoris Herr Sohn unfer ſehr wer: 
ther Sreundnebft vielen andern communiciref, Es ſiehet 
allerdings fo aus / wie ſolches das angeführte MS. Pag. 760, 
beſchrieben. Aufder erſten Seite ſtehet das Breßlauiſche 
Stadt⸗Wappen und uͤber diefenS.P.Q.W, auf der andern 
aber unter des Schügen- Königs Wappen diefe Worte: 
Ludwig Pfinczig. Dis. Jar Schüczen König; neben dem 
Mappen die Jahrzahl UDLX. 


Tab. 41. (N) (17) 


Pag.775. find Die einfachen Ducaten füb Friderico ge; 
ſchlagen weggelaffen/ weil fieaber ein ſo gar auſſerordentli⸗ 
ches Gepraͤge haben/ ſetzen wir fie billich bey. Denn da ſiehet 
man auf der Bruſt des Boͤhmiſchen Lewerg des vermein 
ten Königs Wappen/ und unter dem Löwen dag der 
Stadt/deren gleichen Einrichtung ung niemablenvorfom: 

Nksil: Popp» z men / 


BEIGE 
men/ und koͤnte manauc hieraus wieder fehen/ daß man 
mit dem Sepräge befländig was befonderes haben wollen. 


lab, 41. (N) (8) 


Pag. 806. iſt bemercket worden/daß der Herr Infpedtor 
Neumaͤn ein neues Premium inventiret/ es iſt ſolches aber 
nur von der aͤuſerſten Rand⸗Schrifft zu verſtehen / die ei⸗ 
gentlich fo lautet: Circulumquem cœpiſti abſolve, wie die 
angefuͤhrte Medaille zeuget. | 

Soviel findder Müngen/ diewir mit ſchwerer Muͤh 
und groffen Unkoſten geſamlet und dem geneigten Leſer 
durch Herr RR accurateffe vor⸗ 
ſtellen jaſſen. Wobey wir verfidern / daß er allen Steig 
angewendet/ zumahl die Aehnligkeit der Geſichter worin: 
nen er auch gar gluͤckſelig geweſen / zu treffen / und zugleich 
in andern Dingen ſeine ruͤhmliche Muͤhe gar nicht geſparet / 
wie er denn damit faſt ein gantzes Jahr in unſerm Hauſe 
—— * und ſonſt anders nichts gethan hat. Wirre- 
erviren uns dieſen Anhang mit der Zeit zu vermehren / da⸗ 
fern aber andere / die mehr Zeit als wir vorietzo darzu ha⸗ 
ben, ſolches zu thun ein Belieben tragen ſolten / wollen wir 
(hm foviel wir fönnen an die Hand gehen/ weil wir mit 
alter unſerer Muͤh und Unkoſten nicht unſere eigene / ſon⸗ 
dern des werthen Schleſiens / unſers lieben Vaterlandes 
Ehre geſucht. MWiewir denn nicht glauben / daß ein Her⸗ 
tzogthum in der Welt es unſrem diesfalls werde gleich ge⸗ 
ſchweige zuvor gethan haben. — 


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Verzeichnuͤß 


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Werzeichnuͤß 


Bernie Authorum und Bücher/diehin 
und wieder angefuͤhret worden. 


A. 
Asa Eruditorum Lipfienf, 190 
Alberti Valentini Oratio de Tartarorum przelio 18 
Alciatı Po&mata 800 
AlitcheriSeb. Queccus I 


ejusd. Piaftus Odto Seculorum ——— 7 
Aliſcheri Henrici Peplus Ingeniorum Boleslavienſium 16 
Andlo Petrus de, d —— Rom. 717 
Avancini Nicolai Vita Leopold Gvilielmi ArchiD, A, 237.634 


Birk Laurentii TaxaS.Cancellari& Apoft, 173 
Balbini Bohuslai Epit. Hıft.Boh, 408 
“ejusd, Mifeellanea Hift. Boh. er 10.1I0 
Daran Gottfr. Joh. Scopelismus f 7.806 
Baronii Martyrologium Rom, 624 
Becmanni Hıftor. Orbis Ter. 140 
Beſoldi Chr. Theſaurus Pract. 304. 749 
Bierman Joh. ae Zürftl.£eihpt, 379 
Bonfinii Hiftor. Hung. 192.729 
Brandi Gio. Antonio,Chronologiade fommi Pontefici 222 
Bucelini Gabr, Germania 301. 525 
Bückifch, Gottfried Ferd. Prolegomena Schlefifcher Sinden 
‚Hifforien & 296, 355 


CArtari, Vincenzo leImagini — Dei — Antichi 351 
Caflanzi Barth. Catalog. Glo.M. 552 
Chaos Perduellionis Alberti Fridlandi 587 

P ppppz3 Chiffle 


_DSSE® IL en 


Chleus "626 
Chronicon Magnum Belgicum 2 187.628 
20 Schleſiſche Ken ⸗· 696 
Concilium Aquisgranenfe 251 
Conringius s 100.104 
Clofii Henrici Program. 801 
Comitis NatalisMytholog. 466 
Cromerus Martin. 92. 94: 99.176.178, 179.180, 181.267. 287. 
365.718,724, 726.809. 812 
Crufii Annal, Svev. 755 
CunradiSilefia Togata 
Curzi Chron. Silef. 265 


Curioſus Silefius 176, 302,309, er 337. 499517. 5 21. 608 
Czepko vid. Zepko. 


DE Jodocus Ludov. de Veruftatibus Polon. "9 
Drefferi Millenar. 560 
Duͤckers un Ehronic, | 755 
Dugloflüs Joh. ö 2E 
BE. 

berti Joh. Cafp. Peplus Bonorum Ingeniorum —— 
genſium | | 
Emblemata ee Academix Norib, _ 806. a 
pechneri Sylv.Elyf. 699 
Franckenbergs Sri Leutholffs Schau; — 12. 
143. 250 

Zürftens Wappen⸗Buch Een 163,592.597.617 
Gs Thomz Opufcula Mythologica 35 


Gebhardi Joh. Encznia Bibliothecæ Rhedig. 
Gefneri Salom, Warnung an bie Schleſier por Saoinigen 
Irrthuͤmern ie 14 
Par. Di UNE var 


__ DSF» I DIIGe 


Goar Jacobi Not& in Evchologium, f. Rituale Gr&corum 


250 

Godinus de OfficüisEcdefie | ei 
Goldaſti Jus Boh. 100, 105,613 
-ej. Conttit.Imp. © 101, 104,717, 


Gottfridi Viterb. Chron. 18 

Großers / Martin’ Anleitung zu der Land⸗ Wirthſchafft 19 

Grunæi Simonis Erweiſung der Verwandniß der Hertzoge in 
> a zu Liegniß und Briegmicden vornehmſten Kap; 


ern 17 

8). MonumentorumSilefizpericula u 
Gvagninus Alexander 92 
Agecıi Chron.Boh. 92,100, 110, 543.752 

I Hanki Tr.de Silefior,Script, | a Re 
ej. Tab. Chronol. — 18 

| 2 
ej. Exercit.deSilef.Reb., 88. 100. 104. 107. 192, 713. gro 
ej. de Silef.Nom. 309. 623 
ei. de Silef. Major. 667 
ei. deSilef: Indig. Erud, ; 685. 
HartknochiiPr, Hiftor. | 107,553 
Hedwigis S. Vita 286 
HeiniziiSam, Laqueus Venator: RB 
HelwigiiMart. Tab. Sile(.Geogr. 15 
Henelıi Silefia Togatä 12. 303.322, 
Henelii Breslographia 102.176,767 


Henelii Silefiogr. Renov, & Scholus Fiebigerianis audta 
> 3, 104.107, 142, 144.179, 181. 184. 185.187, 196, 200, 
202,206, 2IO, 212, 215, 217. 221, 234.238. 242, 243. 

247. 25.298.301: 303, 322. 343.363. 390, 406, 407. 
409.440, 442. 495.504.518. 521, 538.539, 541. 542. 

544. 5945. 549. 560. 573.575. 

12. 


2... Eee _ 
612, 613.616, 619, 633. 635, 646, 667. 698, 712. 719. 








726. 727- 
Henningi Theatr. Geneal, 538,608 
Hermanni Spongjia 15 
Hermanni Abrah.PraxisHeraldico-Myftica 18 
Hiftoria Ecclefiaftica Tripartita 187 | 
Hornii Georg. Orb. Polit. ’ 552 
Hofpinianus Rud. de Origine & ProgrefuM. 304.628 
Hyde Thom Catalogus a Bodle]. 10 
Anitii Clementis Vitæ ac Succefliones Principum Regum- 
quePolon. 813 
Journal des Scavans 26 
Ittigii ThomzDifput.de Pedilavio Chrifti 250 
Juvenalis j 800 
| K. 
Leinwaͤchters Valent. Lud,Septem Sapient. 17 
Koͤhler Herr von Carte der Fuͤrſtenthuͤmer Schweidnitz und 
Jauer 699 
Koͤllners Joh. Chriſt. Altes und Neues Wohlau 715 
Kranzi Memorabilia Bibliothec& Elifabeth. ob 377 
Krentzheims Chronolog. 7 120. 304.725, 
[rei Eli Glogovia Incinerata ‚19 
Laubani Melchioris Oratio Exequaalis 20 
Layritz / George Hiſtoriſch Geneal, Palmmald 246.256. 
412, 44.6.562 


Lebens; Befchreibung der Hertzoge und Koͤnige in Boͤhmen 538. 
821 


Letſch / Joh. Leich⸗Predigt en ne 370 
Leubers / Benjam. Tract. vonder Munge -210,764 
Liefmanns / Gottlieb Differtatio de Fanar,Sile. 14. 
LociCommunes Schleſiſcher gravam. 588 


Loredano 


Loredano,Gio. Franc. Morte del Voleftaın 586 
Lucz, Friedrich / Schlefifhe Denckwuͤrdigkeiten 20. 120. 
I21. 133. 1336. 141. 143, 147. 156. 162.180. 201. 210. 214. 
217. 218. 222.243. 255. 256. 268.271. 276.277. 279 285. 
288. 298.306. 320. 322. 329.337. 343. 346. 348. 354. 
355.360.363. 306. 378. 385. 390. 393. 405. 406. 412. 425. 
445. 446. 490.495.498. 504. 517. 518. 519. 521. 527. 
541.558.559. 588. 590. 594. 599: 600. 608. 609, 612. 
633. 681.682; 686, 696. 706.713. 716. 721.724. 727° 








769.797. 819. 834 
Lucz, Joh.Sermo Paneg, | ' 367 
Lunadoro Girolamodellacorte diRoma 246.247 


Luther, Altenb, Tom. 419 


M. 
AAgni, Joh.Sam. Beſchreibung der Stadt Sorau 206 
Majoris, J. Daniel. defiderium de Nummis Rhediger. 


791 

Mellen, Jacob von Series Hungar. enummis aureis 112, 

| 113.501, 504. 

Syllogeex Argent. Uncial. 134. 159.167. 

Meifneri, Chriftian.Decades Equitum Silef,honoribus Acad. 

fulgentium — 16 
Michovia, Mathiasde 91.93. 94.99.176.180,365.405.600.725 - 

Molleri, Joh. Duces Lignic. 17.2794 


'Montani, Joh. TerraSigillata | 
Mofemanı M. Chriſtoph / Differtatio von Leonh. Krentzheims Le⸗ 
ben und Lehre 14 
ej. de Originibus Lignicii 16 
Müllers, Joh.Seb, Ehur und Fuͤrſtl. Saͤchſiſche Annales 558 


N 


TAmsler, von Ergieſſung der Katzbach 2% 


‚& NNafonis Phoenix redivivus Ducatuum Svidn. & Javor. 
— 609.642. 647 
Oqq qq Olearu 





_ DISC» J DSSn ER. 

| 27 
Ole‘ Mofcomitifche Keifebefchreibung 756 
Olearii, Joh. Chr. curieufe Muͤntz⸗Wiſſenſchafft 26 
ej. HagogeadGazoph, Bradteatorum 183. 185.270 


Opitu Hercinia D | 699 
PA! Bened.Epiftola ad J.d.B.de Eluvione Catti19, ns 
Peuceri, Caſp. Idyllium 697 
Piftorüi Nidani Corp. Hiftor. Pol, I 93 
ej. Genealogia Du. Silef. 310.608 
PignorüLaur. Epiftol. Symb, ’ 26 
Polii Hemerologium Wr, 18.521 
ej. Hiftoria Incendiorum Dal 5) 
Prilufius, Jacob, de Provinc.Polon, 556 
PrimkiiM.Chrift, AfylumLign, 380 
R. 

Aderi Matth, BavariaSandta | 285 
Regnerus Sixtinus de Regalibus 224.231 
Remarques, Hamburgifhe 249. 302, 440. 498.536. 618 
Refp. & Status Imp.Rom, Germ. 717 


Rewa, de Petri, Comment. deCorona Hung. 507 
Rhonii, Gottfried’ Exercitatio Hift. de Nummis —— 
20. 21. H7.184, 195. 651. 655. 704, 727. 729. 748. 


-Ritratto diRoma Moderna 
Rogala, TheodorusZawacki | 92, eu 
Rolſewink Wernerüs 187 
Roſſæi Alexandri Religionen der gangen Welt 303 
SAmbuci Embleni, | or 
Sarnitii Arinales Polon. | ; * 


Sauberti, Joh. Mir. Aug. Conf. 58.8 
Scharſchmiedts ı Carl / ee Kriegs; und Staats: Sa 


Schicke | 


___ DET Jo DEE 
Schickf.de Feudis 534 
Schickf. Schlefifhe Chronic. 13.90, 98.101. 141.173. 183. 
177.178. 201. 206, 210. 216, 218. 220, 222. 229, 264. 
276. 277. 282.290,.291. 293. 298. 305. 306. 31. 312, 
406. 420.442.499. 538. 557.561, 574.600. 652.685. 





698. 716.720. 729.819. 
Schifordegheri Cafp, Tr. de intrinfeca & extrinfeca Bonita- 
te Veteris Monetæ inSilefia 20 
Schleſiſche Fürften- Crone 337 
Schleſiſche Kern: Chronic. 696 
Sehriverii, Petri, Befchrivingevan out Batavien ‚627 
Schubarts / oe Widerlegung der — e Irr⸗ 
thumer 14 
ej. Gefchriebene Ehronic. — 270,274 
Schulßens Chryf. Monument. Hen.pio eredum 19 
Schurtzfleifchii Hiftor. EnfiferoOrd. Teut, Liv. -.. 233 
Schwartzbachiı Wratislav. 15.191.768. 
Schwederi Jus Publ, 95.105.224. 225. 
Schweiggers Salom. Reiſe⸗Beſchreibung nach — 303: 

jo) 
Schweinitz de Genealog. S. G. | Ä Io: 
ej. Urnaaurea Cinerum Er 380 
Schwenckfeldi, Caſp. Theriotroph. Sileſiæ 10 
| e). CatalogusStirp. & foſſil.Sil. m 
ej.Geographia Silefis 


Schwerdtners / David Gottfried / 50. jähriges Gedachtnuͤß 
Evangel. Kirche vor Jauer 


Sculteti, Jonz, Tab. Geogr. Silef, ei 

ej. derer von Stoſch Ä 18 
Siffridus Presbyter Rn al 
Siebmachers Wappen⸗Buch | h 555 


Sinapii,Joh.Olsnographa 13,21. 410, 415 416, 424.430. 
431.438. 445: 449. az ar. ar. 480.481, 749. 835 


Span- 


__ DISS JoC DIS _ 
Spanheimii,, Ezech, Opus de Preftantia & Ufüu Numifm, 
Antiq. 26 
Spangenberg 196 
Speneri, Phil, Ja. OpusHeraldice 298,301, 420, 441,523, 
524.555. 590. 626 


Stengel Caroli Comment. Rer. Aug, Vind. 755 
Svevi, Cafp. Mnemofyne Leorina 16. 641. 
Sylvii. Æneæ Hiftor. Boh. 538 

Entzels Saxon. Numifin. 558. 559. 560. 
Ey Thaler⸗ Colledtion ' * 


Theatrum Europæum 
Thebeſii, G. Dend wuͤrdigkeiten der Stadt Liegnitz und derfelben 
Zürften Stamm Xegifier 16. 261. 303. 305, 


08.311. 316.543. 667, 


3 
Thileman; a ee Thilefii Genealogie der Herren von 


tzbach 18 
Au Elena Benealogieder Fuͤrſten zu Teſchen 498. 
515.516. 520, 523, 537 


Echneri, Dan. EluvioCatti 19 
Vincenzo Cartari vid, Cartari. 
Vid&, MarciHieron, Poëm. 624 
Vindicie Nominis Germ, contra quosdam obtredtatores 


Gallos 13 

Voetius, Gisb, Sermoen van de Nuttigheyt der Academien 

ende Scholen. 454 

Vogeli, Cafp. Armamilitix Chrift. ı9 

Volckmaͤnner / Barer und Sohnes, —— zagpa it 
W. 

Wgnei Exercitat, Ba... 


2 Siebmachers fiehe Eihmasen, 
Fuͤrſtens 163. — 6:7 


85 Yo DASS» _ 


Weingarten, Kitterss von Fafciculi, Diverf.Jur. 140.199, 
42, 18, 2 720 
Wencelii And. Geneal. Duc. Lig. — 17 
Wendi: Exercitationes de primis Polonorum Nummis 
Argent. 94. 814. 
Wolfi, Joh.Ledt. Mem, Bi | 188 
zEle; ‚Mart.Index Sandorum 755 
ej. Reife Befchreibung durch ne 11, 557. 
60.612, 616.717 
ej. Send⸗Schreiben 303.304. — 
Zeno, Petro Angelo, Memoriade Scrittori er 
Zepkii, Dan. Connubior. Vincula Afcanıca = 
ej. GynzceumSil. Lig. Aue: 89.275 280. 543.608. 682 






NISIIIISS BD 


ß & 2. 


ms Ver 


W 


Merzeichnüß 


Der vornehmſten Dinge! fo indiefem Wer⸗ 
cke hin und wieder vorkommen. | 


A. 


Jova Prineipium | 233 
Af gehöret in das Mofenbersifhe Wappen 626 
derer m viel bey Erbauung der Stadt Olau ges 


funden 7u 
Müngen mit einer ibid. 
werden bey Anklam haͤuffig gefangen 712 
Actus des Heren Hankii, wie damit umgegangen worden 24 
Adam — Hertzogs zu Teſchen Muͤntzen 529 
pru 531 

Adelheit / Boleslai alti Gemahlin u 
Boleslaialti Mutter 08 
xichtet Unglüd an mit ihrem Hochmuth 89 
Adelbert, S. eine Münßemit deffen Haupte 265 
feine Gebeine werden nachPohlen gebracht 267 


Adler der Schleſiſche / was er an ſich — 263. 294. 408. 

496.497. 606. 711.333 

ihn fuͤhret Ladislaus suerffaufden Münden 112 

- Db eraufden Brandenb. Thalernanzutreffen? 554 

der Teſchniſche iſt gecroͤnet sıs 

ber Polniſche / wo er dass. her. habe 554 

- Albertus Paulus wird Bifchoffin Breßlau 218 

Albert / mer er ſey aufden Bra — Schleſt — 553 

Alberti, Val. Oration von der Tartariſchen Schlach 18 

Albrecht / Marggrafzu Brandenburg / hilfft Friedrich — 

Fuͤrſtenthum Liegnitz ® 
Aldenburg in Sranden da ſtirbt Wladislaus 

| | fer 


_DSS )9(_DEST» 


AifheriSebaftianı befhreibt den Dved-Brunn vor vor Bunglau ı1 
Almofen-Grofchen bep der Ausfpendein der Carthaufe 341 
Alles nach GOttes Willen 





53 

Aloe / eine bluͤhende / auf einer Begraͤbniß⸗Muͤntze 399 
Altera alit protegit alter 462 
Altarı einen ſilbernen / laͤſt Biſchoff Jerinmachen 226 
Ambulavit in via veritas 352 
Animamea defideratad te 22 
Aare: Joh. Eafpar von / wieer Ober Amt geworden zus 
deflen Muͤntzen 632 
wird Großmeifter des Teutſchen Drdeng 632 
Gouverneurin Ungarn 633 
fein ee | 64 
Wah ibid. 
Andreas ee Pi hoffpu Breßlau | 216 


feine Muͤntzen ibid.fuche Jerin. 
Anna Primislaı gu Ratibor Tochter 


Annen Sophien / Hertzogin zu Dels/ Negierungs wi ‚Si 
gungs-Medaillen 


484 
Anne — Sitſch / Gemahlin Ich. Chriſtian — zu 
Brie 844 
Apelles, eicherimer fie gemacht 438 
Augmento 473 
Aue / ob Wolau die Stadt davon den Nahmen habe 713 
Aurfpergifhe Muͤntzen 490 
Joh. Weickhart von 492 
ein Erempel einesunbefländigen Es 493 
kurtzer Lebens⸗Lauff 492 
Ducaten von ihm Ma, 492 
Bechwan Heinrich / — zu Kommaun 629 
ſchreibt ein Diarium 


630 
Balbinus, Bohuslaus, confundiret den Fanatiſchen Shuend 
e misdem Dirichbergifchen a 5 
a. 


u I LE > 


— — — — — — 








wird angefuͤhrt und gelobt J 110. 142 
Banck, Laurentius | 173 
Barbara S. wie fie gemahlet wird 274 
mer fie zu feiner Shuß- Patronin gehabt ? ibid. 
warumb fieeinen Thurm hat 284 
ſtehet aufden Müngen Ludov. II, 247 
aber nicht auf Friderici Groſchen 284 
Baudifius, Andreas, gehet von Lignitz nach Krommau 629 
Bechem Bernhard / ein Medailleur 124 
Becman, wird angeführet 140 
Begräbniß der Herrenvon Roſenberg 630 
das Kürftliche zu £ignig | 393 
Begraͤbniß⸗Muͤntze Soachim Friedrichs 321 
feiner Gemahlin 327 
Sophiæ Eliſabethæ 339 
George Rudolphs 33 
Sophiæ Catharinæ 369 
Eliſabethæ Mariæ Charlottæ 377 
Georgi 3. I 378 
Ludovici | 382 
Chriſtiani 39 
George Wilhelms | 398.845 
Carl des II. 428 
Eliſabeth Marien 446 
Chriſtian Ulrichs 480 
Julii Sigismundi 481 
Beicht⸗Vater wird artig angeredet 424 
Benedictio Domini divites facit 515.525 


Benedictiner ſind ehmahlen zu Leubus geweſen 355 
Bergwercke / die beruͤhmteſten in Schleſien / zu Goldberg / Nickel⸗ 
| . 9 Reichſtein / ſuche Goldberg / Nickelſtadt und 
Reichſtein. | | ; 
Bernhardus,derdritteSohnBoleslaiftirbt vor ſeinem Vater 509, 
Bernhardiner bekommen die S. SODRONORIEERREIBHIN Ss | 
F | ern⸗ 


/ 


__ DSSl® )ol DES 














Bernfädtiiher ditrid, ift ein Fuͤrſtenthum 488 
-Bernftadt/ dieStadt anfeiner Medaille 484.485 
Bernſtein / der Herrn von / Müngen 616. 848 


Bethlen Gabriels Muͤntʒen 504. vid. Gabriel, 

Bibliothequen / derer zwey / zu Breßlau ihre Beſchreibung J 
Bildniß feines Vaters kuͤſſet Boleslaus Pudicus täglich 

Binde, die Oeſterreichiſche / auſ dem Wappen / wo fie herborfe 
Binde auf dem Schlefifhen Adler wird unrecht vor einen halben 


> Mond angefehen 295.606. 711 
Bisof zu Breßlaubringt Grotgau an ſich 140 
iſt des Königs in Böhmen Vaſallus Lygius 142 
erlangt das Recht zu muͤntzen 175 
Thomas IL wird von Henrico probo übeltradtiret 179 

" » Turfonis Müngen ſi find nicht die — 183 
altere 188 
acob von Salza „198.841 
> Balthafar von Weomnig 202 
Eafpar non Logan | 208 
Martin Gerfiman a a 212 
Andreas Jerin ind 3 216 
Bonaventura Hahn a ' 218 
Paulus Albertus 218 

' Johannes von Sitſch * 219.841 
Earl von Defterreic) | 7224 


ae Gnieſen ober die Macht habe den Biſchoff su Breß⸗ 
lau ad Synodos Provinciales zu beruffen ? 229 


Carl Ferdinand 233 
Leopoldus 237 
Sebaftianus | Kin Ä 243 
Friedrich Cardinal | 246 
 Francifcus Ludovicus ne 


Bifsehum zu Breßlau wird dag goldene genant 
ift durch die Evangeliſche Religion nicht verändert manden) 
ie Avancinus porgebt 238 
Rrrre Birfeyin, 


BES Dre. 


Birfhin, Stadt Schreiber / besnadh Bürgermeiiernu giant; 
beingt dee Stadt das Privilegium über den — 











Urbar zuwege 695 

wird unſchuldig enthauptet 696 

erg Conrad bittet um Stiftung feines Lebens 6% 

Bleyberg 699 
| deffen wird in der nenen Carte nicht gedacht 699 


Böhmen, die Hertzoge in Schlefien vereinigen fich mit mel 
107 
da find von Wenceslao Jängft gutte flberne — im 


Brauch gemefen 

Boͤhm / — vor kn ſchreibt ein Schleſiſcher Edelman in 

ologie 348 

Bolko, * zu Schmeinigy fein Siegel | 404 

‚404 

Hauer lietfdorf 405 

fein Wappen aufden Münsen 409 
Muͤntzen 598 

Seine Eltern und Sefchwifter ibid. 


dritte — benratbet Ludovicum von Baden⸗ 
born und Gelffte. 

todt ET. Er 

wenn er Schweinig bekommen | 599 

ſtifftet das Cloſter Gruͤſſau — 

wer ſeine Gemahlin geweſen 608 
Boleslaus Altus erlangt Schleſien durch eineRitterliche That 90 

nennet ſich Maximum Ducem Sileſiæ 28 

kriegt in der Theilung Mittel -Schlefien _ 

fein Sohn Jaroslaus macht ihm viel Kummer, Suse 


Jaroslaus, 

Genealogie 182 
Boleslaus Pudicus Füßet täglich feines Vaters Bildnuͤß 266 
Boleslai Muͤntze mit: Braga Civitas 109 

Muͤntze mit des H. Adalberti Haupt 265 


Boles- 


DISS» )oC 55» 
Boleslai IL, DIL 8, Gemahlin und Kinder it, Schuß + e 





267 
Todt | 268 
Monument 268 
Borwitz / George von ‚605 
fein Wappen ibid. 
Bracislai —2 in Boͤhmen Groſchen 109 
Bracteati oder dünne Pfennige | 183 
einer mit St. ans Daupe ineiner Schüffel 184 
mit dem Schlefifchen Ad 263 
mit Wenceslai und ee Inveftitur 268 
auf die St. Sohannis Kirche in Lignitz nn 
ein goldener 
obdie bradteati heilige Pfennige oder Courant Minen? — 
270 
Brandenburg. Suche Marggraffen. 
Braun / George von / Herr zu Wartenberg 635 
u nen 635 
Mappe 636 
Breßlau ob es ateinife mit einem W oder V zufchreiben 190 
von wen eg erbauet worden 191 
von wem es das Wappen 193 
das Recht zu muͤntzen 732 
gepraͤgte Heller werden da in groſſer Menge gefunden 733 
Kraͤmpel⸗Bart⸗Heller 736 
Matthieſer⸗Groſchen 738 
treibt das Muͤntzen ſehr ſtarck unter Matthiæ Regleunad 
| 741 
unter Wladislaı x 
Ducaten a: 
ob esunter Wladislao ſchon gulden Stücke ſchlagen (ofen 
749 
Muͤntzen unter Ludovico 9 
Ferdinando 75, 


2 
Rrrerr e | Shi. 


DET ol DIN —— 





— — —— — 


—— men 2a 
Maximiliano | RR GT 
Rudolpho 763 
Matthia 765 
Friderico 73 85% 
Ferdinandoll. | 173 
———— 2 vera Re ie 

Leopoldo | 30 — 9* 2 

Medaillen * = 
n die Kriegerifche zeit | 783 

W178 
auffich felbft —* 

die Bibliothec zu Mar. Magd. Pant 19787 
Gluͤckſeligkeit unter Leopoldo - 4789 

Schweinitziſche Thor 789 
mit: Andacht Treu x. . 790 
dası7oo. Seculum se aa 79: 
onfdenPrefidemsonHaunold 1... 1.792 

.‚dasGyınnaf. Mar. Magd. —— 
Schul⸗Præmia 796 

Brigiſche Medaille Hertzog Georgen verehret 359 


Brixen / das Bißthum warum es Breßlauſchem vorgehe 225 
Buntzlau / wie es an das Jauriche Sürftenehum kommen 405 


C. 
N Alviniani-crypto finden Gehör ben Joachim Friedrich Her⸗ 
tzog zu Lignitz und Brieg — 
Cammer / ſuche Kammer Ruf | 
Candor & Amor optima cuftodia 


Capelle / Hesleriſche in der Petr⸗ und Paul⸗Kirche zu eig Bat “ 


zwey ſchoͤne Fuͤrſtliche Statuen ur 285 
Cordinäle wie fiegemacht werden Wen 246 
r Habit 247 
ES V. vermehret der Stadt Breßlau Wappen | * 193 
Carolus yon Oeſterreich Bilchoff zu Breßlan 1171224 


deſſen 


De IC DES I 
defen Briefjan den an den Erh⸗Viſchoff vo von n Gmeſeũ — 


appen 230 
wird Deutſch⸗Meiſter 230 
nn 231.842 


Tod 233 
——— Kubi Hertos zu Troppau und Jaͤgerndorff 549 
| eine 5 E 
CarolusIV. 7 bauer Brehlau (chön auf 

beftätiget und — dieſer Stadt Muͤntzrecht 


Carl Ferdinand Biſchoff zu Breßlau 233 
feine Münsen | 234.512 

: Wappen a 
| — | 23 f: 
237 
Earl Joſeph / Biſchoff zu Breßlau / hat nicht zuͤntzen laſſen 242 
Carl / Hertzog zu Muͤnſterberg / ſeine Münßen 414 
Gemahlin. | 414 
‚Monument 415 
Earl der Il, ob erder 2, oder 3. zu nennen 834 
feine Müngen 425 
Mahl: ya * 427 
Lebens⸗Lauff IE 431 
Carl — u D,feine Muͤntzen | 436 
! 438 
‚ein tvefflicher Fuͤrſt 437 
berufft die Evangeliſchen Stande nad Beellan ibid, 
ſtirbt und endiger Die Podiebradifche Linie 438 
Earl 9. zu B. ſeine Muͤntzen A485 
Vermaͤhlungs⸗Medaille Ass 

Earl Friedrichs H. zu O. Geburts⸗Medaille 470 
Carthauſe por Lignitz / wer fie gebauet 2276 
da wird am gutten Freytage ausgetheilet 342 
wo dieſes herkomme 343 
mas es wohl koſte 345 


NIE RES Caftrum 


DISC» Io DES» 

Caftrum dolorisaufeinee Medaille — * 
Caſimirus gehet aus Pohlen in Franckreich wird geiſtlich und auf 
vorher gegangene ienaias — 809 
Caucii der Stadt Schweiniß | 

Cauciider Stadt Oppeln 

Chotenitz / Siem von / verkauft der Stadt Shmeinigde 
665 





480 


unge 
Clugni, Kloſter / dahin gehet Caſimirus 266.809 
Ehriftianı H. zu L. Müngen 384 
ſein Wahlſpruch 390 
Monument 


391 
iſt ein Glied der ——— Geſellſchafft * 92 
Chriſtian Ulrichs / H. zu O. Muͤntzen 460 
deffen Bringen — Nahmens Geburts⸗Medaille —*5 
Chriſtoph der ſchwartze 604 
Chriſtfuͤrſtliches —— und Ausſchreiben das bekante wird 
unrecht Hertzog Chriſtian zugeſchrieben | 348 
Chriſtophori S. Geſellſchafft 414 
diefem iſt das Bergwerck zu Reichenſtein gewiedmet — 


wer er geweſen 
Circulum quem cœpiſti abſolve | * 
Chronick / Schleſiſche Kern 696 


Commun Muͤntzen / ſuche Muͤntzen. | 
Colditz / Albrecht von Landes: Hauptmann su Schweiniß 665 
Coleri, Chriftophori, Oratio — von der Mar. Magd. 


Bibliothec in Breßlau 17 
Concordes Cœlum ditat amores 474 
Concordia Fratrum 481 
Confilium Jehovz ftabit / 2 
Conftanter & fincere 


Conrad / Hertzog zu Coſel / der Weiſe genantıbittet vor die Bebende 
Friſtung des Bürgermeifter Bitfhins zuLignitz 695 
Conradus,Herßog zu Oelß befißet Susan 0,578 
wenn er geftorben | ibid. 


Con- : 


Conring; hält Schlefien vor ein Feudum des RömifhenKeiche/ 
und iſt übel zu fprechen aufdie fo es laͤugnen 101 


irret fehr 5 102,103 
Cornu Copiz auf Müngen 214.468.473 
Corvinimwas fie vor ein Wappen haben 722 
Creutz⸗ Kirche zu Breßlau / von wen fiegebauee 99 
Creutz / mit der Umſchrifft: Salus noſtra 526 
Creutze / crux florentiata 552 

vor dieſem fleucht der Sathan 625 

das Preußiſe 


che 633 

ſtehet auf der Binde des Schleſiſchen Adlers 264. 295. 
| 408. 496.606. 711 
Eroneinder Stadt Schweinig Wappen 650. 657 
ſoll derSchleſiſche Adler nicht haben 654.523.657.333.334 
Croßniſch Zürftenthum wird an Brandenburg verpfaͤndet 551 


°  erblich überlaffen u 557 
Cunſtadt in Mähren Deren von 613.440 
Stamm⸗Hauß der Hertzoge zu Dels 439 
Wappen 439 
Curtius Marcusauf einem Jetton | 352 
Gzernahorifche Stamm: Wappen 550 
Dabit Deus incrementum yon 472 
Dante Deo&Ordinum Concordia _ 152 
Danus Petrus giebt klugen Rath / wird aber verachtet 91 
Devifen auf Muͤntzen / ſiehe Muͤntzen. 
Drey⸗koͤpffichte Muͤntzen 360.844 


Ducaten / fuche beygefeßte Worte Ladislai, Ferdinandi , Ma- 
ximiliani, Rudolphi, Matthiz,Friderici,Ferdinan- 

di, Jacobivon Saltza / Balthaſaris von Promnitz / Ca- 

fparis von Logan / Martini Gerſtmans / Andreæ 

Jerins, Joh.von Sitſch / Caroli vonDefterreich/Fran- 

ciſci Ludov. Joh. Chriftiani, Georgii Rudolphi, 

Louyfe, George Wilhelms, Caroli ie 

rule 


_ DS LITER _ 

 ünfkerberg! feiner 4. Söhne Johannis, Henrici 

und Caroli, Joh.Weickhard, Chriftian Ulrici, Joh. 
Hertzogs zu Oppeln/Gabrieli is, George Friedrichs und 
Joh. Georges Herßogenzu Jaͤgerndorff / Wallenfteis 

ners/ Ernefti Grafen zu Glatz der Herrn von Ro; 

ſenberg / der Stadt Breßlau / dieFerdinandoll. zu 

Ehren von Fuͤrſten und Staͤnden geſchlagen en 

der — ae und Stände, 








Dominus providebit ie 137 
Dominus protedtor meus AR 436 
: Dominus fortitudo mea Re Kran 425 
Basen * Baͤrtige / Herhzog zu Wuͤrtenbetg/ Medaille eanf 
453 
EckelFabian | | F 
Ecke, Johann 
— — —— nennet a Joh. <heod, an 
48 
Esidius Boleslail. Tutelaris Bass 
Eleonora Charlotta, Hergogin von Del 1450 
Hochzeit: ‚Medaillen ibid. 


Eliſabeth Maria / Erbin des Fuͤrſtenthums Oels 438.443 
— ſich mit Sylvio Nimrod Hertzoge zu — 


chee Bros äbnäße Medaillen | 
iſt die Stamm Mutter der jeßigen Oelsniſchen — 


448 

Elifabeth Maria Charlotte, ihr Begraͤbniß— Muͤnhe ar: 
wenn fie geftorben 

Elifabeth Lucretia, Herßogin zu Tefchen regieret nach dem Kr 


de ihres Bruders 533 
ihre Bermählung 533 
fuͤhret wegen des Foͤrftenthums ——— . 


N eik | 


__ IS» Joc DIS _ 

Ellfaberh Hei Herhog Ludoy.Il. Gemahlin befigt nad) ih ihres Ger Gr 
mahls Tode £igniß als ein Dotalitium 677 
—2 ſich an einen Hertzog von Teſchen ns 


ſtirb 77 
Ernſt / ——— Saltzburg bekomt die Grafſſchafft 4 
a 
will lieber ſein geiſtliches Amt als ſein weltliches Leben 





verlaſſen 618 
Seine Muͤntzen die er als Graf zu Glatz verfertigen 
laſſen | ibid. 
wie er zu dieſer Grafſchafft gekommen 619.620 
Eſel / der goldene ein Bergwerk 622 
Eſels⸗Freſſer / warum die Schleſier ſo genennet worden 622 
Hankiibefondere Meinung hievon 623 
Etmel& aculeus | se 
Et nunc & olım 
Evangeliſche Religion führet Frider. in dem Sianisifchen ” 
| Fuͤrſtenthum ein 291 
Evangeliſcher Fuͤrſten und Stände Muͤntzen 830 
Extincta ſuperſtes 845 
abel vonder Geburth Herculis aufeinerMedaill® 466 
Fehder in Schleſien richten Unheilan 306 
wie ihnen begegnet worden 307 
Felix Conjugium Pax & Sapientia firmat | 475 
Ferdinandus 1, befommt Böhmen 129 
- feine Münßen 129 
liebt Schlefien zumahl Breßlau gar ni 130 
Ferdinand: I. Müngen 155 
'Ferdinandi II, 155.536 
Feſtenberg indem Thurm⸗Knopff daſelbſt find Maͤntzen 455 
Feuers Bruͤnſte in Schleſien / wer davon geſchrieben 19 
Feuerwerck ſauf Medaillen 468.477 


- Feudader Hertzoge in Schleſien waren oblata 169 
Sſſſſſ 


Feudum 


DIS» Y_DISEn 


nn nn — — 


— Vacuum wird das Lignitziſche Fuͤrſtenthum 277.279 279 











Feudum Foemininum iff das Delsnifche 444 
Fidelite obligee | 3246 
Fleiß / Vorbild deffelben 799.805 
macht berühmt 802 
Sorftmeifter Fuͤrſtliche 329 
Fortuna variabilis 352 
Francifeus Ludovicus Biſchoff zu Breßlau 256 
feine Müngen 257.843 
Wappen \ 257 
Wahlſpruch 260 


Franckenberg / Friedrich Leutholff von / wird vertheidiget 145. 143 
Franckenberg / Melchior von / Forſtmeiſter Hertzogs Joh. Chr. 329 
Franckenberg / Abraham von / laͤſt zu Amſterdam ein ausge⸗ 
gebnes Fürftl. Bedencken drucken 36 
Franckfurt am El läßt Thaler bey einem Ausſchieſen? 


praͤgen 644 
Franckſtein / da giebt es Gifft⸗ Koͤche 19 
Evangeliſche Prediger dafelbft 416 
ne nn zen: wird zu einem Fuͤrſtenthum 

142.635 
gehöserd * Deutſchen Orden 633 


von wem es ſolcher hat ibid 
Friedrich der a Ta 


geledeichder st al, Oraforpm Khein und ep 
König in Böhmen 


feine Muͤntzen re ue 

Friedrich / Cardinal von Heflen 246 
fein Fußwaſchen 00247 
Medaille davon 247 
Müngen — 252 
Wappen | 


253 
Wahl⸗ 


_ DSH )oC COS 


TRBah: Spruch 255 
Ankunfft | 249 
En nee Keligion / 250 
255 
Sreduih. Hertzogs zu Lignitz Maͤnten 281 
— 282 
— | 283 
Er rn 283 
onument 283.707 
befomt Lignitz 2 96 
Friedrich I. Muͤnßen 294 
kurtzer Lebenslauff 302 
Gemahlin Eliſabeth he 2 
Monument 
hat das Fuͤrſtenthum Glogau als einen Pfand» Sit” 
ling inne und läft deswegen müngen s96 
kaufft das Fuͤrſtenthum Wolau 364 
Fridericı Ill. Revers | 320 
Fata 528,529 
Friedrich Cafimir Hertzog gu Teſchen wird yon — 
vwoch beym Leben abgefbantes s25 
fine Münden a s26 


Vermaͤhlung 426 
Friedrich Wilhelms / Hertzogs zu Teſchen Muͤntzen 531848 
Friedrich Wilhelms / Churf. zu Brandenburg Muͤntzen 565 
kurtzer Lebens⸗Lauff s66 
Fruchtbringende — ein Glied derſelben war / Ge⸗ 


orge Rudolph 354 
George . 379 
Ludwig | 383 
Chriſtian / Hertzoge zu Lignitz 392 

Fuͤrſtenthum wird Schlefien genant 139 
ob Neiß und Grotgau eines ie r | 120 _ 
2 0b 


DIES ) 2 DISS» 
T  obder der Wolaniiche Diftri&t eines fey 362 
Fuͤrſten und Stände laſſen Muͤntzen in Commun ſchlagen 808 











ihre Heller 315 
Fuͤrſten und Stände der Evangeliihen Münten 828 
Sußwafchen aufdiefes eine Medaille 27 


wo es esfoll verrichtet werden 
bey diefem pflegen die en Kaͤyſer jedem — 
men 3. Muͤntzen zu geben 


ſchoͤne Exercitation a eo 
5, Der Stadt Groß⸗Glogau Wappen 721 
Gabriel Bethlen Muͤntzen 504 
ſeine unruhige Auffuͤhrung 64 
wird zum Koͤnige in Ungarn erwehlet sog 
feine deswegen gefchlageue Thaler ibid 
wird Gürft des H. Römilhen Reichs und HerBog zu 
en) und Ratibor 504. 506 
ir 509 
Galea Silehaca 263. 496 
Bolkonis 605. fuche Helm. | 
Geburts-Medaillen 0. 476 
Gebhard / Joh. Befchreibung der Eiifobeshanifiten Bibfo- 
thecin Breßlau 16 


Gelehrte Herogin eine’ Sophia Elifabeth 340 
Genealogie einiger alten Serbogei inSchlefien * 182, 283 
der Herren von Kurtzbach 18 
derer von Stofc) 18 
Sun I Hertzog zu Lignitz Muͤntzen 329,844 


331 

Wahl⸗Sypruch 332 
mar ein Glied der Fruchtbringenden Geſellſchatt 354 
357 


Monument 
Stiftung beyS, Johannis —J 336 
Todt 353 


nannte 


DIS Ja DIICe _ 
nannte fiheinen Herbog zu Goldberg und warım 335.336 








erſtern Gemahlin Begrabnüß-Medaillen 339 

: George des 3. Müngen 367 

Medaille ſo ihm die Stadt Brieg machen laffen 359 

Wahlſpruch RT 

Sodpeits-Medaillen 571,845 

Begräbnüß:Medaillen 353 
George — Großmuͤthige / Hertzog zu Wuͤrtenberg / eine 

Muͤntze von ihm 455 

George der 2, Hertzog zu B. iſt Vormund Henrici XI, 528 

George, Marggrafens zu Brandenburg Müngen 552 


Beſtaͤndigkeit 557 
ſchoͤne Deviſe auf den Vermaͤhlungs⸗Medaillen 558.559 
wie er zu dem Fuͤrſtenthum Jaͤgerndorff fommen 559 


feine Gemahlin 560 
macht ſich luſtig in Breßlau 122 
George Friedrichs M. zu B. Muͤntzen 568 
kurtzer Sebens:Lauff 569 
Begraͤbniß⸗Thaler 569 
George Königin Böhmen ift Hußitiſch gefinnet 614 
. macht die Herrſchafft Glatz zu einer Grafſchafft 614 
und ift der erſte Graf davon ibid. 
deſſen Söhne werden Reichs⸗Fuͤrſten ibid. 


en leßter Hertzog zu Lignitz tritt nach erlangten 
Kaͤyſerlicher difpenfation die Regierungan 397 

feine Münsen 397 
aufden Ducaten befinet ſich einumgefehrte Zieffer 397 


Begraͤbnuͤß⸗Medaillen 398.845 

Gerftman Martin wird Biſchoff zu Breßlau re | 
feine Wahl gefaͤllet Kaͤyſer Maximiliano 212 
an ES Nora 
Map ? 213 
lieber? die e Hifiorie J 214 
kin Todt | / 215 


Sff ff; Monu- 


SS@ yo DIESE» 


———— > eng 





VDD 


Monumenta ibid. 
Gerhard / D. gehet nach Oppeln und fordert dag Hohe: 

gium sog 

Gift; Röcesu Seandenfkein 19 

Glatz / die Grafſchafft wie groß ? 612 

ob fie su Böhmen oder Schlefien su rechnen? 612 


wird an Johannem Koͤnig in Boͤhmen verkaufft 613 
zu einer Grafſchafft gemacht 614 
die Hergoge von Münfterberg und Dels verkauffen 


ſie Ulrich von Hardeck 615 
kommt an die Herren von Bernſtein 616 
an Ernſt Ertz⸗Biſchoffen von Saltzburg 618 
ob durch Kauff oder einen Pfand- Schilling 619 
an Käpfer Maximilianum II. 620 
an Erb : Ferhos Carl / endlich an Ferdinan- 
dum I ibid. 
Glatziſche Muͤntz 617. 848 
Glogauiſche — derer ſind bielerleh —* 594 
Sigismundi Müngen 594 
Fridericı Müngen | 56 
Ferdinandi | 


Glogauiſche Fürftenthum befißt FridericusIL, 9.408. die” 
einen Pfand-Schilling, Läffet deswegen münßen 596 
ob es Wallenſtein zugehöret 2 587 
Glogau / Don (chreiben fich die Hertzoge zu Tefchen Sin 
woher ? ! 
was es mit dem fo genanfen Slsgauifhentöniglichen. 
Theil vor eine Bemandnüß hat 


komt an Matthiam | x er 
an Wladislaum | ıgs22 
Glogau / Stadt / hat gemuͤntzet 720 
Münden ibid. 
Wappen 721 
* vermehret aeai.85t 


Gojau 


DIS Il DET 


Sojanunmweit Rrommanıda ift der HErren von Rofenberg 








Begrabnüß 630 
Goldaftuswird angefuͤhret 104 
Goldberg / davon (reiben fich die Hertzoge gu Lignig 335 

ob eine Fuͤrſtl. Refidence da geweſen 337 
wird verpfändet "406 
huldiget Henrico 689 
Nahmen / woher 697 
Mungen 700 
Wappen ! 703 
Bergwerck ſtehet indem gröften Flor und muß wenig⸗ 
ſſſtens 2500. Knappen da gehabt haben 261 
Golden Vließ 627. 806 
Goldsbach / ob die Katzbach ſo heiſſen ſolle 697 
Gold / ob ſolches in der Katzbach gefunden werde 697 


Goldſtuͤcke / ſuche folgende Worte: Maximiliani, Andreæ 
Jerini, Johannis von Sitſch / Sebaſtiani, Joh. 
Chrift.und Georg. Rud, Georsiii III. Johan- 
nis, Henrici, Caroli, Henr, Wenc, und Carl 
Frid. fedesa parte, Sylv. Nimrodi, Sylv. Fri- 

der. Chriſt. Ulric» Wilhelmi son Roſenberg. 

Go0Ott fuͤhre du mic) allegeit den rechten Weg zur Seligkeit 464 

Gott richte mich nach deinem Willen 469 

Graͤber⸗Todten / böfe Menfchen zu Franckſtein »ı9 

Greiff / inder Stadt Schweinig Wappen eh 651 

Groſchen von Silberhat Wenceslaus Il. König inBöhmen 
nicht guerft ſchlagen laffen a no 

Groſchen / weil ſie 14. Heller gelten ſollen / machen Verdruß 293 


Mahl⸗Groſchen 3069.844 
Saganiſche und Muͤnſterbergiſche alte * 
Matthiſer W938 
Prager 751 
der Proteſtanten in Schlefien 835 


Fridericil,mirder H. Hedwig / ſuche Friedrich 1. 


— DESC® )o( 0 DET» _ * 

er Herhoge von Delsmit dem H. Chriffophoroy fi e 

Reichſteiniſche Muͤntzen. —J J 
Caroli mit dem H. Jacob / ſuche Jacob. 
mit dem H. Johanne, fucjye Johannes. - 
Allmoſen⸗Groſchen / ſuche Allmoſen. 
Bracislai 109, fuche Bracislaus und fo weiter. 

Groͤſchlein Meißnifche werden bey der Wahl Cafpar von 

Logauzum Biihoffausgemorfien 20 

eines wird nebft einem Hering und ſchwartzem Brodte 





ausgetheilet zu Lignitz 342 

Groß-Meifter des Deuiſchen Ordens beherrſchen Freuden ⸗ 

thal und Eulenberg in Schleſien 633 

von wem ſie ſolche bekommen 633 

Grotgauiſcher Diftrict kommt an das Biſchthum Breflan 140 

ift Fein befonderes Fuͤrſtenthum 141 
Gruͤſſau / Kloſter / von wem erbauet 600 


da haben die von Zedlitz eine alte Capelle 601 
Gurau / wenn es zum Koͤniglichen Glogauiſchen Theil kom̃en 517 
bekommt viel Privilegia von der Hertzogin Margaretha 518 
von Conrado IL, zu Sels ibid, 
Gulden’ was dadurch zu verſtehen 749 
gang und re find gar zeitig in Schlefien geſchlagen 


worden 175 
Gymnaſium zu Mar. Magd. in Breßlau wird nen aufge⸗ 

richtet. Medaille darauf 794 

in beyden werden Premiaausgetbeil. 799. 

H, Bunte ob er in den Woͤrtern Ungaria | 653 


| 712 
und — 653.713. ſeyn ſolle | 
Sta OHNE a ons beuathet Boleslai Cal- 
ochter 598 
Hæc ſacrant Corda Vaſalli 467 
Hahn, Bonaventura, wird Biſchoff zu Breßlau L —* | 
N | ahn 


__ DISS ol DIS. 


— —— — —— — 


Hamburaifhe Remarquen 





J——— 120 
Hardeck, Ulrich von / kaufft Glaß 615. Suche Glatz. 
Hartknoch, wird angefuͤhret 107 
Haugwitz / eine Frau von läff einen Prince fallen 334 
Haunold / Prafes zu Breßlau / Medaille auf ihn | 792 
Haupt Johannis des. Taͤuffers / Hiſtorie davon 186 


ein Bracteatus mit demſelben 184 
ſtehet auf denen ſo genannten — Bart Helle 737 
indem Wappen der Stadt Breßlau 767 
‚Hedwig, Tutelaris des Fürftlihen Lübnifchen Haußes 281 
* Muͤntzen Friedr. Hertzogs zu Lignitz 281.285 
ihr Todt 285 


Canoniſation 285 
bauet Trebnitz 286 
von ihrem Leben ſind 3.MSS. in der Petro⸗Pauliniſchen 

Bibliothec zu Lignitz 669 


Hedwig, Ludov. II. Tochter heurathet aufdifpenfation Jo- 
hannem. Suche Sohannes Hertzog zu Luͤben. 


Heinizii Genealogia 17 
Laqueus Venatorius 19 
Helffenſtein / Herren von 617 

Heiligen Pfennige find wohl duͤnne / aber nicht alledünne des- | 
wegen heilige Pfennige 270 


Helwigii, Martini, Tabb.Sil.Geogr. 
Helm / ein avthiger / auf der Oppeliſchen Muͤntze 496 
aufder Schweinitz⸗ — 605. uheo 


Heller / ſchlechte / Ladislai 114 

Wladislai | 118 
Ludovicıi 124 
Ferdinandi 134 
der Stadt Lewenberg 644 
der Stadt Schweiniß 648. 661 
Lignitz 671 
Goldberg 


701 
Ste te eben 





Münfterberg 

Neiße 

Breßlau | 

Juden Bart: Krempel-Bart-Heller 734: 

andere 

Commun- Heller 

Glaziſche 
——— V. erkennet niemand als SO über ſich 
Henricus barbarus, bauet Trebniß mit vielen Unkoften 


LT Tr —— — 


709 
711 
714 
717. 
727 
733 
er 
776 
g20 
848 
99 
286 


Henricus mit der Schram̃e was vor Gemahlinnen er gehabt 706 


HenricusIX. Hertzog zu Lüben 


79 


Henricus — maßet ſich einer ſonderbaren ſouyerainen 


Gewalt an 
giebt ſein Fuͤrſtenthum zu Lehn auf 


99 
100 


— den Biſchoffen zu Breßlau das Recht zumuͤn⸗ 


ſein Bi daruͤber 
halt Thomam IL. Biſchoff zu Breßlau ſehr uͤbel 
giebt ihm Satistadtion 
fein eigenrlicher Titul 
Henricus craſſus wird gefangen 
Henricus I.zu Münfterberg und Delß 
ob er gemuͤntzet 
fein Monument 
Heinrichs von Naſſau Hochzeit-Medaille 
Henrici II, Müngen 
ebens⸗Lauff 
Henr. Wenzels und Earl Friedrichs Sröngen 
Henr. Wenzels Wahlſpruch 1% 
Lebens⸗Lauff 
ein Muſter gelehrter Printzen 


ibid. 


175 
173 


179 


18t 
177 


365 


410 


422 
373 
424 
425 
431 


434 
ibid. 


—8 
wendet 


DIS» Jo DEE 


— — — — — — — — — — — —“ — — 


| wendet viel auf GOttes Ehre ibid. 
Henricus XI. bekommt die feinem Vater Friderico Ill, abge; 
nommene Regierung Hs 
vermaͤhlet fich 
Hering tin nebſt Er und Sröfchlein ausgetheilet / he 
hauſe 
Hercules ‚Fabel auf Medaillen 466 
Herren inSchlefien, mer fie find und ihre Münsen 620 
von Rofenberg 621 
von Reichftein 621,630 
zu Eulenberg und Freudenthal 632 


Hertzoge in Schleſien ob die Koͤnige in Pohlen ſolche geweſen 88 
und als ſolche verfertigen laſſen ? ob ſouvrain 90 


was vor Jura ſie gehabt 90.98 
nennen ſich Groß⸗Hertzoge in Schleſien 98 
fuͤhren ſich ſouyrain auf 99 
Herr Hancke haͤlt ſie dafuͤr — 100 
werden denKönigen gleich tituliret —0 
PFerdinandus heiffet fie Frey⸗Fuͤrſten 101 
Wladislaus Freye Fuͤrſten des Reichs 105 
ergeben fih an Böhmen „105.296 
wie fie fich geſchrieben 140 
ob ſie das Recht zu muͤntzen gehabt 169 
ihre Feuda waren Feuda oblata 169 
ob fie fih ihres Müns:- Rechts begeben 169 
denen en su Lignitz wird diefes difputirlich ge; 
) 171 
diefer ihre Müngen 260 
woher fiedas Recht su münsen haben 261 
haben ſchon vor Alters kleine Medaillen verfertigen laffen 261 
Sen aufeinem Altar 467 
zwiſchen Palm⸗Zweigen aufeinem Selfen 459 
Heſſus, Joh. difputirt zu Breßlau 200 
heurathet als ein Domherr 201 


Ttttt 2 Hoch⸗ 


__ DES» Jo DS 5 





Hochzeit-Medaillen George degz. 371 
Sylv.Frid. 0.450 
Ehriftian Ulrichs 462.463. 473. 479 
Louyfe Elifabeth 2 a 1468 
Sophiz Angelicz 474 
Caroli | 485 

Hodie mihicras tibi 351 

Hoffmeifterin läft einen Prince fallen 835 

Homagız Andenden > 

Huldigungs-Medaillen 

Hyde, Thomas, confundirt den Fanatifhen A 

feld mit dem Phyfico zu Hirſchberg 10 

Jꝛ St. en, mit deſſtn Bildnuͤß 413 
Jacob Geſellſchafft ibid. 

Jacob von Saltza / Biſchoff zu Breßlau 198 
ſeine Muͤntzen 197. 199.8 
iſt ſehr moderat | ‚201 
feine Monumenta 202 
fein Wappen 200 


Jaͤgerndorff Zürftenthum komt an Fuͤrſt von Lichtenftein 5349 
mie es an die Margaraffen von Brandenburg fommen 559 


Se 3 Stadt / Grofhen 728 
Wap 729 
Jagt Zuß hl Ritſchner Wald 329 


Jagd / große Liebhaber derfelben 329 
Jahrzahlen auf die Müngen zu ſetzen / wenn esauffommen 744 
Jaiſchwitz / Herrſchafft / wie ſie von dem Oelsniſchen 5— 


kommen 445 
Jaroslaus druͤcket feinem Vater das Neißiſche Gebiethe ab 724 
wird Canonicus zu Breßlau 724 
Biſchoff ibid 

ob er mit Vorwiſſen feines Voters das Neißlſche Geble⸗ 

the dem Biſchthum verſchencket ibid. 


—— — DISS )ol DIS» 
hat mit dieferBerfchenckung feine Brüder nicht affron- 
tirenfönnen 2 





3 725 
hat dem Biſchthum nicht ſo groffen Schaden gethan 726 
Jaſon / Fabel von ihm / auf einer Medaille 80 
Jauer / das Fuͤrſtenthum / beherrſchet der Boͤhmiſche Cron⸗ 
rintz Jure Peculii | 598 
der erſte Fuͤrſt dafelbft ift Bolko ibid, vid. Bolko | 
wie Bunglau dahin kommen 405 
Jauer / die Stadtiihr Wappen 298 
woher ſie ſolches hat 299 
ihr Tutelaris 298 
Ich getraue GOtt in aller Noth 249 
Ich wags / GOtt walts 572 
ſehova auf Muͤntzen 833.466 
Jehova Salus & Victoria noftra 833 
Jenkwiz, Nicolaus, feine Gedaͤchtnuͤß⸗Muͤntze 762 
Jerin, Andreas, wird Biſchoff zu Breßlau | 226 
Jaft einen filbernen Altar bauen ibid. 
feine Müngen 217 
Wahl⸗Spruch | ibid. 
Todt 2 ibıd. 
Jetton, fuhe Rait⸗Pfennig. | 
In DEO meo transgrediar murum _ 333 
Integritas & rectum cuftodiant me ! 328 
Incundiste quærit Amor renovare metallis 460 
Initium Sapientiæ Timor Domini 485 
In Silentio & Spe fortitudo mea 563 
Joachim / Biſchoff zu Brandenburg | 424 
ſtirbt | ibid. 
feine Rede an den Beicht⸗Vater ibid 
Joachim Friedrich / Hertzog zu Lignitz und Brieg beweiſet fein 
Recht zu muͤntzen 320 
kaufft die Staͤdte Reichſtein und Silberberg 320. 321. 324 
ſeine Muͤntzen N 320 


—— kur⸗ 





Heawig feine nahe abe Bafe/ befommt aber Damit 


kein Recht an Lignig 681.689. 2. 
iſt von den Lignitzeen nicht verjaget wohden 676 
worauf er Baer zum Kignigifchen Fuͤrſtenthum 
gegr 689 
ſtirbt zu Breßlau 695 
wird nach Olau gefuͤhret 6 
lſabella Koͤnigin in Ungarn bekommt die Sinfentpämer 
Dppeln und Ratibor 
Jubileum, was voreineszu der Zeit Biſchoffs von Suſh 
gehalten worden 221 
wie ſoſches zu Rom celebriret wird wald Ibid. 
Juden / Kraͤmpel⸗Bart⸗Heller 734. 736 
Juden pachten die Münge zu Breßlau 736 
Julius Sigismundus 9. zu Dels 482 
feine Begraͤbniß⸗Muͤntze ibid. 


deſſen Gemahlin wird Vormuͤnderin bey —* Prince 483 
Julius· Burg hat vor dieſem Dreßke geheiſſen 483 
wird zu einer Stadt und gar zu einer Fuͤrſtlichen Reſi- 


dence gemacht ibid. 
Juftitia & Pietate ditefco 455 
Juftitia& Pietate Principes Dii fiunt | 480 
Be zu Breßianu / von wem und wenn ſie 
auffgerichtet worden 136 
Kammer Buchhalterey Raitpfennige ſuche Jettons oder 
Raitpfennige 
Katzbach von deren Ergieſſung 19 
ob fie Gold führe und von ihrem Golde- eine Kette ver, 
‚handen 354.697 
ob ſie Goldsbach Heiffen ſoll 697 
oder Katzbach | 698 
Wwo ſie entſpringe 698 
rg Caſpar / Superintendens ı 385 


DS» PS Bi 
Kerterob DE von aus der 18 der Kahbach gefamieten eten Golde verhan⸗ 


354 
ob eine um dag Haupt Johannis Ss. in den Brehlaus—⸗ 
| en Wappen 768. 
Kind / ein Süefliches) laͤſſet eine Hoſmeiſterin zu Tode fallen 83< 


Kirche zu St. Johannis in Lignitz / Muͤntzen ha 270 
: wer fiegebauet ? | "271 
ihre Stifftung / fücheS. J okafines ni" 356 

Kleinwaͤchters Valent. Beſchreibung Mar. Meawd. Bolb⸗ | 

| thecin Breßlau | * 
Kleinodt aufdas Schuͤſſen zu Neiß 45 
Hertzog Ludwigs ſo er an die Schügen-Rette zu eine 
i verehret 381 
Sylvii Nimrods zu Oels | 446 
Sylvii Friderici Er 4409 
‚Ehriftian Ulrichs —* I 
der Stadt£ewenberg iR 0.641 
‚der Stadt Breßlau 760,764. 851 778 

Klippen der Herhoge zu Lignis und Brig 334 
Carl Ferd. Biſchoffs zu Breßlau 234. 512. 3 
Bethlen Gabriels 507 


der Fuͤrſten und Stände in Schlefien 
Hertzog George Rudolphs goldene und filberne 7 
Klitſchdorff / De es gebauet | WIN Ay 
Knichiſche Were E I 17 
Köche Sifft zu "Franc ein 
Koͤhlers / Herr von Carte der —— 


und Jauer 5.699 
| Könige Ben ob Die Droge in Scleſien 
| weſen? 88 
ob ſie als ſolche muͤntzen laſſen '9L 
König In Böhmendemeraiebt ep&chlefien ee 108 
werden Dbrifte HerbogeinSchlefien 107 
wer von ihnen amerfienmüngenlaflen - 108 


Uuu un haben 


IS@ Jr = Joc DIS@- 
— fich lange Zeit weder des Tituls noch re 
fifchen — bedienet 108 
Rrämpel-Bart- Heller 734.736 
Krantz / Gottlob / Redar \des Elſobethauſchen — 
wendet allen Fleiß an etwas von Schleſiſchen 
Muͤntz ⸗Sachen zu verſchaffen 


22 
Krautwald / Valentin, ein Schwaͤrmer 312 
bemeifet feine Meinung wunderlich | 313 
Krentzheim / Leonhard/ Leben und Lehre SENT’. 
Kreutzer / Friderici Cafımiri = 526 
FridericilIl, 536 
Georgii Frider. | 568 
halbe Recuter Ferd, II. 166 
Kronimau / dahin wird Andreas Baudiſius zum Evangel 
ſchen Prediger beruffen 630 
| Heinrich Bachman zum Cantore ibid. 
Kurtzbach / der Herren von / ——— 18 
ihr Helden⸗ VLob idbid. 
Stand | Ba 817 
[4 König in Böhmen! führee denScheſſhen Adler 
zu erſt auf den Muͤntzen 12 
peffen Ducaten 2 ee hi, 
der Stadt Lignitz Wappen 674 
verbeſſert der Stadt Schmweinig Wappen 648 
laͤſt das Fuͤrſtenthum Lignitz als ein Feudum Vacuum 
einziehen 678 
fendet einen Hauptmann Pretzky dahin / der hernacht im 
Tumult umkomt 695. 
Langi Glogovia incinerata | 19 
Lehns Revers Nicolai II. Hertzog zu Troppau 541 
Laudem quibene cœpit habet ; 798 
Leopoldus, Wilhelmus, Biſchoff zu Breßlan 237 
fein Monument | 238 


Bon 











von ren — Here ff. Se 237 


ſtirbt gu Ebersdorff 238 
Les pures lammes font protegees de ł amour divine 459 
Leubus / Kloſter / was vor ein Orden daſelbſt 9 

wer ihn hingebracht id. 

der Abt daſelbſt iſt Pr&pofitusperpetuus der Kirche zu 

St. Joh, in Lignitz | ibid. 

Lew / in der Stadt Lewenberg Wappen 641 
in der Stadt Lignitz 673 
Lewenberg / Stadt / davon ſchreibt ſich Bolko 40b8.600 

hat gemuͤntzet 640 

ihreshüffen- Kleinste 641 

Wappen 641 


Mnemofynen Leorinam ſchreibt Cafpar. Svevus 641 
Agila gn Herkog von belomt das Fuͤrſtenthum 
roppau 


545 
feine Muͤntzen —— ibid. 
Geburt und Bermählung NER 548 

Mappen 546.547 
ift Hegierer des Haufes Lichtenſtein 547. 548 
wird in Fürften-Stand erhoben se 
befomt das gürfkenthum Fägerndorff 549 
vor einen Fuͤrſten des Roͤmiſchen Reichs gehalten ibid. 

48 

Carolus Eufebius, Fuͤrſt von Lichtenſten * 48 

ſeine Muͤntzen 5 

Wappen Ro 550 

Lichtenſteiniſche nee 550 

Lignitziſche Hertzoge find die vornehmſten i in Sqleſi it 260 

ihre Muͤntzen 260 
offen menigffens ſchon Gold muͤntzen im Mittel des 

14. Sec 261 

laſſen Eleine Siegs⸗Medaillen prägen u 96 

haben ein ſchoͤnes ———— zu Laniß 3 


ihrt 





Tore Drdnung wie fl fie aufei auf ee in der Xeg Kegier 


rung ift bißhero ſehr falſch geweſen ER 84 

wird verbeſſert 688.684. 686 
Ligniß) das Fuͤrſtenthum / wird berſchenckt 276.686 
wird ein Feudum Vacuum | 27279.688. 

im Teſtament vermach 280. 688 

ein Leib⸗Geding | 280.288.676 

fein Feudum foemininum ER 68 
Lignitz / die Stadt / iſt alt | 1a 607 
wo fie ihren Nahmenherhabe Bao. ibid. 309. 

hat ſchoͤne Privilegia 669 

Das vom Brau⸗ Urbar bringt ihr Bitſchin zu wege ‚695 

ihre Bürger mögen Lehn-Gütter kauffen 2669 

hat das Jus monetandi "670 
hat 2, Schuß: Heilige vorzeiten gehabt 289 
Wappen 290. 671 
wird verbeſſert 673 
Mappen: Brieff 75 


Verſe aufdas Wappen 
fol Be Augengegen Hertzog Ludwig denzten ga : 


hat Tohannem ihren Hertzog nicht verjagt | 676 
wird gründlich vindiciret ‘676, 681 _ 
Aufruhr daſelbſt — 695 
Münsen BT 671 
Muͤntzen mit der Stadt 346 
alte Lignitzer was dadurch zu verſtehen 672 


Lilien / indem Biſchoff-⸗Breßlauiſchen Wappen woher? 727 
derer finder man viel auf den alten Schleſiſchen Muͤntzen 264 
gehoͤren an die Binde des Schleſiſchen Adlers 264.295. 
408.496. 606.718 

Lobkowitz / Fuͤrſt von, bekomt das Saganiſche — — 591 
welcher zuerſt ein Reichs: Fuͤtſt worden iR 192 
Wappen IE 592 
Logau 


DSG» Yo( “850 


— — — — —— — — — — 


—5 Taſpar von/ wird Biſchoff zu Breßlau ar 208 
Meißniſche Groͤſchlein bey feiner Wahl ausgeworffen * 
Schickfus nennet ihn unrecht Lochau | 


hen | | 209 
10] 

Sn neuen ine | me 210 
Begraͤbnuͤß N 21£ 

. Monument "2 
Geſchlecht 208 
RN u virefcet 371 
Louyie, Mutter und Bormünderin George Wilhelms 392 
laͤſſet muͤntzen Me ıbid. 
men“ 393 
Eurer Lebens⸗ Lauff Ra 393 
‚Täffet das Fuͤrſtliche Maufoleum —— 393 


ihr Monument 395 
Der Eliſabeth / Princefle von Oels / vermaͤhlet ſich mit 
Prince Philippen von Sachſen / die bey der Ver⸗ 
maͤhlung gepraͤgte Medaille 468 
Ludet amor fponfigeminas ſiperaddite Turmas 845 
Ludovici, wie viel derer indem Piaſtiſchen Stamm geweſen 273 
Ludovicus I.und Wenceslausl. fein Bruder’ erlangen zu; 
gleich die Inveftitur, Müngen darauf 269 
s eheilen das Lignitziſche Fuͤrſtenthum ibid. 
werden uneins und empfangen die Lehn ohne geſamte 
| Hand! ja mit beyderfeits Verzeihung m des an⸗ 
688 


dern Theil 
bauen die Dom Kirche vor Lignitz 271 
Ludovici Eltern und Geburt Bas 273 
Tutelars ae 274 
Genealogie | = 


Ludovicus N von wem und wenn er gebohren 
ſuccediret ſeinemVater Henrico VIIIin henvelhen 
Fuͤrſtenthum; ae — 
———— Kühe 


850“ Ic — 





Führer einengroffen Etat - PR — D —— ibid. 
reiſet aufdas Concilium mu Coſtuß id, : 
iftreligieux _ "276 
bauet Die —— | mi 296 
glückfelig | ibid. 
Ehen J76 
Kinder ibid. 
bekomt das Fuͤrſtenthum eignig geſchenckt ibid. 


ſtirbt — Schlagfluſſe in der nieder Badſtube zu 
seräft Ds sSürfentpum Lignitz als ein Feudum va- 


689 
ber feiner&emahlindasgärftenesumgignig sermadht?230 
feine — —— heurathet N icolaum — 

zu O 
Hedwig ——— von Luͤben Iren Vetter / — 
| Hedwig | 
feine Muͤntzen 293 
von ihm haben die Bürger zu Lignitz das Privilegium 
Lehn⸗Guͤtter zu Erb⸗ und eignem Recht zu kauſen⸗ 669 
item die Stadt das Recht zu muͤntzen 670 
die BR Gerichte aufallen Straffen/ Wegen und Ste: ke 


gen : 
— ein ruhiger Herr / worauf ſeine Ruhe gegruͤn⸗ 


277.279 

feine Che und Kinder 277 
alone IV. Hertzog zu Lignitz / Hatte befondere Luft an 

Oval-Müngen 381 

wird — Koͤnig zu kin 0 ibid. 

ſeine Muͤntzen 379 

Wahlſpruch 380 

Monument tg 383 


— ibid. 
hieß der Heilſame | ee En 


298688... 
Ludovicus VI. Qandgraf $ı Me Heſſen⸗ — — ee 








Vriderici Cardinalis von Heſſen 249 
feinSymbolum - * ibid. 
feine Thaler | ibid. 

Ludovicus König in Böhmen deffen Muͤntzen 122 
Heller mit einem geeroͤnten L. 124 
Geburt und Todt 129 

Lygier, ob Lugnit von ihnen den Nahmen habe 667 

M. Auf Muͤntzen 136 

indem ano der Stade Münfterberg 717 
Mähren wird Schleſien vorgezogen 150 
Mahl⸗Groſchen 369. 844 


Majeſtaͤt BriefRudolp hi 145 

Margaretha / Are zu Slogan giebt der Stadt Gurau 
chönePrivilegia 517 

Marggrafen su Brandenburg’ bekommen das Fuͤrſtenthum 

| Jaͤgerndorff. Suche Jaͤgerndorff. 


das Fuͤrſtenthum Croßen 557 
form den en und Schwibuſiſchen Aler in 
vem 
ONasgavaff&rongebee Sromme heyrathet Johannis Him- #78 

niadis Tochter 561 
war Ludovici ———— 561 
macht ſich luſtig in Breßlau | 122 
ſeiner Religion — 57 

eine Thale 

Hochzeits Medaillen mit der Umſchrifft: GOtt dee 

als ich hoffe 558 
wieerdas Fücßenehum Jagerndorff belommen 562 


Marggraff Johannes bekomt in dem Vaͤterlichen Teſtament 


das Zieſtenthum Croſſen und die neue Diard 562 
ſeine Thaler ibid. 
Symbolum | 561 


Mag 


DE 
Marggraf Zvie Sriedri) Wilhelms Eurßer LebensT Lauf 666 
feine Müngen mit dem Titul: Hertzeg zu Srfen | 





ud Schwiebus _ 566 

M. George Friedrichs Muͤntzen Re 568 

. Genealogie, | 668 

Todt 570 

M. Johann George / — Biſchof zu Straſburs 570 
bekomt das Fuͤrſtenthum Jaͤgerndorf rad 

feine Müngen 570 
Fern mit der Devife: Sch wags / GOtt walts 7. | 

e id. 

Tod ibid. 


—* zu Weiſſenburg in Siebenbuͤrgen begraben ibid. 
Maria S mit ihrem JEſus⸗Kinde auf Muͤntzen 188,710.729 _ 


Peculiare Ungariæ Numen Tr. — 
Martin Gerſtman wird Biſchoff zu Breßlau 21 
ſeine Münden 213 
app jr —* 213 
fein Wohaber der — at 54 
Monumenta ar 215 
Todt I ibid. 


Martins. der Stadt fan Patron | 298 
Matthei Ranges Ertz⸗Biſchoffs on &alßburg Medaillen 754 
Matthias König in Ungarn’ Dbrifter Hertzog inSchlefien IS 


deffen Contradt mit Wladislao ibid. 

ober eine Müng:Officin in Breßlau aufgericht ‚ 116 

ober münßen laſſen az 
Lappen - 729 

man lich umdas Münsmefenfehrverdient ı» 739 
— ihmgenante Matthiſer Groſchen 740.729. 127 

| ei 
Matthias Käyfer und König in Böhmen feine Muͤtzen 145 
haͤlt einen prächtigen Einzug in HERD er: 147 


. Maximi- 


DISS» Jo Ge) DSSR 
© een L.ISEMüngen prägen mit dem BucftabenM.136 136 


Jettons mit dem doppelten ibid. 
‚Medaillen mit der Devife: Dominus providebit 137 
ſtehet zu Lignitz zu Gevattern 526 
Medaillen Wladislaı ‚ug 
Ludovici Ä 123 
Maximiliani 137 
Friderici V. Pfalß: Grafens 149. ixt 
Fop.von Sitſch Biſchoffs zu Breßlau 219 
° Friderici Cardinalis | er 255 
Francifei Lud. 9.84 
die Hertzoge in Schlefien Haben vor Zeiten gantz eine 
prägen laſſen 
der Stadt Brig aufihren Hertzog Georg. I. on 
SylviFriderici 449. ſeq. 
ChrifianiUlrici - 46 1. ſe 


g. 

Annz Sophiz vermittibter Hergogin zu Sulinsburg 484 
auf die Retouraufdie beyde Delsnifche Princen 481 
Johannis Georgi Marggrafzu Brandenburg 572 


Wilhelmi von Rofenberg - 627 
Begräbniß-Medaillen — Sr 321 
Annen Marien feiner Wittib 327 
feiner Gemahlin en 309. 
George des zten — 7 
ſeiner erſten Gemahlin 369 
der zweiten Gemahlin a STR; 
Ludewigs | en 382 
Ehriftin = 3 | 389 
George Wilhelms us | 398.846 
Carolill. 8 
Eliſabeth Marien — —7—7 
Chriſtian Ulrichs erſten Gemehlin | 460.846 
feineeigene 480 
JulüSigismundi 


dat 482 
47273 Geburts, 


_ STE» Jo( DIE 





GehurkörMedaillen ” 00.466. feq.470. .feg. 476 
Dermählungs;: Medaillen Georgen Deszten 371.845 
Heinrichs von Naſſau IR 373 
f ch Bi 449 
Chriſtian Ulrichs |  462,463,47 * 
Louyſe Eliſabeth er en 
Sophiæ Angelicz 474 
George Marggrafen zu Brandenburg 558 
Medaille aufdie Univerfitet Tübingen 453 
a F Stadt Breßlau auf die kriegeriſche Zeiten 83 
785 
der Stadt Erbauung 786 
die Bibliothec zu Mar. Magdalena 7838 
mit LeopoldiBildnüß 739 
auf das neue Schmweinigifche Thor 7 
mit der Devife: Andacht / Treu undfluger Rath 791 
auf das ıgdeSeculum 792. 
ihren Præſidem Hans Sigmund von Haunold 792 
das neu erbaute Gymnafium Mar. Ma 794 
Schul⸗Medaillen der Stadt Breßlan/mit Ferdinan- 
di III. Bildnüß 795 
derer vier Scholarcharum Mappen 296 
mit der Devife: Laudem quibene cœpit habet 798 
mit dem Palm⸗Baum 799 
mit dem Juͤnglinge der in der rechten Hand einen Flů⸗ 
gel in der lincken einen Stein hat 799 
mit der Fama 802 
dem Sonnen⸗Zeiger 5 


mit Jafon 
Medaille.eine beſondere / Matthaͤi Langes Er 


zu Saltzbur 


vg 
Medzßibor / — wie ſie an das Deleniſche Su 


Mehls⸗ oh. Genealogie 


in 


| hellen 


299608 Ge IL DIS 
Melle Sacobvon / 112.113. 161.167 
Melger/ Tlemens / erſter Evangeliſcher zu Franckſtein 416 
Milich / Gottlieb / Koͤniglichen Raths Cabinet 
mit GOTT und mit der Zeit | 469 " 
Mohrenberger/ woher diefer Nahme 748 
Mona Paulund Baftian berühmte Münsmeiftee 658. 293 
Mond ein halber ob aufdem Schlefifhen Adler anzutref 
fen. Suche Binde, 





Monument Johannis Turfonis | 196 
Jacobi son Saltza | 202 
Balthafarıs von Promnitz 206 
Cafparisvon Logau ve 211 
Johannis von Sitſch 841 
Leopoldi Gvilielmi | 236 
Sebaftianı | | | 245 
Boleslai III. 9.5. Lian, 268 
Fridericil. 9.5u8, — 283.707 
Boleslai und Wenceslai Ä 285 

 Elifabethe Fridericill, Gemahlm au 
feineianes Br 1 16 
: Joachim Frider. ! \ 324 
Joh.Chriftiann 349 
Georg.Rud. 357 - 
im Thranen Thal zu Wabden 374 
Ludovici 383 
Chriſtiani 391 
indem Fuͤrſtlichen Begraͤbniß iu ‚eigni 394 
Louyfen 395 
Georg. Wilh. us 401 
Caroi H. zu m. | 415 
Henrici oder Joachimi | "417 
HenriciSenioris Sa 42 
Johannis Di 4422 
Mornæi Wahl⸗Spruch 368 


xxxxx Munus 


9850 3 JoC DES _ 


Munus Cfaı Czfaris Maximiliani 197 
ea das Fůuͤrſtenthum / von wem es beberefiher wor⸗ 








en % 04 
wer den erſten Titul davon gefuͤhret 9— 

alte Muͤnſterbergiſche Muͤntzen 408. 411 
Hertzoge zu Muͤnſterberg menden Reichs⸗Fuͤrſten 420 
ihr Wappen 439 
wird vermehret 441 
komt an das Hauß Auerperg 491 

war ne II. zu £ign. als ein Pfand⸗Schilling be 

} 498 
Münfterberg, die Stadt iftalt * 
wo ja Muͤntz⸗Recht her habe —* 


ihre Muͤntzen 717 

ob ſie ein der 4. Berge des Höfen Reichs gemefen 717 
Müngen/ von den Schlefifchen ift wenig geſchrieben RN 20 

wæer es gethan | 

Frid. Lucz handeltdavon in feinenSchlefi (endend 


würdigkeiten 21 
von den Oelsniſchen handelt Sinapius | au 
Hankii Adtus von Schlefifhen Müngen \ 22 
Sinapiiund Wendes Adtus 22 
ihren Nuhen weiſet der HErr Chriſtus 25 
iſt ſehr groß 26 
wie man ſich dieſelben nuͤtze machen koͤnne 


wenn ſie die Schleſier am erſten gebraucht 
ob die Koͤnige in Pohlen als Obriſte Hertzoge in — | 
fien mungen laffen 9L 

woraus zu erkennen daß es Schleſiſche Müngen ſeyn / 

oder von wem ſie ans Licht kommen 108 
ihrer werden viel gefunden aber liederlich verfömelge TIL 
wie die Verſchmeltzer zu beftraffen ibid. 
Ladislai 112 


Wiladislaı Fl 118 


Ludo- 


Ludovici 


Ferdinandi 

Maximilıanı 

Rudolphi 

Matthiæ 

Friderici 
Ferdinandi I.und II. 
Leopoldi 

- Jofephi 


ö—— — — 


122 

129 

136 

138 

145 

147 

155 
159,166 


| | | | 66 
Recht zu müngen ob esdie Schleſiſchen Zürften gehabt * 


wird den Hertzogenzu Lignitz diſputirlich gemacht 71 
. Johannis Turfonis find nicht Se fiken ? 14 
— der Muͤntzen iſt nicht auf den Nutzen zu ſe⸗ 
BI | 3 1 
alte Biſcoͤffliche 15 
Lignitz⸗Brigiſche 260 


woher die Hertzoge zuLignitz dasRecht zu muͤntzen haben 261 


haben ſchon vor alters Eleine Medaillen verſertigen laſſen 261 


Muͤntzen mitdem Rahmen Trebnig 


mit dem Schleſiſchen Adler gang alleine 
mit der Schlefilhen Galea | 
mit dem Nahmen Sohannes 


Ludovicill. Hertzogs zu Brig Muͤntzen 


Friderici I. 

Fridericıll, | i 

warum deſſen Söhnenicht müngen laſſen 

Joachim Friedrichs Müngen 

Johann Ehriftiang 

George Rudolphs 

Allmofen Groſchen 

mit der Stadt Lignitz 

mitder Stadt Brig 

dren:köpfligte 

George des zten Muͤntzen 

- Ludovici IIII. | | 
| Kirn 3 


262 
ae 
264 
072 
273 
281 
290 
317 
320 
29 
x m 
342 


0 
359 


360,344 


366 


37 
Chilli 


— ae ne 


Ch " — 
Louyſen 

George Wilhelms 

— alten Hertzoge zu Muͤnſterberg 


| — Soͤhne 

Johannis 

Henrici und Caroli 

Henrici allein 

Caroli II. 

Henr. Wenc, und Carl Frid. 

Sylvii Nimrod * 

Sylvii Frid. 

Ehriftian Ulrichs 

Seiner Pringen 

Juli Sigismundi 

Annz Sophie 

Carolı 

Johann Weickhards yon Auerfperg 

der Juvenum Bulkonum gu Oppeln 

— Fuͤrſten in Siebenbuͤrgen 
ethlen Gabriels 


Vladislai 


Wenceslai Adami 
Friedrich Caſimirs 
Adam Wenzels 


Keil —. 


Elifabethe Lucretiæ 
Ferdinandi III. 
. Carolı deLichtenftein 
Caroli Euſebii 
Croßniſche 
Johannis 
Friedrich Wilhelms 


—E SSR. 





392. 393 





384 


5 — Se 


"George Brei 568 
Joh. Georg 579 
Ferdinandt a8 Hertzogs zu Sagan 576 
Wallenſteins 578 
Sigismundizu Glogau ——654 
Friderici 596 
Ferdinandi | | 596° 
Bolkonis gu Jauer | | 5983 
Joh. von Bernftein 616 
Ernft Srafen zu Glatz Ä 6.8 
der Herren von Rofenberg 624 
unterfchiedlicher Herren von Reichſtein 630 
der Herren von Freudenthal und Eulenberg 632 
Herren von Braun Ä 635 
der Stadt Eemenbtg 641 
Schweinitz | 645 850 
En | N 667 
Goldberg : | 697 
Luͤben u | 7°5 
Eu 7... —— ae zao 
Wolau 73. 
. Münfterberg 710 
Striega | | 718 
Glogau | Se 719 
Neuße | 793 
Jaͤgerndorff | za. 
Breßlau | 731 
Commun-Püngender Zürften und Stände g08 


der Evangelifchen Fürften und Stände in Schlefien 829 
Müngen mit folgenden Devifen: Dominus — 17 


Dante Deo & Ordinum Concordia 148 
Amore& Timore 840 
Dominus Adjutor meus Fe] 
Etmel&aculeus an 214 


Utinam 


DIS )0C DI 











Utinam noviflima providerem ‚ n.207 
Candor &amoroptimacuftodia 219 


A Jova Principium, Item. Omnis poteftasaDeo 233 
Exemplum enimdedi vobis Munus Cæſaris Ma- 


ximiliani 24e⸗ 

Ich getraue GOtt in aller Noth 249 
Exemplum enim dedi vobis 250 

Pro Deo & Eccleſia 254.255 

Pro DEO& Cxfare, Adutrumque 260,843 

Sicbene conveniunt 843 

Verbum Domini manetinzternum 290 


Integritas & rectum cuftodiant me > 347 
Si Deus pronobis quis contra nos ;32.4 49.452.551. * 
Hodiemihicras tibi 


Fortuna variabilis | ibid. 
Ambulavit in via veritas 352 
Alles nach GOttes Willen 353 
AnchorafacraDeus tibi&c. 359 
Sufficitmihi gratia tua Domine 361, 434 
. SorsmeaaDomıno » 367 
Long&va virefcet 371 
Rite jugandis ibid. 
Imperiis & Amorepares 372. 
Confilium Jehovz ftabit | 380 
Conſtanter & ſincere 390 
Dum florui morior | 399 
non eftä vulnere tutus 846 
Dominus Fortitudo mea 425 
Go0Ott iſt mein Troft 427. 438 
DominusProtedtormeus . | 436 
Fidelite oblige | ‚a8 
Recipit & reddit ı ignem 
Der hat die Herkogs Würde bracht amd Tübingen “ 


ruͤhmt gemacht | ss 
: & 


DIS» 30 DSSEn 











Pietate & Juflitiaditelo ER 455 
Nefcit labı Virtus 
Les pures flammes (ont protegees de!’ Amour 

J vine | 459 
Incundiste quaritamorrenovaremetallis __ 460 
Extindta füperftes ibid.846 
Tutifimum firmamentum Principis Amor Ci- 

vum 461 
Alteraalit protegitalter 462 
Sicmihi jucundusadolefcunt ignibusare 463 
Go0Ott fuͤhre du mich bei den rechten Weg zur Se⸗ 

ligkeit 464 
Tandem | 465.485 
Spes exſpectata diu 466 
Et nunc & olim BD 467 
Hæc ſacrant corda Vaſalli 46 


Was indem heilgen Rath der Gottheit wird bedacht 
das wird auf Erden auch geſeegnet ſeyn voll⸗ 


bracht 468 
Candore omnia vincit. Creſcit &c. 469 
ae: 4709 

Solatio En \ 471 
Oritur altera Tall! 4 -Ayı 
Pabit Deus incrementum Jim | 472 
Augmento 473 
ConcordesCœlum ditat Ai | 474 
Felix Conjugium Pax & Sapientia firmat 475 
Juftitia & Pietate Principes Dii fiunt 480 
Concordia Fratrum 481 
Sittua mıra Deus via fitmodo meta ee 484 
Initium Sapientie Timor Domini 485 
Frigorebrumali florens mihiredditur æſtas &c. 486 
Benedidtio Dominidivitesfacit 514 
Salusnoftra — 526 


Byyyy Sapiente 


__ DIS» I DSSe 


nn —— — —— —— 


Sapiente Diffidentia 





ee ee 
InDeomeo transgrediarmurum 53 
Go0Ott giebt als ich hoffe | 558 
In Silentio & Spe fortitudo mea 
Suum cuique 567 
Ich wags GOtt walts ——7 
Vicit Leo de Tribu Juda 6 
Legitime certantibus 772 
Jefus NazarenusRex Judæorum 779 
Pietate & Juftitia „80 
Nifi Dominus cuftodierit Civitatem &c. 8 3.734 
Es iftgenug folaßnundeine Handab 785 
Deo & Pofteritati "788 
Hujusat Imperio &c. HicDecor externus &c, 788 
Felixfub JovaCzfar &c, 739 
Fideli Obfequio | 790 
Andacht / Treu und Finger na ERDE 791 
AmboConcordes 792 
Jofephi füb Imperio 993 
DeoCzfariPatrieSacrum 794 
Premium Diligenti& &c. 796 
Pra&mia Breslzi captans &c. : 797 
Laudemquibenecapithabet 798 
Nefcit fuaccumbere Vırtus 799 
Diligentia fürfum Ignavia deorfüm 799 
Virtute & Studiocelebratur Fama per Orbem 802 
Nullahora finelinea | 803 
Affiduitate 806 
Circulum quemcegpiftiabfolve - 806 
Jehova Salus & Victoria noſtra BENNE 833 
Muͤntzen Geftempelte 367 
Nun: ‚Contra& der Fürften und Ständei in Sheſien mit 
Könige Wladislao | 816 
Ming: ⸗Officinob Matthias eine in Breßlau geh 116 


eine 


_ DES VL DEE 
eine wird daſe lbſt von ı Ferdinandol. aufgericht = 
aufdie Officin in Dels eine Medaille 

Muͤntzen Reichs: was vor Eigenkhafften fie an ſich A ar 


Müng: Recht oder Recht zu muͤntzen mohehen die Bifchöffe 





zu Breßlau haben 171. ſeq. 
die Hergoge in Schlefien 168 
die Städte. Suche Breßlanı Lignitz ꝛc. 
Den der Stadt Lignitz— two er ber ſey 667 
der Stadt Goldberg 697 
Schweinitz 646 
Dlau | | 711 
Wolau | 713 
Breßlau 91.786 
mit in einander geſchlungenen Buchſtaben auf Nünßen 
| 33.369.427 
Namßlauiſche Heller 853 
Naßau⸗Dillenburg / Heinrichs bon Vermahlunge— Medaille 373 
. Nefeit labi Virtus 457. 799 
Noepße / Stadt / iſt alt und ſchoͤn 723 
Biſchoͤffliche Refidence dafelbft ibid. 
hat das Recht zumüngen 727 
ihre Müngen und Wappen ibid, 
Ä Groſſes Schuͤſſen daſelbſt no 
| Neyße / en von Jaroslao einem Vete abge⸗ 
72 
dem Bißthum einverleibet did 
ift Fein unterfchiedenes Fuͤrſtenthum von 1 Grotgen 143 
Nicolai, verſchiedene Hertzoge zu Troppau 540 
Nicolaus II.vermaͤhlet ſich 2. mahl 541 
huldiget Koͤnige Johanni | ii ibid. 
deffen Lehns⸗Revers wird corrigiret i ibid. 
Nickelſtaͤdtiſche Bergwerck 271 
Niſi Dominus cuſtodierit &c. in 783 


Pyy yy 2 Nox 


CE Jo DES — 
Noæ Kaften ã einer Seburtg-Medaille Ba. 





Noneftä Vulnere tus Bun ne 846 - 
Noſtitz —— | RN en | 
Nullahora finelinea ; | 303 
‚Nu der Müngen 


26 
Nutz bey Praͤgung der Muntzen ſoll nicht geſucht werden 185 


— J in Schleſien muß ein Schleſiſ. Fuͤrſt ſeyn 142.635 
Ochſe / einen führer die Stadt Wolau in EN 714 


Nieder Laufiß RN AO 
Oder ſoll Ader heiffen | ZIR _ 
fteher aufeiner Münge 793 


| Delßnifche Fuͤrſtenthum iſt erblich 443 
te von fchreiben ſich Dergoge zu Oels — Bern⸗ 

142.143 

mit Münfkerbeg lange Zeit einerley Herren gehabt. 404 

wird gerheil et 448 


das Wuͤrtenberg⸗ Oelsniſche Wappen 487 
Delße / Stadt / aufeiner Medaille 476 
Deſterreichiſche Binde woher? 112 
Olau / die Stadt / hat das Recht zu muͤntzen gehabt io 

re derfelben ZIEL, = 
laute, N irid wird unrecht vor ſingleſtenthum gehalten 4 

Omnia ſcire non omnia exequi er 
> Omnis Poteftas aDEO 
Dppeln Fuͤrſtenthum / hat mit dem Fuͤrſtenthum are | 
eine Regierung 

der legte Hertzog von Oppeln Johannes ſtirbt RN 

alteMüngen 496 

kommt an den Fürften in Sicbenbuͤrgen Siiemum 

Bathori 498 
an Ifabellam Johannisde Zapolia Wittib 498 


an — Bethlem | 503 
. an 


DIS ' Jol ae | 
"anCarolum m Bilheffzu Breßlau und Brigen - ‚su 


an Vladislaum id. 
a) Ferdinand Biſchoff zu Breßlau ibid 
appen 509 
Oppein der Stadt Heller 853 
Orden St. Jacobhbs A 413 
Chriftophori 414 
des Todien⸗Kopffs 446 
Palmen⸗ in Beiden, gene Hertzog George 
Rudolph 354 
George der zte N -379 
Endemwigder 4te —8 
Chriſtian | 392 
Sylvius Frid. ng iR 0459 
Drdendes um Zueſes | 627 
vom Hofenbande | IR 152 
Orituraltera über einem Stern a, 471 


sie Muͤntzen. 


Om, Baum ein Bild der Stndirenden oo 


Palm; Drdenfuhe Drden . 
Peſt aufdie Breßlanifche eine Medaille 785 
Peters⸗Pfennige / was dadurch zu verſtehen 800 
warum ſie gegeben worden a 


ob ſolche auch. die Schlefier geben möffen: 
die Polniſch und Schlefifchen find weit AmtesTehä. 


vonden Engliſchen Stk 
find ein klarer Beweiß daß man in Sohlen eher gemuͤn⸗ 
tzet als man vorgiebt 88 
Peters⸗ Kichezufom | —8 
betrus S.Patron der Stadt Lignitz 090 
ihm iſt die groſſe Kirche aldar gewiedmet ibid. 
en führer fiei \ x Mappen - ibid. 


ma Ihm 


_DSSGe )o( DIR - 
a wdird zu Ehren ein groffer Thurm au dem- De — 
gebaut Ä 289 
Petri Danı Rath wird veracht ‚gu 
Peucerus, Cafpar,epffert über den Nahmen der gatsbach 697 








Pfintzig / Ludwig / Schuͤtzen⸗Koͤnig in Brehlau 760 
die deswegen geſchlagene Muͤntz u 
Ehlippi Deenosa IR RÜNEOREIemen Eu 470 
Pietate & Jultitiaditelo © 455 
Pietate & Juftitia | ic. 780 
Podiebrathiſche Familie 409 
ihre Ankunfft | | ibid. 
Pölicheneine Art Muͤntze 293 
wo ſie herkommen 658 
Bohlen m in / ob fie Obriſte Hertzoge i in sin ge⸗ 
meie | 
ob ſie alsfolhemüngen lafen g1 
wenn in demfelben angefangen worden gemuͤntzet zu 


werden 91.266.813 . 
gopfen dert iffen jährlich einen Pfennig nahRom hen 266.809 
haben viel eher filbern Geld geſchlagen alsman insge⸗ 


mein davor haͤlt 814 
Prager Groſchen Eh > 
Pr&mia vor die Schul- Jugend in Breßlau 795 
Preczlaus Bifhoff zu Breßlan bringt den Grotgauiſchen 

Diſtrict an ſich 140 
Preußen wie es an das Hauß Brandenburg kommen 554 
Koͤniges von / Müngen —6 
Wahl⸗Spruch N e We 
Pro Deo & Clare 2 
Promnitz / Balthaſar von / Biſchoff seen r ſehr be 2 * 
den tn befant .204 
ſeine Muͤntzen Ar Piel 122294 


— * ey 205 
| | wenn 


” 


wenn er geftorben 208 
Monumenta 206 
Proteſtanten in Schlefien’ ihre Müngen 828 
Protzky, Ladislai Hauptman zu Lignig 695 
— wurden die alten Einwohner in Schleſien genen⸗ 
| nef 308.809 
Oveckbrunn vor Buntzlau Nr 
deffen Infeription | ibid. 
Sebaftian Alifhers Carmen von ihm ibid, 


Sy indem Corviniſchen Wappen wie er dahingefomen 822 
Radiana, eine Medaille von ihr mit der Devife: Ora 
pro nobis Deum Sandta Virgo Radiana 754 
Kait:Rechen-Pfennige Maximilianı 15 
Rudolphi | 19 
der Hertzoge zu Lignig und Brig — 25T, 351,352 
Kath gutter Petri Danı wird nicht angenommen gı 
Rattibor ſuche Oppeln. 
Recht zu muͤntzen ob es die Schleſiſchen Hertzoge gehabt? 169 
haben ſich deſſen nicht begeben 170 
wird denen Hertzogen zu Ligniß difputirlihgemadgt 171 
die Biſchoffe zu Breßlau haben ſolches von Henrico 
roDO 1 
Rehder / Friedrich von / erſter Cammer⸗Præſident 126 
Reichſtein / Herrſchafft / kaufft der Herr von Rofenberg 621 
Joachim Friedrich Hertzog zu Lignitz und Brig 20.629 
warum die Delsnifchen Hertzoge Monetam Reichftei- - 
nenfem genennet | 


| | 410 - 

Reichſtein / Bergwerck / heiſſet der goldene Efel —— 
deſſen Patron iſt Chriſtopporus 414. 624 

Reichſteiniſche Muͤntzen | 410,621 


Reichsthaler ſuche Thaler 
Keichs⸗Muͤntzen mas ſie vor Eigenſchafften haben 764 


gmar- 


235 IL — 











Remarquen juen Hamburgifche His 120 
Kevers der Buͤrgerſchafft zu Slogm 55 
EFrid. IV. Hertzogs zu Lignitz un Brig 317 
Richſæ Königin in Pohlen Aufführung aba rg 
Rite jugandis auf einer Hochʒeit⸗Medaille —— 
Roͤmiſch Reich / ob dahin vor Zeiten Schleſi en gehoͤret? 97 
Gruͤnde derjenigen die es laͤugnen NSG 

die Publiciſten insgemein affirmiren ſolches - 101 

ihre Gründe | 103 
Roſen⸗Gemach zu Lignitz / ein Gefängnüß 529 


in diefeswird Friedrich H. zu L. auf ewig gelegt ibid. 
Roſenberg / Herren von / kauffen Reue und Silberberg 622 

— Muͤntzen | Pa | 
aim moon ein Ritter des goldenen Vlieſes 627 
in 62 
eihtene Fi Evangeliſche Kirch und hai auf zu Krom⸗ 


629 
Abe Begräbnüß 63 
Roſenhayn / Valerius, ein Schwaͤrmer zu Lignitz zi 
Rudolphus l. Kaͤyſer mennet Schleſien * und des Reichs 
Feudum 10Ooi 
RudolphusIl. feine Müngen a 138 
Majeftät: Brief 
Rudolphus II. Chufürt u Sachſen / laͤſt ſich die Stadt" 
Goldberg huldigen 682 
confirmiret ihre Privilegia 68 
- Rupert ie Ruprecht ein Hertzog zu Rüben ein SrpoBiefer 
itter 709 
wird Ludovicofeinem Bruder denn und wenn vorge⸗ 
ſetzet und warum dieſes geſchehen ibid 
S Bucchſtaben / wie er van ben Polnifchen2tble Fommen 554. 654 


: De 4 


350» )>C DISC» 


m nn —ñ— mm ns — ———— — 


Saga, Fuͤrſtenthum wird verkaufe 574 
fomt an die Albertinifche Linie 576 

an Ränfer Ferdinand A 
deßwegen geſchlagene Heller 76 

a an Wallenftein verfchenckt 377: 
Wappen 592,580 

komt an das Hauß Lobkowitz — 
Sailtaͤntzer in Breßlau i22 
Saltza / — von / Biſchoffi in Brehlau 197 
ſeine Muͤntzen ibid. 
iſt ſehr moderat 201 

ſeine Monumenta — 202 
Mappen DR s 200 
Soltz der —* En 412 
‚Salusnoftra SL 526 
Sapiente Diffidentia N el: 
Schach⸗Spiel auf Münden | | 845 
Schaf / Hannus auf dem Kynaſt geſeſſen 664 
Scharffen Ort / da wird Heinrich der duͤcke gefangen 365 

Schellendorff/ Friedrich von / widerſetzt ſich einem aufgedrun⸗ 
enen Superintendenten 388 
Schickfus, Jacob / Kaͤhſerlicher Filcal 534 
wider ihn fuͤhret die Hertzogin von Teſchen einen Pro- 

celſs wegen des Fuͤrſtenthums Teſchen ibid. 
hat ein Mf. de Feudis Sileſ.hinterlaſſen ibid. 


fein Gutachten: ob der Ertz⸗Biſchoff zu Gnieſen tanguam 
metropolitanus berechtiget ſeyden Biſchoff zu Breß⸗ 
lau ad Synodos provinciales zu erfordern 229 


Schlacht / —— mer daͤvon geſchrieben 8 
Schlegel / Chriſtian / iſt ſehr dienſthafft und Hat viel zu dieſem 
| Were contribuiret 1234. 410. 846 
aa Be berühmte Prog | 9 
Regali ien — 2 | 9 
Seribenten we, ERS 10 


- 2 er Minera- 


| )SSe JoC Fr 
en hiere etc. „befgreibt Scene 








feld 10 
Ingenia | 11 
Poëſie 2.033 
Fanatici | 14 
Wirthſchaffts⸗Buch 19 
a N in / ob es die YolnifhenKegenten ge⸗ 
weſen 88 
ob Schleſien vor Zeiten zum Roͤmiſchen Reich gehoͤret? 
88.97 
erfte Theilung | 89 
fomt an Wladislai Söhne 90 
deffen Hergoge waren vor Zeiten Souvrain 90 
wird vonden Publiciffenvor ein Feudum des Roͤmi⸗ 
ſchen Reichs gehalten | 101 
warum 103.104 
ift ein Fuͤrſtenthum 36 139 
Maͤhren wird ihm vorgezogen 150 
Kammer 136 
Fuͤrſtenthuͤmer 140 
ob die Hertzoge das jus monetandi gehabt 169 
Schleſiſche Feuda waren Feuda oblata | ibid, 
Ey 184.194 
Wappen 263 
lee, ſuche Adler 
wie es vor Zeiten gefchrieben worden | 308 
/ Kern: Ehronicke 696 
Schlickiſche Thaler 753 
Schmettau⸗ Heinrich / wil zum Superintendenten auſgedeun 
gen werden 385 


vom Kaͤyſer weggeſchafft auf der Staͤnde bitten 388. 339 
Schmiedt / Heinrich / eine Gedaͤchtnuͤß⸗Muͤntze auf ih 761 
Schubart / Sebaſtian / ein Grau⸗Moͤnch zu Lignitz nimt Bi 

Evangeliſche Religion an fir 9 
reĩ 


DISS JE De _ 











(hreibt von: von Schwendfeldifhen Srerhümen 14 
Schüfel: Pfennige der Stadt Schweiniß 648 
| der Stadt Troppau 853 

Schuͤſſen / Muͤntzen darauf 641. 760.763. 772.851 
en. eh ſolennes zu Lewenberg 643 
u Nei 


9, 841 
Rängen bey Schüffen zu praͤgen iſt ſehr —— 644 
that Franckfurt am Mayn ibid. 


Breßlau 760,763 
ſuche Kleinode. 
Schuͤtzen⸗Bruͤderſchafft zu Lignitz befommer ein Kleinodt 
von Herßog Ludwig 381 
die zu Oelß von Hertzog Sylv. Frid. 449 
Schwein’ Schweinskopffder Stadt Schweinitz Wappen 648 
Schweinitz / das Fuͤrſtenthum / deffen Hertzog 408 
komt nebſt dem Jauriſchen an Boͤhhmen 598 
wenn Hertzog Bolko dieſes bekommen 599 
Schwentz / Hans von 280 
Schweinitz / Stadt / ihre Muͤntzen 645 
wo ſie ihren Nahmen her habe 646 
Alterthum 648 
Wappen — 647. — 


wird ebeffert von lo 650 
leidet viel Ungemach wegen des Muͤntzweſens 652, 4 
wird deßwegen belagert 


einige Buͤrger deswegen gekoͤpffet 9— | 
erkaufft ihr Müngrecht 661 
noch etliche Muͤntzen 850 
Schwibuſiſche Creyß wie er an Brandenburg kommen 566 
Seiluri Geſchichte auf Münsen abgebildet 153 
Sebaftian, Bifhoff zu Breßlau | | 4.243 
deffen Dünen ibid. 


Wappen | 2, 244 
2.8582 | Monu- 


DS — —— 





‘Monument - Bat 245 
ED. AN RR 246 
Seidlitz Heinrich von — 
SiDeus pro nobis quis contra nos 32. 499. 12. 551,833 
Sic bene conveniunt 843 
Sicmihi jucundis adolefcunt ignibus are: 46 
Sibyllæ Mariæ Hertzogin zu Oels Muͤntzen 464 
Siebenbürgen wird vertauſcht 498 


Wappen davon 07 
diffridus Dee irret 


III 
Seimmande * aus Polen bekomt das Fuͤſtenthum 


wird Königlicher Obriſter Stadthalteri in Schleſien 
ſeine Muͤntzen 
Silbern Geld iſt eher in a ———— worden als man 


insgemein davor hält 91,814 
Sittuamira Deus via ſit modo meta beata nd 484 
Sitfch, bene von Bilhoffin Breßlau 220 

hält ein Jub ilæum ibid. 
feine Muͤntze — 
Epitaphium 


deſſen —— heurathet Johann Erin de Sn 
vg 8-8 

au ER 220. davon angeſetzet worden iſt ein Bruce 

Sophia Elifabeth G. Rudolphs Gemahlin eine geleßete 


Dame 340 
ihre Begraͤbniß⸗ * 2330: 
SorsmeaaDomino 367. 
Spesexfpectata diu > 
Staͤdte in Schlefien fo müngen laffen 637 
derer find viel 


6 
ſuche Breßlau / Lignitz ıc. 


N Be 
eu 


ES -DE@ ö·... 


| Stern) Wappender Graffhafft Nied EEE AO 
aufeiner Medaille 479. 471 


SERIEN, Streben mie fiean die Delsnifchen Hertzoge 
mmen 


- er ee ng 


439 
Stieffis: u, St. Johann inkigniß von wem fie erbauet 271 
woher fie die Stiffiung. Suche George Rudolph 

| item Kirche. 
Stransky, Paulus, wird angefohten 10 
Striga / RR mie fiean denSchweinißifchert Diſtrict kom⸗ 


713 
iſt — wegen gutten Bieres und geſiegelter Erde — 


ihre Muͤntzen gg 
Mappen - u rare) 
Stroh: Thaler 700 
Studirende/ derer Vorbider 799. 800. 803 
werden berühmt 802 
Sufficit mihi gratia tua Domine 361.434 


Superintendens wil Heinrich Schmettau werden 385 
Supplique an ihren Hertzog der Evangelifchen Stände I, 

nk gen Schmettaues 

Sylyius Nimrod wird ein Herog in Schleſien zu Dede 


445 
verſchenckt die Herrſchafft Jaiſchwitz ibid. 
ſeine Mariage 443 
wird Schuͤtzen⸗Koͤnig | A4S 
fein Wahlſpruch 446 
— — 

Sylvius Fridericus Herhog zu Dels vermaͤhlet Fi 

na 440 
fein Wahlſpruch ibid. 


Z 333 Mun⸗ 


BR Jo( YLwDI8SCe 


Mn 7zczẽ 
Todt 459 
T. 
Andem, auf Muͤntzen 465.485 
Tarnowitz heiſſet fonft Ben | \ 520 
Zefchen Hertzog von "ste 
derfelben Müngen 53 
— a Hertoge zu Glogau Ssıs 
530 
zefhen — Fhrfenthum beherrfchet Elifabeth Lucretia 

534 
hält das Fuͤrſtenthum vor ein Allodium ibid, 

führet deswegen einen Procefs und verliehret ihn 
i 10. 
Teſchniſche Adler sis 

Teutſch⸗Meiſter wird Carolus ——— wie ie dieſe vor 
Zeiten genennet worden 232 

beherefchen Freudenthal und Eulenberg in dem Trop⸗ 

pauiſchen Fuͤrſtenthum 633 
wie fie dazu kommen ibid. 
Thaler / wenn die erſten geichlagen worden 7 


woher fieden Nahmen haben 
die Mofcomiter conformiren fich bey der Benennung 


Thaler Ferdinandi L 52 
Ferdinandill. 167 
Ferdinandi ll. \ 185,161 
Frider.deg Pialb- Grafen 149 
Bed 166,840 

“ ‚Leo | 159 
| Carol Wſhoft zuBeeßlon | | ‚224 


Caro- 


DIS@ CL Jo( DIS 





ee en — — 


Caroli Ferdinandi | 234 
Sebaftiani 243 
Friderici Card. 252 
Francifci Ludov. 257 
Fridericill. Hertzogs zu Ligniß 294 
Joh, Chriftianiund George Rudolphs 330.344 
Georgi Ludovici und Chriftiani dreper Brüder 
-362 
Georges | 367 
Ludewigs 379 
Chriſtians | | } 384 
George Wilhelms J 397 
Caroli II.Hertzogs su Oels 426 
Henrici Wenceslai und Caroli Friderici 2 
Sylvi Frid. 458 
Ehriftian Ulrichs | | 2478 
- Juli Sigism. 481 
Bethlen Gab. 505 
Wenceslai Adami Hertzogs zu Teſchen 514 
Adami Wenceslaa 531 
Frid.Guil, 533 


Eliſabethæ Lucretis 534 
.  Carolı von Lichtenſtein Hertzogs zu Troppau 


547 
George und Albrechts Marggraffen zuBrtandenburg 


use 
Johannis Herbogs su Croffen | 563 
Albertivon Wallenftein Hertzogs zu Sagan 579 
Johann's von Bernftein Grafens zu Glatz 617 


Ernefti Hertzogs in Bäpern und Grafen zu — 


der Stadt Breßlau. Suche Breßlau. : 
Schlickiſche Thaler | = 
= Der 


20850 IC DASS 


der Ber @oangeifien ZürfenudStäande 833 
halbe Thaler EHRELNTSG 
Caroli von Lichtenftein ann 
viertheileines Thalers oder Orts⸗Thaler 155. 
Stüde von 6, Thalern 824 
von 3. Thalern ibid. 
von — | ar | ne 
Stroh: Shale 
Thebeii, George / Denckwůrdigkeiten der — Lanz 
1 
werden gelobet 98 
Theolo iwie fie ſich der Muͤntzen bedienen können 27 
te mit ſolchen umgehen mögen 235 
| —— I. nn su Ne von Henrico Probo 
uͤbel gehalten 179 
aber auch völlige Satisfadtion verſprochen x WÄRBE 


Thraͤnen⸗Thal bey Waldau 374 
Zitul und Wappen der dependirenden Fuͤrſtenthuͤmer 
auf die Müngen zu feßen mar nicht gewöhnlich 


Situl ı der — Delsniſche arthig eingerichtet 
Todten⸗ Kopffs⸗O rden 44 
Todt ploͤtzlicher Ludov. II. in der Nieder⸗Badſtube miit 


280 

Tourniere praͤchtige / bey der Vermaͤhlung George Ru⸗ 
dolphs zu Anhalt 333 
Trebnitz / Muͤntzen mit dieſem Nahmen 262 
das Kloſter daſelbſt wird gebauet 286 
wie viel es gekoſtet —8 


wer es gebauet 288 
— — ob fi die Heil. Hedwig uf crem diem 
89 


Tuppau 


680 Jo DIS 





Zroppam das Fuͤrſtem hum / wo es hin gehoͤre 537 
die Ordnung ſelbter Hertzoge iſt ſehr unrichtig ibid. 
der Hertzoge arthiger Urſprung 539 
wie ihre Seriesgu verbeſſern | 543 


Muͤntzen. Suche Muͤntzen. 
kommt an das Hauß Lichtenſteiin 544 
weail vor ein Maͤhriſches Fuͤrſtenthum angeehen feyn 


545 
Hertzog zu Lignitz als einen Pfand, | 
| ing . 543 
Zroppanı die Stadt / giebteinen Revers sa 
ihre Schüffel- Pfennige - 53 
Zroßendorfl/ Redtorzu Goldberg, gehet von dannen u Zuß 
nach Lignitz / und predigeti in der Johannis⸗Kirche 
5 
3 


3 

Tuͤbingiſche Univerfität/ Medaille auf ihr — 45 
Stiftung derfelben. a 

». Profefloresund gelehrte£ente dafelbfi 2 
Ture, Anaftafius, don Florentz iſt Muͤntzmeiſter zu Lig 


Thurzo Johannis Müngen ee — | 6 

| Monumenta 196 

Leiche wird vom Feuer verſehret 197 

Wappen 189 

Tutiſſimum firmamentum Principis Amor Civium 461 
v. 

/ErbumDomini manet in zternuum 29090 

Verſe / arthige / auf einer Medaille ame 214 

Uhr / auf einer Medaille -_ ee 803 

VicitLeode Tribu Juda | 756 


Vielguth ein Fürftlihes Schloß 471 
— Ana aaa | fiehet 











DIS@)C« 25 
Teche taufeine Medale ibid. 
Vier und zwanhiger eine gewiſſe Geld⸗Sorte If Carolus | 
Biſchoff zu Breßlau 232 
George Rudolph und fein Bruder n 


Gabriels 
Ferdinand I. ſuche Schweinitz / Slogan Breflan 
Viertheil⸗ * oder Orts⸗Thaler 


1 
Virtute & ſtudio celebratur Fama per orbem 80 : 
Vogelſchuͤſſen 643. Suche ſchuͤſſen. * 
Volckman / Iſrael / und G. Anthon fleißige Botanici u 
ihr Bluhmen⸗und Kraͤuter⸗Buch — 


Utinam noviſſima providerem 


Vurſtenbera davon ſchreibt ſich Bolko ſuche Wrſtenberß — 
w 


W Der Buchſtab ein heil des Breßlauiſchen Woppens 767 
Wahl⸗Spruch / Biſchoff Poatae von Veemn 


Andreæ Jerin 


ji 
CaroliFerdinandi Mae 235 
Ludovici IV.Candgrafens zu Heffen 249 

Friedrich Cardinals von Heſſen 255 
Franciſci Ludovici 260 
George Rudolphs 332 
Johann Chriſtian 347 
George des zten N go 

Mornæi 368 
Ludovici 3380 
Chriſtiani 5.390 
Carolill. zu Muͤnſterb. 7 
Henric.Wenc. * 434 


Carl 


na Fr —— 


— — — — — — — — — — — — — 


Earl Friedr. 438 
Sylv.Frid. | 449 
Chrift. Ulrich, | 480 
Wenceslai Ad. 514 
Adami Wenc, ® 
Frid. Wilh: 
Alberti und Georgii Marggeafen zu Brandenburg 
553 
. Johannis 563 
- Fridericı Röniges in Preuffen 567 


Waldan / Fuͤrſtliches Thraͤnenthal daſelbſt wieauch aufge: 
richtete Pyramide 


374 
Wallenſtein / Hertzog von/ bekomt das Fuͤrſtenthum Sagan 
577 


fein Lebenslauf | ibid. 
Muͤntzen — 578 
Wappen | 4.585 
Todt = 


ob ihmdas Sürftenthum Slogan gehitet 
Walter Bifhof su Breßlau führee daſelbſt die Bionifhe > 


Kirch⸗Ceremonien ein 727 
Wappen Turfonis Dikborfe su Breßlau 189 
Jacobi von Saltza 199 
Balthaſars von Promnitz 204 
Caſpars von Logau 209 
Martin Gerſtmans — 213 
Andreæ Jerins 217 
Caroli 232 
Caroli Ferd. — 
Sebaſtiani Biſchoffs zu Breßlau 244 
FridericiCardin, 2.263 

- FrancifaLudov, | 257 
der Hertzoge zu Lignib 294 
Aaa ana 2 der 


DE DS _ er 

Der Stadt Sauer | i 98 
der Grafſchafft Nidda 416 
der erften Hergoge zu Münfterberg und Schweinitz 404 
der erſten Herßoge zu Muͤnſterberg und 439 





wird vermehret 44t 
das Wuͤrtenberg⸗ —— ET 487 
der Bathorer 2 | 
derer. von Zapolia ibid. 
Bethleniſche | v’ 566 
von Siebenbürgen | 507 
der Fürftenehümer Oppeln und Ratibor 509 
Teſchen 530.332 
Carolivon £ichtenftein | | 350. 
der Marggraffenson Brandenburg 554 
Wallenfteines —66 
Lobkowitziſche | 592 
Saganiſche | ge. 
Bernfteinifche | | 4.617. 
ai iR 626 
mpringifche 6 

Braune FH 
der StadLemenberg | 64 
Schweinitz 2.647.650 
Lignitz nu | 676 
Goldberg | J 703 
Luͤben | 710 
Dlau 2 ne 
Wolau 714 
Glogau 721.81 
Neiße | ulm 707 
Sägerndorff N | 729 
Breßlau Sa 767 


Wap⸗ 


2850 > )o( er. 
= en und Zieulder itulderdependentien au aufdie fdie Müngen u zu 


ſetzen war vor Zeiten nicht braͤuchlich 95 
Warin; Joh, egtettetmit einer MedaillefeinLeben 249 
ne ie Standes» Herrfchafft gehöret George — 
iſt bey dem Delsnifihen Fuͤrſtenthum gemefen in 
hat vielerley Herren ibid. 


Müngen George von Braun Herr zu Wartenberg H 


Was indem heilgen Rath der Gottheit wird bedacht/ dag 

wird auf Erden auch geſegnet feyn vollbracht 408 
Weinſtock aufeiner Medaille 
Meiffenburg in Siebenbürgen/da liegt Soh. George Marge ” 


id. 


graf von Brandenburgbegraben Te 

Wellenburg Eaufft Eardinal Matthäus gang 755 

WenceslaiS. Bildnüß aufBracislai Müngen 169 
Wenceslaus S.des Königreichs Boͤhmen Schutz⸗ Patron 

it. der Stadt Breßlau | 

der Stadt Schweinitz — = 


aufden Breßlauifchen Muͤntzen 
Wenceslaus II. Koͤnig in Böhmen hat nicht die erſten fi 


bernen Grofchen prägen laffen - 110 
Wenceslausl. Hertzog zu Lignitz theilet mit ſeinem Bru⸗ 

der das Fuͤrſtenthum 269 
ſucht die Inveſtitur vor ſich und feinen Bruder 269 
‚alleine 688 
fein Schuß-Patron ni 271 
ermeitert DieS. Johannis Kirche ibid. 
bauet die Thum⸗Kirche zu Lignitz 276 _ 


ſeine Rinder 6 
Wenceslausll. Hertzog zu Lignitz und Biſchoff zu Breßlan 
ſolget m Rupertoinderegierung 684 
Aaa aaa 3 giebt 


DI )oX DIS | 
giebt den Bürgerngu Lie su Ligniß das ſchoͤne Privilegium 











Lehn⸗Guͤtter zu kauffen 669 
ſchenckt das Fuͤrſtenthum Lignitz Ludovico II. ſeinen 
Vettern = 688. * 
——— ſeinem Vetter Henrico hart 686 
688 
Wenceshi Adami Hertzogs zu Teſchen Münken 514 
Wladislaus der erſte Hergog in Schlefien 89 
laͤſt ſich feine Gemahlin unglücklich machen — 
ſtirbt im Elende ibid. 
ſeine Soͤhne gL 
nennet fih)Maximum Ducem Silefie 89 
feine Gemahlin 


89 
Wiladislaus König in Böhmen nennet Die Hertzoge nohie 
ſien freye Fuͤrſten des Reichs 


contrahiret mit Matthia Koͤnige in Ungarn 
wird Koͤnig in Ungarn und nn Hertzog in Schle⸗ 

ſien 118 
deſſen Seller — 
kleine Medaillen 
ſucht vor ſeinen Sohn Ludewig die Huldigung zu — 
lau erlangt ſie aber nicht 121 


Wladislai I. Koͤniges in Böhmen Müngen 109 
Wladislaus IV. Prince aus Pohlen / befomt die Kürften: 
| au Dppeln und Ratibor als einen Pfand; 


Schilling SIE 
deſſen Münsen SI 847 

Wolanı die — woher ſie ihren Nahmen habe —— 
ihr Wapp mer ug 
Wolau / das henthum ob esfogunennen 363 

wird an Friedrich den 2. verkaufft 304 
Woͤlffe aufeiner Medaille 54 
Wuͤrtenbergiſche Hertzoge werden Hertzoge zu Das 9 9 
ertzog / 


RE DSSC® )oC DSSGe 
Hertzog Eberhardder Bärtige ger 
find einmahl des Römifchen Reichs Ober⸗Jaͤgermei⸗ 

fter geweſen 

















en 


| 48 
deffelben Banner: Hessen | ibid, 
ihr Wappen | . ibid, 

Wrftenberg davon fehreibt ſich Bolko Ä 408 

a ——— 
ze derer von/ Begräbniß zu Gruͤſſau 6oL 
I, richten eine fonderbare Bereinigung auf 602 

Zeiller, Martin/ irret | 1 

Zeit inacht zunehmen wird fchöne vorgebildet 803 

Zettritz / PHerman von — | 695 

Zieffern umgekehrte aufden Muͤntzen werden bemercket an 
| George Wilh. 397 
engel’ Adamsı von Teſchen 515 
Friderici Thalern 


149 


SOLI DEO GLORIA! 
































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